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Dresdner Nachrichten : 01.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189911011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-11
- Tag 1899-11-01
-
Monat
1899-11
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.11.1899
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: «tOät« d«r »anE^.«. u. gnnakmchellcn v vorm tiaOim. Eimnlaa« ,«r >v. u-'/a UdrMtwl. »«u«,«., eii»« gen am der Privat. . «r na« v«ma, amMninachri «u»«Lrt,,e «ul.. nur «»»» voraurbkiakluno. 'Wer««« Mio Bl. brr»«»», iilkgabe kinaelanhler Hckrilt» <k lkii* SeMnU>«'N/ Bernlvretanlchlu»: »«t i vr. u u. V». »os«. DI« Dwitzurr Slachrtihlen «rtibkiam taali» Mora«». ^Schlich »LLLl« Z. Ä. krmIiLtr Lear8n»el 18LK I StivI». und l^IlLli»ir«I»r»« Tklcgr^Adresic V»,^ blstot «lots um- dru, tlsuost« Mid össto -u billiMsa kreisen. I Nachrichten. Dresden. SoMsksnivt «-gltouvlet « «I, UL« IgVISI/UlbbL « ^Itmarltt « St««I»- und t IlLl>»<r«di lIt biotot otots nur da» tisnosts und ösoto ru billixston kroissn. Io a»»M»>U d»i » Lmil Un8ekv R ^NUsQzs». t. pkot. lrutustriv. ^ ^LorltrsiLr. 20 ^ (Lolcs Ovvruuttutns-, HiUi» ^- LÄai^-^c»k»un»3trL^»o). ^»drttc: ««Ivlg doi OrsKilEL. ^ l/StMsx, Lorliri, b'rkMdknrt».LL., ^ ör«»lLll, >Mn6k«a. 1I-twdw^', 8<räs2b»oti i. U. ^ ^askLiirl. k'misiisLkn a»otr «r,- vLNs<S!L.20 ?e.ia Uriokmirlcaa. ^ ^ WM U M ^ L-07'§S5§ llaet» ttaas». »H«« b«« eon?»k1, und vriliael. VvrLävkLUvr llelarlod klslll Soüiswrsvt VM.A flls too/umoks» Vaar«»^, ^ ,PLI»«o " ^"""'"c^mmifabi-ib kelnlweilt l.ei>i>clt. ff«« Ltllbsn* kortlkll» L.ä.ülnrttdLl1« N«x: knnntil "e tür Ilorrva, Vamen und Kinder. Iel«»Iit, bequvn, und Lussorst Mlrttioam, bei Herren und Knaben diu Ilnaon- trägor srsotrond, rum Kreise von S—v ftlle. «tot» vor- riitkit,' beim Vertertigor. Landa/xist und Ortüvptld I«. n. Vlleiiümliueii 88». «smiiNMerZ! im OartenFi-undstdelc. — Oezr. 18ii2 gA«» Lnisnos' Neueste Jeriischrcib-u. Femsprech-Bciichte. Liofnacbiichieu. Obcrstnllmeister v. Elmn- vA»o «ZV«»» KpllM». stx^ ^ Stadtmuseum. Ressource-Concert, jiiwferstich-^abinet. Ernst und Scher;. Muthmciid. Witterung: Heiter. Mittwoch, 1. November 18W. Acruschretb- uud Ferusvrecl»-Berichte vom 31. Oktober. Berlin. Der Kaiser ist heute Abend aus Liebender« nach Potsdam zurückaekebrt. — Der Präsident des Reichsversichcrungs- amts Dr. Bödiler ist von der Universität Güttingen zum vootor rnsdiciuLs bonoris causa im Hinblick auf seine Verdienste um die Durchführung der Arbeiter-Versicherung ernannt worden. — Ueber den bereits telegraphisch gemeldete» Ueberfall der Station Kribi durch aufständische Bulis liegt nunmelir die amtliche Berichterstatt ung vor. Danach erfolgte der Angriff der Bulis in Stärke von 500 Mann. Von deutscher Seite betheiligten sich nur 7 Polizei soldaten, 8 Brüder der Mission, 2 Patres und 5 Kauflente am Kampfe. Von den Polizeisoldaten erhielt einer einen Kopfschuß, ein anderer einen Schuß in den Arm. Die Bulis hatten an» scheinend starke Verluste. Als der Woermann-Tainpfer sichtbar wurde, zogen sich die Bulis zurück, nachdem sic die Miisiwn und die kleinen Zweigfaktvreicn aus der linken Flußieitc vollständig ausgeraubt hatten. Wenn es den Bulis nicht gelungen ist. die Küstenplähc und insbesondere Kribi zu nehmen, so ist dies in erster Linie dem Jrciherrn v. Malscn zu verdanken, der durch geradezu heldenhaftes Bcrtheidigcn der ihm anvcrtrauten Position die Station Kribi gegen den Ansturm eines mehr als zwanzigfach überlegenen Feindes hielt. Nach den letzten Meldungen des Frei herrn v. Malsen ist die Ruhe nunmehr vorläufig gesichert. — Das Befinden des Oberpräsidentcn v. Puttkamer giebt zu den ernstesten Besorgnissen Anlaß. Berlin. Bei den Mischen Alfred Beit. Vertrauensmann des Cecil Rhodes, und hiesigen omtlichen,Ktcllen gepflogenen Ver handlungen handelt es sich um die Regelung einzelner Punkte des mit Herm Rhodes abgeschlossenen Kap-Kairo-TelegraphenvertrageS. Ferner konferirte Beit mit Geheimrath v. Ham'emann von der Diskonto-Geiellichaft wegen Gründung einer StudiengeseUichaft mit 1 Million Kapital, welche durch eine Kommission die Abbau würdigkeit der Ottavi-Kupferminen in Südwestafrika seslstellen soll, während eine andere Kommission die Kosten für eine mehrere Hun dert ^ilo.vctcr lange Eisenbahn von der Küste zu den Ottavinunen berechnen soll. — Wie die „Nat.-Ztg." aus zuverläfsiger Quelle erfährt, steht weder die Uebernabme einer Civilkammcr ,eilens des Landgcrichtsdirektors Denso, noch die Versetzung des Laudgerichts- raths Queck in eine Civilkammer vom 1. Januar lVOO ab in irgend einer Beziehung zu dem in der lintcrsuchuiigsmche wider den Re dakteur des „Vorwärts" Jacobe», durch die «Strafkammer IV am 17. Juni 1899 erlassenen Urtheilsivruch. Vielmehr werden die Ge nannten neben einer Reihe anderer Richter, welche bis dahin Strafkammern angeboren, auf ihren ausdrücklichen Wunsch von, 1. Januar 1900 ab in Civilkammer» beschäftigt, nachdem ganz all gemein der Austausch von Straf- und Eivilricdtern. wie in frühe ren Jahren, angeordnct war. — Gegen das sreiiprecheude Erkenut- egeu seine 83-^ihrige Großmutter unternahm, wurde heute versu zu 8 Jahren Gefäiigniß verürtheilt Baden-Baden. Der Kaiser und die Kaiserin von Rußland sind beute Nachmittag 8 Uhr 40 Min. nach herzlicher Verabschied ung von dem Großherzog und der Großherzogin wieder abgcrcist. Braun schweig, vr. Blumenau, der Gründer der deut schen Kolonie Blumenau in Brasilien, ist hier gestorben. Görlitz. Bei einem Hausbrande in Kunzeiidorf lNieder- lausitz) ist ein Mann verbrannt, zwei Personen wurden schwer veiletzt. Wien. Kaiser Franz Josef ist heute Nachmittag aus Güdöllü eingetrofsen und hat sich nach Schünbrunn begeben. Prag. In Polna wurden am Sonntag Abend an Häusern der Israeliten zahlreiche Fensterscheiben eingeschlagen. Später wurde die Ruhe wiederhergestellt. Budapest. Die Verehelichung der Kronprinzessin Stephanie 1>. verschoben worden und es verlautet, daß sie überhaupt nicht stattfiuden wird. Die Rücksicht auf die Tochter, Erzherzogin Elisa beth, soll die Kronprinzessin Stephanie zu ihrem Rücktritt veranlaßt haben. Der Botschafter Szogyeny ist ausschließlich deshalb m Budapest gewesen. Dagegen verlautet: Erzherzog Franz Ferdi nand werde in allernächster Zeit, vielleicht schon am nächsten Sonntag, die Gräfin Chotek morganatisch und geheim Heimchen. Die Gräfin werde vom Hofe zurückgezogen auf einem Gut ihrer Familie m Bühmen leben. Paris. Der heute im ElysSe stattgehabtc Ministerrath be schäftigte sich mir dem Gesetzentwurf betr. das Vereiiiswescn. welcher der Kammer unmittelbar nach ihrem Zusammentritt vor- geleät werden soll. Als Tag des Zusammentritts wurde der 14. November festgesetzt. — Die Regierung wird bei der Kammer die Bewilligung einer Pension für die Wtttwe des Obersten Knbb beantragen. — Cs bestätigt sich, daß der Staatsgerichtshof am 8- November zusammen treten wird. 37 Sencgalschützen sind im August in Baahirmi i» einem Kampfe mit Rabah. der an der Spitze von 7—8000 Mann stand, gefallen. Nur ein senegalischer Sergeant ist entkommen. Auch Rabah hat große Verluste erlitten. Bern. Der Bundcsrath Eugen Rufst» wurde zum Direktor beS Weltpostvereins gewählt. Lüftich. Der Ausstand der Kohlenarbelter in Seraing hat heute weiter um sich gegriffen: auch die Gruben der Cokerill- Gesrllschaft sind in Mitleidenschaft gezogen. Die Ruhe ist nicht gestört. London. Ein Telegramm de-Generals White an das KrirgSministcrtum auSLadvkmith vom 80. d. M. meldet: Die von General White ausgesandte Kolonne, bestehend aus irischen Füsilieren, einem Bataiyon de» Gloucester-ReglmentS und einer Lebirg-batterte. welche zur Deckung der linken Flanke auf einem Hügel Stellung nehmen sollt«, mußte nach beträchtlichen Ver lusten kapitullreu. Die gefangen genommene Kolonne bestand au» ^ tiepen und llnstefäbr MO Mann. General White fügte M ManllportUch: dk Stell» »» .unholtdar/kr-iü mr» . e En«« meldet unter dem ^ Men ^brüteten einen Borrach der: bau den Polizeimannschaften vor »»men Schacht geworfen wurde. Eine Anzahl von Afrikandern in Bctschiianaland hat sich letzt offen den Buren angeschtvssen. — Dem „Dailh Telegraph" wird aus Peters burg telcgraphirt. in Kreisen die dem dortigen Auswärtigen Amt und dem Kricgsmlnistcrium nahe stünden, sowie in der Finanzwell werde behauptet. Rußland habe von Spanien den Hase» von Ecnta an der Straße von Gibraltar erworben. Dies sei der Vcr- handluiigsgcgensland der Konserenz gewesen, die Gras Murawiew mit Zustimmung des französischen Kabinets mit Seuiwr Silvela gehabt habe, die französische Mittelmccrf'.otte sei nach Biserta be- vidert worden, wo sie mit russische» Kriegsschiffe», die aus dem Wege nach Cotta seien, ziisainnieittressen solle. — Aus Washing ton wird gemeldet. Admiral Schlei» gehe mit einem amerikanischen Geschwader am 14 November »ach Südafrika, wo er die Opera tionen von Kapstadt und der Dclggoabcn aus beobachten will. Die englische Regierung sei hiervon in Kenntnlß gesetzt. London. General Bnlier ist heute Nacht m Kapstadt ein getrofsen. - Der „Standard" theilt im Anschluß an seine Meld ung über die gestrige Schlacht bei Ladpsmith noch Folgendes mit. Der rechte Flügel vertrieb die Bure» ans ihrer befestigten Stell ung bei Lonibard's Kop, doch war es nicht möglich, den Erfolg weiter auszunütze», weil hinter diesem Platz eine lange durch brochene Hügelkette dem Feinde eine vorzügliche nattirliche Deck ung gewährte und daher die Geschosse ihn nicht weiter vertreiben kvautcil. Die britische Infanterie gericth in heftiges wolügcziettes Feuer, worauf General White, der sich im Eciitriun befand, als er die bedrängte Lage des rechte» Flügels iah, Truppen zu dessen Unterstützung absandte Fast die geiauniite feindliche Kolonne be gann dann einen heftigen Gegenangriff, und da sic an Zahl sehr überlegen war. gab General White der Infanterie den Besohl, sich »ach und nach zurückzuziehen. — Einer Meldung der „Dailh Mail" zufolge sind 6 Kanonen dadurch verloren gegangen, das; die Manl- thiere mit ihnen durchgingen. Loudv u. Die Abendblätter geben ihrem Schmerze über das iliierhörte Unglück in Südairika Ausdruck, wollen iedvch bis zum Ein treffen genauerer Mittheilunge» mit ihrem Urthcil über dasselbe zurückhatten. Obwohl sie die Größe de-s Unglücks einseheu. suchen sie jede ungebührliche Ausregung über oie Wirkung deffewe» ad- ziiweiidcil und meine», daß der Verlust von 2M Mann das End- ergebniß nicht beeinflussen könne. Die Engländer seien entschlossen, koste es, was es wolle, ihre Suprematie thatiächtich ausjurichten. — Das Kriegsamt hat den Befehl gegeben, daß die ersten Bataillone der Regimenter „Suffolk". „Esser" und „Derbhshire" sür den Dienst in südairika mobil zu machen sind. Kapstadt. Wie den „Southasrican News" aus Ladhsmith vom 31. Okt. gcmetdel wird, wird jetzt am Fuße des Umbambaue- Berges. wenige Meile» von Ladhimith entfernt, gekämpft. Mehrere Geschosse sind i» die Stadt gefallen. Shanghai. Ein Telegramm der „North China Dailh News" aus Tichung-Kiug vom 30. ds. M. meldet, daß in Jen- Hual-Hsien in der Provinz Kweitschvu ein Aufstand der Ein geborenen ausgebrochen und daß der Mandarin ermordet worden Nt. Die Lage werde als ernst angesehen. Die heutige Berliner Börse begann auf etwas regere Kauflust namentlich am Montaiiaktieiiiiiarkt und auf behauptete Londoner Kurie in ziemlich fester Haltung. Anregend wirkten besonders die günstigen Erklärungen, die in den Generalversamm lungen der Harpener Gesellschaft und der Laurahütte abgegeben wurden. Im weiteren Verlause der Vörie trat jedoch aus vic Meldung einer ernsten Niederlage der englischen Truppen in Süd afrika eine merkliche Verstauung ein, die Kurse gingen fast ans der ganzen Linie zurück, die Unffätze wurden stetig kleiner. Bankaktien Anfangs behauptet, später angcboteii und nachgebciid, nur Handelsantheile bevorzugt. Von Eisenbnhnaktien waren heimische Wcrthe behauptet, TrailSvaalbahnen i» zweiter Stunde flau und Mozentweise niedriger. Montanaktie» Anfangs fest, später matt Von Renten waren Spanier bevorzugt, heimische Fonds behauptet. Pcivatdiskont 5V» Prozent. — Der Verkehr am Spiritus- Markt und zwar sür Loco- wie Temiinwaare ist gleich Null, Notiruiige» nur nominell. Getreide still, aber behauptet, nur Oktoberltefcrung in Roggen niedriger. Weizen und Hafer wenig verändert. — Wetter: Regen; Westwind. vcrtliches nnd Siiklistschcs. — lieber das Befinden Sr. König!. Hoheit des Prinzen Friedrich August wurde gestern früh folgendes von Herrn Oberstabsarzt Dr. Selle nntcrzeichnetes Bulletin ausgegcben. dessen Inhalt zu den besten Hoffnungen berechtigt: „Nach guter Nacht und ruhigem Schlafe war der Zustand Sr. König!. Hoheit recht befriedigend, Bewußtsein klar, zuweilen noch etwas dunkles Druckgesühl in Stirn und Hinterkopf, Brechreiz geschwunden, Appetit hebt sich. Temperatur 36.9. Puls 56. Unbwingtc Ruhe auch weiter noch geboten". Ehe an eine Ucbersiedelniia des hohen Patienten von Kalkreuth in's Tascheiibcrgpalais in Dresden ge dacht werden kann, dürfte noch eine Reihe von Tagen vergehen. In Kalkreuth sind alle Vorkehrungen getroffen worden, die im Interesse des Prinzen sich nöthig machen. Es giebt Telephoiwer- bindiing mit Großenhain. Das Köiiigs-Husareiircaiment stellt de» Nachtdienst. Ein KrUmpergeschirr sieht immer bereit und Rad fahrer stellen den Verkehr mit der Stadt her. Die Straße vor dem Remontedepot — der Prinz ruht in der Wohnung des Admi nistrators — ist mit Sand bestreut worden. Alle Wagen müssen Schritt fahren rc. — Im Taschenbergpalais trug sich gestern Se. Durchlaucht der regierende Fürst von Renk i. L. mit zahlreichen Notabilitätcn persönlich in die ausliegende Liste ein. Die Herren des diplomatischen Corps hielten daselbst wiederholt Nachfrage, um ihren Monarchen bez. Staatschef» über das Befinden des Prinzen zu berichten. — Ihre Kaiser!. König!. Hoheit Prinzeß Friedrich August siedelt am Donnerstag von Wachwitz in'S Taschenberg- palais über. — Se. Majestät der König ist durch das gestern früh 4 Uhr in Schloß Sibvllenort erfolgte Ableben Sr. Excellenz deS König!. OberstalimeisterS. Generalleutnant z. D. Carl Herrmaiin v. Eh reust ein tief ergriffen worden. Zählte doch der Entschlafene zu den Würdenträgern, die Te. Majestät der König «auz besonder» schätzte in Anbetracht der langjährige^ ielstitigen und treuen dem Hause Wstttn geleisteten Dienste, im »..Oktober batte sich Se. Erc. Oberstallmeister v. Sdren- tM. schein»« aesur«. mit den Kvnlgl. Majrstäten noch Sidvllen- ort' Veg«b«n und vorgestern noch an der König!. Jagd Theil genommen, v. Ehrrnstem kühlte sich auf der Jagd unwohl, kehrte in lein Quartier -urück und verschied, obgleich ärztliche Hilse als bald zur Stelle war. laust zur angegebenen stunde. Die Fn»i Gemahlin des Verstorbenen, geborene ». Erdmannsdors, wiiid. von Sr. Majestät dem König von der plötzlichen Erkrankung ihres Gatten in Kenntniß gesetzt und trat unverzüglich die Reise nach Sibiillenort mit dem Nnchtzuge an, traf indeß mit ihrem Sohne, dem in Frciberg dienenden Jäger-Offizier, erst ein, nachdem der Tvdesengel die Stirn des geliebten Gatten geküßt halte. Ter Verstorbene, ein Bruder des König!. Kreishauvlmanus v. Ehreu- stein in Leipzig, wurde 1837 in Dresden als Sohn des Geh. Raths und Ablhcilungsdirektors im Ministerium des Innern v. Ehrcnstein geboren. 1855 trat er als Portcpeefühnrich in das vormalige 1. Reiter-Regiment ein, in dem er bald zum Sekonde- Leutnant avancirte, 1863 wurde erPremierleutnant und begleitete 1866 Sc. König!. Hoheit den Prinzen Georg als Brignde- Adjntant in den Feldzug nach Böhmen. Im Kriege 1870/7! war er, nachdem er inzwischen zum Rittmeister befördert worden war, persönlicher Adjutant des Prinzen Georg und zeichnete sich in dieier Stellung durch große Unerschrockenheit ans Bis 1876 war er Stabsoffizier im Garde-Reiter-Regiment nnd vom 9. Mai des selben Jahres bis 7. Tezbr. 1886 als König!. Fiügeladjittant thätig. Mit der Oberleitung der Stallamtsgeichästc wurde v. - Ehreiffle», vom 8. Januar bis 3l. Dezember >880 betraut, 1881 zum Vice- Oberslnllmeister und 1. Otlober 1882 zum Oberstallmeister ernannt. In dieser Stellung wurde er 1890 zum Geiiecalieutncutt ernannt. 28 hohe Otdensausze chnungcii. darunter viele Gwßkrenze. schmückten die Brust deS Ireiwecdieitten Mannes, der ein Kavalier vom Scheitel bis zur Sohle war und ob seines vornebmen Ehn- rakters nnd obgleich er nur wenig in die Oeffentlichkeit krat, überall hochgeschätzt war. Seinen vielen Beamten war er ein strenger, aber gerechter und liebevoller Vorgesetzter. Als im Jahre 1891 Ihre König!. Hoheiten Prinz und Prinzeß Friedrich August »ach ihrer Vermählung ihren Einzug in die Residenz lffettcn, leitete Se. Excellcnz die Festlichkeiten und eotoyirte den Wagen des hohen Paares. — Heute früh 3 Uhr 41 Min. tras der Sarg mir der Hülle des Entschlafenen hier ein und wurde von Be- oieiislekeu des städtisch«, B-.-erdig.ings-Jn'rünts »ach dem Tri-'-, tatissuedhpf überführt, wo an noch näher zu bestimmendem Lage die feicnliche Beisetzung erfolgt. Die hochbetagte. Mutter des Ent schlafene», deren Stolz und Freude der Sohn war. beklagt diesen Verlust in größtem Schmerze. Das Famttienlcbe» des Verstorbe ne», der in diesem Jahre mit seiner Gattin die silberne Hochzeit feierte, war ein überaus glückliches — Die sür gestern in Sibyllenort angesetzt gewesene Königl. Jagd siel wegen des Ablebens des Herrn v. Ebreilstein aus. — Se. Ercellenz Sir Charlemagne-Tower, Bot schafter der Vereinigten Staaten in St. Petersburg, ist mit Fa milie hier angekommcn »nd im Hotel Bellevue abgesticge». — Se. Ercellenz Chevalier A. N. Einers, Königl. Niedert. Ge sandter in Paris, welcher einige Zeit hier in demselben Hoiel mit Familie abgcstiegcn war, ist wieder abgereist. — Das st adtniuieum. das in weiteren Kreisen unseres Publikums noch lange nicht die Werkhschätzung und Würdigung findet, die es uni seiner besonders kulturhistorisch interessanten Schätze verdient, hat seinen Bilderreichkhnm in diesen Tage» um eine Reihe sehens- nnd beachtenswerther Stücke vermehrt. Da öl zunächst im ersten Saale eine Kollektion von Aa na reiten, die der Maler Otto Schneider im Aufträge ves Stadtmuseums in der nächste» Umgebung Dresdens ausgenommen hat, um wenigstens im Bilde ihren dörflichen Charakter der Nachwelt zu be wahren. den die am Weichbildc einer Großstadt liegenden deinen Ortschaften leider immer mehr verlieren. Wie sehr der rasende Fortschritt in der Stadte-Entwickelung schon um Dresden ans geräumt hat mit dem ländlich Jdpllischen, das sieht man ans diese» Bildern: ist es doch dem Maler bisweilen — so bei Loichwitz, Mickten, Kaditz. Gruna, Strehlen — bereits letzt nicht immer leicht geworden, noch einen größeren Komplex rein dörf licher Gebäude in malerischer Anordnung beieinander zu finden, der »och nicht durch Villen- oder Fabrikviertel gestört ist. Als besonders gelungen dürfen von den Werten dieier .Prokpektnialcrei" die Ansichten von Trachau, Uebigan, Mockritz und Altcoschütz gelten, die auch sehr flott in der Technik sind und de» hübschen malerische» Blick Otto Schneider'S verlachen. — Weniger künstlerisch, als zeitgeschichtlich interessant ist das 5 Meter lange und nahezu einen halben Meter hohe Oelgemälde von Cnrl Berenbecg. ebenfalls im Austrage des Stcidttiiuseiims hcrgestellk, das die Erimierung an den großartigen W e t t i n fest; n g vom 18. Juni 1889 lebendig erhalten soll, an dem sich bekanntlich die Bevölker ung des ganzen Landes i» charakteristischen Abordnungen be- theiligtc, um ans diese Weise dem ertauchtcn Herrscherbause seine --- 3 LS.I.-S s« - ^ 8: Ä-Z a,« lgu „ namentlich durch die außcrordenttich starke Bethciligmia der Inn ungen im Kostüm, sowie durch den prachtvollen Wagen dcr „Dreöda" Glanz erhielt. Als Ausstellungsort ist die Augusttis- brücke gedacht, die in ihrer ganzen Ausdehnung von der Dresdner Abtheilnng des Festzuges eingenommen wird. Um alle Gruppen übersichtlich und ilar in den Einzelheiten zu bringe», ist die Brücke und damit auch der Hintergrund etwas sehr auseinander gezogen worden, was aber weiter kein Unglück ist, da es sich hier nicht darum handelte, ein malerisches Kunstwerk von bedeutenden Quali täten. sondern eine bleibende Erinnerung an einen für die Geschichte unserer Stadt ganz besonders bedcntüngs- und glanzvollen Akt für unser Stadt»»,senm zu schaffen, das sich einer unablässig fort schreitenden reichen Entwickelung unter einsichtsvoller und umsich tiger Leitung in den letzten Jahren erfreuen darf. —o— — Milt he klungen aus der Gesammtrnths- Sitzung. Zwischen oem vom Staatsfiskus zur Errichtung der neuen Frauenklinik erworbenen Areal im Birkenwäldchen und der verlängerten Jürstenstraße liegt eine der Stadtgemeindc gehörige Parzelle von 7986 Gcvicrtmetern. Der Rath beschloß, diese Parzelle dem Staatsjiskus zu dem Preise von 35 Mt. für das Geviertmeter reinen wieder ,» besetzen. - Bon vielen Seiten G darüber geklagt
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