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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.09.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030925016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903092501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903092501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-09
- Tag 1903-09-25
-
Monat
1903-09
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.09.1903
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Dves-nev Nachrichten. Str. Lkv. Teil« 4. »M Areitag, rtS. September Lvttrr und sie breitet sich auch unter Republikanern und Radikalen aus leoolutlonar-so-laustisches Blatt, wie die „Avanguardio Socia. lisla" erllärt sich daasgen. Der Abgeordnete Morgan hat zwar ,n einer Mailänder Volksversammlung abermals den Antrag ge> stellt, den .Har auszuzischen, aber der Antrag stieb aus Widerstand. lind den Referenten darüber nahm die Polizei in Empfang, ohne daß deshalb ein besonderer Tumult ausgebrochen wäre. Der Streit zwilchen den Kohlenhändlern und Arbeitern im Vasen von Genua ist vorläufig beige! egt. Die Kohlenhändler haben sich der Auslegung der Arbeitsordnung durch das Consorzio zunächst gefügt. Die Arbeit wird wieder ausgenommen. England. Da» Mitglied des Unterhauses Black richtete am 7. September an Cbamberlain schriftlich das Ersuchen, ihm Aufschub zu geben, wie die Tatsache, daß der Premierminister von Kanada Sir Wilfrid Lanner emen amtlichen Schriftwechsel mit dem deutschen Konsul in Montreal, Bovp, über die Finanz. Politik geführt habe, in Einklang zu bringen sei mit Chamberlains Erklärung im Unterhause am 22. Juli, daß die kanadische Regierung mit Deutschland nur durch die Reichsregierung in Verbindung treten könne. Ehamoerlain erwiderte am 9. September, er sei außer stände, irgend eine Unvereinbarkeit zu sehen zwischen seiner Antwort vom 22. Juli und dem kanadischen Schrittwechsel, über den er nicht unterrichtet gewesen sei; als er am 22. Juli auf Blacks Anfrage erwidert habe. Er habe die kanadische Regierung ersucht, ihn in Zukunft von allen auch nicht amtlichen Verhandlungen, in die sie eintrete, in Kenntnis zu setzen. Black antwortete am 12. September, Ehamberlain bade jetzt er wiesen. daß, als er den Plan des Gegenseitigkeitsoerhältnisses zwischen dem Mutterland,: und den Kolonien entfaltete, er von dem Schriftwechsel zwischen Kanada und Deutschland nichts ge muht habe. Der Schriftwechsel zeige, das; Kanada bestrebt sei, direkt mit Deutschland zu verhandeln und diesen, Lande, wenn möglich, dieselbe vorzugsweise Behandlung zu gewähren wie dem Mmterlande. Black spricht sodann das Vertrauen aus, dah Ehamberlain mit der besseren Kenntnis von Kanadas Stellung die ihm jetzt zu teil geworden sei, einsehen werde, dah das Gegen- seiiigkeitsverhältnis mit den Kolonien, welches einen Teil seines Planes bilde, nicht aufrecht erhalten werden könne, ohne daß die Kolonien einen großen Teil ihrer Unabhängigkeit in Finanz-An gelegenheiten ausgeben. Ehamberlain erwiderte darauf am >!. d. M., er sehe nicht ein, daß der Briefwechsel für die gegen wärtige Kontroverse irgendwie von Belang sei. Es wäre nicht unnatürlich, daß Kanada versuchen würde, durch private Ver bindungen die deutsche Regierung ,u beeinflussen. Das sei aber nicht gelungen und die Lage bleibe genau, wie sie gewesen, ab gesehen davon, daß Kanada auf eigene Rechnung es unternommen bat, seine Auffassung von den deutschen Unterscheidungszöllen zu bekunden. Cbambenain fügt hinzu: Ich habe von irgendwelcher Absicht Kanadas, die Angelegenheit durch direkte Tarifverliand- lungen zu betreiben, nichts vernommen, noch habe ich eine Nach richt erhalten, die den unbeglaubigten Schluß, den Black aus der Korrespondenz zieht, bestätigen würde, daß Kanada gewillt sei, unter gewissen Umständen Deutschland dieselbe Behandlung zu ge währen wie dem Akutterlande. Ehamberlain lehnt es ab. die Sache weiterhin in privatem Briefwechsel zu behandeln. In einem Briefe vom 19. September erklärte Black, seine Ansicht sei, Ehamberlain habe seinen Plan in die Oesfentlichkeit gebracht in Unkenntnis eines wesentlichen Umstandes, nämlich der Stellung, welche von der ersten Kolonie Englands eingenommen würde in ihren finanziellen Beziehungen zum Auslande. Er weist daraus hin, daß Kanada, das von Deutschland fünf Mal so viel Waren dem Werte nach einführe, als Deutschland von ihm, in eine - außer ordentlich starken Stellung sei, wenn es Vergeltungsmaßregeln ergreifen wolle. Chamberlains Brief zeige aber, daß Kanada auf diese Weise keinen Erfolg erzielt habe Türkei. Ueber englische Greuelberichte aus Make donien wird der „Köln. Ztg." aus London berichtet: Ein ganzes Fähnlein von Sonderberichterstattern befindet sich in Bulgarien, in Konstantinopel und im Aufftandsgebiet, und die meisten sind der Sache der aufständischen Makedonier günstig und liefern morgens und abends mit hartnäckiger Regelmäßigkeit und Pünkt- lichkeit herzbrechende und haarsträubende Meldungen über die Grausamkeiten und Greueltaten der Türken und die Leiden der Christen. Zum Teil sind die Korrespondenten oder ihre Blätter grundsätzliche Türkenhasser, zum Teil handelt es sich dämm, unter allen Umständen starkgewürzte und prickelnde Kost für den Leser rlvenvs vegemerr und der Bestall an allen Akstchlüsten ordentlich. Die Besetzung der größeren Rollen war ga selbe wie früher; nur Frau Boiat-Aly lGräfin Zrinvi un Decarli lLorenz Juranitschi standen zum ersten Male a gebiet der tiefste Frieden und die glühendste Ergebenheit für den Sultan herrsche. Andererseits werden ihnen die beweglichsten und aufregendsten Schauermären von den Komitatschis" und ihren Freunden fertig, umständlich mit Zistern, Daten, Vor- und Zu namen in die Feder geliefert. Sie brauchen nur geschrieben zu werden. Für die Beförderung sorgen die Aufstandsstihrer. Es ist selbstverständlich ausgeschlossen, daß der Berichterstatter sich selbst nach dem SO bis 100 Kilometer entkernten Schauvlatz der Handlung begibt, um die Angaben, die er weiter befördert, aui ihre Richtigkeit zu prüfen. Er könnte es nicht, wenn er wollte, und er wollte es mitunter nicht, wenn er könnte. Vielleicht ist der Mann durch die Schwierigkeiten, die ihm von türkischen Be- Hörden in den Weg gelegt werden, gründlich verärgert, vielleicht glaubt er die Lügen, die ihm von allen Seiten bei Tag und bei Nacht zuaetragen und mit heiligen Schwüren beteuert werden, aufs Wort. Vielleicht iaat er sich: es wird ans beiden Seiten so gründlich gelogen, daß das eine das andere aushebt, und schließ lich doch ein annähernd richtiger Eindruck erzielt wird So 'vukte vergangene Woche drei Tage lang in fast allen Blättern die "Nachricht, die Stadt Kastoria sei zerstört und niedergebrannt, und die ganze Bewohnerschaft. 10 MO Menschen, sei dabei in scheußlichster Weste niederaemetzelt worden. T>e Zeitungen, die den Türkenbaß als Spezialität nähren und schüren, gerieten ans Rand und Band. Es erhob sich ein wilder Lärm, der aber plötz lich abbrach. Auf einmal sprach keine Seele mehr von Kastoria. Dann bieß es von anderer Seite, an der ganzen Geschichte sei kein wahres Wort, und zuletzt kam ganz kleinlaut die Kunde, es sei ei» Irrtum unterlaufen. Solche Jrrtümer und Verwechslungen wiederholen sich aber fortwährend. Ohne Zweifel werden sich in Makedonien und im Vilaiet Adrianovel an vielen Orten schreck liche Dinge ereignen. Die Leiter des Ausstandes haben eS in dessen mit,Vorbedacht darauf angelegt, und wenn zwischen Türken und slawischen Christen einmal der Vernichtungskrieg heranf- beschworen wird, so kann der Maßstab der Kriegführung West- curovas nicht mehr angelegt werden. Afrika. Aus glaubwürdiger Quelle verlautet, daß alle euro päischen im Dienste des Sultans von Marokko stehenden Be amten diese Woche Fez verlassen müssen. Sie beabsichtigen nach Tanger zu gehen, wo sie solange bleiben wollen, bis die endgültige Entscheidung des Sultans bekannt sei. Kunst und Wissenschaft Im Koni gl. Hofschauspiel erfuhr gestern abend vor nahezu ausverkaustem Hause des düsteren Hebbel düsterste Tra gödie ,,Herooes und Mariamne" ihre Erstaufführung. Es war eine glänzende Rehabilitierung, vielleicht die glänzendste, die der oft verkannte Nibelnngen-Dichter erfahren konnte, — aber dock wohl nur ein Darstell,mgsenola, der freilich einem Werke 'geschieden war, dessen hinreißende poetische Schönheit all' seine wun derlichen Seltsamkeiten vergessen läßt. Das Publikum von gestern abcnd schien nur jene, nicht diese zu sehen und gab sich willig dem tiefgründigen Zauber des Dichters hin. Und was dieser nicht ver mochte, das vollbrachte die Darstellung, die die literarische Tat zu einem theatralischen Ereignis werden lieh. Ter Preis des Abends gebührt Frau Sol doch, die mit ihrer reisen und reichen Kunst an der Mariamne Wunder vollbrachte. Neben ihr schienen alle Mitwirkeudcn, selbst Herr Wiecke, dessen Herodes sonst eine darstellerische Leistung von höchster Intelligenz war, nicht groß und sein genug, um Hebbels Figuren völlig zu decken. Der Beifall war an den einzelnen Aktstücken außerordentlich lebhaft, nach dem dritten Auszuge geradezu begeistert Frau Calbach und Herr Wiecke mußten unzählige Male vor der Gardine erscheinen. — Von dem interessanten Abend und von dem Werke, das schön und wunderlich zugleich, muß noch nach später Nachtstunde ausführ, lich oie Rede sein. V7. 4 Im KSnigl. Hofoprrnhause gelangt heute (7 Nhr) .. Carmen", im König!. Schaistpirlhansr i>/»8 Uhr) „Der Widerspenstige n Zähmung" zur Aufführung. f Im Königl., Schauspielhause gab man nach alter schöner Sitte vorgestern abend »ur Feier von Theodor Körner» Ge burtstag des Dichter» „Zrinh" Da» Haus, in der die Heran wachsende Jugend erfreulicherweise eine kompakte Majorität au»> machte» war au»verkauft. die Stimnmna während des ganzen Abend» begeistert und der Beifall an allen Aktschlüssen außer- "'eren Rollen war ganz die» ' "" " ^ " und Herr , ^ „ aus vam Zettel: sie fügten sich gut in da» Ensemble ein. dem eine Auf führung von rednerischem Schwung und eindrucksvoller Darstellung zu danken war. 4 Restde«»tbeater. Heute und morgen wich „Ult Heidelberg" wtederdolt. Sonntag nachmittag gebt bei er mäßigten Prellen „Der Fremdenführer* in Szene. Abend» wird „Gasparone" gegeben. -j- Sächsische Kunstausstellung auf der Brühls chen Terrasse. Jbre Mazestät die Könrgin Carola erwarb gelegentlich ihres Besuches der Sächsischen Kunstausstellung aus der Bruklschen Terrasse zwei Zeichnungen von Ludwig Richter: „Flucht nach Aegypten". Federzeichnung, und „Kinder- musst", leicht getönte Bleistiftzeichnung, außerdem «Kopf eine» jungen Mädchens" von Friedrich Heys er und „PcterStirche in Rom" von August Reinhardt. 4 Die Reib« der neuen A»«l«ell>mgen im KunMaton ErniiVrnold wird Sonntag eröffnet mit zwei Kollektionen, die da- Jnteieffe aller Kunlt- 'reunde erwecken werben. Bros. Aras v. Kalckreutb. Stuttgart und Otto Kinder. Dresden veranstalten ein« Sonderauabrllung ihrer neuesten SchSviunarn. Wegen der Vorbereitungen hierzu bleibt der Kunstlalon Frei tag und Sonnabend gelckilosten. 4 Siichsticke Kunstausstellung. XV. (Graphik.) Recht empfindliche Lücken weist leider die graphische Abteilung der ..Sächsischen Kunstausstellung" auf. Waren vor zwei Jahren, auk Dresdens letzter „Jnternatlvnalen", alle bedeutenden deutschen und ausländischen Griffelküustler dem Rufe von Karl Lebis ln den Aii-stelluiigSvalnst an der Stübelallee gefolgt, so sucht man dies mal auf der Bniblschen Terrasse selbst Namen wie Kling». Grelner. Fischer. Erler vergeblich. Warum? Räumliche Gründe allein können dafür doch kaum maßgebend geweien sein. Zur Not konnten ja noch die abe,en Kabinette, die bei der vorletzten StudienaliSstellnng der König!. Akademie die architektonische» Arbeiten beberbeigten, in Benutzung genommen werden, wenn man e» nicht vorzog. wokür gewichtige Dinge sprachen, die Archi- Iekt»rabtelliing diesmal überhaupt wegznlassen. Denn ehrlich gesagt, dem weitaus größten Telle der A»sstelli'ngSbr!ilchrr sind die aus gestellten Modelle doch mekr Splelschachtelkiirioia. und die Fassaden abrisse Bilder, wäbrend sie an den eventuell vorhandenen Grnnd- »nd Aufrissen meist teilnahmslos vorüberaeben. ohne auch nur den schüchternen Versuch zu machen, sich arrs derartigen, eben nur für den fachmännisch Geschulten etwa» belagendr» Zeichnungen ei» Bild von den Intentionen deS Bankünstlers zu verschaffe». Die Gravkik hatte um so mehr Beachtung verdient, al» ihre sächsischen Vertreter wahrlich nicht ihr Licht unter den Scheffel zu stellen brauchen, so daß ikre Abteilung ans der Sächsischen Kunstaus stellung tastäckilich nur bescheidene Stichproben bietet Aus dem Gebiete der Knvsesstichtechnik begegnen wir zwei Künstlern mit Namen von bewäbrtem Klange: Ludwig Friedrich, der 9 Sticbe nach den Lnnettenbildern zu Julius Schnorr v. Carols- frldS Nibelirngen-ZyklnS ausgestellt bat, während Anselm Feuer- bacbS Madonna aus der Dresdner Galerie nunmehr ein brdeul- lames Memento an den jüngst verstorbenen Eduard Buckel bildet. Dieken beiden trefflichen Meistern reiht sich van den jüngeren Talenten des Kn»irrstichS »ur Hans Rüger mit dem Kopse eines lackenden Allen a». Auch Karl Koevping. der berühmte Berliner Radierer, ist außer einem kleineren Selbstbild nis im knnstaewcrblichen Kabinett mir mit Reproduktionen ver treten. die jedoch deS KünstierS Hobe Meisterschaft ausS neue be zeugen. sie wird si'wodl der breiten Pi»>elfübru»g eines Franz HalS, wie den seinen Lichtabstimmiingen eines Rembrandt, seinen oft kaum a»S dem Hiniergrnnde sich ablöienden Gestalten, wir den in leideillchastl'chcm PatboS aus dem Bilde beranslretenden Figuren eines Mmikacw und den ruhigen Idyllen eines GainSdorough in jeder Hinsicht gereckt. Gleich beachtenswert, wenn auch nichts Neues bietend, sind Georg IabnS vier große Blätter, die aus sorgiältig und stimmungSreick ansgeführten landschaftlichen Hinter gründen prächtige figürliche Darstellungen enthalten. Zeigen die beiden etwas nllecwrisierenden „Sommer" und „Abendstimmnng" zwei weibliche Gestalten von vollendeter Harmonie der Formen und Züge, so bringen „Pan" und „Der tote Hirt" — früher auch wohl Abel genannt — Humor und Tragik in überzeugender Weise zum Ausdruck. Die Fülle der Darstellungen, in denen italienische, vlämiiche. bollä'ndische und altdeutsche Meister die „Kreuzes- abnabnie" behandelt haben, läßt die Frage offen, inwieweit Max Vletschmann in der Komvosition seines großen Schabkunst blattes gleichen Titels sich an ältere Vorbilder angelehnt hat. Als Ganzes verdient die Arbeit höchste Anerkennung: namentlich das nnaenfälllae Herabsinken des schweren Körpers und die virtuoie Lichtvertellnng in der reich beweaten Gruppe soll nachdrücklich bervorgehoben werden. Bernhard ManseIds Städtebllvern ein Wort zum Lobe n»chz,iingen. ist überflüssig. Diesmal führt unS der Künstler in das linksrheinische Andernach mit ieinen reichen Resten mittelalterlicher selbst noch romanischer Bauwerke, um in der sorgsamen Au-sübrung architektonisch charakteristischer Details, wie in der Geianiistimmung kam» zu übertrefsende graphische Blätter zu gebe». In bescheidenerem Formate, aber in anhetiiieln- der Darstellung bat Irmgard Meinbold eine Serie von neun Radierungen aus Alt-Dresden in einem Rahmen vereinigt, sorg fältige Arbeiten von liebenswürdigem DuktuS. Mag die Künst lerin den legendenumlvielien O-ueckbrunne». das Reiterstandbild Anansts des Starke», den in seiner Zerlcillrnkieit noch immer präch tigen Nenaissanceglebel des Neustädter Jägerbofes, oder die beschei dene Cottage „Antons" zeigen — stets spricht au- ibrcn Blättern neben gecest'ter Technik zng'eick rin sicherer Blick kür das malerisch Wirksame. Auch die kleinen landschaftlichen Radierungen von Mar e Gry-Heinze. die ihren Wohnsitz jetzt nach Leipzig vertrat hat. gehören in ihrer ianberen. zieilichen AnSstih- rui'g bereits seit Jahren zu gern gesehenen AuSstellungsohiekten. E R. Häniel und Guido Richter sichten »ns l» das Böhmrr- land. Hat dieser den oft besuchten und viel gezeichneten, von prächtigen Bäume« beschatteten Lok von Rotenburg als Suiet gewählt, ko führt »u« Hä»iel auf seiner, auch in der zweiten Auslage des Kalologs fälschlich als Kckidezeichnuna geuannlen Radierung auf eine bescheidene Landstraße von köstlich weiter Perspektive, die ein nur in Kreuzsuichen bergestrlltrr Himmel von verblüffender Wirkung harmonisch abkchließt. In einem ziemlich herbei, Ton hat der Leipziger Gök D öb ier seine Radierungen aebalten, die ebenso wie die Blätter von Katharina Franck« München durch einen schweren Strick zu eindruck-voller Wirkung kommen. Vorzügliches Studium de» männlichen Akte» neben crsiiidungsrrlcher KomvosillonSgabe zeigen die reckt unNötlgerwelir aus zwei Räume verteilten Exlibris von Bruno Hsroux. wäh rend leine nächtliche Kirchhv'sszenk mit dem wilden Tanze des Knochenmannes schon mehr inS Gebiet des Grotesk-Pbaniastlschen gehört. Von Paula Koblschütter ist wdann noch eine recht inl'sch radierte Fliißlandichaft r» nennen, eine Aibeit. die an kiiusilcrischcii Qualitäten von ihrem leelenvollen Kinderköpfchen überliossen wird, das ebenso wie Ernst H«lses würdiger alter Herr im Käppchen alS Schabkunstblatt hergestellt ist Mit figür lichen und Porträtradierungen sind schließlich noch der Münchner Wilhelm Rohr unft Ludwig Otto-Dresden in ein paar ganz ausaezeicbnelen Blättern vertreten — AlS Slklndnickkünmerin bührt Paula v. Blanckenburg diesmal die gleiche An erkennung, die lbr gelegentlich ihrer Kollektiv-Ausstellung tm Sächsischen Knnstverrln für dielen Zweig ihrer künstlerischen Be tätigung gezollt werden konnte. Walther Zeistna bietet eine gut gegebene Ansicht der Augnstusbcücke mit dem Blick auk daS neue Georgeuior, und Konrad Döring hat einen weibliche» Kops so pr»Ü> In einer farbig lehr geschickt abgestimmten Litho- gravble ausgestellt. Einen Meyeiheiiivchen Löwenkops bat Marti» Höhnema»» o»S Fiiedenau In Facsinlile-Holuchnlt» zuverlässig revradnziert, wäbrend drei figürliche Farbeulwlzjchiiilte von minder glücklicher Wirkung auf Dora Seifert» künstlerisches Konto komme». — Ist hiermit die Durchsicht der graphische» Arbeiten vollendet, so sollen die von G. v. Mayenvueg äußerst zweck mäßig und geichmackvoll hergrrlchteten Kabinette nicht verlassen werden, ohne daß der Bestich« rtrren kurze» Blick auf dl« zur Lektüre anSllrgenden O«>man» Vogel-Album» kBtrlag von Braun u. Schneider. München) wirft, die ein reiche» Maß künst lerischer Arbeit unseres humorvollen Landsnranne». «benlo wl« die von Meckenbach »nv Nlsfaitli-Lelpzig trefflich Vklivgravüktkn „Waldbilder" tn ungemein ttebenSwülvigtr und einladender Form dem Beschauer darbieie». —ll. tz Die im Auftrag« de» Akadenriichen Rate» von Paul Sturm bergestellte Ludwig Richter ^Medaille ist jetzt erschiene«. ück» in der Beschränktheit dar. Kornfeldes schreitet, von zier- Der Hintergrund zergt m der« Sette zeigt Sie stellt de» Meister de» .Bollglück» wie er zur Saite eine» wogenden Ko, . . sichen geflügelten Genien geleitet. Der Hintergrund tem Restes di, AlbrechtSbura zu Merben, dre Re,. lrngSmotiv einer spielenden Krndergruppe. Dt« ander« den Kops de» Künstlers im Profil. ^Weimar. Der K et artistique wurde Herzog,» eröffnet . ^ ^ den Gruß de» Großberzogs. der das arrß übernommen hat. StaatSmrmsi Anwesenden der Obrrbür^ Gräbern G»«> Da die Arbeiten für die Aufstellung de» Goetbe-Denk- mal» in Straßburg längere Zeit beanspnichen. hat der ge- mde Ausschuß beschlossen, die EnthüllungSfeier bl» »um kommenden Frühjahr zu verschieben. Die Fundamente wrrden noch in diesem , f- Schmal die namens der Negierung; im Namen der Stadt hieß rgrrmkister die Teilnehmer willkommen. An de» »ethes und Schiller» wurden zahlreich« Krün»« nisder- ie Arbeiten für die Aufstellung de» Go-tl mal» in Straßburg längere Zeit beanspruchen, schäft»fü-r«nd« Ausschuß beschlossen, die EnthüllungSs« . zu verschieben. Die Jundao« vost gelegt werden. ilden. Laut Beschluß der städtischen Kollegien bewerbeS erhielt semerzeit der Entwurf de» Architekten Aurich den ersten Preis. f Ueber Gerdart Hauptmann» neue» Drama »Role erndl" dringen einige Einzelbeiten in die Oesfentlichkeit. Sri» bvchdramatilch« Tragödie der Role Berndl, - ... - ^ . Hauptinbalt soll einer bäuerischen Gistmstckenn. sein. Ä»ck dieses Drama, das fünf Akte stillt, spielt in Schlesien und soll mannigfache Aehnlich- keiien mit „Fuhrmann Henichel" haben. tz Dem Komitee für das Richard Wagner-Denkmal ist von dem italienischen Unterricht» minist er Nali sol- aende Zwchrlst zugegangrn: „Indem ich drin verehrlichrn Wagner. Komitee meinen verbindlichsten Dank wegen der Mitteilung be treffend die Ehrungen »ür Wagner anläßlich der Enthüllung seine» Denkmals tn Ihrer Stadt ausipreche. freue ich mich. Sie davon in Kenntnis zu letzen, daß ick zu meinem Vertreter bei den Fest lichkeiten den Graien Heinrich von San Mattino und Balpeiga, Vorsitzenden der Könial. Mustkakademie von St. Cecstia in Nom und Vizepräsidenten oeS ständigen Ausschusses für Musik und dramatische Kunst bei d'elem Ministerium, ernannt habe. Graf von San Martina wird sich zur reckten Zeit sür die Zeremonie in Berlin einsinden. Ich bi» dem Komitee lehr dankbar für Ihre jo liebenswürdige Aufforderung, irmanv nach Berlin zu lchlckrn, der mich und daS Ministerium sür BnlkSaulkläruna vertritt, und ich e ihn. bei diesem Festtage der musikalischen Kunst den ' ckienischen Kunst zum Ausdruck zu beanftra brüderli . bringen." en Gruß der italienischen s Nachruf an Hermann Zump«. Ein feurig Herz, de« reinsten Künstlertum» Erdab'nkm Werk voll Inbrunst bingegeben. Geschwellt vom Stolze schwer erstrilt'nrn Ruhm», Ein seurig Herz hat aufgehört zu leben l Und al» der Arzt io düster» Unheil» Grund Erkunden wollte mit Scalpell und Sonde. Da sand er dieies Herz lo krank und wund — Ein Wunder, daß es vordem schlagen konnte! So bat ein Steibender sein treue« Heer Im Kampf geführt mit ungebeugtem Mute! Er hat gesiegt und hat — daS ist noch mehr! — Den Sieg bezahlt mit seinem eig'nrn Blute! l.Jugend") Während de» Drucks eingegangene Drahtmeldungen vom 24. bez. 25. September. * Köln. Der „Kölnischen Zeitung" wird aus Berlin tele- graphiert, der Reichsgerichtspräsident v. Oehlschläger habe seine Entlassung aus dem Reichsdienst erbeten und wolle Anfang Oktober in dm Ruhestand treten. * Kassel. Hier wurde vor der Disziplinar-Kammer gegen den Postbeamten Richard Wagner verhandelt Die Disziplinar4?ammer erkannte, wie die „Allgemeine Zeitung" meldet, aus Dienstentlassung, weil Wagner in und außer Dienß sich der Achtung unwürdig gemacht habe, die sein Amt verlange Wagner war persönlich erschienen, erklärte Sozialist und Atheist zu sein und bat darum, ihm Pension zu gewähren, da er 14 Jahre lang im Postdicnst gewesen sei. Die Bitte wurde unberücksichtigt gelassen. * Wien. Das Korrespondenz-Bureau veröffentlicht eine dem heutigen russischen Eommuniqus analoge Regierungs-Er- klärungzur makedonischen Frage, weist auf di« in Sofia neuerdings abgegebme Erklärung hin, daß an dem von allen Mächten akzeptierten Reformprogramm festgchalten werde, und teilt mit, daß auch der Pforte wiederholt nahegelegt worden, dasiir zu sorgen, daß sich die Truppen bei der Unterdrückung des Aus standes keine Ausschreitungen zu schulden kommen lassen. Sollten sich trotz der Warnungen die Türkei oder Bulgarien ,u abenteuer lichen Unternehmungen hinreißen lassm, so mühten sie gewärtig sein, daß die gebrachten Opfer zwecklos gewesen, da die Mächte entschlossen seien, in dem Malus guo keine Veränderung eintreten zu lassen. 81vliv rmek xvstrlKS Depeschen, Hofnachrichten. Erbprinzessin Lucie von Schönburg- Waldenburg f. Städteausstellung. Radeberger Bankverein. Weiterbericht des Kgl. Sächi. Mcteorolog. Jnstttnis t» Chemnitz vom 24. September 8 Uhr morgens (Temperatur nach CelsiuS). Wetterlage in Europa am 24 September 8 Ubr früh: StaNo»«. Nauu Richtung u. »tSrke beewinbe« Wetter Lp. 'S O § BtattonS. Name Mch«»n» u. Slbrke dlwind^ WeUn Lp. S K s Liortiow. 7«5 N mi>b>o bedeckt -gib Heide« 77l 080 leicht DunN -slb Bia»«» 64 88W mäßig wolkig i« Aeill» 67 880 mätziL Nebel 4>« Ehrtstiansd Still wölke,il Miinsier « 7S 80 leicht wolkenl - lo o Havarand. «7 mv mä-ig woitenl - 9 Berlin 7« 80 leicht wo»«ll 4" Skudr-na« 7« 0 leicht uwikenl 12 llaribrub. 7, NO leicht wolkenl , U Sleitdolm 7» Still jwoNenl 11 granN.M. 7, ktt-O Ichw. wolkenl iir iiopendag 70 N7 leicht DunN 4- » Metz 6 7l reo let«, wolkenl tt> o Mem-i 73,I-1v leicht bedeckt 4ln pari« l> 70 80 letcht balbbed . i« 0 Lminem. r 7e Sitll >Dui>si >10 o MNnchen 8 7» 80 leicht Nebel 0 Lka.en 75 tV8tV leicht balbbed ^-12 Nom «litt llbalbbed Ir? «,it 74 jkfiO schwach bedeckt 1-" Ni„- 70 «iill , wolkenl ,,7 Lamd». > 7« 080 Nicht Nebel .10 0 Tdemnltz 7 7« Sttll ! wolkenl 4 « o eg«i und Polen, da« ab. Infolge der ge- vee. Demo. «lud Ir See- Demp. Höhe m A 8 ß Station höhe m Z »tu» Drebdon 11.. . 4 «.» 080 , greib«-, Lchneederg „8 10.6 8« «80 » W 117 IS l, 080 » t!t« >0.1 4.0 880 » 169 IO» «a 80 , bW 8« «9 80 1 Dauern »02 u.« «« o 1 Allenberg Reitzenhain 7», 9.« 8, 8 , «tttau »hemni« 6 9 klill 779 8.2 5.» 080 9 ,10 >o.r ,9 080 l — zichteiber, ,912 89 080 » — Maxlma von 77» Mm. lagern über Sttd-Norweg» Minimum im westlichen Irland flacht sich allmühltch ab. er ringen Druck,,nterschiede bcrrjcht vielfach nchiges Wetter, der Liminel ist nieist noch wolkenlos, zum Teil neblig, die Temperatur am Morgen unier- noimal, lngriüber jedocd rasch onffeiaend. P r o g n o s« silt den SL.tzept. Wetter: Selter und trocken. Temperatur: Normal Winvursprung : Süd- off. Barometer: Loch. Witterung in Sachse» am 23. September. MN ver Dredung ves Windes nach sildonen fanv am »S. Sevtcnibc, bei loridauernd beitercm anhaltend sonnigem Wetter »ine wetier« Wärme zunalnn« statt. Am Ftchtelberg trat wieder Naäüsrost ein (Mintmun — l Gr ), bl« Moxlma erreichten ,edoch nahezu so Gr, dl« Mlitilwert, " den normalen. Am Morgen hart« Lau-, stellenweis entsprachen überall Rendtldung. Dr, « v, n. tt« September. Barometer von ivorm Ost. VSiold), Wallstraß« >. Abend« « Ubr , 7S7 I ändert. Lbermometrograpb nach Lelslu«. Temperatur " ' " " Gr. Wärme. Deller. Unser». Wärme, niedrigste 7 uard Wiegand ÜW.VL Udoftwtnd. WaKsrftanv der Glv« un» Moldau. Budwei« Prag Pardubitz Melnik Leitmeritz Dresden 23. «rvtbr. Z-10 4-SS Null -14 -18 24. Septbr. 4- 6 4-2« Null -W - 2« — 1»
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