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Dresdner Nachrichten : 04.11.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188711047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18871104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18871104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-11
- Tag 1887-11-04
-
Monat
1887-11
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.11.1887
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Hicht-relcaramme >?!ur m etvein Ti'ktle brr «lullaie > vauidur». «ovlir. Dir i»»»illlik tOkneratkonInt beglaubtot ob dealt die «Nette utier den »eut. ich»» Nrtprunti »er «ach Spanten perlantten Lvrtie. Pari»,:«, Oiovbr. Die he»tt,e ledallr ttver »n« Canvertt»»«- prijekt erregt ernlie Belorgntllr. Man ginnt» teonOl. doh va« Mtnt- «tertuin Oie ililaiorNSI eMIl >mv da» Prntelt angennuniie» ivtrO. esunnltnlieFialil.nie» tiatlc» Par »er Liiinng Bcrntlninge» nv. -pari«. '»ovl». Die Rechte »etchtng. nn» »er 0p»peritan».ivor- tage keine Neg>e»i»g«irage z» machen, tnnvein »»r die gnonziellc Sette zu krttiitre». 32. Jahrgang. Ausl. 44,000 Exempl. S ?a«<rl»8t»v !i LI AK HI«»«« lernnpnavliülvllv und Partien«. R«, R», R»R»S>> X,-. 1!i82. Oornplvtztz« 13i'n>utz- n. Linelvi--Vu»!8tzg,tzt.zin86ri. Xar «Ixvne« L'ubrllutl. klll>8«ts I'retss. I'rvIvIiUelier krnnea. NriiksteVörskii-Telearamme Stettin,:!. Nop.Gcircideinark«. Wetze» kleine»«, inen >51—lOO, »ipp.-Tec. IO.-.SU. -April-Mai >73,:,:-. Rangen kleinen», loca Ii:i—lll>, N»u.< Teermvee i 18.00. «peil Mai 127,50. Rnbat rubig. Npobr.-Teebr. 17,70, 7tp>iI-Ma> 10. Lpitiluo unueran».. Ine» atine Ftti> 07.00, >»It ,50 Mark, rraulmnklcuer t!>.NN, mit >7N Mark! »tonkmnllcner 35,70, Rovdr.-Dec. —, Aptii-Mai INI,NN. Pclraicnul in.So. t !!t > c« I a » . 3. Noppe. tOltiecidc- l ma,li>. Spiritus p>. It!t,L.Iuo-z„cxcI. 50 Mk. Är>b>nnn,»nt>nni>e Ron. Der. 17,50. Ranne» Rande. Dee»>. >2ti,Ott, Teccuipe: Ja»»», I22,t-„, NIneii Mn, >27.tttt, Nnlioi Ronde..Deede. >8.5-'. OtpeN-Mai —. -Zinkt Hoitcnioiicmaelc U-.lo Oez. - Melier l Schon. Dresden, 1887. vszxi ll»Not 187S FRÜH«, kolrbarott«. l'ol2dv8iltL0. komrivk Hauioks, Kürschlermeißer. I» LVSltliiSrntran«« LS. L kdLbLrber-Ueill, IN mo/;on8tilrl!vl>d, vvrdanniiC8l>otc'>i'do>'nd, irolilsehmoelcolld, vorrü^liolivr tZualität. M. Koftliolljeüe Ales-c,l. nm Hto^enlljor. A mit Vi iittliitlnir ist dio bosto I-'nsskolclvidiing', vvc-Ielio niclit drüalct, dia Ans- dü»8tun/z nielit liindork. sc-br rvni'm hält ntni 'ladtireb 7.u Vc-riiiitnn/z viol'-r Xranlc- Iieitc-n rresontlidi boiti.lgt. van bostem 8ek»Iitii«ot spoeic-II dn/u .»NMtaitiKt, in dar Haltburkoit dam I,sdvr ^Isielistoliond, tortisst iiiili^-kt RI. RV. I »Iii is tiiB« ! vorni. üiolt-Iiiviitsdinoiäür 8 klioto.^rapdi.ZoIi-rlrtiZt. ^telior ^ RDrv««Ivn, I'introi'sliiisso 38, pl. IivlÜL l'l ot.»!'. iläKtziAiüri»L!-8(IiiiIintzi!( ti!«» (lllii'at'I ' Kwiikhrit des Kaisers, Bcsnch des Zaren. Äustiaden dcc>RiicbStalkcS, Lr?il!mianaeleaenl>cit. Centralbalnihvsssraae, Mainentpsiokoaraphien! 1 Apltgr». und Schnelljchcr, Jenny Lind in Dresden, Hohe ?;leischprciic, Gerichlc-verliandlunnen. Neust. Casmo-Concert, Stranviisfairc. , O ^ ». ^1 VvVL» k'r-»n«ni»t,-. 7, I I. Xneli »U8rriirt8 ?rei8li8to un<> Llu8ter sraneo. ikermawortlicher Slednktcur dir Politisches De. Eintl VIerev In Dresden Tic Wicdkrticilesnng des Kaisers Wilhelm macht erfreuliche srorlichritte. Äuch während seiner Krankheit hat er sich von der lstMiina seiner Ncncntenpflichtcn nicht abhalten lassen; er ar beitete, so weit dies sein Kistperzustand gestattete, und achtete dabei der Warnunaen der Aerzte nur wenig. Die Erkältung, die den Kaüer Wilhelm einige Tage an'S Bett fesselte, hatte er sich durch die Nlickiahrt von der Jagd im offenen Wagen zngezogen. Zwar hatten dies die Aerste verboten, aber der Kaiser kennt auch bei seiner Person keine Schonung. Er ist der Meinung, daß er kcm Zeichen der Schwäche oder Verweichlichung zeigen darf. Aus dieser Anschauung erklären sich seine fortgesetzten Erkältungen beini vsseiitlichen Auftreten, wie im Frühjahr bei der Grundsteinlegung zum Nordostsec-Eanal u. s. w. Sollte sich der Kaiser, infolge wieder holter Erfahrungen. künftig mehr den fürsorglichen Anordnungen der Acrstc anbcguemcn, so würde — das bedarf nicht vieler Worte - das Volk seine hohe Meinung von der Pflichttreue des Kaisers dadurch nicht um ein Stäubchen schwächen lasse». Umso berech- tister ist die Empörung des Publikums über den schmählichen Miß brauch der Erkrankung des verehrten Monarchen zu gemeinen Bvrsl'iizwccken. Dieser Unfug ist diesmal in großem Umfange «iMirbe» worden. Außer der Berliner Börse wurde auch die zu ocautmrl durch gefälschte Nachrichten über eine bedrohliche Wen dung der Krankheit des Kaisers alarmirt. Hoffentlich erwischt mau einmal einen jener Börsenjobber, die vor keiner frechen Lüge und Täuschung zurückschrecken. um die Kurse zu werfen! Selbst das Millionen thcure Leben des ehrwürdigen Monarchen muß ihren nichtswiirdigen Spekulationen dienen. Aber die großmäcktigc Börse selbst stellte sich mit der Leichtgläubigkeit, welche sie hier an den Tag gelegt, ein sehr übles Zeugniß aus. Von welchen Zufällen sind die Vermögen au der Börse abhängig! Eine plumpe Lüge „Lohns" wirst die Kartenhäuser über den Hausen! Wenn die Rohr- voslkarten und Briefe, welche sich als erbärmliche Bubenstücke hcrausslcllten, mit dem Namen „Gottlicb Schulze" unterzeichnet gewesen wären, hätten sie die seinen Bankhäuser, die sie empfingen, iowrt als Schwindel erkannt. Da sie aber mit dem würdigen Mimen „Evhn" unterschrieben waren — und welches Berliner Paulhauö zahlte nicht einen „Eohn" zu seinen Agenten oder Zu- trcibcm f — so sprach für diese Börsenfürstcn sehr Vieles dafür, daß doch etwas Wahres an der Sache sein könne. Denn Herr „Lohn" ist ei» sehr unterrichteter Mann — man kann nicht wissen, „was äie Sache iS". Wenn dem russischen Kaiser die Reise nach Berlin dnrck die Lctwiikung des Kaisers Wilhelm in gewissem Sinne erleichtert wird, indem man sie dem russischen Volke als eine Art Krankcn- bciuch darstelleu kann, so muß doch deutscherseits immer wieder betont werden, daß wir auf das Wohlwollen des Zarenreichs jetzt tci Weitem nicht mehr so viel Werth legen wie früher. Seit dem Vciiutl Italiens zum deutsch-österreichischen Bündniß haben die triedeustcrenschen Elemente in Rußland wie Frankreich sich eine ganz andere Zurückhaltung aufzulcgen, wie vordem. Wenn der Zar sein Reich wieder betritt, findet er dasselbe in einer weit un günstigeren politischen Lage, als zu der Zeit, als er cs verließ, um sich nach Täncmark cinzuschissen. Die Stimmung in Berlin gegen Rußland ist kühler denn je. Man kann sie in die Worte zusammcn- sasscn: Macht Ihr Russe», was Ihr wollt; wir sind auf Alles ge gißt und wissen, was wir z» thun haben. Das Zarenreich darf auch aus die passive Förderung seiner Machterweitcrungszwecke durch Deutschland nicht mehr rechnen. Es erntet nur die Früchte icmcS Verhaltens gegen »ns. Rußland verschloß sich bisher hart- ucukig der srenndschastlichen Haltung des Tcntichcn Reichs und suchte durch Bekämpfung und Verleumdung der deutschen Politik iu der Presse und durch das Hinncigen zu Frankreich einen unge bührlichen Truck aus uns auszuübcn. Es wollte Deutschland von iemer Friedenspolitik abspenstig und für seine Uebergrissc und MachtiiimachSgcliiste gefügig, ja dienstbar mache». Damit ist es aus. Ter Zar kehrt, seitdem Erispi in Fricdrichsruhc war. als ein iu der Macht geschwächter Fürst iu sein Reich zurück. In Berlin wird er. so flüchtig sein Aufenthalt dort sein mag, erkennen, wie wcl er sich verscherzt hat. Die sriedensbcdürstige Welt, die arbeit same» Volker und die ungestörte Entwickelung der Kultur haben gleichmäßig Ursache, sich dessen zu freuen. Am 21. November wird der deutsche Reichstag zusammcntretc». Mau behauvtet, die diesmalige Tagung werde kürzer dauern als sonst. Es bestehe allseitig die Absicht, langwierige Verhandlungen :» oelmrideu. Soweit dres ohne der gründlichen Ärrattnmg der Vorbaudtungsstossc Eintrag zu thun, geschehen kann, ist dies recht löblich. Aber es ist nicht abzmchen, wie das möglich sein soll. Tie Frage der Kornzölle und die Beseitigung des JoentitätSnach- weues des Getreides läßt sich doch unmöglich über's Knie brechen. Tie InvaliditäkS-und Altersversicherung der Arbeiter kann man doch unmöglich kurzer Hand abthnn. Letztere Vorlage wird, wie ein Wasch zettel verkündet, dem Reichstage vor Neujahr keinesfalls zuachen. Tic Gruudzngc selbst, welche vollkommen fertig gestellt sind, dursten binnen Kurzem der preußischen Staatsregiernng übermittelt und dabei, wie in früheren Fällen bereits, das Ersuchen ausgesprochen werde», darüber den BolkSwirthschaltsratb zu hören. Danach ist es wahrscheinlich, daß diese Körperschaft noch vor Weihnachten cinbe- inien werden wird. Ueber die Frage: welche Ausdehnung die Atters- und Invaliditäts-Versicherung erhalten soll, twiro erst cnt- idueden werden, nachdem die hierzu berufenen Körperschaften und Peböiden ihr Gutachten und Urtbeil abgegeben haben. Grund- 'nhlich fei, so heißt es, der Gedanke festzuhalten, daß alle den be züglichen Klassen angchörendrn Personen ohne Ausnahme in die Altersversicherung eintrcten würden, daß der große Wechsel solcher Leute in den einzelnen Betrieben sonst dahin führen würde, daß Tausende dir von ihnen erworbenen Ansprüche wieder verlieren würden Anscheinend bcrübren die Gnindznge diesen Grundsatz gar nicht und gehen von dem Staiidvunlie ans. daß alle Arbeiter, auch die nicht in der Unfallversicherung befindlichen, ciuzuziehen seien. Die Kosten für die Altersversicherung sollen vom Reiche, von den Arbeitgeber» und den Arbeiter» getragen werden. Gelegentlich der Kornzölle wird der Reichstag auch sich über die Frage der Erncucruiig von Handelsverträgen äußern. Es ist ein Widerspruch in sich selbst, dag zwei Staate» die engste poli tische Freimdschast pflegen und doch iu einem wirlhichastticheir Krieg mit einander begriffen sind. Teutschtaud und Oesterreich, treue Wafsengesährlen, bekämpfen sich doch im Zvllwcscn auf's Er bittertste. Die deutsche Erhöhung der Kornzölle richtet zwar ihre Spitze hauptsächlich gegen Rußland und seinen künstlich verbilligten Roggen, aber sie wessen gleichzeitig auch die landwitthichastlichen Erzeugnisse der beiden Hälften der österreichisch-ungarischen Mo narchie. Letztere erwidert diese Erschwernis« seines Absatzes durch Erhöhung seiner Jndnstriezölle. In Folge dessen hat die deutsche ReichSregier»ng in Betreff des Handelsvertrags mit Oesterreich eine Note nach Wien gerichtet, welche darlegk, oaß durch die 18811 in Oesterreich-Ungarn dmchgesührle Zollrevision die handelspotitische Situation geändert sei und Verhandlungen über den österreichischen Vorschlag aus den Abschluß eines Tarifvertrages nicht eingelcstet werden können. Dagegen schlägt die deutsche fli'eichsregiemng die unveränderte Verlängerung des nblaufenden Handelsverlragcs auf ein Jahr vor und es sotten Verhandlungen »n diplomatischen Wege geführt werden. Also abermals keine endgiltige Festsetzung, sonder» nur vorläufige Verlängerung des Bestehenden! Der Industrie ent zieht man auf diesem Wege die für dir Gedeihen so nvthmcndigc Sicherheit der Slcügkcit. Welcher Industriezweig kann sich ein- richten, wer kann einen zuverlässigen Voranschlag machen, wenn er immer befürchten muß. daß seine sorgfältigsten Berechnungen durch eine Berändcrimg der Eingnngszölle über den Hauten geworfen werden? Bezüglich der parlamentarischen Untersuchung der Wilsouschc» Schmutzerei wechselt in Frankreich alle Tage das Bild. Der Aus gang dcS Unternehmens erscheint zur Zeit noch als durchaus un gewiß. Die Eine» glaube», die Kammer werde die Einlcitnug der Untersuchung überhaupt ablehuen, die Anderen, sie werde zwar dieselbe vornehmen, aber allmählich cinschlafen lassen, Andere wieder dringen aus genauestes Eiudrmgen und schviiungsloscs Brandmarken der Schuldige». Unbefangene Geister, die der Sache ans den Grund gehen, spotten, daß gerade die Abgeordneten von einem so »eiligen Tugeudciscr erfüllt leie». Man findet die Richter, die zur Unterjochung von Schmntzgcschnlstcn eingesetzt würden, selbst büchst verdächtitz; ihre Entrüstung komme zu plötzlich, um aiisrichtig zu sei». Hätten di? Adgeordnetei: etwa die Tbatiache», die man vor bringe. nicht schon linkst gelauntf Gc'chn'.' nicht Alles unter den Augen Derer, die setz so empört'thun nno sich als Richter um spielen wollen? Ja. seien die ehrenwerihen republikanischen Abge- ardnetcn nicht selbst ine Mitschuldigen Wilsons und etwa um ein Haar besser ? Vor nach nicht zu langer Zeit wählte die Kammer Herr» Wilson in die Budgeitvimniisivn und gab ihm das wichtige Amt eines Generalberichterstatter's. Ein ehrliches Blatt, die De- bals, halten den Abgeordneten einen böien Sittenspiegel vor. „Bevor Ihr Rechnung verlangt, legt erst selbst welche ab! Ist die Unsitte, die Ihr bei Wilson brandmarkt, nicht die Enrige? Wenn Ihr auch keine Orden und Stellen »m Gold verkantt habt, habt Ihr nicht mit Empfehlungen geschachert, um Eure Wähler zu er kaufen ? Habt Ihr nicht das System zu Empfehlungen zur höchsten Blülhc gebracht? Habt Ihr Nicht die MiniiteriathureauS belagert, um Begünstigungen aller Art für Eure Wähler zu erhalten? Ist die skandalöse Demoralisation nicht Euer Werk ? Hier ist der Punkt, wo man reformire» muß, das erwartet das Publikum von Euch. Eine Untersuchung ist nicht »öthig, nm Euch ausznllären: dazu bedarf cs nur Eurer eigenen Gewissensfarschnna." Es ist die Stimme eines Predigers in der Wüste, die sich in oieicn zürnenden Worten hören läßt. Aber gerade weil die republikanischen Abge ordneten alle mehr oder weniger schuldig sind, nm so erpichter be harren sie daraus, einen Süudenboc! zu bekommen. neueste TtlekramiiZc ver ..Tresvuer Nackr." vom 3. Nov. Berlin. Der „ReichSanzciger" meldet: Da? Befinden des Kaisers gestattete, daß derselbe um 1 Uhr das Bett verlassen und den Vortrag des Chefs des Militärkabinels entgegen nehmen konnte. — Bei der Sonnabend stalifindeiideii Hosjagd bei Springe, zu der der Großhcrzog von Hessen eiulrisst, vertritt Prinz Wilhelm den Kaiser. Zu der am 12. ds. bei KöingSwustcrhauscn abzuhal- tcndc» Hvsjngd wird Prinz Ludwig von VnNcrn aus München hier erwartet. Am 2-1. und 211. November werden König Albert und Prinz Georg von Sachsen als Gäste des Kaisers in den Eolbitz- Lctzlinger Forsten am Roth- und Damwild lowic auf Sauen inge». — Der dcnliche Landwirlhichattsralh ist heute hier zusammengelre- ten. Der Minister für Landwirlhschast. Dr. Lucius, begrüßte die Versammlung Namens der prcusnschen Regierung und tagte: Die verbündeten Regierungen werde. den Beschlüssen des Landwirth- schastsrathes volle Beachtung scheuten. Die Regierung stelle die fiskalischen Interessen nicbl in den Vordergnmd. sondern habe in der Zollpolitik in erster Linie die wirlbschastliche» Interesse», be sonders die der Landwirthichast im Auge. Es liege nicht im Inter esse der deutschen Landwirlhschast, ohne Nolh die Zollpolitik anzu greife». Die landwirthichaiilichcu Zölle hätten jedenfalls eine» Ausgleich der In- und Auslaiidsprciie bewirkt. Es sei ja bedauer lich, daß die laudwirlhschastbcheu Zölle bisher keine größeren Er- svlgc gezeitigt, allein die Lage der Landwirtlüchatt lasse sich nicht mit einem Schlage andern Tie verbündeten Regierungen würden nach wie vor bemüht sein, Maßnahmen zu treffen zur Erleichterung der Lage der dcntschcn Landwirthichast. Die Ansprache wurde beifällig ausgenommen. Der Vorsitzende v. Wedell versicherte, daß der deutsche Landwirthschattsratd nicht in die Lage kommen werde, sich mit der Regierung in Widerspruch zu setzen. — Dem LandeSkonsi- stormm zu Hannover wurde die kirchliche Aussicht der Leitung der veuttch-lutherischcn Gcniciuden in Kapstadt Worccslcrking, Williams Tow» und Britüh Cassraria, sänrmtlich in Südafrika, übertragen. — Der „Voss. Ztg." wird a»S NewIhvrk telegraphirt: Dem „Ncw- vork Herald" zufolge sandten die amcriknnischcn Anarchisten mit der letzten Post nach Tcntichland mehrere tarnend Exemplare eines in deutscher Sprache gedruckten und von Most Unterzeichneten Rundschreibens, worin die deutschen Soldaten ansgesordert werden, sich zu empören, falls ein Krieg zwnchen Dcutschtaiid und Frank reich ausbrechc. Das Rundschreiben soll unter die Truppen des stehenden Heeres und der Landwehr verthcilt werden. Wien.«.Eine czechische Brochüre, welche daS dciitich österrei chische Bündniß bickämpst und dasselbe mit einer erstarrten Schlange vergleicht, die beißt, wenn sie erwärmt ist, wurde im höchsten Am trag konfiscirt. Wie verlautet, Halle die sranzvsiiche Negierung mchrerc Hundert Exemplare der Brochürc bestellt, die bereits abgc- gcmgcn waren, doch wurde die Sendung an der Grenze ansgehal- tcn. — Wahrscheinlich werden neben einer allgemeinen Verlänge rung des denlsch-österrcichische» Handelsvertrags noch bciondcre Ab machungen berresss der Ziickerprämicn. der Spiriinsstcucr und der Aufhebung deS Appreturverkehrs getroffen. W i c n. Ter Prozeß gegen 18 Anarchisten wegen Falschmün zerei und geplanter Brandsttstung zur Förderung anarchistischer Zwecke steht demnächst bevor. Paris. Zcitungöhausirer, welche gestern falsche Nachrichten über das Befinden des Kaiser Wilhelm ausricsen, wurde» verhallet und wegen versuchten Betrugs verfolgt. — Lamoureux wurde von der Klage der Edeuthealergeiellschast aus Entschädigung wegen Unterbrechung der Lvhciigrinuorstellniigc» sreigeipiochen, muß aber 10,«M FrcS. Entschädigung bezahlen, weil er auch die Eoneerte uu Edeulhcatcr cmslellte. — Der Miuislerrnth beschloß, aus d«r grund sätzlichen Annahme der Rentenumwaudlung in der von der Negie rung vvrgeschlagencn Form eine Kabmetssragc zu macken. Die Ent scheidung hängt offenbar von der Rechten ab. Die Radikalen siird cnlschlvstcn, Alles ausziibieten, um einen Kabinetstturz hcrbcizusüh- rcn. Man spricht bereits von einem bevorstehenden Ministerium Gvblet-Duclcrc. Paris. Dem „Gaulois" zufolge ist der Czar seit einigen Tagen unwohl und bekommt vielleicht die Masern. Berliner Börse. Banken. Bahnen und Renten waren überaus still, österreichische Bahnen schwach, deutsche ohne einheit liche Tendenz, Banken behauvtet, fremde Renten lustlos. Montan- wcrlhc waren dagegen ziemlich belebt und wesentlich höher aus Ge rüchte von dem Bestritt der Saar- und Moielwerke zur allgemei nen deutschen Walzeisenkonvention. Im Knssaverkehr bestand für Bahnen und Banken geringes Interesse; Bergwerke waren fest, Jn- drislriepavicre vorwiegend höher, Hartmann 2 Prozent besser, denlichc Fonds fest, österreichische Prioritäten gcschästslos. Privat- diskont 2 Prozent. ffrnn«»nrt a. vt„ 8. Noucmber. vrrdl» L27,iX>. eiaat»»»«» 179,50. i!»m- bardc» 08,75. Galizier —. r»ao«»er 75,10. ««rar. Nnaar. Goldrente —. LiSconlo 105,00. 80er Nüssen —. Marienburarr 51,10. Laura —. ge st. tv » e », :>. November. Credit 280.00. Staat»«»»» 222,8». i!omdar»ki> 85,50. Nordweftb. 150,75. Marlnoten 01,12. Un«. Credit 280,50. ges«. v 0 r t k. No»br. <8LlnO.> «ente 81.05. «»letde 107,15. Italiener 08,55, StaatSbalin 107,50. Lombarden 181,25, da. Prioritäten —. Spanier 07,50, «avdter 381,00. ctiomanen 192,00. Neue Anleibr —. Türlen —. Fest. London. ». November, «orm. II Ulir 10 Min. Coniol« 102--/,,. I87Z«r Nnsirn 05>/„ Iialicner 07-/,. Lombarden 7'>/„. Nono. Türken Ipror, sundirtc iilmertkaner 130. Iproc. Uiiqar. Golbrcnte 80'/,. Oefterr. Golb» renic 80. Breutz. CoiisolS 100. Egovlcr 73'/,. -Neue CtNivicr 07'/,. Garam. «»abpier 00'/,. lvitomandaiik 0>,„. Snez-OIciten 70-/,. Spanier 07-/,. — Sttm» mnna: Oindlq. — Weiter: Mcocn. ViIN ster » aIN 3. Novbr. Brodullen < Schinih. Weizen Vcr Novkmbev 185, per Mürz 193. Roaoc» per März 110, per Mai 112. Mario < VioOtt klen». 3. November. iSGlub.i Wetten ver November 21.00. ver Marz-Juni 22.7s. ruliia. Lviritu» ver November ->3.oa. vcr Mcn-Augidl 1S.50. seit. Liüböi ver November ss.7L. vcr März-Jom 53.2s. belmnviel. 8 Pr- Lokales uns Sächsisches. — Ihre Kgl. Majestätc n, sowie Se. Kgl. Hoheit Prinz Ac 0 r g nebst Hoher Familie wohnten gestern Vormittag 11 Uhr dem Rcgniem für die Verstorbenen der Kgl. Familie bei. Mittags begaben sich Se. Majestät der König und Se. Kgl. Hoheit Prinz, Georg mit mehreren Kavalieren zur Jagd nach Pillnitz. Die Hei-' laset fand um 6 Uhr in Villa Strehlen statt. — Ihre Majestät die Königin beehrte gestern Mittag die Ausstellung des Knnstvereins mit einem Besuche. — Der kaiserl. und könial. österreichisch»ungarische Gesandte und bevollmächtigte Minister Frhr. v. Herb erl-Nath kcal ist von seinem Urlaube zurückgckcyrt und hat die Leitung der Ge schäfte der Gesandtschaft wieder übernommen. — Das gestrige „Drcsd. Joum." veröffentlicht folgende kaiser liche Verordnung: „Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden deutscher Kaiser, König von Preußen rc. verordnen aus Grund des Artikels 12 der Verfassung, im Namen des Reichs, was folgt: Der Reichs tag wird berufen, am 21. November d. I. in Berlin zu- sammciizntretc». und beanstragcn wir den Reichskanzler mit den zu diesem Zweck nöthigcn Vorbereitungen. Urkundlich unter Unserer .Höchst eigenhändigen Unterschritt und bcigedrucktcm Kaiserlichen Jiisicgcl. Gegeben Berlin, den 31. Oktober 1887. gez. Wilhelm, ggez. von Boctticher. — ES bestätigt sich, daß der Plan der Errichtung eines einzigen Ce n tr a l d a h n h o s es >ür Dresden ansgegcben ist. Erst seitdem das Königreich Sachsen in den Besitz der Berliner Bahn ge langt ist, konnte eine freie Verfügung über die Dresdner Bahnlinie getroffen werden. Man neigt sich nun im Kgl. Fliianzmunsterlum dahin, die beiden Balnihöie in Neustadt und die beiden »> Altstadt in «c einen zu verschmelzen. Das Projekt der Vereinigung des Leipziger und des Schlesischen Bahnhofes nähert sich seinem Ab schluß tes ist-übrigens die t>. Bearbeitung dieser Frage) und soll allcii Bedürfnissen des Verkehrs und Betriebs entsprechen. Doch wird es wohl noch einige Monate dauern, che es, nach dem Passircn aller Instanzen, die hierbei bethciligt sind, zur Vorlage an den Landtag reis ist. Nicht minder wird an dem Plan einer Vergröße rung des Böhmischen Bahnhofes gearbeitet. Die Staatsregiernng ist im Besitze des angrenzenden Areals, svdaß ein Bahnhof, der aus 40—50 Jahre den Vcrkehrsbedllrsnisscn genügt, wohl zu be schaffen wäre. — Wie bereits kurz erwähnt wurde, wird in den nächsten Tagen Herr Ottomar 2 ln schütz ans Lissa in der hiesigen Kunstgc- werbehallc einen elektrischen Schiiellscher ansstellen, und dürste derselbe lebhaftes Interesse finden. Die große Bedeu tung dieses Apparats steht m engster Verbindung mit der der Photographie und speziell der von Aiigcnbl icksbildcrn. Vor Kurzem hat die Akademie der Wissenschaften in Paris eine genaue Photographische Ausnahme des ganze» Hinimelsgcwölbcs mit WM bis 7000 Platten und die Herausgabe eines daran» basirten Stcrii-AllaS bv» ca. 1500 Blättern, welche die genauen Orte von »iiiideslens 20 Millionen Sternen bieten werden, beichlvssen. Der Physiker finrt mittelst der Photographie leicht die kvniplizirtestcn Speltreii und hat dmch Momciilbilder die Porträts der Blitze dom Himmel geholt. Ferner kann man sagen, daß die Angcnblicksbil- dcr, wie sic besonders Heir Ottomar Allschütz geliefert hat. aus manche Disziplin des menschlichen Wissens und Schaffens geradezu iimgcsiallend wirken. Die Porliegenden Bilder von An schütz sind zweierlei Art: D,c einen bieten die Momentaufnahme einer Situa tiv»; cs sind köstliche Porträts und Genrebilder ans dcr'Thierwcll, die man mst dem größten Genuß bctrachlct »nd immer wieder be trachtet. So z. B. 21 Blatt von Rehen und ebensovicle von fuchsen. Heulich kommt ans dem Einen der neugierig schüchterne Hharnktcr des flüchtigen Wiederkäuers und aus dem andcicn der
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