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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 01.11.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261101028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926110102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926110102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-01
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
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>IMMEMW,W!S,»I»^2L^»V^-s»Z <?» S ?!s I, > i/ sich aber jetzt doch nicht damit begntiaen könne«. daß etwa für da» Rechnungstahr 1027 alle» beim alten bleibt. Die Mehrzahl der Kranen, die auf dem Gebiete de» Ftnanzau». UetchS der Lösung harren, wirb freilich nicht gelöst werden können. Aber einige der grundsätzlichen fragen müssen doch chon jetzt, bei dem provisorischen FtnaiizauSglelch. unbedingt >n de» Kreis der Perhandlungen t» Berlin einbe»ogen »erden, namentlich die Fraae der künftigen Deckung der tosten der Erwerbsiosensürsorge. Wenn man ebenst, dass der sächsische Staat in der Zeit vom 1. April bi» ,um 8l. Juli I92«l für die unterstützende Erwerbslosenfürsorgr rund 9 610 000 Mark verausgabt bat. monatlich also 2404 000 Mark, während im StaatshauSbaltplan kür da» ganze Rech. nungSjahr 1928 für dir produktive und unterstützende Er- werbSlosensürsorae zusammen nur 8 000 000 Mark vorgesehen waren, so erkennt man, daß diese eine Ausgabe den ganzen Haushalt um wirst. Aehnlich liegt e» in den «Gemeinden. Man kann wohl damit rechnen, daß der Jahre», auswand de» sächsischen Staate» lediaiich sür die unterstützende ErwerbSlosensürsvrge etwa 28 bi» 20 Missionen Mark er fordern wird, da» sind 8 biS 4 Millionen Mark mehr, al» der Staat nach dein Voranschlag aus der ganzen Grund» und Gewerbesteuer an Erträgnisse» erwartet! Hier muß un bedingt Wandel und As'^'ke geschossen werden. Nun soll ja bekanntlich daö jetzige System der ErwerbSlvsensürsorge ver- lassen und die Arbeitslosenversicherung einaesüßrt werden. Ein entsprechender Gesebentwurs wird setzt beraten, und e» scheint auch, daß die Sache vorwärts acht. Am 1. April 1027 oll daS neue Gesetz in Kraft treten. Ob es möglich lein wird, ite Durchberatung und Verabschiedung des Gesetzes im Reichstage so zu beschleunigen, daß die Umstellung bis zum l. April 1937 durchgefubrt werden kann, ist fraglich. Wenn die» gelingt, und das endgültige Gesetz über die Arbeitslosen versicherung die Länder und Gemeinden von einer Beteili gung an den AiiibriimiingSkvstr» sreiläßt. so würde» vom I. April 1927 ab die Lasten der unterstützenden ErwerbSlosen- nrivrge au» den HauSlialte» der Länder und Gemeinden ver- chwiiiden, was naturgemäß eine wesentliche Entlastung i» sich chließcn würde. Daraus wird sich wahrscheinlich das Reich -erufen und mit dem Hinweis auf diele voraussichtlich ein- reteude Abbürduna einer drückenden Last O"ler aufKostcn des Reichs ableluien. Wie aber soll es werden, wenn daS ArbeitS- loscnversichernnaSge'etz nickt am 1. Avril 1937 in Krast tritt' Außerhalb des Bereichs der Möglichkeit liegt dies ganz gewiß nicht: denn die ganze Materie der Arbeitslosenversicherung, die BerwaltniigSorganisgtion, die Mittelgnfbringnng und manches andere sind doch reckt bestrittene tragen, in denen keineswegs Einmütigkeit bestellt! Hier wird das Reich ieden- salls bis zur Zeit der endgültigen E""gstung der Länder und Gemeinden belsend einspriuaen müssen. Ein weiterer wunder Punkt ist die — zwangsläufige — Steigerung der gemeind'-chen Nack den Mitteilungen des Deutschen Städtetages in seiner kürzlich ver öffentlichten Dcnkschri" „Städte. Staat und Wirtschaft* ist bereits im November 1925 in 150 preußischen Städten mit 22,1 Millionen Einwohnern von je 25 Einwohnern je einer in öffentlicher Fürsorge laufend unter- st ü tz t worden. Seitdem ist cs nickt besser, sondern sicher lich schlimmer geworden, so daß die Fürsorgeverbände, denen die Wohlfahrtspflege obliegt. mit den beweglichsten und gewiß nicht unberechtigten «lagen u« «ufvesserung ihrer Ein» nähme, vorstellig geworden «nt. Sie «ende« fick mit ihre» Anforderungen »war nicht un» mittelbar an bas Reith, sondern an ihr, Sitzstaaten. Wie sollen aber diese, die selbst stark im Defizit stecken, die Mittel aus. bringen, um de» Wünschen der Fürsorgeverbände gerecht werben zu können? Die finanzielle Lage de» Reich» ist gewiß nicht rosig. Da» »eigen schon die gewaltigen Belastungen au» dem DaweS-PIane. di, »on Jahr zu Jahr gr»ber werden. Immerhin ist ad«, da» «eich, da» nach deu Darlegungen de» Herrn RetchAfinanzminifter» Dr. Rein hold nur »hart an der Grenze de« Defizits blnstrrtst*. wenigsten» augenblicklich Immer noch günstiger gestellt wie die Länder und di« Ge- meint»,n. bei denen von eine« bloßen »Htnstreisen an der Grenz« de» Defizit»* kein« Rede mehr sein kann, die nie!» mehr mitten in der Defizitmirtschaft drinstecken und. wenn «dbtlfe nicht geschassen wirb, zu erliegen drohen. Dies kann aber das Reich, wie dies ja der Herr Rcichsflnanzminister wiederholt ansgesprochen hat, nicht wollen und wünschen! Daher muß di« ReickSregirrung in irgendeiner Form den großen Röten der Länder und Ge» meinden Rechnung tragen und darf die ihnen au» dem jetzigen Finanzausgleiche zusließenben Ueberwetsungen nicht vermindern, sondern e» muß sie erhöhen. Andernfalls ist allen Ernste» die durch Artikel 8 der ReichSverfassung gewähr leistete LebenSsähiakeit der Läuder — und der Gemeinden — schwer gefährdet. Die Verhandlungen in Berlin am Dienstag sind demzufolge wenn sie auch nur den provisorischen AuS- gleich sür ein Jahr betressen, von größter Bedeutung. Auf wettere Einzelheiten — z B. Beibehaltung der an und für sich mit dem I. April 1027 wegfallenden gemeindlichen Ge» tränkesteuer, dann die Beibehaltung der erhöhten Sätze der Grnnderwerbsteuer usw. kann im Rahmen dieses Artikels nicht näher ringeaangen werden, ebensowenig aus die Frage der Wciterdotierung der Länder für die Polizeilasten, die Verteilung der Aufgaben zwischen Reich. Ländern und Ge» meinden und viele» Weitere. G» sind die» alle» Fragen, namentlich der letzte Punkt, die mit zur Besprechung kommen werben, die aber zum Teil bi» zum 1. Avril 1927 überhaupt nicht lösbar sind, znm Teil aber, wie - Ä. die Beibehaltung der gemeindlichen Gctränkcsteuern und der erhöhten Grund- erwerbsteuer. starken Widerstand in der Wirtschaft finden. Bet dem endgültigen Finanaausglctche. der bi» zum 1. April 1928 wirb kommen müssen, wird auf alles dies näher etnzugehcn sein. Jetzt augenblicklich kann es sich nur darum handeln, noch für ein Jahr einen Weg zu finden, der sowohl daS Reich wie die Länder und Gemeinden lebensfähig erkält. Wie schwer dies ist bei dem Darniederliegen der Wirtschaft und dem Be streben. die Steuern noch weiter zu senken einerseits, und anderseits bei dem — vielfach zwangsläufig — anwachsendrn Bedarfe. liegt offen zutage» und manchmal möchte man wirklich befürchten, daß e» sich hier um eine überhaupt unlösbare Ausgabe handelt! Jedenfalls wird bei dem ganzen Ausbau des Deutschen Reichs und der Aus« aestaltung der Steuerverwaltung dnrch die Erzbergersche Ftnanzreform das Gespenst des Finanzausgleichs immer wieder erscheinen. I-'- Gr Jahr, nicht gerade zum Segen deS Reichs und seiner Glieder! Montag. 1. Xovember Die Wetterverhandlung des Semefalls Gröschke. Die Vernehmung -es Mawrs Buchrucker lEigner Drahtbericht der .Dresdner N a ch r t Ä t e n".i Landsbcrg a. d. W.. 1, Nvv. In der Mvntagsverhandlung machte Justizrat Dr. Hahn Mitteilung, daß Oberleut nant Benn. der wegen Anstiftung bei dem Fememord an Pannier in Döbcritz in Untersuchungshaft sitzt, seinem Ber- treter erklärt habe, er habe im Jahre 1921 mit Büschtng in der Zitadelle Spandan gelegen. Bükcking habe ihm einmal gesagt, er hätte Leute, die er sür Verräter hielt, umgebracht, z. B. sei der im Bärwalder Forst Gefundene nicht von fahren den Leute« nmgcbracht worden, sondern er sei der Täter. Jener war ein Spitzel und da habe er ihn im Auto über den Haufen geschossen. Büschtng habe aber nichts davon erzählt, daß er im Einverständnis init Klavproth und Schulz die Tat begangen hätte. Bors.: LandgerichtSrat Weßling stellt in Aussicht, daß er das Verfahren gegen Schulz und Klavproth evtl, abtrennen und mit dem Fall Gädtcke verbinden müsse. Er machte daran? aufmerksam, baß eS sich bei Beun um einen zum Tode Bcrnrtciltcn bandele, dessen Zeugenaussagen nicht als volle Wahrheit anerkannt werden könnten. Oberstaats anwalt Nohrlack erklärt sich damit einverstanden, daß die Aus sagen des Beim als wahr unterstellt werden. Ter junae Lehrer Walter Lücke, der im Fort GorgaS saß und an der Vernehmung des Gröschke in der Arrestzelle als Protokollführer mitgewirkt bat, gibt an. er habe aus einem Zettel notieren müssen, was Gröschke über kommunistische Waffenlager und dergleichen sagte. Wenn Gröschke mit der Antwort zögerte, wurde er geschlagen. Von Becker, der dir Vernehmung leitete, »ei aber der Beseht dazu nicht gegeben worden. — Bors7: Sie hatte» einen Abscheu vor dem Mann, weil er Kommunist war? — Zeuge: Nein, ich hatte einen Ab scheu vor der ganzen Sache. Ich konnte so etwas nicht mit ansehcn. Stndienrat Hermann Schul, vom Gymnasium tu Falken berg war der Lehrer des Becker und stellt diesem das aller günstigste Zeugnis aus. Major Buchrucker wird dann vorgesührt und begrüßt freundlich lächelnd ver» schiedene der Angeklagten. Er sagt aus: Im Juni 1929 war ich Leiter des Arbeitskommandos im Wehrkreiskommando III. Schulz war mein Adjutant. — Bors.: Haben Sie Rück» sprachen gehabt mit Oberleutnant Schulz über die Ahndung von Vergehen, Haben Sie init Ihrn Richtlinien dafür fest gelegt. oder haben Sie das den örtlichen Instanzen über» lassen? — Buchrucker: Verantwortlich war der zuständige Reichöwehrkommandenr. — Bors.: Aber dieser konnte nur ein Vergehen an die örtlichen Gerichte mettcrgeben, da die Leute ja auf Zivildienstvertrag angestellt waren? — Buchrucker: Jawohl. — Bors.: Ist von Ihnen init Schulz der Fall eines Verrats erörtert worden, z. B. die Abaabe von 29 MO Schuß Munition an die Kommunisten durch Gaedicke? Hat Schulz Ihnen gesagt, wie er sich dazu stellt, insbesondere zu der Ge fahr der Auflösung des Arbeitskommandoö, falls die örtlichen Gerichte sich damit beschäftigen müßten? — Buchrucker: Ans derartiges mußten wir vorbereitet sein. Dcsbalb segelte ja auch die ganze Sache unter falscher Flagge, wie die Denk schrift des Reichswehrministeriums zeigt, daß nämlich Kriegs gerät gesaminelt und aufgeräumt werden sollte. Die wirk liche Aufgabe war eine ganz andere. Mir scheint es aber zweckmäßig, daß ich darüber nichts selbst als Zeuge hier ans sage, sondern eine« anderen Zengen nenne, nämlich den Reichswehrminister. Der Zeuge überreicht dem Vorsitzenden aus Stuttgart einen Bericht des Rechtsanwalts Dr. Molt über eine Unter redung mit dem Rcichswchrministcr am 19. August 1926. Major Buchrucker erklärt dann, er bedauere, daß das Ver lesen dieses Schriftstückes unzulässig sei oder nickt gestattet werde. Er wolle aber möglichst mit den Worten des Rechts anwalts Dr. Molt den Inhalt wiedcrgebcn, Tr. Molt schreibt: Der Reichswehrminister, der Ihnen wenig gewogen ist, er klärt. die Ehrenfrgge sei für ihn als demokratischen Zivilisten nicht daS gravierende Moment. Viel schlimmer sei. daß durch Buckrnckers Handlnng das vorsichtig anfgebante Berteidi- gnngSsyfte« gegen Osten zerschlagen und vernichtet und da mit dem Baterlande ein unermeßlich großer gar nicht wieder gut ,«machender Schaden znaesüat worden sei. — Vorsitzen der: DaS bezieht sich auf den Küstriner Putsch — Bucb- »ncker: Jawohl. Das vorsichtig aufgebaute Verteidigung» stzstem gegen Osten, damit meint der Reichsw^brminister die ArbettSkommandos. und der unermeßliche Schaden, der dem Baterlande zugefügt worden sei. daS soll die Zer» störung dieser ArbettSkommandos sein. In dem Schreiben Dr. Molts beißt es dann weiter: Unter dieses ganze BerteibtgungSsystem habe man als Fol-1' ''er Aktion Buckrnckers einen dicken Strich gemacht und es sei ihm. dem Minister, infolgedessen ganz gleichgültig, ob Buchrucker jetzt an die Entente oder au Polen verraten werde. Ans diesem Grunde sei er für ihn lden Ministerl erledigt und cS könnte daher» solang« er Minister lei. gar keine Rede von einem gnadenweisen Erlaß seiner viel zu geringen Strafe sein. Hierfür gebe es nur schweigende Sühne Buchrucker wies hierbei auf den wesentlichen Unter schied bin. ob die sich gegenseitig totschlttgen, bloß im Dienst de- ArbettSkommandos zur Zerstörung von Waffen, oder w-Ul ihnen eingcschärft worden war. daß eS sich um ein vor sichtig aufgebautes BerteibtgungSsystem handelt, vyn dem niemand etwas erfahren dürfe. Nack einer halbstündigen Paus« begründet der Vorsitzende den Beschluß des Gerichts einstweilen alle Beweisanträgr abzulebnen. weil zunächst das Ergebnts der Beweiserhebung abgewartet werden soll. Erregt springt nunmehr der An geklagte Frick aus und erklärt: die Presse bat mich ziemlich ausgesckmtert. Bon mir kann nicht verlangt werden, daß ich mir von solchen „Federfuchsern* alles gefallen lasse- Bors.: Sie haben keine Veranlassung, einen solchen Ton vier an zuschlagen. Ste schaden sich und den anderen, die hier ans der Anklagebank sitzen, durch solches Auftreten, denn Sie gestatten dadurch unter Umständen einen Blick in Ihre Seele. Im übrigen habe ich keinen Einfluß aus die Presse. Sie selbst haben ja einen Bertetbtger und künnen sich gegen Angriffe schützen. (Zu Major Buchrucker): Sind einmal der Oberleutnant Freiherr ron Senden und der Oberleutnant von Grolman bei Ihnen gewesen, und haben diese sich bet Ihnen beschwert, daß Oberleutnant Schulz Aufträge zur Beseitigung von vermeintlichen Verrätern' gegeben hat. bezw. daß dieser sie ausgesübrt bat? vnchrncker: Das ist be stimmt nicht richtig. Buchrucker wurde dann zusammenfassend gefragt: Ist von Ihnen mit Oberleutnant Schulz erörtert worden, daß man verräterische Leute beseitigen müsse und daß man dazu Leute wie Fahlbusch, Büschtng und Klapproth gebrauchen könnte? Hat Ihnen auch nur andeutungsweise Schulz gesagt, da soll einer beseitigt werden, oder da ist einer beseitigt wor den? — Buchrucker: Alle diese Kragen kann ich mit einem Nein beantworten. Mit ausgestrecktem Arm aus den An geklagten Schulz weisend): Mein Freund Schulz fitz» da ans der Anklagebank nutz ich sage hier der Wahrheit gemäß: 1. hat er mit diesen Dingen gar nichts zu tn«. 2. wußte er «au» genau, daß diese kleine» Berräterele« gar «ich« schade« konuten. Dafür war ja Borsorge vom ReichSwehrministcr ml« seiner Denk, schrift getrosfcn worden. ». wenn irgend jemand, -er etmaS wußte, als Verräter angesehen werden konnte, «nd — Schulz hätte ihn beseitige» wolle». — dann schlägt ei« Mann wie Schul» ihn selbst tot. Daß er dazu andere vorschiebt, ist ganz ausgeschlossen. Oderftaatsanwalt Rohrlack: Ist Ihnen bekannt, daß jemand aus Ihren Namen oder aut den des Oberleutnant Schulz verpflichtet worden ist? — Buchrucker: Aus meinen Namen niemals. Die Denkschrift des Reichswehrmtnisteriums bildete den Mantel für die ArbettSkommandos. und wenn Ver» rätcreicn vorkamen, so gab dieser Mantel die Möglichkeit, harmlos die Leute aus dem Dienst zu entlassen. — Land gerichtSrat SalingeH Halten Sie es sür möglich, daß die Leute den ordentlichen Gerichten ohne besondere Schwierigkeiten übergeben werden konnten? — Buchrucker: Jawohl. Ein zelne Verräter konnten auf diese Weise harmlos unschädlich gemocht werden, große aber nicht. — Jnftizrat Hahn: Kennen Sie Kommandos Z.B.B. (zur besonderen Verwendung)? — Buchrucker. DaS ist ja Wahnsinn, das ist ein militärischer Be griff. Wir in unserer Organisation hatten dafür keinen Platz: natürlich schließt da» nicht aus. daß irgendein Unterführer den Begriff einmal falsch anwendet? — Jnftizrat Hahn: Konn ten sich die einzelnen Mannschaften als mobil« Truppe fühlen? — Vnchrncker: Ja. da» muß ich unterstreichen, für uns alle dauerte der Krieg noch weiter. Er ging sür uns erst im Herbst 1928 zu Ende. Wir fühlten uns als Trupp« vor dem Feind. Ivel Schluß der Redaktion daner» di« Sitzung noch an.) LS Jahre Aetchsoerban- -er Automobil- Induttrte. Dt« JndUilnmdseter am Sonnabend. In da» Tagen tn denen er am Katserdnnu» sein« . de- deutung»voll«. weil letzte rein deutsche Ausstellung »er- anstatt«», begebt der RelchSverband b « « A u t» « « b t l - Industrie da» Jubiläum seine» SSjährlgen Veste-«»». Die offiziell« Fei«, diese» Ereignisse» fand Sonnabend abend tn den Räumen de» «Katserhof* statt. Zu einem Fechakt« hatte sich «eben de« MtttzNedern de» RelchSverband«», unter denen so ztemltch all« -ente tn der Automodtl-Jndustrie führenden Kops« vertrete« waren, »ine glanzvoll« Versammlung zusammengefunden. Man sah u. a. den RelchSwlrtschaftsmintfter Dr. Krostne. Man sah auch den General der Infanterie Heye, der bet dies«« Anlcck, »um erste» Male seit seiner Ernennung »um Ehes der Heeres leitung tn größerem Kreise dt« repräsentative Pflicht seines Amtes ausübte. Ferner waren erschienen: dt« Staats- sekretäre v. Nadowitz und Schröder, der üsterrrtchtsch« Gesandte Dr. Frank, der bayrische Gesandte Dr. v. Preger. der Rektor der Technischen Hochschule. Geheimer Bergrat Dr. Staven- Hagen. Unterstaatssekretär a. D. Lewald. der Vorsitzende des NeichsansschusseS für Leibesübungen, der Oberpräsident der Provinz Brandenburg. Meter, di, Gehetmräte Rteßer und Kastl. Bankdirektor Dr. v. Stauß. der RegirrunaSdirektor Dr. Mösle, der Pressechef der Reichsregierung. Mirristertal- direktor Dr. Kiep und der Amerikasaürer Dr. Hugo Eckener. Die Festrede hielt für den Netchsverbanid -er Mann- hetmer Baurat Dr. Rastinger, der t« liebevoller, bem Anlaß angemessener breiter Ausführlichkeit die 25jährige Entwicklung des Reichsverbandes der Autoinohtliiiöustrie und seine Ge schicke tn guten und bösen Tagen schilderte. Im Jahre 1001 ivuvde von einem kleinen Kreis« damals im Automobtlt-mus stehender Männer der Verein Deutscher Motorfahrzeug, industrieller gegründet, aus dem späterhin der RelchSverband der Automobilindustrt« wurde. Das TätigkeUSfelb de- neu. gegründeten verbände» war von Anfang an außerordentlich umfassend, es wurden Ausstellungen organisiert, Rennen unterstützt, man sucht« bei gesetzgeberischen Maßnahmen sein Wort in dir Wagschal« zu werfen, hatte Polizetmaßnahmen — öfter al» lieb war —zu bekämpfen, konnte aber ein« von Jahr zu Jahr wald Wvci Jubi lt« Krte >Thai Wal sein Stät r.istc jchu sinn! Zug stetig steigernde Entwicklung des deutschen AntomobiliSmnS Veßiellligvli 8is bitls »»», «»'»«Ni,»,,,»»«»-»Istrotz« >7. GW «,-»»« gch »«,,» e»«,we*» tz«tz »er »»tzettznwchoet» »»>i»Issrrl IN. änruf: LSSS1 »4«S1 ist ratte schas d. begrüßen. Dies« unaufbattsam« Aufwärtsentwicklung fand eiiwn jähen Abschluß durch den AuSbruch -eS Krieges. Nach! der Revolution sah sisich die deutsche Automvdtltndustric all den Schwierigkeiten gegenüber, dt« allzu bekannt sind, um im einzelnen wiederum erörtert zu werden. Die Arbeit, die der RetchSverband in jenen außerordentlich schweren letzten Jahren geleistet hat, ist bewundernswert. Et» beredte» Zeugnis davon legt die gegennuirtlge Ausstellung a>b. Sie zeigt, daß der notwendige UmftellnngSprozetz in weitgehende» Maße erfolgt ist. Die hat den Boden sür dt« international« Ausstellung des nächsten Jahres vorbereitet, und ss« gibt der deutschen Automobilindustrt« die sichere Hoffnung, kn nächsten Jahre im friedlichen Wettstreit mit dom Ausland« in Ehre« bestehen zu können. Der Redner streifte dann »och die Gegen sätzlichkeiten in den Fabrlkationsmethoden und Fabrikattons- anschauungen der deutschen und der ausländischen. speziell der amerikanischen Automobilindustrt« und betonte» daß dir deutsche Automobiltndustrie bei aller Anpassung an gute au», ländische Vorbilder auch in Zukunft ihrem Grundsatz« treu bleiben werde«: Bestes Material, solideste WerkmannSarheit. Als Vertreter der Reichsregierung übermittelt« Reich», wtrtschaftSmintster Dr. Crutins dem RetchSverband dt« Glückwünsche zu seinem Jubiläum. Man sehe den feste« Willen zum Fortschritt, zur Konzentrierung, z« neuer Technik und zur Anwendung neuer Arbeitsmethoden: daS sei der vorherrschend« Eindruck der gegenwärtigen Automobtlausstellung. Das Ant» sei nicht Luxusartikel, sonder« Gegenstand des - tägliche« Bedarfes. Die Reichsregierung werde tn naher Zukunft mit Energie daran gehen, die deutschen Straße» automvbtlrets zu machen, das heiße, sie den Bedürfnissen des gesteigerten Auto- mobilverkchrs anzupassen. Das solle aber nicht heißen, daß der Vau eigener AutomobUstraßen in Angriff genommen werde. Der Rektor der Technischen Hochschule. Sehet««, Vergrgt Dr. Staveuhage«. pries di« in 25 Jahren geleistete Arbeit de» NeichS-verbandeS als Arbeit im Dienste der deutsche» Technik. Noch in diesen Tagen habe die Automobila-uSstelluua ih» wieder den unverrückbaren Glauben an Deutschland» technisch« Zukunft gestärktk. Der Vorsprung, den da» Ausland hente vielleicht noch habe, werde in Kurzem völlig aufgeHolt sdtn. Weiter Uberrbrachten Glückwünsche im Name« de» ReichA- verbandes der Deutschen Industrie Dr. Sremer, t« «amen des Automobilklubs von Deutschland Unterstaatssekretär »o» Radowttz, für den Deutschen AutomobUHLndlerverband der Kölner Bnchcremer. Nn diesen offiziellen Festakt schloß sich ein Bankett, aus dem im Namen de» RelchSverband«» Geheimrat Dr. «llmers iBremenj da» Wort zu einer ttes empfundenen Rode ergriff, tn der er de» hohen Sinn de« Arbeit als Dienst am Vaterland prle» und al« vagendes Vor bild treuer Pflichterfüllung den Reichspräsidenten von Hlnden« bürg feierte. Seine Rede klang in einem sudelnd aütz. genommenen Hoch auf das deutsche Baterland au». Im weiteren Verlause des Abend» nahm Dr. »»» Stavß als Vertreter der Bankwelt das Wort. In humorvolle« Aus führungen beleuchtete er da» Thema der Beziehungen zwischen Automobilindnstrie und Großbanken und betonte, baß »ach dem Eindruck der augenblicklichen AutomvbilanSstellung dies« Beziehungen vermutlich in absehbarer Zeit eine für Re deutsche Automobilindnstrie angenehme Wendung nehme» dürsten. Sauerwein für die frühere Räumung -er besetzten Gebiete. Paris. 1. Novcmeber. Sauerwein spricht heute i« ..Matin" von der bevorstehenden Unterzeichnung «ine» deutsch-italienischen SchledsgcrlchtS-vertrageS. Er meint, die Annähcrungspolitik von Thoirn könne nur richtig zur Geltung kommen, wenn eine ergänzende Zusammenarbeit aller Unterzeichner von Locarno stattsinde. Für da« Werk der Befriedung EnrovaS sei eS «ehr al» je »otwendln. daß brttcmnten. Frankreich und Italien seien die Pfeiler b«r Locarno-Polttik. Die Regierung Streseinann habe de« Beweis ihre» guten Willen- gegeben, die in Paris arurkannt würdtn. Trotzdem müsse aber die Entwassnnng bis z» Ende dnrch» geführt «erde«. Die Botschafterkonfcren» werbe über diese« Gegenstand in ihrer nächsten Sttzuna Marschall Foch anbören. Die srühere Räumung der besetzten Gebiete sei ««abwendbar, da ia sonst die Unterzeichner der Locarno-Verträge selbst zn» gebe« würden, daß ste kein Bertrane» t« die Wirksamkeit der Verträge hatten. saun war wori viel, big gälte stert Min Min Amts Fest Kur die von Ne Dtp Tha nisck Fr wa »ete vl Vor Gr Gää Mch P a die vü, mal mär gesp dem ac» in r und Hal! bliä «nk Psll Mek aus der bla! dep und Trc ent gru Lur We zusl ger für 1.2 al» Ost dev wni Ak, NU! >c lt ein Ä Ak «ir te pr> «n A S- m, vo de Jt ist NX ur 3' Mi nci ch> he S pe tu tcl W m P
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