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Dresdner Nachrichten : 14.07.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190307140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030714
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-07
- Tag 1903-07-14
-
Monat
1903-07
-
Jahr
1903
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.07.1903
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Dresdner Nachrichten. l»». Leite 2. «M TienStag. II. Juli Itt«» ein echcblichcr Krästevcrfall ciiigclrcten. Ter Minister verschied heute nachmittag halb 1 Ubr, ^ . Paris. Im Bezirk Vergeh lDepartemcnts Este d Or> wurde Krieasiiunisler And ree einstimmig zum Generalral ge wählt. — Nach der amtlich-n Statistik betrug der Wert der »m ersten Halbjahre IM eiugeludrleu Waren : 2380 685 000 Francs gegen 2 213 531 OM Francs im gleichen Zeiträume des Vorlahres. ?er Wen der AnSsubr betrug 2067 237 000 Franc» gegen 2 065 950 OM Francs im Bv Haare. Stockholm. Die Jahresversammlung der Deutschen SchiffSbautechnischeu Gesellschaft wurde beute vor» mittag 10 Uhr im großen Börseniaale von Gel». Rat Professor Dr. 'Buoleh nilt einer Anlvracbe eröffnet, worauf der Oberslattdalter Iichoil die ^lniveseuden mtt Herzlilien Worten beariihte. Dann wurde ein Vortrag des dienstlich verhinderten KontreadmiralS Schmidl-Kiel itbcr die Feststellung der Tiefladelinie verlesen. SchlttSban-Ingenieur Iiackson-Stockyolm hielt daraus einen Vor trag über die gegenwärtige unbefriedigende Vergleichsstatistik der Handelsflotten und Wellni-Loudon einen solchen über die iFiiadranldavits. An die Vorträge schloi; sich eine lebhafte Dis- ku'uon. 'NachniUlagS wurden Weriien und Fabriken besichtigt. Abends veranstaltet die Deutsche schifsSbautechnische Gesellschaft cm Festessen m Hasselbacken. Petersburg. In ausländischen Preswrganen war ge- ineldel »vordeu. die Unterhandlungen über den neuen deut sch rill suchen Handelsvertrag hatten bereits begonnen. Aus aiilbenliicher O.uelle tvird mitgeteili. das» dies nicht der Fall ist. Fiuauzniiliittcr Witte begibt sich im Monat August nach Iotschi im Kaukasus, seineni neuen Landsitze. zu zweimonatlichem Äuseut- liail Natürlich können derartige Unterhandlungen nicht in Ab wesenheit des Munsters ausge'ubrt werden, doch soll damit sofort im Oktober nach der Rückkehr des Finanziliinisters begonnen werden. T " diesmal in Die offiziellen Kreise erwarten, dag die Unterhandlungen ., Petersburg geführt werden, nachdem der letzte Ver mag vor 1«) Jahren in Berlin abgeschlossen wurde. Hier sehen die zunächst Interessierten den Verhandlungen ruhig entgegen. ia, inan hofft, infolge des Ausfalles der Reichstagswahlen, aus eine Nachgibigkeit der deutschen Reichsregierung >u der Frage der Getreide- und Viekzvlle. Durch eine derartige Konzession wäre für die deutsche Industrie und den Export nach Rußland augenblicklich viel zu erreichen. >! o n ti a u i i u o p e l. Die österreichisch-ungarische und die ru'njche Botschaft haben die Aufmerksamkeit der Pforte auf Aus schreitungen einzelner Mllitärpcrsoncn und Zivilbeamten, so nne einiger mohammedanischer Einwohner in den östlichen Kreisen des V iIajets U e S k ü d gelenkt, die kürzlich von dem österreichisch- unggrifchen und dem ru>f>'ä>en Konsul in Uesküb bereist worden und. und eine euttprecheiiLe Bestrafung der Schuldigen verlangt. Iu'olgedesscn bat die Pforte eine aus Militär- und Gerichtsbcaniten gebildete lliiter'uchuugskoluiuission an Ort und Stelle entsandt. Außerdem hat der Generalgouvernenr Hilmi Pascha die Orte ctumanowo. Imp, Kralowö. Kottchaua. Egri-Palanka und im Gebiete Malcich-Planina persönlich inspiziert. Belgrad. iPriv.-Del.l Unter den anläßlich des Geburts tages des Königs Peter beförderten etwa IM Offizieren ist kein einziger, der an den Ereignissen des 11. Juni aktiv teilnakim. Newnork. Eine Kommission zur UutersuchuM der An klagen über heimliches Fortbegehen der Sklaverei in den Südstaaten ermittelte in zwei Grafschaften in Alabama 99 Fälle, die sich in den letzten drei Jahren auf simf Plantagen ereigneten Die Neger wurden dort aus falsche BZchuldiguligen hin zu Geldstrafen verurteilt. Da sie diese nicht bezahlen konnten, enolgle Verurteilung zu Zwangsarbeit. Ihre Arbeitsleistungen wurden dann au den Meistbietenden rersleigert, und es wurden meist nicht weniger als 20 Dollars bis über 50 angeboren, während die Geldnrafcn gewöhnlich nur 5 Dollars betrugen.'In den Unterschied zwischen dem Betrag der Strafen und dem Höchst gebot teilten sich die Beamten. Berl in. lPriv.-Tcl.) Die Börse war beute wieder sehr snll, allerdings bei unveränderter fester Grundsummung, die sich durch die ungünstigen Nachrichten aus Amerika nickt verdrängen ließ. Eauada war schwächer als Newnork und uoiierte etwa 1'^ Prozent niedriger als am Sonnabend. Sonstige Eisenbahnen sau gar nicht notiert. Schmabrtsaklien niä,gebend. Auch Baukenwerte waren wenig umgeictzl. Krediiaklien, tzaudels- anleile und Darmttädter waren unwesentlich naher gehalten. Das einzige Interesse der Spekulation beschränkte sich auf Montan- paniere, weziell Hüttenwerte. von denen Dortmund Laura- Hütte 1 Prozent. Bochumcr^l'r Prozent anzogen. , Hüttenwerke st.ll. eher schwächer. Der Schluß der Börsi- war fall gcichäfts- los. Privaid'.skonk 2'^ Prozent. >-8 Prozent höher. — Der Ge- treidemarkl erö'snete in fester Grnndstimmung, wenn auch bei unverändert ruhigem Verkehr. Das Regenwetter, das im Hinblick auf die beginnende Roggcuerntc sehr ungelegen kommt, und d'e hohen PreiSmeldunge» der westliche,, Ausla»dsbörseii veranlaßten einige Meiuungskäuse, wobei Weiten 50 Prg., Roggen 7ö.P'a. im Prelle anzogen. Auch Mehl war bei einigem Handel mein gebessert. Die Kanalliste wellt geringfügige Zufuhren . ui Weizen. Roggen und Haler ciill, die jedoch für geringfügige s und mittlere Amprüche des Konsums vollkommen ciusreicken. Hg'er und Mais loco still, eher schwach- im Lieftrungskandcl 50 bis 75 Psg. höher gehalten, ans demselben Grunde wie Brot getreide. Niiböl ziemlich fest. Spiritus nicht gebandelt. — Wetter: Veränderlich, vormittags Regen, Nordwcstwind. l-liachtS eingcliciidc Tevcsrlie» befinde» sich Leite 4.1 Frankinr« a. M. <-chIich,r Krkdit ev8r0. Tiikonw —. Dre»d>»r Dank —, . Liliaisbahn l«8 «o Lombardm M,l0. Laiirahütls —. Ungar. Sold — Poitng ei!» —. lUlkeniose . Fest. Aiustcrdam. Prodntien - Bericht. Weiten ocr Novbr. —, per März —. Ncgzen per Lklobcr .—. rer t'.Srz —. Seichäitilo«. London. (Pi-odntt-nbericht.» Mai» stetig Tonan-Ma!« trüge. Weizen test. >/, Sst. wbsr. amcrtkaniieber Wetten >/« Sb. niedriger, amerik. Mehl seit und etwa» »eurer cngi. de, neigender Tenoen, weu'zer angcbote», Serge ruhig, Haler sietig. — Lertliches n»d Sächsisches. — Gestern vormittag kam Se. Majestät der König ins Residenzschloß bebuis Entgegennahme von Vorträgen der König!. Slaatsunnister, des König!. Kabinettssekretärs und der Tepar- teincntschcfs der König!. Hofstaaten. Um 12 Uhr empfing Seine Majestät den österreichischen Legationsickretär Grafen Somssich und eine Devutofton der Dresdner Bogcnschützengesellschaft in -Audienz. Letztere unterbreitete dem Könige die Einladung zum Besuche des diesjährigen Festschießens, — Unter Borst!) Sr. Majestät des. Königs fand gestern in Gegenwart des Kronprinzen eine Sitzung un Gesamtmini sterium statt. — Infolge Einladung Ihrer Majestät der Königin- Witwe ist Oberstleutnant und Flngelaojutant v. Kospoty zu einem achttägigen Besuche in Sibyllcnort eingetroffen. — Zur gestrigen Abendtcttel bei dem Kronprinzen in der Villa zu Wachwitz waren Einladungen ergangen an Seine Erzellenz den Generalleutnant Graf Bitzthum v. Eckstädt, Kom mandeur der 4. Division Nr. 40, ferner an den dermaliaen Führer der 7. Jnfanteriebrigade Nr. 88 Generalmajor v. d. A. Richter^ Oberst v. Lasiert, Oberstleutnant Oeser, Hauptmann Gras v. Pfeil und Klein-Ellguch, Oberleutnant Pflüger und Leutnant Horn vom 6. Jnfanterie-Negiment „Kronprinz Nr. 104. Oberst und Kommandeur des 15, Infanter: > 'egiments Nr. 181 Müller, Hcmptmann im Generalstabe der 4 'tjion Nr. 40 Francke und Adjutant der 7. Jnfanteriebrigad-' No, 88 Hauptmann Freiherr v. Prinzessin Johann Georg ist vorgestern abend 7 Uhr 15 Minuten >n Begleitung der Palastdame Freisrcm von Finck nach dem Nordseebad Zandvoort lHolland) zu mehr- wöchigem Aufenthalte daselbst abgereist. Jure Königs. Hoheit wurde von ihrem Gemahl bis Röderau geleitet, von wo aus sich derselbe nach dem Truppenübungsplätze Zeithain begab. — Den Kamme,Herrendienst bei Sr. Majestät dem Könige hat vom 12. bis mit 25. d. M. der König!. Kammerherr v. Carlo- wih-Kleindehsa übernommen. — Heute mittag trifft der KriegSmIMer Freiherr V. Hansen zur Besichtigung der Garnisonanstalten und Bauten in Ehemnitz ein. Nachmittags eriolgt die Rückreise nach Dresden. Un Be gleitung Sr. Exzellenz wird sich der Ckef der Armee-Verwaitungs- abteilrnrg des KrtcgsministeriumS, Generalmajor Bartckn. befinden. — Wie seinerzeit mstgeteiit, war die Nummer der „Dresd ner Rundschau" vom 13. Juni wegen Majestätsbcleidigmig beschlagnahmt worden. Der Berlag des Blattes bat darauibiu verschiedene juristische Gutachten eingcholt und auf Grund dieser ein Schreiben an König Georg gerichtet, in dem es u. a. .: „Wir rufen die allerhöchste Entscheidung Ew. Majestät selbst »rüber an, ob Ew. Majestät allerhöchst sich durch diese von den unbeteiligten Juristen für nicht zu beanstandend erklärten Artikel überhaupt beleidigt oder verlevt fühlen. Wir gestatten uns, Ew. Majestät darauf yinzuweisen, vaß unser Redakteur durch die Plötz- lict-e Verhaftung unglaublich hart getroffen und für lein ganzes Leben geschädigt wird. Er hat als Dramendichter bereits durch die Aufführung feines preisgekrönten Schauspiels „Petrus Ruffi" kürzlich einen schönen Erfolg erzielt: auch sein alter Bater, der ,ur Zeit in der Lungenheilanstalt in Görbersdorf Genesung sucht und durch unseren Redakteur unterstützt wurde, wird auf daS Schwerste geschädigt. Es war dem Redakteur durch unseren Verlag zur Pflicht gemacht worden, jeden strafbaren Inhalt zu vermeiden: dies zu tun war in der Tat sein eifrigstes Strebe». Wir bitten deshalb untertänigst, Ew. Majestät wolle cillergnädiast geruhen, unser drin- gendes Gesuch zu erfüllen: denn durch die sonst vorhandenen In» stanzen kann »ach dem augenblicklichen Stande der Rechtsprechung d,e für uns und unsere Leser so wichtige Frage, ob nämlich Ew. Maiestät überhaupt die fraglichen Artikel für verletzend erachten, niemals entschieden werden. Ew. Majestät alleruntertänigster Ver lag der „Dresdner Rundschau", Kun tdruckerei Union. Herzog u. Schwinge." — Am 3. Juli ist auf die e Eingabe der folgende Be scheid ergangen: „An die Herren Herzog u. Schwinge in Dres den. Se. Majestät der König haben, wie Ihnen aus Ihre Im- mcdiateingabe vom 18. Juni 1903 eröffnet wird, am 25. Juni 1903 zu bestimmen geruht, daß wegen der dem Redakteur Bernhard Peters beigemessenen Majestätsbeleidigung und wegen der dem selben zur Last gelegten Beleidigung Ihrer Königs. Hoheit der Prinzessin Mathilde, Herzogin zu Sachsen, Strafverfolgung eintreten soll. Dresden-A.. den 29. Juni 1903. Ministerium der Justiz. Für de» Minister: Orimann." — Die Verhandlung gegen de» »och in UiiterluchungSkaft befindlichen Herrn PetrrS wird am 17. d. M. vor der 5. Strafkammer des König!. Land gerichts zu Dresden statlfinden. Das Ministerium deS Innern hat auf ein von dem Vor stande der Handelsschule zu Pirna eingereichtes Gesuch ge nehmigt. daß die genannte Schule künftig die Bezeichnung „Oesfcntliche HandelssA'ule" führe. — Infolge der anhaltenden starken Regensälle in Schlesien ist der Eisenbahnverkehr verschiedentlich unterbrochen wor den. Nach den neueren Meldungen sind die Strecken Iagcrn- dors—Tropvau: Mährisch-Schönberg—Hannsdorf: Oswiecim lausschl.j—Skawina: Trzebmia—Skawce infolge Hochwassers ge perlt. — Auf dem äußeren Planenschen Friedbofe fand am Sonn abend die Beerdigung des langjährige» ObermaichinenmcisterS I. F. E. W itte unter zahlreicher Beteiligung statt. Im Aus trage der Gencraldirektion der Kbirlgl. Hostheater und der Köntgl. iiiusiknlischcn Kapelle wobnleu der BeisetzungSseier die Herren Obe,regme»r Ecdmann unb Dramaturg Dr. Zeis; bei, die am Saige einen Lvrbcerkranz als Zeichen treuen Gedenkens der Ver dienste des pensionierten Beamte» niederlegten. Die Gedächtnis rede, die ln berzlichen Worten eine Würdigung Wittes gab. hielt Herr Pastor Stetnbach. Dem im Betriebe der Firma Oskar Kästner. ZlMrenfabrik, tätige» Herr» Franz Wende wnrdc von der Dresdner Handels kammer das EhrenzeugniS für Treue in der Arbeit ver liehen. — Dem Silberarbciter Heinrich Richard Neubert, in der vormals Krachschen, jetzt Spatschcckschen Sstberwaren- fabrik, hier, Neue Gasse Nr. 20 beschäftigt, ist das tragbare Ehren z/richcn tür Treue in der Arbeit ver liehen worden. Dieselbe Auszeichnung ist dem bei der Gnterlade- stelle Freiberg beschäftigten GüterboLen-Arbeitcr Karl Eduard Gehmlich zu teil geworden. — Dem in den Ruhestand getretenen Schulhausmann Friedrich Dicncgoit Kühnrich in Limbach ist das Allgemeine Ehren zeichen verliehen worden. — Eine nicht nur allen Dresdnern, sondern auch weiterhin bekannte Persönlichkeit, Herr Privalns Robert K ü h n, hat Sonntag morgen nach mehrmo-iatlichem Krankenlager die Augen iur immer ge schlossen. Wer hat ihn nicht gekannt, und sei es auch nur aus den Tages- blättern, den alten freundlichen und doch sehr streitbaren Herrn, der in der letzten Hälfte seines langen und an Erfolgen reichen Lebens seine Hauptaufgabe last nur darin erblickte, die wissenschaft lichen Ergebnisse der Drichinensorichung zu bekämpfen. Seine Aeußerniigen in dieser Hinsicht, meist auf dem Wege der Zeilungs- Inierate, stehen sicher den Leiern der „Dresdner Nachrichten" noch in lebhafter Erinnerung. Hervorstechend war der drastisch« Ton, in welchem diese Iillcrate abgetaßt waren. Robert Kühn, welcher ein Alter von nahezu 89 Jahren erreicht hat, war von Berus Landwirt und Fleischermeister: als solcher auch langjähriger Obermeister der vereinigten Fleischer-Innung von Dohna, Glas hütte, Weesenstein ustv., welche noä» bis vor einigen Jahren das Rech! Häklerin Dresden aus den Fleischbänken ihre Waren feil- zubalten. Später siedelte Kühn nach Dresden über, wo er von 1857—1877 auf der großen Brüdergasse die ehemalige Hübnersche Fleischerei mit großem Erfolge betrieb. — Die König!. Wasserba»direktio» verfolgt mit großer Auf merksamkeit den Verlauf des gegenwärtigen außergewöhnliche» N i ed c r w a s s e rs^d e r Elbe. Zur Zeit läßt sie auf der ganzen Strecke innerhalb Sachsens ein Elb>picgcl-N>vclleme»t anssührcn, nachdem der Nicderwassi-rslaiid an den Pcgeljtellen vervsahlt rech, markicrt^worden ist. Tie Arbeiten crsolgen zu dem Zwecke, um genaue Feststellungen über den Verlaus des Niederwnsscr'tandes zu erlangen und das gewonnene Material in späteren ähnlichen Fällen verwerten zu können. — Zu der Zuschrift bctr. das StadtkrankcnhausJried- richstadk in der letzten Sonniags-Nummer erhalten wir von dem Krankcnpflegcimt gcz. Tr. Teichmannj folgende Mitteilungen: „TicAngabe des Einsenders, er habe imAufnohmezimmer nicht bloß seinen Namen, Stand und Wohnung onzugeven gehabt, sondern auch eine so ausführliche Auskunft, wie von ihm behauptet, er teilen müssen, entspricht nicht den tatsächlichen Verhältnissen. Der Beirellende hat nicht länger als fünf Minuten im Ausnahme- Zimmer verweilt und cs ift eben mit Rücksicht auf die inzwischen erfolgte Ankunft eines Schwerkranken im Siechkorb von seiner Befragung Abstand genommen und dem begleitenden Pfleger ein Aufnabmeiorinular zur Ausfüllung seitens des Kranken aus seinem Krankenzimmer mitgegeben worden. Die Ausfüllung des For mulars ist von dem Kranken auf seinem Zimmer auch eigenhändig erfolgt. Von einem Verhör kann also keine Rede lein. Berich tigend müssen wir ferner bemerken, daß nicht, wie behauptet, jeder Kranke ohne Ausnahme in das Aufnabmezimmer gebracht und dort einem Verhör unterzogen wird, es ist, wie im vorliegenden Falle auch, von icher stets auf den jeweiligen Zustand des Kranken und deren oft mit anwesenden Angehörigen tunlichst Rücksicht ge nommen worden, soweit sich dies überhaupt mit dem Dienste und den Einrichtungen eines öffentlichen Krankenhauses verträgt. Was übrigens die Aufnahme-Einrichtungen im allgemeinen anbelangt, so geftatten »vir uns, zu bemerken, daß diese von denjenigen anderer Krankenhäuser nicht abweichen und eine anssührliche Befragung der Kranken im Interesse der Verwaltung und der Kranken bez. Angehörigen selbst unbedingt erforderlich ist. Erforderlichen Falles wird bei schweren Erkrankungen von den Aufnahme-Formalitäten einstweilen Abstand genommen, namentlich werden Schwerverletzte unmittelbar nach dem Overationsscml gebracht. Ei» Zusammen treffen von Schwerkranken mit leichteren Kranken ist in einem öffentlichen Krankenhaus- nur schwer zu vermeiden." — Die Deutsche Städte-Ausstellimg gab dem Verein praktischer Geometer im Königreich Sachse» Veranlassung, seine dieSjähiige Hauvtoersammlung zu einem Deutschen Geometer-Kongreß z» erweitern, der am Sonnabend Im großen Saal des städtischen AnsstellnngSvalaftcs in Anwcseiihcit von 175 Teilnehmern ans etwa 80 Städten des Deutschen Reiches zusammeiilrat. Eröffnet nnd geleitet wurde die Versammlung durch den Vorsitzenden des Vereins der puiktiichen Geometer in Sachsen, Herrn Feldmesser Neberall-Dresdcn. NamenS deS Rates »nd der Siadtverordnrien der Stadt Dresden begrüßte Herr König!. Oberbaurat Stadtbaurat Klette die Versammlung, woraus der Vorsitzende deS Ortsausschusses Herr Vermeffn»gSdirektor Kcrke-DreSden daS Wort zu einer Ansprache nahm und ungefähr folgende- auSsnhrte. Durch daS rasche Emporblühen der deutsche» Städte in den letzten Jahrzehnten habe dem Veimeffung-wesrn der Städle immer mehr Aufniktkiamkelt geschenkt werden müssen. Dw bestehenden Vermessiingsämter wurden vergrößert, neue wurden eingerichtet »nb eine Anzahl Städte sind zur Zeit noch beschäftigt, VcrniesinngSämter zu schassen. Die Organisation des Vermessungs- wesen« ist aber in den einzelnen Städten sehr verschieden* Zweck de« Geometer-Kongresse« ist e-, dir Trtlnebincr über die Elnrlch- tunaen der einzelne» Städte gegenseitig durch mündlichen Aus tausch zu unlerrlchtrn. Zu diclem Behufe habe» 48 Städte Ab geordnete nach Dresden geschickt. Bo» dielen sind 12 Kollgzen auSaewählt und gebeten worden, über dir Organisation de« Ber- mrssungswrsen« ihrer Stadt kurz zu referieren. Es ist dann weiter geplant, über da« Gehört« und die gemachten Erfahrungen später noch ou-fuhilichen Bericht zu erstatten, zu welchem Zwecke er (Nednerl sich nicht nur mtt den deutigen Referenten, sondern auch mit den Vertretern der übrige» Städte noch schriftlich in« Etnvrr, nehmen setzen werde, damit ein möglichst vollständige« Bild über da- deutsche Städte-VermessungSiveirn geschaffen werden kann. Lebhafter Beifall folgte diesen AuSIührungrn. Daran schlossen sich die einzelnen Bveträgr der Vertreter der auSgewähilen 12 Städte, und zwar sprachen dt« Herren Brrmessung-inlvektor Ottlen-Brrliu. Obergronieter Behunek-BrrSlau. BrrmessungSlnspek- tor Naumann-Ebkinnitz. Sladtgromriec Jlrckenstein - Darniftadt, Obergroineter Walraff-Düsseldorf, Bermessung«i»spektor Lube- Franks. a. M„ Obergeometer Groliaii-Hambura. Landmesser Sirdentopf»Hannover. Vermcssnngs-Jiigcnteur Ferber - Leivzig. Stadraeometer Werner-Liegnitz. Obergeometer Widmann-Stuttgarl und Obergeometer Maher-Straßburg i. E. Nach einem Rund- aange durch die einzelnen VermessungSabteilunaen fand nachmittags 2 Uhr im Ausstellung-Palast rln Festmahl mit über 2o0 Ge decken statt, bei weichem Herr Bermessuilgödirektol Gerke-DreSden den ersten Trinkspruch ans den Kaiser Wilhelm und den König Georg au-brachte — Sonntag, vormitiag >/,I2 Uhr. hielt im rote» Saale des städtischen AuSstellungSpalastes der Beretn praktischer Geometer im Königreich Sachsen unter Leitung de« Vorsitzenden deS BerwaltungSrateS, Herrn Feldmesser Uebcrall-DreSden, seine «>0. ordentliche H a u v t v ers a mm ln n g nb. Nach Verlesung und Genehmigung de« Protokolls der letzten Hauvtverlammlung erstaltete der Lchrlstsührec. Herr Ingenieur Winkler-DreSden, den Jahresbericht. Sodann erfolgte die Auf nahme von 88 s" die Prüfer, welche alles in bester Ordnung gesunde», erfolgte einstim mig die Entlastung des KalsiererS. Ans weiteren Antrag der Vorstandlchast des deutsche» Gesamtvereins erklärte sich die Ver sammlung prinzipiell einverstanden, wenn nötig, eine Erhöhung deS Mitglicderbeilrages von 0 auf 7 Ml. elmrelen zu lassen, auch wurde beschlossen, der Nnterstütznngskasse für deutsche Landmessei mit einem jährlichen regelmäßigen Beitraa von 25 Mk. beizutreten. Ferner schloß man sich einer an den Reichstag zu richtenden Peli- kion laiibniksserischer Fachvereine an. welche darauf gerichtet ist, daß der 3 0 Ablatz 1 und 8 36 der Reichsaewerbeordnnng aus die Praxis der Geometer keine Anwendung finde. Herr VermessungS- inivektor Na»»iai»i-Ehem»itz erstattete bann Bericht über die letzte Hauptversammlung des deutschen Gclamtvereins in Düsseldori. Auf Vorschlag des Borslandes wurde weiter beschlossen, die Feier des 50iäl>rigen Bestebcns des Vereins praktstcher Geometer im Königreich Sachsen am iO. September 1904 in Dresden abznhaltcn. Bei der Neuwahl der Bvrstandschast wurden die bisherigen Mit glieder, die Herren Ucberall als Vorsitzender. Winkler als Schrifl- tnhrer und Hang als Kassierer, mit großer Mehrheit wicdergewählt. Den Schluß der Verbniidlnngen bildete noch die Erledigung ver schiedener interner geschäftlicher Angelegenheiten. — Den Sonn tag 'Nachmittag stillten instruktive Besuche der Deut- 'chen Städteausstellung, und zwar der 2. Abteilung, Stadterweiterung, Baupolizei- und Wohnungswesen, der Wetter warte des „Dresdner Anzeigers" und der Automobilseuerwchr aus. Am gestrigen Tage wurde das Stadt-Ver- mcssungsamt eingehend besichtigt. Hierbei fanden im Stadt- Haine An der Krenzkirche Nr. 18 durch Herrn Vermessungs- Inspektor Wolf Erklärungen über die Neuvermcssung nebst Aus- hme von II neuen Mitgliedern, so daß der Verein nunmehr Mitglieder zählt. Herr Kassierer Harla-Radebeui berichtete über : Kassenvrrhältnissr des Vereins. Aus Antrag der Rechnung«- Herr Vermessungsingenieur Fischer gab Erklärungen über die Bervielfältigung von Plänen, und Herr Lithograph Mittelbach brachte Vervielfältigungen von Plänen durch Lichtumdruck aus Metallplatten unter Anwendung von elektrischem Licht praktisch zur Ausführung. Herr Vermessungsingenieur Diebe machte Mit teilungen über daS Nivellementsnetz, während Herr Vermesstinys- direktor Gerke sich im besonderen über Organisation des Ver messungsamtes, Allgemeines, Bebauungspläne usw. verbreitete. Auf ungefähr die gleichen Punkte erstreckten sich die Führungen im Vermessiingsamt Gcmandhausstraße 'Nr. 7. Außerhalb der Amtsränme des Vcrmcssungsamtes wohnten d>e Kongreßteilnehmer unter Führung verschiedener Herren einer Vorführung der Ver wendung des Heliotropenlichtcs beim Winkelmessen nach den trigonometrischen Punkten Wolishügel und Franzenshöhe, von Meßplattenvergleichungen am Eomparator, von absoluten und relativen Nivellierlattcnvergleichungsn, non Meßbandvergleichun gen, einer Detailmessung und eines Probcnivcllcments erster Ord- nung bei. Außerdem werden den ganzen Montag über Polygon- punkt-Vermarkungen in der Vorstadt Löbtau auf der Wilsdruffer Straße vorgcnommen. — Infolge des prächtigen Wetters am vorgestrigen Vormittag batten sich viele R ei i e l nst ige auf unterem hiesigen Houpt- bahnhofe einaesunden, um Pnrtten nach der Sächsischen Schweiz obec in der Richtung noch dem Planenlchen Grunde zu unter nehmen. Früh versammelte» sich die Mitglieder deS Evangeliichen Arbeitervereins, um mittels Gesellschasts-Sonderzngs einen Aus flug nach 'Nieoerneukirch ansmführen. Die fahrplanmäßigen Züge, die in der Richtung nach Schandau und Freiberg verkehrten, ver mochten den Verkehr nicht zu bewältigen, so daß sich die Staats- bnhilverwaltnng genöiigt loh, Extrazüge tn Verkehr zn letzen. So wurden insgesamt am gestrigen Tage a»f genannten Strecken je 16 Sonderzüge abgelasien. Aber auch auf den übrigen hiesigen Bahnhöfen war ein ziemlich starker Andrang. Die Mittaaeziigc waren iämtllch mit Verstärlnngswagen versehen, um alle Passa giere an das Reiseziel besindern z» können. Auf der Leipziger Linie war außer den sabrplanmäßigcn und sonstigen regelmäßigen «onnlagszüge» noch ein Gciellschatts-Sonderzug eingelegt worden, welcher die Mitglieder des Hallenser HausbesitzerverelnS nach nniercr Residenz brachte. — Im Vcrkebr mit Ost- und Nordseebädern sind mehrfache Neuerungen eingetrcten. Nach dem Seebad Lohme ist der Tampferverkehr <>nit Dampfer Saßnitz) aufgehoben worden, die Beförderung kann nur aus dcm Landwege über Stralsund— Saaard erfolgen. Ferner sind die Fahrten des genannten Dampfers zwischen Göhren, Saßnitz und Arkonn eingestellt worden. Ter Bahnhof Roßwein ist in den Verkehr mit dem Nordseedad Borkum eiiibezogen und direkte Gepäckabfertigung dahin erngerichlet worden. — In der VortragShalle derDentichen Städte - Aus stellung (links vom Hauvteingnnge an der Slnbel-Allee) wird heute nachmittag 5 Uhr der Vortrag über den Großen Garten ;n Dresden (mit 80 pinchlvollen Bildern von Max Herrmann) wiederholt. Daran schließe» sich Bilder an» Dresden- Groß industrie und Großhandel: Emil Wünsche Nächst, Ungrr ». Hoff man», Vereinigte Fabriken photogravhiicher Papiere. Sektkellerei Bussard. Die Vorträge dauern nur noch bis zum 31. Juli. Der Eintrittspreis ist durchgehend auf 10 Psg. ermäßigt worden. — Am Donnerstage wird im Parke der Deutschen Städte-Ausstellung das 8. der beliebten Doppel- und Monster-KIrnzerte stattsinden. Außer der bewährten Kapelle des König!. Sächsischen 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 unter Leitung des Herrn Musikdirektors Schröder ist es dem Musik ausschuß gelungen, die Kapelle des Köwgl. Sächs. Jnfanterie- und Waldhornbläser zählt und dadurch in der Lage ist, «in be sonders abwechslungsreiches Programm zu bieten. Am gleichen Tags findet von 6 bis hi.? Ilhr abends die letzte Gesangs- aiifführung Dresdner Schulkinder vor den Ferien statt, während bei dem am Freitag stattfindenden Konzert« der MännergesaiiZverein „Eintracht", unter Leitung des Tonkünjt- lers Herrn stranßky, Lehrers am König!. Konservatorium. Mit wirken wird. — A» dem König!. Kunstakademie-Gebäude auf der Vrühlschen Terrasse sind die seinerzeit zum Teil beieitiaten Sockel in den letzten Tagen wieder beigestellt worve». Dir Ab tragung wurde zu Aniaug des Jahres I960 vorgenommen. um daS GivSmodell einer von Prost BctzrenS-BrcSlau eulwoifeurn Sphinx« gruppe dort auszuitrllen. Aus der link« vom Emgnugr bclegrnen war bereits vorher die setzt »och dort befindliche, den Hellenismus veranichaulichende sitzende Figur placiert worden, die von dem Bildhauer Georg Bernkops, einem Schilling-Schüler,
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