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Dresdner Nachrichten : 19.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188608190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860819
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860819
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-08
- Tag 1886-08-19
-
Monat
1886-08
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.08.1886
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WM wurde verstärkt, n Tri den In TnA sind 18 Personen an der Ebolero erkrar florden, in Istrien 8 und in Fiume 1 Person erkrankt. UNUar«, Der kroatisch« Abgeordnete Dr. G, erkrankt und 7 ge« s»ras?durchdie achtmonatliö „rate ourcy vie nrncyr in « «uSland entzogen. Dr. LuSkau hat m dem bekannten Prozeffe gegen die Abgeordneten Dr David Star- cevic und Joses Grzanic als beeideter Zeuge auSarlaat, er Hab« gesehen, wre eine Hand die Schulter drö BanuS «raten Khuen- , des Bonus «ralen Kyrie, edervary enakte. um ,hn au» dem SitzunaSiaalr »u dränge re Unwahrheit dieser Aussage sofort durch Zeugen koi N gegen Dr. TuSkau d Nachdem die Unwahrheit dieser Aussage sofort statirt woiden war. leitete daS Gericht gegen ... Untersuchung wegen Verbrechens de» Betrugs durch falsche Aus lage vor Gericht ein: TuSkau wurde diese» Verbrechens schuldig er kannt und zu zwei Jahren schweren Kerkers. Verlust drS Doktor aradeS und deS Rechtes zur Ausübung der Advokatur verurtheilt. Der Verlust deS Mandat» als Abgeordneter war eine weit.re Holge deS Nrtbeils. Die Septeniviraltatel, welche daS Urtheil bestätigte, setzte da» Strafmaß auf acht Monate herab. Die Agramcr Gc- richtstasel bat einen Steckbrief gegen den Wichtigen erlassen. Frankreich. Pari». Bo» der nun verbotenen Biographie ' t und sind .rinz Napo lis» ihre» Namenstages eine große Anzahl von Telegrammen. Abicffen und Geschenken ans alle» Tbeilen Frankreichs von allen Gesellschaftsklassen erhalten. — Die Zeitung „Triboulrt" hat eine Subskription eröffnet, um dem Herzog von Aumale einen kostbaren Ehrendegrn zu schenken. Eine Adresse und ein goldene» Buch, in dem dir Namen aller Unter zeichner notirt sind, sollen die Gabe der Royalisten an den ehemali ge» General begleiten. — In chnnvinislischen Kreisen ist kein ge ringer Verdruß, hervorgcrnsen durch die Meldung, daß Paul De- rouledes auSaewiesen werden soll, sobald er in Rußland eine deutschfeindliche Rede hält. Man sieht mit großer VeMinnnung, daß die Stellungnahnie des Czarenreiche« doch keine so antideutsche ist, als man an der Seine wünschen möchte. — Ter jetzt viel ge nannte Salnt-Cöre, Verfasser von „Deutsclrland, wie es ist", hat rm „Figaro" einen Artikel zum Gedächtnis; Friedrich II. von Preußen geschrieben. Darin heißt es: „An seinem Todtcnbctte weinten die Truppen lerner Garden, die mit ihm gesiegt hatten, die den drei Vierteln von Europa widerstanden und die stolzesten Feinde in den Staub warfen und sechs Jahre später waren sie selbst besiegt bei Valin». Wer weiß, was die Zukunft den Grenadieren de» Kaiser Wilhelm vorbchält l Aber bi» zu dieser Stunde ist noch nichts ge ändert in Deutschland. Der Kaiser von 188<i versteht seine Pflicht wie der König von 1786. Dieselbe Pünktlichkeit »r der Erledigung der Geschäfte, dieselbe Liebe zur Armee, dieselbe Einfachheit, dasselbe moralische Hofleben und ivenn der Kaiser Wilhelm stirbt, wirb es wohl auch heißen können: der gleiche Tod. Sei» letzter Gedanke wird der Tagesbefehl sein, „die Parole", wie man'» nennt. Ter König von Preußen von heute ist wie der König von Preußen von vor hundert Jahren: der erste Diener seine» Staate»." Italien. Die für die nächste Zeit in Aussicht gewesene Ent hüllung der Doniffgade in Florenz und die damit verbundenen große» Feste wurden auf das Frühjahr 1887 verschoben. HoUand. AuS Thertelling wird genicldet: „Morgens kamen oie Vergnügungsdampser „Jriesland" und „Tijd" bereit» früh von ihrer Entdeckungsfahrt nach den, Wrack der„Lutine" zurück mit der frohe» Botschaft, daß inan mit Hilfe des Sandslechers des Herrn Ter Meulen zu Bodegraven da» Wrack des im Jahre 1700 gesun kenen Goldschiffes gesunden habe. Beide Boote danwiten mit Flaggen geschmückt in den Hasen. Es ist natürlich, daß der Be richt dort einen wahren Enthusiasmus erweckte. Beweise durch ausgcbolte Gegenstände, daß man es in der That mit dem Wrack der ..Lutine" zu thun hat, sind noch nicht beigebracht, doch stieß man aus Stahl, Eisen und Holz. Das Geräusch des Stechers, durch mehr als 25 Fuß Sand gehend, war io deutlich, daß man den Klang ans dem Hinterdeck des einen Schiffes hören konnte, während das Andere an der Arbeit war. England. Laut amtlicher Mittheilung beschloß die Regie rung nicht die sofortige Zurückziehung der afghanischen Grenzkom- iinino», unterhandelt vielmehr wegen des noch unabgegrenzte» TheücS in der Nähe des Ozus mit Rußland. Bis zum Eintreffen der Antwort Rußlands werde über den Zeitpunkt der Zurückziehung der Grcnzkomuiission nichts beschlossen; es sei jedoch beabuchtigt, die Kommission zum Beginn des Winters nach Indien zurückkehren zu lassen. Der Sozialist Williams erklärte in London vor dem Richter, daß er die ihm am 13. d. M- aufcrlegte Geldstrafe nicht bezahlen könne: er wurde deshalb für 2 Monate in'S Gesängniß abgesührt. Der sozialdemokratische Bund beruft für nächsten Sonntag eine Monstreversammlung auf dem Trafalgar-Platze zusammen, in welcher Resolutionen vorgrlchlagen werden sollen, die die Freilassung Williams und Freiheit des Wortes für alle Parteien fordern. London. In den Straßen von T nblin war folgendes Main fest angeschlagen, das aber bald polizeilich entfernt wurde: „Tie letzten Vorgänge veranlassen uns wieder, nnS Euch zu nähern. Es gilt die heilige Sache Irlands, der wir Alle zu leben und zu stclbcn bereit sein müssen. Ihr leben heißt: Nichts liebe», für Nichts leben als für das Eine. ES sind unter Euch aufopferungs volle Familienväter, zärtlich liebende, treu ergebene Löhne und Verwandte. Ihr müßt erst mit allen derartigen Verbindungen brechen, ehe Ihr sagen könnt, Jbr dient dem Patcrlandc. Unser Herr Christus sagt: „Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, in iiiciner nicht iverth." Was unser Heiland für dieganzc Mensch heit. ist Irland für jede» Einzelnen unter uns. Also wem >ein Privatleben über das Glück Irlands gebt, dem wäre besser, man hinge ihm einen Mühlstein »ni de» Hals »nd ertränke ihn m der irischen See. Wir erwarten vvn Allen so viel rechten Sinn, daß Ihr wohl wißt, was es heißt, in diesen Tagen des Kummers und der Sorgen Irländer sein. Es handelt sich nicht. Euer Wohlleben zu sichern, noch um Ehren zu wetteifern, man verlangt eine andere Raserei von Euch, die der Leidenschaften in Patriotismus. Ihr ivllt einzig und allein für Euer Voll leben, die angestammten Rechte sollt Ihr ihm ivicdergebcn und einen Kranz neuer Freiheiten »m die irische Verfassung winden. Lange genug habt Ihr das Joch britischer Unbill getragen, Ihr habt blindlings den englischen Verwrechungen getraut, willenlos ergabt Ihr Euch der Wuth Salisbury s und duldetet die Anmaßungen der Orangistcn. Ver langen die raiche That, den Kampf für'ö Dasein bis zum letzten Athemzuge. Folgt niiseren patriotischen Befehlen, wir werdrn sie Euch nächstens zngehcn lassen. Bis dahin agitirt ununterbrochen für die heilige Lache. Im Name» Gottes, des Vaters, des SohncS und dcö heiligen Geistes st st st Lebend oder sterbend Irland für iiiiiiier l DaS Vigilanz-Kviiiitce, das Erekutiv-Komitee, der geheime ^ gegenüber bat O'Donnovan Rossa im „United mrus erlassen, der also lautet: „Die Pflicht tischen Diebe zu tödtcn^ welche Jrla Gcneralstav." Dem Jnshman" einen Ast jede» Irländers ist. alle englischen Diebe zu tödtcir. welche Irland bewohnen, und die Nachkommen der englischen Diebe, die Eure Ländereien Euern Vätern ranbten. Eure Pflicht ist eS, den Spuren der Engländer in der ganzen Welt »u folgen und diese siechen Mörder niederzuichlagen, wo Ihr sie findet. Wenn wir würdig sein wollen, freie Männer zu heißen, müssen wir uns znianimenthun. um in Aichcnhauien zu verwandeln die Städte, die Schiffe, die Magazine Englands und die Armee zu demoralisiren. Eure Kon vention von Chicago ist sonst nur eine Farce, ei» Hvhnruf auf den Namen „irländischer Patriot". — Viele englische Besitzer in der Umgegend von Limerick habe» ihre Güter verlassen aus Furcht vor den Nationalisten und nur Einnehmer znrückgelaffen. die sich mit der Eintreibung der Rente befasse» solle», eventuell den Farmer» ihr Land sortnehmr». Dieselben lasse» sich lieber Letzteres gefalle», als daß sie einen ' cimy den Engländern zahlen, die wegen nun erfolgendem Arbeitermangc! keine Nutzbarmachung der brachliegen den Terrains bewerkstelligen können. — A»S Belmst wird gemeldet, daß dort die Zustände wahrhaft barbarisch sind. Kein Tag vergeht, an dem nicht der furchtbarste Religionszwicspalt die Straßen der Vorstädte mit Blut färbt-. Die Barrikade an der Ecke von ld Oldsa! sie Men unter dt.. brochen ist. unter deren Schutz sie unerkannt ihre Schüsse uns die vorbeigcbrnden Protestanten abgekxn Diese haben Schleich- patroulllen abgeschickt, welche mit Blendlaternen versehen sind und Sprengpatronen in die Häuser werfen. Selbst die Frauen betheili- gen sich an diesen Kämpfen und nicht zum geringsten Theil. So bald die Truppen erscheinen, schließen sich drr Thuren wie von selbst, die eigentlichen Kombattanten sind verschwunden und nur noch die benso ernst Rege»« ' sichten,, werden, blick dar, Mütze», zei alleilei Gr den Stra' runa der .. angisten dui Diele ihren Zwe , konstanrt und auf dem Posten blei gemeldet, welche ein mit der Auffchrist: . . . blie . rnst 'Lebhaft erregte Gruppe,, n Regen» beisammen und malt sich die -I „ sieben trotz de» strömen- Belorgniß auf allen Ge« ie nächsten Stunden brinoen tleld bot «inen wahrhaft grauenhaften Aa- Flaichen und Jlintenläuse, Stiefel, Ite Kleider, sogar einzelne ebenSmittel bedecken den ' akate angeschlagen, in denen zur Plünde- efordert wird, und andrerseits bedrohen die Or- 'risten, ihre Gegner wie tolle Hunde zu tödten. ' ungen verfehl eizungen und blen nicht stärkten Polizei. bringen. Wer man von rotze Anzahl von Gewaltakten werden stündlich müssen Polizei und Soldaten ohne Unterbrechung — Auch au» Dungannor werden Unmben x der Nationalisten, die eine grüne Fahne -omerule" trugen, verursachte. Der ver- e» endlich, di^Kämpfenden auseinander zu Zum Unterschiede Nationalisten nicht oelürchtei neue Erneute». ihren Beffaster Genossen kämpfen hier die lit dem Mess den letzten Unruhe» aiigeklagt waren. mit dem Revolver, sondern mit dem Messer. Zwanzig Individuen .. — . ' ' V weiche der Tbeilnabi bienen vor dem P >gl t, das sie vor die Jury verwies Posten säst 17 Jahre .. ... .me an enen vor dem „ .. ... . ^ ^ Viele Bürger verlanaen'ei'ne Entschädigung für den ffon den Meu terern ungerichteten Schaden, ohne sedoch mit ihrem Gesuche durch dringen zu können. — In dem bei Portadow» angegriffene» Zuge der großen Nordbahn befand sich auch die für das königliche Thea ter in Belfast engagirte Liebhaberin Miß Minnie Palmer. Sie hatte aus dem Bahnhof von Pvrtadown Bekannte gesehen und si' zun, Fenster hinausyelrhnt, um mit ihnen zu rede». Sie batte ff kaum gefetzt, als eme Kugel durch dnS Fenster flog, die Scheiben zertrümmerte und durch bas andere offene Fenster hinanssanste. Nnr als ein Wunder >st es anzuschen, daß die junge Künstlerin unversehrt blieb Diesen Angriff hatten dir Orangistcn unternom men, weil sie glciubten, der Zug enthalte eine Verstärkung der Po lizei und sie wollen bei sich selbst ihre Polizei üben." Die medizinische Zeitschrift „Lancet" entwirft ein entsetzliches Bild von den Armenwobnungen WindsorS. Seit zwei oder drei Monaten wüthen daselbst die Blatter». Ein Mann, welcher in einem dumpfen Zimmer ohne Brutstation auf einem Lager von Holzspänen der Krankheit zum Opfer fiel, blieb einige Tage lanc unbeerdiat, sodaß die-Luft in der Nachbarschost noch mehr verpeste wurde. Als endlich die Leiche fortgeschafft werden sollte, tveigert« sich der Leichenbesorger. den schon halb vermoderten Sarg mi einem Leichentuchc zu bedecke», und der Geistliche, welcher die Grabrede hielt, leidet seit der Zeit am Halse Der Zustand der Häuser, in denen die Blattern herrschen, wird genau beschrieben Die Epidemie ist jetzt schon bis aus wenige Schritte von den Mauern deS Schlosses und der Kaserne vorgedrungen. Rußland. Die Abberufung des zum Gouverneur von Berlin ernannten bisherigen Militär-Bevollmächtigten Generals v. Werder hat in Petersburg bei Hose und in der erste» Gesellschaft allge meines Bedauern hervoraerusen. General v. Werder hat seinen re bekleidet und sich dabei unter den beiden Alexander II-, einer derartige» Vertrauensstellung erfreut, wie sic wobt kaum jemals einem Ausländer am dasigen Hose zu Theil ge worden ist. Namentlich verblaßt die vielgerühmte Freundschaft Kaiser Alexanders II. zu General Cbanzy gänzlich gegen sein Ber- trauensverhältniß zu General v. Werder. Während drS deuffch- sranzösischen Krieges bezeugte er dem preußischen General offen seine Sympathien für die deutsche Armee, mit denen er allerdings in seiner eigenen Familie wie in der gelammten Umgebung des Hofes so ziemlich allein stand. Letzterer gegenüber hatte General v, Werder damals eine schwere Stellung: denn ihm konnte die gegen Deutschland herrschende Mißstimmung nicht verborgen bleiben, wen» er auch nicht unmittelbar persönlich unter derselben litt. Bei allen Reisen Kaiser Alexanders II. in's In- und Ausland war General v. Werder in seiner nächsten Begleitung. Im Herbst des Jahres 1876 verweilte er beim Kaiser in Livadm und erireute sich dort einer ganz besondere» Vertrauensstellung; denn da kein diplo matischer Vertreter Deutschlands dort anwesend war, gingen alle dem türkische» Kriege vorausgehenden wichtigen politischen Ver handlungen durch lerne Hand. Während des Krieges selbst befand sich das Zell des Generals v. Werder stets unmittelbar neben dem vom Kaiier Alexander II. bewohnten Hause und es verging kein Abend, den er nicht beim Kaiser verbrachte. Auch in Petersburg war so ziemlich das Gleiche der Fall. Erst der Tod des Kaisers unterbrach diese» ausgezeichnete Verhältniß. Ganz besonders nahe stand General v. Werder auch der verstorbenen Kaiserin. Kaiser Alexander III. setzte diese von seinem Vater überkommene Uebcr lieserung treulich »ort und behielt den preußischen General, soweit es die veränderte Lebensweise des Hofes gestattete, stets in seiner nächsten Umgebung. In Gatschina wie in Peterhvs waren stets Zimmer für den General bereit, und bei jeder Reise des Kaisers befand General v. Werder sich in dessen nächstem Gefolge. Auch in der sonstigen kaiserlichen Familie und in der gesummten Um gebung des HoseS und in der ersten Gesellschaft erireute sich der General einer ganz besonders guten Stellung. Alle politischen Mißhelligkeiten der letzten Jahre berührten ihn nicht und er binter- täßt dort »nr Freunde, die sein Scheiden aufrichtig bedauern. Eigen thüinlich lautet das Urtheil eines russischen Blattes, des „Swet". Dasselbe jagt: „General Werder, der 17 Jahre in Petersburg lebte, kennt Rußland, wie wenige Russen, unsere Armee, wie nur eine ge ringe Anzahl russischer Generale, unsere» Hof mit allen seinen De tails, . wie nur wenige Hoflcute. War er doch an unserem Hole gleich»»» rm Hausgenoffc. Er begann seine hiesige Laufbahn mit dein Studium der russischen Sprache und hat dieielbe vollständig erlernt -für seine Geschälte als Militärbcvollmächtigter hat er die verschiedenartigsten Bekanntschaften in der Armee, von den ältesten Generalen dis zu den jüngste» Offizieren, angekiiüpst, vorzugsweise bei den Balten. Das war ein unermüdlicher Militäragent, der seine Sache so betrieb, daß unter der vorigen Regierung auslän dische Offiziere in unsere Armee eintraten. den Dienst durchmachtcn und als russische Offiziere Truppeiitheile komniandirten. Lange Zeit wurde die deutsche Militäragentul so geführt, daß man glauben konnte, zwischen Deutschland und Rußland existier gar keine Grenze, die r>»fische Armee sei nur zum Nutzen Deutschlands da! Jeden- Hosbühne zur Verfüg»»,« hat, kommen insbesondere bei der «eck de» «ich reproduziren. ' unsere Hosbühn .... Walküren-Aufführung zu als Brünnhilde und rm Heinrich Kein schon große Bouüge vor al Interpreten der Wagnerschen Ku»' tischen Applaus, die Kränze und sow Eine Therese Malle» . alS Sieamund bieten anderen Bühnen. Beide M habe» den enthusia- »gen Ovationen voll und ganz verdient. ES ist und bleibt ein Ideal zum Entzücken, wie beide in glühender Begeisteuoia ihre Partien diuchnihren. Daß daneben auch Frl. Reuther ihre Siealinde immer bedeutender herausbildet, erhöht den Genuß deS ersten Aktes wesentlich. Im 2. Akte er " ien die Sängen» etwa» ermüdet zu sein. Als hunding bot irr Decarli d«e wiederholt anerkannte vortreffliche Leistung. Der otan deS Herrn Jost erreicht im Schlußakt beim Abschied von lde de» vollsten Effekt durch edlen und ergreifenden Vor trag. Sehr wohlthuend ist die große Sicherheit d«S gediegene» die gestrichenen Stellen noch hinzulcrne,i müssen, wäre er vielleicht ängstlicher oder weniger lest gewesen. Wae die Brünnbil trag. S- . Sängers. Hätte er müssen, wäre er vielU.-,. —... .... ^ Fricka des Irl. Witttch im „Rheingold" versprach, hat sie auch in der „Walküre" gehalten. Ihre »rägnante Vortragsart, verbunden mit wohldurchdachter Darstellung sicherte ihr allgemeine Anerkenn ung. Einzelnes hätte noch etwas drastischer gestaltet werden können. Von der Direktion des Herrn Hoskapellmeisters Schuch und der war daS Haus im höchsten Grade gereicht unserem Kgl. Kunstinstitntc ten Ehre. -s In Weimar ist ei» Bevollmächtigter der Fürstin Sayu- Wittgensteni. welche einst Franz Liszt als Universalerbin be stimmt hatte, emgetrossen, um die LiSjt'schen Nachlaßobzekte in Empfang zu nehmen. — Die Wohnung LiSzt's (Hosgärtnerei) ist persiegelt und wird bis zur Rückkehr des Grobherzogs versiegelt wie dem General - - ff falls ist Dkitt'chland dem General Schweinitz, großem Danke verpflichtet: ihm ist cs wohl auch nur zuzuschreiben, daß Rußland während des deutsch-französischen Krieges sich nicht einmischte. Ma» miiß sagen, daß beide Herren eine hervorragende, fast historische Rolle m Rußland spielten, mährend des Krieges, des Berliner Kongresses u. s. w." Soweit der „Swet". Und bei derartig tendenziösen Auslassungen schreibt die „Nowojc Wrernja" die Schuld an dem gespannten deutsch-russischen Verhält nisse dem „scharfen, gehässigen Ton der deutschen Presse" zu. Amerika. Die ungeheueren Kosten, welche der große, nun endlich in wenigen Tagen zum Abschluß gelangende Anarchistc»- Prozeß — so schreibt man aus Chicago, Ende Juli — unserem County verursachen wird, lassen sich leicht berechnen, wenn man die folgenden Ziffrm in Betracht zieht. Es erhalten nämlich pro Tag: Richter Gary 25 Doll^ Staatsanwalt Grinncll 25 Doll., dessen drei Gehilfen jeder 25 Doll., drei Clerks 25 Doll., die Geschwowiicn je 2 Doll, bis 24 Doll., der Sheriff und seine Gehilfen 40 Doll., zwei Extrabailiffs 25 Doll. Hierzu kommen noch die Kosten der Unterhaltung der Angeklagten und der Geschworenen, so daß sich die Unkosten dieses Prozesses auf ca. 400 Doll, pro Tag belaufen. Wenn man annimmt, daß der Prozeß 60 Tage dauern wird, so werden sich die Gesamnitkosten demnach auf ca. 20 dis 24,000 Doll, belaufen. Afrika. Ter „Times" wird aus Durban gemeldet, dir Ent deckung von Goldfeldern habe ein arges Sveknlationsficber ent stehen lassen. Die Zeitungen mahnen zur Vorsicht. Aknillrtott. Die heutige „S i e g f r i e d"-A>lffiibruiig und ebenso am Sonnabend die Vorstellung der „Götte»däinmcrung" werden schon um 6 Uhr beginnen. Diese Einrichtung wird namcntlich den Besuchern, welche noch mit den Nachtzügcn abreiscn wollen, gewiß erwünscht sein. „Siegfried" wirb übrigens nur vier Ltnndeii dauern, die „Götterdämmerung" etwas länger Beide Thcile der Trilogie kommen durchweg ohne Kürzungen zur Aufführung. s Der zahlreiche Besuch der ..Rbcingold"-Vvrstcll»ilg ließ mit Bestimmtheit vorauSsrhrn, daß die „Walküre" noch glänzender ^ sucht sem würde. Das trat auch rin. ES wurden so viele nzelbillete verkauft, daß das Paranct schon Vormittag» misver- kauft war. Die Einheiniiichc» wisse» und die fremde» Gäste bunten dar«, glauben, daß die „Walküre" wahrhaft schön dargrstrllt werden tkde. Für den „Ring drS Nibelungen" hat Dresden die Bayreu- >schc Miffion übernommen. Mi» den, dc,ligsten Eifer wird vier >«» gethcm und nicht da» Veringste versäumt, nm da» großartige ltt's .. . ^ osgärtnerei, ähnlich dem Schillerhause für immer cm und so bleiben soll, wie es der Meister ver bleiben. Letzterer wünscht, daß LiSzt's trauliches Daheim in Wemrar. die. Liszt-Museum werde lassen hat. s- Am 31. August sind 25 Jahre verflossen, daß im Kal. Hos- theater Gounod's Oper „Margarethe" zum erste» Male in Szene ging. -s Die Gesangsmeisterin Frl. Natalie Hänisch ist von ihrem 6wöchentlichen Aufenthalt m Bad Tölz zurückaekehrt. ff- Herr Direktor Karl rüstet sich aus die am 10. Septenibcr im Residenztheater beginnende Wintersaison und hat berciis ein Anzahl wirkungssäbiger Novitäten von Strauß. Millöcker und SuppS'erworben. Auch für aedieaenes Schauspiel roayrisl' . . , epertvir ist gc- ze Botksschauspiel „Almenramch »sang der neuen Saison zur sorgt. B. kommt das oberl und Edelweiß" von Neuert zu Aufführung. s-Frau Marcella Sembrich wird aus ihrer iin Ok tober beginnenden großen LournSc auch Dresden berühren und Ende November im Gewerbehause ei» Konzert geben, um dem Wunsche ihrer Verehrer entgegenzukominen. s- Frl. Schubert, die Tochter unseres geschätzten Hosschan- spielerS, hat sich nach günstig verlaiisenen Proben vor hervorragen de» Gesangslehrern entschlossen, zur Oper überzugehen. Zu ihrer Ausbildung bleibt sie aus ein Jahr hier in Dresden. f Herr Musikdirektor Ehrlich veranstaltet mit seiner Kapelle beute (Donnerstaa) im Schillergarten zuBlasewitz einen Wagner- Abend. Zum Vortrag kommen nur Kompositionen von Richard Wagner, von denen das „Parsifal"-Vorspiel, Tonbilder aus de- „Walküre", Trauermarsch aus der „Götterdämmerung", Introduktion und Chor der Friedensboten aus „Nlenzi", Walther's Traumlied aus den „Meistersingern" hervonnheben sind Ansnahnisivcije wird dieses Konzert schon halb 6 Uhr beginnen. f Herr Stadtmnsikdirektor Stahl in Annaberg, der neue Diri gent der hiesigen Gewerbehaus-Konzerte, hat vor Kurzem eine Gavotte komponirt, die er Ihrer Kgl. Hoheit der PrinzessinM aria Joiepha anläßlich deren Verlobung mit dem Erzherzog Otto widmete. Die junge Braut hat nunnichr in einem -schreiben an den Koniponlsten ihren Dank onsgedrückt und die Genehmigung cr- theilt, die Koniposition mit der Widmung zu veröffentlichen. Die Gavotte wird demnächst im Druck erscheinen. -s Herrn Dr. Mir sch. Oberlehrer des Bautzner Gymnasiums, ist die Redaktion des Feuilletons in den „Hamburger Nachrichten" angctragen worden, welchem Rufe der Genannte auck Folge lei sten wird. -s Kunst Verein. Auch in der Ausstellung deS Kunstvercins macht sich die tobte Saison bemerkbar, was wohl besonders dem Nimlaiide zuzuschreiben ist, daß die Ausstellung sonst um diese Zeit geschlossen wurde und daß diese Aenderung den Künstlern noch nicht geiiugiam bekannt geworden ist. Nur wenige Eingänge sind zu re- gistrire». Harald Friedrich (Hannover), der sich in Dresden ein ules Andenken geivabrt, schildert recht charakteristisch einen im vertieften Mönch und nennt, nach dem wohlgelunaeiien des Bildes, dieses „Klostersieuden." Ad. Lins (Kas' " aulc Studium Ausdruck „Krieg im Frieden", ein eigenthümliches Suiet; ein auf der Erde liegender Knabe hetzt zwei Dachshunde aut einander: das Bild fesselt durch eine ganz vorzügliche Technik. Paul Beckert's (Berlin) „Seejungfrau", ein Brustbild, vollständige Nuditäk, welches der Dargestellten Berus durch einige Wasserblumen bekundet, sonst von großer Langweiligkeit und ohne allen Reiz ist. L. Zimmermniili's (Düsseldorf) „Frühling" eine durch eine Schaffende belebte Land- schast. ist von guter Stimmung und tüchtiger Ausführung, eine Anerkennung, die Franz Bunke's (Weimar) „Herbstlandtchast nicht zu zollen ist. Vom verstorbenen I. G. Goldstein sehen wir eine von seinen vielen italienischen Landschaften, wahrscheinlich eine An sicht von Gakta, wie er solche im Aufträge des Königs Friedr-ch August II. vielfach zu malen hatte; in der Technik glatt und vc> altet, dennoch, wenn man die Zeit berücksichtigt, viel Talent vc> rathend. — Eine einzige eingcaangcne Aquarelle: „Das alte Thor von Bautzen" von Hans Mengemann ist von historischem und künstlerischem Interesse. s- Zur Eröffnung des neuen HostheaterS in Schwerin am 3. Oktober hat Gust. v. Putlitz ein Festspiel „Die Weibe dec- Hauses" geschrieben, welches bei der Festvorstcllung der Gluck'sche» Oper „Iphigenie in Aulis", in der Richard Wagnerschen Bcarbei tung, vorauHehen wird. -s-Ter verzog von Sachsen-Meiningen hat de» Befehl gegeben, daß (eine Hosbühne in diesem Herbste nicht ans Gastspiele gehen soll. Die Ferien werden bis Ende Srptemdcr dauern und im Oktober beginnt die Saison in Meiningen. s Arth »r Fitger 's effektrcicheS Drama „Tic Hexe" ist von dem schwedischen Dichter Grasen Snoilsky in's Schwedische übersetzt worden und wird in dieser Gestalt nächsten Winter ini Kgl. Theater zu Stockholm aufgeführt. s- In Wilna entstand am 14. ds. im dortigen Sommerthea- tcr während der Vorstellung Feuer. Die Flammen schlugen aus den Koulissen und aus der Prosccniumsloge hervor, wodurch eine allgemeine Panik im Publikum erregt wurde. Viele Frauen fielen in Ohnmacht. Der Feuerwehr und dem Küiistlerpersonal gelang es, den Brand zu löschen. st Die am 0. d. M. beendete Bcrstcigeruna der Blenhei m- schen Ga lerie in London bat ungefähr 8.750,000 Francs ergeben. Werden dazu die Summen gerechnet, die aus den frühe re» Verkäufen gelöst wurden, so kommen 14 Millionen Francs im Ganzen heraus. «ermischte». * Ten Schluß der Radfahrer-Bundes in das Gala-Radfahren und wanntcster ?lnsmcrksa»ikeit verfolgten die Zuschauer 4 Stunden lang das Gala-Radsahren. Es wurden in der That meisterhafte Produktionen vorgesührt. Den Beginn derselben bildete eine von den Berliner Radffbrer-Bereinen anSgeführtc Polonaise, die eiste Nummer der Konkurrenz im Kunstfahren. Ihr folgte als zweite lind wichtigste Nummer dieses TbcilS der Kamps um die Meiste, schm iin Kunstfahren für Deutschland, der vorgeschriebene und tclbstgewählte Hebungen auffaßte. Den ersten Preis errang Herr E. Engelmanu (Wien', den zweiten Herr W. Dvhrmann (Magde- bnm). Iin Onadrillefaln'en Volten sich 8 Mitglieder deS Halle'schcn B E. den aiisgeietzkcn Ehrenpreis. Das Ememblefahi-en sah drei Mitglieder des Wiener C. C. als Sieger, während >>» Faittasiefah- nn Herr Dvhmian» (Magdeburg) den Preis gewann. Hierauf folgte die Vertheilung der Preise durch den Vorsitzenden des deut schen Radsahrcr-BuiiveS. Herrn Schubert (Frankfurt a. M ). Mit bnmoristischen Worten würzte er die llcbergabc der zahlreichen Preise, nachdem er zuvor Berlin und vor Allem des Kaisers gedacht hatte, der zum ersten Male den Bestrebungen der Radfahrer seine Anerkennung durch einen Ehrenpreis bekundet hätte. Hierauf trat daS Balltest in seine vollen Rechte. Fortfetz«»« de» „vermischten" Seite »I. - H § »4- -»
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