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- VW - Allerlei für die Lrauenwelt. M»»ls»»Nch: wem, du noch bist von gan^er^ Seele alüui'aer Und e« drängt dich, mit Beten Bor deinen Bott zu treten, Dann ist und bleibt, verstehe. Dat einzig richtige Gebet. Da« du magst beten früh und »Dein Wille. Herr, geschehe!" H. Allmers. Ei« unbedachtes Urteil. sSchluß.s Bei diesem Gedanken-ange bedachte die junge Frau nicht, daß man )etzt unmöglich alle Novi täten aus dem Gebiete der Literatur und Dm st in sich aufnehmen kann, den» man müßte tvahrlich den ganzen Tag dazu ver wenden. Man gibt sich wohl kanm eine Blöße, wenn man zugeben muß, dieses oder jenes nicht zu kennen, wenigstens nicht so, daß man darüber urteilen könnte. Doch da gibt es so manche» Menschen, Männlein oder Weiblein, welcher überall initrcden will und dabei ein recht unbedachtes Urteil zum besten gibt. Nun — Frau Elli gehörte zu dieser Kategorie und sollte dadurch einmal in gar tödliche Verlegenheit kommen, welche sie von diesem Fehler für alle Zeiten kurierte. — Frau Elli hatte großen Gckellschastsabend, zu dem verschiedene „berühmte" Menschen er schienen Ware», darunter auch rin Dichter, dessen Musenkinder im „Selbstverläge" er- schienen Ware». Die junge Frau war sehr stolz ob dieser Bekanntschaft, doppelt stolz, da ihr der Poet ein Exemplar seiner Werke verehrt hatte. Dies Buch lag nun in beschau licher Ruhe in ihrem Zimmer: flüchtig hatte Elli darin geblättert: wer sollte denn auch ein solches Buch gar so schnell leie»! In eifriger Unlechaltung verstand die junge Fra», allen Anforderungen der Gesellschaft gerecht zu werden. Hier ein bewunderndes Lob, dort ein intimes Getuschel mit einer beson deren Freundin! — Jehl stand sie schon längere Zeit mit ihrem Tichterfrcundc zu sammen; plöhlich fragte er sie nach seinem Werke: er woll'te aus ihrem Mund«, eine Kritik darüber hören. Jetzt kam sie aber in arge Verlegenheit! Wohl sah sie den war nenden Blick ihres Mannes, welcher das Ge spräch mit angehört hatte, doch sollte sie sich die Blöße geben, das; sie das Buch noch gar nicht gelesen habe? Nimmermehr! — So rief sie denn ganz begeistert: „Ach — es ist herrlich! So tief empfunden, w lebenswahr! Ich habe es mit dem größten Interesse ge lesen!" — Geschmeichelt verbeugte sich der junge Mann: andere traten Hinz», die Unterhaltung drehte sich nur um diesen Ge genstand und Frau Elli mußte wohl oder übel mitreden, denn wer „A" sagt, muß mich „B" sagen. Sobald sie sich von der Gruppe mit Anstand entscrnen konnte, tat sie cs: sie dachte mit großer Unruhe an das besprochene Buch, welches noch unnufgeschnitten in ihrem Zimmer lag. Wen» cs jetzt jemand sah, da sie eben so begeistert davon gesprochen, dann war sie ja fr immer blamiert! Ehe sie nach ihrem Zimmer kam, wurde sie nochmal» von einer Dome angesprochen: sie litt Folterqualen unterde». Jetzt war sie frei: raich eilte sie ins nächste Zimmer, wo das unglückselige Buch lag, da, — da stand der Dichter selbst und hielt ihr zornig dasselbe entgegen! Taumelnd mußte sie sich auf einen Stuhl stützen, das lvar zu schrecklich! „Gnä dige Frau können wohl durch den Umschlag lese»? Allerdings eine eigenartige Fertig keit!" tönte es spöttisch an ihr Ohr, „ein andermal will ich mir jedoch ein Urteil wo anders holen, ich könnte sonst an der Unpar teilichkeit zweifeln. Sie entschuldige», wenn ich mich jetzt zurückziehe!" — Gänzlich fassungslos blieb sie allem. Oh! hätte sie ihrem Manne gefolgt, hätte sie »nt ihrem Urteil ziiriickgelinlten. dann brauchte sie nicht hier zu stehen wie eine arme Sünderin. Sie durste nicht einmal allein bleiben; mit lächelndem Munde mußte sie sich weiter der Gescllschajt widmen, so unendlich schwer es ihr auch lourde. Als dies endlich überstanden war, beichtete sie ihrem Manne alles: sie ge lobte Besserung, nur sollte er den beleidigle» Dichter zu beruhigen suchen. Durch einige entschuldigende Zeilen wurde auch dessen Zorn beigelegt und die junge Frau zog sich daraus eine Lehre fürs ganze Leben. Nie suchte sie milzureden über Personen oder Tinge, wenn sie mit ihrem Urteil nicht ganz klar und bedacht war; sie sagte lieber „ich kann darüber nicht reden, ich weiß nicht," — als daß sie wieder etwas Unbedachtes zum besten gab. Sie merkte mit Staunen, daß es auch !o recht gut ging, ja eigentlich noch viel besser, den» sie lvar dadurch mancher nach träglichen Reue enthoben. So hatte da- lehre unbedachte Urteil das Gute, daß sic von ihrem Fehler für immer geheilt wurde. Llic Jahrmaxn. In dieser Stunde. In dieser Stunde denkst du mein Voll reiner, treuer Liebe; Ich fühl' es tief im Herzen drein Durchflutet ist's von Sonnenschein Von heißer Glut der Liebe! — Ich weiß, du hauchst mit süßem Munde: „Ich denke dein zu dieser Stunde!" In dieser Stunde weilt bei mir, Du trautes Lieb, dein Sinnen; Jeder Gedanke nur vvn dir, Wo du auch weilst, ob dort, ob hier. Er gilt ja unsrem Minnen! Goldklar quillt es aus .Herzensgründe: „Ich denke dein zu dieser Stunde!" In dieser Stund', wie Tag und Nacht, Ist unsre Liebe rege; Gott selber bat sie angekacht, Stets glüht sie fort so leis und sacht Aus unircm Lebensweg! — Du fühlst im treuen Seclenbunde: „Ich denke dein zu dieser Stunde!" Lscar Hah». Wo. ISL Sonntan, den 14. Juni. Erscheint täglich L1V1VL Jungfrau Königin. Nomon von Franz Noscn. >For!scd»»g.) «Nachdruck verböte».! Wer am meisten sah und am meisten litt »nd auch nichts verstand, das war der Rainer selber. Er hatte sich »och nie cingcbilbct, daß die Barbara ihm in Liebe zugeian sei. Aber seit er in seinem eigenen Herzen die Liebe wachien und nesgrüiidig weiden kühlte, hegte er die feste Hoffnung, daß es ihm »nt der Zeit gelingen würde, ihre Liebe zu erwecke». Seit deni Tage des großen Brandes glaubte er sogar, das; dicie Hoffnung ihm e»füllt werden würde. Das gib seinem Herzen ein zuversichtliches Glück, wie er es io schön und friedlich noch nie gefühlt Halle. Große und schöne Gedanken machten keine Seele stolz und srvh. und ans Barbaras Augen sah ihn die Zukunft an wie voll seliger Ver hcißungen. Mit dreißig Jahren liebt inan anders wie mit zwanzig. Darum ist auch das Glück und Leid der Liebe ein anderes: ernster, tiefer, das Mark des Lebens angreiseno Nu» war Barbara verändert. Ihr Auge war trübe, ihr Mund war stuniin: ans ihrer Zurückhaltung war abweisend, linsreundlichkeit geworden; und er wußte nick-, warum. Tie Veränderung war ihm ansgciallen seit dem Tage, der ihm so gewisse Hw iiung brachte: anfangs aber war sie nur wie eine leise Schwermut gewesen, wie ei» Rück fall in ein »och nicht völlig überwundenes Leid. Das verstand er, das hielt er in Ehren: das störte ihn nicht. Aber nun hatte sich diese Schwermut in trotzige Ablehnung ver- wandelt, und die richtete sich gegen ihn. Und dieic letzte Wandlung war um Weihnachten geschehen. Vergeblich zerbrach er sich den Kops, was sich zugetragen haben könnte, in oder außer ihr. — Er ging kanm mehr hinunter nach dem Ambcrgerhos, denn er tonnie die veränderte Stimmung dort nicht ertrage». Seine Gäste halfen, daß die dunklen Wintertaac weniger einsam waren, als sic Ions» geweicn wären: der Emmerenz ver gnügtes Geplauder verscheuchte melir als einmal die trüben Gedanke» ans seinem Kopck Ter Februar brachte viel schlechtes Wecker, Schnees,ürme und kalte Regensülle; di? Wege waren zum Teil ungangbar. Tickes Gran hüllte die Berge ein. Plan kam wenig vor die Tür; die höher Wohnenden mußten sieh oit den Gang zu einander durch niamis- tiefen Schnee mühsam schaufeln, bis der nächste Sturm ih» wieder verwchlc. Nock nie batte sich Barbara so sehr nach dem Frühling gesehnt, toi" diesmal. Daß der Rainer nick: mehr kam, nahm ihr allen Lebensmut: die Sehnsucht nach seinem heiteren Wesen, nackt seinen Hellen Augen und keiner festen Hand fraß an ihr und machte sic elend und mißmnng. Und z» der Sehnsucht kam die viel schlimmere Plage der Eifersucht. Tenn daß der Rainer sie vernachlässigte, lag »ach ihrer Meinung nur daran, daß er jetzt andere Geiellichaff hatte. Und wenn sie sich »ach dem Frühling sebnte, so war es nicht zum wenigsten, weck dann der Lcchner mit seinem Ban zu Ende kommen und nnt Weib und Kind den Holder- bof verlassen würde. — Eigcntlick hätte Barbara sich freuen müssen, daß der Rainer sie scheinbar vergaß. Aber eine verbotene und hoffnungslose Liebe reißt das Herz von der Bernunft völlig los. Man erstrebt, was das Rechte ist, und wcnn's znm Ziele führ:, ko gerät man >n Verzweiflung. Mutter Marthc kränkelte viel bei dem schlechten Wetter und konnte der Barbara keine Aufheiterung gewähre». Vielmehr suhlte sic sich bedrückt durch der Tochter trübes Wesen, und wenn diese entschuldigend sagte, das mache die Einiamkeit. sie sei eben noch zii jung, um so allein zu sein, so zuckte die Mutter Ivvbl niiiniltig di- Achseln und mcinlc: Tn willst es ja jo: Tu könnt'st es anders haben. Und so, unter Tränen und Regen güssen, ward cs znm zweiten Male Frühling. Als der Schnee hinreichend geschmolzen war und keine große Kälte mehr zu erwari-n stand, machten sich die Leute, die mit dem Bauen noch nicht fertig geworden waren, mit neuem Eifer an die Vollendung ihrer dringenden Arbeit Der Lcchner schasste von früh bis spät: die Emmerenz lat Handlangerdienste oder sah auch nur zu; oder sie besorgte die Kinder und das Vieh. Im Holdcrhose war eS fast den ganzen Tag wieder still und ein sam. Rainer suchte die Arbeit im Freien, soviel er konnte, um sich von dem langen Stuben- sitzen, davon das Blut dick und d«r Kops schwer wird, zu erholen. Mit Wonne ließ er sich durchwehen von den Frühlingsstnrmcn, stemmte sich ihnen entgegen ans schmalen Pfaden ydllv Loukurrvur! VivI blUtzer als in kus verkanten! Mein seit 10 Jahren bestehendes erstes «nd größtes keste- llna l'silikmi'eii-KesLlislt llmsüm steht durch seine billigen Preise einzig da. Ich kaufe nur direkt von Fabriken große Posten Reste und Partien gegen sofortige Kasse und bringe ich viele Artikel, nur bessere Qualitäten, zum halben Preise. SO OOO ALvtvr r LtLvLÄvrrstoLv- 8ckMrr M farbi§, xlatt unä Mustert. al8: Volle» VeviinUlnv, Ltnmliie, HpnlL», LVolinlr. lVopp6, Olivvlot, VLrvpp, L-ockvn u. s. Streik«» ui»«1 Lar»» L« LLIiiKv» «»«1 LlaÄvrlrlviUvI»«» in reizenden Mustern. alS: IZelnea-Larexv, Lvru-8 trollen, avis» I?1Irvv a. ». HV. Lvplrlr L s»ur, ßlntln, Orxailll^, Lallst, t)I»vuil8v8 a. ». v. 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