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IS« lo«»«»,, > mr»t»i«t! »>nk nz r Irast »I» II«, >t«»o,ül Lll ««II, «cf, «t. l-i.?, Id, Juni .7» «cit k>e»emd-, 7» «.it, .» »«I», > !'.1 ««I», ,il« »kl», I tagen -, »I» >.«.! UN »Ni« >.»o 14,II, M cstü! Mai Priei. lerunac, nach Bi, llarcemj 18 «sic!, de„«»i, ull ll,i. >z: »eil , «iddii,» reinig», »eil Wirt ilograu,« gi r-. ,i» ii.r«, bi« ««!, »e«,,. 1« IS» -1. Iahr>««g. Freitag, IS. Novemser IR» Gegründet 18S6 «rabianschrift: »achrtchl« «»,,,» Aarnipttch^-Saimnalnummar'. »» S^l. Nur Mr Nachlq»IprNch«: SV 011. B-zug-.S-biihr Di« Ani«ia«n ward»» nach «albmarb darachnai; di» rinl»aUia« 30 mm bratt» Anz°>g«n-Pr->!-: AA"L"«'. WSrSS auherbold 200 PI», oisarlangadltbr 10 Pig. Au»w. Auilritg« a«g»n Doraueb»»a»U Schritllailung und Aaupigilchdtl»»«»»: «artanslrad» SS »2. Druck u. Darlag von vtr»Ich L, «alchardl in Dresden. Poftlckeck-Aonio 10SS Draadrn. Nachdruck nur mtl dautUchar Su«0enangad» l.Draadnar Nachr."> »uiüllig. Unvarlangle Schriftstücke ward,» nicht aulbewahrl. S^onclilorsi ^.imbsrs pr»,»r »»enü« 10 «Io6«rn«, doNnglio»,« NLuen« r»ltur>s«r» unS 2I»l1«o«rM»n Sp«wI»MNt«n In Sl» unS S»d»vl« ^heatLv-^estÄUvant ia a«a krettbahnürsö« »N»n»up4b»i>nhot stisursitllct) LUSgestattLtLL Vlev- unct 8pLtlelol<al klrsrn« vksn M W»i Vor IlnN»l»I eine» Oien» ompiekio iS, clie kesictcilgung meiner relck- liailigen äu,,«ellung in V»u»rI»r»n«Iük«iH dsArikilsr ksdnkstv. klorisn Qeveksrtr I4»ekk. oawwSwe»-»., irSr»«»a»,a. » IS. I«l. LS<0i ,r «dri« N. irutze, vanul, irft»««.» >tl cd. i« «cnzoic, Schmirp inner ai4 rk. Zoch DreSdeii Prertr«, , Frirtcl der out- I isi stn, i: 'it, lusmamu , der d«- iiie» «, Zwang" irmittagl aß- l.I, i die tr- chreiberei legt. lufmannl egeschäsil nachte« nvmmr», ien r»z« Ä-.K i.o, »,» i.o IB.I» i» > r«,» i.0> II,« ,0 > 1«.« i«.« »14 l»I» >.o «»» l.I lre.« »» >1.«» !.S, ««.» i in.« IS «,>» ui« >.o tir.« i»t ri.n i.o «« tt ü, >.» «».« .0 l».a >.0 «E » »»zr NI i>.« .0 i.b N.N Id 101.N .0 l»1» 1».« .» lld.» 1«>i »i» iö.« ir »».» >«.i i» ie.« .0 «.« .0 14,1» Ü« .» r« » I o l».» I i» io».r» k „» - ,o »4,1« tz ,o 1B.» .0 » IN,, .0 4tN .0 14,j I .0 .0 1«4 I» .0 >r « I ,,, I » »1» II 144« ,o 1»I< I ,o ni I »«.« I I ,v l«l,l« .o, »««.« o l 1-4,j .0 ! rird o, ir« ,o «,» „We große Koalition" im Reiche? Arbeitsgemeinschaft mit den Sozialisten. - Ausschluß -er Deutschnakionalen um je-en Preis. Das Urieil im letzten Landsberger Prozeß. - Eine Rebe EooUdges am Wassensttlljian-siage. - Vor der Slreikeinigung in England. Warx' Verhandlungen mit den Sozialisten. llr a h t m c l d i» n g i,nserl«r Verl liier S ch r > s t l e i u n g.) Berlin, 11. Nov. Reichsregterung u»d Regierungsparteien waren lieute emsig bemüht, einen modu, vivanäi für ihre innere Politik z» sindcn und verhandelten zu diesem Zweck ausgiebig mit den Sozialisten. Sic richteten ihre Bemühungen nicht so sehr aus einen Regierungöeintritt der Sozialdemokraten, son dern mehr darauf, in den Restsragen der Erwerbslosen» sürsvrge und in de» Nächstliegenden übrigen Fragen zu Vereinbarungen zu komme», die den Regierungsparteien wenigstens für- erste eine Mehrheit sichere. Maßgebend für diele Taktik Mir wohl in erster Linie die Abneigung der Sozialisten, in die Negierung einzntreten. So verlautet, das; von sozialistischer Sette dcm^ieichSkanzier mitgetcilt D»rden sei. das, 75 Pr»-e«t Lor sozialdemokratische« Fraktion O«Oe« eine Miiwirknnß i« »er Regier«»«, seien. Auf dem Wege zn einer „stillen groben Koalition- aber ist heute ein wesentlicher Schritt getan worden. Sowohl der Reichskanzler wie auch im Namen der Regie rungsparteien der Vorsitzende des sozialpolitischen ReichS- tagSanöschusseS, Esser sA), haben heute mit de» sozialistischen Führern verhandelt. Wenn auch in den Verhandlungen des Reichskanzlers von den Sozialisten die Zustimmung zu einer Ermeitcrung der Regierung im Sinne einer Großen Koalition nicht gegeben wurde, so erbrachte diese Verhandlung immer hin daS Ergebnis, daß eine BcrstLnbignng dahin erzielt wurde, daß künstig schon vor entscheidende« Beschlüsse» die sozialdemokratische« Vertreter zudeninterfraklioneHenBes-rechu«» gen unter de« Rcgiernngsparteie» hinzngezoge» werden sollen. ES würbe also dies im gewissen Sinne eine Art Arbcitsgemeinschast von Fall z« Fall darstclle«. Im übrigen ist in den heutigen Verhandlungen über die Ermerbsloseiifnrsorge zwischen dem Vorsitzenden des Sozial politischen Ausschusses, des ZentrumSabgeordncten Esser, und den Vertretern der Sozialdemokratie eine Einigung dahin erzielt worden, daß im wesentlichen bestimmt werden soll, daß die ürisensürsorge. die »ach der SrwerdSlosenskrsorge, wenn diese 8k Wochen überschreiten, eintrcte« soll, anch de« Erwerbs» losen gewährt «erde« soll, die in der Zeit vom 1. Avril 1SW bis zum Inkrafttreten dcS jetzige» Gesetzes wegen AblanscS der gesetzlichen Untcrstützungsdaner ans der Erwerbslosen» siirsorge auSgeschicdcn sin». Ferner sollen auch solche nach dem 1. April 1V2» ausgesteuerte Erwerbslose» die seitdem nicht lausend von der öffentlichen Fürsorge unterstützt sind, aus An trag in die Ärisenfttrsorgc ausgenommen werden. Ferner ist den Sozialdemokraten die Zusage gemacht worden, daß ein Härteparagraph in das Gesetz ausgenommen werden soll zu gunsten von Arbeitern auv den Industrien, die von der Er werbslosigkeit besonders betroffen sind. Einen dahingehenden Antrag würden die bürgerlichen Parteien unterstützen. ES handelt sich dabei namentlich um Arbeiter von anssterbenden Industrien, wie der Edelsteinindustri« usw. In den Verhandlungen, die zwischen dem Abg. Esser und den Sozialdemokraten stattsinden, ist über die Frage der Höhe der Unterstützungssätze der Erwerbslosen, wie von seiten der NegicrnngSparteien mitgeteilt wird, nicht verhandelt worden. Diese Sätze seien schon mit bindender Kraft durch die Ver ordnung der Regierung festgesetzt worden. (Diese Mitteilung bezieht sich auf Gerüchte, die von einem Kompromiß auf der Basis gesprochen hatten, daß die Verordnung zurückgezogen und eine zwanzigprozentige Erhöhung der Erwerblosensätze vorgcnommen werben sollte.) Einer gesetzlichen Regelung de» dürfe nur die Srisenfürsorge. Die Verständigung hängt im übrigen natürlich noch von der Bestätigung der Fraktionen ab. Auf Wunsch der Sozialdemokraten ist in dem Re- gicriingSvorschlag, der für Erwerbslose, die unmittelbar aus der ErwerbSlosenfürsorge oder der öffentlichen Fürsorge in die Kriscnsürsorge itbenommen werden, keine Wartezeit vorsteht, das Wort „unmittelbar" gestrichen worden. Ferner erhält die weitere Bestimmung des RcgierungSentwurfeS folgende Fassung: „Die Voraussetzungen der ErwerbSlosenfürsorge hin- sichtlich der Arbeitslosigkeit und Arbeitsfähigkeit des Erwerbs- lo,cn gelten auch für die Krisensürsorge." Endlich haben die Vertreter der Regierungsparteien auch dem Wunsch der Sozialdemokraten -»gestimmt, daß bei desondcrs lciknngS» Ichwache« Gemeinden, di« nicht einmal ihren Anteil von r» Prozent in der SrwerdSlosenfürsorg, trage« kiinnen, das Reich finanziell einsprinat. Die demokratisch« Fraktion stimmte dieser vorläufigen Regelung bereits zu, während die Entscheidung der übrigen Fraktionen noch auSsteht. Der Vorsitzende des Sozialpoli- tischen Ausschusses, der Abg. Esser selbst, machte darauf auf- merksam, daß von feststehenden Abmachungen vorläufig noch krlnr Rede sei» könne «nd daß dt« endgültigen Entscheidungen trachi kommenden Frak- lten. Vor Freitag mit- ntscheidling nicht zu cr- erst fallen würde», wenn sich alle in tionen mit dieser Frage beschäftigt tag werde also eine endgültige warten sein. Die soilaidemekraNsche ffrairiion hielt heute nach Schluß der RcichStagssitznng eine Frak tion S s i tz u n g ab, in der sie sich in mehrstündigen Be sprechungen mit der durch die Haltung der Dentschnationalen geschaffenen politischen Lage befaßte. Formelle Beschlüsse wur de» nicht gefaßt. Der Standpunkt der Fraktionen «nrde aber dahin gekenn» zeichnet, daß «ntcr allen Umständen ei« bestimmender Ein- Änß der Dentschnationalen ans die SiegiernngSpolitik ver hindert werden mHsse. Die Leutschnationale Fraktion n«d di« Fraktion der Deutschen BoltSpärtet» söwir die Wirtschaftliche Bereinigung haben sich heute in ihren Sitzungen mit lausenden Angelegen, heilen beschäftigt. Die erste Lesung der Srtsenvorlage findet nunmehr in der Plenarsitzung am Freitag nach Schluß der innen- politischen Aussprache statt. Am Freitaaabend wird sich bann der Sozialpolitische Ausschuß damit beschäftigen. In dieser Sitzung fallen dann die endgültigen Entscheidungen. Die zweite und dritte Lesung der Krisenvorlagc soll am Sonn abend erfolgey. Man wird mit der Wahrscheinlichkeit zu rechnen haben, daß die Fraktionen der in Frage kommenden Parteien den Ver einbarungen zustimmen. Es kann sich aber dabei vorläufig nicht um mehr alS eine Augenblickslösung handeln, die lediglich über die ärgsten Schwierigkeiten der allernächsten Zeit Hinweghilft und die Regierungsparteien aus der ärgsten Be drängnis befreit. Sollte man jedoch tatsächlich den Versuch machen, die Sozialdemokratie bauernd als stillen Teilhaber in die Koalition aufzunehmen, so wird man sehr bald vor der großen Entscheidung stehen, wie man mit der Sozialdemo kratie Innenpolitik, geschweige denn Wirtschaftspolitik in Krisenzeiten treiben kann. Noch jede Regierung, die den Ver- such dazu gemacht hat, ist.daran gescheitert. Das hat sich in Frankreich und soeben wieder in Dänemark deutlich genug ge zeigt. Und das wird sich bei >mS um so eher zeigen, je früher man Fragen wie etwa das Arbeitsschutzgesetz, den ReichSwehr- etat oder gar die Zvllrcgelung in Angriff nimmt. Anch Dr. Reinhold wird sich wohl keinen Augenblick im Zweifel sein, daß er daS Programm, das er unter dem Beifall der Industrievertreter in Dresden entwickelt hat, mit den Sozialisten niemals durchführen können wird. Tatsachen und bittere Notwendigkeiten sind aus die Dauer stärker als die heißesten Parteiwünsche. Was die Deulschrialionaleu wollen. tDr a h t m e l b u n g unserer Berliner Schriftleiung.l Berlin, 11. Nvv. In gewissen Kreisen scheint man sich der Hofsnung hinzugrben, daß die von den Deutschnationalen eingeschlagene Taktik angesichts gewisser Widerstände, die sich bet dentschnationalen WirtschastSkreiscn geltend machen würden, lediglich Episode bleiben würde. Demgegenüber wird man sich doch sagen miisscw baß eine Fraktion oo« der Stärke «nd Bedeutung der Dentschnationale« sich über die Konsequenzen ihres «««er Umständen solgenschmcre« Bor gehens im klaren war und baß sie ihren Entschluß nicht gefaßt hätte, wenn sie nicht von seiner Durchführbarkeit über zeugt gewesen wäre. DaS deutschnattonalc Vorgeben hätte aber seinen Sinn verloren, wenn es norzeitig abgeblasc» würde. Man wird also auf seiten der Regierung und der Regierungsparteien gut tun, nicht ans etwaige Widerstände innerhalb der Partei selbst zn spekn"eren, sondern mit einer Fortsetzung der dentschnationale« Taktik z» rechnen. Wir haben schon einmal darauf hingemiesen, daß der Sinn dieser Taktik nur der sein kann, tu einer der Be deutung der Partei entsprechenden Stärke an der Regie rung beteiligt zu werben. Wenn das „B. T." tu seiner heutigen Abendausgabe schreibt, daß die Absicht der Deutschnationalen daraus gerichtet sei, zur „Bildung der großen Koalition" zu treiben, so würde das eine Einstellung auf deutschnationaler Seite bedingen, die von der Erwägung auSgeht: Erst muß eS schlimmer werden, damit es besser werbe» kann. Eine derartigcPolitik L >» baisse dürfte aber nicht dem Verantwortungsgefühl der beutschnationalen Parte«, leitung entsprechen. Man will eben dem als unehrlich empsundenen Spiel der Mittclparteien ein Ende bereite», das darin besteht, sachlich ohne und gegen die Deutsch nationalen zu regieren, sich aber zugleich in der Hossnuna aus die Ablehnung sozialistischer AgitationSanträge auf diese zu stützen. Hier soll Farbe bekanut «erd,« und eS ist ,« hotten, daß die Mittelparteie« in »er Wahl zwischen rechts und link- sich doch früher oder später ans die ftaattzbejahendc Einstellung der Dentschnationale« dtzfkme« »erd*«. Der Kamps «m »ie Regierungsbildung im Reich «nd in Sachse«. Die Unnatur unserer inncrpolitischen Verhältnisse liegt darin, daß eine Partei von der überragenden Stärke der Dentschnationalen durch sichtbare und unsichtbare Einflüsse von links dauernd von der Regierung scrngehalten wird, ohne jeden stichhaltigen Grund, bloß wegen der Abneigung der Linken gegen die große Rechtspartei. Diese schwere Un stimmigkeit. die mit den leitenden Grundsätzen deS parlamen tarischen Systems schlechterdings nicht zu vereinbaren ist. Hai sich setzt dadurch gerächt, daß der ganze parlamentarische Apparat im Reiche durch die Vorgänge im Reichstage und im Ausschuß bet der Beratung der ErwerbKloieusrag« aus Sand gelaufen ist. Es mußte so kommen, nachdem die Miuder- heitsrcgicrnng Marx die dringliche Frage der Erweiterung des KabtnettS auf tragfähiger Grundlage auf die lange Bank zu schieben versucht hatte. Die Große Koalition scheiterte, da die Sozialdemokratie alle» Bemühungen gegenüber die kalte Schulter zeigte. Nun hätte folgerichtig -er Weg nach rechts gegangen werden müssen. Davor graute eS aber der Linken dermaßen, daß der von ihr ausgcübte Druck den Entschluß der Regierung zuwege bracht«, die Hände in den Schoß zn legen und das bequeme, aber verzweifelt unsichere Spiel mit wechselnden Mehrheiten sortznsetzen, trotz dem ernsten Mahn rufe des Grafen Westarp: „Tut das nicht! Ihr werdet sonst die ganze Schärfe unserer Opposition zn kosten bekommen." Daß es den Deutschnationalen mit dieser Androhung bitterer Ernst war, daß «S sich nicht nur um eine Geste handelte, wie man ans der Sinken wohl gedacht haben mag, zeigte der weitere Verlauf der Dinge im Plenum »nd im Sozialpoli tischen Ausschuß des Reichstages. Die Deutschnationalen zogen dort einen Strich durch die Rechnung der Minderheits regierung, daß sie sich geduldig dazu gebrauchen lasten würden, als HilfStrnppen gegen die Sozialdemokratie zu dienen, wenn diese sich so unangenehm bemerkbar machen sollte, daß eine geschlossene bürgerliche Front gegen sie nötig wäre. Die agitatorische» sozialdemokratischen Anträge boten eine paffende Gelegenheit, >rm die Irrigkeit dieses Glaubens zu erweisen. Die Denti'chnationalen stimmten dafür, um der Regierung ihre Macht znm Bewußtsein zu bringen »nd, wie Graf Westarp erklärte, die agitatorische Verlogenheit der Sozial demokratie an einem eklatanten Schulfalle festzunageln. Beides ist ihnen denn auch restlos gelungen. Wie nieder schmetternd die Wirkung des -eutschnattonalen Vorgehens 'besonders auf die entlarvte Sozialdemokratie war, erhellt aus der im ersten Acrger einem ihrer Wortführer entschlüpften Bemerkung, daß die Dentschnationalen „ein hinterlistiges Manöver" verübt hätten. Kaum ist das Wort dem Mund entfahren, mvcht' er's im Busen gern bewahren! Eigentlich hätten ja die Sozialdemokraten baß erfreut sein müssen, daß ihre Anträge so unverhofft zur Annahme gelangten, wenn sie es ernst damit meinten. Sic meinten es aber nicht ernst, sondern wollten nur zirm Fenster hinaus im Wettbewerb mit den Kommunisten wirken und wurden daher durch den Schachzug der Dentschnattonalen anfs »nangenehmste über rascht. Wenn sich jetzt die Linke und die Parteien der M-itte In eine künstliche „moralische Entrüstung" über das deutsch- nationale Vorgehen Hineinreden, so kann das dem Ein sichtigen doch nicht die Quintessenz Ser Lage verschleiern, die darin besteht, daß es den Dentschnationalen gelungen ist, den überzeugenden Beweis dafür zu erbringen, daß mit der radi- kalen Sozialdemokratie zusammen keine vernünftige Kinanz- »nd Wirtschaftspolitik gemacht werden kann. Das war der eigentliche Zweck der Nebung, und der ist in vollem Umsauge erreicht worden. Gleichzeitig aber ist die Minderhellsrcgte- rung auch vor die unausweichliche Notwendigkeit gestellt worden, zwischen rechts und links eine klare Entscheidung zu treffen. . Man sollte nach allem Borangegangcnen meinen, daß die Wahl nicht schwer fallen könitt«. Das linke Zentrum schüttelt sich aber immer noch bei dem Gedanken, daß cs einen Teil seiner jetzigen Machtstellung an dcuischnationale Persönlich keiten abgebe» müßte, und macht daher krampfhafte Versuche, die Sozialdemokratie z»m Einschwcnken in die Linie der Groben Koalition zu bewegen. Die „Germania", das Hauipt- sprachrohr dieser Richtung, dreht sich dabei in eigentümlichen schlangenartigen Windungen, die bezeichnend sind für den seelischen Zwiespalt, in dem das Zentrum lebt. Dem Grafen Westarp wird zunächst das bemerkenswerte Zugeständnis aemacht, daß man gegen ihn und sein« Partei freund« keinen vorwnrf »rhebenkönne, w e-n n