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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.11.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271130017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927113001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927113001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-11
- Tag 1927-11-30
-
Monat
1927-11
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.11.1927
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Ar. 5« reit« 4 LS. IßN Sertliches and SSchfisches. Der Gedlelsauslaufch Sachsen-Thvrtuge«. EMdlem ckeZviUMt I4Ü0 81rl»obucr Sir wir von unterrichteter Seit, erfahren, ist dt« Regt«. rungSvvrlage über den GebtetSauStausch zwischen Sachsen und Tbürtngen vom sächsischen Grsamtmtntstcrium genehmigt worden und wirb demnächst den Sächsischen Landtag zu b«. schattigen haben. Der mit Thüringen abgeschlossen« Staat» verirag sieht, wie schon mttgrteilt. im wesentlichen den Ueber gang der im sächsischen Gebiet liegenden thüringische« Enklaven nach Sachsen und umgekehrt der im thüringischen Gebiet liegenden sächsischen Enklaven nach Thüringen vor. Für Sachsen kommt in erster Vinte die grobe, bisher thüringische Enklave mit dem Hauptorte Rüßdorf bet Ltm- bach in Krage. Im übrigen verliert Sachsen durch den Au», tausch etwa» an ÄebieiSumfang, gewinnt aber an Einwohner» zahl. Die an Thüringen abzutretendrn Gemeinden haben eine Einwohnerzahl von etwa 2400, die zu Lachsen kommende» Gebiete dagegen 4800 Einwohner. Irgendwelche stnanziellen Auseinandersetzungen finden nicht statt. ES handelt sich somit um einen reinen GebtetSauStausch. Das Ganze stellt ein be- scheidenes Stück VerwaltungSresorm dar. daS den vielfach un- erträglich gewordenen Verhältnissen an der sächsisch-thüringt» schen Grenze ein Ende macht. Aus den Landragsausschüfien. Äaushallauslchud v hielt am Dienstag eine Sitzung ab, in der zunächst, wie schon mitgeteill. an Stelle des Abg. Berg, der dieses Amt aus Gesund- hcitSrücksichten niedergelegt hatte, der deutschnationale Vize präsident des Landtages, Dr. Eckardt, zum Vorsitzenden des Ausschusses gewühlt wurde. Sodann wurde ein kommunistischer Antrag zum ArbeitSzcitnotgcsetz beraten, in dem gefordert wurde, die Arbeitszeit für Berg- werkarbciter unter Tage aus sieben Stunden sestzulegen. Der Antrag wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Ange nommen wurde ein Antrag, die Regierung zu ersuchen, aus die ReichSregterung einzuwirken. 1. bet Benennung von Mit gliedern der Gruppe 13a zum RcichSwirtschaftsrat sich mit allen Mitteln für die Belange der sächsischen Wirtschaft einzusctzen, und 2., bet Benennung von Mit- gliedern der Gruppe 14 den bedeutsamen Interessen des Freistaates Sachsen und seiner Wirtschaft Rechnung zu tragen. Am 2. Dezember 1926 hatte die kommunistische LandtagSfraktion einen Antrag gestellt, nach dem auf die Leitung der Vereinigten Jutespinncreien Bautzen eingewirkt werden solle, den stillgclegten Betrieb wieder in Gang zu setzen. Zu diesem Anträge bemängelte Abg. Opitz lKommJ als Berichterstatter, daß auch jetzt erst 300 Mann wieder in Arbeit genommen worden seien, und stellte den Antrag, die Regierung zu bcaustragen, sofort auf die Leitung der Spinnerei selbst und mit Hilfe der Reichsregierung ein- zuwirken, daß die tn der Bantzner Zweigstelle früher beschäf tigten Arbeiter zu ihren alten Rechten wieder eingestellt werden. Der Vertreter der Regierung und Abg. Grellmann sDnat.s wandten sich gegen die Ausführungen des Bericht erstatters und stellten fest, daß die Zahl der jetzt wieder be schäftigten Arbeiter weit höher sei, ungefähr 1000 Mann er reiche. und daß die Spinnerei überdies beabsichtigte, die Be legschaft um einige Hundert noch heraufzusetzen. Die Direk tion klage gegenwärtig nur über den Mangel an geeigneten Fachkräften. Der kommunistische Antrag wurde gegen die Stimmen der Kommunisten abgelehnt. Die Eingaben aus Ortschaften des Müglitztales wegen der Talsperren wurden der Regierung zur Erwägung überwiesen. Hierbei ließ die Regierung erklären, daß die angekündigte Denk- schrist über die Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser katastrophen dem Landtag demnächst zngehen werbe. Ueber -le Schlietzuug des Reichsbahn- Ausbesserunqswerkes gibt die Pressestelle der Reichsbahn folgenden zusammen hängenden Bericht: ,1m Reichsbahn - Ausbesserungswerk Dresden hat am 22. November während der Arbeitszeit eine den Vorschriften des BetrtcbSrätegcsetzes nicht entsprechende Arbetterversamm- lung, also keine Betriebsversammlung, stattgefunben, bet der die Arbeiter ihre Arbeitsstellen unbefugt verlasse» haben. In dieser versammln» Verwaltung gespi der Ordnung ha» una haben dret ArdeUer gegen dt« Eisenbahn- rochen. I« Interesse der »usrechterhaltung > sich dt« RetchSbahndtrektion gendtigt aesehe«, diese Arbeiter gemäß dem Tarifvertrag zu entlassen. Sie bat >r dann aus Vorstellungen der Vetriebdleltung de» Ein- rbande» der Eisenbahner Deutschland» bereit erklärt» litlasfung eine» der Ardetter mit Rllckslch» aus die seiner Dtenftzrtt au» Vtlltgkrtt»grünben »urttck» aber dann auf Vorstellungen der Vetrieb»l«tt«ng de» Ein- teitgverbande» dt« Eli! . , , Läng« seiner Dt«nftze„ »»nehmen. Obwohl die Entlassungen nach dem Tarif, vertrag oerechtsertlgt waren, ist die Belegschaft des Werke» am 28. November früh von der Arbeit ferugcbltebe«. Dir» hat die Rrtch»bahndtrrktton veranlaßt, da» Werk vorüber- gehend zu schließe», da seine wirtschaftlich« Au»«utzung in Krag« gestellt war. »» so» aber «« L Dezemder wieder t» Betrieb genommen «erde». Unrichtig ist, daß die WerkSlettung bet der Regelung de» Lohne» iGcdtnges gegen den Tarifvertrag ver- stoßen habe. Einige Meinungsverschiedenheiten über Kragen de» Gedinge» sind bereit» am 8. Nvvember durch eine eingehende Au»sprachr zwischen dem zuständigen Dezernenten der RrtchSbahndtrektton und dem Betriebsrat de» Werkes er- ledig« worden, so daß für die Belegschaft kein Anlaß mehr zu einer Beunruhigung hierüber vorlag. Unrichtig ist auch, daß die RrtchSbahndtrektton ein Anerbieten der Gewerkschaft» NotstanbSarbetten zu übernehmen, abgelehnt Hab«. Ein solche» ist ihr gegenüber gar nicht gemacht worden. Kür den Hilfsdienst bet Etscnbahnunfällen steht, ungeachtet der Schließung de» Werke», eingerichtete» Personal in mehr al» ausreichender Zahl Tag und Nacht tn Bereitschaft. Unrichtig ist endlich, wenn behauptet wird, auf dem Rangterbahnhos Ehemnttz-HtlberSdors sei ein Rückstand von lt OOO Restachsen etngetreten. Ihre Zahl hält sich dort tn den normalen Grenzen, wie sie durch den ietziien außerordentlich starken Verkehr bedingt ist. Entsprechend einer Anregung der Be zirksleitung de» EinhettSverbandeS der Eisenbahner Deutsch. lanbS soll heute nachmittag eine Besprechung zwischen der RrtchSbahndtrektton und der Bezirksleitung ftattftnden. — Trauerfeier für Kran Minister «. Vcck In der Halle de» JohanneSfriedhofeS hatte sich am Dienstag eine große Anzahl von Leidtragenden versammelt, um der Trauerfeier sür Frau Staatsminister v. Beck beiznwohncn. Die Halle war mit Lorbeerbäumen. Palmen und Blumen geschmückt. Innerhalb dteteS HaineS erhob sich der Sarg, der über und über mit Kränze» und Bliimenangebmdcn bedeckt war. Mit Harmontenklängen begann die Feier, dann sang ein Quartett des Rrichescheu Fricdhofckwrcs den Ehvral „Aller Gläubigen Sammelplatz", in de» die Anwesende» ciustimmten. Pfarrer Dr Gvttsching erinnerte daran, daß der Ehrist nicht nur trauern, scndcrn auch denken müße, auch an Särgen. Wenn man die große Zahl der Trauernden übersehe, erkenne man, welcher Zuneigung die Verblichene sich erlrrut«. Dann er innerte der geistliche Redner an den schönen Verlaus des 70. Geburtstages der Verstorbenen, an dem sie viel Liebe geerntet habe. Und wie viel Liebe habe sie in nahezu fünfzig jähriger Ehe als Gattin, Mutter und Großmutter gespendet. Doch habe sic auch viel Leid erfahren, indem sie manches Kamilienglied ins Grab sinken sah. An all dem Großen und Schönen, an allen vaterländischen und Wohltätigkeitöneran- staltungen habe sie Anteil genommen, selbst an den Ver- etnigungen der DretkönigSkirche. Vor allem aber sei sie eine durch und durch christlich-religiöse Natur gewesen, der die Bergpredigt der Leitstern ihres Lebens gewesen sei. Mit dem Gesang „Wie sie so sanft ruh'n" und Gebet und Segen des Geistlichen fand die Feier ihr Ende. — AnSzeichnvng. Für seine hervor ragende Tätigkeit auf dem Gebiete des Forstwesens ist dem Freiherr« Dr. v. V t e 1 i n g h o f f-R te s cb tn Ncschwltz vom Mtntstertnm des Innern der Titel Forstmeister verliehen worden. —* Aushebung von StaatSstrabcusperrnugeu. Die Sperrungen der Staatsstraße Meeran e—L i ch t e nst e i n am Forstbause in Glauchau und der Staatsstraße Wüsten- b r a n d—G l a u ch a u zwischen Kilometer 1L und 5,117, so genannte Badstraße. wurden mit dem 25. November aus gehoben. — Landcslotterie. Die 2. Klasse der 192. Sächsischen Landeslottertr wird am 12., 18. und 14. Dezember gezogen. Die Erneuerung der Los« ist vor Ablaus des 3. Dezember zu bewirken. — Der ev.»luth. Landesverband sür die weibliche Jugend in Sachse« veranstaltet vom 8. bis 5. Dezember «ine MtssionSsretzeit unter Führung von Frau Pfarrer Fröhlich sDrcSdens und MtssionStiispcktor Pfarrer Gerber (Leipzigs. In dem schönen Erholungsheim tn Morihburg sollen eS Tage ernster Arbeit und adventUchcr Freude werden. Unter dem Leitgedanken: „Wir und die Mission" werden folgende Themen behandelt: «Ein Stück gegenwärtige ReichSgotteSgcschichte", „Die innere Verbindung von Jugend und Mission . „Jugendarbeit in der Mission, tn .Geschichte und Gegenwart". „FrauenmtssionSarbett tn Indien 'und Ostasrtka". „Wa» solle« «tr nun tun?" Anmeldungen sinh baldigst a« bi« Geschäst»si«ll« de» «v.-luth. Landes, verbände» für di, weibliche Jugend in Sachsen. Dresden-«.. Ferdtuandftraß« ill, ,u richten. Kellerdra»- d«t Ge-r. VbSrstet«, «Ilmarkt. A» Dien»tagabend tn der 8. Stunde »rach in de» Seker, r仫r» der Firma Gebrüder Vderftet» et» Brand an», der an de« ansaespetchertea Packmaterial, der H»l»»»I« n»d n reiche » Nahrnua sand. «normen Hitze» und vualmentwicklui dt« Tätigkeit der Feuerwehr äußerst schwierig de» Kiste» Unter der ^rotz der Rauchschutzmasken wurden verschiedentlich di« zurr! eingesetzte« Mannschasten ohnmächtig und mußten abgeittjt werden. Die entwickelte Hitze «ah« schließlich l» zu. daß dt« «de» de« Brandherd destndlichr« graße» Scheide» der Ocha», senster i« Erdgeschoß sprangen. Nach säst zweistündigem angestrengtem Bemühen gelang e». da» Feuer aut seinen Herb zu beschränken und all. mählich zu ersticken. Die Ausräumungsarbrtten hielten dt« Feuerwehr bann noch mehrere Stunden hindurch fest. An der Brandstelle weilten dret Löschzüge, dt« tn»gesamt süns Rohrleitungen eingesetzt hatten. Die Ursache de» Brandet war bisher nicht zu ermitteln. Ein besonderer Uebelstand machte sich tm völligen Versagen de» elektrischen Licht» fühl, bar. Infolgedessen mußte die Feuerwehr bet Fackelbeleuchiuna und große» elektrischen Taschenlampen vorrttckcn und sich mühsam Schritt sür Schritt durch den Qualm einen Weg bahnen. Zu -er FeNnahme -es Dippels-vrfer Mvr-ers Dietrich teilt da» Krtmtnalamt Dresden mit, baß Dietrich noch a« Sonntagnachmtttag von der Mordkommission de» Kriminal, amtes Dresden vom Amtsgericht Ruhiand nach hier über, geführt worden ist. Die von Dietrich beim Amtsgericht Nu-, land zu Protokoll gegebenen Eiiizelüeiten über dt« Tat, die er als Tötung auf Verlangen hinstellt, erscheinen durchaus un. glaubhaft und stehen mit den Feststellungen am Tatort in Widerspruch. Diese Angaben, dt« Dietrich während de» Transportes nach Dresden den Kriminalbeamten wiederholt hat. werden gegenwärtig von der Mordkommission eingehend nachgeprüft. Nach seiner Vernehmung wird Dietrich noch heute der Staatsanwaltschaft ziigeführt werden. Zu bemerken ist noch, daß die Festnahme de» Mörder» zum großen Teil der eifrigen Mitarbeit der T a g e » p r r s se zu danken ist, die sür eine weitestgehende Verbreitung der vom Krtmtnalamt Dresden bekanntgegebenrn Personenbrschret. bung Dietrich» besorgt gewesen ist. Der lSe'am'aufia e vorlieqenster Nummer lieg» et» Pros ekl tzelr „Grober zUettzncittzts.Verkaus -o» Modehauses Renner, Ailwark» bet. cilmMolleil IVÜTiLlTS, v!sre«itrer 81k»Ss 36. fümspr. 34571. - Norm, pülsolis! ^ DWWG M cw», I»», , 8ck»«N«.,1rnL» -1 U«r vaulseua r)u»l«lül»A,ag»n Artkur ZßnrlSrr L Lo. » »ulomostil«- II. ll«p,r»»un»«ric»I»t> » vsskSokst-st.. Santrnm St, N. lei. »UI k Arthur vrüamann. Tanzleitung: Martha Saufmann-Pratzsch. Die Hauvtralle Iptrll Alt« Kluge, die iw vorigen Jahr in der SomOdte da« neugieria« Lternlein darstelllr. — Heute und dl« folgenden Abende: „Lllaponida" tu der Premierrnbeletzung. s Veranstaltung«». Heute 168 Uhr: im DereinShau» KcsangK. konzert Ricci-Bergmann: um 8 llhr: km Gcwcrbetzaus VolkSbühnen- konzert. tm kleinen Saale der Kaufmannschaft Vortrag Lore Lürneann. f crchefterfchul« der Sächsischen Staatskapell«. Der Studlcrenbe Wolfram Kleber lMetsierllanc: Prosc„or Georg Willes wurde von dem Dresdner Philharmonischen Orchester als Solo-Lellist vcr- pslichtel. r Sonzertnachrickte». M ! schaElman albt sein letztes Vtoltn- Konzert mit Marcel van Gool am Flügel Sonntag, 4. Dezember, 168 Uhr, tm BereinShauS. Elman iptcsi: Bach-Nachez Parltla E-Mail, Beethoven Sonate A-Dur, Bruch Violin-Konzert G-Moll, Satnl SaänS Rondo-caoriccioso-Llticke. — Ter Lieder- und Arien-Abend von Meta Sei nein euer mit Dr. Frieder Weidmann am Bech- stein-Flügel sinder Freitag, S. Dezember, tm BereinShauS statt. — Kalten bet Ries. s Alte Deckengemälde auf einem Boden gesunden. Aus dem Boden des ehemaligen Kunstgewerbemuseums in Hartem stieß Man. wie tm .^Knustwanderer" berichtet wird, bet Auf- räumunpsarbciten auf einen Hausen bemalter Bretter. Bei näherer Untersuchung stellte sich heraus, daß es die Teile eines großen Deckengemäldes des Rembrandt- Schülers varent FabrictuS waren, Dte einzelnen Stücke ließen sich in der richtigen Reihenfolge zujammenlegen. und so wurden die vier Gemälde wieder hergestellt, dte einen spitz zulaufenden Kuppelram» geschmückt haben müssen. Unter der dicken Schuintzschicht sind der Name des Künstlers und -te Jahreszahl 1669 deutlich sichtbar. Von den Darstellungen läßt sich soviel erkennen, daß cö sich um Allegorien der vier Jahres, zeiten handelt. Nach einer gründlichen Reinigung wird das interessante Werk wohl in einem Museum Aufstellung finden. s Rußland nnd das Urheberrecht. In deutschen Autoren kreisen mehren sich die Besorgnisse über die Regelung des Ver hältnisses der Sowjetregierung zur internationalen Urheber- rechtSkonveiittou, Tie Klagen über das Vorgeben russischer Uebersetzer und Verlagsanstalten sind allgemein bekannt und mehrfach auch bet deutschen amtlichen Stellen zu Gehör gebracht worden. An zuständiger Stelle wird nur mitgeteilt, daß ein deutscher Vorschlag z» einem Abkommen schon seit längerer Zeit tn Moskau vorliegt und daß man hier dte amtliche ruf- fische Antwort daraus erwartet, um dann, wenn möglich. In ge meinsame Verhandlungen einzutrctcn. Doch liegt bisher eine Antwort oder eine Aenßernng russischer amtlicher Stellen noch nicht vor. ES werden daher voraussichtlich in nächster Zelt neue Schritte seitens der deutschen Antorenverbände erfolgen, um endlich zu einem ausreichenden Schutz wenigstens der deutschen Autorenrechte gegenüber Rußland zu gelangen. -1- Der Nachlaß Marianne Villemer». Von der Geheim- rat Jean Andrea-Icben Erbengemeinschaft ist dem Frank furter Goethe-Museum durch Konsul Kotzenberg der gesamte Nachlaß Marianne Willemers als Leibaabe über wiesen worden. ES handelt sich um etwa 170 Manuskripte, meist aus den Jahren 1808 bis 1882. Den Hauptbestandteil bilden 76 Briese GoetheS: dazu kommen die Antworten Mariannes und einzelne Gedichte der Diwan-Epoche,- auch das berühmte Dornvurger Gedicht „Dem ausgehenden Voll- monde" findet sich unter den Handschriften. Damit ist der letzte große Nachlaß aus dem Goelhekreis. der noch in prioaier Hand war, an eine össentltche Sammlung gekommen. In dem geplanten Erweiterungsbau des Gocthe-MujeumS soll der Er- innerung au Goethes Suleika ein besonderes Zimmer geweiht werden, in dem der kostbare Zuwachs zur vollen Geltung sür die Oesseiitlichkcit kommen wird. s* Große Stiftung für chcmisch.biologische Forschung t« Frankreich. Ein Institut sür vhysikaltsch.chemische Biologie soll unter Leitung Gtrards in Paris errichtet werden, wofür Edmund von Rothschild der dortigen Akademie der Wissen schaften 30 Millionen Franken zur Verfügung gestellt hat. s* Stiftung eine» neuen Museums sür London. Lord Jveagh. der reiche Brauer, der 220 Millionen Mark hinter- lassen hat. stistet in seinem Testament ein neues Kunstmuseum für London. Er htnterläßt nämlich dem Staat seine wunder volle Besitzung Ken Wood mit allem Gelände an Gärten. Parks und Wiesen, damit es als G e m ä l d e s a m m l u n g der Oefsentlichkeit zugänglich gemacht wird, und als Kern dieser Sammlung eine Auswahl au» seinen Bildern, deren Wert aus mindestens 6 Millionen Mark geschäht wird. Unter diesen Werken befinden sich 14 Bilder von Reynolds, 10 von Romney. mehrere von GainSborough. dann Gemälde von Rembrandt, Vermeer, Euyp, van Dyck, Hoppner, Naeburn, Morland, Lawrence, Turner u. a. * StaatShilse sür die russischen Schriftsteller «nd Künstler. Die Sowsetregierung hat anläßlich der Feier des 10. Jahres tages der Oktober-Revolution eine Reihe Maßnahmen er» griffen, um die russischen Schriftsteller und Künstler materiell zu unterstützen. Der „Föderation der Dowjet-Dchrlststeller" wurden 200 000 Rubel für VerlagSzweckr und 100 000 Rubel für den Hilfsfonds überwiesen. Durch ein Dekret sind di« Schriftsteller tn bezug aus dte HSHe der MobnungSmIete und auf den Schulbesuch ihrer Kinder den Arbeitern gleichgestellt worden l!>. Den bildenden Künstlern wurde ein Anrecht aus zusätzliche Räume für dte Ausübung ihrer Kunst zurrkannt. — Ein tiefer Blick ins Sowlct-Parabtcöl 1- Et« archäologisches Museum sür Palästina. Wie aus Jerusalem gemeldet wird, bat der jüngere Rockefeller zwei Millionen Dollar zur Errichtung eines Museums sssr die Archäologie Palästina» in Jerusalem gestiftet, Der Bau soll innerhalb der nächsten drei Jahre entstehen. Als Platz für daS neue Museum ist eine „Karm esch Schelk" genannte Stätte gegenüber dem Tor de» HersdcS anSersehen, dte außerhalb der Mauer in der Nähe brr Nordostecke der Stabt liegt Bisher waren die neu auSgegraHenrn Altertümer tn einem kleinen und ganz ungeeigneten Museum untergebracht. und da -te Zahl der dem Boden Palästina« entrissenen Schätze immer wächst, war der Bau eine» modernen Museum» eine Not wendigkeit. Spielhöllen in Athen. Bon Curt RöSuer. So hüllenmäßig schen die Spielhöllen um Athen herum gar nicht aus. Sie liegen recht idyllisch in den grünen Bergen oder am rauschenden Meer. Duftende Ptntenhaiue umgeben die Kasinos, und das Auge erfreut sich an der einfachen, aber schönen griechischen Landschaft. Dte Besucher dieser Orte haben jedoch keine Blicke sür all diese Schönheiten, sie schauen nur unverwandt auf das grüne Tuch, aus dte Ziflern, aus daS stouxe «t dloir, pair und unpsirl Was für Studien kann man da machen, was für Physiognomien beobachten, was für iee- lischt Negungen belauschen! Jede Muskel, jeder Nerv ist beim Spiele, kaum das, man sich Zeit zum Essen gönnt. Und zahlreich sind die Besucher, dir sich durch hochelegante Autos in die Kasino» bringen lassen; die Fahrt ist ja kostenfrei, geht zu Lasten des Unternehmers. Warum? Nun. der griechische Staat verbot die Spielhöllen; da er aber die Einnahmen dieser Anstalten brauchte, so öffnete er die eine Hand zum Einkassicrcir, während er mit der anderen wohlwollend icine Bürger vor dem Laster des Spieles zu schützen sucht. Er kam dabet aus eine ganz faniose Idee, indem er keine Dptelsäle innerhalb Athens und tn einem Umkreise von dreißig Kilo, meter duldete. So wurden diese gezwungen, ihre GlückS- tempel außerhalb der Bannmeile zu eröffnen, und um die Entfernung zu umgehen, stehen tm Zentrum Athens elegante Kraftwagen, die daS Publikum, wie bereit» erwähnt, kosten frei in die Kasinos befördern, ohne da» man irgendwie ver pflichtet wäre, sich am Spiele zu beteiligen. Ja. man bekommt noch einen türkischen Kaffee umsonst kredenzt, und daS Kassno sorgt auch für ebenso gebührenfreie Heimreise seiner Besucher. Diese Einrichtung kostet dem Unternehmer nicht ,u unter- schätzende Summen; so erhält ein Ehausfeur. z. B. nach dem Kasino HagtoS Andreas, für dte Hin- und Rückfahrt 600 Drachmen, ungcsähr 35 Reichsmark, und man spricht oa- von, baß oft vierzig Wagen dte Strecke an einem Nachmittage btS zum Spielschluß vier- bis sllnlrnal zurücklegen. Machen wir einmal solch eine Fahrt aus Kosten der Roulett« mit. Langsam schlendern wir die stark belebte ttni- versitätSstraße entlang, bleibe» etwas zögernd an der Halte stelle stehen, wo sich sofort ermutigend ein Herr auf un» loS- stürzt und uns in freundlichen Worten zum Platznchmen tn einen der berettstchenden LuruSauto» anfsordert. SS sind meist amerikanische Vagen; bentsche Kraftwagen sind leider in Griechenland recht selten. Dann geht e» die asphaltierte Untversitätsstraße entlang, man biegt In dte Kevbt'stastraße ein. um dann aus die Landstraße nach Hagio» Andrea» »u kommen. Hier läßt der Chauffeur seinen Wagen tn voller Schnelligkeit lause», nur ab und zu vermindert er dte Fahrt, um bas Auto, durch den schlechten Zustand der Straß« ge- zwungen. langsam durch Löcher »nd über Hügel hinweg»», bugsieren. Rechts und links wechseln Olivenhaine mit Pinie«.
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