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Dresdner Nachrichten : 12.10.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192210122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19221012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19221012
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-10
- Tag 1922-10-12
-
Monat
1922-10
-
Jahr
1922
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.10.1922
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a, «I V §Z « « 5 -2 ^ L »» « Eberbte» mit de» Wirtschaftliche» Gelbstmord der Täter aleichd«de»t«»d wäre, ka»» kein „r»ü,sttg »rutznder de« leitende» deutschen Dlrtschaftäkretse« »«traue«. Dir Fraae ist nur. auf welchem Punkte die Stabilisierung perßtzM werden soll, und liier geben die Ansichten auseinander. Die Industrie fürchtet sich vor der Krise, di« „vermeidlich »tz einer Besserung des Markkurses verbünde» sei» mutz. u»d vertritt daher den Standpunkt, daß man leben tverjmh M einer Erhöhung des Markwert«» ausgede» »Mb a«I de» schlechlesten Punkte, de» die Mark erreicht ha», „er t» der nächsten Zeit voraussichtlich »ach erretche» »erd«, die Gtadl» listerung in Angriff nehmen solle.. Danach sol als» d«< einmal Gewordene al» nmtbäuderllch htnoenomme» u»d »«erkannt und die „berste Rarkentwertung S»r Grund läge der Stabilisierung grmacht werdcn. Der Gedanke,- gang der Industrie ist dabei der. daß stö nach Möaklchket» Verluste aus ihren zu de» ungünstigsten Valutatune» er worbenen Vorräten vermeide» und der Gefahr vo« um- fastender «rdeitdlosigkeit. sowie »v» schworen Sohnkämpfen infolge des Abbaues der Löhne nach Maßgabe t>er gcbester- re» Valuta Vorbeugen will. Demgegenüber steht eine andere volkswirtschaftliche Richtung, de- die völlige Hin»an- haltung einer RiickschlagSkrise gar nicht wünschenswert er scheint. weil sich in der überhitzten Treibhauskenjunktur der Inflation»- und unterwertigen Valutawlrtschaft »"ck ihrer Auffassung viele ungesunde Unterneb»—.rügen ent wickelt haben, die nicht über eine wirkliche, gesunde Leben« sähigkeit und Lebensberechtigung verfügen und deren Zu sammenbruch daher nur zur Reinigung der Luft von schäd lichen Bazillen beitragen würde. Aus diesem Widerstreit -er Meinungen erhellt, wie heikel schon die grundsätzliche Einstellung zu der Stabilisierung-srage ist. Noch viel schwieriger aber wird die Sache, sobald die einzelnen Maß nahmen in Aiigriss genommen werden sollen. Neuerdtng» scheinen sich manche Kreise auf den Gedanken zu versteifen, die Goldreserve der Reichsbank als Mittel z»' Stützung des Markkurses heran,znzirhen. Professor Dr. Bonn !n>t sich in diesem Sinne auf dein Demokratischen Parteitage geäußert und der „Vorwärts" nimmt den Plan mit großem Eifer auf. Er schreibt, -ie Regierung müsse ihre letzte Energie darauf verwenden, um den Sturz der Mark endlich aufzuhalten. Das sozialdemokratische Zentralvrgan wendet fick aeae» die „Prestigepvlitik". dir Männer mit Bvr- kriegSidcalen mit dem Goldschatz trieben, und fordert die Schaffung eines wertbeständigen, durch die noch vorhandene Goldmllliarde gedeckten Papiers, etwa Goldschatzwechsel, das rücksichtslose Verbot jedes spekulativen TrvlsenhandelS. die Konirolle darüber, daß die in der Industrie vorhande nen Devisen auch wirklich Lein dringende» wirtschaftlichen Bedarf zugute kommen, und endlich die energische Be kämpfung der Zahlung im Inland mit ausländischer Wäh rung. Wenn man'S so hört, möcül's leidlich scheinen, vor allem die Maßnahmen gegen die Devisenspekulation un- die inländische Zahlung mit fremden Gelüiorten. Ob aber das vorgeschlagene neue, durch Gold gedeckte Papier seinen Zweck erfüllen würde? Das erscheint doch äußerst zweifel haft. ES ist allerdings anzunehmcn, daß LaS neue Papier infolge seines Golddeckungs-Vermerks gegenüber der un gedeckten Mark starke Anziehungskraft auf das Publikum ausübeii würde, auch wenn die tatsächliche Einlösung in Gold bis aus weiteres nickt bewilligt werden könnte, da sa sonst die ganze Goldmilliarde im Handumdrehen in alle Winde zerslatlern würde. Die tieferen Ursachen der Geld entwertung aber können durch die Goldnote nicht beseitigt, die Noienpresse kann durch sie nicht mechanisch zum Still stand gebracht werden, und sie würde daher in der fort dauernd anschwellenden Flut des entwerteten PnpiergeldeS bald ertrinken,- sie würde znm Handelsobjekt gegen Auf geld werden und in den Kisten und Kasten der Hamsterer verschwinden. Noch weniger praktikabel ist ein anderer Plan, nach dem unsere letzte Goldmilliarde verbraucht wer den soll, um die Devisen, die sonst mit Papiermark an geschasst werdcn müßten, zu kausen. Damit wäre auch nur eine Galgenfrist gewonnen und dafür hätten wir den un heilbaren Schaden der völligen Einbuße der letzten Gold stütze unserer Währung. Der „Vorwärts" mutz auch selbst znaeben, daß die vom ihm vorgeschlagenen Mittel nickt dru sicheren Erfolg ge währleisten könnten, die Mark einigermaßen wieder in die Höhe zu bringen: er verspricht sich mehr die moralische Wirkung davon, daß der Welt gezeigt würde, das deutsche Volk laue sich nicht mehr gutwillig durch daS Treiben der Spekulation auSbenten und wolle dieser nicht mehr seine Arbeiiskrail und sein Recht aus Leben zum Opfer bringen. Wo liegt aiio die wahre und wirkliche Hilfe? Nur auf dem Wege, auf dem das Ziel einer für uns erträglichen Regelung der Neparationsfrage winkt, da nur so das liebe! an der Wurzel gepackt werden kann. Versailler Vertrag, Londoner Ultimatum, Ausgleichszahlungen, BesatzungS- kostcn. Barzahlungen und Sachliesernngen: alle diese Marterinstrumente müssen in ihrer gegenwärtigen guäle- rischen Form beseitigt, unsere Gcsamtschuld auf einen er schwinglichen Betrag ermäßigt und die ganze Entschädt- gungsirage auf eine völlig veränderte Grundlage gestellt werdcn. Dazu muh ein mehrjähriges Moratorium kom men. während denen Dauer wir von allen Zahlungen jeder Art an die Entente befreit werdcn. Nur so werden mir mit Hilfe einer gleichzeitig gesteigerten Produktion in der Lage sein, die Passivität unserer Zahlungsbilanz in solchem Maße zu verringern, daß die Mark wieder Halt bekomme und stabilisiert wird. Ohne eine gewisse Besserung des Markwertes wird es dann freilich auch nicht abgehen, aber die damit verbundene NückschlagSkrise muß von den großen Wirtschastsfaktvren der Nation in den Kauf genommen werden und sic müssen rechtzeitig Vorsorge treffen, um ihr nach Kräften zu begegnen. Anders geht eö nicht. Alles in allem: der neue Marksturz gibt abermals eine eindringliche Lehre für die unbedingte Notwendigkeit, daß Regierung nnd Volk in Deutschland sich zu einer imposanten Abwehr- sront gegen den Versailler Vertrag und alle seine An hängsel zusammenschlietzcn. Nur in diesem Zeichen können wir aus dem Elend der Geldentwertung herauskommen. Großzügige Sozialpolitik in Bayern. München, 11. Okt. Der Ständige LanbtagsanSschnß »ahm in seiner heutigen Sitzung eine» Auirag der Bayri schen Volkspartci an ans ei« vierteljährliche Vor ausbezahlung der Beamteubezüge bei Ueber- meisung aus ein Bankkonto nnd Ausdehnung der Kinderbeihilfe auf über 21 Jahre alte Sinder, die infolge körperlicher oder geistiger Gebrechen oalähig sind, sowie einen Antrag der Bayrischen Mittelpartei, der vo» -er bayrischen Regierung rechtzeitig Borsorge verlangt, daß bei einer grundsätzlichen Nenregclnng der Reamtenbeztige im Reiche dem Landtag« rechtzeitig eine Stellungnahme er möglicht werde. I» Ständige» Ausschuss« des Landtagev wurde oo« sämtlichen Parteien, mit Ausnahme der Kom munisten» ei» Antray eingebracht, dnrch de« die Staats» regiernng ermächtigt wird, an die Bayrische Landes gewerbebank z« müßigem Zinsfüße ei» Dar lehn tu Höhe van 20 Millionen Mark zu gewähre« mit der Bestimmung, daß den au die Landesgewerbebank an- gcschlojscnen Genossenschaften die Anschaffung von zum Betriebe notwendigen Rohstoffen und Warenbeständen erleichtert werde. Sin weiterer Antrag besagt, dast die Staatsregiernng ermächtigt wirb, he« Verbände bäurischer Konsum vereine zu mäßigem Zinsfüße ein Darlehen in Höhe von 2« Millionen Mark zu gemLhre« mit ber Bestim mung. daß be« dem Verbände auaeschlofiene, Genosse», schalte» die Beschaff»«« von Betriebsmittel» erleichtert »erde. Beide Anträge wurde» angenommen. (WTB-j Grus Verchenfel» in Äerlin. München, 11. Okt. Ministerpräsident GrasLerchen- selb wird sich heute abend für eine« Tag nach Berlin begeben. Dem Vernehmen nach handelt eS sich bei den vorgesehenen Besprechungen in Berlin um eine LuS- über Araaeu dar Ernähr»»« »nb Le«e »»»» s« L BI Lar Mßstzer -er Sberreichsavwalts i« Lslpzlier Vrszrt. kGtgner Hrahtdertcht de, .»resb^ «achrtchtev^.» i«L V» der ßetztjao« Sitzung teilt der Mgrnecke auktz^eute unpäßlich Verh.in»Un> VMsMgwMM-D on »eTvrag "» . die Mini Hl» «»tor, tchtzgr, d» ,», chleßen nUirMn« Leipzig. 11. Vktobe Vorsitzende mit. »gß T, lei. «» soll aber »ers»cht werden, dt« vertza setze». — Der Zmige VÄtdigam wir» an», er sei osftztell dnrch Hottmann v o sgdto» 0 a,gestellt worben. ortza»1s»tlo»en z» hesottzeln. da» ich ga». war obsol»' nntrau<hH»r. tmo» M» jedem Aoreßhuch z» erfahre» mar. Aus «eine M»hi»„. de, Marbpla, z» lasten, dt« Bücher zu netznen im» woltzr HGekbt «i« nicht» Adrig, als nach Berliu Rathen«', eine Kagel in den Kops au schieße« ins Herz. — SS werden darauf die Vor st rasen Brstdt - gamS erörtert. Sr ist mehrfach wegen ichweren DtrbstablS. Betrugs. Beleidigung. Unterschlagung 1» GhfängnISstrafen verurteilt worden. Von 1SM bis IVN war er in der Irren anstalt. ES folgt eine lehr lang», für di« vessentltehkett un interessante AuSetnandersrtzuog über dt« Spttzeltättakett Vrüdtgam». Dann wird in dle Vernehmung von Leu mundszeugen etngetreten, den Angeklagten Schütt und Dtestel günstige Zeugnisse anSstellev. — Aus dte Berneh- mung einiger weiterer LeurnuudSzeugen wird verzichtet. Z»r Sacke Steinheck wird der Kaufmann Frltzsche-DreSden »rrnvmmen. Er sagt ». a. aus: Herr Stetnheck, der sich wir kurz vorher als Leutnant z. G. vvraestellt batte, rief bei mir an. ob ich ihm eine Garage beschaffen könne. Er kam zu mir ins Geschäft »nd sagte mit gedämpfter Glimm« eanz tu, Vertrauen: ES mu> auch eine Garage fei», w, möalichst niemand zugegen ist. also eine Prtvatgarage. Der Besitzer «nnst auch etwas schwindeln könne». Di- Verteidiger beantragen, Brüdigam nicht zu ver eidigen. DaS Gericht beschließt dementsprechend, weil er der Beteiligung an der Tat verdächtig Ist. — Damit ist die BeweiSansnahme geschlossen. Sämtliche Zeuge» werden entlassen. Nacä einer kurzen Pause ergreift -er Oberrelchsanwatt daS Wort zu seinem Plädoyer: ES handelt sich um eine vorsätzliche, mit Uebcrlegung auSgeführte Tötung. Die Täter sind Sern. Aischer und Techow. Und zwar gehe tch davon au», daß sie tn gemeinsamer Absicht als Mittäter handelten. Die Beweggründe zu diesem Verbrechen nicht nur gegen den ermordeten Minister, sondern gegen da» ganze deutsche Volk habe« dte Angeklagten selbst bezeichnet: Rathena« »ar et» Schädling, ein Jude. De- letzte Grund war. wie Techow sagte, haß » , » das Geld cmsail ?. -uh zwar de« rechtsstehenden Kresse»! Techow bat diese Beweggründe auch sür sich a»erkanat. Es ist eine staunenswerte politische Uureise. wen« der artige Beweggründe anSreicheu, ei, wertvolle» Menschenleben zu ve.nlchtea. Dle Krage. anS welcher Psyche heraus der Mord geschah, hat Rathcnau nach dem Erzbergcr-Morb selbst eine« Holländer gegenüber geänßert. Danach ist die Stim mung der jungen Leute ans ber Aendernng ber Ver hältnisse im Mittelstand« und dessen Verelendung her aus zu -rkläres. Nach dem Ratbenau-Mord ist dte Behauptung ausgestellt worden, daß hinter den Angeklagten andere standen, deren Werkzeuge sie waren. Wie dte Dinge bente liegen, kann ich diese Behauptung nicht al» voll bewiesen binstellen- Die Zäden sind zu verworren. Ich habe anch «lcht ble subjektive Ueberzeugung. daß es so ist. Ich halte es aber sür meine Pslicht. daraus hin» znweisen, daß i» der Verhandlung gewisse Umstände eingetreten sind, die dr? Gedanke« ««Belegen, haß politische Organisationen hinter de« Täter» stehe». AIS solche Umstände möchte ich «nführcn. daß bei sämtlichen Attentaten ber lebten Zeit eS sich immer «m dieselben Kreise handelte, ja fast um dieselbe» Personen. Weiter kommt hinzu, wie tn national-sozialistischen Kreisen der Name Rathena» keinen guten Klang hatte, und weiter, was Techow selbst. Günther und Brüdigam über die Organisation 6 ausgesagt haben, wenn man anch die Aussagen der letz'cn beiden nickt al» zu hoch ein zuschätzen braucht. Alle diese Dinge reichen nicht z« der Annahme aus, der Mordpla» sei i« Schoße vo« Organs» satloacn beschlossen worden, deren anSsühreud« Organe hie Mörder waren. Soviel steht aber fest, daß dnrch die fortgesetzt- autisemltischr Hetze eine Atmosphäre geschaffen wurde, bi-le» Mord reife« Netz. In Berlin hatten vor dem Morde Kern «nd Fischer durch Hans Gerd Techow mit Günther Fühlung genommen, um Nähere» über den Stubenranckschen Plan zu erfahren. Be- merkenswert ist, daß Kern damals, am IS., sagte, die Lache müßte von Auto zu Auto gemacht werden, ein Be weis, Laß ber Plan tn seinem Kopfe damals schon fertig war. Auch Günther hatte damal» schon einen solchen Ver dacht. Eine allgemeine Illustration siher de» Geist t» diese» Köpse» bildet der Brief LtnbenranchS an die Organisa tion V. in dem er um Unterstützung seines Plane» bat. Damals mar auch iclwn die Rede davon, daß Tillcsscn mit Gelb kommen würde. Bemerkenswert ist atzch die Aeußerung KernS, man stirbt schließlich tmBett wteeiualtesWetb. Am Abend bei Schütt hat Ernst Werner Techow Kern gegenüber sich über den besten Tatort geäußert. Kern wollte den Anschlag ursprüng lich in der Stadt verüben. Er will erst damals von der Tat erfahren haben, wenn ich ihm das auch nicht glaube. ES handelt sich noch um die Beschaffung ber Matertalle» und die ßMhc Tech,« An. war sischer Autonummer. Dafür sprang Hgn » Gi Das Auto legte sich wie et« Giger aus » Wild zu warten. U henausche Auto wege» mußte und verlangsamte n. Gpelfello». damit Ken, sagt« t «eklaMB Mathe»a»*8mt. »,» », h«» einzelne« Angeklagte»! Die «erte«dig»»g 'zumal Kern «Mk »tcht zorllckhaltend Hamit mar. n^chat Salomon und GÜ»tG«r dr, Pla» auhrina sogar Niedrig. ber-zmalfelkeA »tcht m> dem VkNe ge hörte. Ich bi» fest überzeug«, daß Techa« va« War» ek», aemeihi war. und daß er ebenso wie Brandt mußt«, »oz» oa» >«1» beschafft werde» sollte. Ebenso unmahrsche»llch lsi bl« «wette Ausrede, daß er geglaubt habe, e» hoUhele sich am Sonnabend am eine Prob,fahrt. Kern drängte. Man hat die Maschinrnvistole in de» vage« geschafft, man hat sich umgeklridet. Zum mindeste» mußte er. al» da» Auto auf Rathena» kauerte, wissen, daß der Plan auSgekübrt werden lollte. ES mag letu. hast »tt dar Möglichkeit gerechnet wurde, für beute sei e» zu spät, aRr die Uhsicht «nd der Wille zur Tat waren oorhanstam E» mar nur fraglich, oh dieser bestimmt« Wille »»« «rkala z» führe» fei. Da« würde vollkommen „»reichen, «tue Uer- «rtrilung ,u rechtfertige«. «» handelt sich a>k» »r »m die Frag«, ob er Mittäter war, oder ob er nur zu «t»«r Tat anderer Beil, Ilse leistete. Znr Mittäterschaft ge- »ügt es schon, wenn er z, ein«, oorberettende» Handlung heigetragen hat. sofern er bei dleser vor»ere>te«de» Hand lang die Tat nur als sein, eigene will, auch w«„ er seinerseits nicht die Tat und die Tatbestandsmerkmale ver? wirkliche hat. Ich habe die Ueberzeugung gewonnen, stoß in der Tat «ruft Werner Tech,» »l« Tat »l« letne atgeae gewallt hat. Ich komme zu Hans Gerd Techow. Ei« Jüngling, der schon mit 16 Jahren Vorsitze»-«, elew» nationalen Verein» war. war er wohl für seine Beteilig»»« prävartert. Sein Geburtsfehler und lelne schlecht» Er ziehung schließen dt« Zurechnung»fähtgkett utcht au». Auch er hat nach dem Ergebni» ber Verhandlungen schon z» sehr früher Zelt ans den Gedanken kommen können« haß atu Mord geplant sei. Zum mindesten hat er davon am Freitag abend tn der Schüttschen Wohnung gehört Ich erachte lh» der Beihilfe für schuldig, einmal dadurch, daß er die Verbindung zwischen -Kern »vd Stubcnrauch herstellt«, ha,« dadurch, baß er da» Material tür dte falsche Autonummer zur Verfügung stellt«. Wetter ist er der Beallnstta « » g schuldig durch die Aufforderung an Schütt, dte Sappe» »» verbrennen. Run komme ich z:r «ü,ther. ei»«? wenig erfre,Nche» Typu», ekne« psychopathischeu Lsigrrrr. einem üblen, eitle» vnrfchl». der sich überall anschmiert. Er war bei verschiedene» Unter» redungen zugegen, anch bei den Schießübungen. Er hat dte Garage besorgt und war nach der Tat sofort zur Stelle, um daS Gepäck wegzuschaffen. Man kann also wohl sage«, baß er sich der B e t b«l f« und außerdem derBeallastigu n g schuldig gemacht bat. Al» vermindert »urechnungSsähig kauu man ihn aber nicht betrachten, da fein Intellekt vollkommen tn Ordnung ist. wenn er auch ein moralisch Ueffteheude» Subjekt sein mag. — Auch bei dem Angeklagten » Ga»«»„ kommt der ObcrrcichSanwalt zu dem Schluß, daß Beihllse vorllegt, desgleichen bet Warnecke, Niedrig und Ilse««««, dir alle von dem Plan unterrichtet waren. Auch Stelneck bat zweifellos um den Plan gewußt und zwar deshalb, weil Brandt eingewetht war und ihm sicher ebensall» Mit teilungen gemacht batte. Gegen Schütt und Dkeftes hat die Verhandln«« de» Verdacht wegen Beihilfe »lcht bestätigt. Eine entsprechende Anklage lasse tch fallen. Schuldig sinh sie aber der Begünstigung. Diese begann am 21.. al» Diestel erklärte, daß da» Auto dle Garage nicht verlassen hätte. Hinzu kam dte Verbrennung ber Mützen. Was Tillessen und Plaaß betrisst. so hat. ich möchte sage» leider, die «»klage »ich« »ege» Beihille »der Begünstig»»« erfolge« kS»neu» obwohl e» mir i« hohem Grad« wahr» sch«l«llch erscheint, daß insbesondere Tillessen, der «ine« dar Hanptvrgauisatoreu «nd überaus tätig aus politische» Ge biet war, die Hand «ehr i« Spiele hatte, als wir ihm »ach- weise» Vi»»e». Wenn er tatsächlich die Ueberzeugung ge habt hat. baß Kern seinen Plan aufgegeben hatte, so könnt« auch keine Anklage wegen Unterlassung der Anzeige er folgen. Warum hat er aber seinen Einfluß al» Borgesetzter nicht noch stärker ausgeübt und Kern das Ehrenwort ab- genommen, von dem Plane Abstand zu nehmen? Iede»- sallS halte ich den Beweis nicht sür erbracht, daß er tatsäch- lich die seft« Ueberzeugung hatte, Kern habe sei««» Pl«, aufgegeben. Gege« Boß beantrag« ich Freisprechung. Wenn der Teil seiner Aussagen richtig ist. daß er einen Brief an das Polizeipräsidium über das. waS er wußte, ge- schrieben bat, so besteht auch die Möglichkeit, daß der andere Teil seiner Aussage richtig ist. wonach er Rathena» sofort gewarnt habe. Im einzelnen beantragt der OberretchSanwalt dte auf der ersten Sette wiedergegebenen Strafen. Daraus wirb die Verhandlung auf Donnerstag vertagt. Unterzeichnung -es Mudarrla-Abk-mmeos. Konftantinopel, 10. Okt. sHavaSI D«» Ab komme» von Mndania ist unter,olchnet worbe». Kür die Räumung Thrazien» sind zwei Zeiträume feftaelegt worden: 1« Tag« sür die griechischen Truppen und weitere sst Tag« für die Alliierten. Dte griechische Zioilverwaituug ist io schnell wir möglich an die Alliierten und von diesen an die Türken zu übergeben. Tie türkische Gendarmerie soll nur so stark bemessen werden, wie zur Aufrechterhaltung der Ordnung unbedingt erforderlich ist. Di« Ueberwachung der Räumungsoorgänge erfolgt durch -ie interalliierten Mtli- tärkommissionen. denen alliierte Truppenkontingente zur Verfügung stehen, die aber sür Ost-Tbrazien 7 Bataillone nicht überschreiten sollen. Die türkischen Trnppeu haben sich aus allen neutrale« Zonen zurllckzuziche». Netze »„» trale Zonen werde« vo« gemischte« Kommission«« sesigesetzt werden. Ans der Halbinsel gegenüber Konftantinopel «nd an» «allivoli wird die ueutrale Zone «ingeschränkt »erden. Die Regiernng von Angora verpslichtet sich, weder Trtzppcn nach Thrazien über,«führe«, «och Hort vor KriedenSschluß eine Armee zu bilden. Die griechischen Gesandten haben da» Abkom- men noch nicht unterzeichnet und sich wegen zweier Punkte nach Athen gewandt. iW. T. B.j Revolutionäre Zuflän-e ln Adrianopel. London, 11. Oktober. Rach neueste» Meldung«« tz»S Adria«»»«! beginnen dl« dort liegende« griechisch«» Trup pe» gegen ihre Osttzier« , »meutern. Mehrere Verso»«, wnrdeu tätlich angcgrissen «nd schwer verletzt. Die r»t«tz Fahne» wurde» entfaltet. Die meuternde« Soldat«« be ginnen. Adrianopel nnd die weitere Umgebung z» plün dern. Die Truppe«, die die Stadt dnrchztohe», singe» bol schewistisch« Lieder. Ei»ig« Offiziere solle» getötet sei» Ätlie». 11. Okt. Nachdem ber Zustand Zatmt» sich ge- bessert hat. hat er Li« th« angebotene Miutsterprttsidentschäft r. Verhaftung eine» griechischen General». Lvndo». ll. Okt. Reuter berichtet au» Athen, baß General Hadtanesti. ber nach Rücktritt de» Generals Papula» zum Oberbefehlshaber ernannt worden war. aester« abend verbastet wurde. Ein Teil ber Presse hatte bereit» fett etnlger Zeit seine Verhaftung verlangt. — Wetter wird gemeldet, daß die früheren Minister nicht nach einer Insel geschickt werden, sondern baß sie l« Athen gefangen gehalten werden sollen. lW.L.N.1 A--ank««gsangebot -es Bullaus. Paris. 11. Okt. Die „Moruingpost" melde», daß Her Sultan seine Abdankung anbot. Dieses Angebot »»rdie Mnstapha Kemal von dem Großwcsir Tewsik-Palcha Über mittelt. Die Nationalversammlung von Angora deschlvß, dieAbdanknnganzn nehmen, aber erst »ach Schluß der Rilitärkoukerenz wirksam werben z» lasse«. Als »«»er Snlta« wird Abdul Medjtd genannt. Die Allmacht -er Faschisten ln Italien. Auslösung der italienischen Kammer. tEigner Drahtbcricht der „DrcSdn. Nachricht««".) Rom. 11. Okt. Di« Faschisten habe« durch ein Ulti matum erreicht, dab die Regierung die Anslösnng der Kammer „d di« Einbringung einer «ahlresorm »ach Zusammentritt der «ene« Kammer beschlossen hat. Dte Wähle, solle, je« über die Znlaffnng einer saschiftischen Regiernng selbst »«stimme». Paris» 10. Okt. Der „TempS" meldet auS Rom. daß sich gestern abend ln der italienischen Kammer eine Reihe »on Abgeordneten dahin geäußert haben. Facta habe heschlosie», tr»tz des Widerstande» Siolittis diese« bei Erdsfunng »er K««««« de« Post«» des Miuistervräsideute« nnznbiete». Dt« Katholisch« Partei habe ihre» Widerstand gege» «oltttt
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