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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.05.1922
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1922-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220516028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922051602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922051602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-05
- Tag 1922-05-16
-
Monat
1922-05
-
Jahr
1922
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.05.1922
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Li- 227 «ern—er »an»e,«tzt.n ^ 2 «r. LL, Die»»,,«. 18. Mal I«k >sene s Einigung mit der russischen Delegation? nrunüsavlichen Auftastung dieser Ltaalen. daß die Ver- gaugeuheit Europa», soweit sie von -er heranaewachseneu Generalion erlevt wurde, nicht ohne weiteres liquidiert werden kann. Hätte die russische Antwort nur diesen Ge- danken, nur dreien Anspruch de» Verzichts auf Vergangene» enthalten, die Konferenz würde das russische Thema t« der Tat begraben haben. Aber da fand sich in TsctzilscherlnS Abrechnung doch noch >0 etwas wie eine Brücke, die man. ohne sich etivas zu ver- geben, beichreitcn konnte, und. wie die Ereignisse zeigen, auch bcichreiicn wird. Tichitscherin schlug rwr. den ttomvler der siuaiizieilen Streitfrage» mit Rußland einer gemischten Sachverständigen Kommiisivn zu übertragen, die ihre Arbeit .zu einer Zeit und an einem Orte beginnen würde", über den ein gemeinsames Abkommen befinden sollte. Diesen Gedanken grisf Llovd George, der mit lebten Kräften für den El folg seines Genua Werkes kommt, behende auf. lind nmS er auS ihm zu machen veritand, ist OAsächüch ver- blüsseitd Rach den Borichlägen SeS englischen Premiers soll die Konferenz der Sachverständigen, zu denen in diesem ,'lalle natürlich auch die Ministerpräsidenten gehören wer den. im Juni nn Haag slattftndcn, und während dieser Be ratuirgeii wnd ein allgemeiner Burgfrieden auf der Grund tage der Gegenseitigkeit angenommen werden. Amerika hofft man für die Teilnahme gewinnen. Deutschland und Ruüland davon anS-schließen zu können! Natürlich! Deutsch land hat ja seinen Rußland -Vertrag: es interessiert sich in folgedessen nicht datür. was London und Paris mit MvSkan abmachen. Und die Russen können eS ia nur begrüben, wenn man unk ihnen aber bäum wettcrverimndelt und den Ge danken des ruijischen Wiederaufbaues nicht ganz fallen läßt. DaS Wandelbarste aber an diesen Plänen ist die Toi loche. San Lloud George Bo Mion no<!> heibem Kampfe dainr aeioonnei! zn haben scheint, Frankreich »iscr. das in Genua um die Russen wie um die Pest her umgeht, wird uu Haa g, so hofft »ran. noci einmai nilt ihnen am Konferenztisch üben und m:> ihnen ver lmudelu: Frankreich. da0 rwn einem Burgfrieden ewig nichts wissen ivvtzie, labt sich zur Anerkenntnis eines solchen, und wenn auch zunächst nur aus Beit, herbei. Wae niub hier im Spiele gewesen sein? Am Soiinabcnd vor mittag, noch erklärt Barthon. .-Sie ,'i in e re>se» der französischen Regierung i-erhiu-erteil die französische Delegation, eine Anuoort auf das russische Dokument zu erörtern", «frank reich verspreche sich nichts von der Einsetzung einer Koni Mission, Frankreich erblicke iin BurgsriedcnSpakt ein« „Ge inhr". Und am Nachniitiag, nach zweistündiger Unter- redung mit Lionü Gevrcge. spricht derselbe Barthon bereits mir einer Selbstverständlichkeit von den kommen de» Sachverstäudigeilverauingen, die man Lloyd George nicht zugetraul hätte, tobt den Burgfrieden und spricht die Hoffnung aus, uicin werde mit den Russen sicher zu Resul taten gelangen. Ein Rätsel'? Weniger, aber ein sicherlich für Frankreich ausgezeichnetes Geschäft. Denn irgendein Tauschobjekt wird sn Lloyd George geboten haben. Ans »eiteren, Himmel fallt Barthon mit seiner bekannten Hart- zäckigkeit nicht nm. Und nun brauchen wir unS nicht lange den Kopf zu zerbrechen, worin dieses Objekt besteht. ,frank- reich und England haben sich wechselseitig gewiß manches zu btcten. Aber nur eins kann Frankreich bestimmen, nur ein» Frankreich zur Aufgabe eines Wochen hindurch ver tetdigten StandvunkteS veranlassen. Das wäre die Zusage, daß es gegen Deiü'chlgnd freie Hand l>rkommt. daß cs am ,11. Mai nicht mit dem Widerspruch Englands zu rechnen braucht, ja vielleicht sogar auf dessen smnpathtsche Haltung zählen darf. Wir wissen noch nicht, ob oaS neueste Kom promiß zwischen London und Paris aus diese Weise z» standegekvnniieu ist. Erst am Ende d"S ManalS v'.rd sich daö erweEen. ?!l>er schon jetzt, wenn wir Für und Wider gegeneinander Hallen, scheint sich die Annahme zu bestätigen, «IS ob wir die Rechnung auch dieses Geschäfts zu begleichen hätten. Llond George, der die .Konferenz von Genna nm seiner innerpviitischen Stellung willen zmn Erfolg stempeln mup. bringt einen Abglanz dcS BurgsriedenSpakleö, eine Klärung der russischen Frage, das gerettete englisch-franzö sische BundeSverhältniS mit nach Hanse, Barthon dagegen die Sicherheit für Frankreich, iu der Verwirklichung seiner Gewaltpiäne in Deutschland nicht gestört zu werden. Soweit die munnabliche Rechnung der Alliierten. Aber schcn jetzt zeigt sich. Sah man sich in einem Punkte, wahr scheinlich sogar in mehreren, gründlich verrechnet hat. Die so schön gedcxbte Konferenz im Haag wird die russisch« Zustimmung nicht sindeu. so lange Rußland dort nur tu einer Nebenkommi'sson verirrten sein soll. Tschiticlwrin hat das mit ^railickender Deutlichkeit in seiner Rote vom Sonn tag an Schnürer zum Ausdruck gebracht. Und was sollen Beratungen über rnsnstste Angelegenheiten, wenn Rußland selbst von ilincn gar nichts wissen will? Sie wären eine offene Dorhe-t. über die kein Wort verloren zn werden braucht. Aehnlich v'.oblematüch steht cs mit Amerikas Teil nahme, kne ange'oiich davon abhangcn soll, dag daS ganze russische Problem non neirem behandelt i*rrü und daß die Verträge von plcrmrllo und Riga annulliert werden. Auch hiergegen mir- sich Rußlands Widerstand ivenden. Und was dann nmh aus der Haager Konferenz werden kann, ob der französisch englische Ausgleich, der in Paris und London zunächst viel Freude errrgt haben mag. aufrecht er halten bleibt, das wird sich zeigen, wenn Rußlands be achtenswerte Einumnde. die keine geringe Ueberrosehuns hervoraerufcn haben dürften, sich anszinvirkcn beginnen. Dr. Kermes' Besuche bei Mitgliedern der AeparalivnskonimWön. Paris.^15. Mai. NeichSsinanzminister Dr. HermeS, der am^ Sonnabend den Vorsitzenden der Reparation»- kommissson Louis DuboiS besucht batte, stattete heule dem englischen Delegierten Str John Bradbnrv, dem belgischen Delegierten Dela Eroir. dem italienischen Delegierten Salvage Naggi. sowie dem amerikanischen Ver treter bet der ReparationSkommnsion Bonden Besuche ab. Die Besprechungen nehmen morgen ihren Fortgang. <«stk.s Paris, 15. Mar. Ministerpräsident PoincarS hat henke vormittag den Vorsitzeirden der R'parationS- kominissivn DuboiS empfangen. HavaS gibt an. daß Dubais im Laufe der Unterredung mit dem Ministerpräsi denten die Mitteilung über seine Besprechungen mit dem deutlclren Financminister gemacht hat. iW. T. B.) Paris, 15. Nlai. Die RevarationSkommtssion dementiert die Meldung, wonach die deutsche Delegation in Genua in offiziöser Weise mit der französischen Delegation bezüglich der ReparationSsrage in Fühlung getreten sei. Die französische Delegation habe diese Frage weder mit der deutschen Delegation, noch mit einer anderen besprochen. Eine AmneMe Leronds. tT.r»btnieldnnannkie,B«r1t»«rL<hrtkrlettu>«q> Ovpeln. 15. Mai. Löte hier verlautet, wirb General Lerond ans Anlaß der Ucbergabe der vbcrschlest- schen Gebiete an Deutschland und Polen eine all gemeine Amnestie für solche Personen beiderlei Nationalität erlassen, die seit dem letzten großen polnischen Aufstande wegen Widerstandes gegen die Verordnungen der Interalliierten Kommission mit Gesängntssrrase bis zu zwei Fahren bestraft worden sind. Verzögerung der Ratifikation de» Äorridorvertroges. «Drahimtldung unsrer Berliner Gchrtltl«lt»ne> Berlin. 18. Mas. Der Austausch der Ratifikations urkunden wegen deS deutsch-polnischen KorrldorvertragcS hat sich v e r z ö g e r t. Erst nach Ablauf von sechs Monaten nach der Ratisikaiion soll der Vertrag in Kraft Ireien. Inzwischen ist aber zwischen Deuischlaud und Polen vereinbart worden, dag die auf die Eisenbahn bezüglichen Bestimmungen bereits ,m l. Inns in Kraft treten. Tie Reisender, sind von der Pflicht eine- Ausweises befreit. Die Bestimmungen Uber den Schiffahrt- und Kraftwngennrrkehr werden drei Monate »ach Austausch der Ratifikationsurkunden in Kraft gesetzt. ES wird aber «och darüber verhandelt, ob dafür nicht ein LetuwE gewühlt werde» kann. Annahme -er Vereinbarungen -urch -ie Unterzeichner -es Memoran-ums. Genna, 18 Mat. sKprzialberlcht deS W. T. v.f In der heutigen vornnttagSsitzung der tt » t e r k v m ml s s l 0 n er klärte Güranzer »ach Verlesung des Briefes TschttschcrinS, er habe diesem heule vormittag u. a. auSetuanbrrgelegt, daß mau keineswegs di-e Llbstchc bade, die Russen von den Brr- lmrrdlungen tm Haag auSzuschlieiten. sondern man hoffe sm Gegenteil. daß die Russen kommen würden, um auf dem Fuße völliger Gleichberechtigung zu verhandeln. Er habe Tschiticheri» ferner darauf hiugewieseil, daß die Vc- stkmmung betr. des Nlchtabschlief^nS von Sonder- verträgen keinesfalls tu die russische Souveränität etn- greife, sondern lediglich eine Behinderung der Arbeiten der Sachverständigen vermeiden wolle. Bart ho u sagte noch zu TschikscherinS Brief, dieser bedeute einen Angrisfaus Frankreich, den er zurückweisen müsse. Frankreich sei. wie die anderen Mächte, bemüht, ein Abkommen zu ermög- licireu. und arbeite an diesem Ziele mit vollem Herzen mit. Jasper schloß sich dem Protest BarthouS an. Hierauf wurde daü Dokument angeuommeu und be- schlosseu, die Sinssen für morgen vormittag 16,86 Uhr zu der Sitzung der Unterkommissson einzuladen. Nnumeßr erklärte Barthon, er werde an dieser Sitzung nicht teil» nehmen, da di« srauzösisklre Delegation an der Absendung des Memorandums keinen Anteil habe. Aber wenn Nuß« iaud „»nehmen werde, werde die französische Delegation ihrer Negierung die Annahme der Bedingnugen der Untcr- kommtssion empfehlen. sW.T. B l I Uebersendung der Antwort an die russische Delegation. Genna, 15. MB. Die Antwort an die russische Delegation ist heute nachmittag übersandt worden, und zwar tn derselben Form, wie in dem Entwurf der einladen den Mächte vorgesehen war. Bon französischer Seite war gestern gemeldet worden, der erste Teil der Antwort werde eine Zu, iickweisling des polnische» Teiles der russischen Rote enthalten. In der heutigen Sitzung der politischen Unterkoiiimissivn w "de aber beschlossen, diese» Gedanken anfzngebeit, wie es heißt, mit der Begründung, daß einige Mächte erklärt haben, sie könnten die Antwortnote nicht unterzeichnen, weil sie an der Absendung deS Memoran dums -"ich keinen Anteil hätten. Llvnd George hat gestern dem amerikanischen Botschafter Ehsld die Beschlüsse der einladenden Machte milgeteilt. der sie sofort nach Washington weiter- gckabelt hat. Lloud George erklärte heute vormittag, dies sei nur der B 0 r l ä 11 s c r d e r E i n l a d u n g an die Ber einigten Staaten, sich in der Sachverständigenkommission im Haag vertreten zu lassen. Man hofft, daß die amerika nische Antwort morgen einlaufen wird. lW. T. B.) Die Grundlage der Einigung. Genua, 15. Mai. sLpezialbericht deS W. T. Bf Die Mitteilung der Agcnzia Stesaul über die Beschlüsse der fünf einladenden Mächte besagt, die Einigung sei aus fol gender Grundlage erreicht worden: 1. Die Prüfung der russischen Probleme wird einer Kommission von Sachverständigen überwiesen, die von den einzelnen Negierungen zu ernrunrn sind. L. Jeder Staat wird, sofern er cS wünscht, einen Sach verständige» ernennen können. 8. Die «Uns einladenden Mächte lIlalieu, England. Frankreich, Belgien, Japans werden je zwei Sachverständige ernennen, die ihrerseits aus ihrer Mitte einen engeren Ausschuß wählen werden i. Die Sachverständigenkommission wird i« Juni im Haag znsammentrclen nnd ihre Arbeiten innerhalb dreier Monate beenden. Die Russen ihrerseits werden Ver treter ernennen, dir nach dem Haag beruscn werden, um mit den Sachverständigen zu verhandeln. Die obengenannten siios Mächte werden die Bereinigten Staate» ein- iadeu. nm Vertreter zu crueune«. lW. T. N.s Berlin, 18. Mai. Bet Eröffnung der Sitzung ließ NeichSminister dcS Innern Dr. Köster erklären, daß er iu den nächsten Tagen zur Beantwortung der unabhängigen Interpellation über die S r r a ß e n d e m 0 n st r a t i 0 n e n vor dem Berliner Rathaus bereit sei. — ES folgte die zweite Lesung dcS Etats der Ncichöpostnerwaltung. — Abg. Zubcil sUnabh. Soz.s forderte größere Sparsamkeit tm Postbetriebe und bekämpfte die dauernden Forderungen. — Abg. Morath iT. Vp.i erklärt, der Postetat werde unter den eyigen Verhältnissen immer mit einem Defizit abschlicßen, denn die Post sei zwar ein großes wirtschaftliches, aber kein kaufmännisches Unternehmen. Die ganze Personalpolitik der NcichSvost sollte unter dem Zeichen deS Schutze- der BcrusSbeamtenschaft stehen. Erstes und wichtigstes Erfordernis sei. das PersoncU wieder zur Dirnstfreude, zur Tienstbejahuug zu erziehen. Reichsposimlnister Gierderls: Eine Erhöhung der Tarife war nunmgänglich, sonst hätten wir den HanShaltplan nicht ins Gleichgewicht bringen können. Wir müsse» uns der sprunghaften Wertung deü Geldes anpajseu. Die Postlartcngcbühr soll im Ortsver kehr die gleiche bleiben, nämlich 7Z Pfg. Im Fernverkehr oll sie aus 1,80 Mk. erhöht werden. Die Rriesgebsihr soll ür LrtSbriefe von 1,LZ Mk. auf l Mk. herabgesetzt, im Fernverkehr auf 8 Mk. erhöht werdciu Für Tarifände- rungcn find längere Vorbereitungen rrsorderlich. Ans einzelnen Gebieten ist der Verkehr allerdings zurück- gcqangcu, aber durch Bermiaderung der Ausgaben muß gespart werden. An ein Abweichen vom Acht stundentag im gewöhnlichen Sinne denke ich bei der Aenderung der Dienstpläne des PoftpersoualS nicht. Die Aussichten auf Beförderung der mitt leren Beamten werden sich, hos'e ich. etwas günstiger gestalten. Demnächst werden im ReichSpostgebiet sechs oder sieben groß« Fernsprechämter eröffnet. Da brauchen mir 6- bis 7UOO Leute. Tie schwierige Frage der verheirate ten Beamtinnen wird sich hoffentlich noch befriedigend regeln lassen. Durch die gewünschte monatliche Einziehung der Zeitungsgelder würden der Postverwaltung erhebliche Mehr kosten criuachscn. Der Postautomobilverkehr ist erweitert worden. Auch im internationalen Verkehr hat die NeichS- postverwoltung Fortschritte gemacht. Ter Fernsprechverkehr wird in Zukunft erhöhten Umfang und Bedeutung anuchmen. Wir müssen nach möglichst vollkommenen technischen Ein richtungen lireben. Hier wäre Sparsamkeit falsch angebracht. Auch der allgemeine Posiverkehr hat sich last bis zur Aus dehnung der Vorkriegszeit gchobei«. So dürfen wir eine weitere Gesundung auf dem Gebiete des Postwescns erhoffen. Abg. DeliuS iDem.s erklärte. Kritik, oft auch unbe gründete und aus Ursache» keine Rücksicht nehmende, sei an -er Postrn:rwaktung reichlich geübt worden. Sie sollte aber nicht zu ungerechten Angriffe» führen, die da- Gegenteil von dem erreiche», was beabsichtigt ist. Der Hauptgrund der hohen Gebühren liege in den hohen Matcrialpreiien. Was die Ppstverwalinng aus dem Gebiete des Fernsprcch- und TeleplumverlehrS iin letzten Jahre geleistet habe, sei doch beachtlich. Die weiteren Pläne zur Sanierung deS Be triebes seien zu begrüßen.» Fest stehe allerdings, baß die Postverwallung an einem Pcrsonalüberslnh kranke. Eiu Vertreter deS NeichspostmiuisteriumS erklärte, baß die lÄesamtansgaben für das Personal rund IBi Milliarden Mark betragen. ES sei zweifelhaft, wo man di« angeblich überflüssigen 81 000 Beamten lierauszlehcn solle. Durch scharfe Bestimmungen werde die glatte und gute Turch-- sührnng de» PostbetriebcS angestrebt, wie sie da- Publikum verlangen kSmre. — Abg. Hepdenuuru sAwmmü forderte den Amerikas Kallung in -er Äussenfrage. Potnearü sucht Rückhalt bei AmerlI«. Parlb. 1Ü. Ma«. Das „Eablogra«t»e* bemerkt »« Je» letzte» Berhaudluugeu i« Genua, Poi»e«rSt Pptit» er» kläre stch durch den Wunsch, ein Z»s»««e»»«t«» Frankreich» mit Amerika iu der r«sfische» Krane he»bei,«führen. Poiucarä sei offiziös »«»,» t» Kennt»!» geletzt worben, daß Amerika bie russisch« Velitlk Kugla«b» nicht btvig« und habe i« vertraue» aus Amerika» Veistaub En Knud» «efolaschast gekii«blgt. »«bei er stch bemüht habe. Pole« und die Kleine Entente für Fraakreich» Gta«dp«»kt ,» geminne». Die künftige Slcll»««uahme Amerika» »erb« beweise», ob Poiuearö da» richtige getrosfe» aber ei«e» Fehler begangen habe. ES ist immerhtn möglich, daß Potnearü gewiss« Au- saittmeiihäilgc mit Amerika auch tn der Zeit der Genueser Verhandlungen unterhalten hat. bie ihn darin bestärken, Barthon zu strikt ablehnender Haltung in alle« Rußland betresscndcii Fragen zu veranlasse». Amerika» Standpunkt gegenüber Rußland ist, wie e- den nachstehenden Mel dungen entsprechend erscheint, der des Biegen- ober Brechens. Rußland soll, wenn sich die Erwartungen der Amerikaner verivirklichten. durch die Macht der Geschrb- nisse zu iiinerpvlltischer Umkehr gezwungen werden. Ob da» möglich sei» wird, kann sich so rasch nicht entscheiden. Man sollte in Amerika aber auch bcdenkeir. daß Rußland schon ein gutes Stück vom ursprüngltchen „Bolschewtdmu»- abgerückt ist und daß eS diesen Weg weiter gehen wirb, wenn es aus ihm gute Ersahrungc» machen wird- Die amerika- Nische Behandlungsmethode des russischen Problems kann leicht dazu angetan sein, diese heilsame Entwicklung ,n hemme» und Rußland von neuem in den „Urbolschewt». mnS" liineiiizutreiben. Die angezogenen Meldungen, die mit dem amerika nische» Standpunkt vertraut machen, sind folgende: London. 15. Mal. Tie „Mvrntug Post" berichtet au» Washington: Das tatsächliche Scheitern der Kon- s e r e » z habe merkwürdigerweise eine optimistische Stim mung in amerikanischen Negiernngökreisen erzeugt, die in Leitartikeln der Presse zum Ausdruck kommen. ES sei tu- offiziell milgeteilt worden, die amerikanische Regierung sei der Ansicht, daß die Bolschewisten, nachdem sie versucht hätten, Europa zu sprengen, und dabei einen Mißerfolg davvngetragen hätte», jetzt die Notwendigkeit dessen einsehen werden, was Staatssekretär Hughes stets gefordert hat, nämlich, daß sie nicht nnr Vers» rechen gebe« dürfe«, sonder» auch Garantien für den Schutz deöLebenSnnb Eigentums. Man sei in Amerika der Ansicht, daß bie Lage Rußlands iu einigen Monate« sich noch verschlechtern werde, wenu Rußland von Europa und Amerika kein Gelb und leine Kredite erhalte. <W. T. B.s London. 15. Mai. „Daily Telegraph- berichtet an» Washington: Der Appell Frankreichs an die Vereinigte» Staaten, an der geplanten internationalen Kommission zur Untersuchung der russischen Lage tcilzunehmen, wirb tn Washington sorgfältig erwogen werden. — Nach einer .KabtnettSsltzuiig am Dienstag teilte Präsident Har- ding den Berichterstattern mit, Genua habe sich tm großen und ganzen so entwickelt, wie daö Staatsdeparte ment eS voran vgesclien hat. Die in Genua ge- machten Vorschläge und Talen bedeuteten mehr ober weniger eine Anerkennung der Grundsätze, bie von der Washingtoner Regierung in der russischen Politik nieder- gelegt worden seien. lW. T. B.s Amerikas ZuriickkaHuus. London, 18. Mal. In der „Siindau-TimeS" schreibt der amerikanische Publizist Franc H. SimonS, die große Masse des amerikanischen Volkes habe sich di« Ansicht der amertka- nfsclxn Regierung zu eigen gemacht, daß eS zwecklos sei, sich mit der europäischen Frage zu beschäftigen, bevor Europa die amerikanischen Ansichten tn der A b r ü st 11 n g » f rage. sowie in den Fragen des Ausgleichs der Budgets und der Herabsetzung der Reparationen angenommen habe. sWTV.s Relchspostminister auf. sich besser nm den unter den höheren und auch mittleren Beamten herrschenden Geist zu kümmern. Tic Haupthütcr der Rca-ktivn süßen an maßgebenden Stellen der ReichSpust. Das Haus vertagte sich daun auf Dienstag 11 Uhru- Wetterberalung, ArbeitSmintstcrium. » Sachsen und der Lisenbahnelak. Bei der 2. Lesung des Haushalts deS ReichSverkehrS- mintstcriumS bat der Abgeordnete Dr. Reichert tD. N.s u a. aus die Ciscubahliverhältnisse inSachsen Angewiesen. Er geißelte dabei die katastrophale schlechte Wagengcstellung, die zahlreichen BerkehrSspcrrcn, die auf eine Unterdrückung dcS Verkehrs, auf eine Behinderung der Produktion und der Versorgung der Bevölkerung mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen und der Industrie mit Rohstoffen hinauslaufe. In Sachsen seien die Verhältnisse in der Beziehung nach der Verrcichlichung der Eisenbahnen viel schlechter geworden als früher. Die Zustände, die an die des NnhraebietS und Hamburgs erinnerten, schrien geradezu zum Himmel. Der Redner schloß diese seine Ausführungen mit der Aufforderung: „Herr ReichsverkehrSmiuister, reisen Sie auch nach Sachsen »nd sehen Sie dort unverzüglich nach dem Rechten." Die Verwendung von Warlegeldempsängern. tDratztmeldililqi»nlrer?1erIti>erTchristl«itu«s1 Berlin, 15. Mai. Der HaupianSschuß deS Reichstage» nahm heute bei der Beratung dcS Gesetzentwurfes über die Verwendung von Warlegeldempsängern einen Antrag des Zentrums, der Demokralen und der Sozialdemokraten an, daß die Mindestzeit einer vorübergehenden Wicderüeschäfti- gnng im RcichSdicnst für Mai tegeldemvfänger zwei Jahre betragen müsse. Auch sotten Wartegeldempfänger, die das 60. Lebensjahr vollendet haben, berechtigt fein, unter Stellung eines Anträge» auf Versetzung tn den Ruhe stand die Uebernahme eine» anderen AmceS oder einer früheren Beschäftigung abzu lehnen. — Für die Deutsche VolkSpartct erklärte Al,g. Bk 0 r a t h. daß seine Partei die Motive würdige, die zur Vorlage dieses Gesetzes geführt haben, aber gegen die Annahme schwere Bedenke» Hobe, weil daS Gesetz Bestimwunaeu de- Reichöbcamten- gcsetzeS durchbrechen würde. Die Fraktion behielt sich deS. halb ihre Stellungnahme vor. Tee HauplauSschuß nahm dann den Entwurf im wesentlichen u n v e'r ä n d e r t an. Annahme des Relchsknappschaflsgesehe» lm Reichsral. Berlin, 15. Mai. Ter NeichSrat nahm heute den Entwurf eine- Reich Sk nappschaftSgeseheS unvcr- ändert an. Der Entwurf bezweckt, das bisher landeSgesctz- lich geordnete .Knappschaftswesen, d. h. bie besondere Ver sicherung der Bergleute und ihrer Angehörigen gegen die Folgen der Rerussunsählgkcit, Krankheit und Todesfall, nunmehr reichSgesetzlich zn regeln. Der Kapp-Prozeh. Leipzig, 11. Mai. Nach Mitteilungen von zuständiger Stelle ist au den Beginn des Kapp Prozesses sobald nicht zu denke», zumal sich voraussichtlich eine zweite Ope rativ» nötig machen wird. Erst nach Wiederherstellung dcö schwcrkranken Patienten kann die Voruntersuchung cingclcttct werden. Zur Abfassung der Anklageschrift und zur Eröffnung deS HauptverfahrcuS kann dann rasch ge schritten werden, falls Kapp nicht wesentliche Einwendungen gegen einzelne Anllagepunkte erhebt. Vor einem Viertel jahre dürfte sich die Ansetzung des BerhaadUmg»termiä» kaum ermöglichen lassen» Der Postetat im Reichstag. lDrahtrnclbung »nserrr Berliner Schrtstlettons-l
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