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Dresdner Nachrichten : 08.07.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189607089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-07
- Tag 1896-07-08
-
Monat
1896-07
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.07.1896
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. »nvLbmc von «nkundtann-em ^ariemir s« v Borrus-atnirNaam,. -omtto^ö n. Bonn. N-V.I IlkrMiN. , bIS'3uAMÄÜ!>A !?dr "ÄÜn^w" E. «n- rün^nungsn auf dsr Prwalleite «tge Moniaae oder »ach geliiaaen so Pt», mir gamUiennachrichie» ,c.>. de», so Psg. »och besonderem Tarif, kluswürtioe Auströae nur gegen ^ Boransb^aiiliina. >nk»ndia»»0l», »edme» lammtltch, nambaile Aimoncenbureaur an. veleablaner werden niit io Dia. bercchnrt. Kur N»-iaabc eingesoudter Lchrift» Micke tcuie Perlundlichkell: L«rnspr«ri>N»Ue Nr. 11. 41. Jahrgang I»I«<Ivrn«tv HVivirvr So-'ss/s ^ »wie« denidllt» »ieciep-ltülissl',1'iiI'TML' ill Mn üelllnod riavl. HoüisksrLnt VM.SS. 8oimvll8Ld!r Nr. 187. lL bkäeutenl! billige»'. I L vo», lloklivs«r»nloa Lvillsr K-yoülLt Uo» LNnig, von OI»v«»1r»«Ivi», »«8, IZ«88vrt». Linrelvorkauk Tltinurltt 3. «. »K8!8K G 4li1MKILI XSnIxllalrsr NoNtstsrand vrösstss SpeeialßvsvdsN lvr «vtbl. llsnäsrosUon. X«ruI»vStv»kürL i 1^ linrnlittv IkrautklEn In utten Nelfd«iv ^u»vul»l «Iler l aplKtivrlo- Wuterlall«». L7 WIM ll-Ilrmiüiliix ' !N»x: II kill Luiirttli, kortlkll» ». 6. LlarktliLlIs . . IVailktr. 8. v. kvl8vKKv, L„iansl'' Anwachsen des belgischen SvzinliSniiis. Hosnachrichten. Landcsverein kür innere Mission, Männer-und KPIbjjkl. Jüngllngsverelne. Bad Elster, G ' Olcrichtsverhandlniigeli. Wilhelmi's Abschied. HH U8«»rutr«r8tr. IS ^»uvirstr. (8ial!1bau8). Mittwoch, 8. Juli. Mir die Mc- und Ncischison. Die geehrten Leser der „Dresdner Nachrichten" in Dresden, welche »iiser Blatt durch die hiesige Geschäftsstelle beziehen und dasselbe nach den 8o>uiu«^» Tulenivall»«« 1«»>» nachgesendet zn haben ivünschc», iaallen der nnterzeichnelen Geschäftsstelle darüber Atittheilninz zugehen lassen behnsS bcz. Zustellung durch die .kaiserliche Post. Dem Ilcbcrwcisungsautrage ist deutliche Nniuens-, Orts- und Wahiiungsangabe bcizusügen, auch ist die erforderliche UeberiveisungS- gebühr (im ersten Monat des Bicrteljahrcs 60 Psg., im zioeiten Moiiat Io Psg. und iin drillen Mannt 20 Psg.) nebst etwa nach zu entrichtender Bezugsgebühr vor der Abreise au uns einzuschicleu. Die ivcrlhen, aiislvärtigcn Bezieher <Post-Al>omie»ten) dagegen Ivvllc» sich in gleicher Angelegenheit nur an das Postamt ihres Wohnortes wenden, bei welchem ihr laufendes Abonnement erfolgt ist. Ileberweisuugen inner halb des deutschen Neichsgebietes werden seitens der Postämter gegen eine Gebühr von 50 Psg., im Verkehr mit Oesterreich und fremden Ländern gegen eine solche von l Mark nusgcsührl. Für die auf Reise» befindlichen Leser unseres Blattes, welche ihren Aufenthalt und fvmit ihre Adresse häufig wechseln, bringen wir unser in geneigte Erinnerung, durch welches ihnen nach jedem Aufenthaltsort unser Blatt alltäglich von unserer Geschäfts stelle direct durch Kreuzband (bis 50 ge Gewicht --- ca. :! Bogen) bis in die Wohnung zugestellt wird. Der Bezugspreis eines Reisc-Äbonnc- mentö (einschl. der VcrsendungSgebühr) beträgt monatlich 2 Mark 10 Psg. für Sendungen im Deutschen Reich mit Einschluß sümmtlichcr Bavc- >l»i> Kurorte Oesterreichs; 3 Mk. nach den Ländern im Weltpostverein. Geschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten". Maricnstrnstc 38. Politisches. In Belgien sind Wahlen zur theilweisen Erneuerung der Kammer vollzogen worden, die wegen des gewaltigen Anwachsens der sozialistischen Stimmen ein Menetekel für die gcsammte europäische Welt bilden. Es waren im Ganzen 77 Mandate zu erneuern, von denen 66 den Klerikalen, 10 den Liberalen, 1 den Sozialisten gehörten. Tie Kammer bestand nach den vorletzten Wahlen im Jahre 1891 aus 104 Klerikalen, 33 Sozialisten und 15 Liberalen. Das hervorstechende Ergebnis; der damaligen Lage war der vollständige Niedergang des belgischen Liberalismus, der einst so mächtig und achtunggebietend dagestanden hatte, so lange die Zeitnmstände die Betonung seines obersten Grundsatzes „Iw c.Iericalisms c'ost I'eiivowi" ermöglichten. Der Fehler des belgischen Liberalismus war aber, baßer mit dem Kampf gegen den Klerikalis- »tils seine Aufgabe als begrenzt ansah. Ec erkannte die großen Aufgaben der Zeit, die ans dem wirthschaftlich-sozialen Gebiete liegen, nicht, sondern blieb auf einem Standpunkt stehen, der wohl seiner Zeit einmal das ganze Denken und Handeln einer Partei bestimmen konnte, aber den veränderten Verhältnissen gegen über zu eng war. Die Folgen der nneinsichtigcn Haltung des Liberalismus zeigten sich alsbald nach zwei Richtungen: von rechts her eroberte die „schwarze Garde" Schanze um Schanze und von links stürmten die Bataillone der revolutionären Sozialisten heran, deren anprallcnder Wucht auch das klerikale Regiment sich ans die Dauer nicht gewachsen zeigte. Auch dieses Rial sind die abge gebenen sozialistischen Stimmen wieder gewaltig cmgeschwollen, und das ist der springende Punkt der Wahlen, auch wenn im Ilebrigen die derzeitige Zusammensetzung der Kammer sich durch das Endergebniß nicht wesentlich ändern sollte. Die sozialistische Partei Belgiens trägt im Lande wie in der Kammer ein Gebühren zur Schau, das deutlich erkennen läßt, wie sehr sie sich bereits als Herrin der Lage fühlt. Im Vorjahre stellte sie sogar in der Kammer den Antrag, duß ollen im Staats betriebe beschäftigten Arbeitern ein Minimallohn von 5 Ir. pro Tag garantirt werden solle. Als die klerikale Mehrheit dieses An sinnen, das ihr denn doch über die Hutschnur ging, wie man zu sagen pflegt, i» einem Anfall von bürgerlichem Mulh ablehnte, ging ein wahrer Höllenlärm los. Die Sozialisten verstiegen sich zn den wildesten Schmähungen und drohten mit der alsbaldigen Einführung der Republik. Im Ausland wird man geneigt sein, eine derartige Drohung einfach für einen Ausfluß politischen Größenwahns und daher für keiner Beachtung werlh zu halten. Die Sache ist aber doch ernster als man denkt. Die republikanische Strömung ist in Belgien in den letzten Jahren unausgesetzt gewachsen und die Schwäche und Lässigkeit, mit der die leitenden Kreise dem Umsichgreifen des Nebels znsahe», hat das Ihrige gethan, um den Nepnblikanismns zu einer landlänsigen Idee zu machen, die sich fester und fester einwurzelt. Der Boden, auf dem der belgische Thron steht, ist total unterwühlt. Nicht einmal beiden bürgerlichen Parteien findet die Monarchie eine ausrichtlge Stütze. Fröre-Orban, der jüngst verstorbene namhafteste Führer des belgi schen Liberalismus, hat einmal das Verhältnis; dcS belgischen Staates zur Monarchie als eine „Vernunftehe" bezeichnet, die sehr wohl auflösbar sei, sobald die beiden Gatten sich nicht vertrügen, also Scheidung wegen unüberwindlicher AbneigungI Von anderer ebenfalls bürgerlicher Seite wird das staatsrechtliche Verhältnis; zwischen Monarchie und Volk in Belgien in ähnlichem Sinne als ein Vertrag mit Kündigimgsrccht definirt. Man sagt, die monar chische Staatsform Belgiens beruhe „auf einem freien Ueberein- kommen zwischen dem belgischen Parlamente und der Dynastie Koburg, das jeder Zeit von beiden Selten gekündigt werden könne." Bei derartigen Anschauungen über das ursprüngliche Recht der Monarchie in den in erster Linie zu ihrem Schutze bemfenen bürgerliche» Kreisen haben natürlich die republikanischen Sozialisten leichtes Spiel für ihre eigene Propaganda. Auch der herrschenden klerikalen Partei fällt cs nicht im Mindesten ein, das Interesse dcr Monarchie ans „Ueberzeiignng" zu vertrete». Tie Herren haben sogar zn den Zeiten, als sie noch in der Tinte saßen, ganz offen die Abschaffung der Monarchie als nothwendig bezeichnet. Erst seitdem sie das Heft in die Hände bekommen habe», schlägt ihr Herz wieder monarchiich. Da die republikanische Bewegung in Belgien insgesamt»! mit Frankreich sympatlsisirt, so wäre die Prvklamirnng dcr Republik gleichbedeutend mit einer ihatsächlichen Annexion Belgiens durch Frankreich und deshalb ist die weitere Entwickelung der Dinge in Belgien nicht nur vom sozialen, sondern auch vom international-politischen Standpunkte für das übrige Europa von Bedeutung. Das Feuer der belgisch-revolutionären Frage brennt den An hänger» dcr LrdiiiiiigSsnchc in Europa um so fühlbarer auf den Nägeln, als anscheinend weder der Liberalismus noch der Kleri- kalisinnS in Belgien im Stande sind, das weitere Vordringen des Sozialismus zn benimen, so daß der Zeitpunkt, an dem die Re gierung Belgiens in sozialistische Hände übergeht, ernstlich in Er wägung gezogen werden muß. Dcr Liberalismus, der jeden Ein fluß verloren hat, kann höchstens noch bei den Stichwahlen durch ein ihm allerdings unlcr den obwaltenden Umstanden recht sauer gemachtes Eintreten für die Klerikalen den Sieg verschiedener Sozialisten verhindern, so z. B. in Brüssel, das andernfalls den 32 sozialistischen Mandaten noch einen Zuwachs von 18 Sitzen bringen würde. Vielleicht werden die Liberalen sich, wenn auch schweren Herzens, zu einer solchen Haltung durch die Erwägung bestimmen lassen, daß in Brüssel allein innerhalb 2 Jahren die sozialistischer) Stimmen auf dasTyopclte (von 38,000 ans 76,000 !> angewachsen sind. Sonst ist dcr belgische Liberalismus völlig bankerott nnd spricht bei der Vestiiiimniig über die Geschicke des Landes nicht mit. Die zur Zeit herrschende klerikale Partei gewährt nach de» bisherigen Erfahrungen auch keinerlei Bürgschaften für die Mög lichkeit einer Bezwingung dcr feindlichen revolutionären Gewalten. Einig nur in speziell kirchliche» Fragen, bietet sie sonst ein buntes Durcheinander der heterogensten Elemente, die zum Thei! selber ganz bedenkliche, hochradikale Anwandlungen zeigen. Auch war vor Kurzem ein offener Konflikt im eigenen Lager ausgcbrochen, bei dcni die streng klerikal gesinnten und die christlich-soziale» demokratischen Geister scharf aufeinander platzten. Ter häusliche Streit drohte einen scharfen Riß in die Partei zu bringen und aus christlich-sozialer Seite schien inan bereits zu einer Secession auf de» heiligen Berg des Radikalismus entschlossen. Das war ungefähr um dieselbe Zeit, als in Wien sich ebenfalls die christlich- soziale Partei unter Führung Lncger's gegen die Bevormundung durch die feudale Klerikerpartei auslehnte. Von Wien nnd Brüssel aus Pilgecten damals eigens zu dem Zweck delegirte hohe Kirchcn- fürsten nach Rom, um das politische Anathema gegen die radikalen Störer des seudal-klerikalen Wohlseins zu erlangen. Ter heilige Stuhl handelte aber nach dem Grundsatz, der die Kurie schon oft aus den größten Schwierigkeiten befreit hat: er sagte nach der einen Seite hin Nein nnd nach der anderen Ja. Der Wiener Bewegung ertheilte er das „'lolorari polest", während die belgische mit dem Bannstrahl belegt wurde. Selbstverständlich fügten sich die belgischen Christlich-Sozialen gehorsam der von Rom aus ertheilrcn Weisung. In den großen weltbewegenden Fragen der Gegenwart hat aber der Satz: „Rom hat gesprochen und die Sache ist zn Ende", doch nicht mehr seine unbedingte frühere Giltigkeit. Aeußerltch war die Sache mit der von Rom ans er gangenen Weisung wohl abaethan. Innerlich aber besteht der Gegensatz zwischen klerikalem Feudalismus und der demokratischen Richtung in dcr katholischen Partei Belgiens nach wie vor in unverminderter Stücke fort und verhindert die Partei an einem geschlossen positiven Wirken zur Rettung der von den Sozialisten bedrohten Gesellschaft. Regierun der klerikalen Thatsächlich segierungSwirthlchait sind; die praktischen Erfolge anz sämmettiche. Ucberhand- esß nehmen der Spielhöllen, der Unsittllchkeit, der Skandalprozesse an allen Ecken und Enden. Unterdrückung deö Schulwesens. Vernach lässigung auch der nothdürstigstcn Fürsorge für die Besserung der sozialen Lage der wirthschaftlich Schwachen: das ist in großen Zügen ein Bild der klerikalen Herrlichkeit, die doch eigentlich eine Musterlcistung bieten sollte in Bezug auf Veredelung der Sitten deö Volkes und auf dem Gebiete einer auf der christlichen Nächsten liebe beruhenden kräftigen Sozialpolitik. Merkwürdig ist es doch und giebt auch auf katholischer Seite zum Nachdenken Anlaß, das; gerade das Protestantische Deutschland bis jetzt das einzige Land ist, das im Punkte dcr sozialen Fürsorge für die nichlbcsitzenden Klassen wirklich Großartiges nnd Durchschlagendes geleistet hat, während Belgien, das „katholische Mnstcrland", unter einer kleri kalen Regierung immer tiefer auf dcr schiefen Ebene dcr sozialen Revolution hinabgleitet. Muthinußlichc Witterung: Trocken, warm. fiebert seine Mission nach dem asiatischen Osten aufsasscn. Aller- dingS ist Li-Hung-Tschang nicht mit solcher Vollmacht ausgestnltel, einen daraus bezüglichen Vertrag abznschlicßen, doch sind m dieser Angelegenheit Verhandlungen mit der chinesischen Regierung cin- gcleitct, deren Abschluß schon in diesem Herbste erwartet weiden kann. Wiesbaden. Ter König von Dänemark, der heute einen Ansslilg nach Königsteili im Taunus macht, wird am DonneiSlag oder Freitag nach Kopenhagen zurückkchre». — Das Schwurgerichl vernrtheilte den Buchhalter des verkrachten Schwabacher Vorschuß- Vereins, Fabrikant Rudolf Kern zn 2'/ü Jahren Gesängnii;, 3000 Mark Geldstrafe nnd 3 Jahren Chrciirechtsvcrlust wegen be trügerischen Bankerolts und Untreue, unter Annahme des mil dernden Umstandes, er habe die Summe von 500,000 Mark vom Verein als Darlehen entnommen. Danzig. Nach amtlicher Mittheilung der hiesigen Polizei- direktion ist bei der seit Freitag erkrankten Höcknerssrau Ww. Drechsler, welche sich im Stadl-Lazareth befindet, Cholera asiatica bakteriologisch sestgestellt worden. Die Eckrantic befindet sich auf dem Wege zur Beisernng. Ein weiterer Ehvlerafall war hier nir gends zu beobachten. Cuxhaven. Ter bei der Insel Nenwerk nntergegangcnc Schooncr heißt „Ocecm" und war von Vegesack nach Marienhämn nntcrweas. Der Kapitän ist ertrunken. Drei Mann wurden durch hiesige Rettungsboote geborgen. * Paris. Kammer. Bei der Fortsetzung der Reformberath- »ng betreffs der direkten Steuern trat der Ministerpräsident Msline der Gegenvorlage Donmer's entgegen. Die Regierungsvorlage führe Gerechtigkeit in die Steuer» ein. Donmer's Gegenvorlage treffe die Arbeit an der Wurzel. Redner ersuchte um Annahme der Vorlage: eine andere Politik sei die Negierung unfähig zu befolgen. Illach der Debatte stellte Mölme die Vertrauensfrage. Die Gegen- vorlage Donmer's wurde mit 283 gegen 251 Stimmen abgelehnt. - Der Senat nahm mit 219 gegen 30 Stimmen die Vorlage betr. die Errichtung von provinzialen Universitäten an. Fen,schreib- nnd Ferus-rech- Bcrichte vom 7. Juli, hat Berlin. Die Kronprinzessin von Schweden hat heute früh mit ihren Söhnen die Reite nach Schweden fortgesetzt. — Der ^RelchSanzeiger" veröffentlicht die Verleihung des chinesischen Ordens vom doppelten Drachen dritter Stufe der ersten Klasse an den Reichskanzler Fürsten Hohenlohe. Der Adintant oes sächsischen KriegsministerS Gras Vitzthum von Eckstädt und der bisherige Lehrer im Königl. sächsischen Kadettenkorps Hofrath Professor Neubert erhielten den Rothen Adlerorden 4. Kl. — Dem „Berliner Tageblatt" wird aeichricben: In der letzten Zeit haben verschiedene Blätter die Nachricht gebracht. Oberst Liebert habe es endgilttg abgelehnt, in chinesische Dienste zu treten, er sei vielmehr dazu auSersehen. der Nachfolger Wißmann'S als Gouverneur von Deutsch-Ost-Afrika zu wecven. Diese Nachrichten entsprechen nicht den Thatsachen. Die Berufung dcS Oberst Liebert aus einen so einflußreichen Posten wie der eines Reorganisators der chinesischen Armee liegt sehr in den Intentionen des deutschen Kaisers, da Oberst Liebert besonders berufen scheint, nicht nur die schwere Aufgabe zu lösen, eine Amree wie die chinesische zu oraaiiisire». sondern auch die deutschen Interessen im Innern Chinas in aeeig- neter Weise zn vertreten und die deutsche Politik im fernen Osten tbatkräftig zu unterstützen. In diesem Sinne wird auch Oberst reiche Personen ergriffen jedoch für Eassinelli Partei und wandten sich gegen die Schutzleute. In dem hierauf entstandenen Hand gemenge wurde Eassinelli durch einen Revolverschuß getovtet. Die Menge verfolgte die Wachleute und machte einen Angriff auf die Polizeikaseme. deren Thor eingeschlagen wurde A>s die Polizisten sich der Uebermacht gegenüber sahen, gaben sie Feuer und ver wundeten vier Personen. Nach Ankunst von weiteren Polizei- beamtcn und Militär wurde die Ordnung wieder hergestellt. Der Leichnam Eassinelli's wurde von der Menge in langem Zug durch sie Stadt nnd dann aus den Friedhof gebracht. Madrid. Tie für die Vorberarhung des Gesetzentwurfes betr. einen Handelsvertrag mit Deutschland eingejctzte Senats-! kvminission ist dcr Regierungsvorlage günstig gestimmt. London. Ter Staatssekretär für die Kolonien erklärte ims Unterhause, er höre, daß die Direktoren der Ehartered Company die Frage dcr Aufhebung der Rhodes ertheitten Vollmacht in Erwägung zögen, er hoffe, von ihnen in Knrzcm darüber zu hören. — Nach einer Meldung ans Bulawayo schlug dcr Oberst Pinmer am Sonntag in einem mehrstündigen Gefechte die Matabcles mit einem Verluste von 100 Man» zurück. Dcr Verlust der britischen Truppen betrug 23 Todte und Verwundete. London. Mit der Untersuchung der Angelegenheit dcr Chartered Company soll ein Ausschuß des Unterhauses betraut werden, dem 9 Unionislen und 6 Liberale angehören werden. Ehamberlain wird denVmsitz führen. Die Untersuchung wird aber erst im Januar, wenn das Parlament wieder zuiammcntrilt, beginne». Petersburg. Um das Andenken seines Großvaters Nicolaus I. gelegentlich des 100jährigen Geburtstages deffelben zu ehren, befahl der Kaiser die Stiftung einer Medaille aus Silber und Bronze, die allen Offizieren und Soldaten verliehen werden soll, die unter Nicolaus I. gedient haben. Außerdem wird eine Reihe von Gnadenbeweiscn an Offiziere, Soldaten und Beamte, die unter Nikolaus I. gedient haben, bekannt gegeben. Am Grabe des Kaisers Nicolaus I. in der Kathedrale dcr Peter Paul-Festung wurde eine Todtenmesse gelesen, nach deren Beendigung die zu diesem Anlaß geprägte goldene Medaille aus dem Grabe nicder- gelegt wurde. Der Kaffer und die Kaiserin wohnten der Feierlich- keit bei. Athen. Zahlreiche Delegirte, welche sich heute versammelt hatten, beschlossen, die christlichen Depntirten dringend anszn- fordern, an de» Arbeiten des kretensiichcn Landtages Thcit zn nehmen, um über die an dem Vertrag von Haleppa vorznnehmen- den Verbesserungen zn beraihcn. Dieser Beschluß wird als An nahme dcr Zngeständnisse dcr Pforte angesehen. Die heutige Berliner Börse ervfsnete wohl in gut bc hnnptetcr Stimmung, dcr Verkehr war aber so belanglos, daß es schwer war, für einzelne Wcrthe überhaupt einen AiifnngSknrs zu erfahren. Ein eigentliches Geschäft entwickelte sich von Ainang an nur am Kassamnrlt dcr Jndiistriewcrthe, die sich bc- achtcnswcrther Käuflich erfreuten. Von auswärtigen Börsen war, voran von Wie», feste Tendenz gemeldet. Im weiteren Verlause der Börse befestigte sich die Haltung aus neue Käme und Deck ungen noch mehr. Der Verkehr gestaltete sich lebhafter, ohne daß indeß besonders hervorzuhebendc Momente in den Vordergrund getreten wären. Was die einzelnen Märkte anbelangt, so lagen von Bankwectben Kreditakticn ans Wien und Kommanditanthcile höher; die übrigen Werthc kaum verändert. Am Eilenbahnaktien- markt waren von heimischen Bahnen Maricnbnrger ans günstigen Einnahmcausweis besser: vo» srcmden Bahnen konnten sich Busch- tiehrader, einige Schivkizerbahnen »nd Naab-Oedenburg gut be haupten. Montanaklien waren durch gute Situationsberichte aus den Jndustriebezirkeii gehalten und zumeist sesl. Der Nentenmarkt lag völlig geschäflsioS: Argentinier einigermaßen im Verkehr. Italiener angeboren nnd nachgebend. Heimische Anleihen be hauptet. Der Schluß dcr Börse war fest. Privatdiskont 2V« Proz. — Die Getreidebörse verkehrte auf das heute etngetrctenc wärmere Weiter und auf matte Berichte von den ausländischen Plätzen in ausgesprochen flauer Haltung. Weizen und Roggen mußten infolge stärkeren Angebots ca. 2'/, Mark gegen gestern zurückgehen. Hafer für Juli behauptet, für September matt. Lplritns still und leicht abgeschwächt. Wetter: schön, West- Nordwestwind. nr«> , «kü InH.i errttt NS.S7. Dlrconto rn.so. Dresdner Bank ib«,sv. Liaaisbokm. Lombarden vo»/«. Laura iss. Una. Gold loq.M. PortuaiOcn rs.so. gelt. » ,s vt» Sirnie icrco. Italien« ss.w. Svanter ««'/„ vortuaie««» re.es. Türken rc.sa. Luntentool« ics.ov, vtwmmdaiil »«.«. Liaaiatmin,«.ao. Lombarden rr/.co. gell.
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