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Er Unterhaltung und Geschäftsverkehr. (Sonn«. btS S ll.) angenommen Durck die «al. Do» vterteliäbrkL in der Expedition: Johannes-Allee u. WaisenhauSstr. 6. 74. Mitredacteur: Theodor DroStsch. Mittwoch» den 14. März Durch die Kal. Post vierteljährlich 2»Ngr- Einzelne Nummern « 1 Ngr 1880. Dresden, dm 14. März. — Se.M. der König hat gestattet, daß der v. meci. Carl Alwin Dachsel zu Lindenau bei Leipzig die ihm auf Anlaß seiner früheren Verwendung als Militairarzt «m kaiserlich ottomanischen Dienste verliehenen kaiserlich otto- man schen und königlich englischen silbernen Krim-Medail len in hiesigen Landen trag«. — Sr. k. H. der Prinz Gustav von Wasa ist vor- stern Abend */«7 Uhr nach Darmstadt abgereist. — Oeffentliche Gerichtsverhandlungen: Heule Vorm. S Uhr gegen dm Häusler I. G. Kirbach in Niedexschönau wegen Wilddiebstahls. — DaS Präsidium des deutschen Bühnen-VereinS macht im neuesten „Theater-Archiv,' bekannt, daß die dies jährige Versammlung des Vereins in Dresden stattsinden weide, also nicht in Berlin, wie mehrere Blätter unrichtig gemeldet haben. Die Berathungen des Vereins werden Montag den 2. April im Hotel Bellevue zu Dresden be ginnen und vermuthlich am 4. April. geschlossen werden. Eineis der wichtigsten Gegenstände der Versammlung bil det voraussichtlich die in ihren Grundzügen von 0. Ed. Devrient, Hpftheatrrdirector in Karlsruhe, entworfene »Vorstellung heS VeremS deutscher Bühnenvorstände über die Nothwendigkeis §iyer gesetzlichen Organisation der deut schen Theater und deren Ausführung". Sie beantragt u. A. die »Gründung von Lheaterschulen unter den Anspi elen deS Staates gleich den vielen Akademien für bildende Künste". ^ . — .Hie vom Hrn. Maler Wichmann in Dresden gemalten »Stationen' wurden am 3. d. M- in Bautzen m der weypiseh-katholifchen Kirche in Anwesenheit deS Hrn. B schofö Korwerk, dreier Hrn. Geistlichen und des Ma lers derselben vom Guardian Hrn. Angelo Michtl aus Rumburg ringeweiht und feierlich aufgehangen. Es ka men auf jede Seite der,.Kirche sieben, wo sie, durch hin längliches Licht voriheilhaft gehoben, die Gläubigen zur Andacht stimmen. — Ein Subalternbcamter, welcher Vater von drei Kindern ist und seinen MiethzinS stets pünktlich und prä, numerando bezahlt hgt, .wprde von einem anderen Haus bewohner auSgemiethet. Da nun der Beamte pünktlicher Bezahl» und in jeder Beziehung einen guten Ruf ge nießt, so konnte es ihm nicht schwer fallen, ein seinen Verhältnissen angemessenes Quartier wieder zu erlangen. Der frühere Besitzer des von dem Beamten verlassenen HauseS war aber anderer Meinung, denn er hat unver hohlen seine Verwunderung ausgesprochen, wie «S möglich sein könne, daß man eine Familie mit drei Kindern in einem Hause aufnehm«. Man hält sich um so mehr ver pflichtet, eine solche Aeußerung zur Oeffentlichkrit zu'brin gen, da der betreffende Herr Hausbesitzer ebenfalls Vater von mehreren Kindern ist. Um so rühmenSwerlher ist daS Benehmen des neuen HauSwirthS, welcher, nachdem er sich von der Rechtlichkeit des ebengedachtrn Beamten über- zeugt, denselben sammt Familie ohne die geringste Bemer kung uüfgetiommen hat. ^ — Von einem hiesigen Bürger wurde unS jüngst folgende eigenthümliche Tenrsungsgejchichte erzählt. Der selbe ,st ein lovialer Mann in den dreißiger Jahren,' der dt« Geselligkeit liebt und gern ein Glaö Bier trinkt, hat aber das Malheur, von Zeit zu Zeit mit sogenanntem Reißen geplagt zu sein, das ihm nicht nur ziemliche Schmerzen verursacht, sondern ihn auch in Ausübung sei ner BerufSgeschäfte hemmt. Vor einiger Zeit nahmen diese Schmerzen, gegen die er vergeblich schon mancherlei Mittel angewendet hatte, so überhand, daß er in seiner Angst sich bei einem hiesigen Arzte Hilfe zu holen be schloß, welcher derartiges Leiden durch Eleklro-MagnetiS- muS beseitigt, in der Hoffnung, dasselbe hierdurch in kur zer Zeit loS werden zu können. Nach langem Harren ge langt er endlich zu dem Sohne des AeSculap und die Consultation beginnt. In Folge der Exploration wird ihm nun eröffnet, daß er geheilt werden könne; aber vor Allem müsse er sich deS BiereS, deS Weines, überhaupt aller Spirituosen rc. enthalten; die Kur werde jedoch meh rere Monate in Anspruch nehmen, er müsse alle Lag« hin- kommen und sich magnetisirrn lassm rc; das Honorar betrage pro Monat 15 Lhlr. Da stand der lebenslustige Mynn wie vom Donner gerührt! Kein Bier, monat lange Kur und alle Lage so viel bezahlen, daß fast der grüßte Theil feines täglichen Erwerbes draufging, das war ihm doch über die Hutprobr! Sr fühlte e» ordent lich, wie in diesem Augenblicke der drückende Alp der Krankheit aus seinen Gliedern wich! Im Ru waren alle Schmerzen durch solchen Elekto-MagnetismüS verschwur,- den, er empfahl sich dankbar, ging fröhliche*,Herzen» von dannen, und eS hat ihm seitdem kein Mied wieder wehe gethanl Nun glaube mir nur Jemand sticht mehr an Wunder! , i ^ — Am Montag gegen Mittag wollte «» da» Schick-