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Dresdner Nachrichten : 19.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188608190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860819
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860819
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-08
- Tag 1886-08-19
-
Monat
1886-08
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.08.1886
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Nacht-Telegramme. ??,»?!. Der Prtfl»««» »ar» leich« ,, »» «.»,» »«rie»1. »er ««ten- ,1„r «nr»e »»» »er voll««», « >?»«». s» »a» er kur» »«raus klar». HageSlatt für Uolitik, Artn-allmr, tz«M;»ttLesr. SSrs-nbm-St, Irm-eMste. Lä. krcLtnuwL L. 8. Loüisksnmt 7 rr»8«r»tnu»v 7. vr«„» ^a,*c»dl L«kt»r»»»r kntortiiooss oolokor «>k Orür» vool» vri«i»»I»to>u»ao,oa. > Llx>v«> godurti- I tv » r»o>r««>»»l>»». Nnuxt- I r«vE «It »797, il-»»rtk »r. kl»»»a«l>«tr. S9. Z l9vckvrvn»rvn-l8p«viuti4Lt! !! NsuksitöL Ln vLMöntklüvdön !1 ^ «UN» »MMM ^ «srnkurS »Ms»r, 2L!"LL Uvritr ^1inL»er, HHNHHHLLLLLHILILLHHrnm-rr^ ulms «hier! «"'''Dd" -» v°»d.n -9- j AEWEN Wllsörujfevstv. 86. i HHmucksachen K^rShte Auswahl irr allen Preislagen. l!„,,nrnnmnnmnrrmninm «»7>«kFr M W, i'spiMlie-ll >»l!ik»« T voiftürixsr Mstsi ^ tze HVOltHL«8tvi»i»rvi»ivi». A Sartmium L Srurm, MloWmtzc 17. ß nmpstalilt: /.ur billigen und pruictiaolxui lioiso W'Qiirnier- >1 ke»I««ItOlI«r al» Onioum dar Iwiehtigkoit, 8oliditül und U.3 u 3»38v M-tl^o Llo^unr. Orösst« ^usivubl von Dusdioll-^eoovsuirss «tcr. »>« N4.231. 31. Jahrgang. Auslage: 42,000 Lrpl. «iUrrm>»»-A»»l><li«e» »kr i». «»»oft: Win» nn»er»«deriich, von mieiler» «Itrle »ei »urchschnlttll» «Ullerer «ewölkuno, odne »elenilichc N>«»erschlii,r. T««»»atnr wen«» «cr»n»erl. Dresden, 1886. Donnerstag, I^.ANgUst. Ncraiiiwortlichcr Redakteur für Politisches vr. Emil Bier»» in Dritten- Die politische Stille ist jetzt nahezu vollständig. Nur die Ga- slcincr Alniinchunacn liefern den grvs;cn Wrltblättem einen immer iicngucllenden Betrachtuiigsstosf. Eine erfreuliche Folge der Kissingcr Lkanzlcrbcrathungen und der Gasteincr Kaiserbegegnung tldt in der russischen Presse zu Tage: Man saht dort die Weltlage bei Weitem ruhiger aus, als seit Langem geschehen. Man bestreitet ganz entschieden die Absicht Rußlands, demnächst eine ehrgeizige und erobernde Politik cinzuschlagen, die eS in einem Interessen gegensatz zu den beiden mitteleuropäischen Kaiscrmächtcn bringen müsste. Das klingt recht hübsch: cs kommt blos aul die Ausführung an. Und diese ist einzig Sache der Nüssen. Kein Reich erfreut sich so friedfertiger Nachbarn wie das Zarenreich. Von nirgendher wird es bedroht. Niemand mischt sich in seine inneren Verhältnisse. Eme solche Gunst, das; einem großen Reiche der vollständige Spiel raum zu seiner ungestörten inneren Entwickelung gegönnt ist, hat das Schicksal noch niemals einem anderen Volke gewährt. Wenn sich Rußland ernstlich seinen inneren Reformen widmen wollte, es fände wahrhaftig genug zu thun und brauchte nicht Außen Be schäftigung für seinen Thatendrang zu suchen. Alan bat einmal das Biindniß der drei Kaiscrmächte mit einer Gruppe von drciEle- phautc» verglichen, von denen die beiden zahmen den wilden in die Mitte genommen haben und dadurch abhalten, allerhand Schaden anzurichten. Verzichtet jetzt der wilde Elephant aus deni Zaren reiche srclwillig darauf, mit seinem Rüssel die Dinge auf der Balkan- Halbinsel durcheinanderzurühren, so werden ihn die beiden zahmen Elcphanten nicht in dieser löblichen Absicht stören. Man kann daher die neuerdings von russischer Seite niit einem gewissen Eifer vertretene Ansicht, daß Rußland keineswegs beabsichtige, aus dem Dreikaiserbündniß auszuscheiden, ruhig hinnehmen. Vielleicht hat sich bereits dieses Dreikaiserbündniß verflüchtigt; sobald die russische Politik bezüglich Allem, was zur Erhaltung des Friedens dient, mit den Kabinetcn von Berlin und Wien in Einklang bleiben will, ist d>e Selbstzähmung des srcigclassenen russischen Elcphanten eine Allen willkommene Erscheinung. In dieser Anschauung einer fried lichen Wendung der Dinge soll man sich auch nicht durch mehrere alarimrcnde Ausstreuungen beirren lassen, die vcrmuthlich zu Börsen- zweckr» versucht werde». Tic Entwerthungspartei an der Börse kann cS eben nicht ver tragen, daß ans geraume Zeit der Friede gesichert erscheint. Und doch batte die Börse alle Ursache, selbst diesem Treiben ihrer An gehörigen entgegenzutrctcn. Was das am Börsengeschäft unbc- thciligte Publikum von Zeit zu Zeit über Vorgänge an den Stätten der Spekulation vernimmt, zeigt, daß die Gcldmächte ihrer wirth- schastl,chen Ausgabe, Handel und Wandel zu fördern und dem Unteinchmungsgeistdienvlhige»Mittel zugänglich zu machen, nicht sclten auf eigenthümliche Weise entsprechen. 2» allen Börsenbe richten — es ist, beim Barte des Propheten! weder ein klassisches Teulsch, in dem sic abgcsaßt sind, noch eine unterhaltende Lektüre — wiederholt sich seit Monaten die Bemerkung, daß Geld an der Börse willig, flüssig, „abundant" ist. Die Börsenspekulation erhält Geld zn 1..Proz. Es drängt sich ihr aus. Was aber Derjenige, der Geld zu wirthschaftlichcu Unternehmungen braucht, dafür zahlen muß, das meldet „kein Lied, kein Heldcnbuch". So hat ein Herr Kvsjrlvw, der Bau-Unternehmer der bulgarischen Eiscnbahnc». einen bereits mit einigen Berliner Bankhäusern abgeschlossenen Vertrag aufgelöst, weil derselbe ihm zu drückend war. Lieber nahm der Mann einen Vorschuß von I Million von einem anderen Darleiher, dem er 10 Prozent Provision und 7 Proz. Zinsen zahlen muß. Er uthmete auf, als er das Geld zu so „günstigen" Bedingungen erhielt. Wieviel mögen erst jeneBankfirmcn beansprucht haben! Und welcher Gegensatz zwischen den 1 bis 1'/« bis 2 Proz., zu denen der Spekulant an der Börse zu seinen unproduktiven Zwecken das Geld willig erhält und den 17 Proz., zu denen die Börse eS wieder zu wirthschaftlichcu Zwecken anSlciht! Im vorliegenden Falle handelt cs sich um ein weitsichtiges, entferntes Unternehmen: in jenen 17 Proz. steckt die Prämie für daö Geschäftsrisiko und bei wirthschast- lichen Anlagen in der Nähe ist das Geld zu weit billigerem Zins füße erhältlich. Aber man soll sich nicht wundem, wenn der Unter nehmungsgeist sich nicht den Schlaf aus den Augen wischen läßt, so lange zum Zweck bloicr Spekulationen in Börscnwerthen das Geld unter viel conlantcrcii Bedingungen zu haben ist. als zu wirth- schastlichen Unternehmungen, die Leben in den Handel und Wandel bringen und den Leuten Brod und Verdienst verschaffen. Die Verwarnung, die der kgl. Polizeipräsident von Hannover mein sich hervorthuendcn sozialdemokratischen Hetzer hat zu Theil werden lassen, gab der freisinnigen Presse Anlaß zu eüier donnernden Beschwerde über diesen neuesten „Eingriff in die Koalitionsfreiheit der Arbeiter". Wäre dies versucht worden, so müßte man gerade vom konservativen Standpunkt aus ganz entschieden dagegen auf treten. Sache der Obrigkeit ist es nicht und soll cs nicht sein, si« in die Lohnbewegung zn mischen^ Ihre Aufgabe beschränkt si> darauf, darüber zu wachen daß w dergl. friedlic Arbeitsdauer uni oder zugelassencn und Eimchüch wachen daß Streitigkeiten über Arbeitslohn, dergl. friedlich in den gesetzlich voraeschnebencn Bahne- ausgetragen werden. Bedrohungen Sterlingen aber verlassen diesen Boden. Es scheint aber, daß manche» Agitatoren das Vcrständniß darüber abgeht, daß eine ungesetzliche Handlungsweise dorliegt, wenn sie arbeitswillige Kameraden wegen der Fortsetzung der Arbeit schmähen, beschimpfen, sie als Verrttther ehrlos machen wollen, sie bedrohen odei einschüchtcrn. Eine gar gewerbsmäßig betriebene Hetze nach dieser Richtung ent fernt sich von der Koalitionsfreiheit und nähert sich der Storung des Friedens. Sie ist etwas ganz Anderes, als die vlosc Aufforde rung an die streikenden Benissgenossen, die Arbeitseinstellung fort« zusetzen oder nur unter gewissen Bedingungen die Arbeit wu aus,»nehmen. Ob eine solche Aufsorderuna in '— " Fa bei lle klug und richtig ist, ob sie den wirklichen Interessen der Ar biter entspricht, ist eine Sache für sich; aber das Recht zu solcher Aufforderung ist gesetzlich begründet und dari Niemandem ver kümmert werden. Davon verschieden ist der Versuch, mit Wort und Tbat arbeitswillige Kameraden zu bedrohen und einzuschüchtern. Diejenigen Familienväter, welche für Weib und Kind arbeiten wollen, haben auch Anspruch an den Schuh der Obrigkeit, darauf, daß man sic nicht gewaltsam an der Arbeit hindert. Das ist eine Forderung des gesunden Menschenverstandes. Wie es einerseits das gute und selbstverständliche Recht eines Jeden ist, auf eine Ver besserung seiner Lebenslage hinzuwirken und, wenn er dazu allein zu schwach ist, sich mit seinen Genossen zu diesem Behuse zu ver binden. wie das Gesetz Verabredungen zn diesem Zwecke ausdrück lich zuläßt, so ist es andererseits auch Pflicht der Obrigkeit, auch die Arbeitssrcihcit der Arbeiter vor Verkümmerung zn schützen, und die freisinnigen Zeitungen sollten der Obrigkeit in dein Streben, den sozialen Frieden vor solcher Störung zu behüten, nicht in den Arni fallen. Hingegen finden wir die Beschwerden der liberalen Blätter über einen seltsamen Versuch, die Offiziere in das Parteigetriebe zu verflechte», für durchaus berechtigt. Da hat der pommersche Landrath v. Köller Ende Juli ein vertrauliches Cirkular an eine Anzahl preußischer Offiziere versendet, worin er sie „ganz vertraulich" auffordert, die konservativen Zeitungen theils durch Abonnement, theils durch Einsendung von Geldbeiträgen an den Schatzmeister eines conscrvativcn Vereins zu fördern. Nun untersagt 8 49 des Reichs- militärgesctzes ganz ausdrücklich allen zum aktiven Heere gehörigen Militärpcrsonen die „Theilnahme an politischen Vereinen", also auch an einem Vereine, der sich die Verbreitung konservativer Zei tungen zur Ausgabe setzt. Ebenso hat gerade, um die Ofiziere dem Partciweien fern zu halten, das Ncichswahlgeietz den aktiven Mili tärs das Wahlrecht entzogen. Jeder wackere deutsche Offizier weiß es auch ohne jenen pommerschen Verein, in welcher Partei er die festesten Stützen des Königthums und der staatlichen Ordnung zu suchen hat Wir würden es als ein schweres Nationalunglück mi schen, wenn wir politisirende Offiziere und Generäle bekämen, wenn unser herrliches Kriegsherr, statt die Befehle des Kriegsherrn auszusühren, in politische Parteien zerrissen würde. Was den Kon- servativcn Recht wäre, wäre auch den Liberalen und anderen noch linkscr stehenden Parteien nicht zu wehren. Der erste Versuch dazu ist znrückzuweisc», mag er zehnmal vom pommerschen Konservativen Herrn v. Köller anSgegangen sein. Neueste Telegramme der ..Dresdner NaLr." vom 18. Aug. Berlin. Anläßlich des heutigen Geburtstagssestes des Kaisers von Oesterreich fand beim Kaiser aus Babclsbcrg ein Galadiner statt, zu welchem die Mitglieder der österreichischen Botschaft ge laden waren. — Das Staatsministerium berieth heute die Angelegen heiten der AnsiedelnngSkommission für Wcstpreußen und Posen. Das Angebot an polnischen Gütern ist außerordentlich groß. Bis her haben Ankäufe nur bei Zwanasvcrkämcn stattgcrunden, nach dem nun aber die Kommission konstituirt ist. wird mit freihändigen Ankäufen vvracoangcn. — LandschastSministcr Dr. Lucius unter nimmt eine Reise nach Skandinavien. — Marguis Tseng ist heute nach Uebcrgabe sämmtlicher Agenden der Petersburger Gesandt schaft an leinen Nachfolger Lin-Jui-Fen Berlin abgereist. — Die Lage der Fabrikation von Schuhobertheilen waren fest, österreichische unbeachtet, Bergwerke anfangs schwächer, später erholt, fremde dienten vernachlässigt. Im Kassavcrlehr waren deutsche Bahnen ziemlich fest, österreichische nbgeschivächt. Banken wenig verändert, Bergwerke belebt und anziehend, Industrien fest und belebt, österreichische Prioritäten still und unverändert. Privat diskont 1'/« Proz. Kr » nkf » r « 0. M.. l«. ilugnst. Urrdi« 2L«,i!l>. StaatSbali» 18I.7Ü. Lom. borden 92,5i>. Äallzicr I!>c,,<iv. Egopecr 74,k<>. «vroc. llnoar. <9oldre»li 88,w. Bottbardb. —. Mrt»Irnb»rqer —. Diskonts 2«S,N». -jirmlich scft. W i e n, 18. August. Errdi« 28lM. Tiaatsbob» —. Lombarden—,— Valizier —. tklbctdai —. Ung. Gold I«>8,!>7. gcstcr. « 0 rtr. 18. Angnst. Schlich, »ientc 8Ü.I2. Anlribe WS,52. Italiener INli.M. StaatSbah» «61,2',. Lombarden W. do. Prioritäten —. Spanier KI,Li. «gavter 871.00. Ottomanen ülii. Arne Anlribe 82,17. gelt. London, 18. August, «orm. II Ubr IN Min. Eonsols ION/,. 187:;» Russen 9!>V<- Italiener 99'/,». Lombarde» !>'/-. istonv. Türken I iIproc. snndirte Amerikaner 129'/,. Iproc., Ungar. Eoidrcnte 8«'/,. Orstcrr. cvold- rrntc 98. Prrich. cronsois 191. Egbvlcr 71'/,. Nene lkgqpter 98'/,. Garant. Egbpter 99-/,. vttomanba»! 19-/,-.- Lncz-Actie» 79'/». Spanirr —. — Stim mung : Schwach. — Wetter: Schön. vreela » , 18. August, Aachm. iGctreidkinarl». Spiritus Pr. 199 Liter 199 Proc. »r. Anglist.Lrpt. 87,79, Pr. Septbr.-Okt. »7,79, Pr. Nov.-Dec. 37,79. Roggen vr. Scpt.-Oktober 128,39, Pr. Lctbr.-Nov. 139,99, Pr. Nov.-Dcc. 131,99. Rüböl loco Pr. Scpt.-Oktob» 12,23, Pr. Oktober-9!ov. —. Zink umsaiilos. — Wetter: Schön. Stettin, 1». A»g., Nachm. I Mir. ttSctreldcmarki;. Weizen ermattend loco 139—162, pr. August-September 163,39, Pr. Lctbr.-Nov. 163,39. Roagc» matt loco 122—125, vr. Augnst-Scvlcinbcr >26,39, pr. Octobcr-Nov. 127,99. Rüböl ruhig, pr. August 12,99, pr. Scptcmbcr-Octobcr 12,99. Spiritus fest, loco 38,99, pr. Angust-Septemb» 38,39, pr. Septcnibcr-October 38.89, pr. Lkt.- Novembcr 39,99. Petroleum loco versteuert Usancc 1' . Proc. Tara 19,73. Amsterdam «Produkte»;, 18. August. «Schlich.; Weizen P» November 213, steigend. Roggen per Oktober 128. per März 133, Lekanptet. Lonbo » . 18. Angnst. Produkten «Schlich;. Weizen richig. fest, englischer höher grhaltrn, Hafer fest, UebrigcS ruhig, stetig. Russischer Hafer stau. Von Petersburg nach „ . , „ i von Schuhobertheilen (Schäften) aus Wcbestossen im Regierungsbezirk Düsseldorf hat den Minister des Innern veranlaßt, eine Einschränkung dieses Arbeits in den Strafanstalten anznordnen. Verträge, die seitens öer Arbeiten der gedachten Art be- bald gekündigt und nicht wieder er schlossen sind, sollen möglichst neuert werden. Berlin. Das auswärtige Amt sprach gcscllschast für Südwcst-Asrika das bisher streitige Kaiiroscld zu. — Der landwirthschastliche Centralvcrein für Provinz Sachsen-Anhalt rc. richtete an den Reichskanzler eine Resolution in der Währungs- fragc, worin zur Erwägung empfohlen wird, ob nicht die Wieder- icrstcllung des Silbcrwerths für vas deutsche Reich mit reichlicherer der deutschen Kolonial- trcitige Kankofeld zu. — »teder einem gegebenen erhielten General v. Obernitz ein Bildniß des Kaisers (Kniestück), der Com mandern: dcö 2. Armeekorps, General v. Donnerbcrg. das Groß kreuz des rothcn Adlcrordens und Generaladjutant v. Stcinäcker das Großkomthurkreuz des Hausordcits von Hohenzollern. Karlsruhe. Der Baumeister Kirchenbauer wurde auf An trag der Staatsanwaltschaft wegen der mitgethcilten Baukatastrophe noch gestern Abend in Hast genommen. Frankfurt a. M. Die erste deutsche Weinausstellung wurde beute Vormittag in Anwesenheit der staatlichen und städtischen Be hörden mit einer Ansprache des Präsidenten des deutschen Gast- wirthS-Verbandes eröffnet. Sie ist zahlreich beschickt, das Arrange ment " Wien. Ein kühnes Wagstück vollbrachte in der vergangenen Nacht der Anstreicher Pircher. Derselbe kletterte auf die äußerste Kreiizspitze des Stephansthurmes, um dort zu Kaisers Geburtstag eine Fahne aufzusteckeii. Paris. Alle Zeitungen, die opportunistischen ausgenommen, besprechen Ferrys Rede. Das „Journal de Debats" findet dieselbe vortrefflich, will aber zunächst sehen, ob die Opportunisten Fern; folgen werden. „Soleil" und „GauloiS" sind bereit, bis Ablauf der Legislaturperiode einen Waffenstillstano zu bewilligen, wenn die Fe- .fiten in kirchlichen und in Stcuersragen konservative Ge sinnungen bcthäugcn und das Gesetz gegen die Prinzen zurück- »ehmen. Cassngna.s „Autorilv" weist Ferrys Anträge als schamlos zurück. Von der radikalen Presse zeichnet sich „Lanterne" und „Ra dikal" durch heftige Ausdrücke gegen den Orleanismuö Ferrys ans. London. Es verlautet, obwohl die Thronrede die irüche Politik nicht andeuten wird, werde die Regierung dennoch im Lause der Adrcß-Debatte aukündigen, sie beabsichtige im nächsten Jahre eine Vorlage einznhringcn, welche sich mit der Lokalverwaltung und der Landsragc in Irland befassen werde. — Heute tritt in Chicago die Convention der irischen Nationalliaa zusammen. Es bestehen Anzeichen, daß unter den Delegirten Uneinigkeiten aus- brachen und daß sie sich in zwei Lager unter Führung John De- voys, beziehungsweise PatrickeganS schcidcn werden. Devoy'S Pattei wird Gcwaltrhätigkeiten als Mittel zur Erreichung der irischen nationalen Ziele energisch beanstanden. London. In MiddleSborough glaubt man, daß der Vorschlag, die Produktion des Clevclandcr Roheisens einzuschränkcn. nicht von allen Fabrikanten angenommen, mithin durchsallcn werde. Die Berliner Börse setzte für spekulative Banke» niedrig ein. Kreditaktien letzten sofort 7 Mk.. Diskonto 1 Proz. niedriger ein. Später befestigte si« Lokales miv Sächsisches. — Gestern Vormittag halb 8 Uhr traf Sc. Majestät der König, von Pillnitz kommend, aus Bahnhof Schandau ein, um aus Hermsdorfer Revier am .Hochwild zu jagen. Begleitet war derselbe von Sr. Hoheit dem Prinzen von Altenbnra und Gene ralleutnant v. Carlowitz. Empfangen wurden die hohen Herrschaf ten am Bahnhof zu Schandau von Sr. Durchlaucht dem Fürsten Clan; als Jaavnachbar in der sächs. Schweiz. Heute wird die Jagd aus Ottendoner Revier fortgesetzt. Mittags 12 Uhr trifft Ihre Majestät die Königin mit den Prinzessinnen nnd Hofdamen in Schandau per Couricrziig ein und unternimmt einen Ausflug nach dem Kiriiitzschthal und dem Knhstall, ui» sich dann später an dem Jagddlncr in der Quisiiana zn betdeiligcn. — Bor Sr. Kgl. Hoheit dem Prinzen Georg fand gestern Vormittag 8 Uhr in Leipzig die Vorstellung der dortigen Jnsan- teric-Brigade aus dem großen Exerzierplätze bei Connewitz statt/ Heute bcgiebt sich Sc. Kal. Hoheit zur Besichtigung der Kavaleric- brigade nach Borna und fährt TagS darauf nach Zwickau. — Am Montag stattete Se. Kal. Hoheit Prinz Albert von Altenburg mit seiner Gemahlin Marie der Stadt Meißen zmn ersten Male einen Besuch av. In Begleitung des herzoglichen Paares befanden sich die Gräfin Charlotte Hohenau, deren Sohn Gras Fritz Hohenau. Fürst Hans Heinrich Pleß und Freiherr v. Moeller. Leutnant im 1. Gardedragouer-Reaiment. Die hohen Herrschaften stiegen im „blauen Stern" ab und begaben sich dann zu Fuß nach der Albrechtsburg, welche cbenio eingehend besichtigr wurde wie der altebrwnrdigc Dom. Nach Einkehr im Bnrgkcllcr ward von den iiiustergiltigen Einrichtungen der Kgl. Porzellan- Manufaktur Kenntniß genommen. Mehrfach äußerten die hohe» Herrschaften ihre Befriedigung, Meißens drei Hauptzicrdcn kennen gelernt zu haben. — Prinz Leopold von Bayer n, Sohn des Prinzregenten Luitpotd, wird beute von München nach Dresden abreisen, um an den Manövern des sächsischen Armeekorps theilzunehmen. — Bahnhofsinspektor Gläß in Ebcrsbach erhielt das Ritter kreuz 2. Kl. des Herzog!. Sachscn-Erncstimscbcn Hausordens. — Es hat nicht auSbleiben können, daß der Beschluß des Stadtraths, nicht weniger denn 40 Proz. der staatlichen Ein- kommenftcucr als Ersatz für den Wegfall des 2. Termins der Grundwcrths- und MiethzinSabgabe nuszuschreivcn, lebhafte Er örterung unter den steuerpflichtigen Bürgern hervorgerufcn hat. Freude hat der Rathsvorschlag nirgends erregt, eher könnte man von Bestürzung oder Schrecken reden. Auf eine solche Höhe waren, das ist sicher, oie Wenigsten gefaßt- An der Gesetzmäßigkeit de-.- Ralhsvorschlages ist nicht zu zweifeln: zudem werden die Stadt verordneten noch, che das Stcueransschreibcn wirklich erfolgt, da rüber zu beschließen baden. Die Neuerung bedeutet eine gewaltige Verschiebung in der Art des Vteueraufbringcns. Für Viele stellt sich die Bezahlung von 40 Proz. der staatlichen Einkommensteuer als städtische Steuer als eine Verdoppelung, ja Verdreifachung des 2 — ^ 87» c/? e» > ^-r> „ Fm Geschäftslokale, aber, eine Erm einzelte haben. Hinweisen, daß die viclgcschmähtcn Micthzmsabgavcn' denn doch nicht so verwerflich waren, wie man sie lahrclang hingcstellt hat. Der Ruf nach einer Steuerreform ist bekanntlich schrat! und immer waren es die Miethzinsabgaben, die man als die drückendsten aus gab. Jetzt, wo der Versuch ' ..... ... .... mte « doch blirb daS Geschäft 9sorr < wcr.. L'isronlv I Proz. niedriger die Haltung aus dem Bankaktienmarkte, eschränkt. Deutsche spekulative Bahnen Jetzt, wo der Versuch gemacht wird, sie durch die angeblich /rechtere Einkommensteuer zu ersetzen, machen manche srnhcr hciß- litige Rcwrmschrcicr die Entdeckung, das; die Miethzinsabgaben doch auch ihr Gutes hatten. Sollte sich Herausstellen, daß die neue Art des Ausbringens des städtischen Bcdarts durch Ans- chreibnng von so und so viel Prozenten der staatlichen Einkommen- teuer die Bürger empfindlicher belastet und ungerechter wirkt als die bisherige Art der MiethzinS- und Griindwerthabgabcii, so steht Nichts entgegen, daß die Gemeinde wieder zu dem früheren Aus bringen zurückkehrt, oen» die Neuerung ist nur als ein Versuch, der zwei Jahre hintereinander vorziinchmcn ist, von den beiden städtischen Kollegien beschlossen worden. Dies Jahr und 1887 aber muß dieser Versuch vorgenommen werden. — Auch den Dresdner Rad'ahrcrn ward wiederum die Ehre zu Theil, vom Direktorium des Albertvercins »in ttcbernahmc einer Programmnummcr ersucht zu werden. Mit Freuden haben alle hiesigen Klubs zugesagt und erscheinen diesmal ans ihren mit Lampions geschmückten Fahrrädern. Die Bctheiligung wird eine sehr zahlreiche sei», da auch aus der Provinz mancher Ritter vom Rade cintreffen wird. Jeder ist bestrebt, durch seine Bctheiligung den Zug zn verschönen und dem edlen Zwecke zu dienen. — Wir werden nvch ersucht, allen Bi- und Tricyclistcn den Hinweis zu geben, sich wenen Anvrinauna der Lampions an Herrn Drahtwaareufabrikant
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