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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 01.11.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261101028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926110102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926110102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-01
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
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»r 1025 mit Wirt es weitere ». Staats- tznngSkasse »r nächsten iche zeigt Die Ster isc-Brücke. s,rt I» Sie d der ko- ii" erregt 1 witziger irrer Ver- e Män - laltcn nnd eliens ans erneuester Lame» ln älterer ca». Der Gehirn tel gegen cgitnenis äücn ver seineZeit ö Pflege rgelit. Ist : schmerz vcge» der auch sttr igedeihen ilücklicken o bemiilu !>azu ver ltnial die Womit aus dos ninks de, aft besitzt nrde die I f freiem l> retteten ikivilnden : verletztj r kommt age, der eh-nngen sstnnden it einem n seiner och nicht I ttelgrvß, s 'pflegten e Zahn- schwarz- brauner lg ran'in Sclbst- S-chnür- > Schulz teiluiig, rrige rivßx- iivsiil Monkag, 1. Itovem-er 1S25 — »-reich«« ÄiWkchte«' — irr. 514 rette s kt ng lddolung lg ihnl anders ingend iet hte, in ten —, 1 über scin'r t -uni nd die ptelcn» inter- unger eitung einem inb^n- Ganz aus- chtem, : hin- nhreir t von i-crlin bei ibsche >14/15 Ailf- c für leine habe 'uhig doch chau- läbe, 5 an e. der »nst >lgtc ardt eine >»s- rstc fiir res ine des gc- tim tcs >cn csi- Reformattonsfeter de» E»a«geltschen Bundes. Der VereinShauSsaal bis zum letzten Platz gefüllt. Orgel- brausen durch die hohen Gewölbe hin. di« Klänge d«S evange lischen Trutzlledkö Haus und Herzen erschütternd — so leitete derZwetgveretn Dresden de» Evangelischen Bundes sein« genuiltige NeformationSfeter am Sonntag abend ein. Pfarrer Lteschke von der Iakobikirckie begrüßt« die vielen Hunderte mit ansrüttelnde» Worten, in denen er sich Insbesondere gegen die Gleichgültigkeit in religiösen Dingen wendete nnd das große Luthervergcssen. das durch unsere Zeit geht, gebührend brandmarkte. Er fand zu Herzen gehende Worte der Mahnung und schloß mit den zeitgemäßen Worten: Entweder gebt bas Bvlk ohne Luther in den Ab- «rund ober mit Luther auswärts. Nachdem die Mitglieder drS Mozartvereins, Frl. Pvetzsch. Frl Epler, Nenner und Anton die Kammcrsonatc in D-Dur Opus 4 vorgetragen hatten, sprach Bundcsdtrektor Fahrenhvrst. Berlin, über Rot und Rettung der deutschen Seele. Als am 81. Oktober 1517 Luther die Thesen an der Schloß kirche zu Wittenberg anschlug, da sielen von der gefangenen deutschen Seele schmerzende fesseln ab. In Ketten lag der deutsche Drang in die Tiefe daö deutsche Streben in die Weite, das heilige Sehnen in die Höhe. ES ist germanisches Nrwesen. immer in allem das Ewige zu suchen, in heiliger Ehrfurcht zu stehen vor den Rätseln der Gottheit faustisch vorwärts zu drängen und Gott zu suche», bis man ihn findet. Berängstet war vor Luther die deutsche Mustik, die Sehnsucht nach Gott war ein Bangen vor Gott,- Welt und Schaffen. Ehe und Familie waren überfremdet und verwclscht, Unbildung be lastete die deutsche Seele. Da schlug die Uhr der deutschen Stunde, Luther kam. der Kern des Evangeliums ward frei: die Mauer, hochanfgcrichtet zwischen Gott und dem Sünder, schlug der Reformator nieder,- das Kleinod urevangelischer Verkündung führte zurück zu deutscher und frommer Art. machte snach Goethes die Deutschen überhaupt erst zum Volke. Siegreich wurde der Kamps gegen Sekicntum »nd EeelenmirrniS. Befruchtende Tat ging von Luther a»S, ver göttlichend die deutsche Seele. Noch ist nicht abgeschlossen daS Werk der Reformation. Irregeleitete Seelen liebäugeln mit dem Spiritismus, mit den indische» Religionen des Ostens, mit dem Atheismus. Zuchtlosigkeit herrscht. Reiter ist und kann nur sein der Luther der Reformation Wir rufen ihn auf nnd setzen gegen die Unklarheit der Zeit die Klarheit und Lichtheit der Luther- btbel. Wir müssen mit Gott ans Tu und Du kommen. .Kirchen treue. Gemeingeist, Opscrwiücn durch Luthers Krakt — bas ist die Losung. Gegen den Massenwalin des Unglaubens und Aberglaubens steht der Masscuwille lutherischer Gottgebiinden- heit! Es gibt keine deutsche Seele, kein Volk, keine nationale Einstellung ohne Gott. Evangelischer Grundsatzkampf ent brannte. Gegner stehen ans allen Ironien, Gefahr ist im Ver züge. In ehrlicher Parität müssen beide Konfessionen neben einander kämpfen, ohne Selbstüberhebung. VekehrungSversuche und Proselntenmacherei. Nicht der evangelische Glaube ist daran schuld, wenn heute konfessioneller Friede nicht möglich ist. Tic Rede schloß mit einem glühenden Appell an das lutherische Bvlk, sich treu zu scharen um das Luthcrbanner. Allgemeiner Gesang und musikalische Darbietungen leiteten über zu Ausführungen von Obcrkvnsistorialrat Superintendent IX Tr. Költzsch über Abend- oder Morgenröte — was liegt über dem Bolk der Reformation? Ein „lichter Streifen" liegt über dem Volke, eS möchte Morgenröte sein. Ist er das? Bescheiden geworden ist bei vordringcnder Erkenntnis alle wahre Wissenschaft. Aber es gibt eine wilde Agitation die mehr weiß. Sic kennt weder Gott noch Gewissen: die Malle sagt Idolen nach,- auögchöhlt ist die Volkskirchc. Autorität und Pietät schwanden. Zucht- und Sittcnlosigkeit rillen ein. Aber nach dem Gesetze des Gegensatzes stärkt sich im Kampfe mit den Mächten der Finster- nis die Macht des Guten. Es gibt auch noch Erfreulkches sn unseren Tagen. Ter lichte Streifen ist doch vielleicht Morgen rot. Wir sehen Strebsamkeit inmitten aller Nacht. Sinn zu Arbeit und Ordnung erwacht, .die Tatsache der Existenz eines christlichen Präsidenten ist tröstlich: deutsche Art kommt wieder auf. Noch lebt Luthers Geist »nd seine Glaubenskra-ft. AuS den Augen Martin Luthers lese sich das deutsche Volk den Segen des christlichen Vertrauens und des starken Trostes. Der Redner schloß mit dem eindrucksvollen Spruche: Evangelisch bis zum Sterben, Deutsch bis in den Tod hinein! Die Reden fanden starken Beifall Mit der vierten Strophe -es Trutzlicdcs fand die würdige Feier ihren wirkungsvollen Abschluß. Die Ressource -er Dresdner Kausmannschask. beging am Sonntag nachmittag und abend km Hause der .Kaufmannschaft In gewohnter Weise ihr 45. Stiftungs fest. Nachdem die Mitglieder mit ihren Gästen an den blumengcschmttckten Tafeln Platz genommen hatten, ergriff der Vorsitzende Kommerzienrat Dreßler daS Wort zur Begrüßung der Mitglieder. Ehrenmitglieder und Gäste. inS- besondere BolkSbildungsminister Tr. Kaiser, Oberbürger meister Dr. B'lühcr. M d. N. Staatsminister a. D Dr. Heinze. Präsident Geh. Rat Tr. Böhme. Landes, kommandant Gencralmaior Brück. RclchSwehrkommandant Generalleutnant Wöllwarth. Präsident Geh. Rat Dr. Vogel. Ministerialdirektor Geb Rat Tr. Schulze. Oberkouststor'alrat Superintendent I). Dr. Költzsch Prof. Dr. Heiduschka, Prä sident Geh. Rat Schleck. Präsident Geh Rat Schleich und Kommerzienrat Mittasch. Darauf verlas der Redner ein Telegramm des Außenministers Dr. Strele- mann. der Ehrenmitglied der Ressource ist und der be dauerte. daß er seines leidenden Zustandes wegen nicht nach Dresden habe kommen können. Er wünschte aber der Ressource einige frohe Stunden und beqrttßtc alle seine Freunde. Sein Gruß wurde durch ein herzlich gehaltenes Telegramm erwidert, in dem der Wunsch nach baldiger Ge nesung ausgesprochen wird- Kommerzienrat Dreßler be tonte dann die Bedeutung des 81. Oktobers und gedachte dabet Luthers, der eine ganze Geisteswelt aus den Angeln gehoben und durch eine neue Lehre ersetzt habe. Bon seiner Tatkraft und -Heldenmut könnten wir noch heute viel lernen. Dan erinnerte Redner an kommende Nöte vor allem an die in Aussicht gestellten Stenern. Aber man dürfe sich nicht bange machen lallen, es gebe ein Mittel, das Deutschland den Ausstieg und dem deutschen Volke eine bessere Zukunft bringen könne: Die Arbeit. Der Redner ließ seine An sprache in Hochrufen ans daö deutsche Volk und seine Führer auSkltngcn. Gemeinsam wurde daraus daö Deutschland-Lied an,'--stimmt. Namens der Gäste dankte Staatsminister a. D. D r. Heinze fiir die begrüßenden Worte des Kommerzien rats Dreßler und wies nochmals daraus hin. daß Luthers Werk am 81. Oktober eines der wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte gewesen sei. Und der heutige 81. Oktober sei fiir u»S von besonderem Wert, weil durch den Wahlausgang dc°> S-sticksal unseres Vaterlandes entscheidend lei. sei doch dieser Ausgang auch für das Reich von Bedeutung, denn die Retchspvlitik müsse ihr Steuer mehr oder weniger danach cinstellen. Wenn In Sachsen wieder unhaltbare Zu stände cintrcteu sollte», werde das Reich mit in die Wirren lnueinaeZvaeu. Auch die .Kausmannschafi müsse dies bedenken: denn für sic sei die Wirtschaftspolitik des Reiches von größter Bedeutung. Menu wir den Platz au der Sonne wieder er obern wvllien. müßten Ivir bedenken, daß die Wirtschaft die natürliche Grundlage für die Politik ist. Wir sollten alle uns iiincwvhncnden wirtschaftlichen Kräfte ansammeln, dann würden wir auch imstande sein, im Kampf ums Dasein den Sieg zu erringen. Als Vertreter Dresdens im Reichstag habe er die Ausgabe, speziell die sächsische Note im Reichstag zu vertreten, und diele sächsische Eigenart Mülle erhalten bleiben. Lt« beruhe unter anderey, auch tu der sächsischen Wirtschaft in der sächsischen Kunst und Kultur dem sächsischen KaufmannSgetst. wie er in der Ressource vertreten sei. Dtes:r Note gelte sein Hoch, in da» subelnd eingestimmt wurde. Minister Dr. Kaiser griff die Worte des Vor redner» von der Bedeutung der Wirtschaft auf und fügte hinzu, baß die Wirtschaft dahin gehe, materielle Güter zu schaffen, und daß die Ressource sie anwende. um Schönheit ins Leben hinetnzubriugen: Schönheit durch Kunst nnd Geselligkeit. Dem Vorstand der Ressource, der dies an- str<-be. weihe er sein Glas. Oberkonsistvrialrat Dr. Költzsch betonte die Fäden, die Kausmannschafi nnd Kirche verbinden und ging dann auf den Unternehmungsgeist des Kaufmanns über, der das. was er will, auch vollbringt und der durch das siegt. waS er leistet. Schillers Wort, daß der Kaufmann den Göttern gehöre, an bellen Schiff sich das Gute hefte, sei ein Motto für daS Ideal eines Kaufmanns, der durch seine solide Arbet dem Volke und dem Baterlande dient. Geh. Rat Dr. Vogel feierte die beiden Vorsitzenden Kommerzien rat Dreßler und Hvfrat Holst, die die Ressource zur Höhe ent wickelt und auf ihr erhalten haben. Namens der Dresdner Kaufmannschaft beglückwünschte Kommerzienrat Mtttasch in seiner Eigenschaft als Vorsitzender die Ressource zum 45. Geburtstage und überreichte eine Glocke, mit der in leb haften Sitzungen Ruhe erzwungen werden könne. Sein Hoch galt Kommerzienrat Dreßler als der Seele der Ressource. Mit dankenden Worte» feierte Kommerzienrat Dreßler die Dresdner Kaufmannschaft und ihren Vorsitzenden. Kom merzienrat Mittnsch. Ferner sprach noch Snnbikus Dr. März und betonte den Wert der Wirtschaft, der auf dcrSvlidarität der Interessen beruhe und alle Schwierigkeiten ausgleiche. Dann besprach er den Etscnpakt, der alle eisenbearbettendcn Industrien umfalle und das Internationale Wirtschafts- Manifest. deren Auswirkung man nicht in kurzer Zeit er warten dürfe: aber die ihnen zugrunde liegenden großen Gedanken und Ideen würden doch allmählich bahnbrechend wirken. Wir alle sollten mit um so größerer Kraft dafür ciutreten, diese Ideen durchzusetzen. Dann gedachte der Redner der Damen, die er in einzelne Gruppen teilte, ie nach ihrem Temperament und ihren Eigenschaften, was natürlich lebhaften Beifall anslöste. Kammersänger Plaschke sang von Prof. Pretzsch aufs beste begleitet, die Ansprache des Hans Sachs aus den Meistersingern: „Verachtet mir die Meister nicht" und Lieder von Schumann. Wolf und Richard Strauß mit der ganzen Kraft nnd Schönheit seiner Stimme. Noch längere Zeit weilten die Mitglieder der Ressource in traulichem Beisammensein beieinander. Die deutsche Kotoniatnot. Dr. Schnee, der ehemalige Gouverneur von Deutsch- Ostafrika, sprach am Sonnabend innerhalb der Kolo nialen Arbeitsgemeinschaft Dresden über die Kolonialsrage. Ter Saal war leider sehr schwach besetzt. Schnee erinnerte an die Note des amerikanischen Staats sekretärs Lansing vom 5- November 1»18. die die Grundlage für die kommenden Friedensverhandlungen festlcgte: die alliierten Mächte waren danach einverstanden, daß die 14 Punkte Wilsons berücksichtigt werden sollten: aus genommen wurden nur die Fragen der Reparationen lin der Freiheit der Meere. Punkt 6, wonach die Kolonial- fragc in „freier, weitherziger und unparteischer Weise" ge regelt werden sollte, war nicht beanstandet worden. Dessen ungeachtet ist Deutschland überhaupt nicht dazu gebürt worden Wegen angeblicher Unwürdigkeit wurde es zum Verzicht ge zwungen. und nur mit Mühe konnte Wilson rerhindern. daß die deutschen Kolonien nicht geradezu von den Fetndstaaten annektiert wurden. Die Entwicklung geht aber setzt dahin, baß mast die Annexion nachzuholen sucht. In andrer Hin sicht ist ein Fortschritt eingetreten: die Deutschen Gerben wieder in die früheren deutschen Kolonien hineistgelassen werden: selbst Frankreich stellt dc Entgegenkommen in Aus sicht. Daß wir uns dabei aber nicht beruhigen dürfen, ist schon durch unseren Eintritt in den Völkerbund bedingt. Die Lage hat sich dadurch grundlegend verschoben: Ausnahmebestimmungen gegen Deutschland sind nach der Völkerbunbssatzung nun auch in Hinsicht der. Kolonien vergebung nicht mehr möglich. Sie sind es auch um deswillen nicht mehr, weil die koloniale Schuldlüge völlig zerstört ist. nicht zum wenigsten durch das offene Bekenntnis für Deutschland, das einer der hervorragendsten Kolonialbfachleute Englands in seinem Vorworte zu Dr. Schnees Buche über die deutsche Kolonisation niedergelegt bat. Die liberale Prelle Englands tritt seitdem mit der Prelle -er Arbeiterpartei für An erkennung -er deutschen Kolontalansprüche. ia teilweise sogar für Rückgabe der deutschen Kolonien ein. und auch die konser vattven Blätter wagen nicht mehr, das Festbalten an den ehe malS deutschen Besitzungen mit kolonialen Mißgriffen Deutschlands in Verbindung zu bringen. Aber auch dabei darf es für uns noch keine Beruhigung geben: wir Müllen den Kamps für deutsche Kolonien fortseben. dtS wir das Ziel erreicht, bis wir wieder Kolonien erlangt haben- Kolonien sin- eine Lebensfrage für uns. Allein Mr die Einfuhr von Nahrungsmitteln haben wir im vergangenen Jahre drei Milliarden verausgabt. Unser unaufhörliches Wachstum zwingt uns. diese Einfuhr mangels anderer Besitz tümer durch vermehrte und verbilligte Arbeit zu decken. Am meisten wird also der deutsche Arbeiter durch unsere Kolonien 'vnakeit getroffen. Deutsche Gelehrte haben in den Jahren seit Kriegsende die glänzendsten Erfindungen für die Er schlteßung neuer Gebiete Afrikas gemacht. Die Schlaf krankheit ist überwunden: gegen die Dysenterie und die Malaria sind Mittel hergestellt worben, -ie rtelletcht auch diesen Krankheiten ihre Gefahr nehmen. Und ausgerechnet Deutschland sollte von Afrika ausgeschlossen bleiben? Es liegt zuletzt im Vorteil der übrigen Mächte selbst, uns einen Weg aus unserer drangvollen Lage zu öffnen. Auf dem Raume, wo 1914 K7 Millionen Deutsche lebten, leben heute 62. Die Beengung unseres Volkes in den Grenzen des Versailler Friedens ist auf die Dauer unerträglich. Unsere Staatsmänner werden Erfolg mit der Forderung neuer Kolonien haben, wenn sich das ganze Volk entschlossen hinter sie stellt. — Der Verein zur AuSzeichunng würdiger Dienstboten wird Anfang nächsten Jahres wieder eine Verteilung von Auszeichnungen vornehmen. Gesuche sind von den Dienstherr- schäften unter Beifügung beS Dienstbuches bis spätestens 80. November beim Vorsitzenden des Verein». Pfarrer Rotz, berg, Annenstraße 40.1., etnzuretchen —* Feuer im Elektrizitätswerk. In der Nacht »um Mon tag gegen 2.80 Uhr wurde die Feuerwehr nach dem Wettiner- platze gerufen, wo in dem Elektrizitätswerke ein Gerüst mit einem darüber befindlichen Schutzdach in Brand geraten war. Das Feuer wurde mit einem Rohr gelöscht. Die EntstehungS- ursachc konnte nicht ermittelt werden. —* Die Feuerwehr wurde am Sonnabend 4,09 Uhr nachm, nach der Sedanstratze 7 gerufen. Dort handelt« eS sich um eine Oienexploslon. Am Sonntag vormittag 8,87 Uhr erfolgte ein Alarm »ach der Würzburger Straße 84, wo in einer Stube ein Schreibtisch mit Inhalt brannte. IN,48 Uhr vorm, wurde nach der !» c s I d c n z st r a tz e 1 auSgerückt, wo cd sich um einen Schornstein« brand bandelte. 12,87 Uhr nachm, waren, wie schon kurz berichtet, Marlenftraße 18 im Keller ein« Menge Kisten und Gerümpel sowie die Verschlüge und die Deckenverschalung in Brand geraten-. DaS Jener wurde unter Verwendung von 2 Ranchlchutzapparalen mit 1 Rohr gelöscht. 1,22 Uhr nach»», wurde nach der G l a S li ü t t e r Straße anSgerltckt, wo auf einem Werkplatz Teer durch Ueber- kochen ln Brand geraten war. Ein weiterer Mus erfolgte 8 Uhr nachm, nach der Schlotzstraftc 2». Hier würde In cinein Fähr st uh lfchacht ein Motorbrand festgestellt. Der schient «lose Zug der Metro. Gold min-Mayer Filmgesellschaft hat auf seiner Weltreise mit zweitägiger Verspätung, bedingt durch den noch recht glimpflich abgelauseuen Unsatt bet PilgramSdors, am Sonnabend nachmittag Dresden besucht. Vertreter der hiesigen große» Lichtspieltheater »nd der Auto- mvbilsabrikcn. der Prelle »nd sonstige Interessenten fuhren dem mit echt amerikanischer Großzügigkeit ausgemachten Re- klaineunternehmc» für den Parusamct-Film-Großkonzern aus der Bantzncr Landstraße in Kraftwagen entgegen. Am Schänkhübel Nossendors traf man ans die eigenartige Reise- gcsellschaft. Voraus rollten in einer Buick-Limousine, die den schienenlosen Zug nun schon ll-4 Jahr begleitet, der eine Fahrt- leiter mit seiner Gattin und seinem dreijährigen Kind, das bereits in frühester Jugend zum Globetrotter geworden ist. Der Train besteht ans zwei Automobilen: das erste ist mit der täuschend nachgcahmten Attrappe einer Pazisic- Tenderlokomotive umkleidet. Der gedrungene Schorn stein, aus dem die VerbrennungSprvduktc der zwei ncunzig- pferbigen Schifssmotoren in weiß-blauem Rauch entweichen, die messingnen Schienenräumer, zwei Dampszylinder auf jeder Seite, die unnntcrbrvchen läutende Glocke vor dem mit allen Einzelheiten nachgcahmten Führerstand, die Dampf- pfeise und der hochbepackte mit einer Plane bespannte Tender machen die Täuschung vollkommen Das zweite Automobil hat das Aussehen eines komfortabel» P n l l m a n c a r s, wie man sie a»f den tranSkoiitinciitaicn Linien der Vereinigte» Staaten findet. Der Wagen enthält alles, was man für eine monatelange Dauerfahrt benötigt Taasüber bietet das Innere einen lurnriösen Salon mit Sofas, Klubsesseln, Rnndsuilkanlage. Schreibmaschine und allen sonstigen Bequem lichkeiten. Nachts kann er in einen Schlafwagen für fünf Personen verwandelt werden. Auch eine elektrisch betriebene Küche »nd ein Spciscranm sowie elektrische Heizung nnd Be leuchtung fehlen nicht. Bei schönem Wetter bietet der am Heck angebrachte überdachte Balkon nach Art der kanadischen Ans- sichtsmaaen einen anaenehmen Ausenibalt. Bereift ist der ganze Zug mit Nvvas-Evrd-Pneus iVerirctcr in Dresden Hermann Gläscri. die sich während der lümonatigc» Dauer- tonr über 7lIMl1 Kilometer sehr gut bewährt haben. Jeden falls ist die Fahrt absolut stoßfrei und anaenehm, wie man sich bei dem Einzug in die sächsische Hauptstadt überzeugen konnte. Vor dem Gasthof Bühlau wurden Lokomotive und Pull- manwagen, der übrigens auch eine» Motor besitzt, um starke Steigungen besser überwinden zu können, von den amerika nischen Monteuren, strammen, gebräunte» Kerls, noch einmal von dem Schmutz der regenseuchten Landstraßen befreit und dann ging'S unter Führung eines VerkchrspokizeikommandoS und einer Eskorte von Hunderten von Radfahrern und Dutzenden von Automobilen im M-Kilometer-Tempo über den Weiße» Hirsch hinab nach Dresden. Dichte Menschenreiben nmsänmten die Straßen nnd staunten das amerikanisch« Wunder an. Von der AnSsicbiSestrade warfen die Portiers der Ufa händcwcise Flngzettel nnd Postkarten mit dem Bilde des Zuges unter das Volk, so daß bas Pflaster wie nach einer Karnevassschlacht auSsah. Ie weiter der Zng In das Innere der Stadt kam, desto toller war daß Gedränge, das in der Asaunstraße direkt lebensgefährlich wurde. Vor den Lichtspiel häusern »aßm man jedeSmal einen kurzen Aufenthalt. Dann aina es wieder weiter auf den vorgeschriebenen Straßen, bis die Dunkelheit dieser amerikanischen Bombenreklame ein Ziel setzte. Am Sonntag früh verließ der schienenlose Zug Dres den. um über Leipzia nach Tüddcntschland nnd von dort nach Italien weiter zn rollen. Spvrlnachrichlen. Rtngkümpse «m Zirkus Sarrasani. Ergebnisse des Sonnabend. u Kisch gegen G r u n e w a l b,- Sieger: Grunewald nach 48 Min. durch Hinreißcr, Gerrlgkoff gegen van denNorn: Sieger: Gerrigkofs nach 45 Min. durch Untergriff mit hidc Nelson. Gebhardt gegen Pietro Schulz: Sieger: Pietro Scholz nach 20 Min. durch Hüftschwung. Ergebnisse deS Sonntag. Kllch gegen G c r r i g k o s f,- Sieger: Gerrigkofs nach 48 Min. durch Kopfgriff mit Armzng. Pietro Scholz gegen Grunewald: Sieger: Grnncwakb nach 1 Stunde 1 Min durch doppelten Armzng. Van den Born gegen Gebhardt,- Sieger: van den Born nach 87 Mip. durch .Kopszug. In den Ausscheidungßkämpfen sind demnach Sieger ge blieben: 1. Grunewald-, 2. Pietro Scholz: 8. Gerrigkofs. Wellernachrichlen aus Derrlfchland vom 1. November >926 Station Tei 7 dzw. 8 unr morq. nperalu Kdchg» d.gellr, Tages ren Neige d oerganp Nacht Wi Richtung au» nd Stärke it-12> Weiter V morg. > » ZK ZK Dresden -i- 5 -GO st- 4 880 2 8 2 — Riesa -i- 5 -IN st 4 80 1 8 1 — Ziti.-Kirschf. -i- 7 -112 st 6 kstVV 2 4 01 — Chemnitz -i- 5 1 7 st 3 0 1 8 1 Annaberg -i- 4 -115 st 3 WIE 1 8 I Fichtelberg -i- 8 -113 st 2 W8VV 5 3 — — Brocken - 5 -1 2 - 5 NXO 5 8 n — Borkum ->- 5 ? ? 510 2 3 — Hamburg 2 st- 5 st 0 dl 3 7 ,7 — Aachen 0 1 3 — 0 dl 4 4 50 ir Swinemünde -k- 4 st- 6 st- 1 OdIO 5 5 38 — Danzig 5 st-IO st 4 dlO 5 5 10 — Berlin -k- 4 st- 5 st 3 dio 1 4 14 — Breslau 7 -115 st 7 dt IE 4 8 ? — Frankfurt 4 st 9 st- 4 dtO 1 S l0 — München 410 stl9 UV still — 2 — — Uetäxlermcabetr. Wetter iv wolkenlos l deiler, 2 dalddednkl, 1 wölbt», 4 bedeckt, 5 Regen. 6 Schnee, 7 Graupel oder Kagel. 8 DunN ober Nebel lSichlwrit» wenlger als 2 km , 8 Gewit er. Tempera uren i -s- Wllrmegrade, — Ktlllegrab«. » In den letzten « Stunden U»»r au da« Quadratmeter. Lnstdruckvcrteilung. Hoher Druck Frankreich — Nord- und Ostseegeblct — über dir britischen Inseln nach Island: Kerne über 785 Millimeter Kanal, über 78S Millimeter Südnorwegen, über 785 Millimeter Island: hoher Druck über 785 Millimeter Südostcnropo,- tiefer Druck unter 758 Millimeter Ostdeutschland-Polen,- neue Depression unter 755 Millimeter westlich von Irland. Wetterlage. Gestaffelt brechen auf der Rückseite der heute morgen über Ost deutschland und Polen liegenden Störung Kaltluftmasscn tn Deutsch land ein. Sic haben in Nordwcstdcntschland z» einem beträchtlichen Temperaturrückgang geführt: so meldet der Brocken, der gestern -s- 4 Grad Celsius hatte, hentc morgen — 5 Grad Celsius. Sachsen liegt noch im Kampfgebiete der polaren und subtropischen Luftmassen, wodurch verbreitet Nebel »nd Niederschläge bedingt sind. Die nörd liche Strömung wird sich voraussichtlich bis morgen auch über Sachsen durchsetzen. MittcrnngSanSsichtcn. Weiterer Demokrat,irrtickgaug, höhere Lage« de» Erzgebirge» banernd Frost: örtliche Fröste in den beiden nächste» Nächte« bi» z«m Flachland« herab: vorwiegend stark bewölkt, anfangs «och »er- breltet nebelig mit Niederschlagsschanern, bis zn mittlere« Lage» herab als Schnee: nördliche Winde mäßiger Stärk«. BoranSstckitlicher Witternngsiharakter kür Mittwoch. Sehr kühl bis kalt ohne erhebliche Niederschläge. Nachdruck nnd anderweitige Vcrbreitnnn dieser Wcttcrnachrichtea nur mit Gcnchinignnn der Sächllkche» LandcSwetterwarte statthaft. Maklers»«»- der Elbe und ihrer Zuflüsse. Ag» maik Nim- dura vaun Brand- cts Mel. ml, veil. merch Auch, Dresden g!>. valdr. I. Novdr. 4»« st. «o 4 L-, ^30 u; -»-82 -i-38 * ii st e «s st »v * SS jllL 1- 7« st- « - m - 1,
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