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ur ^ «r 4« Profil ReinSdors der Fall gewesen sei. DaS könne"»nr verwks wirk»». Deuielde» Erfolg hätte» die detaillirte» Schilder»»»»» Hinrichtungen, sowie der vie letzten Stunde» der Delinquenten. Ganz verwktflich sei »S. solche Akte »uni Gegenstand einer Spekulation zu machen. Extrablätter X. daruder zu veröfsentlichrn x. Wenn man Hinrichtungen agr noch »um Gegenstände von Jahrmarkts« Schaiistellungen mache, wie die» mit der Hinrichtung de» Mörder» Kühne der Null gewesen sei. so lei dir» umso arsähck'che«. al» da- durch der Mörder gewissermaßen glorrsirirl und vaS ethische Gefühl de» Volke» adgeichivücht werde. Wenn Mittheilungen über die letzten Slundeu der Delinquenten an die Oessciillichkeit kämen, so könne da» nur durch die Vermittelung des Auffichts- personalS erfolgen. Dem sei also vorznbeuge». An die Verab reichung von Zntrittskarten zu den Hinrichtungen an Berichterstatter uröge mm» ferner die Bedingung knüpfen, da» nur kurze, aktcu- maßige Beuchte geliefert würde» und schließlich solle sich das Justiz ministerium »ul dem Ministerin»! de» Innern in Verbindung setze», um Nürßregeln gegen das Erscheinen von Flugblättern re. über Hinrichtungen zu tressen. Abg. Spitz kan» der Presse das Zeugnis! zwar nicht versagen, daß ne deiii vom Avg. Schreck gerügten Iln- »uge tlieilweise bereits ge'tenert habe, doch müsse dir» noch in viel größerem Braß» der Falk iem. Durch die Berichterstattung über den Fall des Berliner Pwiessor Graes sei daS Gift erst in die dreileslen Mais.» des Volkes gedrungen. Er bestreitet, daß es an gebracht gew. gm lei. die Oenerrllichkeit bei de» Cwrlsacken einzu- fükren. auch bei den Strafsachen sei dieselbe nicht dnrchgänaig uöthig. 2» Privalklagiachen z. B. solle »ran die Ocffenllichkert nur dann znlassen, wenn der Puvatklager damit einverstanden sei. Dem vom Abg. Schreck gerügten Unfug sollte» sich wenigstens die Amtsblätter ganz ferichalten. Sie sollten es unterlassen, zu Gerichts verhandlungen einzuladen und bei der Berichterstattung lediglich von dem Pimzip ausgebcn. belehrend zu wirke». Aba. Bebel er klärt. er finde in der Oessenllrchkeit deS Gerichtsverfahrens eine» rroßeir Rechisichutz. den er nicht entbehre» »röchle. Die Blätter, die nch Mit ossentlichem Klatsch befaßten, gehörten nicht seiner Partei an. auch fänden dieselben ihre Leier nicht nr den tiefere» Schichten des Volkes, sonder» in der sog. besseren Gesellschaft. Wenn Aba. Schreck meine, daß durch vorzeitige Veröffentlichungen in der Presse der Gang der Untersuchung bei Kriminalsälle» vit erschwert werde, io sei cs nur durch eine Verletzung des Amtsgeheimnisses möglich. S't wurden große Snnnnen ansgeiveuder. um derartige Nachrichten zu erhalten. Diesem Unsnge a»o könnten die Behörde» steuern Bei den Hiurichinngen lei die Zahl der Zulaßkartcn aus die gesetzlich verlangte Höhe zu beschranken. Auf eine andere Weise werde hier kaum einge'chrilic» werden können. Des Weiteren beschwert er sich über die nngleiche Behandlung der Angeklagten vor Gericht. So habe man z. B. den wegen schwerer Köcververletzung angcklagle» Herr» v, Tümpling »eben ieincm Vertlwidiger sitzen lassen, während er 'Bebel) sich rictS habe auf die Anklagebank setzen müssen. Solche Ungleichheiten in der Behandlung der Angeklagten müsse daS An sehen der Justiz schädigen. Als ein anderes Beispiel für die nn- gleche Handhabung der Justiz führt er an, daß die StaatSanwalt- chafl nie gegen die össentlichen Häuser in Dresden eingeschritken sei. dagegen habe daS Justizministerium eigeuS die Anstrengung des Sozialistenprozesses in Ehemnitz angeordnet, obgleich die Leip- ,ziger SiaatSainvaltschaft erklärt habe, der Belastnngssioff genüge nicht zur Erhl'bang der Anklage.^ Schließlich richtet er au den Juslizmiuisler schädigNIIg Gegenänße begreife nicht. >vie sich bei der Arisrectiterhallnrig der Oeffentlichkeil Maßregeln tressen lassen sollten, die Mittheilungen der Presse zu bc'cbräulen. Er rügt, daß inan gerade in Lachsen von dem Rechte, d e Oesicntlichkert auszuschließen, zu Häringen Gebrauch mache! Gegennver der Behauptung des Avg. Bebel, daß die sozialdemo kratischen Blätter »nr jenen von Schreck gerügten Berichten nichiS zu lhuir hätten, erklärt Abg. Härtwig, daß das Organ der Partei, der „Sozialdemokrat" von erdichtete» Beschuldigungen strotze: die scheußlichsten Verleumdungen hesondcrs gegen Beamte stunden in dem elenden Blatte. Abzz. Bredel antwortet, daß daS Blatt nur inrgcrn Leute an den «chaadviahl stelle. Daß einige Ucber- treilnmgcn unterlaufen sein könnten, gehe er zu. Wenn man einem sozialdemokratischen Blatte die Möglichkeit gebe, hier zu erscheinen, l dann könne man dasselbe auch zur Veraniwortung ziehen. Abg.Härtwig versichert nochmals beiß die gegen seine Person ols Bürgermeister von Oichatz und seine Beamten »n „Sozialdemokrat" gebrachten Beschuldigungen durch Rickteripruch als elende Verleumdung ge Seit«»— rtröar für die Offiziere der Dresdner Garnison -«» De» erste derselben hat bereits am vergangenen Herr Oberstleutnant Schuster sprach über >ch« alten »erden. äonnabend stattgesunden 4» ». Rsdrmr IS« ...... .„..m n . .... ^ ö >l > ys »nd Tr. Kgl. Hob. des Prinzen Geor^ beehrt. Auch Cze. KricgSininistcr Graf Habrice, sowie die Generäle «ciifst v. Pilsach, v Earlvwitz. v. Funcke, v. Rudolfs, v. Tichirschkh ». A. wäre» er schienen. Den zweiten Vortrag am 1. März hat Herr General- »igjor a. D. von Schubert übernonunr»: der dritte und letzte Vortrag findet am 2i). März statt. — I» Betreff der Verlegung deS botanischen Garten« erwähnten wir kürzlich, daß da» Terrain zwischen der Billa unb Dorf Strehlen in Vorschlag gebracht worden iei. Neuerdings werden wir erinnert an da- Areal zwischen Großem Garten, Elias- und Pirnailcher Straße, wo bekanntlich im vorigen Sommer da« Turn« iest abgchaltcn wurde. Dieser der Stadt allerdings zuuächst ge legene herrliche Platz scheint iür obigen Zweck geradezu prädestiuirt zu sei», falls die dermalinen Besitzer de« unter Vauverbot stehende» Termins nicht etwa die Konjunktur auszubeulen suche» und gar zu Hobe Forderungen stellen. — Die alten Wetterregeln der Bauern find doch nicht ganz ohne! Eme bekannte lautet: Zu Lichtmeß' sieht der Bauer in seinem Schaistall lieber de» Wols als den Sonnenschein. Denn er« sabrungsaemäß giebt'S. wenn zu Lichtmeß die Sonne scheint, einen lange» Winter oder doch einen harten Nachwinter. DaS ersülll fick denn Heuer sehr rasch. Seit Svunabend ist strenge Kälte bei uns eingckehrt, von Sonntag Mittag an gab'S ein b>« Abend fortge setztes starkes Schneegestöber und i» der Nacht zum Montag sank da« Tbermviiietcl aut den Höhen um Dresden bis >4 Grad. Früh 6 Uhr wurden bei Herrn Hoflieferanten Knnstgärtner Siülcker in Strehlen noch 13 Grad Kälte beobachtet. Die Februarlonne wärmte zwar gestern mich, aber einige Grade unter Null blieben immer Die Eibe bedeckte sich mit vielem Treibeis; um 3 Uhr versuchte am Sonntag Nachmittag noch ein Taiirpsschifs seine fahrplanmäßige Tour wrijusctze», jetzt sind aber die Falirte» wieder eingestellt und die Dampsichisfe mußten eilends ihre Winterhäfen auisuchcn. Der Schlitten ging gestern mnntcr im Großen Garten; die Eisbahnen aui dem Großen Gartenteiche und demEarolasee. aus dein Zwinger leiche und in der Elbhave wurden fleißig von Schliltlchuhsahrern besucht. Die Eisbahn im Staotpark. die völlig windkrei ist und namentlich gern vv» Anfängern ausgesucht wird, bietet Heuer zum letzte» Male ihr: Flächen bar, da daS nächste Jahr daS Terrain zum Massendurchbruch verwendet wird. Nach Ansicht des Hosralh Tr. Drechsler enthält die Bauernregel von der Lichtmeß-Kälte den zurrefsenden Gedanken, daß, wenn im Anfang Februar schvn milde, burch Sonnenschein hervorgeruicne Witterung herrscht, bei dem Drehen der Winde ein Nachichub von Kälte unausbleiblich ist. — Im vergangenen Monat gelangten in Dresden 4 Selbst morde zur Anzeige; 3 Selbstmörder habe» sich erhängt, l erschossen. Die Lebensmüde» waren cm Beamter, eine Schneiderin, ein Kauf mann und ein Hausknecht. Berunglückt sind 54 Personen: davon war I soioct todt, 13 schwer verletzt (von bene» 3 starben) und 41 leicht verletzt. Die Zahl der angezeigten Verbrechen, Vergehen und ,11«? , Uli!) Familien und Ilcbertretungcn belieT sich aus AM. die der Attestate» am lt)97 und die Zahl der zur Polizeidirektion Wirken Personen 277. si sler die ,uage. welche Stellung die Regierung zur Ent- einzelnstehendelelbslslündigePersonc» wurde» als anrzezogen a»gcinel- der unichnldig Verurtl eilten ciiinchine. Nach einigen I det: !>43, als weggezvgcn abgemclde!: 868, während sich die Zahl der .langen des Abg. Schreck erklärt Abg. v. Vvllmar. er Meldungen über Familien und selbslstäiioige Personen, welche als bereits hier seßhaft die Wohnungen gewechiet haben, aus 1881 be ließ — Fremde, welche hier kemen bleibenden Aufenthalt genommen haben, würben angenieldet: 13.9« >8, abgenreldet 13.397. — Dienst boten knmen nach Dresden herein in Dienst 867 l 106 männliche, 771 weibliche): als von Dresden »orlgezogen wurde» abgemcldct: 30 männliche und 498 weibliche Dienstboten. Die Zahl der angemel- deten Ticnslwechscl beliei sich auf 1179. — Ersrenlicherweise waren wir falsch unterrichtet, wenn wir vor gestern niittheillen, die K n n st a e rr o I s e n > ch a > t hätte in diesem Winter von einei» Kosliimicst Abstand genommen. Wie >i»S seitens deS Vorstandes mitgetheilt ivird, bereitel inan einen „Faschingsball aus der See" vor, der am 4. März in Bach's Säten abgehallen wird. Tie Fcstrünme werden als SchiffSdeck hcrgeslellt; gewiß läßt sich ein geluiilgencS Fest erwarten. — Tie Sänger des Turnvereins für Neu- und Anton- sladt veranstalte» morgen im Saale des Gewcrbehauies ein großes Konzert, in welchem u. A. der CukluS „Müllerlieder von Zöllner' f — Aus der Großenhain,rstraße gingen gestern früh die durch i da« Pseisen ei»er Lvkvmvtive scheu gewordenen Zugpferd« eine! hochbelavenen HeuwagenS mit letztettm bis auk die Aulonstraße durch. Ter hierbei zum Falle gekommene Kätscher ließ trotzdem die Zügel nicht loS und wurde deshalb diele ganze Strecke ge- schleift. Bor Schaden schien ihn sein stacker Pelz betvahrt zu haben. - Im Alleegäßchen fand man am Sonnabend gegen Abend einen alleinstehenden altersschwachen Man» in dem von ihm be wohnten Zimmer a» Kohlenrauch bald erstickt am Bode» liegen. Nach Vermittelung der ersten Hilfe erfolgte dessen Ausnahme >m K>a»kenhause. — I» der Sonnabend-Nacht gegen 1 Uhr brannte im Grundstück Vanynerstraße 28 da- Dach eines Kvhleiwvrrath- schiippens ab. Die Entstehnngsursache des Brandes ist »och uner- nutttlt. — Wie wir hören hat der landwirlhschastliche Treditverein im Königreiche Sachsen. dessen Grwldstückc an der Marieiistcahe be kanntlich an das ReichSpvstamt übergehen. daS frühere enal > ich e GesniidtschastüpalaiS, Ecke der Prager- und Lidonie»- straße, das derzeit unser Generali,itendant Ärgi Platen Ezc. be wohnt. aiigekantt. um in dreies seine Bnreantvkalitäten zu verlegen. — Gute Wecke aus Aktie»! I» Maria ichein bei Tcvlitz haben die Jeluiten eine Aktiengescllichait gegründet und Aiitheil- scheine ans geleistete Beiträge zur Errichtung eines KrenzwegB aus dem Kalvarienberge ausgestellt. Der Wortlaut eines solche» Scheines ist folgender: Antheilichei», lautend aus ... fl. .. Kr. ü. W. zur Errichtung des Kreuzweges aus dem Kalvarienberge zu Mariaschein. zNun folgt ein Bild. Christus am Oelberge dar stellend). Der weitere Text lautet: Daß obengenannter Betrag aus den Namen der P. P. Aitionäre in das Geichäilsjournal des hiniinlilchen Schatzmeisters richtig eingetragen worden ist und am Sterbetage vom lieben Gott, dem obersten Schatzmeister, mit hoher Dividende im Himmel rückgezahlt iverden wird, bestätigt ü» Namen des göttlichen Heilandes mit Siegel und Unterschrift im Namen des Kvnutees der Rektvr des Kollegiums S- I., Vorstand des Ko mitees. — Der „AnNiaer Anzeiger", dem wir diese Notiz eirt nehme», trägt ange»chls solcher Dinge: Heißt daS nicht, den Namen GoiieS mißvranchen? Und wir möchten »och bmzusetzen: Ist das nicht Johann Tetzel in verjüngter Auflage k — Die erledigte Stelle des Vorstandes des Hauvtsleucramtes Fretberg ist dem Ohersteueriiispeklor OSkar Nanndvifs, zeitber Vorstand deS HauptsteueramteS Ehenmitz, übertragen worben In diese letztere Stellung rückte der Oberzollinivektor Rich. Menrel. bisher Vorstand deS HanptzollainteS Annabcrg, während dessen Nachfolger der bisherige Oberrevisor beim Hauptzollginte Leipzig. August Langer wird. — In einer zahlreich besuchten Versammln»» wurde in Bischosswerda am Sonnabend eine Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Schnlvereins gegründet, dieselbe zählte am Abend der Äonslituiruna 53 Mitglieder. Zum Vorsitzenden wurde Herr Re dakteur Emil Map erivühlt. — Zum Kapitel der ilnsreiwilligen Aniioncen-Koinik gehört unstreitig die im „Werdauer Tagebl." vom 7. d. vom Gasrwirth i» Lenvnitz erlassene Einladung zum Tanz, in welcher es heißt: „Bon S Uhr an Damcn-Engageinent mit neubackenen Pfannkuchen". — In Frankenl> erg feierte der Weber und Haiisbesitzer Angnst Rudolph sein öOjühriges Bürgeriubiläum. zu welchem Bürgermeister Dr. Kanbler mit nlehreren Sladträthcu dem Jubilar die Glückwünsche der Stadt überbrachte. Fortsetzung ve« lokalen LsteileS Seit» 0. bransmarki warben >e«cn. Jnsiizmiiiister Dr. v. Adcken dankt, unter künstlerischer Besetzung der Solls zuin Vorlrag gelängl — daß die Miß'lände in der Presse hier zur Sprache geviachl wvrdeu seien. Leider könnte dem Uedclilande kaum abgeholien werden. Was gc'chcbcn könne, um unwürdige Mitlbeilnngen übcr Gerichks- ' Verhandlungen zu unterdrücken, geschehe. Rach seiner Ansicht iei das Prinzip der Ocfse»kl>chke>t !chon dadurch gewahrt, daß die Thüien siir das Publikum nicht geschlossen seien. W«nn durch Verletzung des Amtsgeheimnisses eme Mittbeilung in die Presse gelange, werde er nickt aeriäumcn. cinzuichrcikcn und er würde dem Abg. Bebet dankbar sein« wenn er ihm einen Fall mittheilen wolle, wo eine >olche Mitthellung mit Geld erkauft sei. Wenn man die Der sächsische B u r e a u b e a m t c n - B c re i n hält künftige» Mittwoch, den 10. d. M.. Abends */ 9 Uhr m Nagel's Hotel, ZahnS- gasse l. 1. Elg. einen ivcitercn Vortragsabend ab. Herr Oberlehrer Dr. Herriuanu. hier, wird über: „Bilder aus dem Salzkanimergut" sprechen. — Zum läuten der P serdebahnwagen während der Fahrt bei Straßenbiegungcn und Straßenkreuzungen bedienen sich dw Kutscher einer über ihnen kängeaben Glocke, welche mittelst he-abhänge»den Lederstraugcs durch die Hand des Kutschers b.sher mit gutem Erwlg in Bewegung gesetzt wurde. Da nun aber gerade .an gefährlicher Fnhrslelle die Hand des Kutschers sich mit dem Griff )der Brems-Kurbel zu beschäftigen hat, so ist das gleichzeitige Zeitungen vom Zutritt zu. de» Hinrichtungen ansichließen wollte, würden sie sich hierüber i»t Recht beklagen. Er habe nur verbieten!- können, daß man aintliche Mitiheiltmgen hierüber erlasse. Dem! Langen nach dem Älvckcnslrange nicht immci gut möglich. "Man Abg. Bebel gegenüber beDreitcl er cnkichieden, daß gegen Sozial- hat deshalb neuerdings Versuche gemacht. eme unterhalb des demokialen bei der Verfolgung von Delikten strenger voigeaangen! Wagens ongebrachlc Glocke durch Treten mit dem Fuße in Be werbe. als gegen ande«. Es sei serner falsch, daß daS Justiz-l wegnng zu setzen, was sich aber nicht effektvoll genug hecauSslellte, d». -,,r dk-ä i d<, Glocke ZN lies hing. Jetzt hat der intelligente Maschinen- j ichlosser der Pferdebahn. Herr Sickert, eine einfache Mechanik kon- miittsterium dw Leipziger Staatsanwaltschaft zur Äiistrengung des Sozialislcnvrozcsscs aufgcwrdert habe und o>rß sich dasselbe ab lehnend verhallen hakte. Der Prozeß hätte schon deshalb nicht in Leipzig geführt werden könne», da dies infolge des über Leipzig verhängten kleinen BelagermigspcktandcS zu Ikiizuträglichkeilen ge führt haben wurde. Betreffs der Entschädigung umchuldrg Vernr- theilker bgbe er sich bereits in» vorigen Landtage erklärt, eure Aciidcning iei wildem noch nrcksi emgetretcn. Abg. v. Bollmar tritt für Beschränkung des Z»l'ch«iucrkrciics bei Hinrichtungen ein. .wenn nun ciinnal von Staanswegen gcmvidek werde» solle." -Redner wurde wegen dieser Ac«ßcrniig vorn Präsidenten zur Ord nung germcn.) Tie Duldung von öffentlichen Häusern verstoße gegen die Reichsgcsetzgebmig V>n Uebrigen beschwert er sich dar über, datz ieilens des JnstiMiiristcinriirS Bcelnslnssungen der Jnstizbehvrdc» sialtfände». Juitziziiurnslcr Dr. v. Abekcn stellt dres cutschredcn in Z!lbredc. Gegen dlie össentlichen Häuier werde vorgc- gangerr iverden, falls eine glanbemirdige Anzeige bei der Staatsan- wall'chcist vorliege. Res. Bömtzh giebk der Hominng -ölnsdruck, daß die Presse die Worte Schill«r's a» die Künstler: „Ter Menich- hert Würde ist irr Eure Harro gegeben, bewahret sie!" auch r»c ihre Bestrebungen beherzige» »löge. - Tic übrige Debatte bezog sich aui den Ban von AinkSgclichk«gebär»de». Abg Jnngmckel befürwortet den Occnbau eures Ainksgerichlo in Linibach. ".'lbg. Elauß-Holrer,stein und Abg. Stolle hegen denselbc», Wrniich bezriglich MeeroneS. die Abg. Ahnerl und Köken bezrrGich Marfranstädro und Abg. Jehr-l niarrn bezüglich Grvßschönan'S. Zregieruiigskonunissar Geh. Justiz- > ralh Jghn erklärt, dotz die Otegic^nrig einen Neubau i» Lnnbach und i nengesti'Ieie strnirl, welche mit dem Griff der Brcms-Knrlicl uiimittelbnl vcr- brurdcn ist und es dein K»sicher ern.öglrckrt, gleichzeitig nut dem Bremscii die oberhalb hängende Glocke kräftig zu läuten. Tiere Sach-- scheint sehr vrokluch zu sein, und dürste nach gutem Lcrlanf der längeren praktische» Prninng a» einem einzelnen Wagen cniigc Aussicht ans durchgängige Berwcndung haben. — Es sei hiermil nochmals am die Sammlung für das Denk mal au'merkian, gemacht, welches nir Tr. Nnchli^al an! Kap Meerane nicht als unbedingt nitihig erachtet, dagegen werde man m Großschönau wohl aus einen Neubau znrnckfoinineir inüssen, der irr lernen Details bereits früher niitgetheilt. Ter Etat des Justiz ministeriums findet hieraus einstimmige Annahme. — Tie Petition der Tienstgehilseir uni Ausbesserung ihrer GehaltSverhältnissc läßt die Kamine» ans sich beruhen, d»rgcgeir, wird die von den Abgg. Tr. Lielii und Schreck befürwortete Petition des Kiaiikeiinnterltiitzungö- ocrcins der Kopisten um staatlichen Zuschuß wie die Petitionen nin Erbauung eines Amtsgcrrchts i» Markranstädt und Meerane der Regierung zur Kenntiußnahme überivieien. — Tie 1. Kammer bewilligte », kurzer Sitznng vom Etat des Innern die Unter stützungen für im Dienste verunglückte Feuerwehrleute, die Positio nen rnr Landarmcnwcsen. Grenzregulilungen, Beurkundung des Personenstandes und Militärcrratzangelegenheiten iNeß Tr. Stübel). Gras Könneritz drückte hierbei der sächsischen Feuerwehr seinen Donk süc ihre Berutstreue aus. Frhr. v. Fmck wendet sich gegen das Gesetz über Unterstützung-Wohnsitz, Büraeruieister Beutler plakstrrt kur Nationalverpficastationen und Dr. Kästner empfiehlt o,e Gründung von weiteren Arbeiteckolonien. — Wie schon an näheren Landtagen sind auch diesmal und zwar gestern einer Anzahl Abgeordneter per Stadtpost und im ver- ichlossenen Kouvert Ezemplare der in Zürich erscheinenden Zeitschrift „Sozialdemokrat" zugcschlckt worden. Die Suche kam auch ini Landtage zur Sprache. — Das Kgl Kultusministerium kann Zugehörigen seines Ressorts drei Unterstützungen im Betrage lnS z» lOO M'k. zum Gebrauche einer Kur in Marienbild, nach Befinde» freie Wohnung daselbst ans die Kurzcit. gewähren. Bewert»»,acn hierzu sind t»S zum 15- Mär; d. I bei der Kultnsininistcrial-Kanzlei anzubringen. — Noch >:n Laute d»Ies Winters lalle» in Backs Etablisse ment Von alleren höberen OisEleren drei mrlrtärwlllrnschast-- Palmas erlichtet iverden soll. Tie öffentliche» Sammelstelleii finden sich inner dem ,m Jnseratenlhcil unseces Blattes enlhaltcnen Anfruse verzeichnet. — Tie Nichtbeachtung deS in jedem Pscrdebahnwaacn befind lichen Mahnrufes, während deS Fahrens v v r n weder a»s- n o ch a bz » i p r i n g e n, hat wieder crnrnal er» schivcres Unglück zur Folge gehabt. Gestern Nachmittag kurz vor hglb 5 Uhr »prang g»> der Lrnre Bölniröcher Bahnhos-Blcisewitz in der Nähe des Earolahgn'es ein Niaicir vorn und zrvac riickivärtS vom Wagen ah, wobei derselbe mit ciriern Fuße oberhglb der Schntzvorrichtriirg in die Speichen des Rades geuelh rmd eine Strecke weit geschleift wurde. Ein schwerer Bruch de» Beines oberhalb des Fistzes war nnvemieidlich. Der Schwerverletzte wurde in das m der Näh.- be findliche Earolabans gebracht. — Eni wahres P»rchtstnck bildet der von einigen Mitgliedern der ., A l l e in a n » > a ", Verein ehemalig Einjälttig-Freiwilliger PereinSfragekaslen. Nach einer Zrichnuna des Herrn Architcli Wolf nr Rieia ist anS mehrtauiendjähriger Wolga- eiche, die das Bercmsmilglrrd, Herr Bruno Hietzig, hier, gespendet und den Herren Professor Nobbe-Tharandt zur Begutachtung Vor gelegen hat, der wertlwvlle Fragckasten in Form einer Truhe oder Wahlurne annescrtrgt ivordcn Reiche Berchläge und Arabesken »chmnckcn das solid und dauerhnsl acarbeitete Kunstgewerhevrvdnkt, das von heule bis Sonnabend Abend beinr Vorstandsnutgliede Herr» W Scboll. M ontzstraße 22, uncirlgeltlich zu Jedermann's Ansicht ausgestellt ist. — Nr» brS zrmr 10. d. M. noch könncn die kür 1. Quartal d. I. und bez. als Nachzahlung tür >885 im vorigen Monate fällig ge wesenen W a j s e ra l> g a be-Za h l u n ge» an de» bekannten Zahlstellen j„ der SkadibauainlSknsie ini Altstädtcr Rnlhhansc, >m viensiädter Adreßkoniplorr und r» der Zweigsparkasse Maternistraße Nr. 17 rincrinnerl zur Abführung gelnngrn, wenn nicht Absperrung des Wasserznfinfies oder Zwangsvollstreckung eintrelrn soll. — Dir Freude der Bewohner der zwischen Dresden und Pirna gelegenen Elborlichgsten über die am Sonntag stattgefundene Er öffnung der P er s o n e n d a m p s i cd i s s s a k r t e n war leider nur vv» kurzer Tauer, denn bereits gestern war o»S Treibeis der Elbe io stark und dicht, daß diele Fahrten abermals eingestellt werden mußten. — Heute Abend bringt der Eirkns Herzog verschiedene neue Riimnrern. die samint und stmdrrs dem Geißele der ausge lassene» Kvimk angebörrn, drnn cs ist der Benestzabend für den brlieblen englische» Elvrvn HapphAshlst). Ticirr Engländer ist ein vvrzliglichcr Gmnnastrlrr und als Elow» sehr drollig: cr wird heule Abend im Verein mit dein — man kann last läge» wellhrriihinlen Kollegen Pool gewiß die vorzüglichsten der Clown-Stückchen dungrir. Dir Annoncen deS Eirkns sagen : „Wer lache» will, der stimme heule!" Nun - das werden sich Viele nickt uverural laaen lassen. TakeSkeschichtt. Reich. Wie eine schürkere Aus» Krtgliedcc ist. davon dem folgende», zur vereinzelt dastehenden Deutsche« vsei«. W,c notywendrg ficht der den Krankenkassen >,»gehörigen liefert die Zeitschrift „Gewerkvcrein in össentlichen Kenntniß aekomnienen, nicht Falle aus Altona einen Beweis. Ein in Allona sich aushaltendcr Arbeiter war Mitglied von 11 Krankenkassen. Es ist scstgcstellt worden, daß dieser Mann im Verlauf von 3 Jahren 11 Kranken kassen angehört und in dieser Zeit 4000 Mk. a» Krankengeld er hallen har. Außerdem aber gehörte» auch seine Frau, der Sohn, die Tochter und ein Ennniether verschiedenen Krankenkaffen an und in der Wohnung des Mannes waren regelmäßig zwei Kranke. lieber die Gefahre» des Polenlhums entwirit in der „Nat. Zta." ein Sachkundiger folgende Schilderung: Die bestehenden Schäden: Rückichritt des Denlschlhiims, FoMchrilt des PoloniS- inus, und der liefe Haß aller Polen der gebildete» Stände gegen alles Deutsche wird Niemand mehr verkennem Tie polnischen Ab geordneten mögen ihren deutschen Kollegen gegenüber diese» Haß ableugnen und bei den letzteren auch Glauben finde», mir aber ist es gewiß, daß diese von de» ersleren wie alle anderen Deutschen gehaßt und — verachtet werden. Ebenso unwahr sind alle Ver sicherungen von Lvhalität. Kein Pole achtet die Regierung oder daS Parlament: er wird ihnen nur msowert entgegenkommen, als er dadurch euren Zweck zu erreichen hofft. Man kann dies aus allen polnischen Zeitungen herauslesen. Selbst der „Dzieirnik Poz nanski", wohl »och da« zurückhaltendst« polnisch« Mall, macht sich täglich der Verhetzungen gegen Deutsch« schuldig. Regierung und Parlament. Alles wird als fremd dargestcllt. Ein Pole, der es wag«, in s Deutsche Theater zu gehen, wirk» am nächsten Tage mit Aeröffentlichuna reines Namens bedroht, fall- er de» Besuch wieder hole» sollte. Ebenso wird jeder Umgang mit Deutschen als Ber- rath am Baierlnnde behandelt. Die Polen hassen dir Deutschen, weil diese, was den Großgrundbesitz betrifft, an Terrain gewonnen habe» und weiter zu gewinnen suchen: sie verachten die Deutscher', weil diese bescheidener, fleißiger und sparsamer l»rd. Es ist icdoch nrcht zu verkennen, daß die Geinbr der Entnationalisirnna ihrer Heimath bei de» Polen eine Umkehr zur Besserung bewirkt hat. Namentlich trifft dies für dic klciiibülgcrlichcn Elemente in den Städten zu. Handel und Gewerbe weiden von ihnen mit gutem Ettolgc betrieben, wobei ihnen der Hob ihrer Landsleute gegen die Deutschen sehr zu statte» kommt. Tee Pole kaust nur vom Polen wenn auch imnicr lheurer, vom Deutschen laust er »nr. wenn ec nicht anders kann. Ta der Deutsche aber überall kaust, so muß nothwendig Handel »nd Gewerbe bei den Tenlichc» im Nachthei! sein. In der Landwirthschast hat sich ja auch Manches zu Gunsten der Pole» geändert. Dic vielen Bankerotte »>folge Leichtsinns und Verschwendung haben abschreckend gewirkt und hat namentlich dic Verschwendung bei den Großgrundbesitzern sehr nachgelassen, Wege» des ihnen angeborenen Fleißes und SpaisinneS sind dic Tenlichen jedock immcr noch den Polen überlegen. Aber trotzdem macht auch aut dem Lande daS Deutschlhum Rückschritte. Der deutsche Großgrundbesitzer oder Pächter hall im eigene» Interesse fast aus schließlich polnische "Arbeiter. Diese sind anspruchsloser und gehor samer als die deutschen. Es ist wohl mich das Trachten »ach dem eigenen Herd bei dem polnischen Arbeiter nicht so groß als beim deutschen. Eni noch weit größerer Uebclstand ist das Verschwinden der Bniiernwirthschatte» durch daS Anigehc» i» dir Rittergüter. Ter polnische Bauer kan» oll dic Selbstständigkeit nicht ertrage»: cr überläßt sick, dem Trünke und der Trägheit; in wenigen Jahren ist er häufig mit Allein, was sein war. fertig »nd muß verkaufe». Tie Ailthschatteu wären ans diese Weile vielleicht in deutsche Hände gekommen, wenn sie nicht durch den Großgrundbesitzer ans- aekautt worden wären. Nur >» denjenigen Dörtcr», die nrcht mit Rittergütern verbunden sind, hat sich der Bauernstand erhalten und hier ist auch die Germaniration vorgeschritten und schreitet »och ivrt. Auch der Katholizismus, der bei uns mit Polvirisinus identisch ist. trägt zur Polonisirung welcntlirh bei. Die Neder- hedung »der Andersgläubige ist mit dem katholischen Glauben sehr gut vereinbar. Dir katliolnchr dcnlsche Familie verfällt schon in der zweite» Generation dem PolvnrsnrnS. Selbst akademisch gebildete Beamte könne» sich dessen nur selten envrhrcn. Die Frauen und Kinder können dem Emfinß der Geistlichkeit nicht widerstehen, und bald schämen sich die Kinder ihrer drnllchcn Abstammung, Kir haben hrcr viele Geistliche mit dentlchen oder volonisirten Namen, und gerade diese sind die eifrigsten Deutschenhasser. Wie ist nun der fortschreitenden Polonisirung cntacaenznwirkcn? Zunächst sollten die Deutsche» so zusammen halten wie die Polen, deutsche Kaufieute. deutsche Aerzte, deutsche Nrchtsanwälte unterstütze». Die Regierung nrnß die Beamten für unsere Gegenden sehr svraiältig anSwählen. Die Hanvlsackc bleibt die Kolonisation von Dörfern. Hierzu bietet sich reichlich Gelegenheit durch Antons »nd Parzellining snbhastirtcr Rittergüter. Tic Parzrllrtting der Domänr» ist nicht dnrchweg zu lrch'rr'ine»: die Domänen sind meist mit große» nnd thcurcn Ge bäuden versehe», welche bei manchen Parzellinmaen nicht ent sprechend zu verwert!,rn sind. ES sind in der Provinz zahlreiche Rillrrantrr mit gutem Boden, aber gan» werthtvlen Gebäuden, zur Kolonisation allv vvrlrrsslich grciancl. Nach Möglichkeit muß »der der Aufiauouna der Laurrnwrrckschattcn durch die Rittern,f«». resv