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Dresdner Nachrichten : 08.10.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188110088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811008
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811008
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-10
- Tag 1881-10-08
-
Monat
1881-10
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.10.1881
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Prt sid « «t Gr 4» y ist endlich von seinem Landsitze in Paris «ingenossen. — Der Mntsten esidrnt Frankreichs in Tunis, Roustan, ist gegen Rochefort wegen Perlen»,d»»g klagbar geworden (betrisst dtriveschuwigung Roustan'ü, sich auf Kosten Frankreich» in Börsen s»«uati»«en «iNtzelaffen zu haben). Roustan klagt jedoch nicht amtlich, sondern voriichtiachweise nur als Privatperson. - Hm süd iMn L>ran soll die größte Ruhe herrschen und di« Aufständischen sich Mit von den äußer,ten französischen Posten zurückgezogen haben. Achwei». Zu», Bergsturz bei Sin, schreibt man: Die neueste Zeitungsnachricht, das, ein großer Thcil der noch zu brsvrch lenden Erdbewegung thalwürto gestürzt und der Rest des Dorfes El», setzt außer Gefahr sei, entspricht nicht ganz de» Wirklichkeit. Der damals gemeldete Abrutsch bildete nur einen kleinen Bruchtheil der mit Absturz drohenden Masse, welche, wie neueste sachkundige Bericht« melde», jetzt durch einen ziemlich gerade bis zum Juß geilenden Riß von» Gebirgskörper gelöst ist. Die letzte Beobachtung konstatirt, daß sich diese Spalte vergrößert habe und namentlich in ver Mitte des Bruches Veränderungen bemerkbar seien, welche als Anzeichen eines Gesamintbruches angesehen werden. Bei dem gute» Wetter war der Berg mhig, dagegen sind aus das am 28. Septbr. einaetretene Regenwetier Nachts wieder zwei kleine Stürze erfolgt, io daß sich nicht absehen läßt, wir bald die Gesahr einer großen Ablösung wieder rintreten und welchen Umfang dieselbe annehmeu wird, .im» Mindesten glaubt man, wird die gegen das Tors Ein» binabgehende Rinne mit schult angesüllt, das »inten liegende Ge- " ' ^ ' ' " " ' Den Külve verschüttet und der Sernf abermals gestaut werden. Bewohnern von Elm wurde erhöhte Wachsamkeit rnipfohlcn. Huffland. Der K ougreß der jüdi s che» Delcgirte n i» Petersburg hat seine Sitzungen beendigt und die Teputirten sind in ihre Hcimalh zurückgekelirt. Die Audienz, welche sie beim Großfürsten Wladiniir und sein» (strafen Jgnnijew hatten, soll sehr versprechend für das Geschick der Judensrnge gewesen sein; so ließ man ver Welt verkünden, sin der Thal aber kehrte» die Deputaten schweren.Herzens und besorgt sür die Zukunst heim. Jgnatjew enipsing die Deputation »ehr liebenswürdig, »vie es von einen» gewiegten Diplomaten nicht anders zu erwarten war, und ertheilte ch» den Rath, sie möge im .streife ihrer Glaubensgenossen dahin wirken, daß zwei Dritttheilr der Juden in Rußland den Wunder stad ergreifen, dann werden die Verhältnisse des übrigen Theiles der Juden sich günstiger gestalte». Zur Beschwerde der Deputation, daß inan der jüdischen Jugend die Wege zur Bildung verschließt, bcmcrtle Jgnatjew, das Nichtlernen der jüdischen Jugend sei sür den Staat nur von Bortheil, da die lernende Jugend das stontin- genl der Sozialisten nur vermeine, Großfürst Wladimir antwortete der Deputation: „Mein Bruder ist Kaiser von Rußland und kann sich selbst nicht schützen, wie soll er Euch ausreichenden Schutz ge währen?!" So steht momentan die Judensrnge i» Rußland. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich dieses Resultat des Petersburger Jndentongresscs unter den Petersburger Juden, welche in ungemein gedrückter Stünnimfg sich befinden, und als sie am jüdischen Reu ialustnge von der Kanzel herab vernahmen, daß die Zukunft nichts (stlites ini Schoße berge, da war das Neujahrsfest ein Jest der Trauer und Besorgnis, um die Zuiunst. Mit zitternder Stimme bat der Moskauer Oberrabiner der versammelten Gemeinde die gegenwärtige Lage der Juden in Rußland geschildert, indem er lagte: „Wozu lassen »vir unsere stinder lernen, man wird sie uns doch in der einen oder anderen Weise entreißen. Ziehen wir uns zurück vom öffentlichen Leben, um keinen Anlaß zu irgend welcher Ausschreitung gegen uns zu geben. Schaffen »vir uns keine unbe weglichen Guter an, um jeden Moment mobil zu sein." ' Die szreilaffung der seit 23 Jahre» „aus administrativen» Wege" verbannten und in strenge» hast gehaltenen drei altgläubigen Erz- I>i>N>Xk§ tini <.,»,» Slaitnkinii aiiaei'enk ill (K>III»'(,>I> r»>>- Zri'i,>1 v0es der Lehre ... . .. nachdem der Prophet auf Anordnung des heiligen Lnnods unschädlich ge macht worden, verbreiteten seine Jünger die Lehre weite» und »och heute zählt dieselbe viele Anhänger in Petersburg. Ai» ihrer Spitze steht sogar »in bekannter Professor der Petersburger Universität. Jetzt bat sich nun aus de»» Gouvernement Per», eine Deputation, der sich die Iran Puschkins angcschlofsen hat, ans den Weg zur Hauptstadt gemacht, um, »venu auch nicht die gänzliche Jrcilaffung des Propheten, so doch wenigstens die Ueherfübrung des nunmehr gebrochenen Greises in eine Irrenanstalt zu erwirke». Acht Zöglinge der Alexander-Militär Akademie von Moskau wurvcn wegen Theilnahme am Nihilismus verhaftet. Die Ent deckung erfolgte durch einen vom Akadcniie-stonimando saifirtcn Brief, welcher den Zöglingen eine bevorstehende Unkersuchling ihrer Wohnzimmer avisute. Auch in Petersburg wurdcn aus der selben Ursache zwei Zöglinge der Konstantin Militär-Akademie verhaftet. Pier dem A nitschkow PaIais in Petersburg gegenüber liegende Hanse» sind von der Regierung sür zusammen sechs Mil lionen Rubel angekanft worden zur Einrichtung von stascrnen, darunter das bekannte Mengdcnsche Haus, »vo »n des Attentäters Kobosews stäselnden die Mmc gewesen war, sowie ein nnderes, >vo Sbeljabow vcrbastet wurde. Rumänien. In Bukurcscht, Jaff», (stalatz, Jotichani und an deren Städren Rumäniens habe» sich jüdische stomitös belniss Jörde rnng de» Auswanderung der Inden nach Palästina gc- lüide». Zu gleichem Zweck emgrleitetc (steldsaminitingen kiese»» mierwauet günstige Resultate und wird das demnächst zusannncn- tteteiide Eemraitömitö bei dem türkischen Pertreter nöthtge Schrille beh»ss Erwerbung von Grundbesitz in Palästina thun. Sämnit licke Auüivailderuilgslustige gedenken sich dem Ackerbau zu widmen. , Rana! Wer's glaubt!) Palästina. Wie man türkischen Blattern aus Jerusalem meldet, bat der Sultan den Befebl ertbeilt, die noch erhaltenen Ueberresie des saloinonischen Teinpelv zu restauriren, den Plan vor demselben von dem Schutt und Unkraut zu reinigen »uv >!»n >'o ein düsteres "Aussehen zu nehmen. Aus diesem Platze steht bekanntlich auch die Omer-Moschee, die über ein jährliches Eiukoin men von l.-OMl st. verfügt. Diese Summe, die bisher größten Wests nach stonslantinopel floß, wird min. aiis die Restauration». Arbeiten verivendet werden. Diese Arbeiten batte eigentlich schon de» verstorbene Abdul Aziz gelegenllich des Besuches des staiserv Imin Joseph in der heiligen Stadt angrordnct, auch wurde mit dem Werke damals begonnen, doch ruhte eö bald darauf »vieder. Als der Kronprinz Rndotph Heuer die Teinprlstätte besuchte, einpfand der Gouverneur von Jerusalem, Rens Pascha, die traurigen Zu- nänbe der Stätte sehr »»»angenehm. Er berichtete darüber nach stonslantinopel und cs vc» ordnete daher de» Suktan, daß diese Re slamirnngsarheiten »iiiuerziiglici, wieder ausgenommen werde» sollen. Zwei Deiegirte der Pfotte, Lerid und sliäis Effendi, »»'erden die Arbeiten überwachen. England. Die „ T >sm e s" verlbeidigen sich gegen die un günstige stritik, welche il,re jüngste Korrefpondrnz und der Leit artikel bezüglich de» Oieugestnltnng ver Dinge im Lricnte bervor- gerusen haben. Alle»', was es behauptet hätte, habe nur bciagt, daß Veränderungen in der Vertheilung der Macht und de»-, Ei» slusses im Mittelmeere bevorstrhe», daß cs wünschenswert!» erscheine, Englands Interesse aus der »ach Indien führenden Straße, welche von vitaler Wichtigkeit sür die Existenz des Reiches seien, durch eine klare Politik betreffs Eguptriia fick vorzustclle». Ties als gleichbedeutend mit de», Porschkage der Tbeilnng der Türkei dar mstellen, sei mebr als rin Mißverständnis, und widerstreite den T balsacbe». Mr. Gladstone tritt eine Reste nach Schottland an und wild mehrere Srle seines Midlolbian Wahlbezirkes besuchen. Am 8. dS. wild Giadilone in Leeds »» einem Massen Meeting sprechen, bei welchem Anlasse eine bedeutende polilisebe .zlundgebung er- iviirlel n'ird. Amerika. In Bloominglo» «Jliinoisl bat ein Gefangener den Wärter, der ilm zu einer nnderen Zelle brachte, ermordet. Als die Rach licht sich verbreitete, würbe das Gefängniß von den Einwohnern gestürmt, der Gefangene herniisgeholt und geluncht. aber doch nicht das Pferd zu besteigen oder gar in der hohen Schule den Reisen durchspringen Mich. Boccaccio ist übrigens mit Iris. Seifert, Bcrra, Lffenav, den Herren Rüdinger, Wiibelmi, forschen u. a.nl.ti»riis ganz neu besetzt. «Pauline Ln c e a »st in Men, wo sie in Lrsclxtitzku'S neuer Oper „Die erste Jaite" die Hauptrolle ereiren will. . r Der auch in Dresden vom „Hergottschnitzer" her sumpathisch bekannte Kgl. b. Hosschauspieler Albert hat sich in München am Gärtnertheater verabschiedet und tritt nunmehr zu Herrn Direktor Jauner an da- Wiener Ringtheatcr über. Der Eharakkmpieier Z. Jrieoiiiaii» hat am Ostend uch in Drcsdeil vom „hergottschnitzer" her fv . b. Hosscharispieler A kdert hat sich in Mü er verabschiedet und tritt nlininehr zu herri» mS Wiener Ringtheatcr über. . . Eharakteripieler S- Jrieomaii» hat am - Theater i» Berlin ein demnächst beginnendes Gastspiel abgeschlossen. . v Der uns von uerschiedencn Seite» ausgesprochene Wunsch, die Programme de» Sonnabends «in 2 Uhr in der Kreuzkirche stattflndenden Besper >» in unserem Blatte zu veröffentliche»», »vird von jetzt ab erfüllt werde», heute »vird nach vorbereitendem Orgelvorspiel die große Motette von Joh. Gottsr. Schicht <t7wl bis ->623»: „Jauchzet dem Herrn alle Welt" sür 2 Ehöre »nid 8 Solo stunnien in zwei Tbeilen zur Ausführung komuien. '!' Der in Dresden geborene Pianist Georg Leitert, jetzl in Brüssel, sviclte dieser Tage sehr beifällig in Stuttgart. I Au« Lauchhammer »vird eine von »zritz Schape» »novellirte und »n de»» dortige» Elseiuverke gegossene Bronzestatue des General JeldmavschallS Grasen Moltte gegen Mille Sttobc» nack »lnem Besttmm»ulgüo»te.»löst» a. Rb. nbgehen, um dort an» 2li. desi. Ri-, dein Geburtstaae des Jeldniarschallo, enthüllt zu werden. . s- stt»fael Io, es s »>, der auch hier bekannte Pianist, welche» >eit „eraumer Zeit in Amerika, speziell in New Pork lebt und es dort zu mehl unbedeutender Berühmtheit gebracht zu haben scheint, bat eine große Eoneert-Tour durch die Vereinigten Staate»» anHetrcte». In Aarau in der Schweiz soll dem Verfasse» der „stunden der Andacht" und vieler Rovellen, Heinrich Zschölte, ein Denkmal gesetzt werde». -ß Liszt feiert seinen Geburtstag zwar n i ch t in Weimar, doch wird das dortige hofthenter ilm feiern, indem man unter E. Lassen „Tie heilige Elisabeth" im hostbenter seeirisch nnniilnl. Z Jür vivc .ztapeilineister, z. B. aueh Herr Pleiiiinger in Dresden, eröffnet sich nach einem Wiener Vorgang eine ganz neue Wirkungssphäre. Vom Dingentenpult aus die Bühne ist mir ei» Schritt, und Herr Gotbow Grünecke, der zlapelimeisier des Jeneph städter-Tbeaterv in Wien hat ihn gemacht. Er bar die .Rolle des Lomikerü Lrüuser tn der Musikpoffe „Soldatenslreiche" gespielt. Das Theater in der Josepbsladt war in der höchsten Roth. Der Schauspieler zlränscr ließ siel» plötzlich kraul melden und der Per iegenhcit gnb's lein Ende. Sollte inan die Posse, mit welcher di» höchste Einnahme sei! dem Bestände des Joievbslädter Theaters erzielt worden war. abieveii? Es benschte belle Beizweislnng in der Dircktionokaiizlei. Der Direttor jammerte, der RePffeur rang die Hände und die zfassirer ivelillagten. Jetzt, da »Ile stricke rissen, erschien plötzlich Herr Goibow Grünecke als I'e».-, ox inavliiuu. und erktärtc, die Rolle slräuser's ohne Weiteres spielen zu wolle». „Jst'S »ivglick, ? Ihr Ernst so icknie mail ivir» durcheinander. Jün> RÜittitei, »päler sland bereils d»r Kapellmeister, von dem sie im Böhm' in Amerika" gesungen: Rind der Mann da mit der Glatze, Darf nicht fort von seinem Platze" nuk der Bühne in dem stostünie der Wirtin» „z»m Schien", bereit, als .zlomiker zu siegen oder zu fallen. Ein neues hindermji siellle sich der Ausführung entgegen in Gestalt des martialischen Schnurr bartes, der dem nnitlngen Lavellmcister unter der Rate und nistS Herz gewachsen war, den er seit Jahrzehnten großgezogcn. Mit diesen» Sclmiirrbarte konnte er unmögück die Rolle geben und einen Moment lang schien die Borstelliiug abermals in Jra^c ge stellt. D" wurde der Mann zum Märtnrer und brachte ein soler, riesengroß. Sein Stolz, seine Zierde, sein Alles siel unter dem Messer. Endlich war das letzte hinderniß besiegt und der Helfer in der Noti, trat ans die Scene. Wie der zroinponlst, Dirigent und .zlomiker gespielt? Er spielte die Rolle mit großem Geschick, sang gut und pointirte, daß das Publikum ans dem Lacken nickt heraus- kam. Das Wagniß war geglückt. !- Der unter Herrn Gothe's Leitung erneut vorstrebende alte Dresdner Männcrgesangverci» .Orpheus", der ja schon unter seinem verdienstlichen srühercn Dirigenten zlantor Müller einen lückl Ruf batte, führt kommenden Winter Jei. David's „Wüste" aus. Das farbenreiche, originelle Tongeniälde dürste, nachdem es lange geruht, auch der ncncii Generation mächtige Eindrücke biete». Außer diesem Eonecrt sollen zwei Produttiono- und zwei Jamilicnabende, sowie ein Zanicunlfest die Mitglieder vereinen. Der „Olxheus", der stets noch Sangeskräfte ausnimiiit, zählt jetzt!!0 aktive sänger. v D cn g r e ui o »t, der kleine berühmte Geiger, geht abermals auf eine Tournee durch Amerika. Schade, daß die Entwickelung des zliiaben, sowohl seine phnsischc wie seine künstlerische, so dau ernd durch die Spekulation gestemmt resp. nue-gebentet wird. V Z»»i 80. Geburtstage L. B a u c rufe io' s näehsten Januar »vird im Wiener Burgtheater ein neues Stück des grellen Lustspiel nestors gegeben, das er eben beendet bat: „Tcs Alcibiaves Ansgang." Es ist eine Tragi-zromödie nacl, altem St»l in 3 Akten. V E a r l S o »tag ist mit dem Danipser „Donau" am R>. Sep- teniber stiachinittags wohlbehalten in Neiv-Bork cingctrosse» I .Earl Gustav Sckwctschke ist in vallc gestorben. Sehwctichke war an» 3. April I80l daselbst g»boren. Er stiivirte dort und in Heidelberg Philologie, kehrte später an die beiinathlichc Universität zurück, von der er jedoch kurze Zeit daraus wegen der Theilnahme an biirschensthastlichei» Bestrebungen relegirt wurde. Er trat in das Berlngsgeschäft seines Batcrs, der Eigen khümer des „halleschen Eourierü" »rar und die Redaktion dev BlatteS ging in die Hände des Soluics über. Er ward der Stifter einer „Jreicn Gemeinde", »nie er überhaupt für alle Be wegungen aus politischem und religiösem Gebiete Jntercffe lmlte. Unter bei» Dichtungen sind bervorzuhebcn die in 7 Auslagen er schienene ..Ui8»i.irc:Iiiiu," und die viermal anfgelegte „Var/iuias", lateinische Geschickte zur Bcrberrlickung der nationalen Bestrebungen Bismarcks. ß Ui,iformirnngS-Liste des Deutschen Reichs-Heeres und der Kaiserlich Deutschen Marine. Berlin, Mittler und Soli». Die in letzter Zeit zahlreichen Unisormahäirderungcn in der deutschei» Alinee und Marine sind in der soeben erschienenen l. Auflage berücksichtigt worden, so daß das von hoher und maßgebender Stelle anerkannte Werk n»mne>,r eine zuverlässige und genaue Gesauunt- darstellmig der heutigen Uniformen aller dentscl»eii Truppengattungen, aiicki der der militärischen "Beamtenbrauchen und technischen Eorps enthält, auch alle Zvezialahzeichen lind Auszeichnungen anssükrt, endlich nucki die einzelnen Staaten cigrnthümlichen Uniformen beschreibt, wie sie theilü einigen a»S alte» Zeit herstaniincndcn Srganisatioiiei» nngebören, tbeils für den vofdienst besonders vorgeschriebe»» sind. ständigen und als die Wohinliigsthüre geöffnet worden ivar, fand man Edmont Ginet, so hieß der Unglückliche, in sitzende» Stellung erdrosselt am Tische. Das eine Ende des Strickes, der ihn erwürgte, »vor um eine an» Tücke selbst befestigte schraube gebunden, lieben der Leiche lag ein 'Blatt Papier mit »olgenden Auszeichnungen „Wie groß ist das Verbrechen anderer Regierungen, die noch immer zögern, die Guillotine einzusühren? Wie bedenieno sind die Leiden eines Strangulirten - Da tun ich nun mit ruhigein Blute beschäl tigt, dies zu ergründen, '.stieme Halsbinde ist ziemlich streng zeige zogen, das spüre ich au dem Prickeln der Blutkörperchen, oie nach nulwärtS dringen. Meine Empfindungen sind ganz klar und ick nehme keinen Ansiano. der Schraube hier noch eine Wendling zu geben! Zum Teufel, bas Ding wird unangenehm. Atluin knapp, blaue Dünste vor den Augen und »»gleich Zilter» in den Händen Ich frage mich, wie ich heiße: Ich >,eiste Edmond Ginel^ bin neu gierig, »vie es beim henten zugeht, wist „och eine halbe schwenluiiu der schraube machen und daun leimest retour." hier ende» die Aufzeichnungen. Augeiücheuiiich lmlte der "Arme nicht mein die nöthtge Kraft, sich aus der eigenen Schlinge zu befreien. In der j Wohnung fand man eine Anzahl Katzen lind Kaninchen, an denen ! Ginel Viviseetivue» vorzmulmieu pflegte." ! In einem kürzlich in London veröffentlichten Briefe Dar - Iwiu's sagl ver berühmte Ralnrsorschcr, er habe bemerkt, das, ! Kinder, ehe sie »prechen lönnen, Laute vo» sich geben, welche,nage, Zuslinunllng, Wider,prucb :e. bedeuleu, aber in verickuedenen Dvnen. Diese verschiedenen Töne eröffne», wie Darwin glaubt, ver wissen schasllichen Untersuchung unendliche Möglichseite». Danach »vird nalürlich jede Mutter die Aeußenmgeu des i lindes mit neuem In tcresse verfolgen. Wenn es Widenpruck» ausdrückl und Wider sprnch kommt am häufigste» uvr aber m verschiedenen Tonarten, sollten die Umstände sogleich dein gioßeu Ralunorscher mitgetbeili werden. Und wen» e> nun nickst Material genug u,r seine Unter suckmugeu über diesen Gegenstand crhäl», wird es wabrlich nickst die Schuld der Müller i» Europa »uv den Vereinigten Sraaten sein. * Marie Schulze, genannt die tüchtige Plätterin - we nigstens behauptet die wegen Körperverletzung Angeilagle so zu heißen hatte sich eine» M ülle r ,»m Geliebte» auserieien, ivar aber so »mvorsiclstig geiveien, ibrcm Ti,euer» eine Tbeeiaiuu au ven Kops zu schlendern und dadurch zu bewirken, das, das Verlöbnis, zurückging. Der Böse er stellte in der ersten Bestürzung den Strafantrag gegen sie, die er so innig geliebt, machte aber im letzten Augenblick seine Uebcreüung gut. Als Zeuge vom Richter daran, nusuiertsam gemacht, daß er sein Zeugnis, verweigern ionne, wenn er in irgend einem verwaiidlichnsilichen Verhälluiß zu der Auge Nagten stelle, erklärte er, er sei ilir Verlobter. „Gewesen!" rcplieirte die Angeklagte. „Ree, noch!" sagte er, indem er einen bedeutungs vollen Blick ans leine ehemalige Geliebte heftete und verweigerte sein Zcugniß. Rill den Worten: „Ree, is des een jutcr Junge!" verließ die Angeklagte die ominöse Bant. Warum kommt der Kaufmann io schwer zu einer Iran. Der Kaufmann ist in der Remst ei» Geldmenicli, d. l>. ein Mensch, der nack, viel Geld nickst. Die Mädchen aber lieben oie Männer nickst sein, die erst Geld suchen, wildern welche viel Geld besitzen. Der Ka»mia»ii belrachtet Alles als Waare und er liebt auch nur solche, die nicht lange ans Lager bleibt. Run ist es aber bekannt, daß viele Mädchen Margens gern liegen bleiben und erst reckst, wenn sie einmal Iran geworden. Der Kaufmann setzt einen Artikel, wenn er beginnt alt z» werden, im Preise her unter, eine Iran aber will m» io mel,r gelten, je älter sie wird. Der Kaufmann nimmt asteiillmlbe» gern den Mund voll, der Jranen liebstes ist es aber, wenn der Mann hübsch sein den Mund hält und der Iran das letzte Wort lässt. Jeder Kaufmann ist ein ziveitheiliger Mensch, denn er bestellt aus Soll und .Gaben, die sich wie zwei feindliche Brüder zu einander verhalten. Run sind aher die Jranen viel z» friedliebend, um einen so zwiespältigen Menschen lieben ;» können. -Geirathet nun der Kaufmann denusci,, so ist Er offenbar da« Soll und Sic das Haben. Beim Kaufmann »st aber Vas soll oft größer als das Haben. das kann sie jedoch nickst dulden, bei ihr nniß das Haben stels größer sei» als das Soll. Ter Kaufmann ist ein Mensch, der kaust und losschlägt. Ein Mäd chen, wenn cs einmal Iran geworden, will aber nicht losgeschlagen, sondern ewig behalten sein. Jcrner gicbr der Kaufmann sich gern tüchtige»! mit Wechseln ah. Tie Jrarien können aber das Wechseln nickst Acuillct»«. -ß Im November wird in» Dresdner Hoslheater M oIba ch' s' König Eotillon" in Scene gehen, vorbei »och, und wohl schon im Rlober. P utlitz' „Idealisten". s- In, ja das Kunstreiten mack» müde: Irl. Bendel als! st'anni weiß davon zu erzählen. So hat denn die tödliche Diret j ton des R e s i d c n z T l, c a t e r s ein Einsehen gehalst, lässt einmal! ' allabendlich zugkräftige „Ranni" ans und gielst beule „"Boccaccio", welcher Sucrette Irl. Bendel zwar auch mitwirli, als Jiaiiietta i vermischter. ^ Eine Eide ch s e i »> M agc n. Schon oft ivnrde berichtet, daß kleine Tliicre, namentlich Amphibien, in den Magen von Menschen gelangt seien und dvrt fortgelebt haben; jedesmal wurde dies aber angezwciselt. Heute liegt nun von fachmännischer seire eine amtliche Mittheilung vor. Der Eoininuiialarzt 1>v. »w<1. Brunnich in Seestadt «Böhmen) schreibt in Jolge einer Anfrage, da die frühere Meidling eines Eorrespoiidcnten »nglanbwürdig erschien: „Ter Ziegeldecker E. litt seit einiger Zeit an cigenthümlichen Magcnbrschiverden, er klagte über Avvetitlosigkeit, Magendrücken, Nagen, ja sogar „Jressen", ivie sich der Patient aliödrücktc und oft fühste er, daß sich i», Magen Etwas bewege. Bei der ärztlichen Eonsultatioi» gab er ferilcr an, daß er zu Pfingsten dieses JadreS sckwn die ersten Sumptoine verspürt bade, nackjdciil er einige Male .ziußwasser ohne Glas getrunken batte. Diese slnnptoinc steigerten sich besonders nach den» Esten-, bloS nach Genuß von Milch war Alle« berubigt. »zch gab ibm ein "Brechmittel; nach Stunden stellte sich Erbrechen ein und zum Schrecken und zur Jreude des Patienten sali er eine Eidechse, 7 Eentimcter lang, vor zieh liegen, welche noch 2—3 Minuten lebte. AIS ick selbe erhielt, war das Tiner schon iodt. Der Patient beffndet sich seitdem wohl." Sckade, daß die Eidechse nickst wenigstens »och so lange gelebt hat, daß sic leiden, sondern sie sagen: Tu hast nur eine» Prima und Sola Wechsel, das bin ich, und a vislr» hast Du mich stets cinzulösen. Bei der Mannigsaitigteil des kaufmännischen Geschäfts endlich muß ein Mädchen, nm das ein Kaufmann freit, sich so viele Jragcn stellen, daß ihr die Lust zum Heiratben darüber ganz vergeben mag. so z. B.: Will er Dich auch fest beballeii, oder nur in Kommst sion? Werde ich ans ein gutes Lager kommen oder werde ich bald wieder übertragen, zur Disposition gestellt oder remitlirl werden? Wird er Dick» als einen ordinären "Artikel betrachten mit Rabatt, oder sollst Du in« Rello geworfen werden und als Baar Artikel bald wieder abgehen ? Genuß haben vie Mädchen Ursache, der gleichen Jrageu anfzuiverse», denn die jungen Kausleute sind »nil der Zeit gar zu spekulativ, auch i» der Liebe. Darum ist es mein wohlgemeinter Rat!»: besser! Euch, betrachtet die Mädchen nicht als "Waare, die man nur deshalb nimmt, um dabei zu prositircn, oder um ein Etikett daran zu besten, sie als Aushängeschild oder gar als Ladenjungser zu benutzen, während Jlu Euch im "Wirthsbariie gütlich timt. In Mailand schlenderie ein junger Deutscher, den rotlien „Badeter" in der Hand, langsam durch die Slraßen. Bei einem Llmonndenverkäuser machte er Halt und verlangle eine Ersrischnng. Eine junge, hübsch gekleidete Dame trat knapp hinter ihm zu dem Tücke und begehrte eine Limonade. Als sie aher »ach ihrer Böne grcisen wollte, fand sie zn ihren Sckrecken, daß ihr dieselbe »elile. Galant erbot sich der Jrenide, die Kleuugleit zn bezahlen, und sie nahm es an. Er wollte die glückliche Gelegeiiheil hciuitze» und bot ihr seinen Arm an, »in sie nack Hame ui hegleiien. "Aist dem Wege erzählte sie ihrem Ritter, da>, iln der Arst i» Jolge eines Kovlieidens verordnet habe, Tabak zu schnupfen. Sie zag denn auch ei:» zierliches, silbernes Döschen aus der Taiebe und — bol dem Jrcnrden scherzend eine Prise an. Dieier schnupfte, dock nach einigen Schritten wurde ibm plötzlich ganz sonderbar zn Mmhe und nacl» einigen Sekunden sank er bewusstlos zu Bode». „'Ae!', mein Mann! "Ach, mein Mann!" begann die Dame setz» zu jammern. „Er ist todt! Ist leine Rettung?" Man brachte dev Olnrmächligen in eine nabe Barbiersluhe und die Pieudo Gniriu bat, aus ihren Mann Acht st, staben, bis sie mit einem Arzt lammm werde. „Aber »o tann ich ist» nicht liege» lassen," sagte sie z» dem Barbier, „leb werde einstweilen sein Geld und seine Ustr z» mir ncbmen, sonst lommt es abstandcn. ' Der Barbier fand dies ganz in der Ordnung und die Dame eilte mit den Effellen davon. Ais der Jrcmde sich erstolte, ivmde der ganze Seilwinde! offenbar. Am l-i. Sept. zerschnitt in der Kowtenvoriiadt zn Lrenöurg ei» Leulenanl Ramens Odoivazki seine junge Iran geradest, in Slücke. Rach Begehung dies« enlfetzlicsten Tstal betast! der Mörder seinem Bursche», die Jeiistcrläden zn öffnen, und lüstrle ilm dam: an der Hand in'S Schlafzimmer mit den "Worten: „Siel/ doch, wie ich die gnädige Iran präparirt Imbc! Gest' »Ist in die Verwaltung der Stani'n und zeige an, das, icst meine Iran geschlachtet stabe und vor dem Gerichte Recststerligung erlangen werde." Ais dann Gendarmen und die Polizei austraten, begann der Mörder darum zn bitten, man mö^e ilm nickst verstasten »nd ist», gestatten, die Motive des von ilnn begangene» Verbrechens z» Papier ;n bringen. Man gestattete ibm solches, »nd er schrieb bis z»m "Abende, moraist er zur Hauptwache geführt wurde. Beim Anblick des blutbefleckten und verstümmelten Leichnams der jungen schönen Iran gerietst das nnter den Jenster» der Wostnung Sdownzki's ziiiammengeströmte Volk in »instcschreiblicke Wntst »nd soedeile die sofortige Hinrichlnng des Mörders. Abends c, n g e k ro > > cn c "Börsen. Frankfurt a.M.. 7. Lcini"',. ::I7'... barden i'Oc» . Lill'eneiue P>>ipient!lte . i^aliZier 27'.«'/,. Ocstcrr. Goldrenic lJtNdreute . ^,'nsseu. Russen 2. Ortentanlctlje Ncnestc Uu^nr. ^vid.ilileilie !». l»iil»i!ileil>e Un- qar. PtivierrciNe —. Wieu,7.Oztvs»cr. ?U'e>idv. Kredit ^ ?lnqu'Z.'lusu ia Bunt 1'»."". RuvEleeiiHd o. - . cst'ldreilrc . Nn»v ("mdrenle . Un«^ -l.Mi.öl'.k!'!! lV»u>,',irr . l^nldrente ". Rnleilie II« de. Rrl'.''.itüirii P>»li'lt'i iLille - . Oenel!. über ihre Erlebnisse in dem Ria ge» des Zicgeitieckers zellgeneidlich E h , j Lliinl^diikn 77u.< s>. ^.vlirdnrdcn Nel'tr cinent l) ü inlichc, schreckliche (§ nd e einc6 ccs,cn. ^eldrcnte .. ^Llliirnd ! iungen Gelehrten, der sich durch ein rhrnso thörichtes. ivie bizarres! .-,p, ! Experiment leibst den Tod bereitete, wird aus Paris geschrieben:! .vvv'v» "Rna ü.w- !. Zaü. De» Portier eines Hauses der Rne Eharcnton hatte einen junge» . , '-'».'«"va,., ^ 7 ' e anaoendiiai stiglrairige „.nniu,, aus »uo g,e»> m-iue „^veenreiv , Geleinte», der im !!. Stockwerke eine kleine Wolniiing inne statte.! ''"UnK"' -'-v.''»«-e>».--. . . - welcher Operette Irl. Bendel zwar auch milwirtl, als Jia,netto i seit inclireren Tagen nicht gesehen. Er eilte, die Polizei z» ver-1 mmimig. j,, smu,»» rcs ' ltliss-'. Ocll'l'cr illiiN Nvril '''i.'st.'. rillijis. Kredit ^r.ii jener.n kJNplcr Innuar. Rut'o! Oetvl'er , L ilUNIi. Rl'vcinl'er NIO.'st?, N!:J-/N'ri,,kN seskest,
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