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«olllauiucheu.Smht fSr «rre-rbeschSdi^eL Ein Unternehmen. das t» gleicher Weile die La«« unserer Krieg»- «»valide«. denen BoU und Vaterland -n ewigem Dante verpflichtet sind. b?bEU wie dem gangen Reiche in wirtschaftlicher Hinsicht »1t tzen will un- wird, ist im Entstehen begriffen. Die Vorbereitungen hierzu, -te monateAng im Gange waren, sind letzt abgeschlossen. Der Mangel an Wolle, -er sich seit Ausbruch de» Kriege» bemerkbar macht, hat di« Lurch chre gemeinnützigen Bestrebungen bekannte und seit zwei Jahren um LiebeSgabensenbungen erfolgreich bemühte Frau Kommerzienrat Dresden veranlatzt, die Zucht eine» vorwiegend in der Schwei» und in GÜdfrankreich vielfach anzutresfenden Wollkaninchen» (Angora) in gröberem Maßstabe a uchbet uns in -te Wege »u letten. Neben der Gewinnung der von den Tieren »u erwartenden Wolle sollen auch noch andere Nutzzwecke mit der Zucht verbunden werden, nämlich die Verwertung de» Fleisches -er schlachtreifen Tiere, der Felle und des Düngers. Die Zucht des Wollkaninchen» eröffnet auch insonderheit unseren KriegStnvaltden, deren Hinterbliebenen und anderen Bedürftigen eine nicht zu unterschätzende Einnahmequelle,im Nebenerwerb. In erster Linie sollen an schwerbeschädigte Invaliden Zuchttiere, hauptsächlich belegte Häsinnen, mit de» nötigen Zuchtgeräten kostenlos abgegeben werben. Auch sollen in den Orten, in denen sich Züchter befinden, Deckstellen im Interesse der Rasse reinheit eingerichtet werden. Ein jeder Züchter soll auch eine genaue Anwei sung über die Stallanlage» Züchtung, Fütterung und Verwertung der Zucht erzeugnisse sWolle, Fleisch, Felle und Dünger) erhalten. Besonder» gute Zucht- erfolge werden durch Stiftung von Preisen anerkannt. Der Gewinn q» Wolle wird durch in gewissen Zeitabständen sich wieder- holende Schur erzielt; zweckdienliche Wollscheren und Kisten zum Aufbewahren der Wolle und deren Ablieferung an die Gammelstelle von Frau Kommerzienrat Aietz in Dresden werden zur Verfügung gestellt. Der Preis für die Wolle bewegt sich zurzeit zwischen <0 und 50 Mark für da» Kilo; von jedem einzelnen ausgewachsenen Tiere sollen jährlich an nähernd 800 Gramm Wolle gewonnen werden. Außerdem hat Las Fleisch und -aS Fell ansehnlichen Wert: jede« schlachtreife Tier wiegt im ausgeschlachteten Zustande ungefähr zwei Kilo. Von jeder zuchtfähigen Häsin können im Fahre viermal je fünf oder sechs Jungtiere gewonnen werden: der Jahresertrag an Jungtieren ist also 20 Stück und darüber. Die jungen Tiere werden, acht oder neun Monate alt. schon zuchtfähig. Für solche schwerbeschädigte KriegSinoaltden oder andere Gebrechliche, -te die Pflege und Schur der Tiere selbst nicht ausführen können, werden sich sicher- lich in ihren Wohnorten freundliche Helfer, auch Damen aus der Gesellschaft, finden, die ihnen die nötigen Arbeiten verrichten helfen. Eine Zuchtlehr- austalt wird demnächst von Frau Kommerzienrat Zietz eröffnet werden. Die Zucht einer Anzahl Kaninchen ist fast in jedem Haushalt müg - lich Für die Ernährung -er Tiere genügen in -er Hauptsache Gemüfeabfäüs, Sartoffelschalen, daneben wird etwas Gras in trockenem Zustande, im Winter Heu und einige Kohlrüben gefüttert. Die Pflege der Tiere und Reinigung -er Behälter kann durch Kinder erfolgen, in deren Gemüt durch die Zucht dieLtebe zu Tieren erweck/ wird. Unsere Feldgrauen wissen davon zu erzählen, welche große Wirt- s cha ftliche Bedeutung die Kaninchenzucht für Frankreich und Belgien hat: auf diesem Gebiete können wir von unseren Feinden lernen. Um viele Mil lionen kann da» deutsche Bolksvermögen ohne wesentlichen Kosten- und Arbeitsaufwand bereichert werden, wenn in jedem Haushalt einige Kanin chen aufgezogen werden. Das Wollkaninchen hat um deswillen einen besonderen Wert, weil wir uns durch den Gewinn an Wolle von der Zufuhr aus dem Aus lande weniger abhängig machen. Hier eröffnen sich Ausblicke von grober Be deutung; Len praktischen Nutzen zu schildern, bleibe Vorbehalten. Für Heute sei nur so viel gesagt, daß die Verwertung von Kaninchenwolle mit Streckstoffen in der von Frau Zietz ungeordneten technischen Bearbeitung zu überraschenden Erfolgen geführt hat. Zunächst ist von Frau Kommerzienrat Zietz geplant, in der ErwerbStätig- keit beschränkten Invaliden kostenlos Zuchttiere nebst den erforderlichen Ge räten zu überlasten. Za diesem Zwecke werden die Adressen solcher bedürftiger Invaliden vorgemerkt. Die Wolle der Angora-Kaninchen wird von Len ein zelnen Haltern bzw. Züchtern dieser Tiere bis auf weiteres zum Preise von 40 btS 50 Mark für daS Kilo in der öffentlichen Berpackungsstelle für Felb- postpaketchen in Dresden, Stdonienstraße 8, angenommen. Nach alledem ist hier ein großzügiges Werk im Entstehen begriffen, dem reicher Segen beschieden sein möge. > lNachdruck erwünscht.) vnterdsltung»- Leilsge Srgltimlet 1856 Nr. 210 Sonnabend, am 9. September 1916. Der goldne Käfig. Roman von Konrad Remling. 1. Kapitel. Frau von Landen rechnete. Sie saß vor ihrem HaushaltungSbuch, neben dem das kleine, dürftige Geld kästchen stand, und die schmalen, blassen Lippen ihres müden, noch immer schön geformten Mundes flüsterten Zahl auf Zahl. Sie schrieb und zählte zusammen und kam -och immer wieder zu demselben Ergebnis: es ging nicht... beim besten Willen ging eS nicht. Seufzend lehnte sie sich zurück, zog einen Brief aus der Tasche ihre- schlichten schwarzen Kleides und begann zu lesen: Liebe Mutter! Set nicht böse: Dein Junge braucht wieder einmal Geld. Ich habe lange mit mir gerungen — aber nun gebt eS nicht anders. Es ist keine Ehrenschuld, auch keine Spielschuld, und es drängt auch nicht so, daß Du beute ober morgen schon Deinen armen Kopf zermartern müßtest, woher Du es noch einmal nehmen sollst. Aber schließlich muß es doch sein. Ich komme mit meinem Leutnantsgehalt und dem kleinen Zuschuß, den Du mir bisher gegeben hast, nicht mehr aus, so sehr ich auch versuche, mich einzuschränken. Da sind tausende Verpflichtungen: Geselligkeit. Kameradschaftlichkeit, Festlichkeiten, die ich mitmachen muß... Nun, Du wirst es ja verstehen. Ich habe mir deshalb nicht anders helfen können und — zum ersten Male in meinem Leben — Geld aufnehmen müssen. Natürlich nicht auf Wechsel, sondern unter durchaus anständigen Bedingungen. Aber auch die müssen einmal beglichen werden. Und deshalb komme ich zu Dir. Sieh zu. was sich machen läßt. Ich weiß, daß es Dir schwer werden wird. Aber es bleibt mir keine Wahl. Es sei denn, daß ich mich entschließe, des Königs Rock aus zuziehen und einen bürgerlichen Beruf zu ergreifen, zu dem ich freilich weder Fähigkeiten, noch irgendwelche Vorbildung besitze. Die Sandens sin- immer Offiziere gewesen, und Du wirst selbst nicht wollen, daß Dein einziger Sohn einen Beruf aufgibt, der ihm Freude macht und dem er mit Leib und Seele angebört. Selbstverständlich verlange ich nicht, baß Du deshalb Dir oder Schwester Lena irgendwelche Einschränkungen auferlegst. Euer Leben ist ohnehin bescheiden genug, wie ich weiß. Und meine arme, kleine Schwester mit den Hellen, jungen Augen und der frischen Lebenslust ihrer achtzehn Jahre seufzt gewiß manches liebe Mal, wenn sie andere, die nicht halb so schön sind wie sie, in seidenen Kleidern und mit Schmuck behängen prunken sieht, während sie selbst immer wieder die mühsam zurechtgestutzten alten Kleidchen anziehen muß. Du siehst, ich kenne unsere Lage sehr wohl. Wenn ich mich also trotzdem an Dich wende, so kannst Du daraus entnehmen, daß ich mich wirklich in großer Verlegenheit befinde. Also nochmals: sich zu, was sich machen läßt, und antworte mir recht bald! Grüße Lena und nimm selbst «inen herzlichen Kuß von Deinem treuen Sohne Klaus. Frau von Sauden -erhob sich und ging im Zimmer umher. Nein — cs ging nicht, beim besten Willen nicht. Das kleine Vermögen, von Lessen Zinsen sie und Lena mehr schlecht als recht lebten, vertrug keine Kürzung mehr, und wären es auch nur wenige tausend Mark gewesen. Und sonst gab es keine Möglichkeit. Schmuck. Silber oder andere Wertsachen, die sie hätte versetzen oder ver kaufen können . . . alles war schon diesen Weg gegangen. Sie sah sich im Zimmer um: Dürftigkeit, wohin sie blickte, verblichene Vor nehmheit. schadhafte Teppiche, morsche Möbel, deren fadenscheinige Scidenbezüge, Lurch geschmäcklose gehäkelte Deckchen nicht mehr geschützt, sondern nur noch ver borgen werden sollten. Im Spiegel, an dem sie vorüberkam, erblickte sie ihr Bild. MMMMMMMMMMMMM Viviivr zum 1. Oktober aesnebt. Offert, mit Zeugnisabschriften, Gehalts- anspWchen und Photographie einienden an > Major v. bei Naunhof. ! Werkzeugschlosser, möglichst auch für Stanzen bau.! zmn sofortigen Antritt gesucht von Zwlckauer Straße SS. kür grSssoron Kotoldotriod mit »ststNaolax« sofort gesucht. Militärfreier, solider, nüchterner Mann, welcher in seinem Fach selbständig, tüchtig und erfahren, sowohl in Lichtanlagen, wie auch in Schwachstrom, sein muß, findet gute Stellung. Kann auch Halb-Jnoaltd sein. Mit Zeugnissen zu melden Kotvl Ssllovus, vroiliso. Mo-VofMef oder für ein Anwaltsbüro sogleich gesucht. Kriegsinoalid . bevorzugt. Zu melden bei p. prim. Ü»ekler, Bantzen» Zuverlässige», verheir. ISges II. KSttnel' sucht für I. Oktober oder ipäter Rittergut Mtstlareuth (Dgü.) Zeugnisabschriften und Gehalts- aniprüche erbeten. Gesucht für sofort oder 1. Oktober tüchtiger, zuverlässiger Vemsltei'. militärfrei oder Kriegsinvalid. Gehaltsangabe nebst Zeugns-Ab- schriften erbeten. Llrelmer, Rittergut Altfrauken bei Dresden. lit-fiimil lttiül »t«riia»»el»er, H»«t»I«r, und 8«I»1»»»«r für Heereslieferungen. SIlMuer, Hofwagenbau, Olriroltzstraste. U»1r suchen zum sofortigen An» D tritt in dauernde Stellung' für unser« Dreherei »inen Voi'sr'delter'! gesetzten Alters, der mit der An- fertigung von Werkzeugen usw., durchaus vertraut ist. ! < kpstüel»üi«liö>kest»1.-ll,' Ldr«»«I»r»-ttk. RilitLrkrei« suchen in dauernde Stellung Li. sL O«.- tte»zr«»«II»oI»»sst, vez Dresden. Gesucht für sofort oder später Vsrveltsr, Voxt oster Virttobettor. Zeugnisse und Gehallsansprüche «msenden an Freiherrn vor» Mansch« bei Osttitz i. Sa. VermIttzr-KeMli. Suche zum 1. Oktober einen tüchtigen, zuverlässigen (auch Kriegsbeschädigter oder Kriegsoertreter). Persönliche Vor stellung mit Zeugnissen erbeten. v. Vltaeliter, Rittergut Nickern b. Dresden. Auche für 1. oder 15. Oktober V verheirateten, ordentlichen Wür sucht bekannt« erste Kunstanstall, welche in Plakaten, gestanzten Reklame-Artikeln, Faltschachteln jeder Art, wie überhaupt in allen besseren lithographischen Druck- arbellen Hervorragende» leistet, W-Lesucti. Suche für 1. Oktbr. einen Vogt, verh. oder unoerh., der mit landw. Ma,chinen vertraut ist. Bewerber, «vent. auch Kriegsinoalid., wollen sich melden bei wutsbes. Böaisch in «öhrifch bei Zehren. Für groß. Rittergut per 1. Oktober tüektlevr I», sowie auch ll. Vemsltef. , Es sind ca. 30 Stück Großvieh ^ent.Kriegsbeichadigte,^ gesucht. 20 Stück Jungvieh zu ver- lorgcn. Selbsttränke, elektr. Licht und Gehaltsanspruchen erbeten an >v rkklr. Rübenrungse, keine klttöl'gllt V6U6NS Brennerei LbMivM für meinen Allgäuer Rassestall. bei Gad Lausick. Ein verheirateter Hofmeister (kann sein) gesucht. IWtz Rttgt. Ovvitzsch bei Riesa. L. Ble^inaiiii, Neubau bei Freiberg. Suche für 1./10. ein eins., zuverl. lliusterttäul. oster Lillsterxiirtooiüi st. oder H. LLIaaae, nicht unter 22 I., für 4 Kinder, 4 Mt. bis 11 Jahre alt (ältester Junge nur Ferien und Sonntags daheim). Nur Bewerb., weist Ammer Mann, oründücker Ausbildunadab 1 Ott I beste Empfehlungen u. gute Zeug- L ' niste aufzuweisen haben, wollen schriftlich durch den Inspektor der! Gehalts- »ewäi.« «leotten- Ansprüchen senden an * - - - s Frau Zl. Stelzrer, kerg; b. Goslar. Für ein hiesig«« größere« Bank- instttut werden für sofort «W M l,M r gesucht, di« sich als Kaffenbote« ^ bezw. Portier» eignen. Angebote,' ^ mst Lebenslauf und Gohalts- ansprüchen erbeten unt. K. «SL7 an die Erped. d. Bl. r lücliliW lierlreler, r welcher bei der größten Kundschaft bereit» beste«» eiageführt ist. Nur solche Herren werden um An gebot« mit genauen Angaben aller interessierenden Punkte »nt. L<» M, LOOK an A.ck.tt lststoaa«, Berlin, ersucht. ssnnnsiomroisoiistor /„ «-<->«- «-i»«.«»« für den Verkauf eine» vorzüglich, für anStvärtS »E^ gesucht, reinigenden, wohlriechenden und vor allen Dingen verblüffend schäumenden V«1Ivtt«-S«1Ooi»-Lrr»«t» sofort gesucht. Guter Verdienst. Jede» Geschäft ist Käufer. Nur wirklich erst« Kräfte, di« in den «inlchläg. Geschäften Angeführt Pirnaische Straß« Lü. tzartilakar aaü Latzarirt für Lisenwaren, Haus- u. Küchen gerät», vauartikeh BerkSuserin für Haus- und Küchengeräte gesucht, «usf. schriftl. Bewerbgn. mst Angabe der Gehaltsampr. an si^ ^llen sich melden bii ' I -"ol»» »75»"'' i ' 1, Snstaüalion^oschäk stüefucht zum 1. 10. oder auch > W früher tüchtiger, zuverlässiger, unoerh., militärfr. od. kriegsinoal. I. Vemsite»' j mit gut. Empfehlungen, der unter! meiner Leitung auch selbständig wirtschaften kann, für meine S00 sächs. Acker große Wirtschaft. Per- ! sönliche Vorstellung mll Zeuan.! erbeten. Gehalt nach Ueberem- kunft. IR1tt«rg. Lost u. Bahnst. Deutichenbora, j )ez. Meißen. Hloackte. Suche für 1. Oktober einen Ehef, wird für 1./10. oder früher I erfahrenen, zuverlässigen, Militär- energisch., durchaus zuoerläss., freien Oberjchweizer. der mit > an strenge Tätigkeit gewöhpter seiner Frau und einem Lehr- I burichen meinen Stall mit 45 Stück Großvieh und 12 Stück Jungvieh i " ' " ,.7"^ kann. Bewerber, denen I ^7^12., welche» sich keiner Arbeit scheut^ und melken kann, I gesucht. Angebote erbittet ^ an strenge Tätigkeit gewöhnter ? Wh iE Mae S1tt«rrwt Hktnmnnckortk bei Leipzig, ! ^uche einen an strenge Tätigkeit V gewöhttten jungen besorgen kann. Bewerber, denen an dauernder Stellung gelegen ist wollen sich mit Zeugnissen u. Gehaltsansprüchen wenden an L«x Riss«. Gutsbesitzer; HI1neI>at» bei Zichaitz Ritterg. Beucha b. Bad Lausick in Sachsen. Suche für 1. Ottober ein welches Zinimrrreinigen, Schnei dern, Plätten und Servieren kann. Zeugnisabschriften und Gehalts- anspr. an Frau «. lSolmilelt, Rittergut Ziegra bei Döbeln. wird den 1. Oktober gesucht. Im Fam.- ge Stall ist ein Schweizer. Anschluß wird gewährt. 8t»inmxmt bei Stollberg, Erzgeb. «rontvar«, ^/Malter durchaus selbständig, fürfo^rr/^ Ottober. Landwirtssohn/ DM' gesachr. zW> bevorzugt. Familienanschluß wird ! B'l'stst» Igewährt. Zeugnisse u. Gehalte unoerh., sofoi Jagd- und Feldaufseher, mit Forftkenntnkffen ofort gesucht. Zeu^n. Suche für 1. Ottober auf ein, mittleres Gut bei Pirna einfache«, ' zuverlässige» Wirtschastsmädchen, nicht unter 20 Jahren, bas sich keiner Arbeit scheut und