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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.04.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050406018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905040601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905040601
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-04
- Tag 1905-04-06
-
Monat
1905-04
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.04.1905
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Mm« uns Lonnvaren uuortlnnut desw lioruirsguellü Kll8t»v 8my. Morttrstr. 10, KauptgeichbstSiielle: Murienstr. L8 4V Anreizen-cack. Lumdme von «nkündtaunzen bld nachiniNaa« 7 Ukn. Sonn- und keiktta«« nur Rtariem'irabe s« von II bis «/,! Mir Die l woltiakiLrund- «rik <ca. « Siideni » Pig. Än- tündiuunorii aui der Lrwaiieite ZeUc «b Pi« ^ die rivoitioe seile aut rerl- ieite 5o Pio. als (ku,,eiandl Seile 60 Pt» In Nummern »ach Sonn, und idejerlaue» I ivaltiae Gruiidjeiie so P>a. aui Privaiikile »o Ntu. Livalnue Zeile aui Lcrlieite mid aI4 Emaeiaudl so Pia. Viuewartiae Auf träge nur ueae» Porauedeinlilun« Beicabiällcr werden I»ii lo Ptg. berechnet. kerntvrechaniLIui: «Mt I Nr. U und Nr. LOS«. Ssüe üsdeim r 5sait81s Ssssr: klÖLkaer. II l» - IVrlimv l)ts>unu>'«to l'ittin venizi ^Vn«K,!t und liauiu IirLuckirnd nur 2») .^liillc flittlko. ^Veun nieur. »;« lülll, XuiU«.;Iciutt»mv. R ^Mr»Ii«">>üllU8.K«' 10, I «»kt Ar. ^ liUlion IVulll»!! II lt, »U,l4-I Inrr« hoi LI»« nli,», «i», AI« <;I»r»n!kor I»r« «.«>« r», A>:»i I« >4. kepziiitureii LÜar krttcme in eigener IVerliütiitt. KlMM-i ScNI.IlicNe, Platten. LcknUre. Ainxe, Kluppen. I 'Zlll'os, ^'.»Iren. L0>vie alle!»35e>!ilr6»!jkl!a?s8-Lk'likk! «n gro» ^>e: 81s>plküc1i5en-i'2ckuneen. Lelbrldler, VV.isk^rslnndti,;! ises, -Virrsckinenttle lielern In be^lcn tzuüUlÜtcn Irill'^Kt «u tlstiM bL/M/77/'- L/. bo/?7/)SF/?/e lieinligl-«» ütickle^ 6c Löttxer. vresäen.Vettiüei Lll'.l ö. luvdvLrvn. klMLlllgö kl18Mill liocll Mlls? kieutlkllkl, IN ÜKUkcllSll ll. LNgl. ! Witstkn, ztl'NNg 8NÜÜ8 Me. ülineMllklMti billige ^8188. . li. n. »8888 »8k sl«»« . Makedonische Unruhen. Knnstgewerbeschnle, Lbitbaiivercin, Madchciilurnen, Gerichtsveibdl. l Miitinaßliche Witterung: Braiiervewegung am Rhein, Lage in Rußland, Kv»zcrlage»len. Rnhslralpwzes!. Lotterieliste.! Kühl, sehr unbestäiivig. Tunnel Stlili, 1Z. April 1WL. .2237. Die makedonische Fraze. Wenn der Frühling durch die Lande zieht, wird es auch unter den Komiiatschis auf der Balkanhalbinsel wieder lebendig. Fast jeden Tag mehren sich die Nachrichten über eine Zu nahme der Bandcnbawegnng in Makedonien. Ob es sich hierbei nur nm den Beginn einer nen ausslammcnde» Ausslandsaktion handelt oder um die Bereitstellung des ganzen Apparates der makedonischen Organisation, läpt sich zur Zeit schwer sagen. Einerseits ist zu bedenken, daN die Makedonier — wie die Erfahrung der letzten Jahre lehrt — nun einmal nicht zn- siicdcnznstcllen sind, wenigstens nicht auf dem von den Neforn:- mächten, Rußland und Oesterreich-Ungarn, vorgeschlagcnen Wege: ist doch selbst in Bosnien — trotz der dort cingeiührtcn vorzüglichen Verwaltung und trotz der bochgesteigertcn kulturellen .Hebung des ganzen Landes — mit wenigen "Ausnahmen niemand so recht zufrieden: man zieht es eben in jenen interessanten Ländern vor, sich gegenseitig nach Hericnstust die Zöpfe ab- schneiden zu können. "Aus der anderen §cite aber mns; daran erinnert werden, das; die makedonischen 'Organisationen «bei der Intervention der Mächte seinerzeit erklärt haben, das Ergebnis der Mürzsteger Reformen obwarten zu wollen, ohne die Resormaktion zu stören. Sie stehen, wie kürzlich der General Zontschew in Sofia ausdrücklich betont hat, auch heute noch auf demselben Standpunkt, obgleich sie, wie das bei wasch echten Komitatschis ja ganz selbstverständlich ist, von dem negativen Ergebnis von vornherein überzeugt sind. Dies berücksichtigt, wäre es ja möglich, daß die verschiedenen Mel dungen über die verstärkte Bandenbewcgung in Makedonien da hin anszulegen sind, daß sich während der Frühjahrsmonate ledig lich die durch die Zeit- und Ortsverhältnisse gebotene Vervoll ständigung der im Winter bestandenen Bandencadrcs in bezug auf Waffen und "Ausrüstungsmaterial, dann vor allem auch aus! s neue Mannschaften vollzieht. Wie dem aber auch sein möge, jedenfalls muh man sich für die Monate "April und Mai auf viele blutige Einzelkämpse makedonischer Banken mit türkischem Militär gesirsst machen. Leider sind es jetzt nicht nur mehr die 'bulgarischen Bauden, die ui der Hauptsache auf dem Balkan blutig-grobe» Unfug treiben, sonder» auch Serben und «Griechen entwickeln in immer stärkerem Matze den edlen Ehrgeiz, mit von der Partie zu sein. Dadurch kompliziert sich die Situation immer mehr, und die europäische Diplomatie wird übergroße Mühe haben, den aufgeregt - gärenden Bölkerbrei in Makedonien wieder zu beruhigen. Diese Pazifizierung wird den beiden Rcformmächtcn um so schwieriger gelingen, als die kleinen Balkan- staolen, besonders Bulgarien und Serbien, ihnen im Grunde mit größtem Mißtrauen gegenüberstehen: die Kleinen, die eben auch gern ein gut Stück von der makedonischen Artischocke haben möchten, fürchten naturgemäß, daß --wenn cs zur endgültigen Entscheidung kommt — die beiden Großen alles an sich reißen werden. In diesem Mißtrauen werden sie systema tisch bestärkt von England und Frankreich, die, wenngleich sie auch offiziell die größte Sympathie mit dem russisch-österrei chischen Reformwerk heucheln, doch insgeheim ihre ganz be stimmten und allgemein bekannten Sondcraspirationcn ans dem Balkan verfolgen. Es ist deshalb auch kein Wunder, wenn Fürst Ferdinand von Bulgarien, der an de» europäischen Hosen durch persönliche "Anssprache für die nationalen Sonderintcressen Bul gariens zu wirken sucht, sich nicht in erster Linie nach Peters- bürg und Wien gewandt hat, sondern 'hauptsächlich mit Berlin, London, Paris und Rom engere Fühlung zu gewinnen trachtet. Tie Furcht, sich durch die russisch-österreichische Neformaktion langsam aber sicher aus den makedonischen Händeln ausgcschaltet zu sehen, verlockt die kleineren Balkanstoatcn und besonders Bul garien immer wieder, sich nach einer Mächtegruppe, etwa Eng land, Frankreich und Italien, umzusehcn, die im stände und bereit wäre, Rußland und besonders Oesterreich aus der ersten Reihe der Reformmächte möglichst zu eliminieren oder wenigstens etwaigen Ausdehnungsgelüsten dieser Staaten im gegebenen Falle ein energisches Halt zu gebieten. So verständlich derartige Strebungen auch sind, so müssen sie doch im gegenwärtigen "Augenblick aus höheren politischen Rücksichten heraus aufs schärfste verurteilt werden. Sie sind nur allzu sehr dazu angetan, die beginnende Beruhigung aus der Balkanhalbinsel zu stören. Auch sind obige Befürchtungen der Bulgaren, Serben usw., vorläufig wenigstens, völlig gegen standslos. da Rußland und Oesterreich bis jetzt in ihrer Reform arbeit völlig loyal vorgegangen sind und keinerlei Neigung ge zeigt haben, ihr Mandat in Makedonien zu Sondcrzweckcn aus- zubeuten. Daß hierin in näherer oder fernerer Zeit eine Aenderung cintreten sollte, dafür liegen in keiner Weise irgend welche Anzeichen vor. Augenblicklich sind auch wichtigere Dinge bezüglich der makedonischen Frage zu bcdcnkcu. Mit dem August dieses Jahres nämlich geht das zweite Ncformjahr zu Ende und mit ihm läuft die Frist für die Tätigkeit der für Makedonien verpflichteten fremden Offiziere ab. Man steht somit vor der Frage: Wie soll das Reformwerk, das auf Grund der Mürz- -eger Vereinbarungen die Durchführung gewisser Vcrwaltuiigs- reformcn in den europäischen Provinzen unter der Kontrolle der Mächte zum Zwecke hat, fortgesetzt werden? Tie Beantwortung dieser Frage erschwert man sich stellenweise in politischen und publizistischen Kreisen mmützerwcise dadurch, daß mn» sich wegen des Fortschrittes und der Ergebnisse der bisherigen Resvrmtätig- keit in eine gewisse Ungeduld hat hincinireibcn lassen. Dieser Ungeduld ist es zuzuschreibcii, wenn alle mehr oder minder autoritativen Auslassungen »nt gesteigerter Ausmerlsainkcit nus- geuommc» werde» und daß cS hierbei auch au ".>Nis;verstä»dnissen und Mißdeutungen nicht gebricht. Ist diese Ungeduld schon an sich wenig berechtigt, weil von Anfang an niemand sich dem Wahn hingebe» konnte, daß alle, ticfeingcwurzelte Uebelsländc im Hand nindrclien zu beseitigen sein würden, so kommt »och hinzu, daß sich im bisherige» Verfolg des Rcformwcrkes ganz naturgemäß Er gänzungen und Verbesserungen als nötig erwiesen haben, über welche eine nähere Verständigung zwischen den beteiligten Brächten herznslellen ffi. In diesem "Augenblicke netzt hauptsächlich die Regelung des makedonischen Finanzwesens ans der Tagesordnung. Diese Frage ist letzthin besonders gründlich im englischen Obcrhausc ventiliert worden. Bei dieser Gelegen heit hat der Mcirguis vs Lansdownc zwei Erklärungen abgegeben, die für die Situation bezeichnend sind. Einmal hat er betont, daß die Finanzen Makedoniens unbedingt direkt oder indirekt unter eine internationale Kontrolle gestellt und Garantien ge schaffen werden müßten dafür, daß Einnahmen, die speziell zum Nutzen Makedoniens verwendet werden sotten, nicht für andere Zwecke ausgegcben würden. Zum anderen hat der Minister aber ebenso stark die Zusicherung Englands unterstrichen, ans leinen Fall isoliert Vorgehen, sondern mit den anderen Mächten bezüglich weiterer Reformen zu gunsten Makedoniens zusammenarbciten zu wollen. Er sagte in dieser Hinsicht ausdrücklich: „Es wäre ein Ungl ü ck, wenn wir den Eindruck hcrborrnfen würden, daß wir, anstatt die anderen Brächte in ihren Bemühungen zu imlerstiitzeii, ihnen durch Gegenvorschläge Schwierigkeiten bereite» wollten. Die englische Regierung hat in dem Verhalten Oesterreichs und Rußlands keinerlei Versuch entdecken könne», die Zustände in Makedonien znm eigenen Vorteile anszuiiützen." "Aach diesen be stimmten Erttärungen ist es satt als sich ec zu betrachten, daß nach dem Beispiel Englands auch Frankreich und Italien sich jeder Soiiderallioii bezüglich Makedoniens enthalten und den beiden Rcfvrnimächteii keine Knüppel zwilchen die Beine werfen werden. Scheint somit die Einigkeit des emopästchen Konzerts und damit der gesunde Fortschritt des RetormwcrkeS in Moledonien gesichert, so kann man sich doch leider von den Wirkungen der zu nächst geplanten Neuregelung des makedonischen Finanzwesens nicht allzu viel versprechen. Manche optimistisch angehauchten Köpfe scheu schon^^e Schwieiigleilcu aus der Welt geschafft, wenn nur erst dieKiianzcn der drei makedonischen Vilajcts in Ordnung seien, wenn sic von der türkischen Regierung unabhängig gemacht und alle Beamten w. in Makedonien ans den von der ein heimischen Bevölkerung aufgebrachten Steuern regelmäßig besoldet würden. Gewiß wäre das alles ganz schön, aber Wesentliches wird dadurch nicht gebessert, denn der nationale Hader wird dann ebensowenig in Makedonien aiifhörcii, wie die von answcirlS ge schürte oder doch wenigstens geduldete Bandcnbewcgung. Es wird also auch weiterhin immer und stets der Einigkeit und eines scharfen Druckes seitens der Reformmächte bedürfen, wenn die Ruhe in Makedonien erzwungen und der dauernden Gefährdung des europäischen Friedens ein Ziel gesetzt werden soll. daß kein Grund vorliege zu der Befürchtung, die Gebühre» würden von den Einzelstaalen bezw. vom 'BundeSrale zu hoch bemessen werden. Der Bnndcsrat werde bei der Bemessung der Gebühren-Höchslgrenze dafür sorgen, daß auch nicht einmak der Schein cnistche, Eichiingsgebnhrcn könnten zu einer Ein- naliincqiiellc gemacht werden. Nach diesen GcsichlLpnnkten sei aber die Frage der Entschädigung der Kommunen zu bcurresten. Den Gedanken an eine solche Entschädigung solle uian nur vollkommen lallen lassen. Die Kommunen hatten die Eichung bisher überhaupt mir im Aufträge und in Vertretung dcc- Staatcs ausgeffihrt. Werde dieser Tlaat-auffrag jetzt zuruck- gcnommcn. io sei daraus snr die Kommunen keinerlei RecküS- titel auf Entschädigung hcrznlciten. Beschliche das Haus den noch eine solche Entschädigung, so würde er darin ein welem- ticbeS Hindernis sür das Zustandekommen des Gesetzes erblicken müssen. Von einer GaS- und Wast'crmessungs-Nacheichung werde einstwesten abgesehen werden: aber eine entsprechende Bestimmung in das Gesetz auszunehmen. würde er »ich! lür richtig halten: denn vielleicht gebe eg einmal neue Arten GaS- und Wasserinesser, die so diffizil seien, dag sich auch bei ihnen eine Nachcichnng als unerläßlich hcraiisstelle. — "Abg. Tobe iireis. Volksp.j begrünt die Vorlage hanvtmchncy wegen der Ein- ffibning der periodischen Nachprüfung. Wenn einzelne Ge meinden bisher die Eichungen zu einer Eiiinatzmeguelle gemacht hätten, so liege darin erst recht eine Veranlassung, andere Einrichtungen zu treffen: I'eineDalls aber könne deshalb von einer Entschädigung der Gemeinden die Rede sein. Redner verlangt schließlich Beseitigung der bayrischen Norinal-Eichungs- Kommission. die ganz zwecklos sei, nachdem in bezug aus die Dache leibst Nechtscinhert sür das ganze Reich durch die Vorlage geschaffen werde. — "Abg. W amhoff stiai.-lib.I tritt Entschädigung der Gemeinden, die heute die Eichungen be- cin. — Staatssekretär Gras Posadowsky weist zur Neueste Trusstmeldunuen vom 5. April. Deutscher Reichstag. Berlin. sPriv.-Tel.j Aus der Tagesordnung steht zu nächst die erste Beratung des Entwurfs einer Matz- und G e w i cht svrdnuna. — Abg. M ül lc r-Sagan Ereil Volksp.j begrüßt die Vorlage, l>at ober Bedenken wegen der siimnzicllen Schädigungen, die durch die Bestimmungen deS 8 16 den im Besitze eigener Eichämter befindlichen Gemeinden erwachten. Solche Gemeinden müßten entschädigt werden. — Abg. Enge len lZentr.j äußert sich in gleichem Sinne, und bat außerdem Bedenken gegen 8 IG der dem BundeSrat in Hin sicht aus die weitere Ausdehnung des Kreises der eichpflichtigen Gegenstände und ebenso in Hinblick auf die Gestaltung von "Ausnahmen eine unbeschränkte Vollmacht gewähre. — Abg. Bärwinkel lnat.-lib.j äußert seine Genugtuung sdarüber, daß fortan auch -die Bierfässer eichpflichtig sei» sollen, »nd daß außerdem, was er für die wichtigste Neuerung der Vorlage anjehe, die periodische Nachcichnng allgemein eingcsührt werde. Etwas zu weit scheine ihm allerdings die Vorlage doch zu gehe», wenn sic im 8 9 die alljährige Nacheichiing „sür die Flüssigkcitsinaße, die Meßwerkzeuge sür Flüssigkeiten, sowie für die Gewichte und Wagen für eine Maxirnallast von MD Kilo" vorschreibe. — Abg. Stolle sSoz.l ist ini Prinzip sür die Ver staatlichung des Eichwescns »nd gegen Entschädigung der Kom munen, lehnt aber die Blankovollmacht des 8 ll> für den Bnndcs rat ab. — Abg. Schickert skoni.j ist obcnsalls im Prinzip sür die Verstaatlichung. Jedenfalls könne dem Staate nicht zugemutct werden, in schwach bevölkerten Gegenden die Kosten des Eichwcsens zu tragen, während in den dicht bevölkerten Städten den Gemeinden alte Vorteile aus den dort ergiebigeren Gebühren Zuflüssen. "Allerdings müsse in der Uebergangszeit mit Schonung sür die Gemeinden vorgcgangcn werden. — Abg. Raab lAnty.j ist ebenfalls mit der Verstaatlichung ganz ein verstanden. Die Nachcichnng müsse ganz kostenfrei sein. Redner wünscht dann noch Wiedereinführung der Einviertelpsund- Gcwichte. — Staatssekretär Gras Posadowsky stellt fest, lorgcn. er». — «rtaatssekretar Graz Poladowsky weiß daraust hin, daß, als beim Zolliarisgesctz die kommunale Mehl- und Schlachtsteucr vom Jahre 19l0 ab auszuhcben beschlossen wurde, kein Mensch an eine etwaige Entschädigung der betreffenden Gemeinden gedacht habe. — Hieraus, wird die Vorlage an eine besondere Kommission verwiesen. — lieber eine Petition, betr. Einffihr russischer Schweine in die oberschlestschen Schlachthäuser, wird zur Tagesordnung über- gcgannen. — Eine Petition wegen Einführung einer besonderen Eidesformel für T-issidcnlen beantragt die Kommission dem Bnndcsrate als Material zu überweisen. — "Abg. .Hofmann- Berlin HSoz.j «mvsiehlt Berücksichtigung. Es müsse endlich dem Anstande ein Ende gemacht werden, daß durch eine Lüge die Watzrheit erforscht werde. Wer nicht an Gott glaube, solle auch nicht bei Gott schwören, ein bürgerlicher Eid sei das Richtigste, falls man den Eid überhaupt nicht entbehren könne. Selbst Geistliche hätten stch gegen den religiösen Eid erklärt. Ter An- trau der Kommission wird angenommen. — Eine Petition wegen Einführung der siasselsönnigen Umsatzsteuer ffir Großmühlcn wirk an die .Koininiffion, welche Ueberweiinng als Material, bezw. Ucbergang zur Tagesordnung beantragt, zurückverwieie». — Eine lange Reitze weiterer Petitionen wird debattelos nach den Kommiisionsoorschläge» erledigt. — Morgen 1 Uhr: Beamten- gesctznovclle, Ergänzungs-Elat. — Schluß Uhr. Prcusiisclicr Landtag. Berlin. tPriv.-Tel.j Die B u d g e t k o in ni iss i o n des A bg e o r d n e t c n ba u s e s nahm das Gesetz über die "Nebenbahnen unverändert an und sprach sich in bezug aus die Kleinbahnen dahin aus, das; die Spurweite nicht über 1 Meter betragen soll. Berlin. (Priv.-Tel.) Die Kommission des Abge ordnetenhauses zur Vorberatung der Bcrggcsctz- uovcllc, die die Arbciterverbältnisse behandelt, bat nach mittags die erste Lesung des Gesetzentwurfs beendet. Ein Maxilnalgrbeitslgg wurde nicht seslgcictzt, nur die Zeit tcr Seilfahrt aus höchstens -G Stunde,! siricrt. In Berg,perlen allgemein, nick» mir in Steinkohlenbergwerken, soll bei einer Temperatur von 28 Grad Eelsins die Arbeitszeit die Dauer von 6 Stunden nicht übersteigen. Den Arbeitern an Betriebs punkten, an denen die gcwöbntiche Temperatur mehr als 28 Grad Eelsins beirägt, sollen Ucbcrstnnden und Nebcnschichten nutzt anserleat werden dürfen, und vor dein Beginn sowohl einer regelmäßigen Schicht als einer Nebenschichl soll für den ein- zelncn Arbeiter eine mindestens achfftündige Rubczeit liege». Ferner wurde ein Antrag der Konservativen aus Schaffung eines Gelnndheitsbcirats angenommen. Von konservativer Seite wurde weiter angeregt, daß bis zur zweiten Lesung ein Antrag vorbereitet werden solle,, wonach Arbeitswillige geschützt wer den sollen. Die Kommissionsberatiing der zweiten Berggesetz- Novelle über die Stillegung der Zechen soll ent nach der Ostcr- pause erfolgen. Zur Reise des KaiservaarcS. Neapel. Gegen 10 ülhr vormittags hellte sich Wetter auf, das Meer wurde sehr ruhig. Um 11 Utzr begaben sich der deutsche Botschafter Gras Monts und die Spitzen der Behörden an Bord der „Hamburg", um den -Dent'chcn Kaiser zu begrüßen. Um 11 Uhr 2tt Minuten verstehen die Herren die „Hamburg". Bald nach der Aiilunft des Kaisers begab sich Prinz Adalbert an Bord der „Hamburg". Neapel. Der Aulcmhalt des Kaisers in Neapel ist bis zum 7. April vorgesehen. Zur Marokko-Frage. Berlin. (Priv.-Tel.j Der „Temvs" behandelt in einem neue» Artikel zur marokkanischen Frage die Acußerungen des Dciitschcn Kaisers in Tanger als ttzit nouveau und regt sich über eine iiuffciiiidlichc Haltung der deutschen Politik auf. Die „Nordd. Allgem. Ztg." schreibt dazu: „Wir lehnen es ab, in gleichem Tone zu erwidern, und beicbränken uns daraus, folgendes sejtzuslellen: Tie Ansprache Sr. Majestät des Kaisers deckt sich mit der Erklärung, die Reichskanzler Gra' Bülow am 29. Mär; im Reichstage abgegeben bat: „Tentschland erstrebt die Wirtschaft liche Gleichberechtigung aller in Marokko vertretenen Länder im Geiste der t8Ktt in Madrid abgeschlossenen internationalen Kon Pension, Franlreich beansprucht dagegen »ach den Worten des Ministers Tcleassö eine „singuläre" Stellung, deren Vereinbarkeit mit dem Griindsake der offenen Tür Zweifeln unterliegen muß. Der Widerspruch, der zwischen der Anerkennung der Sonveränitat des Sultans und der Unabhängigkeit Marokkos einerseits und deS LO
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