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Dresdner Nachrichten : 02.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189610025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-10
- Tag 1896-10-02
-
Monat
1896-10
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.10.1896
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Nt inrit li ksntliel kntr- unü »väo^aLreati»»» r«»,pr«»» i. »mw ^kÜ86NdLU88tl. 30 ""»pe«*» l. »mw klgii» kllrlnilirlM - »«llsil« »»!>«»«. Ollll öllllnkl' fzIIlklI8l>' 1-3 Vekiiießeln. VeiMMiiMli,Veißuijsekii,Vtzküülteklt,VtzsK«>«Ieii. hisdire» etc. * ' »Ne» ri.ti.I>tLII<>.' Mn >r»ii.>!iilt!ii>ir. Iliiiillil IIIIII <M«ve»de Rr.S7L. M«'l: Bewegungen der Börie. Hofnachrtchten, Sozialdemokratie in Sachsen, Psarrgüter. Jahrrüder. Gerichts verhandlungen. Eoncerlsaison. Geh. Rath Drobisch f. tche Witterung:! Trübe, nebelig. Freitag. 2. Oktbr. doltttscht«. In der Art, wie sich die Erscheinungen d«S politischen und wirthschastlichcn Lebens in Ihrem Zusammenhang und ibren Wirkungen an der Börse wiedersptegeln. ist in letzter Zeit eine wesentliche Aendemng gegen früher eingetreten, ioaaß man heute die Börse bei Weitem nicht mehr In demselben Mähe wie ehedem als den srinsühligen, leicht reagirenden Gradmesser sür jeden Wind hauch und Wellenschlag des öffentlichen Lebens betrachte» darf. Neuerdings hat sich die Unempfindlichkeit der Börse gegen Süßere Eindrücke sogar so sehr gesteigert, daß draußen in der Politik der scharte Sturm aus dem Osten blasen kann, ohne daß in dem wirthschasllichen Wetterglase eine Trübung erfolgt. Au beklagen ist diele Entwickelung gewiß nicht: denn die Stabilität, die sie Hervorruit, kann dem legitimen Börsengeschäft nur erwünscht fein. An eine, wenn auch entferntere Gefahr könnte man freilich denken, die eventuell aus dem gegenwärtigen Zustande hervorgehen würde: daß nämlich im Falle des wirklichen Eintritts einer großen poli tischen Katastrophe der ganz auf die Voraussetzung fortdauernder internationaler Ruhe gegründete Markt einen Zusammenbruch er leiden müßte, wie er bei dem gänzlichen Mangel an vorbereitenden Maßnahmen schlimmer kaum gedacht werden könnte. Doch auch dieic Besorgniß erledigt sich durch die Erwägung, daß die großen Kontors, von denen der gesammten Börsenlage der Stempel der politischen Zuversichtlichkeit aufgedrückt w>rd, wohl wissen, was sie thun. Man befindet sich an jenen Stellen in einer so engen und genauen Fühlung mit der CrSme der Diplomatie, daß man bei jeder ernsteren politischen Koniunktur. die auch nur Anlaß zu Zweifeln wegen ihrer entfernteren Folgen geben könnte, eines lener Winke gewärtig sein darf. die. ohne ihrem thmsächltchen Inhalte nach alarmirend zu sein, doch für die eingeweibien Stellen genug besagen, um dort ein schnelles und bereites Vcrständniß zu finden Wenn man sich diesen Umstand vor Angcn hält, so giebt das ver änderte W chselverhältniß zwischen den Vorgängen in der Politik und an der Börse nicht nur zu keinen Bedenklichkeiten Anlaß, sondern man wird aufrichtige Befriedigung darüber empfinden müssen, daß es den politischen Freibeutern heutzutage nicht mehr möglich ist. durch irgend eine lügenhafte Sensationsnachricht Heulen und Zähneklappcm an den leitenden Börsenplätzen hervorzurufen und die Grundlagen des wirthjchaftlichen Vertrauens mit einem Federstrich zu erschüttern. Wie die Börse nicht mehr bei jeder auswärtigen politischen Ver wickelung schreckhaft zusammenzuckt, sondern es über sich gewonnen hat, heiter auf die Wechselsälle der internationalen Lage herabzulächeln, so ist auch die innere Politik kaum noch im Stande, die an der Börse herrschende Neigung zu einer rein wirthschasllichen Bilanzirung der Verhältnisse zu erschüttern. Versuche dazu sind zwar gemacht wor den, so bei »ns in den Stadien der Entstehung des Börsengeietzes und in Wien mit Rücksicht auf den Sieg der antisemitischen Be wcgung. die nach der Ansicht eines führenden Wiener Blattes in der Person Lueger's eine „bedrohliche finanzielle Situation" ge schaffen haben sollte. Derartige Versuche verliefen aber alsbald im Sande, und die sachliche Würdigung der für die Gestaltung des Marktes bedeutsamen wirthjchaftlichen Momente behauptete ihren Platz. Bei Alledem giebt es aber doch auch aus dem wirthschafh lich-finanziellen Gebiete einen Gegenstand, der geeignet ist, die Börse, wie früher zu den Zeiten ihrer leichten politischen Erreg barkeit, .nervös" zu machen, das ist die Währungsfrage. Wie sehr augenblicklich die Erwägungen, die sich aus dem Verhältniß de- weißen Metalls zum Golde und seiner ferneren Gestaltung ergeben, den Börsenverkehr beherrschen, läßt sich deut lich gerade aus der augenblicklichen Lage entnehmen, die durch eine zur Thatsache gewordene Vertheuerung des Geldstandes be zeichnet wird. Soweit bei dieser Erscheinung die gewöhnlichen Ursachen milwirken, die regelmäßig Im Herbste eine gewisse Geld Versteifung hrrbeisühren, würde nichts Auffälliges darin zu finden sein. Die Geldnachsrage ist ober in diesem Spätjahr aus einem besonderen Grunde erheblich stärker als sonst, weil Europa infolge der nassen Witterung der letzten Monate, die der Ernte sehr ge schadet hat. gezwungen ist, zu steigenden Preisen von Amerika Bodenflüchte zu kaufen, für die Zahlung in Gold zu leisten ist. Infolgedessen finden schon seit einiger Zeit erhebliche Goldabflüffe von Europa nach Amerika statt. Ein weiterer Theil deS Goldes gehl nach Oesterreich. Rußland und Egnpten. Diese Goldabflüffe nun beginnen in Börsenkretsen dir Furcht vor einer ernsthaften Bedrohung der europäischen Vorräthe deS gelben Metalls zu er zeugen. und zwar in solchem Maße, daß dadurch die Gestaltung der Gesammttendenz deS Marktes ungünstig beeinflußt wird, ob wohl man die industrielle Lage nach wie vor in günstigem Sinn« beurtheilt. Die augenblicklich an der Börse herrschende Goldnervosität zeugt von der geringen Zuversicht, von der dir Anhänger der ein seitigen Herischaft des rothen Metalls beseelt sind, sobald einmal irgend eine unvorhergesehene Verkettung von Umständen ihr künst lich aufgeführte« Svstem bedroht. Die Vertreter der Doppel währung brauchen sich in der That gar nicht soviel Mühe zu geben, ihre Gegner durch theoretische Gründe zu widerlegen, wenn di« Verhältnisse selbst so eindrucksvoll durch sich selbst sprechen. Also «in plötzlicher Mehrbedarf an Gold in Amerika genügt schon, um die angeblich unzerreißbare Golddecke. die man über Europa gebreitet hat, in die Gefahr des Zerreißens zu bringen? Dann läge es doch für den gewöhnlichen, nicht .vergoldeten" Verstand nahe, die Folgerung zu ziehen, die stete Quelle von wirthschaftlicher und finanzpolitischer Beunruhigung, die in dem Mißverhältniß des Werthcs zwischen Gold und Silber offen gehalten wird, dadurch zu verstopfen, daß man dem Silber die ihm nach seinen natür lichen Eigenschaften gebührende Stelle als gleichwerthiges Zahl ungsmittel neben dein Golde wieder einräumt. So lange dieses grundlegende Mittel nicht angewendet wird, ist an eine dauernde Gesundung aus diesem Gebiete nicht zu denken. Das weiß man auch im Lager der Goidwährungspartri sehr wohl, und deshalb kann man sich dort eines fortwährenden Gefühls der Unsicherheit nicht entschlagen. .Mit steigendem Ernste", seufzt ein Berliner Börsenblatt dieser Richtung resignirt, .sieht die Bank von Eng land. obwohl sie für die Herbstkampagne stärker gerüstet ist als seit Vielen Jahren, dem Abfluß von gelbem Metall zu. Mechanisch <8ic s> greift sie zur Diskontoschraube und hat die offizielle Rate, die schon vor 14 Tagen einmal erhöht worden war. weiter auf 3 Prozent hinanfgesetzt." Das hierin enthaltene Eingeständnis!, daß die Nachtbeile der künstlichen Entweichung des Silbers nur aus .mechanischem" Wege mühsam von Fall zu Fall ausgeglichen werden können, verdient festgenagelt zu werden. Das ganze System der zwangsweisen Goldvertheuerung ist la auch nur ein künstlicher Mechanismus. Das weiße Metall ist etwa in einer ähnlichen Lage wie ein Vogel, der nicht mehr fliegen kann, weil man ihm gewaltsam die Flügel gestutzt hat und ihn in diesem Zustande fortgesetzt erhält. Ließe man aber dem Vogel das Ge fieder ruhig wieder wachsen, so würde er auch seine Flugkraft wtedergewinnen. Jn's Bimetallistische übersetzt heißt das: ein internationales Abkommen der großen Finanzmächte über die Wiederherstellung der vollwerthigen Zahlungskraft des Silbers ist das einzige Mittel, durch das dem internationalen Geldmärkte die Stabilität zurückgegeben werden kann. Die jetzige nervöse Un ruhe der Börse wegen der Goldabflüsse rückt die finanzpolitische Logik jenes leitenden bimeiallistischen Grundsatzes abermals in Helles Licht. sind nicht verletzt, abgesehen von ganz leichten Rangirarbeiiers und des zugsührenden Pack- Obstbau- Oberbürger- Aerni»retb- und Herns-rech-Berichte vom 1. Oktober. Berlin. Der BundeSrath hielt heute seine erste Sitzung nach den Sommcrfcrien ab. Die Handw-rkerorganisationsvvrlage und die Novelle zu dem Versicherungsgesetzc. sowie der Entwurf über Bestimmungen für die Führung der Börienregister und die Aufstellung der Gesammlliste wurden den zuständigen Ausschüssen überwiesen Von der Vorlage betr. die Regelung der Lippc'scyen Erbst lgesrage wurde Kenntniß genommen. — Dem hier verbreiteten Gerüchte von einer beabsichtigten japanischen Anleihe in Höhe von 4M Millionen Jen sür Zwecke der Eisenbahn und der Marine wird von aut unterrichteter japanischer Seite entschieden entgegen- grtrctcn. Das Gerücht hat um so weniger Hintergrund, als Japan durch die Krieg-entschävigung von China Geld genug erhält, um eine ausländische Anleihe entbehren zu können. — Die »Hamb. Nachr." sind zu der Erklärung ermächtigt, daß die Erzäh-ung der .Germania", wonach Dr Falk 1872 geäußert haben sollte, ec sei gegen seinen Willen vom Fürsten Bismarck zu der Ausarbeitung der ktrchcnpolitischen Gesetze genöthigt worden, vollständig erfunden und erlogen sei. — Gegenüber der Nachricht, daß im Finanz ministerium ein Gesetzentwurf in Vorbereitung lei, der die Erricht ung von Fideikommissen erleichtern und die Zahl der Fideikommiß- besitzer vermehren würde, zu welchem Zwecke die Höhe des bisher vorausgesetzten Reinertrages des betreffenden Besitzes von 3»,M0 Mark erheblich herabgesetzt werden solle, erfährt die „Post", daß ein solcher Gesetzentwurf weder vorbereitet ist, noch vorbereitet werden soll. — Die spanische Regierung Hot bei der Waffenfabrik von Ludwig Löwe und Comp, neuerdings Kfl.OM Gewehre, Kaliber 7 Millimeter, bestellt, die bis Ende dieses Jahres geliefert werden sollen. Berlin. Ueber dm Empfang Lord Rosebery's durch dm Czaren in Balmoral wird der.Kreuzztg." auS London geschrieben: Niemand täuscht sich darüber, daß die in der englischen Presse so oft und so laut geäußerte Hoffnung auf eine Bekehrung des Czaren nicht nur nicht in Erfüllung gegangen, sondern es verallgemeinert sich die Ueberreugung, daß, wenn überhaupt von der Möglichkeit einer Verständigung zwischen Rußland und England gesprochen werden darf, diese vielmehr ein Einschwenken Englands zur Voraus setzung haben müßte. Nichts deute indeß darauf hin. daß sich die Beziehungen zwischen England und Rußland, welche unüberbrück bare Gegensätze trennen, gebessert hätten, vielmehr lasse die neuer lich eröffnet- russische Preßfehde gegen England und das abermals rulsischerseltS ausgegedene Schlugwort der sofortigen Räumung EgyptenS erkennen, daß das Mißtrauen Rußlands gegen England nicht im Entferntesten geschwunden sei. Berlin. Prinz Heinrich von Preußen wurde zum Chef der 2. Division de« eckten Geschwader« ernannt. Kontreadmiral Arnim wurde dicker Stellung entbunden. Viceadmiral Koester wurde zum Chef der Marinestation der Ostsee und Viceadmiral Thomsen zum Chef deS eckten Geschwader« ernannt. Kiel. Bei der am Sonntag stattfindmdm Grundsteinlegung der Holtmauer Dankes-Kirche zur Erinnerung an die EI de« Kaiser Wilhelm-Kanal- wird Heinrich vertreten sein. Hamburg Mit der Hebung de- im Nordostsee-Kanal versunkenen dänischen Dampfer- ist gestern begonnen worden. Schneidemübl. Durch eine große FeuerSbrunst wurde die Hälfte der Ortschaft Stohren eingeascherl. Ueber 20 Gebäude, die ganze Ernte, viele Futtervorräthe. sämmtllche« Mobiliar, lobte- und lebende- Inventar, winden ein Raub der Flammen. Die Besitzer sind wenig oder gar nicht versichert. Stettin. Gestern Abmd iuhr ein von Jatznik kommender Güterzua bei derAnfahrt tn dm BahnhofPaiewalk infolge falscher Deichmstelluna aui einige im Nebengleise flehende einzelne Güter wagen. wodurch der Zug und jene Wngm bedeutend beschädigt wurden. Personen Kontusionen eines Meisters Kassel. Der 14. allgemeine Kongreß deutscher Pomologen und Obstzüchter wurde heute früh im Stad'.park in Gegenwart der Vertreter der Skaatsregierunaen von Preußen, Sachien und Hefsen-Darmstadt von dem Vorsitzenden Oekon omierath Speath- Nirdors mit einem Hoch aus den Kaiser eröffnet. Um lu Uhr fand die feierliche Eröffnung der allgemeinen deutschen Ausstellung in dem Orangerieschlosse durch dm meister statt. München. Vor dem hiesigen Schwurgerichte begann heute die Vechandlung in dem Prozeß gegen dm Maurer Johann Berchthold, der wegen dreifachen Raubmordes anaeklaat und außer dem zweier weiterer Raubmorde verdächtig ist. Es sind 167 Zeugen geladen. Für die Verhandlung sind 10 Tage in Aussicht genommen. Wien. Abgeordnetenhaus. Der Abgeordnete Pergelt stellte einen Lringlickkeitsantrag, der die Regierung auffordert, unverweilt entschiedene Maßnahmen zu treffen, um der besonders in der letzten Zeit seitens eines großen Theils der tschechischen Bevölkerung Böhmens gerichteten maßlosen " gegen die Deutsche» Verhetzung und Vergewaltigung endlich ein Ziel zu setzen, damit der deutschen^ s 2. Nationalität der ihr verfassungsmäßig zugesicherte Schutz auch Erinnerung an die Einweihung der Kaffer durch dm Prinzen thatsächlich gewährt werde. Wien. Abgeordnetenhaus. Die Abgeordneten Graf Kbum- burg und Genossen brachten folgende Interpellation etn: Blätter vecschicdmcr Richtungen theilen mit, daß der Salzburger Statthalter Namens der Regierung den 4. allgemeinen österreichischen Katho likentag begrüßte, seine Sympathie mit den Zielen besselbm auS- drückte und den Wnrsich aussprach, seine Ziele möchten Verwirklich ung finden. Unter diesen Zielen sinken sich auch solche, deren Verwirklichung mit den bestehenden Gesetzen und der äußeren Politik der Monarchie in direktem Widerspruch stehen. Die Debatten und Entschlüsse widersprechen ebenfalls denselben. Die Unterzeichneten Abgeordneten fragen: Hat der Statthalter die Rede wrrklich ge halten ? Hat er es im Auitraae oder mit Wissen der Regierung aethan? Dar die Regierung damit einverstanden oder war die Regierung damit nicht einverstanden? Oder tbat der Statthalter diese Aeußerung nicht und warum stellt die Regierung dies nicht klar? Prag. Wegen der gestrigen Demolirung im Gnttmannschacht. wobei mehrere Personen verwundet wurden, wurden vier Verhaft ungen vorgenommm. Dle die Verhafteten begleitenden Gendarmen wurden von den Excedmten mit Steinen beworfen. Als " sich die Gendarmen zum Schießen bereit machten, flüchteten -- , die Exeedentm. Auch aus Komotau wird die Situation als bedrohlich gemeldet. — In Brüx sind wegen Verdachts der Verbreitung bochverrätherischer Druckschriften bis jetzt Z 10 Personen verhaftet worden. In der Nacht potrouillirten LZ: ^ Gendarmerie und Kavallerie: die Nacht verlief ruhig. — Heute s.'» begannen in drei Zechen im Ganzen 1M0 Arbeiter ven Streik. "" Von mehreren Punkten werden Unruhen gemeldet, die hauptsächlich die Erzwingung eines Ansstandes bezwecken. Gmunden. Herzog Albrecht von Württemberg schoß am 29. v. M. auf der Jagd bei Hinterstoder einen Brunsthirsch an. welcher sich nunmehr gegen den Herzog und den Jäger wandte. Der Herzog und der Jäger kamen zu Fall. Der Herzog erlitt eine Quetschung des linken Vorderarmes und eine Verletzung am rechten Mittelfinger. Die Verletzungen deS Herzogs und des Jägers sind jedoch leichte. P e st. Der intemationale Kongreß der Kunsthistoriker wurde heute hier eröffnet. P e st. Abgeordnetenhaus. Der Ministerpräsident erklärte, die Regierung habe betreffs der Behandlung des Budgets nicht volle Beruhigung finden können und deshalb beschlossen, dem Monarchen die Auflösung vorziffchlagen; er, der Mininerpräsident. kenne die Ansicht der Krone und glaube, die Ermächtigung zur Auflösung schon in den nächsten Tagen zu erlangen. Paris. Im heutigen Ministerrath theilte der Minister des Auswärtigen mit. daß ein Abkommen zwischen Frankreich und Italien unterzeichnet wurde, in welchem sich die beiden Staaten wechselseitig betreffend die Zulassung der Schiffe des anderen in den eigenen Häfen dieselbe Behandlung wie den Schiffen der LandeSflagge zugestehen. DaS Abkommen tritt an: 1. November in Kraft. — Der Leiter des russischen Ministeriums des Auswärtigen Schischkin Ist hier eingetroffen. Stockholm. Die Wahlen zur zweiten Kammer des Reichs tages sind beendet. Gewühlt sind lW Anhänger des Freihandels und 102 Schutzzöllner. Dle Freihandelspartei hatte in dem letzten Reichstage eine Mehrheit von 42 Stimmen. jetzt nur eine solche von 26 Stimmen. Von der Zollfrage abgesehen, ist die Stärke der Parteien ungefähr unverändert. Konstantin opel. Der einflußreiche armenische Notable Apik Effendi. ein Armee-Lieferant, kommt heute wegen Verdachts, dem armenischen Komitee onzugehören, vor Gericht. Konstantinopel. Wegen der für heut« ongekündigrcn Unruhen waren von der Polizei und dem Militär besondere Vor sichtsmaßregeln getroffen worden, die Ruhe wurde jedoch bis zum Abend nicht gestört. Die Hoffnung auf eine allmähliche Beruhigung der Stimmung wächst. — DaS in Philippopel er scheinende tückische Blatt »Ghairct" wurde wegen einer russen- freundlichen Haltung In der Türkei verboten. — DaS Jradö über die Einberufung einer armenischen National-Versammlung zur Wahl eine-Patriarchen ist infolge einer von armenischen Notablen überreichten Denkschrift aufgehoben Wochen. Belgrad. Bei dem gestern Abend zu Ehren deS netten rumänischen Gesandten stattgehabten GaladinerS brachte der König einen Toast auf den König von Rumänien auS, in welchem er die traditionelle Frcundschait zwischen Serbien und Rumänien betonte und der jü»asten, wie der bevorstehenden baldigen Begegnung mit dem König von Rumänien gedachte. Die Musik spielte die rumä nische Hymne, welch« der König und zahlreiche Gäste stehend anhötten. Sinaja. Kaiser Franz Josef ist nach herzlicher Verabichich- ung vom rumänischen KönigSpaar und unter enthusiastischen Kund gebungen der Bevölkerung abgereist. Rew-Dork. In Folge von Wolkenbrüchen ist der See bei Staunto» (Virginias aiiSgetreten. Die angrenzenden Stadtt von Stannton sind überichwemmt. Häuser sind iveggcc! Mehrere Personen sind um'ö Leben gekommen. — Durch
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