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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.11.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271130017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927113001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927113001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-11
- Tag 1927-11-30
-
Monat
1927-11
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.11.1927
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Mklwoch. 30. November 1927 — „Dresdner Nachrichten" — Nr. S« Seile » V«»erv»v»»etft. s» d«r lchtrn vrr<am«lu«a de« wklvkr-evrrein» «. stattete nach der vekanktga»« «tntger Anmeldung«» Direktor ortman» «l»«n Vrricht de» Techntschr« »uSichusf«» über «in« vestchttk«»« ber Waggonfabrik normal» Busch in Vau»««, best bebeutrnirn hetmtschey Wirke«, da« Uber rvuo «"gestellt« und Arbeit,r um tetzt in erster Linie für dt« Man unternahm an der durch dt« grasten Arbeit»?, WWW>„W»>»> verschiedenen Erzeusnlsse vorgeiüdrt, vor allem di« groben V-Zugswagen. Di« Teilnehmer an der vestchtlaung konnten manche» Neue sehen, da» auch in kleinen Fabriken und selbst on,avr»r vormat» -uuia> rn betmtlchen Werke», da« Uber msastt und denen Hauptabteilung i bi« Reichdetfenvab» beschäftigt ist. Hand von Lichtbildern «inen Gang sale der Favrtk und «» wurde» die Ile Handelskammer zur Lage der öffentliche» Finanzen. »Srperschafte«. in der Werkstatt de» Handwerker» nu ivbrinoewd Herden kann, -in Mundgang durch die alte schöne Stadt kstatt Et d ein verwendet Besuch Staüdmus«um» beschloß dir uhen und — Giudlrnrrtfe. der W Den Hauptvortrag de» Abend» hielt der namhafte Dresdner Musibschrtftsteller Profestor Karl Sühl« über da» Thema: Nohau« Debaftia« Bach l« feinen Lehrfahren. Zum Teil unter Benuvuna seiner Schriften gab der Redner ei» lebensprühendes Bild von dem Werden und Wirken de» jungen Johann Sebastian Bach, des hervorragendste» Gliedes der berühmten Thüringer TonkUnstlerfamtlle. von der viele «l» Ontanlsten, Kantoren und Kunstpseifer bekanntgeworden sind. Al» der grobe Thomaskantor im Nähr« 1780 in Leipzig starb, hatten seine Zettgenosien noch keinen rechten Begriff von ihm. wenn man sich auch noch lange mit unheimlichen Respekt seiner «rlnnerte. inionberhett seiner Meisterschaft im „Orgel- )cg W Magen*. Wohl noch nie ist ein Genie von derart riesenhaftem ^ AllSmabe so lange schmählich verkannt morden, wie Bach. Daö lag begründet in den Zeitverhältnissen, in dem damaligen Ratlonalismu» und der Vorliebe für die italienische Over Der Redner erzählte, wie Johann Sebastian Bach der Lohn de» Eisenacher StabtmirsiknS, als schon früh verweister Knabe u seinem älteren Bruder, dem Organisten Bach zur A»S- stldiina nach Ohrdrnf kam, wie er im Alter von 18 Faßren nach Lüneburg ivandertr. wo er im Thor der Mtchaeltskirche Gelegenheit fand, sich grünbllche Kenntnisse besonder» ans dem Gebiete der geistlichen Vokalmusik, anznrtgnen, wie er oft nach Hamburg »nd Telle ging, um dort ebenfalls die reichsten Anregungen für die weltliche »nd geistlich« Musik zu erhalten Der Redner ging auf die Arnstädter nnd LübeckerZctt Bachö. sein Ltndlum bet dem groben Orgelmetster Burtekmde ein. und gab eine wundervolle Schllberuna eine» FamillentagrS der Bache, deren Geschlecht mit den Löhnen des Meisters durch Anzucht erloschen ist. — Der Portrag erzielte bei der zahl, reichen Hörerschaft einen so tlescn Eindruck, dost am S-chlnsie langanhallender. stürmischer Betsall elnletzte, ein« schöne Ehrung lür den Ingendltchen Greis. Ehe die Deultg-Woche abrollte, wurde rin kurzer Film Über die Koblcnlörderanlage des Fernheizwerkes ge. boten Direktor Ortmann hatte vorher mstaetetlt. das, von dem Fernheizwerke nur der Schornstein niederaelegt werde, dieses selbst aber nach wie vor Im Betrieb bleibe. Der er- forderliche Dampf würde ihm jedoch künftig von dem Elektrizitätswerk am Wettiner Platz zugeleltet. Seine unberechttalen Preistteiqerungen? Die ZeitungSkorrespoildenz de» Deutschen Veamtenbunde» schreibt: Die NeichSindexzahl für die Lebenshaltungskosten ist im Oktober auf 18»,2 gegen 147,1 im September gestiegen, also um 2,l v. H, Von den Etnzclziffern ist bemerkenswert und — »eil weniger salsonmäbige Einflüsse ln Frage kommen — «larmierrnd die Steigerung der Ziffer für Bekleidung von 188,8 im September ans >82,8 im Oktober. Die RctchSrcgierung bat bekanntlich des öftere» mit größter Entschiedenheit eine Stellungnahme gegen unberechtigte Preissteigerungen in Aus sicht gestellt. Hier ist nun Gelegenheit, dt« Verteuerung der Bekleidung daraufhin umgehend zu prüfen, ob cö sich um eine unvermeidbare echte Teuerung oder das Gegenteil handelt. Für das letztere spricht eine rctchSamtltche Aufstellung in »Wirtschaft und Statistik*. Gewiß berührt diese Darstellung der Preisspanne zwischen Wolle und Wollgewebe nur einen Ausschnitt des Gelamtgcbtrtc». aber durchaus keinen unwesent- ltchey. Die Preisspanne zwilchen Wolle lKammzug) und Gr. webe iTuch) betrug: tm Januar 1N27 7,8l Mk.. im Februar 7/.Ü Mk.. tm März 8.07 Mk.. im April 8,«3 Mk.. tm Mat 0.48 Mk.. im Juni 10,48 Mk.. Im Juli IHM Mk.. tm August UM Mk„ tm September 11,07 Mk. Di« Preisspanne zwischen Wolle und Wollgewebe hat sich somit in den ersten neun Monaten de» laufenden Fahre» um 488 p. H. erhöht. Das Statistische ReichSamt nimmt alS Nr» lache dafür die „Belebung des VerbrauchSgütrrmarktes bei steigenden Produktionskosten* an. Dieser Versuch einer Er- kläruna leboch beantwortet in keiner Weise die Frage nach der Notwendigkeit und Berechtigung dieser enormen Steigerung. In der össentltchen Sitzung »er Handelskammer Dresden am Dienstag wurde vor Eintritt In dt« Tage», ordnung Bücherrevisor Gustav Hentschel lNtrdersedlttz) aus die Satzungen der Kammer vereidigt. Hiernach hielt Geh Kommerzienrat Schleich sür da» verstorben« Kammer- Mitglied Kant« einen warmen Nachruf. Die Kammer erhob sich zu Ehren des Heimgegangenen von den Plätzen. Weiter» hin sprach der Vorsitzende dem seit 28 Fahren der Kammer angrhörenden Mitgltede Kommerzienrat Mey die herzlichen Wünsche der Handelskammer au». Nach Erledigung der Er- gänzungSwahlen für die ausgcschtedene» Kammermttglieder wurde i» dt« Beratung über eine» Nachtrag zur Geschäft», ordnung der Zulassungsstelle der Börse zu Dresden ein- getreten. Weiterhin wurde verschiedene» Aenderungen des Statut«, zugleich -er Börsenordnung und bei Schiedsgerichts, ordnung der Produktenbörse zu Dresden, zugestimmt. ES folgte die Annahme der Neufassung der Borschriften über die Prüfung des GrttndungvhergangS von Aktiengesellschaften. Wie Syndikus Dr. Karst hierzu ausführte, handelt eS sich hauptsächlich um die Neuregelung der Vergütung für die Revisoren. Eine ausgedehnt« Aussprache riesen die Ausführungen des LrgattonSraleö o. d. Deeken Uber den Gelömarkl und die Finanzen -er öffentlichen Körperschaften hervor. Die Entwicklung unserer öffentlichen Finanzen biete zu wachsender Sorge Anlaß. Der Redner schilderte zunächst die entstandenen, entstehenden oder drohenden Schäden und betonte, das, es nicht mehr angängig sei, danach zu fragen, ob daö fehlende Geld durch Steuern, durch Inlands» oder durch Ausländsanleihen beschafft werden solle: Alle diese Er. Wägungen seien abwegig, und man müsse endlich auf der anderen Seite an sangen, nämlich aus der Aus- gabenseste. Auch die Handelskammer erhebe ihre war. „ende Stimme dahjii, -atz Hilfe nur kommen könne durch größere Bildung von Jnlandökapttal und durch Abwehr aller Tendenzen, die zu einer Inflation führen können. Für die Vertretungen der deutschen Wirtschaft sei es beschämend ge wesen, das, der Reparationsagcnt cs sein muhte, der mit nicht abzuivetiendcn Gründen die Tatsache unterstrich, das, die Ge- staltung der öffentlichen Ausgaben von Reich, Ländern und Gemeinden mit dem Leistungsvermögen der Volkswirtschaft, mit der Aufnahmefähigkeit des deutsche» Geldmarktes u. a, nicht mehr in Einklang zu bringen sei. Die Beratungen führten zur einstimmigen Annahme einer Entichliestung. in der u, a. gefordert wirb: Schaffung der sachlichen Voraus setzungen für die Durchführung eines endgültigen Finanz ausgleichs, beschleunigte Verabschiedung der Gesetzentwürfe zur Steuervereinheillichuna unter Berücksichtigung der For- derungcn der Wirtschaft, Jnangrifsnahme deö Planes einer Berwaltung-oeretnsachung aller bssentltchen Beseitigung der vielfach vorhandenen Uederschnetdungen von Zuständigkeitsbereichen mit ihrem Neben» und Gegeneinander,- Beschränkung brr Verwaltung-tättgkrtt auf dir Geblete de» Gemeinschaftslebens, dte unbedingt der öffentlichen Regelung bedürfen, und die Verwendung von Beamten nur sür dt« Ber« rtchtungen, dte ihrem Wesen nach dte Ausführung durch vssentltch.rechtltch verpflichtet« Beamte verlangen, demgemäß also systematischer Abbau gewisser Teil« de» B«rus»beamt«ntum»; Aushebung ber tu den letzte» Fahren ohne Not neugegründeten oder selbständig gemach, len Aemter und Behörden, Aufstellung ber HauShaktplän« nur mehr unter Berücksichtigung ber Tatsache, daß mit einem Dteuerelngange tn dem Mähe, wie ihn die ausstcigend« Kon junktur der letzte» Zeit brachte, nicht dauernd gerechnet wer. den kann, endlich Verzicht der Parlamente, bet Beratung ber Haushaltpläne die Ausgaben über das von den Finanz, minlstcrn und Dezernenten vorgeschlagenr Matz hinan» z» erhöhen. Außerdem wir- tn der Entschließung gefordert bie Herabminderung der öfsentlichen Ausgaben zu dem Zwecke, dte deutsche Volkswirtschaft durch Bildung von FnlanbS. kapital vom ausländische» Kapitalmärkte zu befreien. Damit jedoch -tes Kapital vorzugsweise der deutschen Prlvatwirt. schalt zugute komme, sei eine Inanspruchnahme dieser Gelder durch den Anlelhebebarf der öffentlichen Hand auf bas äußerste etnznschränken. Die Kammer verhandelte schließlich noch über Um- find Ausbau -ek Eisenbahnen im Oflerz- gebirge Berichterstatter Dr. Qurck machte dazu umfallende AuSfüh. rungen, die zu einer einstimmig angenommenen Sntlchließun« führten, in der e» n. a. heißt: Die Anlage zahlreicher Bahne» de« sächsischen Erzgebirge», namentlich auch de» Osterzgebirgc», al» Schmalspurbahnen und al« Saubohnen ohne gegenselttge Verbindung bringt kür dle Anlieger große wlrtlchaktliche Schädigungen mtl sich. Für die Förderung der Verkchrsbeziehungen und zur Erhaltung der wlrtlchallNchen Lebens« tähigke» dleler Gegenden ifl der Umbau von Schmalspur, bahne» ln Vollspurbahnen und die Schaltung »»» Querverbindungen anzustreben. Dte hierauf htnzielendea Eingaben beteiligter Kreise werden unterstützt. Im Rohmen dieser Forderungen tritt dle Kammer in erster Reihe lür den Umbau der durch da« Hochwasser zerstörten Kleinbahn Heidenau—Ritenberg zu einer Vollspurbahn, unter möglichster Wahrung der Jnlereffen der RntchlußglelSbesiver, sowie für die dringen» notwendig« Quer verbindung zwischen dem oberen Flöh«, and de« obere« Maldental« ein. Nach Schluß der Sitzung verabschiedete Geh. Kommerziel», rat Schleich noch den seit 65 Fahren der Kammer angehören- den Bürovorstand KoinmtssivnSrat Schuster, den er tm Namen der Handelskammer mit ehrenden Worten an», zeichnete. Lehrergehattskraven. Forderungen de» Renen Sächsischen LrhrervereinS. Am 28. und 27. November tagte ln Frelberg der Landesvorstand de» Neuen Sächsischen Lehrer- vereinS mit den Vorsitzenden der Ga »gruppen. Tie Versammlung erhob einstimmig Einspruch gegen die in der Bcioldungsordnung zum Ausdruck kommende Geringschätzung der Arbeit der Volksschule. F» einer Entschließung heißt es: Der N. G. L. tritt grundsätzlich ein für gleiche Be soldung der gelamten Bolksschullchrerschaft bei gleichem Wohnungsgcld. Demgemäß ist tn der Besol dungsordnung sür die Besoldung der VolkSschullchrcr nur eine Gruppe vorzuschcn ld. i Gruppe 11. wie llr sür die akademisch gebildeten Volksschullehrer in Aussicht genommen tst) mit der Ausnahmebestimmung, baß die nicht nach der Prüfungsvrdiiiing vom 17. Juni lk>26 Geprüften nur SO Pro- zcnt erhallen, das sind 8400 bis 6780 Mark. Dte Gehalte für N a d e I a r b e i t S-. Koch-, Haus halt ungs- und Turnlehrerinnen tn 11 sind ent sprechend zu erhöhen. Ferner tritt der N. S. L. dafür ein, daß dte an der Berufsschule tätigen Gewerbelehrer und L-^-Lchrer gleich besoldet werden. Er fordert außerdem dir Beseitigung der OrtSklalle 18, eine wesentliche Erhöhung der Bezahlung der AuShilss- lehrer und der Vergütung sür lieber- undArbeitS- i—Straf» stundeni, dte antomaiische Nebertragung der neuen Besol dung ans alle Rulicstandsbeamtcn und Hinterbliebenen, dem nach Beseitigung der verschiedenen Gruppen der Mnhc- gchaltSbcziehcr. Bei Berechnung dcS OrtSzuschlags sür die Ruheständler ist für die, die in X amtiert haben, der OrtS- »uichlag zugrunde zu legen, für alle übrigen der Ort». Zuschlag 6. Dir Vorlage letzt das WohnungSgeld für Ledige <nrf 80 Prozent fest, vom 48. Lebensjahre an aus tw Prozent. Der N. S L. fordert für die Ledigen einen höheren Prozent- iatz de» Wohnungsg-'ldcS, Herabsetzung des Lebensalters, in dem daS voll« WohnungSgeld genxihrt wird, aus da» 40. Fahr und sür alle die daS volle WobnnngSgeld. dir in- folge Unterstützung bedürftiger Angehöriger eigenen FamtlienbanSbalt sübren Müllen.* —^ tt'vocx rlvtoriHrs« VsrleooHrßelle: 9 ^70^67-^1-9 wäl-ern, unterhalb PikermiS schon erspäht daS Auge das blaue Meer, den EurivoS und drüben die Berge Euböa». Noch werden einige gewagte Kurven genommen, und nach «tigcfahr einstündtger Fahrt halten wir vor dem Kallno. Hier herrscht schon lebhafter Betrieb, alle Tische sind be setzt. und daS Spiel ist in vollem Gange. Es herrscht eine Stille wie in einer Kirche, nur daö Klappern der Spielmarken, dar Einhvlen und AuSzahlen der Gewinne, verursacht einige Berausche, sowie daö Rücken der Stühle und das Flüstern der Zuschauer. Alles macht einen geheimnisvollen Eindruck: man hat daS Empfinden. alS befände man sich tn einem wirk lichen Tempel, und eö ist ja auch tatsächlich einer, der der holden Göttin Fortuna. Was mich aber anlangt, so verzichte ich lieber aus ihr liebreiches Lächeln, ich glaube, eS führt do nur ins Verderben, »nd anscheinend hat die mächtige Göttis, eine» besonders günstigen Vertrag mit dem Unternehmer des Kasinos gcschlostcn, denn die Lroupterö raffen und raffen die Spielmarken ununterbrochen zusammen, und verschwindend gering sind die Gewinne, die sie nach rechts und links auF- -ahlcn. Alte und junge Damen, Herren fast aller Gesell schaftsklassen sitzen am grünen Tisch, viele mit Karte» und Listen versehen, um dem Spick zu folgen. Sie notieren eifrig die Chancen und scheinen ein ganz besondere» „unsehlbareö" Lastein zu besitzen, das sie »m keinen Preis verraten. Dte Hunderter, die Tausender flattern nur so Uber den Tisch weg. und man wundert sich, wo das viele Geld verkommt, und daß e» io unzählige Menschen glbt, denen lolch große Summen eln Nichts bedeuten. Verloren ist, wcr mit seinem sauer ver- dienten Gehalte oder Einkommen sich in den Spiellaal wagt, denn de» zögernden Spielern, die das Drehen der Roulette herzklopfcnd verfolgen, ist Fortuna nicht hold, sie flieht Ne und wendet sich nur den wagehalsigen und kühnen Abenteurern zu Wieviel Unglück aber hat da» Roulette schon Über seine Ver ehrer gebracht, wie mancher sitzt hinter Kerkermauern, ber wit aiivertrautem fremde» Gelbe seine Spielverluste wieder «tnbringcn wollte, wie mancher schlich sich heimlich aus den Sälen, um draußen In dem stummen Pinlcnhaln mit einem dumpfen Knall seine Lebenslaufbahn gewaltsam zu beenden Und trotz aller dleler traurigen Vetlplele drängen sich all- gbendltch dte Menschen zu den AuloS, nicht genug kann daS Kasino stellen, und neue Säle und neue Spieltisch« werden errichtet und ausgestellt. Nur Fortuna und ber Unternehmer lächeln! Außer HagloS Andreas ist noch eln zweite» in Dionysos, tag weniger elegant ist, auS einer Art Holzhau« besteht und dte Spuren eines flüchtigen und schnellen Aufbaue» deutlich zur Schon träat. ES liegt l» den grünen Bergen de« Pentell- kan. ln ber Nähe der weißen Marmorbrttche. de» Marmors der den Urstoss zu den Wunderwerken bildete, die da tiei drunten ln der Stadt PcrlklcS, MbldlaS und Fktlno« erstebcn ließen. Verlassen wir lieber diese dumpfen, ranchsgen «nd unlomvatbikchen Spielräume und ergeben wir un» dem harz- bullenden Pinicnhginc, um nnS dann lm weichen Sitz oe» Spielautos schaukelnd nach Athen -urücksühren »u lasse«. Bücher un- Heilschrisren. X Illerender «. H««b«lS» nnd d«s Prenßilch« ainte»ta«s. Briese au» de» Jahre» >8»5 bis MK7. HcrauSaegeben von Dr. Vonra» Müller. «Leipzig, k. F. Kvchler.i Reich illustriert. Da» Vertrauensverhältnis dcS Forschers Humboldt zu seinem Herrscher haus« ist ein schöner Beweis üaiür, daß auch am preußischen Hose der „Geist von Weimar" gepslcgt wurde, der heute ost in io Über triebener Geile tm Gegensatz zuin „Geist von Potsdam" gesetzt wird. Das Werk Ist ein interessantes Zeitdokument; es rückt das universale Wts,en Humboldts lnS rechte Licht »nd zeigt vor allem die Vielseitig keit der Jntcrenen tm Hobenzollernhause, die in den Briescn an Friedrich Wilhelm IV. und dem Gedankenaustausch mit der aus der Jdgeßwelt von Weimar kommenden Prinzessin, späteren Kaiserin gusia, deutlich zutage tritt. X DaS Tagebuch der Brüder Goneoort. Politik, Literatur. Ge. lcllschasl in Paris von 18,81 bis I8Ü5. Ins Dcuilchc übertrage» von Olga Sigall. AuSgewiihll und eiiigeleilcl von Paul Wtcgler. Ltn- bandeiitwurs von Prolcssor Emil Prcioriu». iBcrlag von Albert Langen in Müncheni. — Das Tagebuch der Brüder Goncourt tst eine lener Berdfsentlichungen um dle zuerst der Skandal einer Seniatton ist, und dte dann einen dauernden Wert erlangen, immer wieder anziehc» nnd überraschen. Es war ursprünglich nur eine Ehronik der iranzüsilchcn Literatur- und Malcrwclt, seit Baudelaire und Gavarnt, seit den Jahre» »ach dem Staatsstreich Napoleons lll., den ersten LeS Kaisertums. Aber c» erweitert sich zu einem Gesamt bild de» an Jndlvldualltäten und Farben überreichen Leben», dessen Mltlclpunlt Part» war. Renan und Taine erscheinen, Turgenjew und Bcrlbelot, Flaubert und Zola. Ihre Gespräche sind notiert, bis tn kleinste Regungen, lbre Mienen und ihre Eharaktere lest- gehalten: und da» tst unendlich reizvoll, da sie den großen Schöpscr und dle Hauptvcrtrcier de» damaligen europällchen Gedanken» sind. Dle Brüder Goncourt ioder Edinond. der allein da» Tagebuch sort- setztei sind kein« Politiker. Jedoch Ne lagen auch dte politischen Stimmungen und Wandlungen erkennen, die Opposition gegen den BonapartlSmu», den Krieg mit Denlschland und den Zusammen bruch. die Geschehnisse in der Republik bi» zum Prozeß dev Houvl- mann» Drcysu». Und neben den Figuren der Schriftsteller sind es dle de» Theater», etwa Sarah Bernhard, dle Reiane, die Guilbert, dl« tn diesem Panorama^vorübergleitcn. Jede ist hell beleuchtet, lebe bat Ihr Stichwort. X Friedrich List. a» natürlich« System der poli tischen Oekonomie" lFrtcdrlch-List-Schrlsten, Reden, Briese, Band «s. (Verlag Neimar Hobbtng, Berlin SW. Sl.s X ..Da» «VS der Relativitätstheorie" von «erkrank Russell. Ueberseh» von Kurl Grelltng. lDrel » MaSkrn « Verlag, München.! X Kraft «nd Geist „»lerer deutlche« Volksschule. Bon Mini- lkerlaldlrektor P. K a e ft n e r. L. erweitert« Auslage. (Verlag von Quelle L Mener In Lrlpzig.i X -Dl« sittlich« Tat." Ein moralokllofophtscher versuch von Han» Drlesch. (Verlag Emmanuel Relnlck«, Leipzigs — Da» kormal vedk«»ung»hal»e, von dem last alle bestehenden »tblkrn der neueren Zelt handeln, ist in diesem Werke Nebensache und daher kurz behandelt. Da», wa« wir Moral lehre nennen, also letzthin das Praktische, Ist dem Versager dle Hanpllache. Und eben deSbalb' spielen TageSsragen. die politischen zumal, eine große Rolle tn diesen, Werke, vbschon selbstverständlich «ich« In einer Form, die aus be- stimmte Personen, Länder oder Ereignisse zngeschnlkten Nnd. X I« der Sammlung.Meister der Plastik* erschien VaIlhas - r Permoser von Dr. Ernst Michalskl. lJriS-Verlag, Frank- lurt am Matn.s X Inner« DllzlpN». Nach der praktischen Moral de» Bnddlii». «u». de« SwtzlSmu». de» Christentum«, de» menlalcn Heilver fahren» und km Sinn« der Psachotherapic lHvpnottSinu». Suggestta», ratlonelle Ueberrednng, Psychoanalyse, Sutosuagesttani von Charles Baudvut » und Dr. A. L « ft ch l u s k y.) (Sibyllen - Verlag, Dresden.> X Lad, Rolaliud. Roman von Alexandra v. Bass«. Dta- sen Roman haben wir unseren Lesern vor einiger Zelt in unserer Unterhaltungsbeilage geboten. Wie wir hören, erscheint dieser Roman der beliebte» Autorin letzt tn Buchsorm im Verlag von Eduard Schmidt, Leipzig, und ist tn iedcr Buchhandlung erhältlich. X Verschwende and gewinn«, von Friedrich Frcksa. (Brunne»- Bcrlag, Karl Winckler, Berlin SW. k>8.i X Atomfeuer. Der Roman eine» Weltuntergänge», von Last» Sievcnhagen. lVcrlag Fr. Wilhelm Grunvw, Leipzig.) X Nene Bücher sür den WethnachtStllch zeigt der Verlag Georg W. Dietrich, Hosverleger, tn München, an: Der klein« .König. Eln Märchen zu 12 Bildern von Hann» Pcllar, erzählt von Fkttz v. Osttni. — DaS TeufelSlegenbchrn, erzählt von Maria Caroline Kanter. Bilder von Han» kobcrstein.-Berg- Kristall. Erzählung von Adalbert Stifter. Bilder von Ludwig EnderS. — Der Weihnachtsabend. Eine luftige Geister« geschichte von Eharle» Dicken». Mlt Bildern von I. C. Leee. — Marlene, da» kleine Mädchen, da» »er Eule Ihren Knick« macht«. Erzählung von Margaret Baker. Mit Bildern von Marn Baker. — Der B l i tz 1 ch l o s l e r von Wittenberg. Mit drei Initialen und neun Zeichnungen von Adols v. Menzel. Von Berthold Auer bach. — Wle herrlich leuchtet mir die Natur. Dl« Natur tm dei'IlchcN Lied, auSgemählt von Georg Dietrich. Mlt Bildern und Buchschmuck von Rudolf SIcck. Zweite Ausgabe, um zwei sarblg« Bilder oermehr«. — Peter Slebrnklug und andere Märchen von Else Doersler. Mlt Bildern von Tilde Eisgruber. X Jugendbücher au» Franz Schneider« Verl«, >n verlln. Sruneivald, Alte Allee 2t: Franz Werner Schmidt, „Prachimädel Gerda". Eine Jungmädchengeschtchte mit Zeich. niingen von Marlin Clan». Diese» von Frische und Humor sprühende Buch erzählt, wie die kleine Gerda durch die Bitterkeit der Erfahrungen, durch fremde« Leid und eigene HcrzenSkras« au» einem verschüchterte» Kinde zum heimlichen Hai« und Mittelpunkt der Familie wird. — Franz Werner Schmidt, »Deutsche Heldensagen*. MX farbigen und ichwarz-weitzen Bildern von Karl Mahr. Dle vorliegende» Elnzelsagen sind sämtlich den Ien>eli» ältesten Fajjung«« nacherzählt, nicht» tn ihnen wurde verfälscht, »der „verbenert". Der »and enthält: Dte Nibelungen, die Gudrunsage. Dietrich von Bern, Lanrins Rosengarten und den Rosengarten z« Worin» — Franz Werner Schmidt, .Ptk reist nach Amerika". Mit farbigen Bildern und Zeichnungen von Marttn Elan». Ein« lustige SchislSgeschichte. Terry, «in Junge au» reichem Banse, reis» mit seinen Ettern nach Amcrtka, hat aber da» Eich hörnchen Pik, da» seinem Freunde Ben gehörte, mitgenommen, Ben vermag sich noch mit in» Schiss etnzulchmuggeln. Da« Eichhörnchen, nach dem, er ans der Suche tst. richtet nächtllcherwelse ollerbam» drollige Verwirrungen »n un» trndett Pa„agt«k« «n» Mannlchatte« tn komischsten Situationen durcheinander, bi« die Sache doch ,« einem guten Schluß könnt»».- — Max Kirsch, -Sin Mobin Ion »er Wüste". Mit farbigen und schivarz-welßen Zclchnuinci, von Erhard« Erdmann. Ter al» Fremdenleglonär bekanntgeworden« Verfager schildert hier in spannender Weise die Kämpfe, Abe, lener. Irrfahrten »nd Enidecknngen eine» Jungen in Klclnasten zwischen Adana und Mossul am Ttgrl» Dte Abenteuer sind lebhaft und an» schinlich oest-bl-s.',, „:d von Ertiaidt Erdmann gut Illustriert. X Was Wald/w--"glei„ erzählt. Neue deutsche Märchen von Gots- walt W der. Reich illustriert. (Leipziger Graphisch« Werke, N.-G^ Leipzig C l.)
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