Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 28.04.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188504288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-04
- Tag 1885-04-28
-
Monat
1885-04
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.04.1885
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»riu» >»- L»k«le« «»tz Otzchftsche«. de« Seburt«ta,e« randr Bretagne'' i» Bellaggi» da^ „Hotel grande Bretagn Gebäude mit Flaggr» in den »Milden u geschmückt. Au« den Görten de« Herzog» Dohnu grschenR-^ grollen Salon der königlichen Wob»»NN — ainädernd 5 Meter Im Umkreis messend — ^ Nach der Meise am Voiwittaa nalmi der König der Uingebinig entgegen und Abend« brachte die Gaste eine Ovation. — Der Garte» jtatz I t waren L« ->r w dem B«q«t >t warb lstckwün Ä'L 7Ä!KiZ dein Hoven Gaste eine Ovation. — Der Garten »es mit bunten Lamvion« geschmückt worden, ebenso die zamreicden vor dein'eldrn out- und niedersadrenden Gondeln; «in Mustkkorpö brachte «ine Serenade, spielt« dabei auch die sächsische Volk«- Innnne und endlich ward ei» prächtige« Feuerwerk abgebrannt. Beide Majestäten waren in heiterster Stimmung di« gegen 10 Ubr im Garten, sortivädrend einlauiendr telegraphische Grütze aus der Heimatd freudig entuearnnedmend. — Sr. Kgl. volie,t Prinz Georg begab sich g^te», Abend 7 11b» 35 Min. in Begleitung des Ebrs« des T.neralstabeS Oberst von der Planitz und des Majors Frbr. von Hausen »om General- slabe »ach Leinzig, um den beute beim 10. FnsantcrieRegiment Nr. 134 stattstndendr» Bataillons-Besichtlnungen briznivohnrn und d,rraus eine Rekognosctrung in dem in Au-flckt genonnncnrn Ma növer - Terrain bei Grimma »orzunebrnen. Die Rvctkelir eifolgt beute Abend mit de», 8 Ubr 15 B in dier onkounurnden Zuge. Außerdem wird Je. Kgl Hobest Viini Georg in nächster Zeit noch bei folgenden Bataittons-Briichtigungen anwesend fein: Mittwoch beim SchützenRegiment. Donnerstag beim Leib-Grenadier-Regiment. F, eitag beim 2. Grenadier-Regimen», — diese Besichtigungen be ginnen sämmtllch früb 8 Ubr auf dem diesigen Alaunplatze —, Äonnabend beim 4. Nnsanterlc-Regiment Nr. 103 in Bautzen und Montag bei der früb 3 Ubr auf dem hiesigen Kavairrie Exerzierplatz adjukaltenden Besichtigung des 3. Jäger-Bataillons Nr. IS. — Se. König!. Hoheit Prinz Friedrich August ist am Sonnabend Abend rn Leipzig cingetrossrn, um demnächst seine Studien an der Universität zu beginnen. Der Prinz brwolmt die zweite Etage des König!. Palais Aus dem Babnbos hatten sich mm Empfange eingesunden: Kreishauptmann Graf zu Münster, Oberbürgermeister Di. Georgs, Rector maxn Geb Rath Prot Dr Windscheid u s. w. — Am Sonntag Morgen brachte dir Kapelle d:S 107. Inf.-Regiments dem Prinzen eine Morgenmufik vor dem Palais dar. — Die Herzogin von Schleswig-Holstein besuchte am Sonntag Vvrnnttag in Begleitung ihrer Tochter, einer Schwester der Prinzessin Wilhelm von Preichen, das Dresdner Panoptikum. — Eine für die äußere Gestaltung des 6. deutschen Turn festes ungemein wichtige Sitzung hielt am Sonntag der Central- anSschrch desselben in Außcndorf's Restaurant ab. Es bandelte sich ui» die endgiltige Festsetzung des geplanten Fcstzuges, dessen Ent wurf wir bereits unseren Leser» mittheilten. Im Wesentlichen wurde dieser Entwurf arceptirt und nur im Interesse der Zeit eine Klirzuim desselben insofern vorgenominen, als derselbe vom Georgs platze sich nicht nach dem Neninarktc bewegt, sondern vom Georgs- vlatze direkt durch die Jobaiinisstraßc gebt iuid, aut dem Pirnais-Hen Platze angekominen, durch die Pirnaische Straße nach dem Festplatz sich bewegt. Aus de» Vorschlag des Fest- und OrdnungsauSschusses ist weiter von einer Verioosung der Aufeinanderfolge der einzelnen Turnsteiie abgesehen worden, dieselben werden vielmehr in der Reihenfolge von 1—13 hinier einander marschire», d. h. mit den vom Festausschuß geplanten Unterbrechungen anderer Korporntione», daran schließt sich der 15/ Kreis, und der 14., ans den sächsischen Turnern sonnirte Kreis, bildet den Schluß. Bei dem nächsten Tnrntcsl würde dann der 2. Kreis die Aufeinanderfolge beginnen und der 1. Kreis der vorletzte werden. Für den Zug selbst ist folgendes Programm angenommen worden: 1. berittene Turner: 2. unifonnirtes berittenes stNusikrorpS 3. der Reitverei» im Gala anzug: 4. Ein Zug Turner (l6 Mann) ans dem Dresdner Gau mit einem Führer: 5. Trommlrrcorps; 6. Scheibenschützenaesellschast; 7. Führer vom Ordnuiigsciussihuß: 8. Musikcorps : 9. Deputation fremder Turner (nach dem Alphabet geordnet): 10. der Ebrenpräsi- dent in vierspännigem, die Ehrengäste in zweispännigcm Galawagen : 11 Zugführer vom Ordnungsausschuß: 12. die Bnndessahne, von 24 Lmnem des Dresdner Gaues und einem Führer begleitet: 13 der Ausschuß der deutschen Tnruerschaft: 14. der CentralanSschuk; 15 I. Turnkreis (Nordoslen), 1«>. Zugsührer vom Ordnungsausschuß: 17. der Tumairsschuß; 18. II. Turnkreis (Schlesien und ÄÜdposen): Ist Zugführer vom Ordnuiiasankschuß: 2Ü. der Finanzausschuß'21. Turnkreis 11» und llld (Pomnicrn. Mark Brandenburgs; 22. Zug führer vom Orduuugsausschuß: 23. der Fest- und Ordnuiiasausschuß; 24. Tumkreis Dia (Provinz Sachsen und Anhalt): IV. Turnkreis § (Norden); V. TumkreiS (Nnterwcser nnd Ems): 25. Zugsührer vom ^rdnungsiiusschnb: 26. der Bau- und AusschmückuiigsnuSschnß: 27. 11. Turnkreis (Hannover): VII. Turnkreis (OVerweser): VlII Tnrn- krcis iNiedelrhei» und Westialen): 28. Zugführer voni Ordiinnas- ausschuß: 29 der WvhnungSausschuß: 30. die Nndervcreine 31. IX. Turnkreis lMittelrhein); X. Turnkreis (Oberrhein) :-32. Zugsührer XlTnrn- vom , _ r'i»s>>n»iz: 87 der Kariellverdänb der akademischen Turnvereine: 38. XIII Timi- kreiS (Thüringen): 39. Zugsührer vom OrdinmgSauSschnß-, 40. der Preßausichnß , 41. XV. Turnkreis (Deutsch-Oesterreich), unterbrochen von mehreren Mnsikcorps; 42. Zugsührer vom Ordnuiiasausschuß: 43. der Julius-Otto-Bund und der Elbgausängerbund : 44- Zugführer vom OrdnnnnSauSschuß mit de» Schülern der höheren Lehranstalten Dresdens aus den Klassen Prima blü Obcrsekunda: 45. XIV^Tuni- krris (Sachsen) nnterbrochen von mehreren Musikcorf's. Wieviel Musikcorps denl Zuge einverlcibt, steht zwar noch nicht ganz fest, doch werde» wahrscheinlich 20 derartige CorpS gestellt werden müssen, die zusammen nach dem Tarife 6000 Mk. verlangen. Um den Zu schauern die Herkunft der Gruppen zu melden, werden denselben Standarten mit Namen vorausgetraaen werden. Der Rath soll ersticht werden, den Zug bei seinem Eintreffen aut dem Allmarkt durch die städtischen Behörden begrüßen zu lassen, ebenso ist bestimmt worden, an einer noch näher zu bezeichnet«, Stelle eine Tibüne nir Ehreniungstaurn zu errichten, welche ebenfalls den Turnern einen Willkommengruß spenden werden. Die verschiedenen In nungen nehmen mit ihren Fahnen und Emblemen Ausstellung ans dem Marktplatz — Zur Aufstellung deS Zuge- sind vorläufig folgende Straßen der Neustadt in Aussicht genommen: dirHoSpitai- stratzc, die Georgen-, Glacis- und B lutzuerslraße (südlicher Prome- nadenwea) vom Älberttheater bis zur Knrsürstensttaße und letztere Straße bis zum KririlirslenplaN, ferner der Bautzneistraßr nördlicher Promcnadenweg bis zur Markarafenstraße, die Ataunstraße. Anton- straßc bis zum Hainweg. Karonnenstraße und Ouerallee, Therefien- stratze. Die Längen der genannten Straßen gewähren der Aus stellung die Möglichkeit, 36.100 Mann formiren zu können. Sollte jedoch vor der 8 Mann breiten Aufstellung abgesehen und nur eine solche 6 Mann hoch gewählt werden, so reimt der Raum immer noch für 27,300 Mann, während man doch allgemein vernimmt, daß nur l5-18,000 Köpfe der Zua stark wich. — Auf dem Jestplatze des VI. deutschen Turnfestes regen sich schon seit mehreren Tagen fleißige Hönde, „m »rmöchst da« riesige, 43 Acker umfassende Areal mit einer 225 Etm. 4 Ellen hoben Planke zu versehen und die Baukantin« zu errichten. Nach und nach dürsten etwa lüO Zimmerleute zur Bearbeitung und Aus stellung der zur Herstellung sönniitlicher Bauten nötlngen Holz massen. die einen Werth von ca. llXhOOO Mart baden, Beschäfti gung finden. Die Planke allein wird einen Kostenaufwand v»n etwa 10.000 Mart ersordern. — Dw Hauptverbandlung gegen den «e«u Mordversuch« ln- haftirten Fleischer Paul Schmidt sott im Verlause der nächsten, den II. Mai beginnenden Lchwurgerichtsperiodr stattftnden. Die selbe dürste jedenfalls mrbreir Tag« in Anspruch nehmen, da dt« Abhörung von mehr als 50 Zeugen in Aussicht siebt. — Nächsten Freitag, den I. Mai. wird im Großen Garten de- diesjährige Frühjahrskorko stattsmdeu und. wen» di« überaus günstige Witterung iortdauert, wich derselbe sicherlich aus eine recht zahlreiche Betheiligung zu rechnen haben. Der Beginn ist für Nach mittags 3 Nbr festgesetzt. In Abwesenheit Ihrer Majestäten wirb sich voraussichtlich Ge. Kgl. Hoheit Prinz Georg mit seiner hohen Familie an dem Frühsahrssestr betheiligen. Aua» kür diesmal gilt die Bestimmung, daß Droschken von der Theilnahnie anSgeschloff«, sind: dieselben werden am Eingänge zum Korsoterrain zurückgewinen werden. Nicht unangebracht wäre der Wunsch, daß man diesmal «n etwas lebhafteres Tempo bei der Fahrt belieben möchte. — Die schneidigen Reden, welch« ver erst lvngst erstanden» muthtge Verfechter des TentschtbumS, De. zur. A ts red Knotz, im österreichischen Abgeordnetenhaus« geholte« und die wegrn ihrer Unerschrockenheit und Schärfe, wie man sie im Abgeordnetenluius« lüt> dt« deutsch« Sich« z»»ch nicht «hört, dvö allgemeinste Interest« W MH«* la»wen«> rg) bade sehr gut muck. «I einmal weilen v« 86wek^!u^ b!n1^a^I»bus> Vedei eigentlich entwickelte Mayer nur lein demokratische« , brkenntmß von dem längst überholten Standpunkte eines Achtund vierziger« Redner sungnt« bekanntlich al< letzter Schriftführer dr« in Stuttgart gesprengten deutsch«, Parlamente» und war als politischer Flüchtling 14 Fahre ln der Schweiz erillrt, «obwohl er sich «st dem guten König Wilhelm <„n Würtemverg)' vertragen können". Sr verlieb seiner Freude AnödiU dem blühenden Elbikal. dem srenndlicden Dresden, können, da aerad« setzt der Ausrntlialt in der Berliner Reichstag«- atmosvdör, del den Vr atdnngen de« ZoNtarlss nicht srnr nevltch »» „ennen sei. Herr Mayer schloß seinen Vortrag mit dr« Wunsch«, daß die deutsch«, Frauen ebenso wir di» Männer dm nationalen Grdankrn wecken, pflegen und erhalten möchten und speziell dem Verein wünsche er auch fernerhin Segen und Gedeihen. Daran schloß sich rin Fesi-Eommrr«. der durch di« Reden mehrerer hirsigrr Sozialdemokraten belebt war. — Die ans Antrag des Obcrlchwr Dr. Aelte-Dresden vom sächsischen Realschulmännerverein bearündetc Wittwen- «nd Waiicnkasse von Lehrern au sächsischen Realgymnasien und Realschule,i. welcher bis jetzt ll2 Mitglieder, nämlich 65 Realahm- uasiallehrer und 47 Ziealschullchrer durch Zahlung des ersten Jahres beitrages beigetreten sind, bat sich bereich einer Zuwendung von hundert Mark seiten» eines Freiindesdes sächsischen mcalschulivesens zu erfreuen gehabt. Bei Gelegenheit der nächste Pfingsten in Frci- berg slattfindrvdm IahreSveiscunmlnng deS sächsischen Rralschul- männervescins wird auch die erste Generalversaiuniluna der vorge nannten Nittwen- und Waisensaffc abgehakten werden, durch welche die Statuten endailtia sestzustellen, sowie der Vorstand und der Auf- sichtSmth zu ivählen sind. Der vergangen» Sonntag mit seinrm herrlichen Frühlings- weiter brachte auch den Eiienbatinrn zun, ersten Mal ln diesem Jahre einen ausiergewölml-ch lebhaften VergnügunaS- verkehr D«»selbr beanspruchte aus der Ebemniher Linie 6 Er»ca- zvgc nach und vo» Tkarandt und ans der Leipziger Linie 4 nach und vo» Aötzschenbroba und Meißen. - Der ISsöbrige Drrcb-leileneling Karl Aickard Schubert, der sich am 2l. d. M. au« der Wohnung seiner Elter» heimlich entfernt bat. ist bisher noch nickt wieder eingctrosten. Cr ist von mittlerer Statur, hat ein volle«, blasse« Gesicht und an der Stirn zwei Schmarren. Bekleidet war er mit grauer Foppe, grauen Hosrn. Fevkischuhen und Haber, schwarzer Stosimütze. — Polizeidericht. Aus der Schillersiraße wurde vorgestern Nachmittag ei» viersähiiger Knabe von einer Droschke über fahren, wodurch er am linken Bein eine Fleischquetschung er litt. Eine Schuld an diesem llnnlückstaNe trisit den Führer de« Grickiirs nicht. — Vorgestern Abend wurde aut dem Leipziger Balmhof ein verdächtig erscheinender HandlungscornmiS ange- halten und weit man bei ihm »inen geladenen Revolver vorfand, mit welchkm er sich seiner Angabe zusolae rrichießen wollte, i» po lizeilichcn Gewahrsam genommen. — Bei einem kiesigen Trövrl- bclndlcr versuchte vor einig«» Tagen eine unbekannte Frauensperson N neusUdelnr Lössel und 6 Paar Messer und Gäbest, zu ver kaufen. Ta dem Landler Zweitel übci: den rechtlichen E-werb dieser Gegenstände belginoen, schloß er den Kaus nicht ab, behielt die lebten« viclmehr zurück, bis die Unbekannte ihr PersilgnnaS- recht über dieselben nachgewiestn haben würde. Wie ermittelt wurde. sind die Sachen einem hiesigen Restaurateur gestohlen worden Die gerächte Frauensperson, welche solche vorder rn einem anderen Tiödelgeschält zum Kauf angedoten und bei dieser Ge legenheit 2 vergoldete Hutnadeln entwendet hatte. hat sich nicht wieder sehen lassen. — Am Sonnabend wurden die Besucher der Baumblütbe in der Gegend der Nirderwartharr Brücke in nicht geringen Schreck versetzt. Die Pkrrde eine« Flaschenbierwagens waren scheu geworden und dnrchgegangen und rasten mit ihrem Gelöbrt dahin, daß die volle» Flaschen »ach allen Leiten umkerstoge», bis der Wogen anranntc und sich die Pferde losriffen. Der Kutsch r wurde dabcr vom Wagen geworfen und besinnungslos aufgehoben — Eine a r oße R o hh e i t lieh sich am Sonntag Abend aus der Löbtauerstraße ein Trupp halbwüchsiger Burschen zu Schulden komme». Der vollbesetzte Pterdebahnwagen Nr. 32 fuhr i» raschem Dcmpo seines Weges, als von obiger Rotte ein brennender Cigarren- stlinunel mit aller Vehemenz auf de» Vorderperron des Magens, der von dem Kutscher und einer Dresdner Familie besetzt war, mitten hineingeworfen wurde. Glücklicherweise wurde Niemand verletzt. Wie woblthucnd und von welch' wunderbarer Wirkung muffen für solche Raucher .25 wohlciusgezühlte" — Cigarren natürlich nicht — sein! — Post. In dem Orte Weißer Hirsch wird für die Zeit vom 1. Mai vis mit 30. September eine Postanstalt mit Telegraphen betrieb eingerichtet. — Dem Vernehmen »ack hat das kgl. Kultusministerium den berühmten Astronomen Professor Tr. Bruns in Leipzig zu be stimmen vermocht, der Berufung nach Güttingen, die ihm aus Ver anlassung des Ministers v. Goßler z»gegangen war, nicht Folge zu geben. Um ihn der Leipziger Universitär zu erhalte», ist Tr.NrunS sogleich ein neues ytnervawriu», zugelagt worben; auch soll ihm eine nickt unansehnliche Gehaltsausbesserung angetragen worden sein. — Die Neuwahl der Vertreter zur Generalversammlung bei der OrtSkrankenkasse II findet am 6 Mai ün „Ttadtwald- schlößchen" statt. — Der Rath macht bekannt, daß nachstehende Sprengstoffe, vorbehaltlich abweichender landesrechtlicher Vorschriften nicht unter die Bestimmungen des ReichHaesctzes'gegen den verbrecherischen und gemeingefährlichen Gebrauch van Sprengstvffcn lallen: 1) alle zum Schießen auö Jagd oder Scheibengeweyre» oder zu Spren gungen n, Bergwerken, Strinbrüchen w s w. dienenden, au« Sal peter. Schwefel und Kohle hergestellten Pulversorten; 2) dir zur Entzündung von Gewehrladungen dienenden Sprengstoffe, soweit sie in Zündhütchen für Gewehre oder Zündtpieaeln tür dergleichen verarbeitet sind ; 3) die Vereinigung der unter 1) und 2) genannten Stoffe in fertige Gewehr-, Pistolen- oder Rrvolverpatronen. «in- schließlich der unter Verwendung von Knallliue.lsilbrr phire Pulver hergeslellten Patronen tür Deschingewehr«, Pistolen oder Revolver. — Ein Virtuos ni seinem Fache, der durch seine langsährtae Thätigkeit in der Konditorei des East König alö Oderachiffe beschäf tigt gewesene Herr Mob APel hat sich jetzt selbstständig gemacht und ein niedliches Cast mit Konditorei aus hiesiger Annenjtroßr 27 eta- blirt. Dir große Hebung in der Herstellung feinster Konditoreiwaaren. die entzückend« Desorinma der Torten x. wird tzerni Aprl gewiß ein« daiiernde seine Kundschast zusührrn und der fein auögrstattete Cafösalon zahlreichen Zuspruch finden. — Ein m Amerika wohnender früherer Dresdner, Herr Hugo Hoenack, Besitzer des Cast CoSmopolitain in New-Aork, theilt uiis mit, daß da- vom 3. bis 8. I»li in Bingen a. Rh. stattsindende Schützenfest pon amerikanische» Schützen sehr zahlreich besucht werde» wird. Bereit- über 100 Mitglieder der „Independent New- Vorkcr Schützen" habe» sich zur The>>«ahme gemeldet. — Landgericht Di» ll. Etraskamnier vrrnrtdeilte gestern die bereit« vorbestrafte Fabrikarbeiterin Fda August» Bauiiidach, 1865 zu Sarg,ritz geboren, wegen grn.rinlchafllich nilt der nicht zu ermitteln gewesenen Dienstmogd Amalie Auguste Dietze auögeittbr- trn Drebstobl« von Wäsche ge grnstönten zu einer vmonotlichen Ge- sängnitzürast im wtederbolten Rücksalle. Die Genannten waren am 9. März au« der ArbettSanftalt in Riesa heimlich entwichen und fanden in dein unperlchlossenen Wascichauj« eine« dortigen Eonditor« Gelegenheit zum llebernackten. Belm Fortgehen früh Morgen« machten sich die Veitzen de« Wäsche-Dlebstaln- schuldig, den die Baumhoch mit »er Eingang« erwähnten Straf« zu »er hüben bot. während gegen ihr» Genossin ein Hasibefeht auSgestrttgt wird, um gegen dteseitz« einen Steckbrief zu erlassen. — Der 1862 getwrene Handordeiter Fulin» Max Httbtckmann ftakl mittelst eines falschen Schlüssel« ans dem Koster seine« Sinbrngrnoffen 9 M baare- Geld. Hiertnich machte sich der bisher unbescholtene jung» Mann deS schweren Diebstahl« schuldig und erwirkt hiertür «ine Gcsangiilb- strase von 8 Monaten. — Wegen schweren und einfachen DirbstaklS wird der noch nickt 17sähitae Lousburich« Hermann Relnbold Fie« tztger. 1888 »n Sbeitdors de! Södau geboren, »u einer Getänaniß- strase von « Monoten und I Woche verurtkellt. Der sunge Mann war tm Hotel „König Albert" in Königsteln bcdtenstrt und fand daselbst Gelegenlwit. dl» tzortla» Kellnerin vertha Sckönig dadurch »u bestehlen, daß er «titelst Einstei,rn« tn deren Schlaskamme» au« tzsre« P«rte«»nn«»t« SO M. und d«t «iurr srühere« Gelegenheit ». -- Die zu Gr> »rdeitrrtn Amalie driterin Amalie Auguste AM«« Kabl Aiwr Ktzurgin arcki einer »hl« «ich dt« Br. »u ß Monaten Gesängntß „rurtheNL -ntztse»««, »»« ldknteu rvette« »«,», ». r,ssesßtlcht»te. LeMsches Netch. Der Grb-Großheezoa ««, Latz«« dat fick mit der Princrsstn Hilda pon Nassau, der Tochter de« Herzogs Adolf von Nassau, nerlihjh — Der Obrrss tz. Maiw'tz. Gencralstaböchrs deü XIV. Arrnoerorpö tBadrn), ist ln Folg« rtnei unglücklichen Sturze« vom Pferde gesto,den. Dem Bunde-rath ist eürVermd»ii»gSc'ntwnrs zugeaangc». wonach daS KautionSverhältnih der Zahlmeister bei demReichshcrrc m ähusichsr Weise aeoxdnet wird, wie dies kürzlich bei der Murine geschehen A Die Kaution soll m Höhe von 2500 Mark geleistet werden. In den diplomatischen Kreisen Berlins erzählt man sich, daß Mitte dieser Woche ei» Schreiben deS Kaiser« von Ruß- l a n tz an Kaiser Wilhelm rsngettoffen sei. worin e« hieb, daß die Aussichten ani die Erhaltung des Friedens sehr gesunken seien. Wir geben dieses Gerücht wieder, bemerkt die „R.-Ztg.", ohne eine Bürgschaft für die Begründung desselben übernehmen zu wollen; onch würde, die thatsäcdliche Begründung vorausgesetzt, zu beachten sein, daß das Schreiben des Kauers Alexander die La«, wie sie anfangs der Woche gewesen, dargestrllt Hütte, «t würde sich fragen, ob sie seitdem keine Veränderung erfahren. Die Zoll tariskom Mission deS Reichstage- nahm die .Anmerkung" zu Pos. ISfs »ach der Regierungsvorlage in folgendn Fassung an: „Schmalz und schnialjaltige Jette für Seifen- oder ichtcfabrisen auf Erlaubnißschein unter Kontrole 2 Mk." Von den silr den politischen Dienst bestimmten Schiffe» der Deutschen Mari»e befinden sich zur Zeit m außereuropäische» Gewässern, die zusammen^l43 Gen !uzer ... ^e führen und eine Besatzung von 3468 Mann haben. Bon diesen Schiffen kehren demnächst drei iir die Heimath zurück und zwar die Kreuzer Korvette „Olga" (10 Geschütze unb 287 Mann) von der Westairi kanische» Station, die Brigg „Rover" (6 Geschütze und 78 Mann' von einer größeren Ucbungssahrt und die Kreuzer-Korvette „Nymphe" (9 Geschütze und 111 Mau») von der Westamerikanischen Station. ^>lga" »iw „Rover" verbleiben »ach ihrer Heimkehr als Freiwillige» Schulschiffe »ni Dienst und werden dem im August zu bildenden Gelchwaderverbande beitrrten. AIS Ersatz für „Olga ist der Kreuzer -Cuclop" (4 Geschütze und 67 Mo»») von Wilhelmshaven nach der Wrstasritanischen Station in See gegangen. Der „Arterner Flottciwereni" hat keinen Aassenbestand in der Höhe von 1000 Man a» den Reichskanzler gesandt, um damit, wenn möglich, ein Ruderboot für den künftigen Statthalter von Kamerun zu beschaffen. Daraus ist jetzt folgende Antwort einaeganaen: Dem Vorstand theile ich ergebe»» mit, daß ich auf Veranlassung Sr Durchlaucht des Fürsten Reichskanzlers die von dem Arterner Flottenverci» gespendete patriotische Gabe zur Beschaffung eines BrandungsbooieS als Beiboot des für den Gouverneur von Ka merun in, Bau begriffenen Dampfers bestimmt habe. Daö Boot wird den Name» „Artern" führen. Einen von der Spmme von 1000 Mark voraussichtlüu verbleibenden Rest beabsichtige ich zur Ausschmückung der Kajüte jenes Dampfers mit den Bildnissen Seiner Majestät de« Kaisers und Seiner kaiserlichen und königlichen Hoheit des Kronvrinzen zu verwenden. Der Ches der Admiralität v. Eaprivi. Oesterreich. Das Landgericht in Wien bat die von der StaotSanwaltschast angeordnetc Konfiskation deS Rechen schaftSberichts der deutichcn Opposition für null und nichtig erklärt. Di« liberalen Wiener Blätter vcrisen tzie Unabhängigkeit des Rickterslande«. welcher anerkennt, daß eine oppositionelle Partei ihr Veihaltcn vor der Wähleischalt rechtfertige. Der Vorstand der vereinigten Linken hat demnächst beschlossen, den Rechenschaftsbericht in zwelyundrrtlauscnd Exemplaren zu verbreiten. Dank der Kon fiskation wird derselbe eifrig gelesen weroen. Die Staattanmait- schaft erhob sofort Beschwerde gegen die Freigebung. Eine Rabenmutter stand am Freitag in der Person der Tagrlölmerin Barbara Sckafsböck vor dem Strafgericht zu Korueu- bnrg (Niederöslerreich). Sic war beschuldigt, durch fortgesetzte Miß handlungen ihr-S 9jährigen Kinde«, insbesondere dadurch, daß sie dasselbe auf einen mit glülienden Kohlen gestillten Tops setzte, den Tod des Kindes ve, uriacht zu haben. Die Angeklagte wmdc schuldig erkannt und zu 12 Fahren schweren Kerker- verurtveNt. Ungar». Die polizeiliche Untersuchung Über dle Entstehung des Thenterbrandrö in Szegedin ergab keinerlei positives Resultat. Di« Acten wurden dem Strafgerichte übergeben. Di« städtische Ge neralversammlung beschloß einstimmig den Wiederaufbau des Theaters nach den früheren Plänen durch die Architekten Fellner und Helmer. Frankreich. Die Veränderung in der Besetzung der Prä fekturen erstreckt sich aus 35 Departements. Demangeat wurde nicht ernannt. Baron Alphvns v. Rothschild fiel bei der Wahl eines freien Mitgliedes der Akademie der Künste gegen den Archäo logen Hcnzey durch. JnRoubaix brannte die Spinnerei Toulemonde-Destoinbes bis aus den Grund nieder und gleichzeitig theilte sich das Feuer auch den Buden des neuen Jahrmarktes mit, von denen etwa 30 zerstört wurden. Zum Glück ereignete sich der Unfall am Hellen Tage, sodaß keine Menschenleben zu beklagen sind und das Aus brechen der wilden Thiere einer Menagerie verhindert werden konnte Die Bestien brüllten fürchterlich und erfüllte» die Nachbarschast mit größeren Schrecken, als die FeuerSgetahr. Drei Löwen und ein Bär verbrannten bei lebendigem Leibe und wurden nachher von den Arbeitern und von den Gauklern, die sich über ihren Leichen Hern»,zankten, zertbeilt »nd stückweise verzehrt. Der Gesammtschade» wird ans 800,000 Frank«-» berechnet. 600 Arbeiter sind durch die Feuersbrnnst broülus geworden und am meisten jammern die sah reichen Budenbcsitzcr. deren Habe nicht versichert war. Jtatlen. Der römische Kassa tionSbof svrack, in seiner Ve.bandlung widet lic Sozialisten Merlino und Genossen n«»«>- dtngs den Grundsatz au«: an der Internationale thcilnrhmen, hieße einem Peibrrcherbunde nngeliörcn Don Seite der Präfektur in Bergamo ist die Nachricht vom AuSbruche der Eli ol e ra tn der Nähe der Stadt Bergamo cingclaufen. Nn tzlantz. Fi, den Marinewerkstötten zu KroiGadt wird mit fieber hafter Hast Tag und Nackt gearbeitet, so daß bei Erössnuug der schiss- sabrt die baltische Flott» in KriegSöereitschast sein kann. Die gleiche eifrige Thätigkeit herrscht in den Fort« und Batterien. An 1000 Torpedo« liegen bereit, um zum Schutz deS Fahrwasser« ver teilst zu werten Die Minenboot«, etwa 100 an der Zahl, wurden in zwei Geschwader sormirt ; da« rin« Geschwader wird von dem Eontrradmiral Nowikow, da« andere von den, Vieeadiniral Korni- low befehligt werden. Die Jlotille wird die Ausgabe haben, die Küsten deS baltischen Meere« und besonder« de« finnischen Busens zu »ertkeidigen. Die Panzerftolte wird thei.« die Sperrminen be wachen. tbells in den finnischen Starren coneentrirt sein. Der Umstand, daß der Kaiser au« Gatschina zur Frier eines Regimentsseste« nach Petersburg kam. veranlaßte da« Gerücht, daß «in« Kriegörrllärung rriolgt sei oder bevorsieb«. Es heißt. General korupatkin habe dem KnegSratb einen vollständigen knegSplaii vorgelegt, dessen unverzügliche Ausführung die Kriegsvartei ver- langt». — Fn Kronstadt werden di« Ei« massen durch Pulver und Dynamit gesprengt. Die „Moskauer Zeitung" weist daraus hin, daß der Emir von Afglmiilsla» in der Neigung zu einem Bündnisse mit England in ganz Afghanistan vereinzelt dastebr und plaidirt «ntschieoen für einen friedlichen Ausgleich zwischen Snglanv und Rußland. E« wäre EnglankS wie Rußland« würdig und ihren wahren In teressen förderlich, wenn die zwischen ihnen schwebenden Mibver- tündnisse nicht zu einem Bruche, sondern zu einer Verständigung lihrte», nicht zum Kriege, dessen AuSgang nicht voransznsehen sei, andern zu einem guten danerhasten Frieden, dessen Nutze» klar ei. Wie groß wären diese Resultate, wenn die Schwierigkeiten beigelegt werden und als Basis einer neueren, besseren Enalisch- Ruistichen Politik dienen können, befreit von einer unnützer Weile erschöpfenden, gegenstandslosen Rivalität. DieS wäre «in wahr haste« Verdienst Englands und Rußlands, besser als jeglicher Steg. Die „MoStauer Zeitung" meint, zwischen Rußland und England könne nickt nur rin mehr oder minder erträglicher moclua vivanäi, sondern auch eine Freundschaft derdeigesükrt werden, welche für beide alrtch nützlich sei und besser al« die Waffen ihre beiderseitigen Interessen beschützen würde. Schon angestcht« der Möglichkeit eines solchen Ausglelch« sollte man nicht mit dem Säbel rasseln. Wie da« „helsingsor« Daablad" meldet, begann an brr finni schen Küste rin« massnikast« Au« wandern na au« Furcht vor dem bevorstrl enden Kriege. Au« Estrrboth selbst find bereu« fünfzig Famllien autgewanderl.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)