Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.02.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030215016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903021501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903021501
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-02
- Tag 1903-02-15
-
Monat
1903-02
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.02.1903
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresdner Nachrichten Naat Iich nur. inwieweit bei jedem Jrrtume mildernde Umstände vorhanden sind, welche den Irrtum verzeihlich erscheinen lassen. Hier ist u. E. die Tatsache nicht genügend gewürdigt, daß es sich um einen geriebenen Mann handelte, der sich ein vermögen zu- lainiiieiigedoklert hatte, dessen Betrag gegenüber 15 MO Mark eine lächerlich geringe Lumme sind, ledcnsaUs sur Nardenkvtler weniger ins Gewicht fallen mutzten als eine zu erwartende erhebliche Frei heitsstrafe in eventueller Berbindung mit einer hohen Geldbuße. Daß das Gericht selbst zur Erkenntnis gekommen ist, daß es einen iittbegreislichen Fehler beging, beweist sein späteres Berhallen gegen- über dem Anträge des Angeklagte» Dr. KTonhcim aus Hasteut- lassuiig gegen 5000 Mark Kaution. Dabei bemerkte der Bor» sitzende, die Kaution sei ganz unzureichend, erst bei einem etwa zehnfachen Beilage sei der Antrag ernstlich zu erwägen. Demnach würde man also diesen Angeklagten, für den bei seiner materiellen Lage 15 000 Mark viel mehr bedeuten als sür Nardenkötter und der vorauSsichilich eine weniger hohe Strafe alS sein Prinzipal zu er warten hat, gegen eine Kaution, wie sie der reiche Kurpfuscher bot, nicht mehr freilasse». Darin spricht das Oiericht selbst eine scharfe Verurteilung seiner ersten Entschließung ans." Die „Neue Bayer. Landesztg." erzählt von einem Bortrag, den der preußische Eiseiibahnmini^ler Budde kürz! ch vor dem Kaiser, dem Reichskanzler und den Ressortminister» über die Sicher stellung des Eisenbahnbetriebes gegen Ausstaiids- beweauiigen gehalten haben soll. Dabei hätte der Minister gegen die Eisenbahnerverbäiide, die zur Berbreitung von Unzu friedenheit und Disziplinlosigkeit beitrugen, strengste Maßregel» vorgeschlage». Uebrigens seien Vorkehrungen getroffen, um im Falle eines Ausstandcs durch Militär und Polizei den Fortbelrieb der Verkehrsanstalten zu sichern. Jeder Streikversnch von seiten der Eisenbahn-Angestellten solle i»it Dienstentlassung, im Kriegs fall aber als Landesverrat bestrast werden Hierzu bemerkt die .Tägl. Rnndsch.": Inwieweit diese Ausführungen richtig sind, weziell für welche Eisenbahnarbeiter-Organisalionen sie zutreffend und. wird abzuwarten sein. Daß aber bei der Bedeutung des Verkehrswesens für die gesamte Bevölkerung eine straffere Dis ziplin in der Bahnverwaltung herrschen muß, wird niemand ver nünftigerweise bezweifeln können Ausstände in Gewerben, die ioiort die Gesantthett in Mitleidenschaft ziehen — man denke z. B. nur an eme» Generalstreik der Gasarbeiter — sind eben mit anderem Maß zu messen als sonst Lohnbewegungen und partielle Streiks. Der b r a u n s ch w e i g i s ch c Landtag beschloß mit allen gegen zwei Stimmen, die Petition betreffend Beisetzung von A sche lle neu aus den Kirchhofen der Regierung zur Berücksichtigung in überweisen. Einen krassen Fall des Mißbrauchs des Beicht stuhls, der sich in Würzburg zugetragen hat, teilt ein Land- Vurgermeister unter Nennung' seines 'Namens der „Neuen 'Vayrischen Lcmdeszeitnng", dem Organ des Bayrischen Bauern bundes. mit: er schreibt: Kürzlich begab ich mich in die Würz burger Augustinerkirche. um zu beichten. Als ich zu Ende war, Eggte mich der Pater, welche .Leitung ich lese. AIS ich ihm er widerte: „Ich lese verschiedene, die ich schon in meiner Stellung tals Bürgermeisters lesen muß", fragte mich der Priester, ob ich auch die „Landeszeikung" lese. Als ich ihm dies bejahte, meinte er, ich Müsse ihm versprechen, daS Blatt aufzugeben, sonst könne er mich nicht absolvieren. §e''r vernünftig bemerkt der gut gläubige Mann dazu: Wenn ich als katholischer Christ meinen kirchlichen Obliegenheiten Nachkomme, will ich nicht zu ungehörigen Verbindlichkeiten gedrängt werden, die wider den gesunden Menschenverstand, mein staatsbürgerliches Recht und meine per sönliche Freiheit gehen. Ich habe, so oft mir bisher über der artige Vorkommnisse im Beichtstuhl berichtet wurde. Zweifel an der richtigen Auffassung der Beichwerdeführer gehegt, nun habe ich das Unglaubliche an mir selbst erfahren, und ich muß ge stehen. daß es mich empört hat. Oesterreich. Erzherzogin Elisabeth, deren Tod ge meldet wurde, in als Tochter des Erzherzogs Joseph von Oester reich. Palatinus von Ungarn, und der Herzogin Marie von Württemberg, am 17. Januar 1801 zu Ofen geboren. In erster Ehe war die Verstorbene mit Erzherzog Ferdinand von Oester reich-Este und nach dessen am 15. Dezember 1819 erfolgten Tode in zweiter Ehe mit dem Erzherzog Karl Ferdinand von Oester- reich vermählt. Letzterer starb am 20. November 1874. Aus der ersten Ehe der 'Verewigten stammt Erzherzogin Maria Theresia, Gattin des Prinzen Ludwig von Bayern. Aus der zweiten Ehe sind hervvraegangeii Erzherzog Friedrich Herzog von Teschen. Erzherzogin Maria Christine Köiiigin-Mntter von Spanien, sowie Erzberzöge Karl Stephan und Engen. Frankreich. Ein Erlaß des Ministerpräsidenten und Ministers des Innern berutt eine Kommission, bestehend aus Vertretern aller Ministerien, zu dein Zwecke ein, die Vorschriften des Zeremoniells, die noch aus den Zeiten des ersten Kaiser reiches stammen, mit den angenblicklichen Einrichtungen in E n- klang zu bringen. Tiefe Reform hat sich besonders nach den mit Felix Faure geinachten Erfahrungen und den neuen Verfügungen bezüglich der Erweisung der militärischen Ehren dringend not- wendig erwiesen. Im Senat wurde der Artikel 32 des Gesetzes über die zwei jährige Dienstzeit angenommen, wonach die Mannschaften der .Hilfsdienste nach einem Jahre Dienstzeit entlassen werden. Ebenso wurde Artikel 33 angenommen, der den Monat Oktober als Termin für die Einberufung der 'Rekruten festietzt. Italien. Wie amtlich bestätigt wird, ist die Reise des Zaren - ich Rom bis znm Mai verschoben worden. Der Besuch des chren wird erst nach dem Besuch des Deutschen Kaisers aatlnnden. England. Zum Offiz ierskandal in der Garde hat sich nun auch ein englischer Admiral in einem Schreiben an die „Times" öffentlich geäußert. Der Herr, dessen 'Neffe als Offi ce in dem oornehinenRegimenl gestanden hat. schreibt: „In diesem Regiment, und znm Glück für den Ruf der Armee, in dieiem Regiment allein, hat seit Jahren der jetzt sür traditionell geltende Brauch bestanden, daß die Snbalternoffiziere über junge Leut nants sür gesellschaftliche und militärische Verstöße „Kriegs gerichte" abyalten. Der älteste Tnbalternoffizier beruft diese ' ciegsgerichte. Der Gerichtshof setzt sich ans einem Vorsitzen den und zwei Beisitzern zusammen. Die Anwesenheit aller anderen Leutnants ist obligatorisch. Diese Kriegsgerichte wurden ::n ersten Bataillon häufiger durchgesnbrk, als in den anderen, und der Kommandeur des ersten Bataillons vflegte die Offiziere, die sich einen Verstoß hatten zu schulden kommen lassen, den alteren Kameraden ,,ansj!ll>e'ern". Ties hatte fast immer die Folge, daß der „Gerichtshof" die Ueberlieferten zur Prügelstrafe verurteilte Dis Prügel wurden auf den unteren Teil des Rückens verabreicht und dieser zu dem Zweck entblößt. Die Schläge wur den mit einem Stock außerordentlich gründlich erteilt und ichwank- ten in der Zahl zwischen 6 und 40. Ein junger Offizier, der im letzten Jahre 40 Hiebe aufgezählt erhielt, wurde während der grausamen Prozedur ohnmächtig. Aber schon 6 Streiche genügten, um das Blut tließcn zu mache». Die Grausamkeit wurde noch dadurch gesteigert, das; alle anwesenden Offiziere, wenn die Zahl der Hieb« dies znließ. an der Züchtigung teilnehmcn mußten. Selbst besondere Freunde des Gezüchtigten wurden dazu unter 'Androhung gleicher Strafe gezwungen. Wenn ein junger Offi zier aus Mitleid mit seinem Freunde eine» Streich tat. der für zu schwach angesehen wurde, so forderte ihn der Präsident auf. den Hieb zu wiederholen. Man kann sich denken, wie abstoßend es für Offiziere sein mußte, die das Gefühl eines Gentlemans hatten, a» einem derartigen Akte teilnehmen zu müssen." Soweit Admiral Eochrane. Die Sache wird immer dunkler, da viele höhere Offiziere jetzt beschuldigt werden, dem Unfug Vorschub geleistet zu haben. ES ist bereits sicher, daß das Parlament sich mit der Angelegenheit zu beschäftigen haben wird Rußland. DaS Verbot 1 es 2Mic1hrigen Preß > ubilä - nmS ln Rußland bat dir Unzufriedenheit der liberalen Eirmente mit der Politik dcS MinlsteiS v. Plebwe bedenkend ver'cbärit. Diese Unzufriedenheit fand lebbaften Ausdruck in vielen Protesten, welche in verschiedenen Körveiscdastcn gegen bas Pleinveiche Ver bot schoben wurden Daß die revolutionäre» Eieinente Rußlands daS Verbot deS PreßiubilänmS zum Anlaß nähme», um Ihre» Kampf gegen die AntolraOe zu erneuern, ist selbstverständlich. I» den Theatern von Petersburg, Moskau. Rostow, Saratow und Äologda winde» große Temonstraiionrn zu Gunsten der Ein- südrung der Preßkeibeit und für Abschaffung der Zensur vei- anftaltet, denen sich sämtliche Zuschauer onicblossen. Auch Prokla- Motionen revolutionären Inhalts wurden fast ln allen größeren Städten massenhaft verbreiket. in denen die Leidensgeschichte der russischen Presse und ihrer Mitarbeiter während des SOiäbrlgen Bestands der russischen Presse erzählt nnd das Volk zum Kamvie gegen die Burccmkratie ouigefordrrt wurde. Aber Minister zeit der Ständevenvaltungen ziemlich offene Opponnon teu. PlehweS Vezfügung, v. Plrbüv hak auch dir Unzufriedenheit bervorger. je», weiche nunmehr eine zie gegen den allinächilgen Minister sichten de» liberalen Ptandenlen der iständevetwaituug von Sudlcha tm Gouvernement Ku»sk. Fürsten P. Tolgviulow. vom Amte zu ent- jeuien. wert Furzt Dolgorukow die Polrtit Plehwes eurer Icharle» Kritik unienog. hat den ganzen Adel von Kursk gegen ihn aus« gebracht. Die von Plehme neu ausgeschriebene Wahl eines 'Nach folgers TolgourkvwS ivirnte nicht ilallsinven, weil kein einziger Adelige, die Wahl annebmen wollte. Amerika. 'Nach einem Telearanim au- La Paz ist die Ant- wort der bolivianischen Regrerung aus das brasilia nische Ultimatum dem brasilianischen Gesandten in La Paz, Liobva übermittelt worden. Bolivia nimm» bedingungslos, aber iinter Protest, alle brasilianischen Forderungen an. Die unter dem Befehl des Generals Panda stehende Expedition wird die Lüdgrenze des streitigen Gebiets nicht überschreiten: es ist daher sehr wahrscheinlich, daß ei» Zusammenstoß zwischen den Brasilianern und Bolivianern erfolgen wird. Es wird in Ncw- vork allgemein angenommen, daß dl« Aufständischen ihre Massen den Brastttaner» auSiieiern werden. Asien. Nach einem Telegramm der „Russischen Telegraphen- Agentur" aus Port Arthur wird die auswärts verbreitete Meldung von dem Tode der Kaiserin-Wittwe von China a» amtlicher Stelle in Peking unter dem 7. d. M. s>ix unrichtig erklärt. An diesem Tage empfing die Kaiserin-Witwe bas diplomatische Korps. Afrika. Die Regierung in Pretoria hat den Generalen Botha. De'arey und Smuts Sitze in dem in Aussicht gc- liommeneii gesetzgebende» Rat angeboten. Diese haben es >edoch einhellig abgelehnt, diese anzunehmen, nicht etwa weil sie nicht geneigt feien, mit der Regierung gemeinsam zu arbeiten, sondern vielmehr weil ihrer Me »ung nach die Art und Weise, in welcher der neue Rat ausgestaltet werden solle, nicht zum besten .des Landes dienen könne. Kunst nnd Wissenschaft. ch König!. Hoftheater. Die König!. Hofoper gibt heute (7 Uhrs Meyerbecrs große Oper „Der Prophet''. Die. Fides singt Irl. Schönberger ans Stuttgart a. G. — Im König!. Schanspielhause gelangen heute nachnnttag halb 2 Uhr, als sünite Volksvorstellung, die Monüreschen Komödie» „Tartüsf" und „Der eingebildete Kranke" zur Aufführung: abends halb 7 Uhr: „Wilhelm Teil". 4 R e i i b e i, z t b e a t e r. Heute nachmittag 3>/? Ukr wird bei ermäßigten Pretzen mit Frl. Margit Dele» als Ebiistel die Operette .Der Vogelhändler" gegeben. Abrnds gebt »>it Frl. Jenny Groß als Gast das Lustspiel „Im bunten Nock" i» Szene. 4J» der Reformierten Kirche sinket heute mittag l2 Uhr alS 45. Ausführung ein W o h > t ä t i g k e i t s k o » ; e r t statt Eintrittskarten sind am Eingänge der Kirche »och zu haben. ch Morgen spiechen in der L i t e r a r l i ch e » G e i e ll s ch a s t die Herren: Dr. Ricd. Schaukel (Mähr. Weißlirche») und Anton Freiherr v. Periall (München). sie weiden eigene Dichtungen zum Vorkrag bringen. Vorher soll 'Beschluß gefaßt werden über de» Antrag: Die Eintrittskarten zur 2. Matinee zu verloren. 4 Konzerl-Milieiiu» gen der Küntgl. Hoi - Musikalien. Handlung von F Ries, KciuihauS. DienStag den l7. d. M. wird i»> Viewerhehause das ii. (letzte» P b i I b a r >» o n t s M e Konzert unler iollslüchee Mitwirkung des Köniaj Preuß. Knmmeriänacrs Ernst Krau« und Aoiaada Msrö Glanier» veranstaltet Programm i Beethoven: Leonorcii-Ouvertilie Ar. 3: Weher: 'litte aus dem „Frepanitz" <„Drrrtt> dre Wälder'): Liozl: Konzert rV-clui- sur Klavier und Orchester: H. Wolf: „Ter Freund" ; Mendelssohn i Nacbilied aus „Aiio wrack» Zaealbuilra" : iltiovi» : Nocturne ves-clur : Liszl : 2. Nbavsodre : F. Weingartner : „Ich denke oft ans blaue Meer" ; I Wehrt: „Mir träumte von einem Königs- kmd". — Frcveric La m and giebi leinen 4. (letzten) B eeIhoven - Abend Sonnabend den 21. d. M. im Musenhaus. — Das Programm des 3. L e w > n g e r < K a m m e r m u j r k - A b » n d s M vniag den 23. d. M. im Mulenhauie bai eine kleine Abänderung ersabrcn: cs laulet nunmcbr : Mozart i Kianncliev-Ouintcit ä-ckuv (Klarinette: HerrKainmer- viriuos Mar Gabler) Bach: Sonate 6-ckur sur Pioloncello-Solo: Fürst Heinrich XXIV. Neuß j. L. : Ktavier-Quiuleit 6-ckur, op. Ib. Durch die pianisivche Mitwirkung des Fürste» Heinrich dürile der Abend nicht un- weientlcch an Interesse gewinnen.— Der S.P etrr-Sireichquarlett- A benb wird Montag den 2. März im Mulenhauie gegeben. — Der 3. (letzte) Liederabend von Frau Lula M v s z - G m e r » e r wird Sonnabend den 2l. März im Musenbausc veranstaltet. — Richard Strauß mit dem Berliner Tonkünstter-Orchester wirb Sonnabend den 28. Februar im Veremsbauie ein Konzert veranstalte». Das Programm verrcichnet fast nur moveine Werke, linier anderem bringt Herr Strauß er» Werk von Peter Tickiaikowskv aus des Komponisten Nach laß : „Ter Wopwode", dem eine aitruisiiche Ballade als Text zu gründe liegt. ch Das Kö ni g l. Ko nservatorium veranstaltet sein 3. Prü fungs-Konzert Dounerslag den lS. Februar adenvs bald 8 Uhr im Musenbauie. ch Im vierten Kammermusik-Abend Bach maun-Kratina- Stenz Sonnabend den 2l Februar im Neustädter Kasino wirkt als Geiangsiottiiin Fräulein August» L'Huillier aus Genf mit. ch Der Dresdner Männergesangverein hat sür sein großes Konzert mit Orchester^ Frettam den 27. Februar, im Gewerbehause, die Altistin Frl. Hertha Dehmlow in Berlin ge wonnen. ch Tie „Elhier", eine Gruppe vornehmlich jüngerer Dresdner Künstler, die bereits auswärts, io u. a selbst zn dem anspruchs vollen Berlin, eine Reihe beachtenswerter Erfolge zu verzeich nen hatten, haben gestern im Oberlichlsaale von Emil Mich- ters Kunstsalon lPragerstraßej eine umfangreiche Kollektiv- Ausstellung eröffnet. Die Kollektion ist eigens für diese erste Ausstellung der Gruppe in Dresden zusammeiigeslellt, macht in der sorgfältigen Auswahl einen sebr günstigen Eindruck und bringt in der überwiegenden Mehrzahl nur neuere Arbeiten. Mit meist mehreren Werken sind die folgenden „Elbier" bei Emil Richter vertreten: Fritz Beckert, Arthur Bendrat, Walther Bcsig, Ferdinand Dorsch, Walther Friverici, Jos. Goller, Georg Müller- Breslau, Johannes User, August Wilkenü und Arthur v. Volk- mann, dessen ausgezeichnete Königsbüsie in der Mitte des 'Aus- stellungsraumcs Platz gefunden hat. Als Gast der „Elbier" hat außerdem noch Walther Sinienis mehrere schätzenswertke bild- hauertz'che Arbeiten ausgestellt, während Georg Erler leider in der Reihe der Mitglieder der Knnstlcrgrnppe nicht vertreten ist, da seine neuen Arbeiten nicht rechtzeitig fertig geworden sind. Im allgemeinen macht die Ausstellung, die nach Art und Zahl ihrer Werke eine ausführlichere kritische Besprechung beanspruchen darf, einen vortrefflichen Eindruck: sie zeigt in stattlicher Zahl zum weitaus größten Teile recht gelungene Arbeiten, unter denen sich einige von ausgezeichneten Qualitäten befinden, so viel ehrliches Wollen, fleißiges Streben und tüchtiges Können, daß man den „Elbicrn" in jedem Falle aufrichtige Sympathie ent- geaenbringen kann. Da sie auch mit ihren Preisen erfreulicher weise nicht allzu hoch hinaus »vollen, so wird der Ausstellung, deren Besuch nur auf das Wärmste empfohlen werden kann, auch dos wünschenswerte materielle Ergebnis nicht fehlen. Ein künstlerischer Erfolg ist den „Elmeru' und ihrem Dresdner Debüt in jedem Falle — vas darf schon nach einer flüchtigen Vor- besichtigung der Ausstellung gesagt werden — sicher. 4 „Sächsische Kunstausstellung Dresden I 903". Zalilrrlchen au dir Kommission der „Sächsischen Knnsiausstellnng DieSden 1903" eliigeganaruett Auslagen geneiiiidcr lst es eriorder- Üey. immer wieder zu beione». daß die Ausstellung nur Werke >m Künlgretch Sachsen lebender, geborener oder staatsangehtzttger Künstler umfassen soll - B»»i .Kiinstgewcrbe können nn, Werke gerumste» Niiisaiiges. keineswegs vollstänvlge Zimmereinrichtungen oder Aehuiiches. in Frage kommen 4 Säcbi < scber Kunstverein. Pcrganyene Woche wurden ver kauft: R Hesse „Tiroler" und „Dorsmädchen", Gertrud Stcinbach„Bauern- bos", E. Meißner 1° I Oeldild und 2 Lclftudicn. Die SeganIini- Ausstellung von 4tz Gemälden und Zeichnungen tzleibr nur noch einig« Tage hier. f Am Schoukenster der Kunsthandluna Ernst Ar » uio Nr,a,>ovj>tu««. is> zur Zeit ein Poriräl Seiner Matzstät de- König» au«gkstelit, nach dem Leben gemalt von Georg Zenker, die Originaikkizze ,u dem großen Porträt, das in den RepiäsentallonSräumen Seiner Exzellenz de- Herrn Generals von Dreitlchke au-gesteitt ist. 4 Tie Schtiststellerin G ertrud P «>. llwitz wird i» de» nächsten Wochen zuglcich ln Berlin und In Dresden einen ZvkluS von rellgionSwissrnschasiliche» Vortiägen: „Der religiöse Mrnich und d>r moderne ÄrlsteSeiitwlckelting' batten. Dir Dame hat über da- Thema schon in anderen Stadien mit großem Erfolge ge sprochen. Fit. Prellwltz hat ihre Vorbildung durch ein vieriäkrtgeS Studium der Theologie und Philosophie an der Universität Berit» erwoibe» — Die Borträge beginnen Freitag, den 20. Februar. 8',« Ubr f Im Neuen Theater zu Berlin fand vorgestern der neue vletaktige Schwank „Der reine Mann" von FeltrDörmonn einen großen HeiterkeitSersvlg. DaS Stück bedeutet künstlerisch leider eine» beträchtlichen Ruckichritt gegra «"lchrii Auto,» Sittrnlvmvdie „Ledige Leute*. s Für MaximGorki wird eine Ehrung tn Berliner Schausptelerkreiien vorbereitet. Man will nach dem außerordent lichen Erfolge, den des DichtersNachtasyl" gesunden, ihm u, Form einer Adresse die Brwuudeiuug der Brümer Schauspieler für lei» SchafjeiDzum Ausdruck dringen. -j- Calulle Mendüs und Judith Gauthifr, die zwei ersten begeisterten Vorkämpfer Richard Wagner» in Frankreich, haben dem ersten Vorsitzenden des Denkmal-Komitees m Berlin, Kommerzienrat Leichner, die in wärmsten Worten aus- gesprochene Erklärung ihres Beitritt» in daS Internationale Ebreii-Kvmitee übermittelt. Ferner haben Edouard Colvnne. Alfred Cortot und Camille Cyevillard. die berühmten Wagner- Konzert-Diriaenten lletzterer ein Schwiegersohn Lamoureux'j, sowie Pierre Gailhard, der Direktor der Großen Oper in Pan», die sichere Erwartung ausgesprochen, am Denkmals-Wechesest in Berlin teilnehmen zu können. 4 Die „heilige Familie" von RubenS wurde in der Gemälde galerie des östeireichtzche» Kaiserhauses, im kunsthlstorischen tzvs- niuieum zu Wien, ausgestellt Das Bild war dekanuillch vor einige» Jahren im katzru'che» Lustschlosse Persenbeug an derDonau entdeckt worden. Bel Abnahme der Uebermalung und nach der Restaurierung ergab sich dir Echtheit des Bildes, da» mit „P P. Rubens tti-30" signieik mar. Eine Wiederholung deS B'ides. die aber nicht signielt ist, deiindei sich in der Be»liner Könial. Galerie. Die Rkiiaiirierung des Wiener Original» besorgte die Wiener Malerin Minna Hoegel 4 Eine größere Anzahl Briefe C dop In» werden zugleich mit Brieten der George Sand und deren Tochter Solange in der ..ltovns Liwieals" veivfseittlicht werben Man hatte geglaubt, die Edopinbisi'fe. die im Besitze der Schweiler Chopins, Mad. Barcinski. gewesen sind, leien bei der Plünderung von Warschau ani 2t. September 1863 mit Chopins Klavier ins Feuer geworfen worden. Sie sind aber, nach dem stdvnneuw, im Besitz einer Großnichte des Pianisten und Komponisten. dcS Frl. Marie Cieckoinska. wieder ausgrtancht. 4 Ans Rom wird heuchtet: MaScagni. der bekanntlich von der Leitung des Musilkoniervatorinnis Pelaro euthoden worden ist. ricknetr an de» Unkerrichtslnittiiter eine drei Dnickipalien lange Vermahlung „nd stellte ihm alle OrdenSnuSzelch- nungeii zurück, die ihm vettiehe» wurden. Mintztci Nasi erklärte, einer Meldung der „Boss. Zlg." aus Rom nach, aul Be fragen. die Enilernuiig Masc.ignis von der Leitung des Musik- Iiiilttnts Pelaro lei unvermeidlich geivele» und unannretzdar. Lille Velhanbilingen zwischen ihm. dem Minister, nnd dem Maöltro haben iinr den „whiwoUenden Zweck gehabt, seinen sreiwttligen Rücktritt beinlss Beiim-dung der Ahictzniig herbeiiulühren: auch sei ihm niemals dwie>halb ein Orden nngevolen wvroen. 4 Kien, lS . C v a n g e i i in a n ii" wird im Laufe der nächste» Saii'vn in der Panier Ov-ra Comiqne zur Aufführung gelangen Louis Schneider hat das Werk ln« Französische üdei- setzk, »nd Direktor Aibert Carrü hat es sofort sür die von ihm geleitete Bühne angenommen. 4 Der A»äe»ici»e K u n st - A n S ft e l l u n g - -Aalender für t»c>3 ist webe» eriauenen. Der Reinertrag diese« nunmedr zum 2ö. Maie erscheine»!»«,, Büchleins ist wviiiiäliäen Zwecken äewwniel: jchan aus bieicm Grunde ist ihm cm starker Lttdig zu wünschen. Der Kalender toste! sei M. und ist u. a. m der Kunstbandiung von MaxSinz (Prager Straße) vor rätig. Während deS Drucks ei »gegangene Drahtmeldnnqen vom 14. bez. 15. Februar. * Berlin. Wolffs Bureau veröffentlicht den Wortlaut des Venezuela-Protokolls. Das Protokoll besieht aus 8 Para- graphen. Venezuela erkennt die deutschen Forderungen im Prinzip als berechtigt an. Es verpflichtet sich zur Vorwegzahlung von 1718815 Bolivares für die deutschen Forderungen aus den Bürger- kriegen von 1893 bis 1900, davon 137 500 Bolivares in bar, den Rest in fünf am 15. März. 15. April. 15. Mai, 15. Juni und 15. Juli einzulösenden Wechseln, wofür die Zolleinkünfte von La Guayra und Puerto Cabello als Sicherheit dienen. Zur Befrie digung der übrigen deutschen Forderungen soll eine aus einem Deutschen und einem Venezolaner bestehende Kommission ernannt werden, die die Berechtigung der Forderungen und ihre Höhe prüft. Kann die Kommission sich nicht einigen, ernennt der Präsident der Unionstaaten einen Obmann. Zur Deckung dieser Forderungen und der gleichartigen Forderungen anderer Mächte überweist Venezuela ab 1. März 1903 30 Prozent der Zolleinkünfte von Puerto Cabello und La Guayra an den Vertreter der Englischen Bank in Caracas. Die Streitfrage bezüglich des Rechtes der drei verbündeten Mächte auf Sonderbeiriedignng ihrer Neklamaticnen soll im Haag ent- schieden werden. Die beschlagnahmten Schiffe werden zurück- gegeben. * Port of Svain. (Neuter-Meibung f Tie Befehlshaber der verbündeten Geschwader in den venezolanischen Gewässern haben nunmehr die Blockade aufgehoben. Die „Wahrheit" über die Ehescheidung des Kronprinzenpaares. Depeschen, Hofnachrichten. Therese Malten- Abschied. Vermischtes. * Ein liebenswürdiger Zug Kaiser Wilhelms war ans dem letzten Hoiball zu beobachte». Einer junge» Dame wnr. ohne daß sie es bemerkte, beim Tanzen ein Teil der Schleppe ab getreten worden. Da zog der Kattec, der dies geieden hatte. a»L de, Seitenlaiche seiner Attila (er trug die Uniform seines Lciv- Garde-Huiaien-RegimentS) eine kleine Schere, winkte einem Adjutanten und ließ durch ihn den Schaden reparieren. Wetterbericht des Kgl. Sächs. Metevrolog. Instituts in Chemnitz vom 14. Februar 8 Ubr morgens (Temperatur nach Celsius). Wetterlage in Europa am 14. Februar 8 Udr früh: Station«- >Iii»»,na ! »u, SUN'» Wetter d-sWmd-e j Z Dtatton-s Name Nichtnna u. Stärke Weiter r». -b Name d«4W,»de« j Storno«. 7tzO 8VV slartid.i,,«« 4 « Hamdg. 1 Helder 7V7 VV8VV starkSchnee >V stark bedeckt > 2 69 i>V mäßig wolkig «s i VVd^V stark Schnee 4 » - - e Ährlstiansd - s Sctllo Münster 4 71 leicht, wo l Na « Havarand Skude«nä« «4l VV leicht Negen - 3 2 Ü2 (rl^O mäßig bedeckt - - Verltn 60 WKW schw b deckt Ltockdolrn »orieruhe 6» »>zv ichwach wolkig bedeckt r Aooendag. L« >80 leicht Schnee - r eVrank». M. ,7 V leicht - 7 Memel ,4 8krzv mi>«ig b,d«« - 4 Metz S vorig 13 70 8S,V leicht bedeckt o 0 Swinem.2 K7I881» leicht Schnee - l 3 L tagen «,1t k,« 8 ichwa» L»,„« - r München S «> mäßig best« »«deckt - 1 0 »4 ve Mich Stegen 4 » - Lliemni» 7 66,8>V schwach - s 3 Zu der Depression >m Nordosten, welch« sich allmählich adflacht. komm! ein« neue mU einem Minimum von 7tzv Mm. südlich von Norwegen: am höchste» ist der Lusidruck mit 770 Mm. über Fr,inkreich. Bei westliven Winden von al'ncbmcnber Stärke herrscht trübe« Weiter, tin Nordwesten »ist RegenfaN, im Osten mi! leichtem Frost und Schneefall. Dt« Neigung zu NicoerschiSgen beliebt sort. Witterung in Sachsen am 13. Februar. Stattin See. diitz« Lemp. »tnd Station «u tzö». r««p. wind Z vreeden Nk l.7 s 0 « rv 4 »p streiberg ggtz i-z.7 NN v 78 seimig 117 I » 0.7 rv 4 ii Schneeverg -t« -so ,7 8 » «4 Svlditz 169 o.s , 0 « 7 ,« »liier »so -> ii U > ii.7 Bautzen 202 -o.b -I.o 4 7.6 Allenberg 7öi -,.k 17« üii«-ii Mi -0 8 -3 2 ,v « 1 3 »ieizendain 77i g i4.e »itemnttz »10 -14 », zv 4 »7 szichleltet, ISt, ,, ivtzpe « >«.» "-"3. Fedruae fanden bei wechielnver Bewölkung Regen- und Schnee last- statt, welche tn den böberen Lagen ziemlich ergiebig waren und am Mittag bereit- bi« zu 22 Mm. (Allenberg) Ntederichlag ergaben: auch stellie sich in den Milieiiagen eine Schneedecke von l bis 4 Zttn. (Bautzen), ilv Gebirge von IS bis 24 ZI»,. (Attenberg) ein. am Fichtekderg erhöht« ste fich au! 70 Zlm. Gleichzeitig trat Abkühlung ein. D«e Minbna d« Dempe- catur lagen vielfach unter Null ('Minimum — 8,S Grad Ficht,Iberg), dt« Mittelwerte schwankten um d>« Normale, badet hrrrscht« «in» starr» bi» stürmtich» West-Strömung. D»«»d«n. >4 Februar. Barometer ,on Optiker Wiegand l»«nn. Otto vöiold), Wallstrntze ». Abend« S Utzr: 74» Mtlttmete«, IO aesallen. Thepmometroaraph nach Selstu«. Temperatur: höchst« ».« Sr. Wärme, niedrigste I Gr. Kälte. Regen Westwind. Wafl-rftand der ISlde und Moldau. Budweit Prag Pardubitz Meinst Lritmeritz Dresden 102 4- 22 113 Z> 30 18 Februar 4- 42 4-112 - j- 143 4- 140 -j- 14. ' Februar 4- 80 4- 110 - j- 180 4- ISS 4-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)