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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 02.04.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050402022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905040202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905040202
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-04
- Tag 1905-04-02
-
Monat
1905-04
-
Jahr
1905
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Dver-rrev Nachrichten. anwäll« «er TageSfrogen spreche« wollte« and von der VoU»«t daran gehindert wurden. Die Polizei r»ef Infanterie herbe,. Bevor diese ankom. verlieh die Menge unter Demonstrationen das Theater. Die Truppen versperrte» der Menge den Weg, aut deren Mitte fünf Revolverschüsse abgeseuert wurden, die jedoch niemand verletzten. 39 Personen wurden oerhaftet. Bei ihnen wurden revolutionäre Schriften gefunden. Berlin Der Bunde trat hat den vom Reichstage genehmigten Gesetzentwürfen betreffend die Friedens» vräsenzstärke des Heeres und betreffend Aenderung der Wehrpflicht^ sowie dem Etat für 1905 in der Fassung des Reichstages zugeitimmr. Leipzig. Das Reichsgericht verwarf die Revision des Redakteurs Schweonert vom „Residenzbotcn" in Olden burg. der am 3. Dezember v. I, wegen Beleidigung des Ministers Ruhsrrat zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt worden ivar. Hannover Der Reichstags und Landtagsabgeordgete. Senator W a l l b r e ch I tnat lib.ß der vor einigen Tage» an Influenza erkrankt war. in beute fnih gestorben. Stuttgart. In Gegclrlvarl des Honigs »onrde heute das von Pros. Jassou erbaute neue Rathaus feierlich ein- aeweiht. Zugleich twllzog sich sie Bereinigung von Kann- statt, Unter-Türkheiui und Wangen niil Stuttgart, daS dadurch eine Einwohnerzahl von rund 240 OM erreicht. Wie». Der Kriegs-» mister v. Pittrei ch traf heute ans Budapest hier ein, um die Zustimmung des Ministerpräsidenten Freiherr» v. Gautsch zu dem militärischen Teile der Verständigung einzubolen. P aris. Der republikanische Deputierte Dcloncle teilte dem Minister De leas so mit. daß er ihn über die gesamte äußere Politik Frankreichs interpellieren werde. Rom. Der Ministerrat ernannte, wie die Blätter melden, zum Unterstaatsiekreiär im Ministerium des Innern Marseugo Basti a. im Schatzamt Guisenve F a s c e, für öffentlichen Unter richt Luigi R u ' s i, für Post und Telegraphen Eacece M inutok > Alle anderen. Umerstaatsickretüre ivurdeu in ihren Aemtern bestätigt. L ondo ». Seitens der Regierung wurden Angebote für eine rwei Millionen Pftuck Sterling betragende, mit 9 Prozeiil ver- inslicbe und nicht vo, !9-t8 rückzahldare inoiiche Anleihe eiiigciordert. Der Miiideilvreis ist aui 97 Prvreut festgesetzt. Petersburg Das Eis der N e w a ist bei Schlüsselburg auf eine Strecke oon 3 Kilometer aufgegangen. Professor an der Universität Gti unter dem 1. April »tun ordentiu Geometrie erirannt. )r. Martin Distelt lessor für darstellende ^ertliches und Liichfischcs. Dresden. 1. April. —* Sr. Majestät der König empfing heute mittag die Depariemenlschefs der königl. Hofstaaten zu Vorträgen und wohnte nachmittags G2 Uhr mit den Prinzen-Söhnen dem PreiSreiten des Dresdner Reitvereins rm Retthaufe der Garde- rerterkaserne bei. Heule nachmittag 5^ Uhr wird der König in Gegenwart deS ärlaalsininisters der auswärtigen Angelegen- beiten, Herrn o. Meysch, den italienischen Gesandten Grafen LaZrza und nach diesem den spanischen Gesandten Dr. Ru ata b Sichar behufs Entgegennahme ihrer neuen Beglaubigungs schreiben in feierlicher Audienz empfangen. In Begleitung der Gesandten befinden sich der italieni'che Legationsi'ekretär Lrsini Baroni und der spanische Botschaftsrat Juan du Bose. Zu diesen Empfängen tritt vor den Gemächern des Königs eine Paradewache des Gardereiter-Regiments ans. die den Geiandlen sie miliräri'chen Ehren erweisen wird. Rach den Audienzen Endet beim Könige im Spiegel'aale Dafel statt, zu welcher a» sie genannten Geiandten und deren Begleiter, sowie an Herrn Staatsininister o. Mek'ch Einladungen ergangen sind. An dieser Dafel wird auch Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin M arh > lde keilnehmen. Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Mathilde besuchte in Bealeiinng der Palastdame Giänn Bitzthum den Kunslsalon Enil Riclitec 'Prager Straße', um die Soiiderausstellnngen von GüNo.t' ssaenel und Wallt,er Mar Sachße ni Augenschein zu neb- >ttn. Auch die für eine Kirche in Schlesien bestimmten Altar- >e von M. v. Oer wuide» bei dieser Gelegenheit besichtigt. * Der italienische Botschafter Graf Lanza di Busca »r traf mir dem Bot'chasts'ekretär hier ein und nahm im camenSziiges Berlin Hotel ..Bellevue" Wohnung/ während der gleichzeitig hier eingc- rrostene spaniiche Gesandte, Herr R u a t a y S i ch a r, uird ocr LegationSrat Herr Bose im ..Europäischen Hoi" absliegen. —* Eine B^osihe in Form des Königlichen Rann hat auch die Tochter des BalnihofsvorstandeS ,crl. Suse Ouinger erhalten, die Se. Majeslar de Ankunst auf deni Bahnhoie unter llebencichuug ilrantzeS mit einem Gedicht begrüßte. -* .Herrn Geheimen Horrat Professor D r. Rohn, ser ttnolge einer höchst ehrenvollen Berufung an die Landcs- . ntt>ernkät Leipzig am I. April die hiesige Dechniiche Hochschule o-.rläßf, überreichte vor einigen Dagen eine Deputation oer- rlbcn, die aus dom Rektor Magr n'eüs Professor Dr. Mollier nd Sen Professoren Mar Foerster und Staatsrak Professor örübler bestand, eine künttlerisch ausgeführte Adresse. Professor Dr. Rohn gehörte der Technischen Hochschule 20 Jahre an. und er nahm an deren Entwicklung hervorragenden Anteil. Er war mehrfach Mitglied des Senats und ini Studienjahre 1900/01 Rektor, linier seinem Rektorate verlieb der König dem je weiligen Rektor der Technischen Hochschule das Prädikat „Mag- nsticenz" und den Rang der 2. Klasse der Hofrangorvnung. Auch fanden unter seinem Rektorat die ersten Doktor-Jngenieur- Promotionen an der hiesigen Technischen Hochschule statt und zwar als die ersten van allen Hochschulen. — Ms Nachfolger Professor Dr. Rohns wurde der bisherige außerordentliche —" Geste»» fand >m Stadtkrankenhause Friedrich- stad t im NapvIev»Szin,liier durch die Herren Stadtrate Dl. Teich- mann und Bauinan» die feierliche Bernvschirdung der am gleichen Tage in Ruhestand getretene» Herren Hvfrat Dr. med. Fischer, Oberarzt der 2. inneren Abteilung, und Apvthekknvenvattrr Bley statt. Herr cstadtrat Dr. Trichman» sprach den Genannten in wcilineiupsundeiier Ansprache namens de» Rates Dank und A»cr kennung aus für ihre lanmädrige, ersprießliche Tätigkeit unter Ausügung des berzlicheu Wunsche-, daß beiden Herren noch ein recht langer, lebensfroher Ruhestand beschieden sein möge. Herr Oberarzt Hofrat Dr. Osterloh sprach namens der verbleibenden Hern» Oberärzte Worte des Dankes an Herr» .Hofrat Dr. Fischer für das icderzeit betätigte kollegiale und sreniidlchastlichr Zusai» meinvirken unter Mitteilung von der Belehrung einer in der Königl. PoizcUaninanusaktiir Meißen angesertigten Base. Beide» scheidende» Venen wünschte auch dieser Sprecher einen recht frohe», heitere» Ruhestand. Eine größere Zahl früherer Assistenz ärzte deS Herr» Hofrats Dr. Fischer dankte diesem in anerkennen de» Worten kür das ihnen Gelehrte durch ihren Sprecher. Herr» Tr. med. Bähung, und übencichle als äußeres Zeichen der Dank barkeit ei» von einem Dresdner Künstler gefertigtes Bild. Die beiden scheidenden Herren sprachen in bewegten Worten ihren Dank für die ihnen gewordene Anerkennung und Ehrung aus. An der Feier »ahmen keil die LderäHle der beiden Stccktkranten- häiiser »nd des Stadt-Irren- uird Siechenhauses. die Geistlichen, die Hiifsänte, Vertreter der Verwaltung-- und Kanzlei-Beamte» und Vertretungen der Schwestern- mid Pflegerschast des Stadt- krankenhattscs Fricdrichsladt. —* Di« Vorbereitungen für den im Mai dieses Jahres in Dresden in Aussicht genommenen Allgemeinen Ber- tretertag der Ratio nalliberalen Partei sind nunmehr, der Nationalist,. Kvrr." zufolge, dahin festgestellt, daß der Zenlralvorslcind der Partei am Freitag, de» 19. Mai. mittags 12 Uhr, zu einer Sitzung im Vereinslxnrse sZinzen- dorfslraßel zusammeittrilt, um die letzte» abschließenden Vorberei tungen zu lresse». Aus der Tagesordnung des ersten Beratungs- tages steht u. a. Durchberatung »nd Verabschiedung des Organi- lattonsstatuts. Am zweiten Verhandlungstag, am Sonntag, wird das Referat über die politische Lage der Abg. Bassermann halten. —* Heute erfüllt sich ein Zeitraum von 25 Jahren, seit die das öffentliche A r m e n w e s e n Dresdens neu- regeknde Ortsarmcnordniing in Kraft getreten ist. Den Herren, die seit 25 und mehr Jahren das städtische Ehrenamt eines Armenpflegers bekleiden, wurde dadurch eine besondere Ebrung zu teil, daß Herr Oberbürgermeister Beutler den Jubilaren eine festlich ausgeslattete Anerkennung-- und BeglückwünschungS- urkunde im JitzungKzimmer des Gesamtrales unter herzlichen Worten überreichte. Die Jubilars sind: BäckerinnnngS-Ober- meiste^ Biener. Königl. Hoskürichnec-Jnnuiigslneister Bode, Buch- Händler Bratfisch. Privaimann Brauwann. Uhrmachor-Jnnuiigs- meister Danneberg. Privatmann Dörschel, Kommerzienrat Konsul Flößner. Lokalrichtcr Freund. Privatinann Glebitzsch. Zeugschmiede-Jiinungsmcister Henker. Kausmann Hennig, Ober lehrer a, D. Jeremias. Bäcker-JnnungSmeister Kuckenburg, Hof- klemoner Lange, Stabtrat Dr, med, Lotze, Privatmann Meltzer. Kaufmann Nickol. Oberlehrer Pilz, Oberlehrer Schah, Buch- binder-Jnnungsineister Scheibe. Pastor Schubert, Kaufmann Seeliaer, Schuhmacher-Jnnungsmeister Thiene, Dr, theol. h. c, Graf Otto Vitzthum v. Eckslädt. Schmiede-JniiuiigSmeister Wacker, —* Der Fernsprechverkehr von Dresden, sowie den Nachbar- und Vororten ist sortan Melassen: a! unbe- 'chränkr mit Küpper sKreis Saganl, Oldenburg lGroßherzog- lums und Rückersdorf s Schlesien!: K> in der verkehrs schwach e » Z e i t. d. i. während der festgesetzten Dienststunden, an Werktagen jedoch mit Ausschluß der Stunden von 9—l2 vor mittags und 3—7 nachmittags, mit Finkenwärder, Gräirath jKreis Soling«»!, Hennef sSiegl, Lennep. Meliungen, Ohligs, Orb. Osterode sOstvrcußenl. Radeoorimoald, Remicheid. Ronsdori, Schwelm. Solingen, Usch, Vohwinkel und Wermelskirchen. Die Gebühr für ein gewöhnliches Gespräch bis zur Dauer von drei Minuten beträgt im Verkehr mit Osterode sOstPr! 1.50 ÜKk., im Verkehr mir den übrigen Orten 1 Mk. —* Am Bismarck-Denkmal an der Krcuzungsstelle Seestraße und Johannes-Allee wurden heute morgen zwei prächtige Lorbeer-Kränze mit Schleifen in den Reichsiarben niedcrgelegl Die Inichnft des einen lautete: „Dem Unvergeßlichen, der Kon servative Verein -» Dresden", Der andere zeigte, ebenfalls in und und einfacher schlichter Rcisigkianz ani Fuße des Monuments zu bemerken. Ein später »iedergelegtcS große-s Lorveer-Gewinde war vom „Deutsch- nationalen Handlniigsgehilfen-Verband Hamburg, „Ortsgruppe Dresden" gespendet worben. — ° In dankbar g»zncrke»iie»der Fürsorge für das Wohl ihrer Beamten uiid Bediensteten ist die Königliche Gcnercil- direltion der S t a g t s e i s e n b a h n e n zur Erlangung von Knrvcrgü n st s g u n g e n mit einer Anzahl von Badeoirettionen ins Vernehmen getreten. Tiest Vergniimgnnaen bestehen zum Teil in Ermäßigung oder unter Umstände» gänzlichem Wegfall der Kurtaxen, in Gewährung von Bädern zu eriiicißiglen Preisen. Be handlung zu billigeren Sätzen nsw und werden in folgenden Badeanstalten gewährt: Augustusbad bei Radcberg, v. Zimnier- mannsche Naturbeilanstalt in Chemnitz, in Karlsbad, Kissingen, Kreischa bei Dresden. Herrmannsbad in Lansigk. Bad Nauheim, Oppelsdors, Reickenhnll in Bauer». Salzbrnnn in Schlesien. Teplitz-Schönau, Wamibad Wolkenstein. Wildlingen, Witldnn, e« ii, wrvanoe <«erem zu ^resven , L'er anoere zeigte, cventans in den Köniä lii-i b.'r' Golddruck l ergestcllt, die Worte: ,In ehrendem Andenken!" und !>g eiiiG B nincii "9. GeblirtSkage". Reben dieien durch ibre Größe und ^ ' l Ausführung heworragenden Kranzgaben war auch ein einfacher Gcüteldtine auf Amrum (Rochkee). Den Beamten und Bedienste ten. welch« sich Badekuren unterziehen muffen, wird empfohlen, sich vor Antritt der Kirr weaen Erlangung der Bergünstigungen an dH betreffenden Badedirektionen zu wenden, damit etwaige Zweitel vorher gelöst werden lünnen. —* Der technische Ausschuß des Berlins für vaterländische Festspiele hielt aester« abend im Nestau- rant ..Bürgerkasino", Große Brudergaffe. unter dem Vorsitze des Herrn Stadtrais Kausmann Baumann seine erste diesjährige Sitzung ab. die sich mit Rücksicht darauf, daß sämtliche Gruppe» khre Obmänner dezw. Stellvertreter entsendet hatten, eines außer ordentliche» Besuches erfreute. Vor Eintritt in die Tagesordnung widmete der Vorsitzende dem seit der letzten Sitzung verstorbene» stellvertretenden Vorsitzenden. Herrn Oderlehrer Dr. Reisch, einen ehrenden Nachruf, in welchem er dessen Verdienste und Schaffe,,-- frvildigkeit hervorhod. Die Versammlung ehrte daS Andenken des Entschlafenen durch Erheben von den Plätzen, Der Vor sitzende begrüßte Herrn Lebrer Gebauer, der ol» Bertreter des Elbaau-Sängerbu»des in den Ausschuß eingeireim ist. Darauf würben vie Mitglieder deS Ausschusses und deren genau« Adresse» seslgestelll. Bei der Neuwahl des Vorsitzenden nahm der vis- Henne Leiter, Herr Stadtrctt Bauinann, zur großen Freude de» Borsitz wieder an, seine Stellvertreter wurdm die Herren Ober lehrer Eckardt und Vergolder Renner, Di« Wahl der Schrift führer wurde auf die nächste Sitzung vertagt. Der Meldeschluß für die Ausschreibungen wurde auf den 15. Juni feslgeiew, während die Festspiele selbst am Sonntag, oeu 2. Juli, iwchmittags 3 Uhr stattsiiwen. In der Johannstadt soll eine Meldestelle errichtet werden. Nack längerer Pause wird der Elbgau-Sängerbund auf dem Fes>t»atze Massenchöre zum Vor- trag bringe». Der Mahlgang bei der Wahl des Vorsitzende., im Svielansschusse wurde für gültig erklärt. Die Herren Knöll, Punsch, Görner, Gebauer. Eckardt. Prcißler, Renner uuo Zschnler wurden in den Vaii-AuSsch»tz gewählt. Die Sieger- Verkündigung soll am Abend des Festtages im Saale des Ge- werbebanses siattfinden. Zum Zwecke statistischer Unterlagen sür de» Verein sollen die einzelnen Gruppen ersucht werden, ein genaues Verzeichnis ihrer Mitglieder und Mitarbeiter an de» Vorsitzende» vcS lechnische» Ausschusses. Herrn Stadtrat Bau man», zu senden. Die Gruppe der Schüler höherer Lehranstalten überreichte durch ihren Vorsitzenden ein sosches Verzeichnis. Die nächste Sitzung findet Freitag, den 5. Mai, nach den Osterferien statt, und sollen die Gruppe» bis dahin alles so weit erledige», daß an dein betreffenden Abend die Ausschreibungen sir und fertig dem technischen Ausschuß vorgelegt werden können. Gegen -DI2 Uhr wurde die Sitzung geschlossen. Mögen die Gruppen und ihre Mitglieder jeder an seit,am Teile dazu beitragen, daß di>. Fesnpiele auch in diesem Jahre sich der allgemeinen Shm- pachte der Dresdner Bevölkerung erfreuen. — Der Dresdner BezirkSverein gegen den Mißbrauchgei st igerGetränke hielt Donnerstagabend seine Hauptversammlung ab. welche durch den ersten Vorsitzenden, Herrn Dr, Me inert, eröffnet wurde. Zunächst wurde der 21, Jahresbericht des Bezirksoereins und des Sächsischen Landes- Verbandes vorgilegt. der interessante Aufschlüsse über die Tätia- kest beider- Vereinigungen gab und aus den wir noch kurz zurück- kommen werden. Aus der letzten Zeit fügte Herr Dr. Meinen »och einiges mch-t im Bericht Eenthalteiie hinzu: er gedachte einer Versammlung, die die Gastwirte der AmtShauptmannschast Pirna vor einiger Zeit dort veranstaltet hotten und in welcher der Reichs- taasabgeordnete Zimmerinan» dein Alkohol eine Lobrede hielt; diese soll mit Anmerkungen durch den Vorstand als Broschüre heraus- gegeben werden. Auch beabsichtigt der Vorstand, die diesmalige Jahresversammlung des Sächsischen Landesverbandes in Pirna abzuhalten. Weiter berichtete der Herr Vorsitzende über die er folgreiche Tätigkeit des Verbandes unter den säclffischen Gym- nasicillehrern, deren Organisation, der Sächsische Glimnasiallchrer- Verband, neuerdings auf Veranlassung seines Vorsitzenden, des Herrn Rektors Professors Dr. Stürenburg, die Anschaffung der als Broschüre herausgegebencn Vorträge von Professor Dr. Hart- »>a»»-Leipzig und Privatdozent Dr. Wevgandt-Würzburg über „Die Bekämpfung des Alkovolismus in den höheren Schulen" empfohlen haben. Hierauf wurde die Rechnung sür 1904 richtig gesprochen und die bisherigen Rechnungsprüfer wiedergewähll Bei den notwendig werdenden Ergänzungswahlen wurden acht ausi checken de Herren wieder- und die Herren Baron von Krusensljerna und Dr. med, Hops neugewäblt. Bei Punkt 1 der Tagesordnung brachte ein Vorltandsmitglied einen Aufsatz in der Zeitschrift „Medizinische Blätter" zur Sprache, der auch ü> einem hiesigen Blatte abgedrnckt ist und worin angebliche An, schauungen des Leibarztes der Deutschen Kaiserin, GehermraiL Zunker, mitgetellt werden. Gchennrat Zunker spricht sich darin äußerst lobend über die Wirkungen des Alkohols aus und wünscht nur, daß der Schncws des armen Mannes verbessert werden möchte. Herr Tr. Meiner- bezweifelte zunächst, daß der Artikel oon Herrn Geh. Rat Zunker inspiriert sei und charakterisierte das Voraöhcn des Herausgebers der „Medizinischen Blätter", Arthur Kirchhoil, der sämlliche deutsche Großbrauereicn um finanzielle Unterstützung für sein B'att ersucht habe. Es wurde beschlossen, daß der Vorstand ein Schreiben an Geh, Rat Zunker richten »nd darin um Aufklärung bitten soll. Im Anschluß hieran bedauerte Herr Tr. Meiner-, die Angriffe, die lecker setz! so häufig aus Gelehrtenkreiien gegen die Mäßigkeitssache gerichtet wurden und die in ""er Hauptsache auf mißverstandenen Unter- suchiingscrgebnisscn eines amerikanische» Professors der Chemie beruliten, der den Alkohol als ein Ncchriingsmittel, jedoch als daS schlechteste und schädlichste, erklärt habe. Hiermit war die Hauvtverfainmluna. an die sich noch eine Lorsrandssitzung an- schloß, beendigt. — Der Neue Dresdner Tierschutz-Berein »ntcl dem Protektorate der Königin-Witwe hielt am 28. März abends 8 Uhr in Helbigs Restaurant seine ordentliche Gcnerc> lvcr Git erbracht, der ihm den Zugang zu weiteren Rollen sicher er- ichließen wird, — Im übrigen gibt die Vorstellung zu kritischen Ausstellungen keinen Anlaß' Sie ist mit den Herren Müller, Renö. Fischer und Reumann, den Damen Bl ei ki rren und Sa Ibach in den tragenden Rollen >o vortrefflich besetzt, daß man wirklich nichts Besseres tun kann, als sie cn i'Icic- mik höchster Anerkennung zu bedenken, w. r* Im Reildenzrhcater ging gestern abend zum Ab Male Platzbcckers melodienrciche Operette „D er Wabr - fteitsmund" — eine der wenigen wirklich erfolgreichen Er- lcheinungen aus dem Gebiete der modernen Operclten-Literalur — unter dem Hellen Jubel einer vielköpfigen Hörerschaft in Szene. Tie Vorstellung, um deren vortreffliches Gelingen sich namentlich die Damen Schwevler, Martini und Kronthal, sowie die Herren Werk und Friese o»?s neue verdient machten, fand auch bei ihrer Jubiläumsanisübriing solch lauten und herzlichen Beifall, daß der Komponist Heinrich Platzbccker und der verdienstvolle Diri gent der Operette Rudolf Tellinger am Schlüsse der Vorstellung immer und immer wieder vor der Rampe erscheinen und danken» für den gezollten Beifall quittieren konnten. -f* DaS oon der Dresdner K u n st g e n os s e n s ch a s i projektierte K u n it l e r h a u s. Ecke Grunaer und Albrecht- itraße. erforderte eine» weiteren Wettbewerb, der unter den Mitgliedern der Genossenschaft ausgeschrieben wurde. Das Er gebnis ist folgendes: Mit vier gleichen Preisen wurden aus- emzeccpnet: die Architekten v Manenbura, Hahnes, Schleinitz und H smve l, sowie der Entwnrf des Architekten Hanns Schlicht angekoust. Sämtliche Preisträger sind Dresd ner Architekten. f Das Befinden K u n o,F i s ch e rY ist fortgesetzt wenig l> e f r i ed i g e n d Er liegt mst de» ganzen Tag im Bett und bringt aut ärztlichen -Rat mitniiter zwei bis drei Stunden im Lehnstuhl zu. Von einer Weiterarbeit an seinen „Lebens erinnerungen" ist deshalb schon seit längerer Zeit keine Rede mehr: sür das Sommerstmester hat er keine Vorlesungen an gekündigt, -f* Ein unbekannter Opriniezt-Entwurs Richard Waqners. Im Aprilhest der „Deutschen Rundschau" veröffentlicht Ober- regierunasrat Hubert Ermisch einen bisher völlig unbekannten und ungedrucklen Entwurf Richard Wagners zu einer Opern dichtung, die den alten Stofs vom Bergmann oon Jolun be handelt und sich unter den Papieren seines intimsten Freundes August Röcke! vorgesunden hat, Di« Dichtung ist in Paris entstanden, wo Wagner in durstigen Verhältnissen lebte, aber eine gewaltige Kraft des Schaffens und Gestallens bewies. Hier ist där .Rienzl" vollendet, der „Fliegende Holländer" geschaffen worden, die Gestalt Tonnliäulers beaann ihn hier zu beschäf tigen. Der sorglich ausgearbeitete Entwurf sür den Text der dreiakliqen Oper „Die Bergwerke zu Falun" trägt WagnerS Unterschrift und das Datum: „Paris, 5, März 1842". Ermisch vermutet, daß Wagner vor feiner Abreiie aus Paris am 7. April dem Werke einen vor>äusigen Abschluß habe geben wollen und darum die Oper mit dem dritten Akte babe enden lassen. Nachher scheint er den Text a» Röckel abgetreten zu haben, der ihn wohl komponieren wollte. Wie die Stoffe seiner onderen Werke aus der Pariser Zeit ist auch diese neue Dich tung aus den Vorstellungen und Kunstsormen der deutschen Romantik erblüht. Tie Romantik hat ia mit besonderer Liebe gerade den Beruf des Bergmanns umfaßt, und Novalis hat in feinem „Osterdinaen" und wundewollen Liedern den „Herrn der Erde" gepriesen, der in den Tieren leuchtende Schätze und den verborgenen Sinn des Lebens aufdeckt. Gerade die aste Sage von dem Bergmann von Falun, dessen unversehrte Leiche in den Eisengruben des schwedischen Bergwerks aufgefunden wurde, hat so manchen Dichter gereizt: Achim von Arnim, Fried rich Nückert, Johann Peter Hebel, E. T. A. Hoffmarm haben sie bearbeitet, >a einer unserer Modernen, Hugo von Hofmanns- Ihal, hat denselben Stoff in einem poetisch-iiefen Drama ge staltet, In Wagner hat die Lektüre der Hofsmannschen Er- Zahlung den Plan zu seinem Werke ausstcigen lasten: war er doch stets ein eifriger Leser seiner Erzählungen und hat für seinen „Dannhäuser" aus 'Hoffmonns „Sängerkrieg aus der Wartburg", für seine „Meistersinger" aus dem „Meister Martin" manch poetiichen Gewinn gezogen. Schon die Namen der Personen lind der Dichtung zum großen Teil entnommen, doch hat Wagner manches dichterisch umgestaltet. Im ersten Akte werden wir vor das Haus des angesehenen Bergmanns und Besitzers einer „Berg- frälse", Pehrson, geführt, dessen Tochter Ulla von dem Seemann Joens geliebt wird. 'Ter wilde, unruhige JoenS, eine von Wagner neu eingeführte Gestalt, in der Motive aus dem „Fliegenden Holländer" deutlich anklingen, preist das Leben auf dem Meere „im lustigen Tone eines Matrosen-Liedes". Ulla ängstigt sich um den Bergknappen Elis, den, ihr Herz gehört und der allein noch in der Teufe arbeitet. In einer dramatisch bewegten Szene treten sich Joens und Elis dann gegenüber. Elis war auch einst ein fröhlicher Seemann, aber ein wunder licher alter Bergmann, wie er ja ähnlich in Novalis' ..Osten, dingen" eingeffibrt wir», hat ihm, so erzählt er Joens, von den mystischen Wundern der Tiefe erzählt und von einem über irdisch schönen Jrauenblld«, das ihn magisch angelockt Hab«. Dieser uralte Bergmann ist «in vor hundert Jahren verschütteter Arbeiter Torbern, der seitdem als Geist in den Berglvenen sich zeigt. Wieder ist er Elis erschienen und hat ihm befohlen, das Bild Ullas, das bei der Avbeit stets in feinem Herzen letzt, heraus- i zureißen und an die Hobe Königin des Erdinnern zu denken ! Darauf hat Elis ihn von sich gewiesen, oder nun ist ihm un> j heimlich bei der Arbeit in der Tiefe, und er will wieder uni ^ aus die Sec Während beide gemeinsam das Lob des Meeres ! onstimmen, erschein! Ulla. In einem nun folgenden Terzett frag> JoenS dos geliebte Mädchen, ob es auch einen Seemann zum Mann« nehmen wolle, und da Ulla, die nur Elis liebt und glaubt, daß Joens seinen neuen Berus meine, sich bereit erklärt, nimm« Joens dieses Geständnis sür eine ihm gemachte Zusage, Er hält um Ullas Hand ber ihrem Vater an; dieser sagt tz», und während Joens „Triumph!" ruft und Ulla in tiefem Schmerz an des Vaters Brust sinkt, stürzt Elis fort und tzrgibt sich in den Schacht. Der zweite Akt schildert nun in theatralisch wirk- samer, dramatisch lebhafter Form die Hingabe Elis' an dic dunklen Mächte der Erde. Er ruft Torbern, um sich chm u eigen zu geben: dieser erscheint und zaubert ihm die Herr- icbketten eines unterirdischen Palastes aus blitzenden Edelsteinen und strahlenden Kristallen vor- aus einem Throne, von Jung- fronen umtanzt, ein kostbar geschmücktes Frauenbild, die Königin Elis ergibt sich ihr: von oben ertönt Ullas Stimme: „Elis. ich bin Dem!" Im Finale kommen Ulla, Pehrson, JoenS in den Schacht. Das Mißverständnis klärt sich auf. Joens tritt zurück, Elis erhält Ulla zur Frau: mit «einem tzrcudcnchor endet der Akt. Der dritte Akt schildert den Hochzeitsmorgen. Ein Ständ chen leitet ein, dann ein Gesang der jungen Braut. Ätzer Elis ist von einem schrecklichen Wahn geblendet. Er will zum Hoch- zeitsgeschcnk für Ulla aus dem tiefsten Erdcngrund einen Wunder- bar leuchtenden Stein holen, auf dem in magischen Zeichen sein Schicksal cingegraben ist. Ulla kann ihn nicht Hallen, «r ver schwindet am Eingänge des Schachtes. Allmählich zieht der Hochzeilszug auf die Bühne, frohe Musik hebt an; Jwcns er scheint und breitet reiche Geschenke aus, aber der Bräutigam fehlt. Man tanzt und jubelt. — da erfolgt ein furchtbarer Krack, der Schacht hat sich gesenkt und Elis begraben, Ulla sink! wie tot zulammen. Damit schließt der Entwurf. Vielleicht wollte Wagner ln einem späteren Akte noch die Auffindung der Leiche und dic Wiedererkennung durch die einstig^ Braut ichildern. Wir finden in dieser wichtigen Skizze, die eine romantische Oper im Sinne Marschners und Lortzmgs zu werden versprach, bereits ewisse Motive, wie die Hingabe an eine dunkle dämonische Macht, ie Verführung durch phantastisch- schwüle Träume, dic Liebe eines reinen Mädchens, die an den „Fliegenden Holländer" an den „Tannhäuser" gemahnen, und eS mögen ivohl dem Kom ponisten bei dem Enttvurfe diejes Werkes Melodien sinnliche, Verführung »nd reizender Lockung, wie reiner Unschuld und lichter Sehnsucht durch den Kops gegangen sein, die nachher in anderen Stoffen ibre Auserstebnnci seierlc»
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