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Dresdner Nachrichten : 30.03.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187403300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740330
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-03
- Tag 1874-03-30
-
Monat
1874-03
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.03.1874
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8«1t« «. «kr. 8V. «ont»«. a«u so. »»„ »SV«. die gevotene Gelegenheit. dein Fabrikanten Preis? ebcnlallS 20 Ellen Wollstoff unter Hinweis am den Schuldschein avzusckrwln- deln; das Wollzcug wandette ebenfalls ioiort zum Piandleiber. Wiel Heiterkeit erregte cS, mit welcher plumpen Schlauheit sie dein Fräulein Adele Müller einen Hut entlockte. Sie gab au. sie sei Besitzerin des Grundstücks lltr. 172 in Loscvwitz, betreibe auch ein Wechselgeschält mit »och einem Herrn, habe augenblicklich kein baarcS Geld, wolle aber silr den Betrag von KTh.r. ILNgr. einen Wechsel gebe», so ein Wechsel sei so gut wie baareS (Seid, denn nur Grundbesitzer und Geschäftsleute tllrltcn einen solchen auSstellcn. Die Ntttllcr biss auf den Zopf. Ohne jede Wechsclkcnntnih musste sie, alS Gläubigerin, nach Angabe der Schutte guer, d. b. aui die Stelle deS AccepteS Ihre» l'iamc» schreiben, und die letztere girirte. Den Hut bat sie verschenkt, an wen, will sie nicht sagen, „weil das in die Blätter kommt". Staatöanwalt Roßtäuscher hielt die Klage in allen Puncten auf recht, die Vcrtbcldigung, l>r. Schaffrath, vermochte nur wenige und sehr schwache MildernngSgründc hervorzuhcbcn. Urtbcll: 4 Jahre Zuchthaus und 4 Jahre Ghccnverlust. — Wir mochten aniS Wärmste an das Eoneert zum Vesten deö FrauenvilduiigöveieinS erinnern, welches morgen, Dienstag den :>l. Ntärr. i» der Kreuzkirche stattfinket. Das Programm ist sorgsam gewählt und die Namen der Mitwirkenden - Erl, Kranz Schubert. Frl. v. Sorgen, Krau Pros. Dtestet, Hr. Eckbold — bürge» für gute Leistungen. — Mitter»»gS-Bcobacl,tn»g am L!>. März, Mittags. Barometerstand nach Otto L Bösoll hier: 27 Paris. Zoll l l L. (seit gestern gefallen IV» L.>. — Thermometer nach Reauinur: 13 Grad über rstull. — Die Schloßlburmiahne zeigte West- Wind. Himmel: trübe. Briefkasten. H.S. „Idiot" heißt ursprünglich „eln.P r lvatmann". lm Gegensätze zum Staatsmann, dann aber auch — und daö ist daö Gebräuchlichere — ein Unwissender, Ungebildeter, Sehwach- vder Blödsinniger, „Gretin" aber ist ein Mensch mit gebemmtcr geistiger Entwicklung und erheblicher körperlicher Mißgestalt. Kretins staben einen Kropf, die Gebirnnäth: sind Verwachsen, ihr Gemükh ist düster. In hohen Alpengegenden kommen die Eretinö bäustg vor. Wald heim. „Meine Frau sagte beute beim Morgen kaffee: das sicherste Zeichen, ob ein Ei gut, ici. daß cS an dem spitzen Gnde kalt, an dem platten Gute warm sei. Gin schlechtes oder verdorbenes Gi sei an beiden Polen wann. Hat meine Alte stteehl»" - Ginc erprobte Hausfrau sollte wohl wissen, daß daö Aiigreifen der Gier behufs Tcinperakurcrmi'.teiu»g nicht genügt. Durchsetzen, vor s Zielst halten! »*» H. F. Der Ausdruck „a'twaschcne Wäsche" lässt sich in der feinsten Gesellschaft gebrauche». Dafür gicbt cS noch an dcre, weniger salonfähige Ausdrücke. Gin appelitilchcr Gegen stand ist schmutzige Wäsche freilich nicht. »*» Abonnent. Amerika liefert am Grund elacS inter nationalen Vertrags mit Deutschland gewisse Klaffen von Ver brechern aus. Die Verfolgung von Verbrechern drüben geschieht wotst turch die Lantcöbehörkcn, führt aber erfolgreicher znm Ziele, wenn Beamte aus kein HeiniatbSstaate deö Verbrechers j den amerikanischen Behörden Mstieeii. Ungemein thener ist die Habhastwcrdung und der Transport solcher Verbrecher nach Deutschland jedenfalls. .'» W a ck' tincister, Döbe l n. Ihr erster Brief: Anträge s wegen des Bildes In der Gartenlaube: Gun Ulan, der neben der! Streu brennende Lichter ausgestellt hat, ist uns nickst zngegangcn. s Die „Gartenlaube" hat schon vicl Wnndcrbaocö gebracht und die! Illustrationen waren stets ihr schwächster Tdcil. St. „GS ist nicht ohne Bedeutung für unsere Ur geschichte, ob in in die in Mengen bei Plauen, Goppeln, Bordon, j Großenhain, Zsckaitz, Zschieschen, auch am Throaverge bei Bautzen j ri. s. w. geiu'idcncn Urnen von wendischem, oder germanischem Ursprünge avlcitet. Hoirakh Klemm behauptete in ihrem Alter ihren dcustchen Ursprung, Andere den wenbiichcn. Wer hak Reckst^ Beranlassen Sic doch Sachkenner zu einer Aussprache i" — Sei hiermit geschehen! .*« L a ii g e r (!) N v o n n c n t. Die Firma Beehstein (DreS- den, F-ricdci) stetst obenan und baut daö durabclste Fabrikat in Ihrem ^iniic. Flügel ersten'»langes vorzüglichsten Anschlages und vaterländischen Ursprunges liefert Bststlmcr in Leipzig (Dresden, Otto». Füe Ihre» Zweck ist der kleinste Flügel (billig unb »ehr fest: No senk ranz hier. 360 Thlr.» besser nIS das kostbarste Pianino. Die Thüringer Firma liefert sehr flüch tige Waare. .*» K. K. M ß n. DaS vortrefflichste lateinisch-deutsche und deutsch-lateinische Lcricon ist das von Georges (Leipzig». «'» G. Nt. inGbemni tz. „Wann und von wem ist dag SchafSkopüpicl erfunden worden?" — Wir wollen die ganze SchafSkopilireeatur nachschlagen; inzwischen spielen Sie Schais- kopi nur ruhig weiter. 'A u S Bi ar > enberg. „Im Erzgcbirg. Nachrichtblatt sucht „Frau Prcmicrlicutenanr S." ein Dienstmädchen. Bei uns eristirt zwar eine Militär- und Unterofstziersck'ule, aber von einer Frauen- und Mädehencompagnie ist mir nichts bekannt."- Daß die Frauen den Titel ibreö ManneS führen, ist eine 'Natio- naischwäche der Deutschen: vcrgl. Kotzeduc'ö „Kleinstädter". Die Franzosen, denen cs an Hdilichkeit gewiß nicht >cl,lt. sagen ein fach Frau D. anstatt Frau DberappcUatioiisgerichlsoiccprä- sidcntinD. Schalli, Piauostimmer in Sachödori bei WiV- eru». „Ich baue setzt eine pianoartige Glasharnioiuta von fünf Octaven." — Bon! Wir wünschen gute» 'Absatz! Einc bctrnbte W itrw c. Berciiö der vorige Land tag har die Pensionen der Staatsbcainleiiwfttwcn ausgebcsiert. Dieselben könnte» jetzt zufrieden sein. st! e i cd si reund. „Hat wirklich O. S. IM Tt'Ir. für den Walstiond der Locialdcinokratcn gegeben, >oie deren Blatt unter den Quittungen am 14. Februar auiwcist?" — Wer ist dcnnO. S.? so kragen wir ganz unschuldig und singe»: O, Sec- lig, o seciig - ein Kind noch zu sein! Abonnent in Leipzig schreibt u»?: „Sie haben ganz scblgcichosscn, wenn Sic sa zen, die Uhren auf der alten und neuen Linie der Leipzig - Dresdner Bahn zeigten, mit Ausnahme der hiesigen Bahn-Uhr, Dresdner Zeit. Die Zeit wird allerdings täglich von Dresden gemeldet, allein die Uhren sollen nach der von der Dircetion bestimmten Stakions- rcsp. Ortszeit — also nach geographischer Lage geben. An jedem größeren Stations- Gebäude ist neben der Höhenmarke ein Tafelchen angebracht: ? Min. ? Sec. östlich von Leipzig, ? - ? - westlich von Dresden. Daß auf manchen Stationen eine Unregelmäßigkeit herrscht, have ich oft bemerkt, und finden die sonderbarsten Abweichungen be treffs des Ganges der Bahiiubren statt. Exacte Stationen der Dresdner Bahn sind Dahlen und Döbeln (Hcinptstatton); von der Staatöbahn ist vor Allem (2 Min. 8 Sec. östlich von Leipzig» i Ghemnitz zu nennen. In Döbeln besteht der Unsinn, tan die. Uhr der Haltestelle, weich' letztere unweit der Hauptstation liegt, nach Dresdner Zeit gestellt wird, während die Uhr der Haupt station correcte Ortszeit zeigt. Den Gang dieser beiden Uhren alö Maßstab genommen, so rückt man dort mit unglaublicher Geschwindigkeit um '/,> Grad vorwärts, d. h. wenn man von der Haltestelle zum Babnhoi (oder umgekehrt» dampit. —Die Leipzig Dresdner Bahn hat den Zeitunterschied zwischen dem hiesigen und dortigen Bahnhof aus 5 Min. und 22 Sec. sestgestcllt. Die Differenz zwischen der Leipziger Sternwarte und dein königlich:» mathematischen Salon in Dresden ist 5 M. 23 Sec. (knapp»." Ioh. Ulrich. Linbenstraße Teplitz. Vorstand oeS Clubs „Ulk". „Falls Herr Dcssoic Ihrem Borvorler nicht die Geschichte vom Blcncrohr declamiren sollte, mag nur Ihr Bor- dorfcr sich an u»S wenden. Wir werden Sie ihm vermachen, dass er sich kugeln soll." — Danke schön! Vielleicht besuchen wir Sie selbst in diesem Sommer! Klagen über den hundSmiserabligen Zustand der Güterbahnhofstraßc, des Sternplatzes, eines Thei- leS der Annenstraße ir. — Schließen Sie den Stadtrath in Ihr Morgen- und Abendgebet ein und bitten Sie: „Komm zu nnS, Stadtrath Stübel, Erlös' uns bald vom Ucbel!" Zwei Ehemänner, die Im Eonversatlonslerikon von Brockoauv unter „Hund" vergebens nachaesehen haben —der Artikel „Pudel" fehlt unverantwortlicher Weise — wenn sie Ihre jungen weißen Pudel baden können? — PuvelnSre'schr Trag«! Jede alte Huntellese wlrv Ihnen sagen, baß man lunge Hunde nicht unter einem Iabre bade» bars. . . Alter Abonnent. Vr. Edmund Dchurig (nicht Fritz Schnrig) gilt hier als ver beste Obretiarzt. .. Ein Dutzend Brieie: ob Kaiser Wilhelm seinen 77. oder 78. Geburtstag geictcrk hak» — Den 77.! obwobl rrda mit das 76. Lcbcnosahr angctrcten hat. Daö Kind, das sei» erstes Lebensjahr zurückgclcat hat. leien seinen ersten Geburtstag, wenn cö auch damit inü zweite Lcbcnviabr tritt u. s. t. So komisch eö klingt: der zweite Geburtstag eines Menschen ist sein erster! Der Witz besteht darin, daß man iür gewöhnlich GcbiirlSlag unb Ge burtstagsfeier verwcchsc t. Niemand kann »icbr alS einen Ge burtstag haben, aber Jeder kann so viele Male die Wiederkehr dieses Geburtstags sclcm, alö ihn der Allmächtige mit Lcbens- sabren segnet. Die erste Geburtstagsfeier findet also beim Ein tritt ins zweite LebenSIahr stakt. A u sKam c n z. Daß in der protestantischen Kirche zu Kainenz wegen Todes der Aebtissin des Klosters Marienstem 3 Wochen täglich von ll biö l2 Uhr gelaulc» wird, mag wn- derbar scheinen, beruht aber auf Verträgen unb Verfassungen. Die beiden in Sachsen bestehenden katholischen Klöster haben aut Grund derselben Verträge wiederum einen evangelischen Vorge setzte», den Klostervoigl v. Posern. Wenn alle diese Eigcnthüm- lichkcitcn wie biöher ohne Störung des guten Einvernehmens zwischen beiden Conieliionen bestanden, so zeugt dieö von Duld samkeit ans beiden Seiten. .7. Aha. Ihre» Brief haben wir nur mit Handschuhen an gegriffen und sofort verbrannt. Gehen Sie zu einem Thicrarzt, der mit solchen Schweinen nnizngebcn weiß. .. Von hier. Passen Sic hübsch auf; Ihre Frage ist bereits beantwortet. Nichtcr, bler. „DiSniarckpfelien" bekommen Sie bei jedem Drechsler, vielleicht den Abg. DreehSlernicistcr Bcbcl anS- aciiommcn. Daß letzt ganz Deutschland nach Bismarcken seiner Pfeile tanzen muß, sollten Sic wissen. A uS Frankcnbcrg. „Wieviel Zoll beträgt der Tief gang cincö Schiffes der Säcbi.-Böhin. LampsschifffahrtS-Gcicll- schait (Pcrsoncndampfer»? — Leer beträgt er ist 24, vollbcladen ea. 22 - 30 Zoll sächsisch. Der Preis eines solchen Schiffcö incl. der Maschine und deö Kessels beläuft sich zwischen >5.600 bis 35,800 Thir. ohne Inventar. Der Tiefgang eincS belade- n c n Dampfers richtet sich wesentlich nach der Banart des Schiffskörpers, woher cö kommt, daß das eine Schiff schneller linkt als daö andere, oder bei einem gewissen LadluigSgnaiitum früher in einen BcharrungSzustand tritt, in welchem daö weitere Slnie» deö Schiffcö langsamer alö bei Beginn der Verladung vor sich geht. Der billigere Preis ist der der „Libussa", der höhere der der neuen „Germania". Erstcrc arbeitet mit 25, letztere mit 60 Picrdekrait. A. K. Anfrage, wie cS mit der von dem König Johann und der Königin Amalie an ihrem goldenen Hochzestsinhilanni errichteten Stillung zu Gunsten hilfsbedürftiger und würdiger stttjährigcn Gheinbelpaare siebe? — Die Zinsen dieser Stiftung betragen gegenwärtig vom Stamineavitalc ca. 400 Thlr. Die selben sind ziirVerkhellinig gelangt; haben aber nickst anSgereichk, uni alle angebrachten Gesuche zu berücksichtigen, so daß in einzel ne» »Fällen nock' andcrwcitc Unterstützungen aus de» Prioat- Ghatoullicii der höchsten Hcrrschastcn gewährt worden sind. G in 'Neiiigcfall e n e r. Daö hiesige Bankhaus btti M. Schic Nachfolger, welches dic Wollgarnaclicn (Eckhardt' cmlt- tirtc, hat seiner Zeit einen verheißungsvollen Prospekt gar nicht erlassen, wie Sie perimikhe». GS veröffentlichte nur im März >>i72 in biciigen Blättern eine kurze Bekanntmachung, wo sie sieh gütigst erboten, solche Actien zum Gourie von loo abznlassen. Die Sackst war so — gut, daß jene Herren eine Gmpichlung nickst iür nötbig hielten. .".Mehrere Dresdner. Die Beschwerde, daß wegen Mangels an Briefträgern die ersten Bric'c oll nickst vor v-lO UHr früh cingel'äntigt werden, ist nur z u begründet. .Bitte um Näheres über Bluttransfusion. Unser Blatt ist kein mcdiciniichcs Fachdlatt. Einer der ersten Chirurgen Dresdens ist Ui-. Stelzner, Waii-nhauSstcaßc. »"» Ein Dienst m ä d ev c n. Liebe Christel! Wenn Ihnen Ihre Herrschaft rmgercchtiertiller Weise ei» ungünstiges Attest anüstcUt, so wenden Sie sich an einen Polizeiassessor, nicht bioö an einen Gendarmen. »". G. ßi. Sag an. Svmpbonie beißt „Zusammenklang" und eommt ans dem Griechische»: Sinfonie ist dasselbe, nur in der ikaliciiischcn Sprache. Gutsbesitzer.- Ei» neueö Gesetz über die Tbeildarkeit deS Grund und BotenS ist ani dem lenken Landtaac nicht zu Staube gekomn on. Ihr speciellcrFall ist so verwickelt, daß wir da nicht entscheiden können. .*. N. B. Böbmc n. „Fanny" ist Abkürzung von Stefanie, nicht vo» Franziöca. Wenn aber der katholische Kalender bei Ihnen die Namenstage der Fanny und FranziScaZusammen feiert, so seien Sie beruhigt: baö kränkt die heilige Stnanie nicht. Vermischtes. * Eine vcrgesseire K » gel. Während deö Krieges 1870 biö 187l wurde ein bairischer Soldat von Paris nach Eibericld lranoportirt, welchem eine Kugel unterhalb der Brust i» den Leid gedrungen war und der alsbald in dem improvisirten Spital die ganze An'merksamkcit der rßerstc in Anspruch nahm. Der Baieo, ein überaus starker Gebirgsländcr, litt miiägliche Schmer zen. aber er ertrug dieselben mit Geduld und fügte fick, allen An- ortnungcn der Loclorcii. Der leitende Arzt, Sanitätsrath Pci- pcrs, vcrordnetc durch vierzehn Tage eine unbewegliche Lage auf dem Nücke», um die Kugel zum Sinken unk am »stücken zum Ausschnitt zu bringen. Nach zwei Wochen zeigten sich in per Thai kic Lmnptonie und man ging an die Operation, indem man die zwei criordcrlichcn Kanäle cinschnitt. Die Kugel kam glücklich zu Tage. Der Patient hatte geduldig daö Experiment ausgchallcn. Bei genauer Besichtigung der Kugel aber schüttel ten die Acrztc die Köpfe. Daö Geschoß ging von Hand zu Hand, und man war sofort im Klaren, daß man eS mit einer preußischen Kugel zu thun labe. „Sink Sie mit Preußen zrisamme»- gerallstir? Wie komme» Sic zu dieser Kugel?" »'rügen die Merzte. Der Kranke schüttelte den Kops unk sagte, cö seien nur Baicrn nnd Franzosen im Gefecht gewesen. Er lag kann einen Moment sehr nachdenklich und klickte die perwnnkcrlc» Acrztc groß an dann griff cr sich an die Stirn unb sagte: „Ja, Herr Docker, warten Sie: im Jahre >866 habe ich bei Kissingcn einen Schuß gekriegt; Sic haben ja die -Narbe gesehen .... vielleicht ist eö kic prcuhnchc . . . ." Den Aerzte» ging ein Licht auf. Es war i» kcc Thal, wie der Dalcr gesagt: man fand sofort tle Spur der neuen, Lee französischen Kugel, kie nach zwei Tagen ebenfalls hcranögcschnitte» wurde. Der Bester verließ nach sechs Wochen tao Lazarett). ' Vor kein Zuchtvoliztigcri.lst in Paris spielte sich folgende drollige Scene ab. Pcrchct, „hölzerner und blasender Instru- iiicittcnmachcr". erscheint mit seiner Frau, die cr des Ehebruchs angcklagt bat, vor Gericht. Gestanterwcise läßt cr seiner Ge sponsin den Vortritt und deutet ihr, sich auf kie Zeugenbank zu setzen, cr selbst nimmt statt ihrer den Platz auf der Angeklagren- bank. Großes Gelächter im Publikum. Der Hussier bringt die Sache in Ordnung: Beide müssen die Plätze wechseln; das Weiblein mit den schwarzen Glrsthaugcn und der Hcrrschcrmicne setzt »Ich trotzig aus die Anklagebank und der laminSlrommc Ehe mann mit dein pockennarbigen, essigsauer« Gesichte stellt sich über einen herrischen Wink seiner Frau wie ein galonnirter Bedienter hinter ihren Sitz. Präsident tzum Kläger»: Bestehen Sie aus Ihrer Klage wegen Ehebruchs? — Der Kläger glotzt den Prä sidenten an, alö ob er ihn nicht verstünde; er antwortet nickst. - Präs.: Haben Sie mich nicht verstanden? — Kläger (mitnäseln der Stimme): Vollkommen verstanden; ich bin ganz Ohr. Aber wozu fragen Sie mich, Herr Präsident, fragen Sie lieber gleich meine Fran! (Gelächter.» — Präs, (streng): Sie sind der Klä ger, S l e habe ich zu fragen unb S i e haben mir zu antworten, nicht Ihre Frau. — Kläger (zur Frau): Meinst Du, soll sch ihm antworten? (Schallendes Gelachter.) — Präs, (sehr ernst): Ant worten Sie endlich, beharren Sie auf Ihrer Klage? — Kläger sieht mit einem fragenden Blick nach der Frau. Sie glebt ihm einen energischen Wink, er solle N e i n sagen. - Kläger (halb laut. schüchtern): -Nein, ich muß Nein sagen. Madame Perchet (rasch emsallend»: Oder sage doch lieber gleich: Ja! — Präs, (zur Angeklagten): Sie werden schweigen; Ihr Mann hat setzt allein zu reden. (Zum Kläger): Nochmals, rieben Sie die Klage znrück? - Kläger (verwirrt): Hm ... Ja ... Nrlu ... H verlange die Scheidung. - Präs.: Der GerichtShos vier hat sich mit Scheidungen nicht zu belassen. — Madame Perchet (zum Mann) : Habe Ich es Dir nicht gesagt, daü gehört vor daö Cwll- gcricht; die Herren hier belassen (ich nur mit Ehebrüche». (An- daucrnvcs Gelächter im Auditorium und beim Tribunal.) - Präs.: Zn Ente damit! Ich irage Sie, Kläger, das lctzteinas. ziehen Sie die Klage gegen Ihre Fran zurück, oder beharren Sie daraus? - Kläger (in steigender Verwirrung, stotternd, den Angstschweiß von der Stirne sich reibend, mit kläglichster Miene,! Herr Prä . . . Prä ... Präsident. das We . . Wc. . Wc . . Weib macht mir eine solche Nie . . Nie. . Menge von Zeichen, daß ich »ii . . mi . . mich gar nicht auSkrnne. (Gelächter.) - Madame Perchet (mit streng beichtendem Tone der» Mann in'S Ohr ruiciio»: Zurückzichc»! — Kläger (rasch): Zurückzlchen; (z»m Weive): Ist es recht so? — Madame Perchet, sich stolz ausrickstenb: Ganz reckst so. — Präs.: Angeklagte, über die Zu rückziehung ker Klage entläßt sie der Gerichtshof. — Kläger (hochvciiicdigt): Also sind wir doch geschieden .... bab'S koch erreicht ... — Präs.: -sticht doch, geschieden sind Sie nicht. — — Kläger: Wenn cö so ist, dann siche ick) doch nicht av. Wir niüyen gefchiccen sein, die Frau ißt mich la ganz arm. — Präs: Aber Sie müffeii Ihre Fran ja doch ernähren. — Kläger: Sw säuft aber auch zu viel. (Gelächter.) — Madame Perchet: Das gehört auch vor daö Givilgcricht? — Kläger: Alle Untugenden gehören vor das Givilgcricht .... Ans, geben wir zum Eivil- gcrietst! Und richte ich dort auch nichts aus »zui» Auditorium gewendet),, dann bleibt nur noch das Kriegsgericht. — Madame Perchet (triumphircud zum Publikum): Gehorchen muß cr . . . - Uiiicr schallendem Gelächter zieht sic de» gehorsamen Ehemann anö de»« Saale. * Mil langer Nase. Den Besuchern der NelchtagS- trlbünc schreibt die „Spen. Zkg.", ist sicherlich schon ein Mitglied des Hauses ausgesallc», denen „Gciichrocrkcr", um mit de>> Potsdamer Sprachrciiiiglliigs-Verci» zu rede», mit den cindel».>. Korpcrproporlioiien arg dicharuionirt. Die Spötter deö Haust? haben de» BeklagenSwerttien „OvidiuS Naso" getauft, nnd desvnkcrö boshaftes Miiglicd hat sogar ein längeres Pocm a.,l die abionderiiche Gcsichtvzicrde versaßt, tao mit de» Worten des. Dichters beginnt: „Sei mir gegrüßt, o Berg, mit röthlich strah lendem Gipicl," fa selbst die irommc» Fractionogciiosjc» deö von der Natur so schändlich Bcvdrzugicn lieben cs, in den Chorus ciii;»iii»»ncn, indem sie salbungsvoll das hohe Lied SalomoiiiS ciltrlen: „Deine Nase ist wie rer Thurm am Libanon, der gen Damaskus sichet." — In den Lagen des Faschings ist dem ar men OvidiuS ein Mißgeschick zugeiloßeii, dag um so härter ist, als es ihm statt Bedauern eitel Geluastcr seiicn Derer eingetragen, denen er in sträflichem Leichtsinn sein Leib klagte. Eine der Grüne der 'Aristokratie angrhörigc Familie, bekunnt durch die Protection, welche sie den uftrainontanc» Bcstredungen widmet, bcraustaftete am Faschingoavend eine» Ball, und gleich anderen Flactionsgciiosscn erhält aucl' VvitiuS Naja eine Einladung. Er »olgl kcricibcn und fahrt in höckincr Gala vor dem scheu Palais vor. Herbcispringcnte Diener öffnen den Kutscheiischlag nnd stolz anlgerielsteten Hauptes schreitet cr dem Portal z«. Da stellen sich ihm die Diener verlegen i» den Weg. „Verzeihung, mein Herr," ,lottert der womühreiitc MaiordoinuS, „aber ick, muß Sie aufmerksam machen — „»Nun, was denn?" — „Ja, Angesichts des Martyriums tcS bochwürkigstcii Grzbischok' — „„Was soll das, was hat dies hier zu thun?" - „Ick, bedauere «»endlich, aber . . . ." „„Narr, berano mit dcl Sprache'."" — „Nun, ich möchte ergebenst gebeten haben, dock, giftigst die Na,e abzunehmcii. Angesichts rer Bcdrängniß der heiligen Kirche ist heute kein Gostüuiiest!" — OvidiuS fühlte sich einen Augenblick berfuckst, de» iii Demuth ersterbende» Diener a» der Gurgel zu packen, aber der benerc Thcii ,eines IchS siegte; daö verblüffte Hausgesinde mit finsterem Blick streitend, drehte cr sich kurz um nnd zog „mit langer Nase" von dannen. * In einem dem Nepräfentaifteiihnuse der Vereinigten Staa ten jüngst vorgcicgtcn Bericht beißt cs, daß cS i» die,cm Lande noch 1260 Millionen 'Acres östeiitiiche unvermcssenc Ländereien gicbt. Einer nngcfahrcn Schätzung nach dürfte indeß nach Ab rechnung der Sample. Wüsten, Berge. Eiicnbahnc» ic. daS für die 'Ansiedelung verfügbare urbare Laub nicht 350 bis 400 Mil- lionrn Acres übersteigen. Neueste Telenramme der Dresdner Nachrichten. Brüssel, 28. März, Nachmittags. In der heutigen Kam mersitzung machte der Minister des Auswärtigen die 'Mittheilung, daß der König nnd die Königin zur Vermählung ihrer ältesten Toch ter, der Prinzessin Louise, mit dem Prinzen Ferdinand Philip;, Maria Anglist Raphael von Koburg, Herzog zu Sachsen, ihre Ein willigung ertheilt hätten London, 28. März. In Süd - Stasfordshire haben 12,000 Kohlengrubcnarbeiter die Arbeit niedergelegt. Konstzantinopcl, 28. März, Nachm. In Folge der von der Commission zur Thcilung der Güter der armenisch-katholischen Gemeinden in ihrer letzten Sitzung getroffenen Entscheidung sind die antihassunrstischen Delcgirten zur Uebcrnahmc der Kirchen in d-e Provinzen gereist. Die Uebergabe der Kirchen soll hier und in den Provinzen an demselben Tage stattfinden. Es sind Maßregeln getroffen, die Uebergabe nöthigensalls zu erzwingen. » Tiseliendors, 'Assistenzarzt a. D.. Eascrnen- straße!>iinII.F„r geheimejrrnnklikittnzn spr.vcm , 2-.> -«> t8eset)lcctits- und Hautkranklieiteu bellt kieiwe I».l«inr>r, am Schlcßhanö >6.11. Svicedst, v. x io „ ->-" i, Nr Wasscrlieilanstalt. Annnoiistrl Vr.ftaglich für Herren und Damen geöffnet. 'Aerrtlime Ordinationsstunden >, bis 1t und 3 bis 5 Uhr. rrzmcve „4,Nthk'"" Krankt,eiten und Hautauöschlag Ist täg- lich zu sprcVcn, Gaicrncnstraffe 24, 2. Etage. 8-1o u„r u v -—4 Ubr: A. E. Voigt, trüber Assistent im 3. Lazarett) iLoouI«, kl. Vrüdrrg, 1«>, 2. Sprst f GeschO-, Haut- u. HalSkrh.',-1l. 1-4. Mittw.auck>Abds.?--z ^ Homöopath. Taschen- Apotheke kür Ne,sende und Alle, welche der Ansteckung gel eiincrzvrankbcitcn gegen dieselben schrmen und entstehende ^ äst lbnncn, mit Hinweisung zur Heilung a,,er shpv. 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