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tretencn Banke» und Bankier- nehmen laut Bekannt machung im Anzeigenteile Zeichnungen auf di« fünfte Deutsche Kriegsanleihe kostenlos entgegen und halte» zu diesem Zwecke ihre Geschäftsräume auch nach Kaffen- fchlutz geössnrt. — Die aerbündeten kaufmännischen ««reine für »ei», liche Angestellte (Sitz KafseH. die bet de» früheren RelchS- anleihen insgesamt 89 000 Mk. gezeichnet haben, wollen auch für die fünfte ReichSanlethe allen Handlung-- gehUsinnen. auch Nichtmitgliedern. die Möglichkeit bieten, sich mit einer Zahlung von 20 Mk. an aufwärts an der Zeichnung der Reichsanleihe zu beteiligen. Der Mindest, betrag kann auch von mehreren Kolleginnen aufgebracht werden. Näheres ist in -er Geschäftsstelle beS hiesigen Vereins der Handlungsgebilsinnen für Dresden und Um gegend, Marienstraße 22. wochentags zwischen 10 bis 1 und 3 bis 4 Uhr zu erfahren. — Für die Reichsoersicherung sind im KriegSjahr ISIS durch die Post gezahlt worden: an Unfallentschädi- aungen 14858400 Mk.. Invalidenrenten 148468000 Mark, Kranke nrenten 434S000 Mk., Alters renten 12 075 000 Mk.. Witwenrenten 2 004 000 Mk., Waisenrenten 9 Mg 000 Mk.. Witwenkranken renten 6SOOO Mk.. Witwengeld L80I000 Mk.. W a i s e n a u S st e u e r 28000 Mk.. Zusabre nten »54 Mark, B e i t r a g S er st a t t u n g e n 6S5 Mk.. insgesamt 837181 000 Mk. Gegenüber dem Jahre IV14 ist das eine Steigerung von 8 708 000 Mk.. während vorher noch eine Zunahme von 11360 000 Mk. zu verzeichnen war. 1S18. also im lebten KriedenSjahre. betrug die Steigerung sogar . 14 IM 000 Mk. — Lohneinbehaltungen zur Verhütung der Verwahr losung der Jugend. Bei dem Generalkommando Xll waren Klagen über die zunehmende Verwahrlosung der Jugend, insbesondere der Personen unter 18 Jahren, angebracht worden. Um dem entgegcnzutreten, war u. a. vorgeichlageu worden, an jugendliche Personen beiderlei Geschlechts bis zu ihrem vollendeten 18. Lebensjahre von ihrem baren Arbeitsverdienst, gleichgültig, ob dieser nach Stück lohn. Zeitlohn oder auf andere Weise berechnet werde, für jede Woche nicht mehr als 16 Mk. und außerdem ein Drittel des 18 Mk. übersteigenden Betrages auszahlen, den nicht auszuzahlenden Teil des baren Arbeitsverdienstes aber vom Arbeitgeber binnen fünf Tagen nach jedem LöhnungS- abschnitt bei einer öffentlichen Sparkasse auf den Namen des Jugendlichen auf ein Sparkassenbuch mit der Maßgabe einzahlen zu lassen, daß über das Guthaben nur mir Zustimmung des Gemcindeoorstandes des jeweiligen Aufenthaltsortes des eingetragenen Inhabers verfügt wer den dürfe. Das Generalkommando ersuchte die Handels kammer Dresden um gutachtliche Aeußerung, ob sie die vor geschlagene Maßnahme für erforderlich und praktisch halte, ob der Wochenlohn der Jugendlichen unter 18 Jahren — männlichen oder weiblichen Geschlechts — durchschnittlich, häufig oder nur vereinzelt über 18 Mk. betrage und ob der Mehrertrag hinterlegt werden könne, ohne daß zu erwarten stehe, daß die Spareinlagen alsbald wieder zur Bestreitung notwendiger Ausgaben für den Jugendlichen oder dessen Familie verwendet werden müssen. Nach eingehenden Er mittlungen bei einer größeren Anzahl beteiligter Firmen MB ihres Bezirks und in Uebcreinstimn.ung mit den meisten von ihr befragten Beteiligten bezeichnete die Kammer cs -8 auf Grund eines Beschlusses ihres zuständigen Ausschusses "d für dringend erwünscht, daß Maßnahmen in dem beim A Königlichen Generalkommando angeregten Sinne getroffen würden, um der beklagten Verschwendungssucht und Äer- D wahrlosung jugendlicher Arbeiter beiderlei Geschlechts ent- A gegenzuwirken. Zu den dem Königlichen Generalkommando Z gemachten Vorschlägen sprach sich die Kammer u. a. wie « ^ folgt aus: Li L Sehr viele jugendliche Arbeiter und Arbeiterinnen unsere» 'S 2 Kammerbe,jirkcs verdienen zurzeit erheblich mehr als >8 Mk. "L Z wöchentlich, besonders wenn sie gegen Stücklohn beschäftigt werden. Wie wir sestslellten, erzielen in manchen Fabriken jugendlich« « H Arbeiter unter 18 Jahren bis zu 80 Mk. und mehr die Woche. K tzf Die Ursache dicker auhergewohnlich hohen Arbeitslöhne der . jugendlichen Arbeiter ist vor allem darin zu suche», daß viele «K Arbeiten infolge des Mangels an älteren Arbeitern von den E . jugendlichen Arbeitern ausgeführt werden müssen. Wird di« A ^ Arbeit gegen Stücklohn ausgcsührt, so müssen die Arbeiter ohne «» 8 Rücksicht auf ihr Alter die Lohnsätze erhalten, die entweder zwischen -Q ^ den Arbeitgeber- und Arbciinehmerverbänden vereinbart oder von , Z Len bestellenden Behörden vorgeschrteben worden sind. Auf diese 8 Weise kommt es häufig vor, da» jugendliche Arbeiter, die sich eine ^ besondere Fertigkeit in der Ausführung einer bestimmten Arbeit G erworben haben, in demselben Betriebe bedeutend mehr verdienen M», als verheiratete Arbeiter, die wegen der besonderen Art ihrer ^ Arbeit gegen Ttundenlohn bcichästigt werden müssen. Daß die jugendlichen Arbeiter von dem hohen erzielten Arbeitsverdienst " nicht de» wünschenswerten Gebrauch machen, ist eine vielfach sest- » gestellte Tatsache. Ter hohe Arbeitsverdienst reizt sie zur Ber- »S ichwcndnngsiucht und Vergnügungssucht an, waS nachteilige M Folgen sowohl für die jugendlichen Arbeiter selbst (Gesundung, Gesittung ufw.1 als auch für das Verhältnis zwischen ihnen und ihren Arbeitgebern nach sich zieht. Hier etnzugreisen, erscheint dringend notwendig. Tie zu diesem Zwecke gemachten Vorschläge, die sich, wie wir scftstellten, in ihren Grundzügcn eng an die ein schlägigen Bestimmungen des Oberkommandos in den Marken au- schlicßen, Hallen wir für durchaus gangbar und durchführbar. Nur wäre es sehr zu wünschen, da» gleiche Vorschriften über den Svarzwang der jugendlichen Arbeiter von sämtlichen General kommandos des Tonischen Reiches erlassen würden. Im anderen Fall ist zu befürchten, da» ein großer Teil jugendlicher Arbeiter ans de» Bezirken, wo et» Svarzwang sür jugendlich« Arbeiter von dem zuständigen Generalkommando vorgeschrieben ist, nach Gegenden abwandcrn, wo keine derartig«» Bestimmungen bestehen. Auch dürste zu erwägen sein, ob nicht die vorgeschlagene Alters grenze von 18 Jahren zweckmätzigerwcis« zu erhöhen wäre und die Vorschriften aus alle unmündigen Arbeiter beiderlei Geschlechts ausgedehnt werden möchten." Das stellvertretende Generalkommando XII teilte Ser Kammer nach längerer Zeit auf diesen Bericht init, daß cs im Verein mit dem stellvertretenden Generalkommando des XIX. Armeekorps nach eingehenden Erwägunge» sich ent schlossen habe, von einer Verordnung betr. den Sparzwang sür jugendliche Arbeiter abzusehen. — Heber die Tätigkeit des Eljcmische« Uutersuchnugs- amtes der Stadt Dresden im Jahre ISIS erstatten Professor Dr. A. Benthielt und Dr. H. Hempel einen in der „Pharmazeutischen Zentralhalle" abgcdruckten Bericht, dem wir folgendes entnehmen: „Die im vorigen Berichte ge äußerte Ansicht, daß der Krieg keine nennenswert« Zunahme -er Nahrungsmittelversülschung zur Folge gehabt habe, kann nach den im zweiten Kriegsjahre gemachten Er fahrungen nicht in vollem Umfange aufrechterhalten werden. Zwar hat sich auch in diesem Zeiträume hcrausgestellt, daß die meisten der seit altersher bekannten Nahrungs- und Genußmittel, besonders die in älteren Ladengeschäften feil gehaltenen Massenverbrauchsgegenstände, noch immer in guter Beschaffenheit zum Verkehr gelangen, aber die Er zeugnisse der zahlreichen, wie Pilze aus der Erde schießenden Neugründungen, die in Form von Tabletten und Pülver- chen zur Selbstherstellung von Nahrungsmitteln im Haus halte oder als Ersatzstoffe und Streckungsmittel angebotrn werben, wachsen sich mehr und mehr zu einer Gefahr für die VolkSwohlfahrt aus und müssen lebhafte Be denken erregen. Vor allem aber erlitten die Verhältnisse im Milchhandel eine derartige Verschlechterung, daß energisches Einschreiten geboten erschien. Leider war eS auS den verschiedensten Gründen nicht immer möglich« den Umfang der Ueberwachung, soweit er in der Zahl der ent nommenen Proben zum Ausdruck gelangt, auf -er in Friedenszeiten erreichten Höhe zu erhalten. Die Gesamt zahl der untersuchten Proben belief sich auf V77V, gegen 7458 im Jahre 1914 und 9210 im Jahre 191». Die Zahl der Beanstandungen, welche im Vorjahre 12M v. H. betragen hatte, stieg auf 19,40 v. H. und erreichte damit den höchsten Stand seit mehr alS 15 Jahren. In der Haupt sache ist diese Zunahme allerdings auf daS Ueberhand- nehmen der Milchversälschungen »urückzuführen. Sieht man von den Milchuntersuchungen ab, so stellt sich die Ve- anstanbungsziffer der hinterbleibenden Probe« auf 11L v. H- gegen 12/1 v. H. im Vorjahre, ein Zeichen, daß di« Tätigkeit des Amtes im großen und ganzen doch ihren Zweck erretchl hat. Besonder« der Verkehr mit sogenannten Aufmerksamkeit erfordert« Liededaadr«, Feld- Postsendungen, Ersatzmitteln usw„ unter denen sich zahlreiche erbärmliche, ja geradezu schwindelhaft» Er »eugntffe fanden: Bouillonwürfel ohne Fleischertrakt, Ei- pulver ohne Eß Mklchpulver und -Tabletten am» Mager milch, Salatül-Erfatz auS Wasser und.rinrr Spur Pflanzen- schleim, Butter-Ersatz mit 75 v. H. Stärkekletstrr, Marmr laden au» Rüben- oder Kartoffelbrei, Honig- und Marme ladenpulver aus gefärbtem und parMmirrtem Zucker, Punsch, und Grogwürfel au» Zucker und gefärbter Gelatine mK homöopathischen Mengen Branntwein. Kakao auS ge mahlenen Schalen sind di« hervorstechendsten Vertreter dieser Gruppe. Dt« ausgesprochenen Beanstandungen wurden in der Mehrzahl der Fälle durch polizeilich« Verwarnung erledigt und hatten daher nur 46 geeicht- liche Verhandlungen, an denen -er Direktor oder sei» Stell Vertreter al» Sachverständige trtlnahmen, zur Folge. Außerdem waren für hiesige und auswärtige Gerichte 2K größere Gutachten zu erstatten. Leider gelang eS nicht immer, der Uebervorteilung und Täuschung der Bevülke rung mit Hilfe der gesetzlichen Vorschriften wirksam -i begegnen. Dem Einschreiten gegen die zahlreichen, oft recht geringwertigen Ersatzmittel stand -er Umstand ent gegen, daß diese Erzeugnisse meist unter Kennzeichnung der Nachmachung oder Verfälschung in den Verkehr gebracht wurden, sei eS. daß ihre Bezeichnung die Vorsilbe .^kunst iKunsthonig. Kunstmarmclade. Kunsteipulver) oder die Nachsilbe „Ersatz* (Honlg-Ersatz. SI-Ersatz, Galatül-Ersah) enthielt, oder ganz farblos -. B. Brotaufstrich gewählt wurde. Die mit „Kunst" zusammengesetzten Wortbildungen werden im allgemeinen von den Gerichten als zur Auf klärung -es Publikums ausreichend angesehen. Gegen Be zeichnungen wie Brotaufstrich sür butterähnliche Gemische von Fett mit Stärkekleister hat die Dresdner StaatSanwalt schaft ein Vorgehen abgelehnt, weil sie In den Käufern keine bestimmte Erwartung bezüglich der Zusammensetzung Her vorrufe. lieber die Berechtigung, ein Nahrungsmittel alS „Ersatz" zu bezeichnen, gehen die Meinungen der Dachver- ständigen noch weit auseinander. Die wegen über mäßiger Preissteigerung eingeleiteten Straf- verfahren haben mehrfach zur Freisprechung oder zur Sin- stellung des Verfahrens geführt, weil dem Verkäufer trotz augenscheinlicher Uebervorteilung des Publikums ein über- mäßiger Gewinn im Sinne der Bekanntmachung vom 23. Juli 1915 nicht nachzuweisen war. ES ergab sich zwar, daß die in 10-, 20. oder 50-Gramm-Packungen zum Preis« von 10 bis 50 Pf§. frilgebaltenen Eipulver, Honlapulver. Butterpulver nur einen Geldwert von 2 bi» 3 Pfg. be faßen, aber die ungeheuren Spesen für Verpackung, Reklame, Reifende und Kleinhandel verteuerten die Sachen so sehr, daß dem einzelnen nur ein bescheidener Nutzen blieb. In mehreren Fällen, in denen die gesetzlichen Vorschriften offensichtlich versaaten. wurden zum Schutze und zur Auf klärung des Publikums Warnungen und belehrende Aufsätze in der Tagespresse veröffentlicht. In einem aewissen Zusammenhänge zu der Kriegsbereitschaft, soweit sie in der Beschaffung von Rohstoffen zum Ausdruck ge langt, standen auch umfangreiche Versuchsreihen über Sie Gewinnung und Reinigung von Fett auS Abwafferschlamm und Fettsängern, sowie über die Zusammensetzung beS In der BerwertungSanstalt auS Küchenabfällen hergestellten Trockenfutter»." — Bund Dentscher Berk«hrS»Berei«e. Die 15. ordent liche Hauptversammlung deS Bunde» findet am 34. September vormittag» 10H Uhr im Hotel Hausse in Leipzig statt. Außer den satzungSmäßtg zu erledigenden Punkten steben u. a. auf der TaaeSordnung: Beratungen über Hotelbildschmuck und BahnhofSbildschmuck, Maßnahmen sür d>e Förderung deS innerdeutschen Verkehr», Erhöhung der Eisenbahntarife und Gegenleistungen der Elsenbahn- nerwaltungen. Kursbücherreform und die Bedeutung der Fremdenheime für den Verkehr. Bon besonderen Veranstal tungen wird im Hinblick auf die Zrttverhältnisse abgesehen. Eine öffentliche Versammlung wird ebenfalls au» diesem Grunde nicht stattftnben. - Bei der Ssf-ntliche» Waldfeier i» Prinzeß-Marga. rethen-Park morgen. Sonntag, nachmittag» Punkt 4 Uhr, spricht auf Einladung deS Gustav-Adolf-ÄereinS Herr Pfarrer Meißner aus BreSlau über: „Die deutsch- evangelischen Gemeinden in England und der Weltkrieg". Da Pfarrer Meißner lange Zeit deutscher Sremannspastor in England war. so vermag er aus eigener Erfahrung heraus un» die deutlichsten Bilder vom großen KriegSletd unserer Landsleute in England zu geben. Dazu bietet der Dresdner Männergesangvrrein „Tannhäuser" unter Leitung des TonkünstlerS und Kantor» Stranßku Gesangsvorträge und der Jungmännerveretn der Jakobikirche unter Leitung de» Herrn Benz Posaunenvor träge. Jedermann hat freien Zutritt. Bei regnerischem Wetter findet die Feier in der geräumigen Waldhalle deS Parkes statt. — Die Geschäftsstelle d«S Dresdner Verein- der Sinderfrennde (Kinderschuh) befindet sich nicht mehr Scariastraße S, sondern ab 1. September Diktorta- straße 1 S, 2. Sprechstunden werktäglich 9 biS 1 Uhr, Don nerstags auch nachmittags 4 bis S Uhr. Anmeldungen von freiwilligen Helferinnen und Helfern werben dankbarst entgegengenommen. — Das uen« SonzertHan» tm DurchgangShauS Reit bahn- und Prager Straße wird, gleichwie da» Prinzeß- Theater an der Prager Straße, am nächsten Freitag ex- öffnet, und zwar mit einem Konzert vor geladene» Gästen. ES wirken nur Mitglieder der Köntgl. Hoftheater mit. Am Tage darauf findet ein Wohltätigckett»- konzert zum Besten deS Verein» Hetmatdank und der durch den Krieg in Not geratenen Dresdner Journalisten statt. Eintrittskarten zum Preise von 4L0, 8,15, 2,10 und 1,05 Mark in den Hofmusikaltenhandlun- gen von Ries und Brauer. — Ei» »ene, Roman, „Der golbne Käfig" von Konrad Remling, beginnt in der Unterhaltungsbeilage der vorliegenden Nummer. — I» den Ferienkurse» an der Technischen Hvchschnle Dresden für solche Kriegsbeschädigte, -te an der- selben das Studium auf Grund eine» dazu berechtigenden Reifezeugnisse» beginnen ober wieder anfnehmen wollen, wird der unentgeltliche Unterricht folgende Fächer umfassen: s) Zur Auffrischung und Ergänzung der Schnl- kenntnisse: Elementar-Mathematik, Grundlagen der Physik; b) zur Einführung in die Vorlesungen und Hebungen de» zweiten StudiensemesterS: Differential- und Integral rechnung, darstellende Geometrie, technisches Zeichnen und Skizzieren, allgemein« Elektrotechnik,' e) zur Einführung in die Vorlesungen und Uebungen de» vierten Studien- semefterS: Technische Mechanik, elektrotechnische- Praktikum. Der KursnS findet vom 18. September biS zum 14. Oktober statt. Anmeldungen mit Zeugnissen bi» zum 12. September beim Sekretariat der Technischen Hochschule (DreSdeu-A., BiSmarckplatz). — Die Verlustliste Nr. »28 »er sächsische« Armee. auS- gegeben am 8. September, hat folgende« Inhalt: Infan terie: Regimenter Nr. 104. 107. 108, 177; Referve-Regt- menter Nr. 108. ISS; Landwehr-Regimenter Nr. 101. 107; Ersatz-Regimenter Nr. SS. 24. S2, 40; Maschinengewehr- Abteilung Nr. S; Feld-Maschtnengewe-r-Züge Nr. 7», 98. 179. 181, S8S, S90. »91; Maschtnengewehr-ErgänzungSzüge Nr. S47, 782; Maschinerigewe-r^S.-Trupp- Nr. 90. 91, ISO. 194, 195, 197. Etappen-Formation: Etappen- MuntttonS-Kolonne Nr. 2V. Sanität». Formation: Freiwillige Krankenpflege. Artil.lertebepot Dres den. — Außersächstsche Truppenteile. Die Verlustlisten der sächsische« Armee, deren Ab- druck bekanntlich verboten ist. liege« t« Nachweise- Köntgl. «Lchs. KrtegSmtuisieri»«». König. Ebenso wirb dorr auch letze mündliche Serreftraße 4t«. Roten Kren. lKöntgl. Palais), — «t«pmm,Pr,^ß. Bon den wetteren sage» interessterir noch dt« deS Kaufmann» Dresden, der tm Dezember 1911 mit Wtllkou burea« de» straße Ui. «ul. Auskunft anf Vrnnd de» dort vorliegenden amtliche» Material» erteilt. Ferner liege» dt« Verlustlisten auher bei alle« Gemeindeämtern anch in Dresden i» Militär- und Quartteramt. sowie tu »er AuSknnftSftelle de» »eS. DreStzen-Altft., Taschepberg 8 zur unentgeltliche» Einsichtnahme au». ZeugenauS- Kurt aus . ^ Willkomm in ver- btndung trat. I» dieser Zeit kam Willkomm zu dem Zeuge» und bat um ein dringende- Darlehen von 20 000 Mark. Willkomm erhielt da» Geld. Er brauchte e» zur Zahlung eine- fällige» Wechsels an den Ehemnitzer Bankverein, mit dem er weitere Geschäftsverbindung lösen wollte. Außerdem gab Kurt Willkomm noch ein persünltcheS Dar- lehr» von 8000 Mark, wofür er von W. ein Akzept von 10 000 Mark erhielt. — Sodann werden mehrere ärzt- liche Sachverständige vernommen. Zeuge Dr. Schmidt, in dessen Dresdner Sanatorium sich der An geklagte seit August 1915 befindet, sagt, daß Willkomm starkem Stimmungswechsel unterworfen sei. entweder de- primiert oder aufgeregt. Die Begaburm Willkomm» sei eine sehr einseitige und reiche für die Anforderungen an einen Bankvorstand jedenfalls nicht auS. Meist fei ihm der Angeklagte von weichem Gemüt, hilfsbereit und liebenS- würdig erschienen. — Da» letztere bezeugt auch Gebeimrat Dr. Iansen. W. zeige starke Merkmale von Verfolgungs wahn. — Diese beiden und noch ein anderer Gachverstan- diger meinen, daß Willkomm an einer Nervenerkrankung leibe, die stark an eine geistige Erkrankung heranretche. Es liege auch erbliche Belastung vor. — Zeuge Obermedtzinal- rat Dr. Nippold dagegen hält den Zustand des Angeklagten für nicht so bedenklich. — In eingehender Weise äußerte ich Willkomm noch über die Vorgänge bet seiner flucht. Er sei dabei ein willenlose» Werkzeug der Brüder vünschmann aus Chemnitz gewesen, die ihn einfach in die Bahn hineingesetzt und für alles gesorgt hätte». Die Fahrt ging von Dippoldiswalde zunächst nach Bremen, wo für W. andere Kleidung und eine Brille versorgt wurde. Dort habe man ihn weiter in den Zug nach Vltssingen geletzt, in London sei er erst wieder zur Besinnung gekommen. Da er den nächsten Dampfer nach Amerika versäumt Hab«, lei bereit» am nächsten Tag die Rückfahrt nach Leipzig und von dort die Weiterfahrt nach der Schweiz angetreten worden. Auch dort habe eS ihn nicht lange gehalten. Er sei nach Freiberg zu seinen Angehörigen zurückgekehrt, wo seine Verhaftung erfolgt sei. ehe er sich, wie beabsichtigt, der Polizei stellen konnte. — Am Freitag wurde nach Fest- stellung der umfangreichen Dchuldfragen die Beweis- aufnahme geschlossen. DaS Urteil ist aber nicht vor Mitte nächster Woche zu erwarten. Amerika. Witzerftantz eine, amerikanische, Siseubahngesellschaft gegen de« Achtstundentag. Nach einem Amsterdamer Blatte wird der „Times" auS Neuyork gemeldet, daß die Atchison, Topeka- L Santa FS^Lisenbahn erklärt hat, daß sie daS Gesetz über den Acht stundentag erst befolgen werde, wenn der Oberste Gerichts- Hof seine Entscheidung darüber gefällt habe. Die Gesell schaft erklärt, daß durch da» Gesetz di« Löhne um 25 Prozent erhöht werben nnü daß diese Löhne die höchsten seien, die an Eisenbahnangeftellte gezahlt würben. Die Atchtsonbahn ist die erste, die formell ihren Wtderstand gegen das neue Gesetz ankünbigt. sW. T. B.) Während de» Drucke» nacht» eingegangene Neueste Lmhtmeldmgeu. verkt». (Amtlich.) Am «. September griffen unser« Marineflugzeuge vor ArenSburg auf Oefel feind liche Geestreitkräfte mit Bomben an. Et» Flieger wurde bei Zrrel zur Landung gezwungen. -- In der Nacht vom S. zum 7. September bat ein» unserer Luftschiffe die russische Flugstatton Runv tm Rigaer Meerbusen aus giebig mit Bomben belegt und guten Erfolg rrzlelt. — Am 7. September beschoß ein russische» Kanonenboot die norb- kurländtsche Küste ohne Erfolg. E» wurde von Marineflugzeugen verfolgt und mit Bomben angegriffen. — Am gleichen Tage wurde der niederländische Dampfer „Niobe" mit Bannware von unseren Seestrettkrästen in -er Nordsee ausgebracht. lW. T. B.) Köln. (Eig. Drahtmeld.) Wie die HavaS-Sgentur meldet, habe» bte Gesandten Deutschland», Oester- reich-Ungarn» und der Türkei in Rumänien auf der Rück reise in ihre HetmatSlänber Petersburg passiert. („Köln. Z.") Köln. (Eig. Drahtmeld.) Zur Einnahme von Tutrakan sagt das „Berner Tagblatt" u. a.: Die Folge »lese» außerordentlich militärischen Erfolge- der deutsch- bulgarischen Armeegruppe an -er Donau ist entschieden hoch einzuschätzen und zunächst in ihrer Wirkung noch gar nicht abzusehen. Eine für de« Vormarsch auf Bukarest wichtige Etappe ist erreicht. Diese erste rumänische Schlappe, die so prompt auf dir^nit Absicht verspätete bul garische Kriegserklärung etntrat, ist eine Mahnung für die jenigen Pessimisten, die trotz der gewaltigen AuSmabe diese» Kriege» im ersten Augenblick der rumänischen Krieg», erklärung an Oesterreich-Ungarn glaubten, da» Uebergewicht habe sich endgültig auf die Ententesette gelegt. („Köln. Z?) Stockholm. Die Einnahme von Tutrakan wirb von der schwedischen Presse alS ein sehr wichtige» Ereignis betrachtet. „DagenS Nyheter" meint: Auf den Fall der Festung war man vorbereitet. Daß e» sich aber um «tu Er eignis von solchem Umfange handelte, ahnte niemand. Wenn bte vereinigten bentsch-bulgarischen Kräfte jetzt einen so bedeutenden Erfolg erringen konnten, so beruht da» ent- weder darauf, daß Rumänien» Eintritt in den Krieg er zwungen wurde, bevor seine Vorbereitungen abgeschlossen waren, oder auch darauf, daß e» -te AngrissSkraft de» Gig- ner» unterschätzte. Kür die Bedeutung des Ereignisse» ist eS allerdings gleich, wa» von beiden richtig ist. „Stock- Holm» Dagbladet" schreibt: Da» rumänische Heer ist von einem schwere« Schlage getroffen worden, der nicht zum mindesten »ege» Tutrakan» geringer Entfernung von der Hauptstadt etue uieberdrückrnde Wirkung auf die Bevölke- rung auSüben dürfte, die jetzt erkennt, daß der begonnene Kampf etwa» ganz anderes ist al» der einträgliche Milt- tärifche Spaziergang tm Jahre 1918. sW. T. B.) Budapest. (Eig. Drahtmeld.) Rach der Kriegserklärung der Türket reiften, wie bte T. U. melbet. viele in der Türket wohnende Rumänen nach Bulgarien, um von dort die Helmat zu erreichen. Dem Blatt „Kambana" in Sofia zu- folge wurde ihnen die Weiterreise nicht gestattet, solange nicht da» Schicksal der in Rumänien lebende» Staat», augehörtgeu der Mittelmächte geklärt ist. („Köln. Ztg.") Kdl». (Eig. Drahtmeld.) Dem Lyoner Blatt „Nouvelltste* wird au» Paris gemeldet, bte jetzige französische Somme- Offensive «erde von.de« Generalen Fajolle uüd Mich«, let geleitet. („Köln. Ztg.*) Lug««,. (Eig. Drahtmeld.) Wie brr T. U. au» Rom gemeldet wird, ist Marco nt. der bisher Genieofftzter war. zum Korvettenkapitän der ttakteuische« Marine er nannt worden. („Köln. Ztg.") Kill«. (Eig. Drahtmeld.) Rach einem Mailänder Be- rtcht wurde» bte Elektrizitätswerke in Mailand «nter Ueberwachung gestellt. („Köln. Ztg") ver«. „Secolo* stellt im heuttge« Leitartikel über bte HluSfuhr fest, baß di« diesjährige Sartofj «lernt, Ita- lten» nach vorsichtigen Schätzungen mit 28 Prozent unter -er «ormalen auSfallen werde. (W. T. L)