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Dresdner Nachrichten : 12.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188601128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860112
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860112
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-01
- Tag 1886-01-12
-
Monat
1886-01
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.01.1886
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»71 H « - I». 1« I8S0 nach ^ 7V. Jnsanterte seitdem ,n «Hin u alsdann kehrt« ee vl in die a' der MM nach von bunten für alle grmze i> Noion Gneifenau Kommando -es Kontre-Ad die Rhede von Zanzibar ve daß die Arbeiten "" — d» . an einen «aum -irvn- Zwei Tage bl» n. nachdein stet war. von einem «,» hetdabreu vstzKe... Thätem. ^udmachei Sch. von ,te, daß er im Jahre >t von der Fahne de ichtet sei. Ein vielbrweat^ Leben alegiontrHente er nins Ja "Lei,e imweh überma ch zurück mnj rde,u fkellru. ..ooten verlegte ' >tlich den. vor ^ mck von Neuem anzi respfiicktigen. nnden E iialel und adenlegionsr diente er nins Jahre int, mit ionnverbranntem Gesicht ch hie» aleich nach sein», Anlunlt r wurde durch Soldaten zu seinem NeHimant ahren mylehen wi welche die Mst treibt. Da- auS den Kriegsschiffen „Bismarck", „Olga bestehende Kreuzrrgeschwader unter dem ^ »iralS Knorr, hat. wie gestern gemeldet, die Rhede von Zanzivar veckassen. Deutet dies einmal daraui hin, daß dir Arbeiten der Zanzibor-GrmzabsleckungS-Kommission beendet sind, io ist andererseits große Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß das Geschwader nach der Sildsec unter Segel gegangen ist, »in linkeren dortigvr Schuhgebieten, welche seit langer Zeit die Anwesenheit deutscher Krie<^>chlffe schmerzlich entbehrt haben, einen Besuch zu machen. Oesterreich« Auch die letzte Mittaassitzuug deS böhmischen Landtages W»«S einig, nicht uuinterestante Zwischensälle ans. Sig mund hatte in zuvorkommendster Weise die Bereitwilligkeit der Deutschen ttdc eine Dotation »ur Wiederherstellung der monumen- Wien Burg Karlstein erklärt, sich und seine Partei jedoch gegen die .Zmnuthung verwahrt, daß die Czechen aus dieser Restaurirung ge wissermaßen ein, „Graalsbnrg" für ihre staatsrechtlichen Bestrebungen machen. Trotz dieses Mahnrufes drusicherseits hielt cs jedoch Mg. Adamek stk oiiaenressen, die Burg Karlsteil, als das Palladium der Wenzelskrone hmzmtrllen, ans die alten Rechtsansprüche Böhmens, aus die Krönung d«S Königs, sowie daraus hiiizmveise», daß der Kaiser wirberholt die Bereitwilligkeit kundgegcben, sich zum Könige Böhmens krönen zu lassen. Redner bemerkt schließlich, sie Wieder herstellung der Burg Karlstein werde eines der glänzendsten Gc- denkblätter in der Geschichte des Landtages bleiben. Die Rede wurde mit größtem Beifall czechischeneits amgenommen, hatte jedoch den Erfolg. daß die gesummte deulschc Partei gegen die Rcslauri- rung der Burg Karlstein stinimtr, während die Czechen die Mehr heit hotten, und 150,000 sl. (aus 10 Jahresraten vertheilt) für die glanzvolle Herstellung der Ruine Karlstem bewilligte». Äus allen Alpengegenden kommen Berichte über heftige Schnee fälle. I» den Kümthnerischen Alpen und Städten liegt der Schnee kniehoch. Frantreiet». Die französische Presse hat zwar die einzelnen Momente der Regienmgsjubckäumsfeier unseres Kaisers mitgethcjlt, aber aesiisserrtli-b es vermieden, hieran irgend welche Betrachtungen zu knüpfen. Umsomehr muß cs anerkannt werden, daß die den Konservatismus IN der Republik und ihrer Presse vertretende „Liberks", die sich übrigens bei allem Patriotismus stets durch eine gemäßigte Haltung Deutschland gegenüber ausgezeichnet hat. Len Muth besitzt, daS RegierungSjubilaum eingehend zu besprechen. „Man mutz den Muth haben , sagt daS gedacht« Blatt, „von unserem berechtigten patriotischen Empfinden abzriseyen. um gehörig Las Ereignis zu würdigen. welches «0 Millionen Angehörige de- Leutsctien Reiches m einen Freudentaumel versetzt. Was uns am Auffallendsten berührt hat. sind nicht die lärmenden Kundgebungen der Menge, noch die innigeren, wenn auch diskreteren Beweise der Ehrfurcht der Armee, des Adels und der Verwaltung: auch schließ lich nicht das Schauspiel diese« sich mit der gluthvollrn Begeiste rung der ersten Christen an den Stufen der Altäre vor dem Throne beugenden Volkes. Unzweifelhaft ist dieses Schauspiel Minuten der demokratischen und sozialen Pein, unter uielcher so viele Länder leiden, durch den Kontrast allein voller Größe lind Majestät. Aber das Bild, welches am tiefsten sich uns eingrprägt hat, ist das der lebenden Dreiheit Wilhelm, Bismarck und Moltke, alle drei von demselben nationalen Glorienschein umgeben. Die Szene war von antiker Einfachheit. In dem großen Saale des Palastes empfängt der alte Kaiser Wilhelm, sich in ver Uniform wie zu einer Parade siramm auirichtend, die Beweise der Veredrung der Souveräne, der Fürsten, der Generäl« und der Reich-Würdenträger. Das Alter hat seinen hohen Wuchs wohl gebeugt, dennoch überragt er seinen goldstrotzenden ihn umgebenden Hos wie die vielhundertjährige E>chc den Forst. Ja. lein Haupt ragt über alle Häupter empor. Dicicr ermüdete, aber nickt hinfällige Koloß rust di» Erinnerung an die Männer von ehemals, di« Burggrafen, jene deutschen Ritter wach, deren Heldenthaten heute noch in den Rheiusagen leben und d e Last idrer Jahre ebenso leichten Muttis trugen wie die ihrer Rüstung. Plötzlich giebt sich eine Bewegung kund. Man sicht zwei andere Greise sich dem Throne schweren und langsamen Schrittes nähern. Der erste ist groß, gebeugt, bärtig: der Zweite glail und in sich selbst gekrümmt, wie ein trockenes Blatt. Kaum bat der Kaiser sie bemerkt, so steigt er die Stufen des Throne- herab, gehl ihn« bewegt mit offenen Armen entgegen und umarmt ^ -- — -« «ermaßen m eine ster der deutschen Greise mit seiner Gunst zu überschütten. Der Tod mäht rings um sie hemm, ohne sic zu erreichen. Der 25. Jahrestag ihrer Regierung — denn ge wissermaßen haben sie alle Drei geherrscht — findet die drei unzer trennlichen Mitarbeiter noch amrecht. Diese größte Freude war ihnen Vorbehalten, mehrere Lustren zusammen in dem Somienglcmze ihres Werkes zu leben. Durch gemeinsame Arbeit haben sie einen Gedanken verwirklicht, der scheinbar in daS Reich der Träume ver wiesen werden müßte. Sie haben daS deutsche Reich wieder her- gestellt, vieieS Traumbild, dem nur die Narren und die Philosophen leiiiilts des Rheins vor cmem halben Jahrhundert nachjagten. Sie habe« durch ihre vou Glück begünstigte Kühnheit diese selben Phi losophen. diese selben Narren in Erstaunen verletzt. Jeder hat »eine Ausgabe in diesem Titaneuwcrke gehabt: BiSmarck war daS Gehirn, Moltke der Arm und Kais«, Wilhelm das Herz. Die Bereinigung dieser drei Organe, oder vielnrebr dieser drei Hebel mußte in der Tbat dir Welt aus den Angeln heben. Man steht überrascht vor einem dynamischen Wunder, besten Erklärung nur im Gesetze der Harmonie der Kräfte zu suchen ist. Man wird seltsam von dem Kontrakt ergriffen, welchen diese drei Menschenkinder zu der fast übermenschlichen Arbeit bilden, die sie vollbracht haben Welcher Rare, welcher Rationalität man auch angehörrn möge, ob man unter dm Besiegten von Todowa oder dm Besiegten von Sedan ist, kann man sich etner «nnerm Einkehr und der Bewunderung nicht entziehen. In vem D seinen Kollegen ein« Revi iühruna weiterer Ersparnisse. Die Z Mill. Fccs. weniger ergeben, als buogetmä Im Marineminilterium toll eine Torpeb mit Viceadmiral du Ter Marinemiii! vor und beabsichtigt. ... . nifteriumS von Sv aus SS Jahre heradrusetzm, um mit allen kon servativen Elementen aukuräumen. Der Krirgsminister General Boulauger soll ähnliche Absichten haben. „Paris'' lobt in ebenso glänzende« wie malerisches Schauspiel. DaS prnizlich WalrS'Iche Paar wohnte demselben aus dem Balkon der brautelier- lichen Wohnung in Kmsington bei. — Dir mit der Heizung der E'srudahnwagm aus der Great Western Linie beaustragteu Arbeiter haben gestreikt, da sie höhere Tarife verlangen. Dir Situation ist äußerst unuiigenehi» für die Verwaltung, zumal allen Dl .. . gerade jetzt in .. Landes heftiger Sclmcrsall ist, so daß stellenweise der ganze Verkehr stockt. — Eme neue Republik hat sich einer De- r ga ffche aus Kcipstad >a. zumal ge heftiger Sclmenall ist, so daß stellenweise vr noar. - " lvsladt z . bim Ml lin diese» kleim Gesellschaft die pick Europäern osten an Weiße vergeben werden. - ES stand leicht zu erwarten, aß die Verleihung rmrs hohen päpstlichen Ordens an den Fürsten jiSmarck und die Dekoration vatikanischer Würdenträger seitens des ^ ' ff niF d t°A raland unter Terrain einer, . und wm Wri , .. in Ovaiuboland, im Norden von Damn- -nnen Republik von Upingtonia gebildet. Das inen Freistaates ist von de» Einheimische» von jetzt an der Spitze der Regierung steht, gekauft umsonst überlassen, ebenso sollen alle Bramten- vrrgeben werden - Es stand leicht zu erwarten. To »- künstlervereinS nächste» Freitag wird ein Quartett für Klavier. Violine, Biola und Cello, komvomcl von A. Blaßmann. oltz. Fciaerl. Wich che -bereit von dm Herren , . .. ^ . . tragen. Das Werk wuche «bereit- Allg. Deutschen MusikvereinS im Erfolg ausgcsllhrt. Damals warm g veranschlagt war. — ktion errichtet werden lobt Boulauger. »er erste Kriegsminister sei, der mit einer Proklamation an die ein Amt antrete. »ger welcher der Armee sein Amt an! Prinz Bistor Napoleon erklärte bei dem Empfang« bonapar- tischer Komitees die Bonapartistm könnten ihre» Sieg nur von einer Krmdaebung de» direkten, allgemeinen Stimmrechtes er warten. Alles Andere verspreche keinen dauernden Erfolg. Mo««ro. Aul Monte Carlo hat sich dieser Lage wieder ein Brasilianer. Lhemr. nachdem « ün Spiel ,e!n ganzes Vermögen verloren, daS Leben amoouiim; er ist in Monaco als „Amin" beerdigt worden; e» -intrrlätzt eine zahlreiche Familie ü, elenden Verhältnissen. »V«nte«. rolinm wurde und ränität an und erhä! Imm wie Deutschland. England. London. EinEreiai, ist die Vermählung von Sir Charles Ttuaet «orttey. Staatssekretär Bismarck .. deutschen Kaisers nicht unbeachtet in der englischen Presse vorüber geben würde und so läßt sich denn auch die ..TnneS in einem lehr interessanten Leit-Artikel vernehmen. Die Ansicht des Wrlt-Cilü- UlatteS ist, daß die Kurie eine bloße Quittung für die Ausmeck- samkeit Deutschlands betreffs des SchiedSrichteramtS im spanisch- deutschen Konflikt geben wollte, aber daß der Kiilturkanivs oadurch seinem Ende nahe sei. rst nicht wahr. — Bor das Pvlizeigericht in Hammersmitb brachte man die Frau eines Droschkenkutschers Maria Chapman unter der Anklage sinnloser Trunkenheit und der Veran lassung eines Straßenauflanss. Großes Erstaunen erregte bei dein Gerichtshof die Angabe der ärmlich gekleideten Frauensperson, daß sie die Marquise von Westincath, Tochter vcS regierenden Fürsten von Bcdsord. sei. Diele Meldung bestätigt sich. Die 21 jährige, lehr viel umworbene, schöne aber excentnsche HerzogSlochter Halle den glänzende» Marquis ok Westnieath aehciralhet und 11 Jahre mit ihm i» ziemlich ungctrükt glücklicher Ehe gelebt, sich aber stets durch den Hang zur Berschwenbiing ausgezeichnet: ihre Toiletten waren das Orakel des high-lise. Da verliebte sie sich in ihren Kiiticher Cbapma» und ging inits dcniselbcn nach Paris durch. Von hier aus erfolgte ihre gerichtliche Scheidung vor gerade 20 Jahren. Ihr zweiter Mann, der frühere Kutscher, unternahm ver schiedene Geschäfte, die mißglückten, bis er zu seinem allen Beruf znrüctkehrte. Wie seine Frau die Wcchscliälle des Schicksals anige- saßt hat. ergab die Gerichtsverhandlung. Rußland. Ter den, Czaren durch de» russische» Geueral Kaulbnrü überbrachte Brief des Fürsten von Bulgarien fand, Tank einem vorhergegaugenen Briefwechsel der Prinzessinnen von Wales und Tbhra mit ihrer Schwester, der Ezariii, bei dein Czar eine günstige Ausnahme, so daß eine Versöhnung mit dem Fürsten Alexander von Bulgarien bevorstcht. Die Gründung einer dänisch-russischen Handelsschisfsahrtsgesell- schait mit siede» Millionen Rubel Kapital und 30—40 Eisen- und Stahl- schisfen, welche im Kriegsfälle armirt würden, stellt bevor. In der Werkstokt des Arsenal-Magazins zu Kiew fand eine Ex plosion statt. Die Werkstatt ist vollständig zerstört, vier darin be schäftigt gewesene Soldaten sind dabei um s Leben gekommen, drei andere schwer verwundet. Türket. Fürst Alexander von Bulgarien hat folgende Vorschläge der Pwrle gemacht: 1> die Piorte soll die Union anerkennen: d,e Form sei später zu diskntirrn; 2) der Fürst verpflichtet sich, die bulgarische Ämiee zur Vertilgung des Sultans zu Hallen: 31 der Tribut soll regelmäßig bezahlt werden: 41 der Fürst empfangt die Jnvcststur in Konstantinopel. Die Piorte hat sich noch nicht ent- schieden. England soll der Annahme der Vorschläge günstig sein, Oesterreich dagegen Schwierigkeiten erheben. Rußland soll ver suchen, die Pforte zu einem gen,einsamen Vorgehen mit ihm zu be wegen, damit die Bulgaren die Union Rußland zu verdanken hätten. Bulgarien. I» Sofia sind fünf höhere russische Offiziere eingetroffc» und sofort vom Fürsten empfangen worden. Serbien. Durch Verordnung des Königs wird eme goldene und eure silberne Tapferkeits-Medaille gesliitet. — Aus Zaicar wurden abermals Ueberschreitungen der Demarkationslinie leuens bulgarischer Truppen bei Rakovica nnd Kirijevo gemeldet. Egypten. In Kairo fand dir erst« Besprechung über di? einzniührenden Reformen zwilchen dein Khedive, Sir Trummond Wolfs und Muklnar Pascha statt. Ter Khedive präsidirte und er klärte. bei der hohen Bedeutung der Frage werde er selber die Be- rathung leiten, anstatt einen Telegirten damit zu beauftragen. Mukibar Pascha meinte, die Herbeiführung friedlicher Verhältnisse im Sudan sei nur möglich, indem man in der einen Hand Krieg, in der anderen Frieden bringe. Dazu aber sei nur eine egyprische, durchweg muselmanische Armee verwendbar. Diese Bemerkungen veranlaßten eine allgemeine Diskussion über die Arineereiorm und die eventuellen nothwendigen militärischen Ausgaben. Eine Ent scheidung ist noch nicht getroffen. Eyina. Bei Ausbruch des nie formell erklärten Krieges zwischen China und Frankreich trat der damalige „Tireltor" der chinesische» Marine, der Kapitän Lang, von der englischen Flotte m Folge der besonderen Bestimmung seines Conlrnttes, weil dieser Krieg gegen eine europäiiche Macht geführt wurde, von seinem Posten zurück. Derselbe ist nun. uni die chinesische Marine möglichst aus zeitgemäße Höbe zu bringen, wieder in seine icnhere» Funktionen eingetreten. Dre Bemühungen, in Schisssinaterial und Bewaffnung dos Vollkommenste zu erwerben, werde» aber allein nicht zum Re sultate führe». Da gälte es den Charakter, die persönlichen Eigen schaften und hergebrachten Anschauungen des eingeborenen Otfizier- und Mcitrojen-Personals total nmzuwandel», oder eine „Fremden- marine" zu schaffen, in ivelcher die Mehrzahl der Offiziere, Matrosen und das gestimmte technische Personal aus Europäern bestände. Vorher werden alle Anstrengungen „verlorene Liebesmüh" sein. Hierzu kommt noch, daß die eingeborene Bevölkerung sich nie der artig an die See gewöhnen kan», um nicht beim geringsten See gänge an der Seekrankheit zu leiden. Außer den zwei neuen bei der Gesellschaft „Bulean" in Stettin in Ban gegebenen Schisse habe» die Herren Armstrong. Mitchell n. Co. ln England ebenfalls Auftrag erhalten, für die chinesische Regierung zwei weitere sehr schnelle geschützte Kreuzer herzustellen. Es sollen Dvppelschraulien- Schisfe mit Maschinen vo» 5500 Pserdcträsten nach dem Svsieme dreifacher Expansion werden. Vom Hause Krupp ist wiederum eine zur Ariniruiig der Wvosungs - Forts und von Tientsin bestimmte Anzahl von Geschützen in China eingetroffen von Herrn adekurcn als Aenilletorr. s In der heutigen Aufführung des „Damenkriea" im Neu städterHoftheoter eröffnet Herr Hcrtzcr vom Thalia-Thealei «in Gastspiel als Grignon neben Frl. Ulrich (Gräfin Äutrcval), rl. Dincono (Leonie), Herrn Jaffö (Monlrlchard) und Herrn Bauer lavigneul). Letztere Liebhaberpartie wurde bisher ettmer gegeben. — Vorher rritt der Gast in „B Reinhold von Wangen ans. s-Jm Nenftadter Casino findet nächsten Freitag, den 15. d., ein großes Konzert stakt, welchem nicht weniger als vier Solisten: Herr Kammertänger Lorenz» Niese, Herr Äonzerkmcister Lauterbach, die Konzrrtiängerin Miß Clocte-Ärawn und der Klavier virtuos Herr Siloti, ihre Mstwirkima widmen. Herr Riese singt SiegMlind's Liebeslied ans der „Walküre". j- Das neue Schauspiel: „R > ch ts halb" vo» Ottomar Beta kommt nächsten Dienstag, den 19 t»., im Neustädter Hoftheater erstmaliazur Aufführung. Ter Dickster machte sich die Erlahrnngen bei den Aufführungen des S imles in Breslan uns Dessau zu Nutze und bracht? einige wesentliche, die Wirkling deS Ganzen fördernde Aenderungen an. -s Die wirkungsvolle, seit längerer Zeit nicht mehr gegebene Over „Heinrich der Löwe" von E. Kretschmer kommt nächsten Sonntag, d. 17. d.. wieder zur Ausführung, iür welche nicht nur die Musik, sondern auch die vortreffliche Besetzung der Hauptrollen durch Frl. Malten, die Herren Gudchii». Decarli u. A. gewiß leb haftes Interesse erwecken werden. s Einige Gastspiele in, Kgl. Hoffhrater stehen für nächsten Monat in Aussicht: Herr Adolf Klein lzulrtzt am deutsche» Tlzeater in Moskau) gastirt aut Engagement, zuerst als Mephisto, dann alS Narciß: Frl. Chrfftien (früher Mitglied des Meininger Hvithealers) wird als Jane Ehre. Philippine Welser und Gleichen, Frl. Bmndt- mann (Küher einige Zeit am Leipziger Stadttheater) als Luise» Julia rc. auftreten. sDic „Götterdämmerung" wird im Kgl. Hoi- theater in de» erstei, Tagen deS Mai ihre erste hiesige Aus führung erleben. Mit derselbe» wird auch die Herrichast des Nor- riial-StiUimtones in Krcfft treten. Im August folgt alsdann die Gesammt-Aufführung des „Nibelunaeu-Ninges", wahrscheinlich zum Schluß eine« groben Wagncr-CvkluS. der Mit „Nienzi" beginnen soll - , . Herren Lauterbach, Grützmacher, Görina und (im Klavierpart) der Kom ponist. Im Uebrigen bringt da- interessante Programm: Quintett für 2 Violinen, Viola und 2 Celli von F. Schubert lvorgetragen von den Herren Feiger!, Cvith. Wilhelm, Böckmanu und Hullweck!, GeiangSvorträge (Herr Hilbach. Frau Müller-Bächi) und zum ersten Male eine Ballade für Klavier von H. Schoktz lvorgetragen vom Komponisten). ff Au, Piontag. den 25. d., findet ein Konzert der Frau Amalie Joachim und Frau Laura Nappoldi-Kabrrr, in »velchem auch Herr Konzertmeister Pros. Rappoldi Mitwirken wich, im Hotel de Taxe statt. ff I» dem dritten Nicodü-Konzert bethätigen sich bei der Ausführung desChorschlusses aus „Parsffal": der Neustädter Ehor- aesaiigverei». die hiesige Liedertasek und die oberste Chorklasse des Kgl. Konservatoriums. ff Für das diesjährige A s ch erm i t tw o ch k o nzr rt der Kgl. Kavelle ist ein besonders interessantes Programm in Aussicht ge stellt. Herr Dr. Joh. Brnhins wird enies seiner Klavierkonzerte selbst vorlrage» und außerdem seine neue Sinfonie (Mauuskripl) dirigire». ff Carl Sontag ist von einem kurzen Gastspiele in Coltbus, wo er als Kenn, Dr. Wespe und Thorane („Sünigsleutnanl"- größten Bestall erntete und aus Lerlangen den Thorane wieder holen mußte, hierher zurückgekehlt, um nächsten Sonntag sein Gast spiel am Residenzlheater z» beginnen. ff Frl. Marie Weg in an», Oberetienscmgeri» (Soubrette) am Nesidciiztheater, theilt uns mit, baß sie sich entschlossen habe, für iinmer von der Bühne zurückzutreten. Herr Direktor Karl hat das Eiillassungsgesuch in lirlicnSwürdiaer Weise angenommen, ohne irgendwie vo» seinen kontraktlichen Rechten Gebrauch zu mache». Tie Sängerin, deren Leistungen in munteren Rollen sehr gefielen, hinterläßl beim Publikum d.s Residenztheaters ein gutes Andenken. ff Kunst verein. Bon eniem Dresdner Kinde, dem 1850 hier geborenen Hugo König, derzeit in München, ging neuerdings ein historisches Gemälde vo» io künstlerischem Werwe ein. daß wir mit einer gewissen Ge»ugthuu»g das Herkommen dieses noch jungen Künstlers betone». Das Bild, die dritte Szene des ersten Altes vo» Shakespeare s „Othello" darstellend, in der Brnbcmtio den Mohre» anllagt, seine Tochter „durch Hexenkünste und Quacksalber getranke" verführt zu haben, ist ei» von dem Künstler glücklich ge wähltes Sujet, ans welchem geistreich der Moment hervorgchoben wird, in dem Drsdeniona, inmitten der Szene, dem Togen und den Senatoren gegenüberstehend, ihrem Vater erklärt: „Euch muß ich Leben danken und Erziehung, und Leben und Erziehung lehren mich Euch ehre»; Ihr seid Herrscher meiner Pflicht, wie ich Enci, Tochter. Doch hier steht mein Gatte, und w viel Pflicht, als meine Mutter Euch gezeigt — so viel »uiß ich auch meinem Gatten widmen, dem Mohren, meinem Herrn". Mit wahrhaft künstlerischer Keolt den Stoff beherrschend, mit außerordentlichem Geschick in Zeichnung, Anordnung und Colorit und vorzngsweiie durch physiog- »oniischen Ausdruck ist die Handlung in all' ihren Gegensätzen zur Geltung gebracht. Der empörte Bradantio, der sich von aller Schuld frei fühlende Othello, die Neugier der Senatoren, sowie der kalte, unbewegliche Ausdruck des als Richter sunairenden Togen und unter all' diesen mehr oder weniger iympathischen Gestalten das Mädchen „schüchtern von Geist, so still und sanit, daß jede Regung crröthend schwieg", keusch aber ninthig die Rechte deS Weibes vertbeidigend — ist in mächtigster Weile geschildert, doch dabei, ivas so häufig bei dramatischen >wujets vorkommt. Las hohle theatralische Patlws vermieden. Durch solch' ein Werk berechtigt der Künstler zu den schönsten Hoffnungen! — Außer diesen, Ge mälde ist nur noch von wenige» Eingängen zu berichten: Reinhardt von Seydlitz iMünchc'») zeigt das „Portrait einer älteren, vor nehmen Tarne" aus einem venetianischen Balkon in korrekter Zeich nung und geistreicher Wiedergabe; Einil Liminer durch sein Genre bildchen : „Bei den Ahnen", seine Begabung als Kleinmeister: Albert Rieger (Wien), der viekgelobte und diel verketzerte, eine seiner glatten, ivinitäglich aiisgevutzten Landichcstte» und Freiin Eonstanze Münch-Gelliughausen lWien) 1l Vlunicnstndien nach der Natur <Aa»ar.) der entzückendsten Art und von einer Vollendung, die einzig zu bezeichne» ist und nur bedauern läßt, daß solche Leistungen, weil unverkäuflich, nicht Verbreitung genug finden. ff Tie Berliner Thealcragentnr von Felix Bloch bat die kürz lich mit so großem und dauerndem Erfolge im hiesigen Ncsidenz- theater ausgeffihrte Gesangspoffe „Eine Stütze der Haus frau" von E- Karl für Deutschland erworben. ff TaS glänzende Konzert der Frau Marcella Sembrich in Berlin hatte den Abschluß eincS Gastspiels am Kiollthealcr für Monat Mai zur Folge. Temnach wird die geleierte Künstlerin nach Abivlvirnng ihrer großen Tournee (Rußland) im Kiollthealcr an sechs Abenden austreten. ff OSkar BlrimenthaI 's Schauspiel „Ein Tropfen Gstt", welches am Bnrgtheater in Wien zur Aufführung angenommen ist und gleich nach der „Tenise" von A. Dumas (letztere kommt am 20. d. aus die Bühne) in Szene gehen sollte, ist von der Gefahr bedroht, noch länger ansgeschvben zu werde», ja man fürchtet, daß die Aufführung gänzlich »»terbleiben wird. Die Hosceniur hat, wie kürzlich der Herzog von Dessau, an dem politischen Hintergründe, des Stückes Anstoß genommen, weil man vielleicht darin einen Hinweis aus Hannover's Haltung im Kriege von 1860 erkennen könnte. Der Dichter Hot stir das Bnrgtheater Aenderuiigeii vorae- »omme», aber sie sollen noch nicht genüge». In dielen ceninrischrn Schwierigkeiien zeigt sich, welchen Verlust Wien durch den Stadl- theaterbrand in literarischer Hinsicht erlitten hat. Wien bedarf ganz dringend einer zweiten, von allen Hoicenstirbedenken freien Bnlme für das Echanwiel. — Oskar Blnmciithal beschäftigt sich schon wieder mit einem neuen Lustspiel, das wabrschciiilich »och in dieser Saison am die Bühne kommt. Wenn Berliner Blätter wissen wollten, daß die neue Arbeit ein Schwank und für die erste Auffüh rung dem Wallner-Theater verkauft sei. so ist das ein Jrithum Jcoch ist nichts bekannt, aut welcher Bühne das Lustspiel, das „Samiiit und Seide" betitelt ist, die Premiore erleben wird. ff In dem Geburtsorte des berühmten Koinponisten Friedrich Schneider, WaltnSdvrf bei Zittau, wurde, wie bereits erwähnt, an« 3. d. der 100. Geburtstag des Meisters geleiert. Nachdem schon Herr Pfarrer Mener in seiner geistliche» Rede auf die Be deutung der Festteier hingewiesen hatte, brachte Herr Kantor Schelle eine Schneider'sche Kompnsition in der Kirche zum Vortraa. Abends bewegte sich ein Festzug (mit Laterne») nach dem festlich geschmückten Keburkshanse Friedrich Schneider's, wo Herr Pfarrer Meher eine schwungvolle Festrede hielt und die Mitglieder dortiger Vereine einige Männerchöre sangen. Daran schloß sich ei» Konzert unter Leitung des Herrn Cantor Schelle, bei welchem nur Ton- schöpstingen L-ckmeider's zur Aufführung kamen. Man beabsichtigt, dem Meister in seinem Geburtsorte ein Denkmal zu errichten. Ein vom Denkmal-Komitee veröffentlichter Atstruf zur Unterstützung des Werkes, unterzeichnet von den Herren Plärrer Otto Melier, Robert Jmnz Musikdirektor in 5 in Mainz), F. W Mnrkutl (Mn lMisikdirektor in Magdeburg), . ^ Altendurgl. dem Vorstand des Oberlausitzer Sängerbundes u. A., ist am S. d. in der „Oberlausitzer Presse" in Zittau zum Abdruck gekommen. Dr. Sermischte-. * Das österreichische Handelsministerium hat inlola einstimmciiden Gutachtens einer aus Professoren der kisciibcihndirektore» ziiinmmrngesetzten Kommiss sechnckcrS um Vorkonzessioii der Erbauung (' des über echnik und Kommission dem Gesuche eines eisen bahnen a»l( den Griesberg, den Schatberg und die Schnitterhöhe abfällige Bescheidung ertheilt. "Ein Gratis-Vergnügen. Während der Feiertage aewährle Signora Aissa, Besitzerin der großen Menagerie am Platze Viktor Emanuel in Rom de» Schickem der Volksschulen freien Eintritt bei der Fütterung der Bestien. Der zehnjährige Lnigi Popeli, einziger Sohn einer reichen Wittwe. drängte sich ,»m Käfig des Paiitkenveibchens. streckte die Hand durch die Stäbe und mit einem Bisse ihrer fürchterlichen Zahne r>ß sie ihm diese vollends vom Gelenke ab. Das Kind liegt bewußtlos darnieder, und da Konvulsionen eingetreten, zwecket» me Aerzte a» der Rettung des armen Kiemen. Der beliebteste Gruß aus der Straße in Paris (seit Pastenr'S Kuren): „Sind Sie schon gebissen?" Fortsetzung des „ivermisetzten" Seite
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