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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.02.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030215016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903021501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903021501
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-02
- Tag 1903-02-15
-
Monat
1903-02
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.02.1903
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Dresdner» Nachrichten. Nr. >«. Leite L. »M Sounlan, 1H Februar 1»«» dieken vorgeworfen, sie hätten überhaupt gegen die sozialen ver- " ' Jnoalidenver- vergess ^ ... der eh, . , _ . . sHört, dort! und H tcrkeit links.! Die Bäckereiverordnuna und die GasttvirlschastS- oerordnung seien das Minimum an Arbeiterschuh, das in diesen bewerben gefordert werden müsse. Die Gastwirtfchaftsverordnung ckerungSgesetze gestimmt, sogar auch gegen das Im icherungsgeseß. Nun. Herr Stützet habe wohl ganz daß es 1889 einen Abgeordneten Stützet aus Essen gab, falls gegen das Jnvaliditälsgesetz stimmte. iHürt. Die Bäckereiverordnuna und die eien das Minimum an Arbeiterschub tmü werde leider vielfach übertreten, ohne daß die Polizei einschreite7 Schluß der Sitzung gegen 6'R Uhr. Nächste Sitzung Dienstag 1 Uhr: Wahlprüfungen, dann Fortsetzung der heutigen Beratung. iPnv-Tel.s Das Abgeordnetenhaus setzte aster «suscher-Pro Verkündigung des Berlin. beule die Beratung des Justiz etakS fort. Jüstizmini Schümstedi teilte u. a. mit, daß beim Gymnasium zu Lyck der nolnifche Sprachunterricht für junge teilte, die sich dem Dolmetscher, dienst widmen wollen und im Anschluß daran ein regelrechter Aus- i üdungsgana für Dolmetscher eingerichtet werden soll. — Ein Verband deutscher Waren, und Kaufhäuser soll ge- ildct wenden. Die Gründer, eine Anzahl der ersten Warenkaus- „„»eu Deutschlands, fordern dazu alle Interessenten durch Rund- hreibcn auf. Die endgültige Konstitnicrung des Verbandes soll demnächst in Berlin erfolgen. — In dem Kurps . f; Nardenkotter und Genossen wurde die Ver !neiIS auf nächsten Dienstag verschoben. Berlin. iPriv-Tel.j Zur Unterzeichnung des deutsch venezolanischen Protokolls wirb offiziös mitgetrilt: Zu dem deutschen Vorgehen gegen Venezuela hatten in erster Linie nie Reche genau geprüfter Reklamationen aus dem venezolanischen Bürgerkrieg 1899—1900 Anlaß gegeben. Diese sogenannten erst klasstgen -Forderungen belaufen sich auf 1718000 Bolivares. In Sein deutschen Protokoll verpflichtet sich die venezolanische Regier im einzelnen festzustellen, wird die Aufgabe einer gemischten >!ommisfton sein, die aus einem deutschen und einem venezolani- chen Mitglied«, und, soweit die beiden sich nicht einigen können, . nein vom Präsidenten der Vereinigten Staaten zu ernennenden Obmann beitehen soll. Als Sicherheit dienen 30 Prozent der Zolleinkünfte von La Guanra und Puerto Cabcllo, ein Bekram der auf jährlich ca. 5' ^ Mill. Bolivares geschlitzt wird. Weiter soll die -frage, inwieweit diese Sicherheit den drei Blockademächten oder auch den anderen Mächten für ihre Ansprüche gegen Venezuela w Gute kommen soll, von dem ständigen Schiedshos im Haag eniscknedeu werden, wenn nicht eine anderweitige Einigung darüber erfolgt. Aebnlich verpflichtet sich Venezuela, seine sünfprozentige Anleihe, die sich zum größten Teile in deutschen Händen befindet, :„gleich mit feiner gesamten auswärtigen Schuld neu zu regeln, "'„durch auch die 'Ansprüche der Deutschen Großen Venezuela. Ei'enbahn.Gesellschast berücksichtigt werden. — Aus Newyork wird -.'weidet, daß nach Unterzeichnung der beiden Protokolle die Blockade aufgehoben wurde. Berlin. iPriv.-Tel.> Der Zentrumsabgeordnete Justizrat Dr. Porsch, fürUbischoilicher Konfiitorialrat und Mitglied des -rchlicheu Ehegerichtshofes für das Bistum Breslau, erklärte, an „ne kirchliche Scheidung der Ehe des Kronprinzen von Sachsen sei »ichr zu denken: es sei das durch die Satzungen des üonzils von Trident ausgeschlossen. Dagegen gebe es unter keinen Umständen einen päpstlichen Dispens. Vor dem kirchlichen Ge- richtsboie, Konsistorium und dem Papste könne es sich nur darum handeln, ob ein Grund oorliegt, wonach die Ehe für null und nichtig zu erklären wäre: ein solcher Richtigkeitsgruud sei aber im vorliegenden Falle bisher nicht vorgebracht, und so weit be kannt, könne auch ein solcher nicht geltend gemacht werden. Bei Ser ersten Ehe Ravoleons I. sei es etwas anderes gewesen, weil die Ehe nicht vor dem zuständigen Pfarrer geschlossen worden sei. Hier seien derartige Gründe ausgeicblossen. Zunächst hätte sich der Kronprinz an das bischöfliche Konsistorium in Bautzen zur Ein- leitung des canonischeu Prozesses zu wenden gehabt, das dann, gerade bei der Wichtigkeit der Sache, sich auch vielleicht nach Rom gewendet habe. Davon aber, daß der Kronprinz sich sicher wieder verheiraten wolle, iei nichts verlautet. — 'Aus Genf wird ge meldet, daß die demnächst dort einiresssnde Großherzoginvon Toskana ihre Tochter nach Oesterreich nntnehmen werde, wo sie ständigen Amenrhalt nehmen und ihre Niederkunft abworten werde. Leovold Wölfling habe gestern vormittag seiner Schwester einen eiiieiiihaldstündigen Besuch abgestattet. Lächenal empfing gestern eine Deputation Genfer Bürger, die ihm in Anerkennung für die Umsicht und den seinen Takt, mit dem er die Angelegenheit der Prinzessin Luise geführt, ihren Dank ausdrückte. Stuttgart. Auf eine Anträge der Sozialdemokraten, ob die Regierung im Bundesrat für eine Vervollständigung des tz 153 der Gewerbeordnung in dem Sinne eintreten wolle, daß isder, der durch Erschwerung der 'Arbeitsgelegenheit, Bedrohung oder Verbot einen anderen an der Ausübung des m 8 152 der Gewerbe ordnung gewährleisteten K o a I i t i on s r e ch t es verhindert, be straft wird, gab der Ministervrästdent in der Kammer der Abge- s ordneten namens des Gc'amtministeriums die Erklärung ab, saß die Regierung im Bundesrat für eine solche Forderung nicht emtreten könne, da durch sie die rechtliche Stellung des Arbeiters und des Arbeitgebers zu grinsten des elfteren in ungerechtfertigter Weste geändert werden würde. Düsseldorf. Der Proviuziallaudtag wählte den Regier- unaspräsidenten Dr. Renoers-Arnsberg mit 118 von 122 Dummen zum Landeshauptmann der Rheinprovinz. Wien. Infolge des Ablebens der Erzherzogin Elisa beth wird der Kaiser seinen Aufenthalt in Budapest abbrechen und nach Wien kommen, um Dispositionen für die Leichenfeier zu treffen. Vndaoest. sPriv.'Tel! Abgeordnetenhaus. Barta iUuabhäugiakeitsvartei! richtet eine Interpellation an die Negier ung wegen der Vorgänge im österreichischen Ncichsrat in der An- "icgcnheit der Konversion der gemeinsamen Rente und wünscht n winen, welche Garantien die ungarische Regierung dafür be- ütze, oaß gegenüber der evidenten österreichischen Tendenz die sich uns dem ungarischen Gesetze und den Antecedentien ergebenden Ruhte unverkürzt zur Geltung gelangen. Ferner fragt Barta an, . b man im Falle der Verwirklichung der angenscheinlichen Aus- > lüicßungsbesirebungen Lesterreichs seitens der ungarischen Re nn: z ans entsprechende energische Gegenmaßnahmen und die Dortige Geltendmachung des ungarischen Standpunktes rechnen körne. Amsterdam. l'Prio.-Tel.! Ein aus Angestellten und ehe- Ri'cn 'Angestellten der beiden Eisenbalmgeselfichasten gebildetes provisorisches Komitee, das sich die Aufgabe gestellt hat. während p'eS etwaigen Ausstandes den E i sc n v a h » d i en st zu organi- > eren. hat dem Reuter'schen Bureau mitgcteilt, daß es imstande . während eines 'Ausstandes einen beschränkten Dienst auf meh- ' r„! Linien zu ermögliche», sodaß alle Verbindungen »ach dem Auslände gesichert seien. Das Komitee appelliert gleichzeitig an alle Personen, die befähigt sind, einen Eisenbahnzug zu sichren, .'„mit ein neuer 'Ausstand nicht glücken könne. London. sPriv.-Tcl.j Das „Rentersche Bureau" erfährt, . Befehlshaber der verbündeten Geschwader >n den oenezola- rpcheii Gewässern hätten Befehl erhalten, die Bsockade auf- beben. — Tic englische Expedition gegen Kano ist erfolg- icll' durchgestihrt, die Stadt von den englischen Truppen am d. M. nach lehr heftigem Kampfe besetzt worden. Der Sultgn pst noch Sokolo geflohen. Tnlani hatte schwere Verluste. Ein aiiiilstves Telegramm meldet, daß in dem Gefecht bei Kano drei englische Offiziere, davon zwei schwer, und 12 Mann verwundet neu: 300 Feinde seien getötet worden. London. Wie Telegramme der hiesigen Blätter melden, war oft' 'Aufnahme des Kolonialministcrs Ebamberlain in Graaf- rciiiet, oaS ein Mittelvunkt der holländischen Bevölkerung ist, ine entschieden gemischte. Der Korrcsvondent des „Standard" erklär!. Ehamberlain sei über den Empfang nicht befriedigt und habe der Afrikander-Deputation erklärt, daß die Holländer seine Begrüßung in unhöflicher Weise, unbeantwortet gelassen hätten. Der Korrespondent fügt hinzu, die Holländer haben alle Vorbe reitungen zur Bewillkommnung Chamberlains fcnrgebalten. Die „.Packung zwischen den Holländern und den Engländern in Graas- re net ist vollkommen. Ter Afrikander-Bond ist allmächtig und wornt zum Boykott der Lohnlisten an. Die früheren Anhänger Schccpcrs tragen offen in den Straßen revolutionäre Abzeichen. London. Fcldmarschall Sir Lintorn Simmons ist gestorben. Sofia. lPrio.-Tel.! Di« Regirrung beschloß die Auflösung de« macedonls chen Ko mit«e>, sowie militärische Absperrung der makedonischen Grenzen. Nevpork. sPriv.-Tel.) Ein Telegramm aus Maräcaib berichtet, daß dort ein geringer Vorrat Lebensmittel Bezirke von Andan einaetrofsen ist. In mehreren Di der Mehrpreis auf das Doppelte gestiegen. ^ " aus dem strikten i >S is ,,, ^ In Caracas ist man seit mehreren Tagen ohne Brot. Die Regierung stellt eine Besse» runder Lag« durch die bevorstehende Aushebung der Blockade in »«„«. (8 Uhr mxtm.' «nii» Mal >»r»läi»I»i, 8888. rcirke» so.L?>,,. rark«nl»A» ,8 Uhr aachm.' «nii» >«.«>/,. Malirn» I0I.U>,,. V»»»i«r »> rurk» 80,!!?>,,. rart«»u>A« »80.L0. Oiioxamdaat ««,— Lomdard«» —,— Ruht,. 0«k>«c t>ro»u»«>>»'<>'» v>e«"> °>> g«druar /«.08. »l, 88at>»uauft »8 8». d«d «-UNIu« «» Mdraar «8 80. i>» Sa>l»r -»««dr. »7,»0, NU»« »« tzÄruar »»,78. p«r Let'l-Mtxr vtjtmdkt »8,8», rahig. ««»»r»a». «r»«ul>«». »«,«> »« «»r, —, »ar Wat 8«lch»N»lo». »io„«n a«r WLr« —. ,«r Mai OerUicheS rmd ESchfische». — Ilm Verlaufe der Krankheit Sr. Künigl. Hoheit des Prinzen Friedrich Christian zeigen sich verhältnismäßig wemg 'Veränderungen, die Gesamtlage ist aber nach wie vor ernst, gibt jedoch erfreulicherweise zu besonderer Besorgnis keinen An- laß. Gering ist immer noch die Nahrungsaufnahme. S«tt mehre ren Tagen erhält der Prinz täglich 300 Gramm Eselmilch, welche " h bekanntlich in Fällen von Dannerkrankungen sowohl bei ndern wie Erwachsenen aufs beste bewährt bat. Die Esel Ich wird von der hiesigen Genossenschaft ..Hellerhof" aeliefet deren Produkte jetzt durch die Filialen der Firma „Äebrüd Pfund" bezogen werden können. — Zu der unter den telegraphischen Nachrichten enthaltenen Notiz über die Prei e von >schi«nenlieferungen für deutsche Eisenbahnen ge >t uns von unterrichteter Seite folgende Mitteilung zu: Tie Behauptung, daß Sachsen für Schienen in letzter Zelt durchschnittlich 134 Mk. für die Tonne bezahlt habe, trifft nicht zu, vielmehr tverden auf Grund der zuletzt abgeschlosse nen Verträge für Schienen. Profil VI, 129 Mk., für Profil Va 126,50 Mk., mithin durchschnittlich 127,75 Mk. für die Tonne be- noch vorhandene Differenz gegenüber . , . . ^ men Durchschnittspreise von 119 Mk beruht daraus, daß bet den für die sächsischen Staatsbahnen be Schienenlieferungen, die ausschließlich an sächsische vergeben Zverden, den preuhischerseits gewäm tiiiiiiiten Fabriken preus gewahrten weil die sächsischen Werke einen großen aus Westfalen bezleben müssen. Würde von westfälischen Werken beziehen, so ochienenpreise^ den Preußen für Schienculieferungen chieuenpreisen ein Teil der Durchschnitlssrachten von Westfalen »ach sächsischen Liefrrungsstationen zugesclzlagen wird. Dieser würde dem preis von 127,75 Mk. keinesfalls als zu hoch. — In einer vom Verein künigS- und reichstrener Wähler des t. Reich Stags Wahlkreises einbemsenen Versammlung stellte sich der Kandidat Herr Platzmonn- Nenkersdorf seine» Wadler» vor. Seine Ausführungen fanden bei der zcchlceichen Zuhörerschaft lebhaften Beifall. — Die Verwendung des Telephons zur gäbe von Feuermeldungen geschieht oft in derart unsach licher Weise, daß daraus Mißoerständisse und Verzögerungen ent' stehen. Deren Vermeidung liegt sowohl im Interesse der vom Feuer Betroffenen, als auch der Feuerwehr, die ihrerseits alles auf^ctet und eine Ehre darin sucht, so rasch als möglich am Orte zu sein. Im Nachstehenden sollen deshalb einige Hinweise zu sach gemäßer Benutzung des Telephons gegeben werden. Voraus- geschickt sei aber auch hier die Mahnung, mit der Abgabe der Meldung nicht erst zu warten, bis die von Anwesenden angestell- ten Löschversuche sich als vergeblich erwiesen haben, da hierdurch kostbare Minuten verloren gehen. — Der Meldende verlangt vom Telephonamt einfach „die Feuerwehr" — nicht etwa das Feuerwehr-Amt oder dergleichen — worauf auch das Telephon amt sogleich die 'Verbindung herstellt. Das zeitraubende Aufsuchen einer Telephcm-Ninnmer kann ruhig unterlassen werden, denn die mehrfachen Anschlüsse der Feuerwachen find den Telephon beamtinnen so geläufig, daß ein Nummernanruf eher verzögernd wirken könnte, da vielleicht gerade die bezeichnele Leitung besetzt, dafür aber andere frei sind. Nachdem es so gelungen ist. eine Ver bindung herzustellen, hat der Meldende darauf zu achten, daß er mit deutlicher, aber nicht schreiender Stimme angibt, wo die Hilfe verlangt wird. Zur Zeit ist hierbei besonders zu beachten, daß es bei der Vergrößerung die Dresden jetzt erfahren hat. sehr not- wendia erscheint, daß der Meldung auch der betreffende Stadt teil hinzugefügt wird. Es gibt z. B. jetzt neben der alten Friedrichstraße in der Friedrichstadt auch noch eine Friedrichstraße in Vorstadt Cotia. In letzterer fand neulich ein Brand statt; würde aber in diesem Falle der Meldung nicht der Zusatz „in Vorstadt Eotta" beiaegeoen worden sein, so wäre der Lölchzug zwei'ellos falsch gefahren, denn die Erfahrung lehrt, daß leider der Feuermeldende in der falschen Voraussetzung, richtig ver standen worden zu sein, stets voreilig vom Telephon weggeht und damit jede aurkläreude Frage der Feuerwache vereitelt. Es gibt so viele ähnlich klingende Straßennamen, daß es nur eines auf geregten Sprechens bedarf sund in mehr oder weniger aufgeregtem Zustande befindet sich der Feuermeldende immer!, um unheilvolle Verwechslungen Vorkommen zu lassen. Es sei hier nur an die Namen „Kreuzstraße" und „Kreutzerstraße" erinnert. Ruft der Meldende: „Feuer, Kreutzerstraße . . Johannvorstadt", so ist durch diesen Zusatz ein Irrtum ansge'chlossen. Besonders bei Bränden in den einbezirkten Vororten ist es dringend erforderlich, die An gabe „Vorstadt Gruna", „Vorstadt Löbtau" usw. hinzuzufüaen. Außerdem ist es aber ein Gebot der Vorsicht, zugleich eine Person nach der nächsten öffentlichen Feuermeldestelle zu schicken und auch dort den Brand melden zu lassen. Geschieht dies neben der tele phonischen Meldung, so ist durchaus nichts Ueberflüssiges getan, sondern man verschafft sich nur die Gewähr, daß sicher Hilfe herbeikommt. — Zur Feier des 100jährigen Bestehens des u N a t u n d T a t i n D r ' Vereins z t und Tat :csden, die am 13. d. M. sser hat. Ihr Zweck iß. gliedern und Freunden des Vereins, sowie staatlichen und kom inunalen Behörden einen Einblick in das Entstehen und Wachsen des Vereins zu gewähren und zugleich die Erinnerung an die edlen Absichten und aufopfernden Bemühungen der Bereinsstister neu zu beleben. Dem Inhalt dieser in sozialpolitischer Hinsicht ganz interessanten Schrift entnehmen wir folgendes: In Eng land, Deutschland und in der Schweiz hatte sich schon vor dem Ausbruch der französischen Revolution ein Umichwung der An schauungen über Armen- und Wohlfahrtspflege vollzogen. Von England aus wirkte dos im Jahre 1776 erichienene Werk von Adam Smith über die Ursachen des Volkswohlstandes weithin volkswirtschaftlich belehrend und befreiend. In Deutschland ver- anlaßte besonders das geineinniihige Wirsen des Professors Büich in Hamburg zahlreiche deutsche Städte, ihre Armen- pflege zu verbessern und gemeinnützige Anstalten zu gründen, wovon auch die Grüudungsaktcn des Vereins zu Rat »nd Tat in Dresden beredtes Zeugnis ableaen. Wie Büich von Hamburg aus besonders durch sein praktisches Beispiel bahnbrechend für die Resvrm der Armenpflege wirkte, so hatte in der Schweiz Pestalozzi im Jahre 1775 seine pädagogische Wirksamkeit mit der Auinahme verlassener Bettelkinder in sein Haus begonnen und deren bald 50 um sich versammelt, um durch seine beiden großen Grundsätze „Arbeit nnd Liebe" das Rettungswerk an ihnen zu vollziehen. Die Pestalozzischen Erziekungsanstaltcn und fisten, namentlich sein Volksroman „Lienhardt und Gertrud" chriften, . ... ibcn ebenso wie die „Schriften über das Armenwescn" von Büsch und die „Allgemeine Armenanstalt in Hamburg" weithin gemein nützige Bestrebungen und praktische Vereinsichopsungen angeregt. D e Stadt Dresden hat in demselben Jahre, 1788, in welchem die „'Allgemeine Armenaiistalt in Hamburg" entstand, „die Ver- sorgung ihrer Armen" verbessert. — In Lübeck entstand 1789 „die Geiellsa-ast zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit", in Kiel 1793 „die Gesellschaft freiwilliger Armeiisreunde". M Berlin 1796 „die Vürgerrettungs-Geselllchast", in Altona 1799 „dos Unter- stützungs-Jnstitut", in Bremen 1804 „der Verein zum Wohltun". In der Schweiz gründete man 1789 in Basel „die Gesellschaft zur Beförderung des Guten und Gemeinnützigen" und in Zürich 1799 „die Züricherische Hilfsgesellschaft". Alle diese Gesellschaften bestehen heute noch und habe, fahrungen sowohl di« Prarii uieiiinützigkeit als auch die Wis schäftigung der bedrängte» Familien, durch Unterricht r ziehung der Kinder, sowie durch persönliche Bemühungen Armen und vor allem auch durch eine bessere Di sation der Armenpflege bekämpfen müsie. Dieß haben durch Bericht« Über ihre Er- .. ^ tari» der Armeppsleae und Sst. tzigkeit als auch die Wissenschaft vom Volkswohl wesentlich gefördert. Mit der Begründung von W«blläiigrc-ck--Gc>ellsä)aslcu ist schon im 18. Jahrhundert auch die Errichtung von Spar- lassen mehrfach Hand in Hand gegangen. Hamvurg hat durch die 1778 errichtete „Eisparungskasse" dem Spartassenwesen in Europa zurrst Baku gebrochen. Ueberall drang die Erkenntnis durch, daß man da» Elend nicht durch bloßes Almojengeben. sandern durch Arbeit und Sparsamkeit, vor allem durch Be schäftigung der bedrängten Fainilien, durch ^Unterricht und Er len für die ^ rgani- . . g« bekämpfen müsse. Dieler tiefe ren staatSmällniichen Erkenntnis und den edlen Regungen des deutschen Gemüts verdankt man auch die Begründung des Dresdner Vereins zu Rat und Ta». Der flachfilche Kabineltsininister Graf v. Dose war es. welcher die erste Anregung gab und einen „Vorschlag zu einer gemeinnützigen Anstalt" mit 36 Hauptgrundsaken einem kleinen auserlesenen Kre.se von ge meinnützig denkenden Männern vorlegte. Dieser Vorschlag be ginnt mit der Bemerkung: „daß sich mehrere Freunde der leiden- den Menschheit vereinigen sollten, wenn auch anfänglich nur im kleinen, dem immer druckender werdenden Elend der Armen mit steuern zu helfen." — Es folgt nun eine ausführlichere Behänd- luna der Entwickelung und Tätigkeit deS Vereins während des verflossenen Jahrhunderts. Zum Schluß dieser Ausführungen hc>ßt es u. a.: Die Geschichte aller Jahrhunderte beweist, daß Not und Gebrechen mit und ohne Schuld der Meistchen nicht auf- hören werden, so lange die Welt steht. Das Leiden liegt auch mck in einem höheren Weltenplane, und Arme werden wn immer unter uns haben; aber die Linderung deS Elends aalt immer als eine heilige Pflicht des Menschen und es wird stets eine ftef- beglückende, menschliche Ausgabe bleibe». Umsano und Wirkungen der Not einzuschränken und vor allem di, «nelen anjchu'digrn Opfer der Armut in bessere Verhältnisse zu bringen. De, Unter schied zwischen Sonst und Jetzt besteht hauptsächlich dorm, daß me Bereitwilligkeit und Fähigkeit, zu helfen, in der Gegenwart noch viel größer ist als vor hundert Jahren. Auch die eigenen Er- 'parnisse der setzt arbeitslose» bedürstigen Einwohner »nd die Zu- chüsse von Versicherungskassen, Gewerkvereinen und anderen üvoblsahrtSeinnchtungen tragen viel dazu bei, die gegenwärtige Krisis zu lindern, zumal da bereits Anzeiciien vorhanden sind, daß das geschäftliche 'Vertrauen und die alte Erwerbslätigkeit bald wieder zurückkehren werden. Wir dürfen daher im Hinblick auf das allgemeine Fortschreitcn von Woblfahrt, Bildung, Gesittung und humaner Gesinnung unseren Festbericht mit einem freudige» Ausblick in die Zukunft und mit dem Wunsche ichließen, daß der 'Verein zu Rat und Tat auch im zweiten Jahrhundert mit uu- aesckwcicytei, Kräften sein Wirken sortsetzen möge! — In den Anlagen ist endlich noch i» dankenswerter Weise u. a. eine Ueber- sicht der beim Verein errichteten Stiftungen, sowie der Ge- 'chenke. Vermächtnisse und des Vermögens des Vereins gegeben. — Uni irriuen Meinungen e»tneneiizutrelrn. Ie< von neuem betont, daß i» Dresden nur vier Freimunre.log n mbkite». ES find dies die Loge „Zu de» drei Schwertern' und „klsträa zu, grünenden Rauie", die Loge „Zum goldenen Aviel" tenier die Loge „Zu den ehernen Säulen" und die Loge .Zum goldenen Kreuz . Diese Logen sieben durchaus in keiner Berb'nd mg mit «»deren Vereinen, die sich mit de» Namen Logen oder Orden bezeichnen, und noch weniger sieben sie In Beziehung mit jenen hiesigen Blättern ich wiedeiholende» Inseraten, in denen eb-enweite verren zum Beitritt zu einer sogenannten Freimaurerloge auigefordert werden. — In pietätvoller E'iniierung an den Geburtstag ihres Meisters Franz Lavrr Gabelsberger, der vor 114 Jabren, in. . Februar 1789 zu München geboren wurde, veranstalteten die im Ortsverband Dresden vereinigten stenograohiscben Korvtkichaiten am Freitag im .Gewerbehause" eine Gabrisberge-srte der Betnndnng eines io leoyatten zznteresses sin viele Feier könnt«' jeder GabeiSbergcrianer mit Genngtuung und Freude einen Beweis dafür erblicken, weich großer Wertschätzung sich d>e GabelSbergeclcbe Kurz'christ in der gebildeten Wett erfreut. Unter de» A»wc>enden benicrkte man die Herren Geh. Regieru»a?ro» Dr. Rumorst. Lberiandesgerichlsrat Dr. Steinmetz, Hoirat Professor Dr Rocker, die Mitglieder de« Königs. Stenogravhilchen Instituts mit Herrn RegieruiiqSrat Profesior Dr. Clemens an der Sp'tze « a Das Konzert führte die Kapelle des 12. Jnfcintelie-Rea'n ents Nr r77 unter Leitung des Königs Musikdirigenten Herrn Röpeuack in gewohnter trefflicher Weile aus. Eingeieitet wurde die Festl'ch- keit durch einen auf die Bedeutung des Tages hinweiienden Prolog, der von Frl. Jda Rau, Kgl. Preutz Hoflcdai.ipielenn a. D., wirkungsvoll gelprochen wurde -nd Heren fterkstnund Blanc zum Verfasser batte. Die Festrede, gebalte» vom Mitglied des König!. Stenogrnpist'chen Instituts Herrn Dr. Phil. R e' ct>»i. dürste um so mehr Anklang gesunden baben. als sie nickst oir-ß tür tachliche Kreise Interesse bot. Davon ausgehend daß es eln Bedürfnis iei, auch die äußere Gelchicdte einer großen Sache und die Ge- ichickste eines großen Mannes kennen ui lernen, daß cs ave- »uch Bedürfnis und Pflicht sei. bei diesem Studium bis ins einzelne zu gehen, weil man dann desto eher manches verstehe, was une.kiärlicb gewrien sei. schilderte Redner in anschaulichste. Weite oas Familtr»- und Privatleben Gabelsbergers und hob insbewndere ietne» Edel mut und ieine Hilfsdrrkitichaft gegenüber seinen zahlreichen Ver wandten hervor. Gabelsberger, als besonnener und pruktvcber Mann, habe den hohen Wert, den eine allgemein tranchba'k tfiirz schritt für Deutschland, beionders Bayern haben müsse, »rkann« and et-, Verlangen in sich gefühlt, seine Ideen zu einem System auszu- bauen. Insbesondere >ei er angeregt worden durch Prokla- mienrng der bayerischen Staatsverfaslniig im Jahre 1819. vau welcher Zeit ab er auch als Stenograph beschäftigt worden «et Seiner Bitte nm eine staatliche Unterstützung zur völligen Aus arbeitung und Einübung »einer Kunst iei aber erst im Iabm !829 entiprochen worden, »nmentlich deswegen, weil eine schriftliche Darstellung seines Werkes noch nicht Vorgelegen habe. Daß es mit der Hemnsgabe seines Werkes nicht schneller ging, habe an der Gründlichkeit GabelSbergrrS gelegen und an der Scheu, oas- ielbe dem Prüsungsblick ver Oessenllichkeit zu unterbreiten Wenn man freilich erwäge, daß Gabelsberger erst 1817 mit leinen steno graphischen Studien angesangen hatte, so erscheine die Zeit nicht »i lang, ehe leine Elfindnng praktische Verwendung fand. So chwer wie Gabelsberger sei eS ledvch Wigard in Dresden nicht geworden. Wigard, ein Schüler Gabelsbergers, lei. nach dem er 1833 nach Dresden gekommen, bereits 1834 staatlich an- gestellt und mit der Leitung eines stenogravdiichen Bureaus betrau' worden. Diese schnelle Entwickelung habe leinen Biund üa-m gehabt, daß in Sachsen da- Geld glücklicherweise nicht so knuvp ewesen sei. wie anderwärts und die Regierung die fertige Er- »du»g und nusgebildeke Stenographen vorgesunden und in Wigard einen hervorragenden Vertreter seiner Kunst beiessen habe, der in 10 Monate» sich zum Parlamenlsstenograpben ausgetstidet batte. Daß Wigard vssenbar rin sehr begabter Mensch acwcicn iei, erkenne man daraus, daß er, nachdem er 1850 aus polnischen Gründen seiner Stellung als Vorstand des Königl. Steiwgravbtichet Instituts enthoben worden war. noch als 46iäbrtaer Mann Medizi» studiert habe. iProiessor Dr. Wigard starb bekanntlich als praktischer 'Arzt und istadtrat im Jahre 1885 in Dresden. Die Red.) Redner erwähnte auch die dichterische Begabung Gabelsbergers. Am bekanntesten sind die nachfolgende» Brrle, die a>S lei» Motto gelten: „Idee und Wort im Flug der Zeit ans Räumliche zu binden, sucht' ich mit ernster Tätigkeit ein Mittel zu ergründen, und was ich fand, das gab ich hin, um Nutzen zu verbreiten, o möge stets ein gleicher Sinn auch meine Schüler leiten." An da« Gedicht anknüpsend, schloß Redner seine beisällig ausaenommenen Ausführungen mit dem Äuniche, daß der SchaflenS- trteo und das Streben nach Vervollkommnung dem Menschen geschlecht erhalten bleiben möge. — Nicht unerwähnt sollen auch die von Frl Jda Rau dargebotenrn Rezitationen bleiben, die ihres reizenden Inhalts und ihres künstlerischen Vvrtrag« wegen sehr ge- grsielcn. Die Fortsetzung deS Programms bildete ein srohbciebter all. — Der Dresdner Goethebund veranstaltet morgen abend 8 Uhr in der Aula der Technischen Hochschule einen Vor rag. Professor Dr. Albrecht Haupt von der techmichen Hoch- chule in Hannover, ein ausgezeichneter Kenner der Geschichte der Architektur, wird über den MeißnerDourbau sprechen. Dabei werden eine große Anzahl von Lichtbildern vorgeführt, die u. a. den Dom nach dem Entwurf de« Oberbaurates Schäfer in Karls ruhe in verschiedenen Ansichten zeigen werden. Die Mitglieder des Goethebundes haben zu dem Vortrag freien Eintritt gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte 1903, die im Bureau des Dresdner GoethevundcS, Stdonienstraße 7, I., und in der Kunsthandlung
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