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Dresdner Nachrichten : 27.12.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187312272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18731227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18731227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-12
- Tag 1873-12-27
-
Monat
1873-12
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.12.1873
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Abends gegen halb 18 Uhr setzte sich auf dei Station Gevelsberg ein Theil eines beladenenGüterzuges ohne Ma schine in Bewegung. Bei dem starken Gefälle raste derselbe durch den Bahnhof zu Haspe und rannte mit einer furchtbaren Heftigkeit im Bahnhof Hagen auf einen dort stehenden Raugirzug. Leider sind auch mehrere — man sagt bi» jetzt vier — Menschenleben zu be klagen. Mehrere Wagen smd zertrümmert. Bom Sonntag, dm 21. Dec. Abend», bi» Montag, den 22 Abends, find in München an der Cholera Ik Personen erkrankt und 9 gestorben. Gesammtstand: 1900 Erkrankungen, 869 Todesfälle Am letzten Sonnabend wurde in Berlin eine Diebstahls sache von größerem Interesse gegen dir Gebrüder Kirle aus Tempel Hof vor dem Krei-gerichte verhandelt. Angtkslyat waren, und zwar wegen wiederholten, theils schweren, theil» einfachen Diebstahls bei Tapezirer-Gehilfe Theodor Kirle und wegen Hehlerei dessen Bruder, der Arbeiter Paul Kirle. Bei einer in-der Wohnung der Kirleschen Familie vorgrnommenen Haussuchung wären einige neunzig ver schiedene Goldsachen und eine Menge Silberzeug vorgesunden wor den, von denen ein großer Theil, nach dem Gestandniß de- Theodor Kirle, theils im Palais des Kaisers, theil» in dem des Kronprinzen und bei dem Kommerzienrath Landau gestohlen waren. Theodor Kirle, der bei dem Hoftapezier Hiltl in Arbeit stand und vielfach als Dekorateur in den kaiserlichen und königlichen Palais, sowie in an deren herrschaftlichen Häusern beschäftigt gewesen, ist «ständig, in oen Jahren 1672 «nd 1873 bei Gelegenheit von dort «^geführten Arbeiten: 1) im Palais de» Kronprinzen: zwei Jagdgewehre, einen Revolver au» einem verschlossenen Spinde, dessen Schlüssel auf dem Gefim« deffelbe« geieg«», ferner,i«n Liug, «»» Lkeschal »i« denem Beschlag, eine werthvolle indische Tischdecke und mehren Goldsachen; 2) aus dem Palais der Kaisers: dessen Reiseuhr, Pet schäfte, Verlognes rc.; 3) aus demselben Palais und zwar der Garde robenfrau Bachem aus einem verschlossenen Schreiblisch, dessen Fä cher mit einem nicht dazu gehörigen Scklsissel geöffnet, verschiedenes Silber-, Neusilber- und Alsenide-Geschirr; endlich 4) bei dem Koni merzienrath Landau mehrere silberne Löffel gestohlen zu haben. Der Gerichtshof »erurtheilte dm Theodor Kirle, unter Berücksichtigung seiner bisherigen Unbescholtenheit und des abgelegten Geständnisses, zu 2 Jahren Zuchthaus und 2jährigem Ehrverlust, Paul Kirle. der bereits einmal wegen Diebstahls bestraft ist, zu 3 Monaten Gesang nih und 1 Jahr Ehrverlust. Frankreich. Die konservativen Blätter behaupten, daß au Martinique große Aufregung herrsche, da Agenten dcr„Jnternat:o nalen" Propaganda unter der Arb.iterbevölkerung, besonders unter der schwarzen, machten und sie zur Meuterei provocirten. Daß die Lage der Dinge auf Martinique eine gefährliche sei» muß, geht aus einer Proklamation des Gouverneurs der Colonie, des Contre Adini rals Elonee, hervor, in welcher es heißt: „Heute ist kein Zweifel mehr vorhanden, daß Bösewichter, Agenten der Unordnung, die Ar beiter-Bevölkerungen in Aufstand versetzen wollen. Eine Truppe Wilder will die Bevölkerung zur Brandstiftung, zum Raub, zum Mord Hinreißen. Der Gouverneur hat seine Maßregeln ergriffen, damit die Truppen Alle« niederschmrttem, und um alle seine Hilfs quellen benutzen zu können, glaubt er, daß er in den Städten genug Männer von Muth finden wird, die sich mit der Aufrechthaltung der Ruhe befassen, während sich die regelmäßige Truppe auf deni flache« Land« schlägt" Die Umtriebe, von denen der Admiral spricht, rüh ren jedoch keineswegs von den rothen Internationalen her, sondern von der Partei, welche dm Anschluß der Insel an die Vereinigten Staaten von Nordamerika will. Diese Partei, welche früher nur geringen Anhang hatte, ist in Folge der letzten Ereignisse in Frank reich sehr mächtig geworden «nd tritt heute mit ihren Plänen ganz offen hervor. Spanien. Der Schnellzug von Badajoz nach Madrid ist am Frertag Abend bei Puerto Llano von Räubern überfallen wor den, «Ache die Dahnwächter vorher gezwungen hatten, die Schienen auszuheben. Ein Unglück geschah nicht «nd die Reisenden blieben unbehelligt, indem die ehrlichen Raubritter sich mit spanischem Edel sinq «uf die Wegnahme der Gesellschastskasse beschränkten. Die entfernteren Stationen pflegen nämlich ihre Einnahmen gcgm Ende der Woche nach Madrid abzuliefrrn, und diese Gelegenheit haben sich namentlich in der Sierra Morena, an deren nördlichen Aus läufern auch Puerto Llano liegt, dir Briganten schon oft zu Nutze gemacht. Afrika. Der Abzug der Uschantis hat auf die eingeborncn Stämme, welche von den Engländern abgesallen waren, einen heil samen Einfluß auSgeübt und eine ganz» Unzahl von Häuptlingen hatte sich bereu» End« November itti Hauptquartier gemeldet, um ihre Unterwerfung anzuzeigen. General Wolseley empfing ihre An trag« mit einiger Strenge,, ließ ihnen Vorhalten, daß sie sich sehr straffällig erwiesen hätten und letztst ihnen vor aller weiteren Erörte rung auf, 300 Träger zu stellen, welche auch mit Schnelligkeit ge liefert wurdm. Die den Engländern befreundeten Häuptlinge der entfernteren Nachbarschaft haben fast alle Zuzüge geliefert. Prinz Eharle» und Oka Jumbo, zwei große Krieger, find mit einigen hun dert Mann auf dem Platze erschienen Ehe sie ihre Heimath ver ließen, hatten sich diese Edlen hoch und theucr vermessen, alle Aschan- ti« zu verzehren, welch« ihnen in die Hände fallen sollten. Ein andrer Häuptling der Gegend, der Söhn heS Königs George Peppcl, hat vor Kurzem dem englischen Consul über politische Angelegenhei ten einen recht vernünftigen rnglischenBrief geschrieben, der ein aus nehmend passendes lateinisches Eitat enthielt. Freilich hat dieser jnnge Mann seine Bildung in Europa «checkten, allein trotzdem blei ben di« Gegensätze vom Kannibalismus bi» zu lateinischen Citaten mrrkwürdig gmug. E- vocalrS «nd — Der unter dem Protektorate J. k. Hoh. der Frau Prin zessin GeoiU stehende „Verein für Hebung hcs sittlichen Gefühls der Dienenden" wird seine 33. PreiSverthriluntz öffentlich Sonntag, den 28. Dec., im Stadtverordnetensaale abhalten. 35 Dienende (da runter ein Mann) sind zurPrämiirung ausgewählt worden. Da von erhalten 16 Geldprämien >12 Thlr.) und Ehrenzeugniß, 11 nur Geldprämien, Z.EHrengeschenke (2 Thlr und ein Buch), 1 Ehren geschenk mit Zeugniß, 4 öffentliche Belobung. Statutengemäß werden nur solche Dienende berücksichtigt, welche bei ihrer Herrschaft außer Lohn und Kost auch Wohnung gehabt haben. Darnach sind Aufivärter, Lohndimer u. s. w. von der Anwartschaft auf die Prämiirung »usgcschlofsen. Dieklage über die schlechten Dienst boten kann wohl nicht so in ihrer Allgemeinheit aufrechterhalten werden; denn das Namensverzeichniß der für treue Dienste Be lohnten weist solch« auf, welche 33, 30, 24, 17 Jahre in einem Dienste gestanden: sie haben sich also gewiß die vollste Zufrieden heit ihrer Herrschaft erworben und zu erhalten gewußt. — Im gemessenen Schritt bewegte sich gestern Vormittag eine WeihnachtSprazeflion au» dem Hause des Herrn Hofmuiidbncker Gärtner in der Schloßftraße nach deni königl. Schlosse, um den Kgl. Majestäten die Weihnachtsstollen zu überbringen, welche alljährlich der hiesige Bäckexverei« (früher Innung) dem königlichen Hofe wid met. Die Vorstände des Vereins begleiteten die von Bäckergchilfen auf langen vrctern getragenen vier Stollen, wovon zwei, ein Nosi nen- und «in Mandeistollen, von II. MM. dem König und der Königin und je ein Nosinenstollen von II. MM. der Königin Mutter und der Königin Maria persönlich in Empfäng genommen wurden. Di« Stollen haben durchschnittlich eine Länge von circa >l30 Erntimeter, sind ringsum garnirt mit grünweißer Papierdeco «mtm» *«d »«den i»Awst>dg» Lee Eolleyrn von-Herrn Gärtner natürlich mit den feinsten Zuthaten an Mehl, Nosinen, Mandeln Citronat rc. ausgestattet und auf das Sorgsamste gebacken. — Die Ehristbeschecriing im hiesigen Waisenhaus?, welche am I. Feiertage Nachmittags 5 Uhr stattfand, gestaltete sich auch dies mal durch die hübschen Vorträge und Gesänge der Kinder, so wie durch die herzgewinnende Ansprache des Herrn Dir. Gläsche zu einer wahrhaft gcmüthreichen Feier. Herr Oberbürgermeister Pfotenhauer, Herr Stadtrath Teucher, Herr Superintendent Franz, die Herren Pastoren Münncl, vr. Neubert und Lotichius, mehrere Mitglieder der Deputation für die Wohlthiitigkeitsanstalten und zahlreiche Gön ner der Anstalt erhöhten die Festfreude durch ihre Gegenwart und die reichen, theils von der Anstalt, theils von den edlenKindersreun- dcn dargcreichten Geschenke, welche von den Waisenkindern mit großer Freude in Empfang genommen wurden, werden gewiß dazu Mitwir ken, daß ein zufriedener, dankbarer Sinn ihnen erhalten bleibt. — Das Weihnachtsgeschäft hat sich, wie man uns von vielen Seiten versichert, doch noch besser angelassen, als es lange Zeit den Anschein hatte. Namentlich in den letzten Tagen, unmittelbar vor dem Feste entwickelte sich eine außerordentliche rege Kauflust. Außer deni Buchhandel wissen wir kaum eine Branche zu nennen, die sich nicht eines flotten Geschäfts zu erfreuen hatte. In erster Linie wendete sich die Kauflust des Publikums den Geschäften zu, die für den Magen sorgen. Alle Gewerbtreibenden, die für das be- rühmte Dresdner Locvl-ebäck, den Stollen, die Ingredienzien zu liefern und diese zu verarbeiten hatten, erzielten reichen Absatz; die Materialisten eu xro» ot on detail, die Müller und Mehlhändler, die Bäcker und die Versandt-BureauS. Das Speditions-Geschäft von Grucke u. Comp, hatte Stollen nach Aegypten und den Fidschi-- Jnseln, nach Amerika und Kleinasien zu versenden. Die Wein Handlungen und die Fleischer, die Fisch- und Vogelhändlcr, Deli- katessen-Geschäfte, wie Pfefserküchler, Eonditoren und Cigarren- Etablissements können auf stark gelichtete Vorräthe zurückblicken. Einzelne dieser Geschäfte, von der Lage wie dem Urtheile des Publi kums weniger begünstigt, sprechen zwar davon, daß cö dieses Jahr weniger gut gegangen sei, als im Vorjahre, aber die Mehrzahl ist recht leiblich zufrieden. Sodann fanden alle Artikel lebhafte Nach frage, die für die Kinderwelt starke Magnete bilden: Spielivaaren- handlungen, Jugendschriftcn und Kindergarderoben; hieran schließen sich die Bekleidungsbranche und die Putzgeschäfte. In dm Läden, aus denen künstliche Blumen und Ballrequisiten locken, bei den Schnitt- und Confections-Gcschästen, Handschuhmachern u. s. w. war es in Pen letzten Tagen schwierig, an den Lterkaufstisch heranzu- kommen, oft unmöglich, eine große Auswahl zu treffen. Auch die Luxus-Artikel fanden zahlreichen Zuspruch, bei Kcppa, bei Hcrr- mann, Petermann, Fcller (Schloßstraße), Wilh. Klcmich (Scc- straße), — um diese Geschäfte blind herauszugreifen — in den Juwelierläden von Man, Wigand, Grohmann, Sachwall u. A. wurde flott und tüchtig gekauft. Bezeichnend ist 'es, daß in den Pianoforte-Fabriken kein Instrument mehr zu haben war. Zwar werden manche Gewerbtreibende für ihre Branche eine Einschrän kung Viesrt günstigen Schilderung beanspruchen und wir sind auch weit entfernt, aus obigen uns pom Ungefähr zugeführten Detail- Nachrichtest allzuweit gehend« Schlüsse zu ziehen; aber im Allge meinen kann man sagen, war das Weihnachtsgeschäft in Dresden ein mehr als mittelgutes. , Erfreulich . namentlich war es, daß auch der kleinere Mann Kaufkraft genug entwickelte, um einen lebhaften Geschäftsgang zu ermöglichen. Der deutsche Buchhandel, soweit er nicht bloße Jugendschriften vertreibt, aber laborirt an seiner unprak tischen Einrichtung/daß er immer noch auf zu theure Preise hält. — Alan schreibt imS: Die Sonntags-Beilage der „Drcsdn. Nachr." enthält ein Verzeichnis; verschiedener Fabriken der Schweiz, weiche für ihre Arbeiter Wohnungen erbaut haben. Auch unser sächsisches Vaterland besitzt mehrere Etablissements, wo für Arbeiter- Wohnungen gesorgt ist. Unter diesen zeichnet sich besonders die beinahe 70 Jahre alte, in den weitesten Kreisen in und außerhalb Europa renommirte Firma E. A. Tetzner u. Sohn, deren Chefs die Herren H. Voigtlünder und W. Knßner zu Schwcizerlhal sind, aus, da in deren Fabrik-Colonien mehr als 100 Arbeiter-Wohnungen er baut wurden. Die Arbeiter haben außerdem die Annehmlichkeit, den größten Thell ihres Bedarfs von Kartoffeln selbst zu erbauen, und können ihre übrigen Lebensbedürfnisse durch einen in der Co lonie wohnenden Bäcker, einen Materialisten und einen Restaurateur beziehen. Ein Fleischer hält wöchentlich zweimal seine Maaren feil. Die zur Eolonie gehörige Oeconomie liefert auch den Bedarf von Milch rc. Die Colonie ist mit einer Wasserleitung und verschiede nen Plumpen des schönsten und reinsten Bergwasscrs versehen Zn der Schule zu Cchweizerthal weiden gegen 120 Kinder genau wie in jeder guten Volksschule unterrichtet. Mehrere aus dieser Schule hervorgegangenen jungen Leute haben als höhere Beamte in verschiedenen Fabriken Anstellung gefunden. Der Miethzins für eine Wohnung beträgt 5 bis 18 Thlr. pr anno je nach d-- Größe und Räumlichkeit. Wo Garten anzubringcn war, ist jeder Wohnung ein Beet zugetheilt, außerdem sind Waschhäuser, in welchen auch gebadet werden kann, erbaut und Blcichtrockcnplätze errichtet. Flußbäder sind in der Rühe. Des seligen Königs Majestät hat dieses Etablissement zweimal mit seinem hohen Be suche beehrt. — Eine langjährige Abonnentin unseres Blattes bittet, in Anbetracht unserer glücklichen Erfolge bei Wiedcrerlangen von Ver lorengegangenem, auch einmal auf den Hund zu kommen. Es ist ihr am 21. d M., ihre treue Seele, ein weißgelber Scidenpinscher mit kurz verschnittenen Ohren, aber langem weißen Kopfhaar, röth- lichcn Augen mit schwarzen Pupillen, ansgeschorenen Pfötchen, ohne Ruthe, welche nur durch eine Haarquaste vertreten. Maul und Nase hell, Cteuernummer 27!>4, abhanden gekommen Die tiefbetrübte Abonnentin erklärt sich bereit, wenn dieses Thierchen Anmronstcaße Nr. 46, parterre rechts, wiedcrerlangt wird, eine hohe Belohnung zu geben. ..... — Am vergangenen Dienstag) Abends in der 6. Stunde, ist aus einem Hause auf der Blumenstraße ein vierräderiger Hand wagen, sowie ein Kanonenmantelofen bis jetzt spurlos gestohlen worden. — Der Braumeister derOffenhauerschen Brauerei inLindenuv bei Leipzig wollte am vorigenSonntag irgend eine bemerkte Unregel mäßigkeit am großen Schwungrade abstellen; er griff zu diesem Be hufs von der knapp daneben aufführendcn Treppe aus über dasselbe hinweg, ohne jedoch wie es die Vorschrift erheischt haben würde, das Getriebe erst abgcstellt zu haben. Das Schwungrad mag nun den Aermel ersaßt haben, kurz sein rechter Arm wurde plötzlich zwischen Geländer und Schwungrad gedrückt und zweimal gebrochen, auch nicht unbedeutende Flcischmnnden verursacht. Der Verunglückte wurde sofort ärztlich verbunden und sodann ins Hospital nach Leip zig geschafft, wo sich derselbe, der die Amputation des betr. Armes nicht erleiden wollte, noch in bester Pflege befindet. — Die in weitesten Kreisen bekannte Milbensteincr Klelcr- iiadcl-Dampibadcansialt lHalbcgcisic l part.i siebt im Begriff, in beiter Lage ter Rcustart eine gleicbe Anstalt zu eröffnen und wirb auch hier, sowie im Ltammgcichäit. die Application der Kastcn-Dainpibärer nach der, nur genannter Anstalt cigciirhiiin- Uchen Methode und mit warmer Wasiertouche stattfinrcn. Eine große Erleichterung für die Rcustättcr Patienten. >L. Ins.) — Witterungü-Veoliachtiiiin am 2V. Dcccmbcr, Mittags. Barometerstand nach Otto «0 Böjolt vier: 28 Pani. Zoll L. lseit gestern gciaUcu IO--L.s. — l!»crmomclcr nach Neaninitt: ff Grad über <>. — Die Schloßtburmiahnc zeigte West-Wind- Himmel leicht bedeckt. Vermischtes. * Studentinnen. Der „Nordischen Presse" schreibt ein Correspondent aus Odessa: Bor einige» Tagen kehrte eine mlr beircundetc Dame aus dem Auslände zurück, die. enchreckt durch die vielsachcn ungünstigen Berickste über liniere in Zürich siudi- rcndcii jungen Damen, cs sür ihre Pflicht gehalten halte, sich persönlich von dem Treiben unserer Laiidomaiiiiiniic» zu über zeugen, unter denen sich auch eine leibliche Nichte, die hoffnungs volle Tochter einer gebildeten tcutschcn Familie aus dem Cbar- kow'sckien Gouvernement, beiand. Dieses junge Mäd.i c», in Sprache», Musik, Malerei und Wissenschaften vorzüglich ausge- diidet, batte sieh nach dem Tode ihrer Mutter mit einem bcdcu lenden Eröthcil in Baarcm, Studircns halber nach St. Peters bürg gewendet, war dort in bedenkliche Kreise gcrathen und znm Zuge nach der Schweiz veranlaßt worden. Dte Tante fand die ses io vielversprechende inngc Wesen, Ein Zimmer mit zwei Frauenzimmern und einem Herr» bew ohnend, m höchst oberfläch licher Bekleidung, mit souveräner Acriiachlässigimg aller Rein lichkeit und weiblichen Zurückhaltung, rauchend und über das Wohl der Menschheit faselnd- S tudicii erschienen als Nebensache, vollkommenster Eo.vmiiiiisiiiun Zweck und Ziel alles Strebend, Das reiche Erbtbcil, die schöne Wäsche, die Garderobe - waren der GeineinschMt des Besitzes geopfert worden: leine Liebe, ici» Flehen und Bitten der Tante, kclnc Bcrnnnstgrüntc vermochte» den entsetzlichen Wahn zu erschüttern, Alan hatte sich dahin vereinigt, »ach der Rückkehr ins Batcrland zu bcirathen, damit die Eiviliscition r»id Gleichberechtigung Aller im Bolle WurzO taffe und somit von Unten herauf die Welt beglücke. Man än derte sich ohne Scheu ans, diesen oder lenen hcmitteltcn Studie zu heirittbc», „damit nlr wieder Geld bekomme»"- Die tickbc- trüdtc Tante mußte ohne Ihre Nichte heimkehre», sie konnte uni deren materielle Roth in ekivas lindern; belehre» konnte lie die selbe nicht »Erkrankung Brighai» Po u n g 'S. Der Eon'cspvn den» des „Newvork Heralb" in der Salzsecsiadt kelegrapt irt unter», 24. Octobcr: „Brigham Vonng war mesnere Tage ungemein Iran! und schwach, n as unter Jenen, dte on der Bcrlängeiuiig seiner Leben» Intcressirt sind, ernstliche Unruhe cizcngie. Ma» spiich von seinem baldige» Hinscheiken, Der niormonische Handel bäng! tvon seinem Leben ab,"
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