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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.09.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030925016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903092501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903092501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-09
- Tag 1903-09-25
-
Monat
1903-09
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.09.1903
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OertUche- «ud «Schflsche». — Die vor einiger Zeit aus der NöhrhofS- und JakobSgasse, sowie Am See und Margareth-en-Stra re begonnenen Schieuienleaungs- usw. Arbeiten sind jetzt bis au die im Gange t-eftndlrche Aspyaltrenina letztgenannter Straßen trecke beendet. E» Hörweite >ich hierbei vornehiniich um den Umbau und die Dieferleguna der in diesem inneren Stadtteile noch vorhandenen alten ungenügenden Schleusenonlagen. Naturgemäß werden der Bornahme derartiger Arbeiten in Folg« der damit verbun denen Berkehrsbelästigungen vom großen Publikum wenig Sym pathien entgegengebracht. Auf das Wohlbefinden und die Ge- sundbeitSveryältnifse der Bewohner einer Großstadt ist jedoch der Ausoau des Schleusennetzes von großem Einfluß. Äußer der Beseitigung etwaiger Durchlässigkeit bietet die Ersetzung alter Scyleuseabauten durch di« neuzeitlichen eiförmigen Zementguß- Jassonstücke auch die Gewähr, daß den Ratten die von ihnen be vorzugten Schlupfwinkel entzogen werden. Diese häßlichen Nage tiere vermögen sich in den »ur geringen Anhalt gewährenden Neu- anlagen auf die Dauer nicht auszuhalten. Im nächsten Jahre soll auch der noch übrig gebliebene Teil der Straße Am See bis zum Dippoldiswaldaer Platz mit einer derartigen neuen Kanal- strecke versehen werden. — Infolge de- warmen Nachsommers bat ein seltener, dem Oste« angehö>ender Baum, der in »nleren Promenaden vertrete» ist, der schöne blaublübende F i» g e rh » t b a » m oder die ?»n1o«n>» »npormli«. reichlich Knvwen angesetzt. die bei nicht z» strenger Witterung sich über Winter halte» und nächstes Jahr blühen dürsten. Derartige Bäume flehen gegenüber vom Nensläbter Dresdner Theater und der sehensweitcn E>chebachichen Billa, um östlichen Eingänge zur Köniaslmße. an der Bürgerwiese re. Die breiten Blätter ähneln der lii/rnooia Latnlpn. — Die von der Staatsregierung durch eine jährliche Staats beihilfe von 6000 Mk. unterstützte Schuhmacher-Fachschule in Sieben lehn hat den Zweck, durch Erhöhung der technischen Geschicklichkeit uird geschäftliche Ausbildung befähigte und streb same junge Leute, die ihre Lehrzeit in der Schuhmacherei beendet haben, in ihrem beruflichen Streben nach Möglichkeit zu unter- stützen, damit sie theoretisch und praktiich tüchtig werden, um als Kunden- oder Maßschuhmacher einer größeren Schuhmacherei vorstchen oder auch als Leiter, Werkführer sicher und zielbewußt ihre Stellung ausstillen zu können. Für den selbständigen Schuh macher ist es unbedingt erforderlich, den neueren Forderungen des Bedürfnisses und des Geschmackes sich anzupassen, seine Fertigkeit in der feineren Schuhmacherarbeit zu steigern und sich eine gewisse Gewandtheit im schriftlichen Berkehr, wie der kaufmännische Ge> schäftsaebrauch dos erfordert, anzueignen. Mit der Sclnrhmacher- Fachschule in Siebenlehn ist zugleich eine Versuchsstation für Maschinen und Handwerkszeuge der Maschinenindustrie verbunden. Der ln diesen Tagen beendete 4. Meisterkursus ist zu einem er freulichen Abschluß gelangt. Jeder Teilnehmer erhielt wieder 30 Mk., sowie freie Eisenbahnsahrt und srcies Material. Der nächste Kursus beginnt am 12. Oktober. — In der ZeiS vom 21. bis 26. d. Mts. tagt in Baltimore die Großlvge der Odd Fello w s. Es ist dies eine kosmopolitische Gesellschaft, die auch in Dresden zwei Logen hat. Diese Gesell schaft zählt 1069906 Mitglieder sZnwachS im Jahre 1902 von 68 766 Mitgliedern! in 13 277 Logen. Für freiwillige Unter» stüHungen sind im Jahre 1902 12205533 Mark verwendet worden. Sämtliche Logen arbeiten nur nach einem Ritual. Sie stehen unter der Aufsicht von 67 Distrikts-Äroßloaen: auch gibt es 6027 Frauenlogen. Freundschaft, Liebe und Wahrheit sind die Grund Prinzipien der Gesellschaft. — Heide Wanderungen während der Michael'iS- ferien sollen auch in diesem Jahre sür Schüler hiesiger Bürger- und Bezilksschulen stattfinden. Tie Knaben, die das 12. Lebens jahr erreicht haben und sich an den Wanderungen beteiligen wollen, haben sich auf dem Sportplatz an der Lennsitraße zwischen »/,5 und 6 Uhr beim Leiter der Wanderungen zu meiden, wo ihnen Auskunft über die Wanderungen gegeben wild. Tie erste Wan derung findet Dienstag, den 29. d. M., nach Ullersdorf statt. Jeder Schüler hat 30 Pfg. und genügend Mundoorrat mitzu bringen -- Iw der R e a ls ch u l e v o n Dr. Ernst Zeidler, Scidnltzer Straße 9. fand gestern unter dem Vorsitz deS König!. Kommissar» Herrn Schulrats Dr. Prictzel die Mtchaelrs-Rerseprüfting für Lmjäbrig-Krenvilltge stall. Von den lieben zur Rnleprüstnig zugelassenen Abiturienten erhielten »m Betragen sechs I. einer Ib und all« das RersezeugnrS und den Berech tigungsschetn mr Einjährig-Freiwillige. — Die Pastor Keltersche Evangelisation beginnt nächsten Sonntag obend 6 Uhr mit einer Predigt in der Lukas» kircy« und einem öffentlichen Bortrage halb 9 Uhr im Verems- hause über das Thema: „Die Sinne des Herzens". Es folgen fünf Vorträge vom Montag bis Freitag halb 9 Uhr im „Kegler- heim" über die Themata: „Woher und Wohin?", ^Das Christen tum der Reichen und Armen", „Helle Gründe", „Was kostet das ewige Leben?" und „Muß es wirklich ein Weltgericht geben?" Auyerdem finden ebendaselbst täglich Bioelstunden von 5 bis 6 Uhr statt. Eintritt überall frei; reservierte Plätze in beschränkter Zahl am Eingänge des Saales. — Die Südgruppe deS evangelischen Arbeiter vereins verbindet beute mit ihrer Mitgliederversammlung iin „Strehlene, Hufe", Strehlener Straße. Ecke Werderttraße. ihren ersten dleswinterlichen Vortragsabend. Herr Pastor Eoß mann wird über „Das Wunder" Wremen. - lieber den Wert und die Bedeutung der Kohlensäure Bäder als Heilmittel bei den verschiedensten Nervenerkrankungen und der kohiensäurchaltigen Sol-Bäder bei Herz-, rheumati schen und Frauenleiden und dergleichen, ist heute kein Zweifel mehr, ebenso wenig darüber, daß dies auch bei den künstlichen Bädern der Fall ist^ Voraussetzung ist jedoch, daß diese in Zu sammensetzung und stärke den natürlichen möglichst gleich sind. Nach dem Gutachten des vereid Chemikers Dr. Kahscr trifft dies bei den patentierten Kellerschen Bädern zu, und hat sich letzterer um die Einführung und Verallgemeinerung der künst lichen Kohlensäure-Bäder sicher verdient gemacht. Diese Kohlen säure-Bäder im Kurbad „Union", Kaulbachstraße. sind das Vollkommenste der Badetcchnik. und wer je in Nauheim die vor züglichen Tbermat-Sprudel-Solbädcr gebadet, wird dasselbe in den Kellerschen pat. Kohlensäure-Solbädern wieder finden. Aus stattung und Einrichtung des Unionbades trägt selbst den ver wöhntesten Ansprüchen Rechnung und gibt der kostenlos versandte Prospekt Auskunft jjber die dort noch zu hübenden verschieden artigsten Bäder. - Welcher Wert gegenwärtig i» gesundheitlicher Beziehung der menschlichen ErnnbrnngSwcisc geschenkt wird, sieht man am besten In der Milchbranche. Einen neuen beachtenswerte» Schritt auf byqienischem Gebiete hat die Fiima Altstädter Molkerei und Milchkuranstalt Gustav Winkler Nachf., Inh. Paul Reh. Hoflieferant. gemacht, welche ihre» bedeutenden Fla'chenmilchbckrieb mit einer höchst modernen Flaschenreinigungsanlage ausgcstattet hat Diese Anlage wurde gelegentlich der letzten ln Hamburg slattgefnndeiic» Ausstellung sür hygienische Milchversorguiig mit dem ersten Geldpreise und mit der großen silbernen Medaille ausgezeichnet. Sir bestehen aus einem Flaichen-Einweich-Apvarat „Herkules", einer Reiiijguiiasniaschine für Motvrbrtrieb. welche den Namen „Die Siegerin" führt, und einem outomatiichen Nachspül-Avvarat, und bieien der Molkerei die Gewißheit einer gründlichen Reinigung der Milchflaschen. Der Inhaber der Molkerei. Herr Paul Reh. gestattet den Interessenten gern, sich durch Besichtigung der Einrichtung von der peinlichen Sauberkeit, welche bei der Flaschcnsüllung benscht, persönlich zu überzeugen. — Aus der an, Dienstag ans Ullersdorser Revier abgehaltenen Hoch wildiagd sind IS Stück Horbwilv erlegt worven, von denen der Wltdbret- bänvler Job. Such» hier, Pillnitzer Straße 30. t2 Stück erworben hat. Die Lerpsundung ba« mit beule begonnen. — In der „Alten Stadt". Ferdinandstrabe, findet täg- lich Konzert und abends Illumination der verschiedenen Gast- Häuser und Schenken statt. Die originellen Dekorationen wer den nur noch wenige Tage zu sehen sein. - Der beutige» Nummer d. Bl- liegt für Dresden-Altstadt eine Preisliste in Brennmaterialien von Gustav Liebln. DieSdrn-Löbtau bei. — Heute feiert in Löbtau Herr Kaufmann Carl Schlimper Mit seine, Gattin acb. Schäfer die goldene Hochzeit. — In der Villenkoionte Oberwartba verbrachte in diesem Jahre Herr Gcbeimrat Prof. Dr. Heubner aus Berlin, der bekannte Kinderarzt, einen Teil seines Urlaubes und äußerte sich lehr zufriebengeslrllt über die landschaftlichen und Hhgienllchen Vor züge be« Ortes. -Priestewitz. In der Nacht z»m Dienstag brannte eine dem Hausbesitzer Schurig gehörige, über 100 Schock Roggen entdalteude 8«lme vorzuliegen. — Am Dienstag fiel das 4jährige Töchtrrchen de- Fleischer- Meisters Relnisck in Sednih t» den Sebnitzdach und wurde an dem Rechen der Hammermüdle von dem dort beschäftigten Brot- schneider Bold als Leiche herau-gezogen. — Am Mlttwoch abend scannte die Strohfeime de« Guts besitzers Hertwlg ln HertlgSivalde bei Sebnitz nieder. — Ntesa, 23. September. Aus einem Felde de« zum Rittergut Jahnishausen gehörigen Borwerks Großholz wurde beim Ackern em noch gut erhaltenes menschliches Skelett gesunden, das von einem in den mittleren Jobren befindlichen Mann herrühren dürste. Vermutttch hat man rS hier mtt einem vor vielen Jahren verübten Verbrechen zu tun, denn das Skelett lag nur ca. 30 Zentimeter unter der Erde. Die Unterschenkel waren zurück- gebogen. — Herr Ernst Albert Pfalz, Prokurist und BertriebSdlrektor de» Bibliographischen Instituts Meyer in Leipzig und Wien, kann am 1. Oktober artt eine bOjährtge Berufstätigkeit als Buch händler zurüclbUckcn. Er gehört dieser Firma 43 Jahre an, davon Ä Jahre als Prokurist. — Mitlwetda. In selbstmörderllcher Abficht sprang hier eine 22 Jahre alte Weberin in die Zschopau, wurde ober von in der Nähe befindlichen Personen wieder heranSgezogen. Das Mädchen Iprang dann nochmals inS Wasser, wurde aber auch jeßl wieder gerettet. Unglückliche Liebe soll die Urlache des beabsichtigten Selbstmordes gewesen sein. — In Chemnitz hat am 23. September die Welhe der ersten drei Häuser des Chemnitzer Spar» und Bauveretns statt gefunden. — Bei E u b a fand man im Walde ein mit Kleidungsstücken behanaenes Skelett. Es ist als das des seit einem Jahre vermißte» 50 Jahre alten Hnndarbeitels Friedrich Wendlec aus Hilbersdorf rekognosziert worden. — Plauen t. V.. 21. September. Unter dem Verdachte der Brandstiftung wurde der Gutsbesitzer Grüner gen. Lindner aus Neundorf, dessen Besitztum Ende Juli niedeibraiinte. am Montag verhaftet und dem AniiSgerichtSgesängiiis zugelührt. — 8715 Badegäste, eine Ziffer, welche die Frequenz des Vorjahres noch um eine Kleinigkeit übersteigt, hatte Bad Elster in diesem Jahre zu verzeichnen. 1902 brauchten 8702, 1901 8626 und 1900 8996 tue Kur. Wenn man mit runden Ziffern rechnen will, so kann man Jahr sür Jahr fcststellen, daß unter den Elfterer Badegästen sich ungefähr 5000 Sachsen, 2000 Preußen und 1500 Angehörige anderer europäischer Staaten befinden, wäh rend der Rest ans die übrigen vier Weltteile entfällt. Es wurden durchschnitllich während der vo-m 1. Mai bis Ende September währenden Kurzeit gegen 50000 Mineralwasserbädcr und an nähernd 40000 Moorbäder verabreicht. Die König!. Badeanstalt wird Heuer noch während der ersten Oktobertage geöffnet bleiben, weil der Allgemeine Deutsche Bäderverbond loine Vereinigung von Badeärzten! in der Zeit vom 4. bis 7. Oktober seine 12. Jah resversammlung in Bad Elster abhält. — Am 14. September wurde in Gablonz unter entsprechen der Feierlichkeit die evangelisch« Schule eingeweiht. Em Bild ihrer Entstehung und Entwicklung hat zur Erinnerung daran der Pfarrer H. Fränkel zu Gablonz herausgegeben. — Amtsgericht. In dem Beleidigungsprozeß deS amerika nischen Dentisten Wirsing. Moritzstraße, gegen den Zahnarzt Zorn, Blajewitz, spielt ein von letzterem verfaßter offener Brief, der sich durch einen wahren Rattenkönig von Äeleidigungs- usw. Prozessen wie eine Seeschlange hindurchzieht, eine Haupt rolle. Ter Zahnarzt Zorn hat vor etwa zwei Jahren von dem Dentisten Wirsing dessen Praxis auf dem Weißen Hirsch käuflich übernommen. Bei diesem Kaufe glaubte sich elfterer übervorteilt und strengte daher gegen W. einen Prozeß an, der durch Vergleich erledigt wurde. Inzwischen hatte W. über die Ursache der schwebenden Streitigkeiten anderen Personen gegenüber Angaben gemacht, die aeeignet waren, Z. in der Meinung seiner Mit menschen herabzusetzen. Z. sah sich daher veranlaßt, zu seiner Rechtfertigung einen „Offenen Brief" zu verfassen, in dem er die in Frage stehenden Verhältnisse eingehend schilderte; diesen Brief versandte er an eine gröbere Anzahl hiesiger Zahnärzte, sowie onstiger Interessenten. Der Brief enthielt nun eine Unzahl der chwersten Beschuldigungen gegen Wirsing. Z. behauptete darin, raß er ihn und noch zwei andere Herren beim Praxis-Verkaufe übervorteilt hätte; er beschuldigte ihn außerdem in einer größe ren Zahl von Fällen der bewußten Unwahrheit, der Verleumdung usw. W. fühlte sich durch diese Veröfsenllichung beleidigt und strengte nun seinerseits gegen Z. Beleidigungsklage an. Do letzte rer jedoch den Beweis der Wahrheit erbringen konnte, so mußte Z., da man ihm den Schutz des 8 193 Wahrnehmung berechtigter Interessen! zubilligte, freigesprochen werden. Dieses Urteil wurde vom Landgericht und Oberlandcsgericht bestätigt. Diesmal klagt nun W. deswegen, weil Z. auch späterhin noch einmal den „Offenen Brief" einem Dritten zur Durchsicht übergeben hatte: er be hauptet, Z. sei hierzu nicht berechtigt gewesen und wünscht daher seine Bestrafung wegen Beleidigung. Das Schöffengericht lehnte zunächst die Eröffnung des Privatklaaverfahrens ab. woraus auf eine Beschwerde das Landgericht dieselbe veFügte. Diese Instanz war der Ansicht, daß in einzelnen Wendungen des Briefes Be leidigungen enthalten seien, und hielt es nicht für geklärt, ob Z. berechtigt war, dem nachträglich bekannt gewordene» Adressaten den mkriminierten „Offenen Brief" zu senden. In der Haupt verhandlung geht aus der Beweisaufnahme hervor, daß Z. dem als Zeugen vernommenen Empfänger des Briefes diesen nur aus ausdrücklichen Wunsch übergeben hatte. Gegen den Inhalt des Briefes verwahrt sich W. und führt als Beweis dafür, daß er trotz desselben bei seinen Kollegen als durchaus gerechtfertigt dastehe, den Umstand an, daß er erst kürzlich vom Verein amerikanischer Dentisten in den Vorstand gewählt worden sei; auch behauptet er, bei den deutschen Zahnärzten in seinem Ansehen durchaus nicht gelitten zu haben. Hiergegen protestiert Z. im Namen der deut schen Zahnärzte. Seine Äeußcrung, er und noch drei andere Herren seien von Wirsing in ganz raffinierter Weise betrogen worden, wird aus Wunsch des letzteren protokolliert, um chm zu einem neuen Beleidigungsprozeß als Material zu dienen. Da eine Einigung zwischen den Parteien nicht zu erzielen ist, im Gegen- teil Z. sogar eine neue, verbesserte Auflage des „Offenen Brieses" in Aussicht stellt, so zieht sich de Gerichtshof zur Beratung zurück. Das Ergebnis derselben ist Freisprechung des Beklagten, da an- aenommen wird, daß er bei Ucbcrsendung des „Offenen Briefes", für den dem Beklagten Z., was die für Beleidigungen gehaltenen Redewendungen l8 185 des Neichsstrcifgesetzbuchs! anlangt, der Schuh des 8 193 zugebilligt und hinsichtlich der beleidigenden Be Häuptlingen l8 186 des Reicksstrasgesetzbuchs! der Wahrheits beweis als geführt erachtet wird, an den Zeugen in Wahrnehmung berechtigter Interessen gehandelt habe, indem er onnahm, dag Zeuge über die zwischen den Parteien schwebenden Streitigkeiten falsch unterrichtet sei; er habe ihn infolnedcssen anfzuklären ge wünscht, wozu er berechtigt sei. Als günstig kommt noch für ihn in Betracht, daß er dem Zeugen den Brief erst nach längerem Zögern auf dessen ausdrücklichen Wunsch und mit der Aufforde rung, den Brief sofort zurückznsenden. übergeben hatte. — Im Geschäftsbereiche des Kultusministeriums sind zu besetzen : die 2. ständige Lebrerstelle in St MiibaelS. Kollator: di« oberste Sibnlbebördc. 1200 M. Krunvgeba't, 2», M persönliche Zulage, IIO M. sür Turnunterricht, 25 M. »ür Vertreter des Kirchschnllebrcrs und freier Wohnung mit Gartengenuh. Ersuche bis >0. Oktober an Bezirk«, schulinspektor Tckulrat Dr Winkler, Fretberg : — die 1. ständige Lebrerstelle in Görnsdors Koltator : die oberste Schulbebörde. >300 M Gnindgchalt, Neigend bis 2400 M., SO M. für Vertretung des KirchschullebrerS. 55 M. sür Soininertnrncn und >20 M. Wobnungsgeld sür unverheiratete be, 200 M. für verheiratete Lehrer. Bewcrbungsqcsuche bis 13 Oktober an Bezirks- schulmipektor Schulrat Richter. Cbemnitz : — die ständige Lehrerltelle an der oberen Schule zu Dreback. Koltator: die oberste Schulbehörde. ILM M. Gcbalt, > lv M. sür ForibildungSschiil-, 56 M. sür Turnunterricht und treie Wohnung lni Schnlhause. Der Frau nach Umständen >«4 M für den LanvarbettSunlerricht. Gesuche bis 6. Oktober an Bezirkslchulinlpektor Dr. Bräutigam, Marienberq. «tn!«tki «»>/, k>'V„ toni «er«. . 75'/. »s Russen 4»/. ck«. >« r «m. ,0» «>/,"/- , , 0I>/,'Ei-anler Ul«, «rtea.Rnl «l >/, wirken «»idfteld« Mo Tinto ytinadaPac. vl-ic.-VtUw. 6l->/( Loutvvtlle ,24'/.« 142',. ^ lttN'/. Uebersicht über de», Inseratenteil. «eile Famllieilnachrichten . . . . K Vrivatbeivrechilugen .... 6 UnterrichtS-Ankündigunge» . 6 Bergiiligniigsanzeigen . 6, 7, 8 Angebotene Stellen ... 12 Stell, .--Geiliche .... 12 Geidoerlevr . . . . 12. 13 Seile Mietgeiuche u. Angebote . 13 VeNiwnen 13 Grundstücks- und Geschäfts- An- u. Verkäufe . . S. 13 Vebördl. Bekanntmachungen 10 Versteigerungen ... 7, 15 Im übrigen Anzeigen verschiedener Art. «-/„ N-.Lomm.Kbrtb. »Ragtzeburg. 2«. Sept. Zuckert,ürie. Korn,ucker «rtt. 92'/,—,—. Koni,ucker »dne Sack 88">« 8,90—v.tb. Nachvrov. ohne Sack 70°', — Tendenz Ruhig, ürtilall-gucker l. mu Sack 20,85. Vrot-Raffinade l ohne Faß 20.57. Gern. Raff, mtt Sack 20.57. Gern. Melis mit Sack t9,82. Tendenz: —. <Dte Preise verstehen sich bet einer Mlnveftabnabme von 4M Ztr.1 Rohzucker I. Vrod. Lranlito frei an Bord Hamburg »er IM Kilo per September 76 70 G. l6,85 B.. oer Oktober >7,65 G. t7.70 B. b,.. per Novbr.-Dezember >7.65 G. 17.70 B. 77.70 bz.. »er Jan -April l8,M G. 18.05 B.. per Mai 18.25 G. 78,30 B. 78.30 Hz. Trübem: Ruhig. — Wochenumsatz: —. Bremen. 24. September. Baumwolle 62,60. Ruhig. Liverpool, 23. Seotbr. lNachm. 4 tldr 70 M.» Baumwolle. Uiilsatz emo Ballen, davon sür Spekulation und Ervort 5M Ballen. Tendenz: Willig. Amertkan. good ordinary Lieferungen: Ruhig. Sep tember 5.88, September-Oktober b.S0-6,5t, Oktober-November 5.27, No vember - De,ciiiber 6,1», Dezember-Januar 6,>6, Januar-Februar 6,7«, Februar-März S.l3, März-Apnl 6,12-5.73, April-Mat 6.12 d. New-Port. 23. Sept lWarenbertchl.» Baumwolle ln New-Pork 77,50, vo. Lieferung per Novnr. 0.54, oer Januar 0,57, oo. New-Orlean« 10'/,. Schmalz tVosisro swam 8,75. vo. Robe L Brothers 9.00 Mais per September 54. per Dezember 5»',, per Mai 53'/,. Roter Wtnterweizen loco 82',. Wetzen per Septbr. 83'/,. per Oktober —. per Dezember 83' „ oer Mai 84. Gelreidesracht nach Liverpool 7'/,. Kaffe« <kalr Klo) Nr. 7 6">, vo. tklo) Nr. 7 per Oklbr. 4,45, bo. do. per Dezbr. 4,80, Mebt tSprlne-Vbsst olssro) 3.75. Zucker 8'/,. Zinn Lk.75 bis 27.—. Kupier 73.50. <jret«>p!»l>eru»gen tvr Petroleum am r». September (MNgeleiU von Wach« ch meiner, Rit-B«., Dre«dei»Reuiiadt). Rew-Norl, Rag. Petroleum 8.b5>. ildUad-lpbio s.bv. Veiriueum In iliüen I0,b0. klpo Ilu« SsetiNcot«» lbll. Amerü. Stand white loco Hamburg M. 7,LL AktrengelellschattPanzerkaisen-.Fahrrad-und Malchinentabriken v o rm. H. W. Schladitz in Dresden. Aus Grund des iin Jnleratenteil vorliegender Nummer veröffentlichlcn Prospekts sind 469 MO M. Vorzugsaktien und 308 OM M. abgesteiilpellc Slammaktien zum Handel und zur Notiz an der hiesigen Börse z u - gelalsen worden. Das Grundkapital der Gesellschaft betrug ursprüng lich 850 OM M. Durch Beschluß der Generalversammlung vom 75. Juni >897 wurde es um 650 OM M. erhöht. Infolge der schweren Krisis, die im Jahre 7900 über die Fabrradbranche hercinbrach und infolge der Ligui- balwn der Kreditanstalt sür Industrie und Handel in Dresden »lachte sich tm Jahre 1907 eine Rekonstruktion der Gesellschaft nötig. Eine General- veriammlung vom 15. Augukt 1901 beschloß daher bebuss Vornahme von Abschreibungen dlc Herabsetzung deS Aktienkapitals um höchstens l 290 000 M. durch Zusammenlegung der Aktien von 5 zu l oder den Aktionären die Zu- zahlung von 30 7o des Nominalbetrags zu gestatten. Die Zuzablung wurde aus 877 Aktien mit 263 IM M. geleistet, 6>0 Aktien wurden zu >22 Stück zusammengelegt, während 73 Stück für krasttos erklärt wurden. Das Grundkapital betrug hiernach 7 Mill. M. Die Geneialversammlung vom 8. Juni >903 beschloß, dos Grundkapital um 122 OM M. zu erhöhen und sie der Aktiengesellschaft in Finna Kreditanstalt sür Industrie und Handc: in Liquidation in Dresden sl pari zu überlassen gegen Kompensation mit I22 0M M Hvpolhekenfordcrung derselben an die Gesellschaft. Die genannte Kreditanstalt hat di» neuen Aktien gezeichnet und bezogen; das Grund kapital der Gesellschaft bebusS Verminderung, dasern möglich Beseitigung einer vorhandenen Untcrbilanz, evcnt. bebuss Vornahme von Rückstellungen durch Aklienztilamnienlegung im Verhältnis von 2 zu l uni höchstens 500 000 M. herabzusetzen. Zur Zusammenlegung wurden 694 Aktien und 347 Vorzugsaktie» eingereicht, so daß das Aktienkapital nunmehr 775 MO M. beträgt, zersallend in 460 OM M. Vorzugsaktien und 306 OM M. Slamm- altien. Ferner besteht eine im Jahre lMl ausgenommene, bvvothekariich sichergestellle b-proz. Anleihe im Nennbeträge von 600 OM M. An Dividenden verteilte die Gesellschaft in den Jahren >896/97 t8 "/>>, 7897,98 72 7«. 7898/99 5 7°. Selldem konnten keine Gewinne ausgeschüilrt weiden. Ueber de» Geschäftsgang im lausenden Betriebsjahre werben im Prospekt folgende An gaben gemacht: Im Geschäftsjahr t902 03 ist eine Besserung der Verhält- niffe insoweit eingctreten, als der Umsatz wesentlich gehoben werden konnte, ohne die Betriebskosten in onnähernb demselben Verhältnis zu vergrößern ; neue Verbindungen, auch solche sür Export, wurden angeknüpst, bestehende weiter ausgebaut, so daß die Aussichten jetzt erfreulicher geworden sind als ln den letzten Jahren Insbesondere betrug der Verlaus vom 7. Oktober 1902 btS ultimo Juli 1908 -- 10 Monate 7 MO 290 M. gegen 750 783 M. im ganzen Geschäftsjahre 7901/02. ' Chemnitzer Werkzeugmaschinen -Fabrik vorm. Job. Zim m erm ann. Die Generalversammlung der Gesellschaft findet am 20. Oktober in Chemnitz statt, ihre Tagesordnung enthält nur die Regularien. Preußische Pfandbrief-Bank. Die am l. Oktober fälli gen ZinSscheme der Bank werden bereits jetzt bei der Mehrzahl der deutschen Bankfirmen eingelöst. 3'/,-pro». Anleihe der Stadt Remscheid vom Jahre 1903. Am Montag, den 28. dS. M„ gelangen 2 OM OM M. dieser Stadtanleihe zum Kurie von 99,25 7« zur iLentlichen Subskription. ZeichnungSsiclle sür Dresden sind die Herren Gebr. Arnbold. Alle Einzel heiten sind aus dem Inserat in vorliegender Nummer zu ersehen. 'Siemens-Schuckert-Werke in Berlin. Die Fort schritte. welche die Anwendung elektrischer Kraftübertragung im gesamten Bergbaubetrieb gemacht bat, baden jetzt auch die König!. Berginspektion Rüdersdorf veranlaßt, sür den Betrieb in den dortigen Kalkbergen eine gröbere elektrische Anlage, bestehend aus Zentrale, Wasserhaltungs-, Für- verungs- und Verlademaschinen, zu projektieren. Die Inbetriebsetzung dieser Anlage, deren Alisfübrung den Sicmens-Schuckcrl-Werken übertragen wurde, soll im nächsten Frühjahr ersolgen. Phönix, Aktiengesellschaft für Bergbau und H ü t l e n b e t r i c b. In der am 26. dS. M. staltfindenden AussichtSratk- sttzung wird raut .K. Z." der Antrag gestellt werden, eine Dividende von 8 7» zu verteilen. Für die geplante Kapitalserhöhung ist ein Betrag von 5 Mill. M in Aussicht genommen. Ob die Erhöhung genau mit dieser Summe beschlossen werbe, scheine indessen noch nicht fcstzusteben. Köln. 24. September. In der heutige!, Sitzung des Lotst- ringisch-LuxemburgischenRosteiiensyndikats wurde dte Verlängerung des SvndikalS aus di« Dauer von 5 Jahren einstimmig beschlossen. Eiten. 24. September. Die Handelsgußwerkeder Hesien-Nassauischcn und Slldrbeinischcn Gruppen des Vereins Deutscher Handels- greßereten beichlosicn von beute ab einen Prcisauiichlag von tO M. pro Tonne, um die Gußwarcnpreise mit den Produkttonsprerscn etwas mehr in Einklang zu bringe». Witten, 24. September. Der Aussichtsrat deS GußstaHi mer k s Witten beschloß die Verteilung einer Dividende von 4 7° gegen 7 7» im Voriahrc. Die Lage deS Geldmarktes. Die Ausmcrksamkeit dcr Börse und der Geschäftswelt wendet sich iin Hinblick auf die zum Quartals- termine bevorstehenden starken Gcldaniprüche jetzt mehr dcr Lage des Geld marktes zu, der seit einiger Zelt in gewohnter Weise Neigung zur Verstei fung zeigt, wenngleich nicht in dem vielfach befürchtete» Uinsaugt. weil in folge des Eiin»»unge»mschlags in den Vereinigten Staaten von Ameü'a dcr amerikanische Geldbedarf am Londoner Zevtral-Gcldmarkt diesmal weniger in di-- Erscheinung getreten ist. Immerhin bleibt an dcr Themse Geld gefragt, namentlich für koloniale und inländische Zwecke, so daß der Platzdiskont sich zeitweise auf 4'/,» 7° gehoben hat. eine Steigerung, die aus eine Erböhung dcr englischen Bankrate hindeulet, zumal eine derartige Differenz zwischen den offiziellen Gcldsätze» und dem Diskont am offenen Markt nicht längere Zeit bestehen kann. Was unseren Geldmarkt betrifft, so bat sich neuerdings trotz der in Angriff genommenen MonatSabrechnung eine merkliche Versteifung nicht ergeben : der SchiebuiigSjatz bält sich a»s ca. 5 7«. während die Miete für täglich fälliges Geld ungewöhnlich billig bleibt unv dcr Prtvatdiskoni sich sortgefttzt '/« ^ unter der offiziellen Rate bält. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die eigentlichen Börsen-EngagcmcntS !m ganzen nicht beträchtlich sind, zumal das Hauptgischüft sich aus dem Kaffamarkt vollzieht, an dem das Piivatpublikum bisher verhältnismäßig wenig beteiligt ist. In Bezug aus die Jnonspiuchnahme der Reichs- bank ist üdcrdicS stervorzuhcben, daß cs dem Institut gelungen ist, recht zeitig für die Verstärkung des Goldbestandes zu sorgen und daß die bcvor- lchußien Koldbezüge aus dem Anslande noch nicht ausgchört haben, wobei MS Gewicht lallt, daß der Geldbedarf des Reiches sich in diesen» Jahre bis jetzt innerhalb enger Grenzen beweg». Auch die Wechsel- und Lombard anlage bietet noch kernen Anlaß zu Befürchtungen, und so steht »ach dcr „Bert. Börs.-Ztg." wohl zu erwarten, daß der Ausweis der Reichvbank sür die dritte Sepremberwoche sich besnedigcnber gestalten wird, als vordem erwartet worden war. Jede,-falls liegt auaenblicklich k«M Anlaß sür ein« plötzliche DiSkonlherausietzung vor. selbst für den Fall nicht, daß die Bank von England ven Zinsfuß aus 4'/, 7« erhöhen sollte. Die Der- waltung der Rctchsbank wird vielmehr die Entwicklung des Geldmarktes weiter auftnerksam verfolgen und erst bei gegebener Veranlassung die Diskontlchraube anziehen. Deutscher StoblwerkSverbantz. Der Vertragsentwurf sllr dm geplanten StahlwerlSvrrband steh» dir Organisation der Eism- Dresdner Nachrichten. Nr. 2««. Seite S. E Freitag. Ls. September IK<>3
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