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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 01.11.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261101028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926110102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926110102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-01
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
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Nr »14 Leite» «er 1»r» »m-btl- sein« lung »er. »«»dtl «-«»». Dir Aimnghend tedern -e» »te tn der «ren. eine i sah u. a. b auch den «UH »um e Heere» tcht seines r Maats- k Gesandte »er Rektor !. Otaven. tuende des stdent der leßer und aSdtrektor tirtsterial o Eckener. er Mann em >«lah itwtcklung seine G« ahre 100t »dtliSmuS ifahrzeug jSverbaud de- neu- ordentlich Rennen men sein ahmen — von Jahr -ikiSmn» ng fand! :S. Nach »stric all sind, um sbeit, die n letzten beredtes I a>b. Die e-ende« »ational«! gibt der nächsten n Ehren > Gegen. Kations, »tell der daß die ate aus. che treu lSardeit. Reichs, md dt« i Willen und zur rschende » de« «ft mit lreif zu , Auto- en. daß ommen -ergrat mtt de» Kechnir. ra ihm chnisch« ' heute sein. »eich», »amen lir »»» «d der oß fich dandes er ttef ln der » vor- tnden. auf» «an» i Au». »ifche» » «ach ihm«. Mtnkiß. 1. »«»«mb« 1«6 »Vr«b»«« »a<hri<bt«A* ^ Ein seilten« Festtag für Tharandt. Regenfeucht und nebelschwer ist der große Tag für da» »albumkränzte, wasserumrauschte Tharandt angebrochen. Wochenlang schon gingen die Vorbereitungen, um da» Jubiläum de» 110jährigen Bestehen» der Korst. Itchen Hochschule, zugleich eine Nachholung der durch den -rieg unterbliebenen Zentenarfeier, festlich »u begeben. Tharandt hat sich ganz in die Karbe Li Hubert! geworfen Der Wqld Ist von den umliegenden Hvhen berabgesttegen und hat sein grüne» Nabelkleid über da» feiertäglich herauSgepuvte Städtchen gezogen. Ueberall Masten und Pylonen mit Fichten- reisig. Girlanden und Fahnen, vom Bahnhof bi» zur Hoch, schule ein« vm trnnupkvk,. Fast ununterbrochen strömen in den zeitigen vormittag», stunden de» heutigen Tage» dir Festtetlnehmer heran. Jeder Zug bringt neue Gäste. Automobile und Kraftomnibusse rattern vom Plauenschen Grund herauf, und die Einwohner, lchaft bildet förmlich Spalier aus den Straßen. Da» Ziel aller ist da» «ettz.graue Gebäude der Hochschule an der Eottastrabe. Der FeNalttus. Hier hat sich in der zehnten Stunde ein« erlesene Ver sammlung eingesunden. Da die Hochschule keine Aula besitzt, war bas dreistöckige Treppenhaus zum Festraum hergerichtet worden. Gewinde aus WaldeSgrün gaben im Verein mit den vielen Geweihen und jagdlichen Emblemen der Halle ein wür dig feierliches Gepräge. Unter der groben Zahl der Ehren- gälte bemerkt« man als Vertreter der Rekiortbchürde Mini» sterlaldirektor Dr. Just vom Finanzministerium, ferner Ministerialrat v. Sendewttz lVolkSbildungSmtnisteriumt. Ministerialdirektor Dr. Klien sWirtschaftsministeriumj, sowie Amtshauptmann Dr. Schulze. Den weitaus größten Teil der Festgäste stellten die Jünger St. Hubert«, darunter der Kurator der Hochschule, Lanbsvrstmcister Roth, der zugleich die Spitze der StaaiSforstverwaltung verkörperte, begleitet von säst allen Mitgliedern der Landessorstdtrektton. Geheimrat Neumetster. der langjährige frühere Lehrer und der Direktor und viele ehemalige Professoren der Forstakademie Tharandt. Weiter waren erschienen dieRektoren der Tech- Nischen Hochschule zu Dresden, der Bergakademie zu Freiberg und der Forstlichen Hochschulen zu EberS- walde und H a n n. - M ü n d e n , zahlreiche Abgeord- nete de» Sächsischen Landtages, die Oberbürgermeister Dr. Blüher. Dresden, und Dr Hartenstein. Freiberg, die Vorstände und Mitglieder sorstlicher Verbände, darunter Graf zu SolmS-WildenielS als Vorsitzender des Sächsischen Waldbesiver-Vcrbande» und Präsident der Säch- fischen Korstkammcr für Forstwirtschaft, und Oberforstmeister Paule als Vorsitzender des Sächsischen Forstvereins, und die Vertretung der Stadt Tharandt unter Führung von Bürgermeister Lindner Groß war die Zahl der ehe maligen Schüler der Hochschule, und viele bejahrte Forst. Männer hatten den Weg zu ihrer alten almo moicr zurück- gefunden. Und dann die kraftstrotzende Schar der Jugend, die dem Feste einen wesentlichen Bestandteil verlieh: Die civito, acackemica, die drei Tharandter Korp» und die Burschenschaft t« vollem WichS und die Chargierten von Dresden, Freiberg und EverSwalde, ein festliche», farbenfrohes Bild In der hohen Halle. Schließlich bekundeten auch nabe Verwandte der ver blichenen Großen der Hochschule, von Cotta und Judeich, ihre Anhänglichkeit durch ihr Erscheinen. Der Treppenaufgang znm ersten Stockwerk trug in reichem Pflanzen, und Nadelliolzschmuck die wciß-arün auSacschlagene Rednertribüne, vor der sich die Bron'ebüste Heinrich CottaS auS dem Grün erhob. Hinter dem Podium stand die Fahne der »Königlichen Forstakademie Tharand" vom Jahre 1889. Unter den Klängen des Hohenfriedberger Marsche», ge blasen von den ehemaligen Hoftrompetern, zogen die Fahnen- -eputatlonen der Studentenschaft, das Professorenkolleginm und die Schar der Gäste ein und nahm auf den Fluren des Treppenhauses Platz. Reklor Professor Dr. Buffe entbot zunächst der Festversammlnng herzlichen Willkommen, grüß und Dank für die Anhänglichkeit und Treue, die man durch das zahlreiche Erscheinen der Hochschule bewiesen habe. Wenn auch als eigentlicher Gründungstag der 17. Juni an- zusehen sei. so habe man doch die Jubiläumsfeier besonders gern aus den heutigen Tag gelegt, weil dieser Tag ohnehin für die Hochschule ein Feiertag ist. Satzungsgemäß ist der 1. November der Die Jubelfeier -er Forstlichen Hochschule. Tag »«» Rektorwechfel». Au» diesem Grunde habe der scheidende Rektor die Pflicht, über die abgelausene AmtSperiode Bericht zu er statten. Professor Dr. Bulle ermähnte hierbei die Beränbe- rungen im Personalbestand. Bon seinen wetteren Ausführungen interessieren die breitere Oesfentlichkett folgende Tatsachen: Die Besucherzahl der Forsthochschule hat im Wintersemester 1925/26 «2. im Sommersemester 1926 89 betragen. ES wurden 16 Diplom. Vorprüfungen und IS Dlplomschlnßprüsungen abgehalten. Im Wintersemester 1925,26 ließen sich 2». im Sommersemester 1S2» IS Hörer prüfen. Zwei Forstreserendare wurden zum Dr. phil. promoviert. Der Lehrbetrieb ließ sich ohne Stockung durchführen, obwohl durch den Wechsel im Lehrkörper hin und wieder zunächst Schwierigkeiten überwunden werden mußten. An der Gartenban-AuSstcllnng der diesjährigen JahreSschau Deutscher Arbeit in Dresden beteiligten sich da» chemische, botanische und zoologische Institut. Am 1. Juni wurde eine Forschungsstelle für Pekztierkunde, am 1. Juli eine so- genannte Hauptstelle kür forstlichen Pflanzenschutz errichtet. Häufig erhielt die Hochschule Besuch von Fachgenossen. Pro- fellor Mathisen-Dorpat war während de» ganzen Sommers ln Tharandt. Neben Holland. Litauen. Dänemark waren es vor allem namhafte Forstmänner an» den Vereinigten Staaten von Nordamerika, welche ans eine Aussprache mit dem Lehrkörper der Hochschule Wert legten. Als wichtigstes JahreSereigniS ist hervorzuheben der LanbtagSbeschluß vom SV. Juni: .Die Forstliche Hochschule bleibt als selbständiges Institut in Tharandt. Zur Erweiterung der wissenschaftlichen Aus bildung ihrer Studierenden biidet sie mit der Technischen Hochschule in Dresden eine Arbeitsgemeinschaft." Gleichzeitig bewilligte der Landtag als erste Rate zum Neubau eines In» stitutSgebüudes 200 000 Reichsmark. Schließlich wies der Redner noch dankbar hin aus daS Ge schenk. welches daS Finanzministerium der Hochschule zum heutigen Jubiläum dargebracht hat, auf die Amtstracht. Was die Hochschule in der Zukunft leisten wird, steht noch dahin. Aber Professor Bulle versicherte in dieser feierlichen Stunde, daß der Wille zur Arbeit, daß der Glaube an eine der Vergangenheit würdige Entwicklung der Hochschule vorhanden sind und zur machtvollen Entfaltung gelangen sollen, und fuhr dann fort: Und nun schreite ich zu meiner letzten Amtshandlung. AlS mein Nachfolger wurde gewählt und vom Gesamt- Ministerium bestätigt Herr Gehcimrat Professor Groß. AuS Ihrer Hand, hochverehrter Herr Geheimrat, empfing ich vor Jahresfrist das äußere Zeichen unseres Amtes, die Kette des Rektors. Hiermit gebe ich sie Ihnen dankbar und leichten Herzens zurück. — Ein sicherer und klarer Blick, eine feste, unabhängig« Hand gehören zur Führung des Rektorats. Wir willen, daß Sie beides in vollkommenstem Maße besitzen. Ich beglückwünsche Euer Magnifizenz als Rektor unserer Ju- biläumSfeier. Möge Ihre Gesundheit, die In letzter Zeit oft zu wünschen übrig ließ, sich wieder festigen, möge Ihr Amt Ihnen Befriedigung geben. Möge die Hochschule aus ihrer Bahn weiterschreiten, möge sie wie in früheren Jahrzehnten tüchtige Forstwirte heranbilden, möge sie aber auch Charaktere entwickeln und stets ganze deutsche Männer reisen lasten und in die Welt entsenden . . . Hierauf ergriff -er neue Reklor Geh Forstral Prof. Trotz das Wort. AlS er sich vor Jahresfrist als Rektor ver abschiedete, habe er nicht geglaubt, noch einmal die Amtskette tragen zu müssen. In besoudcrs feierlicher Stunde über nehme er sic. nicht ohne Zagen, aber mit dem Willen, mit seiner ganzen Kraft der Hochschule zu dienen. Der Redner dankte seinem Amtsvorgänger für die aufopferungsvolle Hingabe mit der er die Verwaltung der Hochschule geführt habe, und gab dann in großen Zügen einen Ausschnitt aus der Geschichte der jubilierenden Hochschule, lieber der Absicht, die 50. und 100. Wiederkehr des Gründungstages zu begehen, hat ein eigentümlicher Unstern geschwebt. Am 17. Juni 1806. als eine wohlvorbcreitete Feier eben beginnen sollte, sprengte der Vor trab des preußischen Heeres in das Tlmrandtcr Tal, — der gleiche Tag ISIS sah Alldcutschland in dem Toben des Welt kriege»! Nun brach, und »war zu einer Zeit, da die Frage über Sein oder Nichtsein der Hochschule tn Tliarandt noch der Entscheidung des Landtags harrte, aus der akademischen Ju gend der Gedanke heraus, eine 110-Jahr-Feter zu veranstalten. Ein Jubiläum ziemt sich für eine Lehranstalt nur dann, wenn es einen befriedigenden Rückblick auf die vergangene Zeit gestattet: hinter etner solchen Feier soll aber auch der Wille zur unentwegten Mitarbeit stehen. Ohne Selbsigercchtigkett darf man wohl sagen, daß die Tharandter Hochschule. die älteste der jetzt bestehenden forstliche« Bildnugsstätten. ihren nicht immer bornenloscn Weg mit Ehren gegangen ii». Tie hat Männer ihr eigen nennen dürfen, die von bestem ivissenschastltchew Geiste und Forschungsdrang erfüllt ivaren und mit ganzer Liebe an der Stätte ihres Wirken» hingen. Namen wie Cotta, Judeich. Preßler. Stückhardt. Nitschr. Robbe, Kunze haben unvergänglichen Klang in der Geschichte der Hoch schule wie der Forstwissenschaft überluiupt. und auch unter denen der früheren Arbettsgenossen. die noch unter uns wan- dein, seien sie anderwärtigen Berufungen gefolgt oder in den Ruhestand getreten, sind Männer, die der Hochschule zur höchsten Zierde gereicht haben. Hunderte und aber Hunden« von jungen Forstmännern, darunter auch viele Sühne frei,,* der Länder, haben von hier aus den Weg ins Berufsleben an- getretcn, viele von ihnen haben den Nus ihrer »Im» mau r hinausgetragcn in alle Lande, und wenn der Name des kleinen Waldstädtchcns Tharandt in weiter Welt einen guten Klang hat. so dankt es das zumeist seiner Hochschule. Was man damals Wissenschaft nannte, bedeutete größten teils nur Erschauung. und nur aus wenigen Gebieten fußte die Forstwissenschaft ans wirklichem wissenschaftlichen Boden. Wie weitverbreitet das Verlangen nach wissenschaftlicher Ausbil- düng war. zeigt das rasche Aufblühen der Forstakademie. Unter den Namen, an die jene Epoche anknüpft, glänzt der Name Heinrich CottaS an einer der ersten Stellen: ihn dürfen wir mit freudigem Stolz den Unseren nennen. 88 Jahre hat die Akademie unter Direktorialverfastung gestanden. Cotta, der 1844 die Augen schloß. hat nur drei Nachfolger gehabt. Der erste war v. Berg bis 1866. ihm folgte unser unvergeßlicher Judeich. Der letzte der Direktoren war der Geh. Oberforstrat Neu metster. 1S04 wurde uns das Wahlrektorat gewährt, einer der wichtigsten Wendepunkte in der Entwicklung zur vollen Hochschule. So wenig die neue Verfassung an sich an den Aui- gaben der Hochschule etwas geändert hat, und so billig eS wäre, zu sagen. daS Direktorialsystem habe die freie Entfaltung wissenschaftlichen Lebens gehemmt, so war doch die Einführung der Ncktoratsvcrsastung, die das Hvchschnlkollcgium zum ent scheidenden Organ bei der Verwaltung der Hochschule macht» eine nnabweisliche Notwendigkeit, um die Gleichstellung Tharandts mit den andere» dentfchen Hochschulen auch äußerlich zu kennzeichnen, und mit freudigem Danke war es zu begrüßen, daß 1S07 dem Rektor die AmtSkette und 1925 auch die Amtsbezeichnung Magnifizenz verliehen wurde. Des höchsten Rechts etner Hochschule, daS den beiden preu ßischen forstlichen Hochschulen gewährt worden ist, des eigenen Promotionsrechts, erfreut sich Tharandt noch nicht» unter dankenswertem Entgegenkommen der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig ist aber eine Regelung er zielt worden, die bei Promotionen gegebenenfalls der Forst hochschule eine starke Mitwirkung sichert. Bon besonderer Be deutung, namentlich auch wegen der Anerkennung als volle Hochschule, ist die 1S21 erfolgte Ausnahme in den Verband der deutschen Hochschulen, eine wertvolle Folge davon auch die Aufnahme in die N o t g e m e i n s ch a f t der deutschen Der überseeische Chrislslvllen - Versand Hai begonnen. Feinbäckerei Paul «auswald. Hoflieferant. Dreeden» Pirnaische Slrahe 36. 8 -er e ine eine» reint, l zur rbett »er« »atz der «re» rüe«. nr», iese« »reu. zu« ikett Appell an Max Liebermann. Berlin, 80. Oktober. Hochverehrter Herr Professor! Sie richteten unterm 14. Oktober in Ihrer Eigenschaft al» Präsident der Preußischen Akademie der Künste einen Offenen Brief an mich, aus dem ich zitiere: „WaS aber Ihre Idee. auS der preußischen Akademie eine deutsche zu machen, betrifft, so glaube ich. wird jeder von wn» ihr begeistert zustimmen. Aber... aus einer preußischen Akademie eine deutsche zu machen, ist eine HerknlcSarbeit. und nur ein BiSmarck wäre ihr gewachsen. Wenn Sie, verehrter Herr Kollege, die Kraft in sich spüren — wohlauf zum Kampf! Sie werden mich an Ihrer Seite finden." Nachdem ich Ihnen für diese ermutigende Verheißung in einem ebenfalls Offenen Briefe unterm 18. Oktober aufrichtig gedankt hatte, begann ich meinen „Kampf", indem ich acht Tage darauf, am 26. Oktober, im groben SitznngSsaale der Akademie vor den dort Versammelten die Erklärung abgab. eine Anzahl allerwescntllchsicr Herren der Akademie hätte sich ln dankenswertester Weile bereit gesunden, neue Statuten. UebergangSstatuten. die cs ermöalichen sollen, daß aus der preußischen Akademie eine deutsche erwächst, vorzubereiten, und meine Erklärung schloß mit den Worten: „Wir werden unteren Entwurf selbstverständlich unter Hinzuziehung von juristisch wie staatsrechtlich geschulten Fach kräften auSarbetten und ihn unseren Herren Kollegen zur Kenntnis unterbreiten, sobald er diejenige Gestalt anaenom- men haben wird von der wir glauben baß wir sie nicht bloß vor unseren Herren Kollegen werden vertreten können, son- der» zugleich auch vor der gesamten deutschen Oefsentllchkett. Ich bitte Sie seht diese Sitzung, von der Ich Ersprießliche» für die Wcltersiihrung meiner Idee weder erwarte noch er warten kann verlassen zu dürfen, und tue daS. Indem ich unserem verehrten Herrn Präsidenten für seine begeisterte Zustimmung aus der preußischen Akademie eine deutsche z» machen nochmals freudig danke!" Ich passierte gerade Ihren Präsidentenstuhl, als Sie sich nach mlr umdrehten und in Ihrer mir hinlänglich bekannten charakteristischen Svrechan — Verzeihung — reichlich unwirsch herauSpoltcrtcn: Das mit der deutschen Akademie wäre von Ihnen doch bloß ironisch gemeint gewesen! Ich blieb etwas perplex stehen, kaßte mich aber kosort und erwiderte mit einer kurzen Verbeugung unter leichtem Achselzucken: „Dann habe ich Sie zu meinem Bedauern Herr Professor, überschätzt" Warans von der „rechten" Seite des HanseS vier bis flink mir unbekannte Turbulente: „Unerhört!" „Beleidigung bcS Präsidenten!" „Schmach für die Akademie!" Und so weiter Diese TemveramentSauSbrttche der betreffenden „Vier bt» Fünf" hätten nun weiter nichts ans sich gehabt wenn nicht am nächsten Morgen geschickt bedient durch meine klugen Herren Gegner, ein guter Teil der Berliner Presse tn -a» gleiche Horn geblasen hätte! Seitdem vergeht kaum eine Post ohne daß mir schwarz auf weiß zugestellt wird: ich hätte mich „bedauerlicherweise zu kränkenden Aenherungen gegen den Präsidenten Max Liebermann hinreiben lassen", ich hätte ihn „ebenso scharf wjc unberechtigt angegriffen", sch hätte ihm gegenüber „menschlich unmögliche Unterstellungen laut werden lassen", und so weiter und so weiter. Hochverehrtester Herr Professor! Sie selbst wissen am besten, wie außerordentlich ich Sie nun schon seit Jahrzehnten nicht bloß als Künstler. sondern vor allem auch als Menschen etnschätze. Sollten Tie eS nicht setzt doch an der Zelt halten, dieser widerlichen Hetze gegen mich widerlich, weil sic nicht dem Tatsachenverhalt entspricht.— nicht meinethalb der ich mir gleichgültig bin. sondern aus Respekt vor der Idee, die ich vertrete, und der Sie doch ganz gewiß Ihre Snmpathie nicht vorenthalten haben so schwierig Sie auch die Durchführung dieser Idee halten mögen — durch eine kleine Handvoll Sätze entsprechend nobel Einhalt zu tun? Ich glaube. eS würde den reichen Kranz Ihrer Ruhmes blätter um ein nicht unbedeutsames vermehren. Davon überzeugt. Ihr Ihnen aufrichtig ergebener Arno Hol». Kunst un- Wissenschaft. Mitteilungen der Sächsischen StaatStheater. Oper«. hauS: Mittwoch, den 8. November, außer Anrecht. „At-a" mit Anne Rofclle lzum ersten Mal« Titelpartiej, Björn Tals» sRadameö, als Gasts, Helene Jung lAmnertSs, Adolph Schocpfltn IRamphiSs. Friedrich Plafchke lAmonaSros. Willy Bader (Königs: Tänze mit Susanne DombotS, Gtno Neppach und der Tanzgruppe. Musikalisch« Leitung: Hermann Kutzsch- bach. Spielleitung: Georg Toller. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus: DienStag, den 2. November sAn- rcchtSrethe Vs: „Da» Grabmal des unbekannten Soldaten" von Paul Manual mit Stcinböck, Kottcnkamp und Jenny Schaffer. Spielleitung: Josef Gielen. Anfang '^8 Uhr. Mittwoch, den 8. November lAnrechtsrelhe Vs. Wieder holung der Komödie „P l a t i n g r u b e n in Tulpin" von Max Mohr. Spielleitung: Georg Kiesan. Anfang ^8 Uhr. 4 Albert-DZeater. tBolkSabonncmcnl st—O>. Ausnahmen In da« -Abonnement können ohne jede Nachzahlung jederzeit ersolgen. Anmeldungen In der GclchästSstelle de» si—O lAlberi-Theaier. EInnang negenüber Aiaunsiratzel sowie In den bekannten Berkausdscellen, zu denen noch .tkonzcrtdlrektionen Noenilch. WalsenhanSstrahe 24, Debewa, VIkdoriastrabe d/7. und Buchhandlung Lchuberth, Dr.-Vlasewttz, Residenzstrabe S4, getreten sind. 4* Albert-Dheater. Montag, den 1. November. Erst» nts Ohr »na von Walter HasencleverS „M o r b" Im Beiseln des Dichters. Diens tag. ben 2., und Mittwoch, den S. November, Wiederholungen von .Mord". 4* Erstes Großes Gesellschafts-Konzert. Lotte Lehmann singe 1. Arte „Ozean, du Ungeheuer" aus Webers „Oberon" und 2. Strauß- Lieder mit Orchester: Gesang der Apollo-Prtesterin, Wiegenlied und Cäcllte. Elnzelkartcn und Abonnements bet Rte». 4* Komödie. In Abänderung de« SptelplaneS sind für Mon tag, DtenStag, Mittwoch und Donnerstag dieser Woche Ausführungen von .Der Garten Tden" mit Frau Carola Toelle angesetzt worden. Die Trstaufsührung des Schauspiels «Ucbersahrt" findet am Freitag, dem 8. November, statt. f BolkSkunstabenb. Die MännerortSgrnppe Dresden de» Vereins für das Deutschtum im AuSlande lud zu einem Unterhaltungsahend ein, der den auf einer Deutschlandreise begriffenen Siebenbürger Sachsen Gelegenheit bot, sich in ihrer Eigenart zu zeigen. Ed lag ein ganz eigenartiger Retz über dieser Veranstaltung im Kaufmannschafts-Saale, die beides, Auge und Ohr, in gleichem Grade entzückte. Man mußte seine Freude haben an der erstaunlichen Verschiedenheit der schmucken SonntagS- trachten in gewählter Farbigkeit. Die ganze Art dieser Bolkspersönlichkcit mit harter Geschichte nahm gefangen. Ais Erster Vorsitzender des Vereins begrüßte Dr. Wctckcr die Gäste, die sich seit Jahrhunderten fern von der Heimat als Hüter deutscher Kultur bewiesen haben. Den Dank für die freundliche Aufnahme In Dresden brachte in längerer Rede Professor D r. Csakt auS Hermannstadt zum Ausdruck. Er gab Aufschluß über die völkische Sonderheit seiner Landsleute und krönte die volkskundlichen Mitteilungen mit der Versiche rung unwandelbarer Treue »um deutschen Mutterlande. I« vorgerückter Stunde begannen dann die Vorträge der Sieben, bürger Sachsen, die eS mit volkstümlicher Kunstpflege durch- auS ernst nehmen. Herzige Gesänge der Bauernmädchen be kundeten ebenso wie kernige Burschcnlteder recht sorgfältige Gesangökultur» Man hörte weiterhin hübsche Einzelstimmen mit Chor, und Klavierbegleitung, Wcchselgesänge, alte und neue Weisen in der Mundart und in neuhochdeutscher Sprache. Auch das Instrumentale war In der Vortragsfolge vertreten mit Gaben des BläscrchorS. Die siebenbürgilchc Dorfmusik spielt hei allen festlichen Gelegenheiten bekanntlich eine be deutsame Rolle. Allerliebst »ahmen sich weiterhin die Neigen und Tänze aus. Für die wohlgcliingencn Darbietungen dankte man mit Begeisterung. Der Besuch war ein ziemlich reger. Jedenfalls verdienen auch diese um ihre Art schwer ringenden Stammcsgenosscn jcnfctts der Grenzen von Deutsch land herzhafte Unterstützung. V. v. f* Nranfsithruna von WcdckinbS „BiSmarck". Frank Medektndhat in seinen letzten Lebensjahren ein historische» Schauspiel „Bismarck" geschrieben. ES erschien bereit» 1916, fand aber bei den Bühnen keine Beachtung. Die Zeit war dem Stück nicht günstig: weder währen- des Kriege» noch nach der Revolution schien eS ratsam, den „BiSmarck" zu svtelen. Nun hat da» Deutsche Nattonaltheater tn etmar das Wagnis unternommen und die Uraufführung des Werke» herausgcbracht. Wir lernen hier Wedekind von einer neuen Seite kennen. Die gewaltige Persönlichkeit Bi», marcks zieht ihn an, sie erfüllt seine Phantasie und -rängt
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