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Dresdner Nachrichten : 03.07.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189907032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990703
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990703
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-07
- Tag 1899-07-03
-
Monat
1899-07
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.07.1899
- Autor
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Briefkasten. «T Moritz Schreibe r- <20 Psg.) „Welches ärztliche Karrespondeiublatt weist die meisten Stelle» als Krankenhaus- Verwalter, Wärter oder Pfleger re. aus?" — „Deutsche medizinische Wochenschrift"; „Berliner klinische Wochenschrift"; „Münchener medizinische Wochenschrift"; „Aerztliches Vercinsblatt". I- R. (10 Psg.) „Ich sah kürzlich mit meiner Frau in einem Restaurant, und als wir ansstehen wollten, da klebte das Meid meiner Frau ain Stuhl und ich klebte so fest, dass ich de» Stuhl ein Stuck mit sortnahni. Meine Hosen waren ganz mit Farbe bedeckt und sind nicht mehr zum Ansgehe» zu gebrauchen. Nun frage ich, ob ich von dem Schnnkwirtli, der ferne Stühle so schlecht streichen lässt, das; man sich die Kleider verdirbt. Schaden ersah beanspruchen kann." — Ohne Zweifel, wen» es wirklich so schlimm ist, wie Du es darstcllst. In weniger bösen Fälle» gelingt eine Mischung von Rachsicht, gutem Willen und Terpentinöl, mit der man mittelst eines reinen Läppchens die frischen Oclsarben- flecken so lange bearbeitet, bis nichts mehr zu sehen ist. »T Sekretär G „Mit Erstaunen habe ich ans dein Brief kasten vorn 10. Juni erfahren müssen, welche Aufregung ich durch nici» arrs den ictzigen frühen Schnlansang bezügliches Elaborat aus der Marien Allee und der Marlgrafciistratzc bervoracrufen habe und wie mir deshalb der Ctnndpnnlt klar gemacht wird. Rn» ist mir erst zum Bewusstsein gekommen, was ich aller Sünder für Unheil angcrichtct habe und wie ich bei gewissen Personen in's Fettnäpschen getreten bin. Wenn aber diele Personen etwa glauben sollten, dass ich durch ihre Ergüsse eines Besseren belehrt werde, so irren sich dieselben ganz und gar. (Ta habe» wir's! Schn.s Ich bleibe unter allen Umständen dabei stehen, datz das zeitige Ansstehen den Kindern nicht das Geringste schadet, wenn sie nur Abends rechtzeitig zur Ruhe gebracht werden. Bon dieser Ansicht bermoge» inich auch die kürzlich verüssentlichten, wohl von der Zeitstromnng und den Wünschen der Großstädter Rechnung tragen den ärztlichen Aussprachen nicht abznbringen. <O Tn hartgesottener Böiewicht! Schn.) Traichen in der Provinz wird es z. B. Niemandem cinsallcn, sich gegen eine vernünftige Einrichtung, wie sie der sehigc frühe Schnlbeginn unbedingt ist. ansznlehnen: dicpes Recht bleibt den Großstädtern Vorbehalten und ich bezweifle des halb auch nicht, das; die Schulbehörde die Segel noch streicht und den Schnlbeginn im Sommer ans 8 oder 0 Uhr und im Winter vielleicht ans 10 Uhr sestsetzt. Im klebrigen diene der E. NX. von der Marstgrasenstratze zur Vervollständigung ihres Wissens über die Verhältnisse der Beamten zur Nachricht, daß den Letzteren zu Mittag auch noch die gebratenen Tauben irr den Mund fliegen. Schluß!" — So ist'S recht; klingeln wir ab! Es, Sta m in tisch P appritz. (20 Psg.) „Wo hat der frühere Schlachthof auch Knttelhvf genannt, sich befunden? R. behauptet, aus der Annenslrahe in nächster Nähe der jetzigen Hos- niüblc: O. dagegen spricht Ecke Zwingerstratze und Wettinerslratzc. Wer hat Recht?" — O. ist der Gescheidteste. Herma n n D. HO Psg.) „Meinem Freunde, einem nuswärtigen Hausbesitzer, ist von einem von ihm beauftragten Agcnle» ein Käufer für sein .'ö'nnsgrundsliickvermittelt worden und der Kaus ist auch zwvchcn meinem Freunde und demKänfer münd lich und mit Handschlag abgerchlosien worden Mein Freund hat jedoch den Beitrag wieder gelöst und ist nun der Meinung, daher die von dem betreffende» Vermittler beanspruchte Provision von I Proz. nicht zu zahle» braucht Hat er in diesem Falle zu zahlen oder nicht?" — Mns; die vereinbarte Provision zahlen, wenn der Vermittler seine Schuldigkeit gethan und einen zahlungsfähigen Käufer besorgt hat. Julius G. lllO Psg.) „Bin ich im Falle deü Ablebens meiner Schwiegermutter .... meine Frau ist verstorben .... anher meinen Kindern mit erbberechtigt ?" — Nein! i E- M. i20 Psg.) „Als Abonnent mit mehr als 00 Fahre» bitte ich de» Brieftastenonle! um Beantwortung folgender Fragen. 1. Wie lautet der Tert zu dem alten Trinkliede: „ES war einmal ein Kandidat wovon ich mir leider nur den Ersten Vers ans meiner Fugend gcinerlt habe. 2. AnS welchem Stücke stammen die inhaltreichen, vielfach angewandten Worte „Der Mohr hat seine Schuldigkeit gethan. der Mohr kann gehen!" Wer ist der Ver fasser? st. Wie viel Lenze zählst Du, um nach menschlichen Be grasen ungefähr ermessen zu können, ol> eS mir vergönnt sein wird. Dir die letzte Ehre zu erweisen, vder ob ich früher, da ich in den tzöcrn nicht viel mehr zu suchen habe, zur groben Armee mutz. Tie Fraye ist zwar etwas indiskret, doch glaube ich, das; die wnlirhcsts- gcmätze Bcnntwartnng derselben dem lieben Ontel bei den Damen daraus keinen Abbruch machen wird." — Zu l. Ter Tert des nach der Melodie „Als Noah aus dem Kasten war" zu singenden Liedcs von Grotjohann lautet : Es war einmal ein Kandidat, i Der ganz entsetzlich sausen thal. l Tic Kehle hing ihm iu den Bauch, j Wie ein Hninburger Spiitzenjchlanch: s Das ganze Konsistorium l llnd selbst den Bisehas soss er um Als Missionär in Hindostan, ! Ta bstanzt er Gcrsi' und Hopfen au, l Tie Rede flvs; ihm lieblich süß ! Von Herrn Gainbriii und Ecrcvis: i Vergas; dawb in Seligkeit! Eraminn und Ehristenbest. Zu 2. Tic Worte stehen in Schiller's „Verschwörung des Fieseo zu Genna" und zwar am Schlich des 1. Austritts im st. Auszug. Nur heisst es dort nicht „Schuldigkeit", sondern „Arbeit". Zu I. Tee Brief- iastcnonkel ist genau io a». wie Tein Urgroßvater war. als er in Schnörke's Alter stand. Schnörke hat vor Teinem Urgroßvater aber das Eine Vvrans, das; er, wie der heilige Bogcl Phönir der alten Egppler, unsterblich ist. SR Nichte Lucie. (1 Ml.) „Ta ich liier in Dresden in Stellung bin. jedoch nicht vervstichtet. einer Kranlenläste an- zugehvren. so wandtc ich mich a» die hiesige Ortskrantenkasse inn als freiwilliges Mitglied beizutreten. Ich lies; mich von dem Arzt untersuchen, welcher mich für gesund erllärte, bekam aber nach II Sagen den Bescheid nicht ausgenommen werden zu tonne».! (Bund nnbclaiint. Kannst Tn »ist eine KrankenkassE empsehlrn der ich als zahlendes Mitglied heiterten lau». Ich bin allein stehend und möchte mich für unvorhergesehene Fälle sichern." — Deiner Ausnahme werden doch wohl ui gesundheitlicher Beziehung Bedenken entgcgengestcinden habe». Verstiche die Ansnnhmc bei der Dresdner Allgemeinen Bersichernngsansiatt, Siruvcstrntze. Resse T- st). Antwort: Tn erzählst mir gussübrlich. das; Tn bei einer sidelen Hochzeit gewesen bist und Dich bei Tische mit Teincr sehr Hühnchen Ngchbnrin vortrefflich imtcrhglten hast. Als beim Nächtlich Knackmandeln erschienen, hast Tu schleimigst mit ihr ^in Bielliehche» gegessen und es am nächsten Tage ver loren. (Selbstverständlich! Ein galanter Manu verliert das Viel- liebchen alle Mal!) Jetzt willst Tn »nn für die ginge Taine ein Geschenk cinlaufcn, kommst aber zuvor in grotzcr Schwulität zu mir und fragst: „WaS schenken andere Leute und mutz sich Frl N. N. bei mir svütcr durch ein Geschenk revanchier»?" — Mus;? Davon steht nichts im Bürgerlichen Gesetzbuch. Tie Taine örancht sich nicht durch ein Gescheut ghzminde» : es genügt, wenn sie sich mit herzlichen Worten bednistt, und mündlich oder schriftlich ver sichert: das; sie sich über das reizende Biellicdchcn sehr gefreut habe und daß es ihr stets eine liebe Erinnerung ein gemeinsam verlebte frohe Stunde» sein würde n. s. w. Was „andre Leute" bei einer solchen Gelegenheit »henken, kann nicht massgebend für Dich sein. l. mint cs doch auf den Geschmack und die Lebensstell ung der Taine, und ans den Inhalt Deines Geldbeutels an. Jeder mutz sich nach seiner Decke strecken! Ein russischer Fürst hat sür eine Künstlerin in Paris ans seiner Heimath einen jungen Eisbären verschrieben, aber die Dame soll sich über das Vicllicb- chen gar nicht sehr gefreut haben und Teincr Brautjungfer würde cs wohl gerade so gehen! Ein kleiner Hund der am Halsband die Inschrift trägt: Guten Morgen Vietticbchen! ist schon vft verschenkt worden und hat grvtze Freude ungerichtet, aber in Dres den, wo die Hundesperrrc evidemilch bcrrscht, wäre ein Hund das reinste Danaergeschenk. Dafür giebt'S genug andere Dinge, die ein Mädchcnhcrz erfreuen, z. B. ein hübsches Buch. Tie Werke der hochmodernen Poeten darfst Tu freilich nicht wählen, in denen fleht mancher Bers, der für ein simges Mädchen nicht patzt. Willst Du aber lieber einen Einkauf beim Goldschmied machen, so empfehle ich Dir als sinniges Geschenk für Deine Blondine ein Armband mit einem Vergißmeinnichtzwcig ans blauen Türkisen! Zu einem goldenen Ring rcsthe ich Dir aber nicht! Ter ist zu vielsagend, und bei Deinen 2st Jahren entschieden verfrüht. Mit der Zeit pflückt man Rosen! ZP Margarethe K. (50 Psg.) „Mir schickt Jemand l,inner Briefe und Postkarten mit Besten und iiiiterschriclien: Amadeus. Die Verse lesen sich nicht hübsch und cs fehlt oft der Nenn darin: doch darüber zerbreche ich mir den Kops nicht und die Veste lassen mich kalt, denn ich bin keine Achtzehnjährige mehr. Aber wissen möchte ich gern, was Amadens heisst und bitte Dich, es mir zu sagen." — Amadeus, zu deutsch: „Liebgott". ist ein Vorname, der sich namentlich häusia im Hause Savopcn findet. Dein Verse schmiedender Amadeus wird wohl ein gewöhnlicher Gottlieb sei». ,»*» H. Enge l. „Das Fahren der Kinderwagen auf den Fußwegen autzrrhalb des inneren Stadtbezirks wirb neuerdings seitens der Polizeivrgane mit ganz besonderer Aufmerksamkeit ver folgt, die Ursache dazu hat man ja gelesen. Ich glaube »doch, das; die Majorität der Einwohncrschast bezcichncler Bezirke, ganz besonders aber die Haussranen der mittleren und untere» Volks schichten, von diesem Vorgehen nicht besonders erbaut sind. Meiner Frau z. B. mit ihren drei kleinen Kindern stehe» zum Einholen der Lebensmittel und zu sonstigen iwthwendigcn Gängen keine dienstbaren Geister zur Verfügung; da heisst es mit Sack und Pack, ganz gleich, bei welchem Wetter, selbst laufen. Datz eine solche Mutter, und deren gleist cs nicht wenig, nicht immer die Fntzwegpvlizeiordiinng im Kopfe hat, wird Niemand Wunder nehmen. Es kommen hier verschiedene Momente in Betracht: z. B. die Gefahr für die übrigen neben dem Wagen hcrlausenden Kinder, welche durch allerhand Fuhrwerk und Spvrlgcsährte auf der Fahrstraße ihres Lebens nie sicher sind: ferner die Rücksicht ans die Kleidung bei schlechtem Wetter l>czw. bei dem oft recht bedenklichen Znsland, in welchen die Stratzcn durch das Sprengen versetzt werden. Auch ist das Fahren derKinder auf dem vst recht holprigen Pflaster nicht nur iel» beschwerlich, sondern es ist auch das dadurch bedingte Hernmschülteln der Kleinen, nameiillich wenn sie gelrnnlen haben, denselben nickt zuträglich. Ich stehe keines wegs aus dem Standpunkte, die bestehende Polizeiverordnnng von Grund aus zu bemängeln, denn es gielst ja allerdings sehr rücksichts lose Frauen re, die bei ihrem Tratsch und Klatsch mit ihre» Kinderwagen die Fußwege versperren, nnhelinnniert darum. ol> Jemand vorbei tänn oder nicht »nd sich den Kuckuck nm das vor schrill.! nässt ge RechlSjalircii und Rechtsciiisweichcn »Heere». Solche Indolenz müsste allerdings emvsindlich besircist werden und ich glaube sicher, das; dementivrechende behördliche Bestimmungen nicht »in von der Allgemeinheit mit Freuden begrüsst, sondern auch erzieherisch n»s die besonders Saninscligen wirten würde», denen iedensnlls das gegenwärtige Verbot zu verdauten ist." — Run, da sich bereits die Engel mit der Angelegenheit befassen, wird sic ichon noch eine allieitig befriedigende Erledigung linden. » Ben Ali. „Ich habe schon viel gehört, vom, na wie wird es gleich geschrieben, Pe>petnm-mvlnle «falsch! Srhn.l Er finden ist mein Bergnügen und ich bab's bei allen vier Zipfeln. Einen Selbstheweger, bernhend auf das z?> Gesetz der Schwere. Ich sende Ihnen gern Zeichnung, wenn Sic meinen Wvrlen Glauben schenken. Geld habe ich tcins, sonst würde ich schon ein Modelt haben." — Also auch Tn, mein Brutus, hast das Pcrpe- luiun mobile erfunden und würdest sogar schon n» Besitz eines Modells sein, wenn Tn Geld hättest! Ta sei froh, daß Du kein Geld hast, denn Du würdest es einem Phantom opfern. Eine Maschine zu lonstruiren, die sich ohne Energieznslntz von nutzen fort und fort bewegt, ist ein Ding der klnniöglichteit und seit den älteste» Zeiten nur von suchen Leuten versucht worden, welche von Kiasl und Materie ganz falsche Borstellnngcn hatten. Jeder Körper würde, wenn er einmal in Bewegung gesetzt worden ist. in derselben ver harren, wenn ihn nicht äußere Umstände daran hinderten. Ein Pendel z. B. würde nnanshörlich schwingen, wenn nicht die Reib ung iin Aushängepnnlt und der Widerstand der Lust die lebendige Kraft allmählich anszchrten bez. in Wärme verwandelten. Das Prinzip der Erhaltnna der Energie bedingt, das;, wie keine Energie verloren gehen, io auch teinc Energie ohne Anstvand einer gleichen Energiemenge erzeugt weiden kann. Also gicb'Trin nicht realisir- hgres Unternehmen, ein Perpetuum mobile herznslclle», ans, lieber Ben, und wende Dich einer nützlicheren Beschästignng zu! .,'D- M. N. ist«) Psg.) „Ich laS kürzlich in der Zeiinng, daß eine Frau nach dem Genus; von Bitter-Mandelöl geskvröen sei Das; öitterc Mandeln einen Gistsloss enthalten, ist mir ja betännt. aber das; er, selbst in Menge genossen, lödtlich wirkt, glaube ich nicht." — Na, dann las;' es vleibcn! D» kannst doch nicht ver langen, das; sich Jciiignd, uni Deine Zweifel zu beseitigen, mit Bitter-Mandelöl vergiftet. «D G- K-, alt. Ab. auf der V sturße. l20 Psg.) „Ich bitte Dich, mir in nachstehender, ans die Jnvaliditäts- und Altersrente bezüglichen Angelegenheit möglichst eingehende Aus kunft zu geben. Ich war vom 1. September 1880 bis l. Sep tember 1801 in Stellung und versichert, vom 7. November 1801 bis 22. September Ist!» beim Militär, also nicht versichert, und alsdann vom 15. März 1807 bis ist. Juni 1808 wieder versichert. Bon da ab bis dato bin ich nicht versichert, resp. meinem Ein tommen entsprechend nicht versichcrungspslichtig gewesen. Tic Karte mit den mngeliehten Marten bis znm I. September 1801 habe ich verloren und über die bezahlten Beiträge vom 15. März 1807 bis 15 Juni 1808 gar leine solche Karte erhalten, west die helressende KassensteUe die verlorene Karte von mir verlangte, um wahrscheinlich die zweite Karle daran ergänzend ansznsieltcn. Ich frage nun: 1. WaS habe ich zu ihn», nm ein Tnvlitat sür die verlorene Karte zu erhalten und was, mn die zweite Karte über die Zeit vom 15. Mär; >807 bis 15. Juni 1808 zu beichnssev? 2. Kann ich mir durch Nachzahlung der ganzen bis dato nicht versichert gewesenen Zeit heute noch mein Anrecht auf Jnvaliditüls- iind Altersrente sichern und welchen Zweck würde das haben sür mich ? st. Habe ich auch ohne die vorerwähnte Nachzahlung ei» 'Anrecht auf die betreffenden Renten und in welchem Maße? l. Bon welchem Jahre an und von welchem Datum ab besteht die Jnvaliditäts- und Altersversicherung? 5. Bon welchem Jcchre ab und unter welchen Voraussetzungen wird n Jnvaliditätsrente, b) Altersrente gewährt und wie viel >e pro Jahr? 0. Mutz der Altersrenten Emvsänger erwerbslos sein und mns: der Jnvasiditäls reisten Empfänger invalid rech, trank re. sein? 7. Hierzu alles noch Notlüge bezw. Wisscnswerthe." — Zn 1 und 2: Die Warte zeit beträgt bei der Jnvcstidenrentc 5, bei der 'Altersrente st« i Beitragsjahre. Ta Militärdienslzcit als Beitragszeit angercchnet wird, io hast Du die Wartezeit für die Invalidenrente schon >ctzt last erfüllt. Tn tannst Dir die Anwartschaft ans Rente durch freiwillige Nach- und Fortzahlung der Beiträge sichern. Wegen der Ausstellung von D.ustlnngstartcn wende Dich an den Stadtralh iGewerhenint U> oder, wenn Tn einer Kstanlenkässe angchvrst, an diese. Zn st: 'Kein, in teinem Matze. Z» l: Seitdem l. Januar 18ol. Zn 5: Tic Invalidenrente lami schv» im 21. Lebensjahre bezogen werden, die'Altersrente erst nach erfülltem 7o. Lcbenslahre. Tie' niedrigste Invalidenrente beträgt II I Marl 7o Psg , die niedrigste Altersrente wo Mark 40 Psg. mhrlich. Je nach dcm Verhältnis; der gezahlien Beiträge sind die 0,'eisten liölier, die Invalidenrente kann sich ans -1—500 Mart, die Altersrente ans 101 Mart stellen. Zn 0: 'Altersrente setzt es, ohne da>; Erwerbs unfähigkeit vorzliliegen braucht, Invalidenrente dann, wen» der Bersicherte nicht mehr V.r der normalen Erwerbsfähigkeit besitzt. Zu 7: DnS findest Tn in dein Werkchen über Arbeiterversichernng von E. Hcnnig. zu beziehen von O. n. R. Becker, hier. Annnon- siratzc. UcbrigenS stehen einige Gesetzcsändernngen in Aussicht. Deine Handschrist zu bcnrthcsteii, lehne ich sür heute ab, da mit der Beantwortung von 7 Fragen in einem 'Athen, auch die persviii- sizirtc llnbescheidenheit zufrieden sein kann. DT Fritz H. >50 Psg.l „Meine Frau leibet seit Wochen an einer Benen Entzündung der Fntzgelenlc. 'Alle bisher dagegen angewandten Mittel ... auch inehrcre Aerzte sind koinullirt worden ... haben nicht gehalst». Ich würde sür Miltheilnng eines guten Mittels gegen dieses schmerzhafte Leiden sehr dankbar sein." — Die Entzündung der Bencnwand tritt meist infolge einer bvrailSgegangcncn Verletzung ein. Derartige Sachen ziehen sich vst etwas lange hin, daher Geduld haben und bei dem betreffen den 'Arzte bleiben! »"D N ichtc Gretchcn. „Bitte theile mir doch mit, wie man Salmiakgeist gegen Insektenstiche anwcndct?" — Einfach, indem man die gestochene Hautstelle mit einem Tropfen Salmiak geist betupft. WaS dachtest denn Tu, Grethc ? . N esse Oslo r. <20 Pfa.) „Wie sagt der Briefkasten- onkcl: „Ich gehe in die l. Klasse", oder „Ich gehe in der 1 Klasse?" Ferner: Ich „bekleide" vder ich „begleite" eine Stelle als Verkäufer ?" — Wer in die l. Klasse geht und richtig Deutsch reden und schreiben lernt, der kann getrost eine Stelle als Ver käufer bekleiden. Wer aber meint, datz er in der 4. Klasse geht und eine Stelle als Verkäufer begleite» will, der soll sich sein Schulgeld wieder geben lassen, denn bei ihm ist in puncto Grammatik und Orthographie Hopse» und Malz verloren. «F» A. B., Wald e » b n r g. (20 Psg.) „Wie verhält cs sich mit den gesetzlichen Bestimmungen für die Ortskrnnlenknsscn hin sichtlich deren Verpflichtungen solchen Personen gegenüber, welche, obwohl in dienender Stellung, doch nicht verpflichtet sind, Dienst bücher zu sichre», da dieselben als Stützen und Haushälterinnen und dergl. unter den Begriff „Gesinde" nicht fallen. Es ist jetzt der Fall pvrackvinme», datz eine Ortskrankcnkasse die Ausnahme einer sol chen Person verweigerte, indem dieselbe kein Dienstbuch bcsatz, wohingegen mir eine andere Krankenkasse bekannt ist. welche ohne Bedenken solche Personen ebenfalls ansniinmt." — Die verschiedene von einander abweichende Handhabung läßt bei dem Laien aller dings die Bernmthnng auskammen, daß eine willkürliche Ausnahme oder Ablehnung vorliegt. Dennoch können beide Handlungen sehr wohl gerechtfertigt sein. Es sind nämlich Dienstboten, sofern sic nicbt rn einen, Gewerbebetriebe beschäftigt werden, nicht kranken- vcrsicherlnigSpslichtig, doch kann durch statutarische Bestimmung der Ortskrankenkasse die Bersicherungspslicht aus diese ausgedehnt wer den. Ist min die letzte Vorausietzung sür einen Ort zutreffend, so müssen diejenigen Personen, aus welche die Gesindeordnung An wendung findet, .... die also ein Dienstbuch führen müssen .... der Ortskrankenkasse als Pflichtige Mitglieder gemeldet und von dieser ausgenommen werden. Stütze» und Haushälterinnen gc Horen nicht hierher. Anderenfalls können Dienstboten, Stützen rc. der Ortskrankenkasse nur als „freiwillige" Mitglieder angeboren. Eine Kässeneinrichtung, die vielfach mit der Ortskrankenkasse verwechselt wird, ist die „Gemeinde Krankeuversichernng". Besteht für eine» Ort neben der Ortskrankenkaste. oder auch allein, eine Gemeinde st lankenversicherung, so ist letztere verpflichtet, Dienstboten als Mitglieder anszunchmcn st? I Absatz 2 des K.-B-G.) Ortskranle» kaffe» und Gemeindeversicherungen und zwei von einander ab weichende Institutionen. Ob nun der eine oder der ander« Fall hier vvrliecst. oder ob es sich uni Hcrbeiinhrnng einer „freiwilligen" Mitgliedschaft handelt, kann ohne nähere Angabe nicht evchöpsend hcnrtheilt werden, es würden auch Ausführungen nach dieser Richl ung den Rahmen einer Prieskastennvti; weit überschreite». Wün schen Sic eingehende Information, dann wenden Sie sich nn die Anslnnsisstcllc s»r die Arbeiterversichernng (Herrn A. Schmiegel» Mnrschallstrntze 2lk, l. ZF Nichte Erika S. „Bitte, setze Dich rein zurecht und höre geduldig an meine Klagen und mein Leid. Ich bin schon einige Jahre vcrheirathet und würde gern mit nnnnen zwei kleinen Kinder» ipazieren gehe» und auch grötzerc Partien unternehmen, >oe»n mich daran nicht ein altes, hartnäckiges Leiden hinderte. Tic»- schinerzhciste Nebel sind Hänivrrhvidcii. Alle Mittel, wie Bilwi- wasser. Apenla. verschiedene Thees rc. waren vergeblich. Ter letzte Arzt, den ich zu Nalhc zog. rietli wir zu einer Operation, wozu ich aber wenig Lust habe, weil ich schon dreimal in der Nnrtose gelegen habe und dadurch mein Gedäcinnitz gelitten ha» Ich fühle mich manchmal ganz unglücklich. Nun kommt wieder die schone Ferienzeit und ich tänn wegen meines Zustandes keine Ausflüge unternehmen und mns; meinen armen Mann mit den Kleinen allein wandern lassen, und das ist sehr schmerzlich sür mich. In meiner Nvth wende ich mich an Dich, vielleicht ist Dir ein sicheres Mittel bekannt oder es lann mir Jemand ans Deinem zahlreichen Leserkreise eines angcben." — Lasse Dich schleunigst operircn, sonst wirst Tn die Sache nicht los: das Gedächtnis: leidet nicht durch Narkose, das wird wohl vorher schon nicht viel tverlh gewesen sein oder durch etwaigen anderen Schaden gelitten haben. - , F. F. in N. Psg.) „Ist cs schicklich, daß eine gc schicdenc Frau vder eine Wittfräu im weißen Brautkleid und in:' dem Mvrthentranz im Haar vor de» Altar tritt ?" — Ob sich ein« solche Braut in weitzc, grüne, blaue, graue vder schwarze Seide Heiden will, ist ihre Sache und geht keinem Dritten etwas an. 'Anders stellt es nm dem Mvrthenlranz, der nur einer inngiräntichen Braut zniommt, Wittwcn aber und Bräuten, die bereits Mutter geworden vder notorisch unsittlich gelebt haben, versagt wird. Zst D r. H „Bitte mir mittheilen zu wollen, warum ans den Theaterzetteln der hiesigen Hosthealcr bei manchen Rollen statt des Namens des betreffenden Künstlers nur drei Striche stehen. Bei ilnhedentcudeii Rollen ist das ja verständlich. Warum war aber bei der Aufführung der „Meistersinger" am :>. Juni nicht angegeben, wer den „Nachtwächter" singt?" — TaS Fehlen des bett. Namens nur dem in Frage lommcndcn Theaterzettel kann nur ans ein Versehen zurücttnsühren sein. ^steiiogravi,. Psg.) „Ich habe die 'Absicht, Bernssneiivgraph lGahelsberger, ?n werden, und lulle um gefällige Mittheilnng, wohin man sich zu diesem Zwecke in Sachsen zu wenden bat, resp. welche Schritte deswegen überhaupt nvthig sind. Welche Bedingungen, Schulbildung und welches Alter sind erfordec lich, um Kämnierslcnograph zn werden? Wie höchst» das Ein kommen eines solchen Stenographen ?" - Wenn Tie Kammer- slenvgraph werden wollen, so müssen Sic schon über das Reife zeugnis; eines Gpmnasinms oder Realgv»masiumS verfügen. Wenden Sic sich im klebrigen an das Königl. Stenographische Institut in Dresden. Landhaus. FP Agathe Berner. (20 Psg.) „Bitte um Beantwortung fvlgendcr Fragen: 1. Giebt es ein Mittel, blondem Haar seine Helle Farbe zn erhalten? Mein Haar dnnlelt immer mehr, trotz dem ich daffclbe wöchentlich mehrmals wasche. 2. Können Sic mir ein Haarwuchsmittel empfehlen, welches nicht schädlich ist und mit Erfolg angewcindt werden tänn? ,st. Wer ertheilt Frisir- Ilnterricht gegen mäßiges Honorar?" — 1. Blondes, dunkel ge wordenes Haar soll sich leicht wieder um einige Scheine Heller machen lassen durch „Goldelienwaffcr". Zn 2. und :!. Als er probtes, de» Haarwuchs slärtendes Mittel wird „Oal Barl" be zeichnet. Tie genannten Mittel sind Spezialitäten des Damen- srisenrs Adolph Marth, Wallslras» «1, hier, der auch Frisir-Unter- richt in Kursen z» 20, :!««, !«> und 50 Ml ertheilt. i N ichtc A uror a. „Ich bin Braut und unsere Hochzeit war Ende Juli oder Anfang August bestimmt. Nun rathcn mir alle meine Freundinnen ab, weil da die Hnndstagc wären. Dann ist aber wieder abnehmender Mond und da soll man auch nicht bestachen. Was hältst Tu von der Cache?" — Gar nichts, 'Aurora ! Ich sollte seinerzeit ... es «st schon ein bischen tauge her ... ans 'Betreiben einer um mein Wohl besorgten Großmutter auch partout bei zunehmendem Mond getraut werden. Tie Gute hatte aber aus Ber'ehen einen vorn'ihrigen Kalender zu Rache ge zogen und hinterher stellte sich heraus, daß ich richtig bei AbnchmSiiivnd in'S süße Ehejoch gestiegen war. Aber cs hat mir nichts «»'schadet. Ich kann sogar kvnstatircn, das; bei mir de: Mond beute noch beständig znnimmt. Was die Hnndstagc be licht. so bezeichnet man als solche die Zeit boni 2st. Juli bis 2st. 'August deshalb, weil bei den alten Grieche» diese Jahreszeit durch de» Frühansgang des Hundssterns bestimmt wurde. Die», aber ist identisch mit dem Sirius, dem schönsten und hellsten Stern des ganze» Firmaments' Und unter einem solchen Stern sich trauen zu lasten, sollte Unglück in der Ehe im Gefolge haben? Wie absurd' ä 'Alter 'Ab. (50 Pfgä „Welchen Werth hat ein Thaler mit dem Bildlich Friedrich Wilhelm IV. veu Preußen vom Jahn 18ol unler Mnuzscrimnlern? Ter Monarch starb bekanntlich bereits am 2- Januar desselben Jahres Giebt es eine Fachzeit schrift sür in Rede stehenden Svort?" — Ter Preis dieses st> genannten Eterbetlmlers schwankt, je nach der Erhaltnna, zwischen 15 und 25 Mr. Ganz feine Ereinplare. mit palirtem Stempel geprägt, erzielen bis st5 Mt. Liebhaberwerth. Münzblättcr giebt cs eine ganze Ainahl. z. B- „Blätter für Münzsre»iidc" in» „Nnmismatöcheni Bertel», 5 Act. pro Jahr: „Münz- und Medaillen Freund", Vereinsargan der Numismatischen Gesellschaa zu Dresden und des Tcntschen Münzforsther-Bereins, monatlich eine Nummer o>5 Mt. vro Jahr. Ferner Münzcn-Bertänfs- Katatogc: Zicsthe n. Röder; Hahlv Rnppcivvst; Fischer: Tr. Walla: Eahn :c. ZD Sparsame H anSfra u. „Bitte mir zn sagen, was Tropan ist und wie man dasselbe in der Küche vettvendcl. Etwa wie Licbig's Fleisch-En tratst ? lieber Tropen stand schon vor längerer Zeit einmal etwas im Brieslasten. Ich habe e-S mir damals, weil cs mich intcressirte, auch herausgcichnitten, finde aber den 'Ansschnitt nicht wieder." — Den Name» „Tropon" führt ein vom Professor Tr. Finkler, Direktor des Hvaicnstchcn Instituts der Universität Bonn, chemisch dargestclltes Eiweitz-Prodnkt in Pulver form, das, wegen seiner cvneentrirten Form hohen Nährwersth besitzt und im Hinblick ans seine Billigkeit berufen scheint, künftig eine hervorragende Rolle in der Ernähriingsstage zn spielen. Tie mit dem Tropon von den hedcntendslcn .Krankenanstalten Deutsch lands. so an der Eharitce zu Berlin, dcm Hamhurg-Eppcndorscr Krankenhaus re. voraenommcncii umfaiigrcicheu Versuche haben dargethan, daß die demselben von berufener Seite bcigcmessene Wichtigkeit als'Nahrungsmittel in der Timt zukoniint. Tcr.Haupt- wcrlh icglicher Nahrung besteht bekanntlich im Eiweiß und davon enthält das Tropon ca. 08 Prozent in chemisch reinster und ver daulichster Jvrin. Da das Prodntt bei richtiger Anwendung allen Speisen zugesctzt werden kann, ohne das; deren Wohlgeschmack darunter leidet, so ist damit die Möglichkeit gegeben, auch alle an sich eiweißarmen 'Nahrungsmittel ans einen Grad des Ernährungs- werthes zu bringen, der den des Fleisches, der bisher eiweißreichsten Nahrung, »och übertrifft. Tropon ist außer seiner ursprünglichen Pulverform heute bereits in der verschiedensten Gestalt im Handel, so als Trvvon-Sano. Tropon-Mehle (Erbsen, Bohnen, Linsen rc.)> Koch- »nd Es; Ehveoladc, Eacao, Biskuits, Zwieback :c. Nähere AuSkniist gielst Ihnen gern Herr Adolph Dressier. Dresdcn- Nenstadt, als Vertreter der Tropvn-Wcrle rn Mühlheim a. Rb- Dresdner A^chrrehLen. Nr. 182. Seite ». Montag. S. Juli 18D«
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