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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.10.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271026017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927102601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927102601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-10
- Tag 1927-10-26
-
Monat
1927-10
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.10.1927
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Itr. 504 S-kie H »»4. « 0««ber 1«7 Sertliches Md Sächsischer. Aauplausschrch un- AugelteMen- verjtcheruags-Wahle«. Die nichtsozialtstischen Angeftellten-Organisattonen Sachsen» haben sich am Montag tn Leipzig tn einer Tagung zum „Landesausschub Lachsen de» Hauptaus» schussessürdtesoztaleBerstcherungdrrPripat- a n g e st e l l t e n" zusammengeschlossen. In den Vorstand wur. den gewählt: al» Vorsitzende: Gaiioorsteher Max Hegewald, Leipzig >D. H. B > und Gaugeschästssührer OSkar Rodtg, Leipzig <G. D. «.), al- Schriftführer Gauletterin Hedwig Prtebe, Leipzig iv. w. A.f. Dem LandeSanSschuß Lachsen gehören die sächsischen Gliederungen folgender Angestellten» organisaiionen an: Deuifchnattonaler HandlungSgebilsen-verdand, GewerkkchastSbund »er Angestellten, verbau» der wetblichen Handel«- und Vüroanaeftcllten, Allgemeiner Deutichcr Vuchhandtungsgehilsen-Berband, Allgemeiner Verband der Bersicherung»angcsicllten, e. v., Allgemeine Vereinigung de» Buch-, Kunst- und Musikalienhaadel», Berufsorganisation der Kindergärtnerinnen, Hortnerinnen und Hugendleiterinnei,, Bern,»verband deutscher Dentisten, Bund angestellter Akademiker techn. naturw. veruse, Bund deutscher Assistenzärzte, BcrusSvrganisation der Lrantenpflegerinnen, Deutscher Verband der Lozialbeamttnnen, Deutscher Werkmeister-Bund, RcichSvcrband der deutschen Presse, RetchSverband der Viirvaiigcslclllen und Beamten, Reichsverband deutscher Gut», und Forstbeamten, e. B.. RetchSverband deutscher Bergbauangeftellten, verband deutscher Techniker, verband karh.-kattsmänntscher Bereinigungen Deutschland», verband kath.-welti. «rankenlchiveftern und Pflegerinnen, verband der es. WobisahrlSpsiegerinnen Deutschland», Verband reisender gausleute Deutschland». Verein kalb, deutscher Lehrerinnen. Der LandeSauSschuh hat sich zur Aufgabe gemacht, die im Monat November überall in Lachsen slattsindenden Wahlen der Vertrauensmänner zur Angestelltenversicherung gemein sam durchzuführen. Er ersaht alle Organisationen, dir für Er» Haltung und Ausbau der Angestelltenverficherung kämpfen und sieht in diesem Kamps seinen Gegner in dem sozia listischen Afa bund. der grundsätzlicher Gegner der An- gesteUtenoersicherling ist und deren Verschmelzung mit der seit Jahren notleidenden Jnvalideiiversichernng will. Während der HauptauSschuh und mit ihm der LandeSauSschuh Sachsen aus -cm Standpunkt sicht, dab die Angestelltenversicherung, die in folge ihrer Jugend eine heute noch geringe, in den nächsten Jahren aber gewaltig anwachsende Zahl von Rentenempfängern hat, aus den eingehenden Beiträgen die notwendigen Rück lagen ansammeln muh zur Sicherung der Renten der jetzigen Beitragszahler, will der Afabund die weitere Ansammlung von Rücklagen verhindern und die schon vorhandenen Rück lagen benutzen, um den jetzigen Rentenempfängern höhere Renten zu gewähren. Nach seiner Aussassung sollen di« je weiligen' Rentenempfänger ihre Renten aus den Beiträgen der jeweiligen Beitragszahler erhalten, die heutigen Beitrag-- zahler sollen also, wenn sie selber rentenberechtigt werden, Ihre Renten nicht aus ihre» eigenen Ersparnissen und Rücklagen, sondern aus den Beiträgen der kommenden Generation er kalten. Diese Forderung des Afabundcs mühte angesichts der Tatsache, daß die Zahl der Renten dauernd steigt und die einzelnen Renten infolge längerer versicherungSdauer höher werden, sehr bald zur Erhöhung der Beiträae und in einigen Jahren, wenn die Beiträae die Grenze des Möglichen erreicht haben, zur Herabsetzung der Leistungen führen. Das weih auch der Afabund, »nd gerade deshalb stellt er diele Forderung: er reicht er mit ihr, dah die AngesteNtenvcrsichcriing leistungS- unfähig wird, dann ist für ihn der Weg für die Verschmelzung mit der Invalidenversicherung — und daS ist sein .Kiel — frei. AnaestchtS dieser Gesastr wirb der HauptauSschuh überall die wahlbercchtiaten Angestellten — daS sind alle Beitrags zahler — vor die Frage stellen, ob sie mit ihm dafür sorgen wollen, dah Ihre Beiträge zur Sicherstellung ihre eigenen Rentenansprüche verwendet werden oder ob sie. wie eS der Asa- bund will, znlasien wollen, dah ihre Beiträae für die setzt vor handenen Rentenempfänger verwendet werden und sie selber, wenn der Tag gekommen ist, wo sie die Rente In Ansvruch nehmen müssen, davon abhänaia sind, ob die dann vorhandene Generation kür die Rentcnempsänaer Beiträge ausbringen will, die daS Dreifache der heutigen Beiträge überschreiten, Nock» immer Dach- un- KeNerwohnunaen. Dos Ministerium deS Innern hat die von den städtischen Körperschaften beschlossene Verlängerung der Gel- tungsdaucr des 22. Nachtrages zur Bauordnung für die Stadt Dresden, über die Erlaubnis zum Bewohnen von Keller- und Dachräumen sowie von Wirtschasts- und Neben gebäuden als Nolstandsmaknahme geacn die KlctnmohnungS- not, bis zum Schlüsse des Jahres 1928 genehmigt. «,» -E« Uar,rf»ch>»i»««»sch»b f*r D s-re«. S« Untersuchungsausschuß des Landtag», der -«»Min , b«r Daminbruchkataitrvpb« an der Hochkipv« btt« >or Vddlen de, Aktiengesellschaft «Elch« «" de. stand Dirn»tag der Bertch« de» t» p« ID. vp.s zur «»«spräche. Erwürbe »« ern der linken Parteien wenig angegriffen, w« er anscheinend zu sachlich war. «llrrding» rrgaden stw '« » «»»sprach« über einig« Punkte sehr unErchi«blich«»ni- sassunaen. Es wurde daher beschlossen, eine Reihe von »«««» und Sachverständigen zu vernehmen, um üder di« Uriamen orr Katastrophe so «eit al» möglich vSlkig« Klarheit -u schassen. koblenwerk gesetzt wurde, erstatte,» L W den Vertretern der linken Lwsl ID Ilogi unaan« Lonntag» Eummao vom 30 OKI. out. rto »m 31 Oick. In- tolg« ävs KotormotionrtootO» Köln» Rottung onoohoint. Ol» äorin ont- holtonon /inrolgon Kodon oloo »in» ßrssorreSsr« OrüÜoro Hn/olg»n ordttton wie di» siaoltag mittag I Odo. ännodmo- »odluk! Lonnodsnä S Oku vorm. Vorlog äor vrssünsr klsekrlektsn —* Da» vorlänsige Programm der Hnndertsahrfeier der Dresdner Technischen Hochschule. In der Zelt vom s. dis 0 Juni 1928 feiert, wie schon gemeldet, die Technisch« Hoch schule DreS-den ihr hundertjähriges Bestehen. Der Haupttag, der 5. Juni, wird durch einen Festakt im Staatlichen ^vau- spielhaus am Vormittag und eine gesellig« Feier am Nach mittag und Abend ausgefüllt sein, während der dritte Tag für Besichtigungen der wissenschaftlichen, künstlerischen und landschaftlichen Sehenswürdigkeiten der Feststadt Vorbehalten ist. Gleichzeitig wird die Dresdner IahreSschau 1928 «tue Sonderauostellung „Tic technische Stadt" eröffnen, dir das Verhältnis deS Menschen zur Technik znm Gegenstand hat. —* LandarbcitSsorschung. Nachdem Professor Dr. Derlltzki, Ärektor der Versuchsanstalt für Lawdarbcsts- lchre in Pommritz, bereits im Dtai d. I. aus dem Jnter- nattonalen Agrarkongreh in Nom und im September d. I. auf dem Internationalen Kongreh für Arbeitswissenschaft in Nom über sein Spezialgebiet „LandarbeitSforfchung" Bericht erstattet hat. wird er nunmehr a» der Novembertagung des wissenschaftlichen Beirates deS Internationalen Landwirt schaftlichen Institutes in Rom, als besten ständiges Mitglied er im Sommer d. I. ernannt worden ist, tetlnehmen und auf Wunsch deS Internationalen Institutes daS Amt deS General- bcrichterstatterS in der Kommission für ArbeitSwtssenlchaft übernehmen. —* Die Gruppe Tolkewitz der Deutschnationalc« Volk»« Partei hielt am 18, Oktober eine Gedenkfeier an die Völkerschlacht bei Leipzig, verbunden mit Nach feier für HindenburgS Geburtstag, ab. Der Abend wurde verschönt durch GesangSvvrträgc von Fräulein Grützner und durch Sprechvortrüge von Fräulein Börner. Im Mittelpunkt des Abends stand die Festrede deS Oberpost- metsterS Börner. Der Redner behandelte da» Thema 1818 bis 1937. Im Mittelpunkt der politischen Ereignisse am Anfänge des 19. Jahrhunderts steht Napoleon. Er zerschlägt bet Austerlitz den deutschen Katserstaat und zermalmt bei Jena »nd Aueritädt den Staat Friedrichs de» Groben. 1898 steht Napoleon aus der Höhe seines Ruhmes. Da flammen die spanischen Nusstände gegen Napoleon aus. Oesterreich tritt in den Krieg gegen ihn ein: bei Aspern wird der Bann über Napoleons Unbesiegbarkeit gebrochen. Der Feldzug nach Ruhland bringt Napoleon saht den Untergang und gibt den letzten Aniah zur Erhebung PreuhcnS. Der preußische König ist unentschlossen nnd zögernd. Da- Volk in seinen führen den Köpfen und ein Teil de» Bürgertum» ist begeistert,' nur die unteren Schickten bleiben zunächst teilnahmslos. Grobe Männer treten vor unsere Augen: Stein, Hardenberg, Blücher, Gncjsenau, Arndt, Körner. Diese Zeit gleicht der unseren im Jahre 1911. Preußen ringt sich durch trotz Not und Armut. Bereinigt mit Ruhland und Oesterreich zerbricht e» schließlich vom 16. bi» 18. Oktober bet Leipzig Napoleon- Macht. Manche Beziehungen stehen zwischen damals und heute, vor kurzem haben wir HindenburgS Geburtstag ge feiert. HG chw ha»« «k wieder «tue» Mann, zu de« »t» anfbltckr» nntz drn wtt verehren ksinne«. Der Redner schloß «it der Mahnung, rechtz»!Eg », »kr vaterländisch« «r»,tt für dt« kommenden Wahlen «tnzutreta«. So handle man t» Sinn« Htndon»«»ch« — «onderoorenG k» Planetartn«. »er «ii große« »elf«» o»f>«no»»«n» Hopfte»-«»»»»«, i» »laoetartn« »»» Direkt»» Kitz-»»», «t»ß «»»»»n Doaoor-taa X» Uh» wtederß»«. Sa! Sachsen Wirklich Gemeinschaftsschulen? Von Schuldirektor «Laude. wie angeNcht» de» RetchSschularsrtzentwurfe» »« besürch- teu stand Istehe Nr. »LS vom 2l. Juli der „Dresdner Nach, richten'), find Sachsen» Schulen von der sächsischen Regierung »u Vemeinschastsschule» erklärt worben. Sie schreibt: „Es kann nicht b««wetselt werde», daß diese allgemeine» Volksschulen gemäß 8 l» Abs. 1 de« Entwurfes nach Bekennt- nisten nicht getrennte Volksschulen mit Religionsunterricht find und demnach ai» GemeinschastSschulrn im Sinne de» 8 8 gelten müssen.' «der die Regierung gibt selbst Raum für Zweifel, Indem sie tn ihren Abänderungsvorschlägen an bl« Tatsache erinnert, baß die Katholiken ihre Schulen sin l< Schulbezirken) behalten werden. Was ist daS für ein« Gemetnschast. wenn der eine zu ihr berufene Teil fernbleidt? Des weiteren haben die letzten ReichStaaSverhanblungen wieder gezeigt, dab di« Sozialdemokraten sür die weltliche Schule ohne Religionsunterricht eintreten. Sie wird auch in Sachsen, wenigstens in gröberen Orten, gesordert und ein. geführt werben. Dann bleiben sür dl« Gemeinschaftsschule nur die evangelische» Kinder übrig. Sie wird, vom Standpunkte Le» vekenntnisteS ihrer Besucher au» angesehen, von selbst zur Bekenntnisschule. In sie können nach 8 -L des Entwurfes auch andere Sinder etngeschult werden. Ein andere» vild gibt «in Blick aus die sächsische Lehrer- schast. Die bildet, soweit sie der Lehrergewcrkschast angehört, eine Gemeinschaft von Evangelischen — die Katholiken fehlen auch hier —, Monisten, Atheisten, Freidenkern, Kommunisten u. a. Dicker Gemetnschast hat Sachsen in der Hauptsache zu verdanken, dab es trotz der Regierungserklärung keine Ge- meinschastsßchulrn auf rellgivsstttltcher Grundlage im Ginne von si 8 de» Entwurfs besitzt. Das Uebergangsschul- gesrtz von 1Ä9 weist in 8 3, brr unter Anregung und Zustim- mung der Lehrrrgewrrkschast entstanden ist, den Religion», unterricht an» der Volksschule hinaus. Durch das Reich», gericht wurde bekanntlich eine Korrektur vorgenommen. Aber bei der Einstellung eines groben Teils der Lehrerschaft erhielt sie rein formellen Charakter. Die zwangsweise der Volks schule auferlegtsn zwei ReligionSstunden blieben in vielen Fällen ein rein Luberlichcs Anhängsel, wenn sie nickt gar ans irgendeine Weise bedeutungslos gemacht wurden. Den besten Beweis dasttr liefern die Fleibnerschen Verordnungen nach denen da» Tckulgebet abgesckafft und jede religiöse Beein- flustung der Kinder außerhalb des Religionsunterrichtes ver- boten wurde. Daß In vielen Klassen die religiös-sittliche Grundlage, die doch nach 8 9 des EntwursS die Voraussetzung für die Gemein- schaftsschule bildet, nicht vorhanden ist, oder wo sie noch an- klingt, bet vielen Lehvern und den Linksparteien einen Stein des Anstobe» darstellt, dafür liegen die Beweise zutage. Ohne auf Etnzelsäll« einzugehen, sei nur daran erinnert, bah man den Eltern Formulare zur Abmeldung vom Religionsunter richt zustellte und auch »Hausbesuch« zu dem Zwecke nicht ver schmähte. Bei allen EtternratSwahlen bis zu den letzten in diesem Jahre find Srhreegewerkschastler und ihre Organisation immer und überall tn der heftigsten Agitation für die welt lich e S ch u l e ohne RelhgionSunterricht eingetreten. Aus ein mal Frontwechsel: Die sächsischen Volksschulen sind Gemeinschaftsschulen! Diele Taktik ist durchsichtig, das Ziel: Die weltliche Schule! Aus alledem gebt hervor, dah dir Erklärung der sächsische» Regierung, Sachsen habe Gemein- schaftsi^'Ulen, nur insofern zutreffend ist. alS sie sich auf die Gemeinschaftder Lehrer in der Lchrergewerkschast bc- zieht, aber zu bezweifeln ist, soweit die Schulkinder in Frage kommen. Da aber die Schule nicht der Lehrer wegen, sondern diese der Schule wegen da sind, kann von einer Gemeinschafts schule in Sachsen nicht wohl die Rede sein. IV. IVekris Prager Strafe l? Kristall Porzellan ------ Orove ku»w»k! - HUeärigrte Preise Re Vorträge. In Selbständigkeit gegenüber den mannigfaltigen StimmbildungSlehren nnd auf Grund reicher Erfahrung in eigner Lehrtätigkeit legte er die Bedingungen und Möglich, ketten der Stimmbildung dar und erwies diese als Heilmittel sür Stimmkranke und eine für die Wirkung der Stimme wert volle Maßnahme AlS besonders zweckmäßig und nachahmens wert beschrieb er die Einrichtung von Stimmpslegelehrgängen bet der Oberpvstdirektion Dresden. Die Uebernahme dieses Verfahrens auf ander« Berkehrskreise, z. B Eisenbahn und Straßenbahn, ist zu empfehlen. — In der nächsten Sitzung, Donnerstag, den 17. November, spricht Studicnrat Dr. B', Müller über die „Odusiec' und Albrccht Schäffers Dichtung „Der göttliche Dulder". Gäste willkommen. f liunftaiiklio» in Münch«». Durch di« am lg. November bei Hugo Helbing, München. Wagmüllcrslratze ik, slaltsindenbe Auktion „Lelgemälbe Aauarclle und Handzetchnungcn moderner Meister au» ausländischem, norddeutschem »nd Münchner Besitz", wird den Kunstintercocntcn wieder einr reiche Auswahl von Werken bester Meister aus vergangenrr und gegenwärtiger Zeit geboten, welche sich in dem mit elk AbbildungStaseln auSgcstatteten Satasog finden. Auskünfte durch die Fa. Hugo Helbing. München, Wagmüllerstr. 15. Iubilüum -es ZMauer Slavl-rhealer». DaS Stadt-Theater tn Zittau wurde am 2ö. Oktober Jahrhundert alt. Man eröffnete es nach seiner tn den Jahren 1801/62 erfolgten Erbauung am 25. Oktober 1802 mit Jfslands Schauspiel „Der Verbrecher aus Eifersucht". Jahr zehntelang kamen und gingen darin die verschiedensten Wan dertruppen, darunter dt« bekannten und bewährten Direktoren Opitz, Hermann, Rctchardt, Letchsenrlng, Wetßenborn nsw., mit ihren Gesellschaften. Erst seit b«n achtziger Jahren kann man überhaupt von einer festen Direktion sprechen. Als eine solche erwies sich die deS tüchtigen Direktors Julius Seder, dessen Witwe später außer in Zittau noch Direktorin der Stadt-Theater tn Meißen und Döbeln war. Auf ihrer Ztttauer Bühne spielten ost berühmte Dresdner Hofschau, sptelrr wie Porth. Emtl v. b. Osten, Dettmer, Sllmenretch, Ulrich, sogar Friedrich Haas« und Adalbert Matkowsky, der für die „Mxtter Seder" «tue persönliche Schwäche hatte und ihr mehr alS einmal sein volles Gastspielhonorar wieder zurtickgegeben hat. Auf die Direktion Seder folgten später «. a. die des rührigen LudwtgHanstng, welcher Direktor außer klassischem und modernem Schauspiel sogar Oper und Ballett bot und eine Zeitlang die Stadt-Theater von Zittau, Bautzen und Bunzlau tn Schlesien gemeinsam führte. Bon 1895 bi» 1905 war der früher mit «tner Vvcrettenaesellschast tn Böhmen bausrnb« E. Karl tn Zittau Direktor» der seinen Ehrgeiz dann sucht«, daß er alle großen Neuheiten oft noch »or Dresden «nd Leipzig auf der Bühn« der alten Sechs stadt herausbrachte. Unter seiner Direktion konnte daS Zittauer Stadt-Theater vor 25 Jahren seine Hundertjahrfeier im Rahmen einer Vorstellung begeben, in der außer dem ein stigen Jfslaridschen Eröfsnungöstück noch der Einakter „Am Ende" von Marte Ebner-Eschenbach gespielt wurde, in dem die beiden Dresdner Hosschauspieler Paultne Ulrich und Adolf Müller gastierten. Nach dem Rücktritt Karl» übernahm der frühere und kürzlich in Zittau gestorbene Leipziger Schau- spieler Carl Grein er die Direktion des Ztttauer Stabt- Theaters, die er über 15 Jahre hindurch ehrenvoll geführt hat. Unter seiner Leitung nahm das Kunstinstttut der schönen Manbaustaüt einen erfreulichen Aufschwung. Nach Gretner wurde Fritz Klötzel, der ehemalige Mitbirektor de» Waldtheaters tn Oybin, Leiter der Ztttauer Stadtbühne, die später in eigene Regie überging nnd gegenwärtig in Rolf Ziegler einen neuen städtischen Intendanten hat, dem die schwere Aufgabe zufällt. Zittaus Stadt-Theater, da», wie so viele mittlere Bühnen, unter den Zeitverbältnlsscn schwer zu leiden hat. als östlichen deutschen Kulturvorposten zu be- haupten. L. U. Russische Musikimrsosa. Nach dem Vorgehen eines Moskauer Orchester», da» ohne Dirigenten studiert und konzertiert, ist. wie die „Allgemeine Musikzcttung" (Berlin) mittetlt, am musikdramatische,, Institut namens Ltssenko zu Kiew von den Schülern der Ehormeisterklasse ein dtrtgentenloser Chor gegründet worben, der tn folgender merkwürdiger Weis« arbeitet: Ein» der Chormttglteder wirb beaustragt, fich auf die Aufführung eines Werke» vorzubereiten, und e» hat dann fein« Auffassung tn der ersten Probe darzulegen. DaS Stück wird darauf in der von tbm vorgeschlagenen Art gesungen; erst nach dieser Wiedergabe machen die übrigen Mitglieder de» Chore» ihre «endrrungSvorschläge. und da» Werk wird bann tn überein- gekommener „Masscnaufsassung" endgültig «ingrübt und auf- geführt. Sin Standpunkt, der zum bekannten russischen Grundsätze der Gleichmacherei und Niederdrückung der geistig Wertvollen gut paßt! An der gleichen Stell« wirb berichtet, daß trotz dem großen Mißerfolge, der bisher allen politischen Umarbeitungen von vpernwerken be'chieden mar. die Direktion der Moskaner Staatsoper entdeckt Hab«, ausgerechnet Leo DMbe» „Lacme" enthalte viele Einzelheiten, bi« der Gegenwart nicht fremd seien, und sich für di« Zwecke der Propaganda «egen England gut eignen. Man hat daraufhin ein« neu« Fassung des Textes diescr Oper beschlossen, in der vor allem „die An», beutung der Hindus durch die Engländer" recht handgreiflich gemacht werben soll. Im Zauber -es Mondscheins aus -er Akropolis. Bon Cnrt RöSner, Athen. A» griechischen Himmel zieht langsam und ruhig der Mond seine nächtliche Bahn. Wie ein Zauberer aus Märchen land verklärt er alles, was sein fahles Licht ersaßt, In einen magischen Schimmer. Das Wirkliche wird unwirklich, alles Wahrscheinliche unwahrscheinlich. Wie ein Gebtld aus einem Reiche, das hinter Menschheit und Welt liegt, ersteht die AkropvltS vor unseren Augen. Durch einen kleinen Pintenhaän hindurch lugt der GötterfelS, der in allen Zungen gepriesene, gekrönt mit den Bauten der Athener Glanzzeit, der nie wtedergekehrten, der nimmer erreichten. Langsam ersteigen wir die Stufen. Durch die mächtigen Propyläen hindurch wenden wir unö zum Parthenon. Groß und mächtig steht er vor unS, nicht als sei er ein wirklicher Bau, als sei er Stein von irdischem Gestein, neink im fahlen MondeSlichle erscheint es unS, als erzittere er tn leisen Schwingun-en, die uns vergessen machen, daß wir ein von MenslbenhäGden geschaffenes Kunstwerk schauen. Ist schon am Tage bas Spiel von Licht und Schatten ein wunderbares, so ist es setzt, zvr Nachtzeit, ein überirdisches Ereignis. Lachend und scherzen- kamen wir herauf aus der drunten liegenden, lärmenden Stadt, hter aber, vor der Wunder Größtem, wird unser Gemüt wie von einem Sehnen nach Ewigkeit und Nirwana ersitzt. Schweigend setzen wir unseren Weg fort. Ist es Wirklichkeit oder Traum, was wir da erleben? Fast bat «s den «inschetn. als könnte ein Hauch au» unserem Munde den Pnrthenon hinwegheben, vergehen lassen, alS könnten un» nckdende Geister diesen Zauber stehlen, ihn zur yata Morgan« verwandeln und im Augenblick entführen. Wir treten tn die heiligen Hallen ein. Au» der Ferne blinkt und winkt da» große, das freie, unendliche Meer. Die See erglänzt in silberner Helle, wie Nereiden schwimmen die Inseln Aegina und da» glorreiche Salami» tn den Wassern. Der Blick ans de» Säulengange mutet an. wie ein Gemälde, «mrahmt von den mächtigen dorischen Pfeilern, die unge zwungen «nd leicht die Last de» Gebälkes tragen. Ein leichter Wind streicht durch die Hallen, wie ein Flüstern klingt'», wie «tn Seufzen beim Gedenken an vergangene, hehre Zeiten, wie ein Zurücksehnen au» der heutigen Welt des Materialis mus nach der Welt, die In Schönheit und Vollendung -er Kunst erstrahlt«. Gleich wuchtig a» historischer Fülle ist die Umgehung, die — »tr von dieser Warte sehen. Da liegt igevung. der hoi hont««
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