Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 18.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192401183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19240118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19240118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-01
- Tag 1924-01-18
-
Monat
1924-01
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.01.1924
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vrodver ItachrM«» Nr. 1« Lr«1-r >» rmm« >n< Neuer Abstimmungsersolg Poimatts. Voinratt weicht ßrörterungea -er Kammer über de» Sturz der französische» Währung aus. Ermächtigung der Pariser Negierung zur Durchführung »an S-arma-nahmea. NeTebatte über denSraukenfturz vertagt. sDradtinelduna unikikrBerltnkr Schrlttleltnnai Berlin, 17 Han. Wie auo Paris gemeldet wird, hat Poincarö in der heutigen Sitzung der Hammer wieder einen Sie« errungen. Die Kammer beschick, der Forderung Poincarös entsprechend. mit BU neuen IS» Stimmen die Er örterung der Interpellation über den Frankenstnrz bis zur Nachprüfung der von der Negierung bcantranien Mabnahmen zu vertanen. Hm Verlaufe der Sitzung ergriff Poinears zur Begrün, dnng der cingebrachien Stenergei'etze das Wort. um zu erklären, daß die Negierung sich für die Annahme und die iolorlige Diskussion der Gesctzeniwiirir soli darisch einseye Man sage, das Land lei beunruhig«. Das Land habe schwere -lngenblicke durchgemacht und me-- eS während deS Krieges über t- viele K8,„'ierig- kciien gesiegt bade, verdanke cs da? nichi nnr seinen Führer» uns Soldaten. lond'rn a n ä, d e r K l n g d e i l der NaIion Seit gestern. der Ankündigung der NcgierungSmabuahmen. habe sich der Franken gebessert und man werde über die verwenene Offensive. die mau die Torheit gehabt dabe, neuen die sran.zösiiche Devise zu unternehmen, sienca. Wegen des Bcrsaqcns Deutschlands und nur deshalb habe man ungeheure AnSaaben an Pensionen und kür die besreiten Stebiete maihcn und zu -Inleiben seine Zuflucht nehmen müssen. Deutschland bade ein Moratorium sttr mehrere Jahre verianni. Deshalb leien die La st en Frankreichs gestiegen. Leinen Alliierten habe Frankreich über die Lage seiner Finanzen Aukklärnng gegeben. damit sie ans die Ber- ieumdungen aniworicn konnten, die gegen den Kredit Frank reichs gerichlcl würden. DaS Budget müßte ausgeglichen wer den. Dann würden die Spekulanten ein schlechtes Geschäft machen. Die Hilfsquellen Frankreichs seien unq ebenere nnd da es nicht daran denke, fie durch politische Abenteuer zu kompromittieren, da es ansrichtig pazifistisch und sehr arbeitsam sei. müsse sich seine Lage verbessern. Poincars wies aus die günstige Handelsbilanz in und aus die Tatsache, dah man den Bnnknoienumlaus um ßostilHsiOO verringert habe. Auch die Bndgciansgaben seien herabgesetzt worden, während die Einnahmen sich immer ge steigert hätten Es besiehe also Grund zu der Behauptung, daß die Lage Frankreichs immer blühender werde trotz gewiiler Anzeichen. Der Ministerpräsident be- sprach sodann die von der Negierung ins Auge gesagten Matz- nahmen und unterstrich vor ollem, dak jede wciicre Ausgabe unterdrückt werden müßte. Ate Kammer Mülle, wenn sie s p ä i e s> e n s im Mai vor die Wähler irete, dies mit einem stabilisierten Franken und mit der nicdcrgekämpsien Lebensiiiitteltcncrnng tun können Die Negierung werde auch Maßnahmen gegen die Stenerhintcrzichnngen «reisen. Denn, wer dem Bateriaude keine Steuern zahle, begehe ein L er brechen. Nach der Rede PoinearsS erklärte der Abg. N r o u s s e. man werde -er Negierung folgen. Die Geievennvlirfe der Regierung wurde» dem Finanzausschuß zur sofortigen Durch beratung überwiesen. Daraus gab der Präsident Kenntnis von den eingcgangenen Interpellationen. Ein Ab geordneter interpellierte über die Zurückziehung des Pensions- gesetzcs durch die Negierung. Hierüber entspann sich eine längere Debatte, in deren Verlaus Potncarä erklärte, die Regierung könne neue Belastungen zulallcn. wenn ibr die er forderlichen Einnahmen bewilligt würden. Schließlich wurde mit der eingangs erwähnten Mehrheit beschlossen, am Schlüsse der Sitzung über den Zeitpunkt der Beratung der vorliegen, den Interpellationen zu beschliehen. Die Kammer ging als dann zur Beratung unwesentlicher Gesetzentwürfe über, » Der Ministerrat bat einem amtlichen Eomm«niq»t ,»» folge die Maknahmen zur Bckämpiung des FrantenskurzeS erlassen, die in der gestrigen Minis,erkonierenz bei Poincars in Aussicht genommen wurden. Die Maknahmen werben im Eommuntaus in folgender Form aufgesührt: >. ttnlcrdriickuna der Steuerhinterziehung durch strengere Kontrelle der Wertpapiere und Berichärsuaq der Strafe». r. Unterdrückung der Frankenspeknlation nnd der E»«t»» lation in Ltaatspapieren. ». Erhebung eines Ausschläge» »»» ist Pr,,«»t ans sämtliche Stenern. s Ermächtigung der Regierung ,,r Lurch- lührnng von Sieorganilatiouswabnabmeo in der Verwaltung aus dem VerorbniingSwege zwecks Erzielung cined Budget» erlparnisscs ln Höhe von einer Milliarde Franke«. Der Ministeirat beichlok lcrncr. dnk die Negierung unter Stellung der Vertrauensfrage die Annahme dieser Mass nahmen beantragt und ihre sofortige Erörterung durch die Konirollnnsschitlle verlangen lalle, damit die Diskussion durch das Plenum in der Sitzung nom nächsten Dienstag statt- sjnden könne Schlieklich sakte der Ministerrat den Beschluß, einen Gesetzentwurf ein-»bringen. >-rr die Negierung crm-lch- rigi. durch e'nc Beiordn,ing die Sinlnhrfreihclt ansznheben, soweit Ile nicht nationalen Notwendigkeiten entspricht. Generalkonsul Clioe in Speyer. FrauzSNsches Militär vertagt die huldigend« Mensche»»»»««. Separatistisch« Heuchelcica. Spener. 17. Fan. Fn Erwartung d«t englische» Geueral« konluls hatte sich vor dem Rathaus sn Speyer «ine große Monschonmenae anaesammclt um hem Generalkonsul H u l d i» gungea darrudringen. Sie wurde von der sranzSstsche« Gendarmerie bisznrHanotstraßeznrückgetrlebe». — Während der Anwesenheit de» britischen Genera'konsnls batten die separatisti'chen Wachtvoften in Spener ihre Massen abgelegt. Am nächsten Tage «»schiene» ße jedoch wieder in voller Bewaffnung. tW T. B.i Der Empfang Llioe» in Saiferslaulern. Kaiserslautcr», 17. Jan. Hier war dir ganze Bevölke rung aus den Beinen, um den enalischeu Generalkonsul a l S den Netter aus der schweren Not. die durch den separatistischen Terror und die Haltung der Be'atz»ng»bebör- den über die gan>e Pfalz gekommen war. zu begrüben. Die sranzdsi'che Gendarmerie schri«« gegen die Make» ei« nnd schlug ans sie loS Zwei Pcrsouc» worden dabei «rhed» sich verletzt «W T. B i Französische TNederknüppelung de» freien Dorfes zugunsien der Separatisten. Speyer, 17 Jan Bon dein französischen Delegierten des Bezirkes Bergzabern Oberst Faber is« allen Bürgermeistern de» Bezirks ein Telegramm zugegangen, in dem r» heikt: Fm Fnterelle der össentlicken Ordnung nnd Sicherheit ver biete ich strengstens setze Anssage »der -In sviel »n g. die Sonntag von der Kanzel gegen die autonome Regierung gemach« werden könnte. Die katholischen und pro testantischen Geistlichen sind hiervon zu benachrichtigen. Die französischen Schnüffeleien in Köln. Köln, 17. Fan Wie die „Köln. Zig." meldet, lieft die französische Komniission sich gestern vormittag beim Regie rungspräsidenten aumelden. Sie erschien dort bald darauf in Begleitung de» Bertrcier» der drltilckntn Behörde, um sich Aufklärung über einige Vorgänge der letzten Zelt in Son- derb ündlersra gen zu vcrschasfen. Insbesondere kamen die Vorgänge in Düren zur Sprache, bet denen angeblich gewisse Kölner kreise beteiligt lein sollen. Die Verhand lung. welche schriftlich fcstgelcgk würbe, und zu der auker dein Ncgierungspräsidenten noch einige Sachbcrater hlnzu- gczogcn wurden, fand erst im Lause deS Abend» Ihren Ab- schluk. Sie batik den Eharakier einer Orientie rung für die französischen Vertreter. Sie Schmach der MlitSrkouttolle. Eine dsulfchnatioaale Erklärung. tDrahtmelsuna unt»kkkB»rlin«r Lchrtttlettonß-k Berlin. 17. Jan. Die Parietleilung d«r Deuiich» «attonalcn Volkspartei nimm! setzt daz« Gtellu»«, dab die Neichsregicrnng die MilltärkontroUe d«r Inter« alliierten Uommisst,« wieder zugelassen hat. Sie »erweift daraus, dah nvch am lö. Dezember der ReichSaukenminister Dr. Etreicmann ausgesührt hatte, die Ncichsregirrung wehr« sich ln voller Ileberzeugung von ihrer Berantmvrtung gcgea dir Wtcderanfnahme der Kontrolle. Wenn cs bei den ncneda llchrn Besuchen «och nicht «u schweren Zwischensälle» «s- kvmmen sei. so durste das seine Ursache darin gehabt haben» daft der Nvtcnwecklel über die lionlrollbesuche erst nachträg lich brkgn», geworden is, Das dentsche Volk, heift» «» weiter, ist »ichi gewillt, sich diese Schmach län„er bieten z» l«ffe». Auch Mt» der Ehr« der Neichswehr sind die Demütigungen solcher Kontrollen nicht vereinbar. Die Erwägung, da« man um der schwebenden wirtschaftlichen llntersuchungea «Villen dir Kontrollen hatte schlucke» müssen, wäre kein aus« eichender Grund für neu« Opfer an deutscher Ehr« ua» Die deutschnationale Erklärung stellt dann fest, baft bi« Militärkontrolle der Ententekommissivn dem geltenden B-'ra tragsrecht widersprich«, und bezeichnet es als unbegreiflich, dak die Rrichdregiernng diesen Ncchtssrandvunkt nicht icho» längst angenommen ha«. Ebenso unbegreiflich erscheine, daß sie Ihren !n der Note vom S. Januar zum ersten Male untcr« nommenen Versuch, da» deutsche Recht zu wahren, durch ibr Zuaestänbnl» »euer Konlroümabnahmen praktisch «nkwcrtet habe. Paritz. IS, Jan. Nach dem ..Petit Parilien" unterliegt die deutsche Note betreffend die Militärkontrolle zurzeit dt« Prüfung de» Generals Rollet, der sie mit keinen Be. merkungen der Botschastcrkonfcrcnz übermitteln wird. (DTBäs Unruhen in Düsseldorf. DUssel dors. l7. J«n. Sestcr« abend wurde» d» Strabenbahawagr» mit Steine» beworsea. wodurch viele Scheiden zer' Ummer« wurde». Gegen 7 Uhr abends schleuderten aus den. Dberdilker-Marktplatz zwei Per» svue» gcgea Polizeibeamt« ciuc Handgranate, die -her versagte. Die Täter sltichteten unerkannt. Unter de» drl«, geudcu Verdachte, einer der Täter za sein, wurde ein -lrdel««» fcstgcaommca. Etwas später platzte in der Miudeaer Straß« eine Handgranate. Bei einem Kraftfahrer wurde eine scharf» grmachte H-adgraaate gesuadcn. di« er zn werfen i« Bearlsfe stand. Polizeidcamte entrissen sie ihm rechtzeitig. Der Täte« wnrde festgeuomme». In der Bilker-Allee wurden süns oer, dächtlge Personen gestellt nah nach Lassen durchsnch«. Hierbei griff «lae dieser Personen lg die Rocktasche «ah schlendert« «tae» Beamten et»« Handgranate gegen die Brust, die diele» adftoßen konnte. Dir Handgranate explodierte, ohne iemaade» zu verletzen. Die fliehenden Täter, ans die geschallen wnrd«, sind entkomme». Sin größeres «usgedot »o» Polizei gea» streut« di« Re »ge. j«. T. V f Sozialdemokrallsche Forderungen an -ie Sleichsregierung. ID ra»t Meldung unsrer A«rl«nr, S«r»ftsr»»nn,.fs Berlin, 17. Jan. DlesvzlalbemokraiischtRcichS. tagSsraklio» hat i» ihrer hrntigen Sitzung eine Nr ko» l » i i o n gefaßt, die den Vorstand der Fraltion beauftragt, er« ncul mit der Neichsregicrnng zu verhandeln, bomil der mili tärische Ausnahmezustand, .dessen Ansrcchlcrhailnng sich sach lich in keiner Weise rechtfertigen lasse", alSbald aus--ehobe» werde. Tie Fraktion fordert ferner die Rctchsregirriina auf, dem Reichstag ein AussührungSgcsctz zu Artikel 18 der Rkichtz- Verfassung so rechtzeitig vorznlegcn. daß diese Vorlage noch vor Ablans der Legislainrperivde erledigt werden könne. Die Fraktion beauftragte den Frak»io»s»orstg»b. je nach de» Gang der Verhandlungen mit der Neichsregiernng dir Ein» berofunade» Reichstag» namens der Fraktion zu de» ankraaen. Der Fraktion-vorstand wird weiter ersucht, nach» drücklichsi darauf hinzniveisen, daß trotz der notwendigen Ab ba». und Sparmaßnahmen die sozialen nnd kulturelle» Auf gaben des Reiches in erster Linie erfüllt werden. Die Frak tion war der Meinung, daß durch d!e zweite Lteucrnotvcrord, nnnq Arbeitseinkommen und Berbranck, über da- erträgliche Maft -iaauS angespannt, dagegen die besitzende» -lalle« wiederum geschont worden seien. Durch die Znlallung der Auswertung der Hypotheken nnd Obligationen zugunsten der Privaten drohe die Enrschnldnngsbcstrucrnng zu scheitern. Deshalb verlange die Fraktion, daß die Ent scheidung über die dritte Stencrnotperordnnng dem Reichs tage überlassen bleibe. Die bisher voraelegie Form der dritten Stenernotvekoidniing stelle Maßnahme» von grundsätzlicher Bedeutung dar. deren Entscheidung di« deutsche Finanzwtrtschaft und Reparationspolilik auf Jahre hinan» sestlege. Im einzelnen wird noch gefordert: >. Auswertung von Geldforderungen nicht zugunsten der privaten Gläubiger, sondern zugunsten der Allgemeinheit zwecks Sicherung der Stabilität der Währung vor,»nehmen. 2. Eine» Teil der auskommendcn Beträge zur Schaffung weitreichender Fürsorgcmaßnahmcn für die durch die Geld- enlwertung geschädigten Besitzer non Forderungen zu ver wenden, soweit sie sich In bedrängter Lage befinden. ß. Di« Erhöhung der Mieten toll nur schritt weise erfolgen dürfen. Für die Lohn- nnd SIchaltS, empsänger soll ei» gesetzlicher Schuft deS NeallohncS gcgea Scnknng durch die MictorciSrrhöhung eingMhr« werde». Bel der Neugestaltung des Finanzausgleiches zwischen Rc^ch »nd Ländern toll die Reich-sinanzverwal,nng erhalten d'e'hen. Eigene Einnahmeguellen sollen Ländern und Gemeinde» überlassen bleiben. Die Reichsrichlzahl. Weitere Abnahme »m t.8 Prozent. Berli«. iS. Jan. Die RcichSinderzisfer kür die LcbenS- hglkiinaSkosten «Ernährung. Wohnung, Heizung. Beleuchtung und Bekleidung! beläuft sich nach den Feststellungen de» Statistischen NelchSamteS kür Moniag. den 11. F a „ u a r. aus das i.i'blllsonensache der Vorkriegszeit. Gegenüber der Vorwoche il.IN Billionen» ist demnach eine Abnahme »o« 1H Prazcut zu verzeichnen. Di» Srotzhanßelsztsfer. Berlin. >«. Fan. Di, ans den Stichtag deS > N. F a n u g r berechnt»? Grofthandelslndexzisser des Slalistilchrn Reich». amirS beträgt llll.8 und zeiB komi» gegenüber dem Stande vom «. Faniiar «>I».7i keine wesentliche Veränderung. Die Indexziffern der Hauptgruppr» laule»: Lebensmittel ltXl.tz lam 8. Januar ebenfalls >»«.!>>. davon die Gruppe Getreide, und Kartoffeln 8l.h i8l.ö>. Fndustriestoffe slltz.ült, davon dir Gruppe Kohlen »nd Elsen litt tllü.Si. ferner JaitzUhH» »tzrea uud EiLsuürwapu» UM). Dem Andenken der Reichsgriindung! Dr. Slresemann bei einer Reichsgrünüungs« seier in Kamburg. Der Gedanke des Nnhrkampses leb» weiter! Hamburg, t7. Inn. Auf einer am Donnerstag abend vom Landesverband Hamburg der Deutschen Volkspartei veron- stalteten stark besuchten N c i ch s g r ü n d n n q s s e i e r cr- grit's nach einer Bcgrükiingsansvrache dcS Vorsitzenden der Reichsminisler des Acui-eren vr. Skresemann das Wori z» einer Rede über die Fragen der äußeren nnd inneren Politik DeniscklandS Der Nuhrkamps, ein llamvs gegen die Gewalt, so führte der Minister anS. sei zwei verloren, aber der Gedanke des Kampfes sei nicht falsch gewesen Er habe gezeigt, das, sich anch sür Sao dentsche Volk eine Grenze der Geduld und des Entsagens gebe, und er habe de» Wahn zerstört, als ob daS rheinische Volt ein eigene- Leben lühren wolle innerhalb des Deutschen Reiches, oder als ob es sich verlieren wolle an das sran;ösischc Volk. Die Bedeittnng -eS NnlirkampscS werde sich erst zeigen, wenn die Dmsche!d»ng falle über das. was der Inbcgrlss dickes Kampfe» gewesen sei bei Ser Entscheidung über Land und Volk am Rhein. Die Vorgänge in der Pfalz leien eine KnUnrichande, deren ganz Europa sich schämen sollte. Es liege im Interesse der Alliierten selbst, nichi über die jenigen Bestimmungen hinaus z» gehen, die im B e r s a i l i e r Vertrag nicdergelegl icicn. Denn wer sich dariU-er hinweg« letze, der nehme damii dem Vertrag überhaupt seine Grund lage. Ter Redner begrüßte den Znsawmcnirilt der intcr- naiionglcn Konferenz, die über die deutsche Leistungssähigkeit ein Urteil abgcben sollte, nnd sprach die Hossnnng aus. das, sie freimütig ibr Urteil über die gegenwärtige wellwirlichnsl- iiche Siiualion abgeben möge. Die Entscheidung eile aber: denn es sei gar kein Zweifel, das, die Industrie die Lasten, dir pe ohne staatliche Unterstützung in den sogenannten Micnm» Verträgen av> sich genommen habe, nicht lange mehr werde «ragen können. Eine Verlängerung dieser Ver träge, soweit sie Ubcrhoupi annehmbar sei seilen» de» Reiche», sei nnr möglich im Nahmen der endgültigen Lösung der Neparalionssrage überhaupt. Ohne eine solche endgültige Lösung erscheine rS ihm unmöglich, daß das inlernalionale Kapital sich irgendwie dazu hergcbe. Leistungen aus sich z» nehmen für den Wiederaufbau Eiirovas. der dir endgültig» Verständigung mit Denlschland z»r Grundlage haben müsse. Sniwedrr werde dadurch Frieden oder es komme der gemeinsame Ruin nnd Europa werde ugtcrgehc«, wenn German» , antergehe Der Minister ging sodann ausführlich aus die innere Politik Bq tzrUz oeiglich dt« hezUige Leck ME de» opserooüeu JaLrur. die das preußische Volk non 1807 bi» >8lß durchgemacht habe. Eine Verständigung über die Berfassungsiragen werde hoffentlich erreich! werden. Gegenwärtig sei es aber nach seiner Meinung die wichtigste Ausgabe, da« Deutschland und Bauern die deutsche Pfalz bei Dciitschland erhalten. Tr. Sircscinann verwahrte sich weiterhin energisch gegen ver schiedene Angriffe, die anch noch in letzter Zeit im Zusammen- Hang mit dem Ermächtigungsgesetz gegen ihn gerichtet wvr- den sind, und sprach die Zuversicht aus. daß die SlabilI» sierung der deutschen Währung erhalten werde. Er glaube auch sagen zu können, daß wir vor der baldigen Er richtung der deutschen Goldnoicndank stehen. Der Kamps gegen die Schnldsrage ici eine nationale Pslick»« nnd vor allem anch eine Pflicht der Negierung und der Führer der dentsche« Politik. Tie Ansiiihrunacn des Ministers wurden mit stür mischem Beifall ausgenommen. iW. T. V.) Eine Aeüe des Relchsfinanzniknislers. Berlin, 17. Jan. NcichSfinanzminister Dr. Luther hielt heute in der Nadiostunde im Voriiause anläßlich der Wieder kehr des Tages der NeichSgriindung eine Ansprache, in tzcr er da» deutsche Bott ansrus«. in der tchirkre» Not der Gegen wart alleo ein z »setzen, damit bas am l8. Januar >871 gcschassene Reich nicht zunichte werde. Sodann kam der Minister ans die bestehend« Währungsfeftigung in Deutschland zu sprechen und bcklagie, daß trotz düsterer poli tischer Lage, trotz ungeheurer ArbettSloügkeit und .Kreditnot diele ieit kurz lech- Wochen bestehende Tatsache bei vielen Mitbürgern eine Art Märchensttinmnng hervorgeruscn habe nnd geradezu eine Verzauberung de» Verstandes, wenn man schon heule lese» könne, daß durch die scharscn Srlparnis- maßnahmen der Netchsregiernna der Ban de- Reiches ge- sährdei werde, mährend er in Wirklichkeit durch dteie Maß nahmen gerettet worden sei. Sodann trat der Minister zur Frage der H o p o « b c k c n a n s w r r« » n g den falsche» Auf- sassungrn derjenigen Leute rnlgcgen. die wähnen, baß alle dir Hnpothekrn. von denen mttinmt den übrige» Ersparnissen das dentsche Volk in den letzten Jab ^ , durch das Mittel der Inflation gelebt habe, jetzt mit c Federstrich aus Ihren alten Goldwert oder einen erheblichen Teil davon wieder rückwärts nusgebaut werden nnd Staat und Wirtschaft bet einem solchen Verfahren bestehen könnten. Der Minister schloß mit dem Hinweis, daß daS deutsche Bolt um sein Da sein kämpfe, und daß siir diese» Kamps »o» ihm dir großen Arbeltslristnngen, die einschneidenden AoSaabebeschränkiingen nnd die hohen Steuerlasten getordert werden müßten. Dieter Kamps könne nnr siegreich bestanden werden, wenn alle Dcntschcn sich der schwere» Wirklichkeit willig unter» werfen würden. Wer dem deutschen Volke die neue Währnnq erhalten wolle, miilse auch die Mittel hierfür »oll«», «Life als« z» f^twere» Opjaz» öaretl tel^
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)