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Dresdner Nachrichten : 20.11.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188711201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18871120
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18871120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22, 32-33 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-11
- Tag 1887-11-20
-
Monat
1887-11
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.11.1887
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Nacht-Telegramme. Mm "> enirni Tlieite der Anita,e.> Vi, Ic » . >v. »lovdr. vrMlcho» Linder ncroftcnllicht deute tu, kirch lichen Amibdinli einen llrlah a, »,e kaNinttteie Geitlttilikrt». welch« stini'illt» tär die Genelung de» »lrimviinre» «nt iiwrnen. Lomil»,. in iinnmllillic» «>rche» verordnet. Pnrls. ll>. lllovdr. TieInter- vell»»on der nniierllen Linke» wurde ei»>ielu»»,t. vlonnier branlrallte die »ieriniln»» der 'veiatbun, aut den 2t. o«. Mi«. »n Inteiriie bervon- «eriion. Lie »ra-iiuicr lelini, riit :t>8 neue» Lliiimie» die tler» t»inm» nl>. ivuraiit Sloiwicr den siiüitiiiit deo »iiniilerlum« on,cinle. Lleinew ,»u io» leine yn- lerne»,ilio» uir» .. er wolle nicht ein Miiiiileriii.n knninien, da« 32. Jahrgang. Aufl. 44,000 Exempl. liekerk »»»«lerliart und ilnell« ^üalk Uvlm, Loks ^.ItinLikt imä 8okis1bsr^L88s 1. Dresden, 18^7. nicht mehr Vorhände». Tie Liliunn wurde aui Mouton verieilt. «in», vier türiointe Lteuieuceoii nu. er wilde dellen Bernln»« Gici'ii vor lchidlieii. St eit in. I». titoo. Uflclicidim » Wcizku inoit. .loco !3.->,ni—I... »too -Dec. lUii.No, Änril-Moi I !tto>in>u uioii, iocollo IUI, iitovir. reccmoee ilt.il». »nri! .»loi >21.3". IllnNol lutii», NooNe.'TccNe. 17.33, '.'INlil - Moi 13,33. ILNninio Iiliiia. loco ol/uc gas, 38.33, mit i.'oi Ma't ttoulumstciicr 18,2«, »,i> ,7» Morl' Koillumitene» ltt.l». 31«».. Tee. 3.1,3«, «Ncil-Moi li!»,»». » clcolcum II..V,. Ikires lau. >». Nov. »iciriidc mortii. Spiiiiu« v>. i»»>!.i>i» .cxcl. !M Mt. litcrtiiMicl.coliooNc tli".>.-rc, 17.23. TcrrmNcr .;«»»»« . lttoniic,, StoocuiNci T.,ci..Nce II-.,3», re<cn,Nc,.^oi»iai li>Avril n ie, I 128,3-. »tlibol ÄvoNi. rcldc. I8,7'>. »IMil.Woi 1--.23. lc» ltLcliir: 2S!ii»i». 8-! <»»> 1 t»«I«III1»»I», Nollivl Mt n^tiakk.« 27. ^>u»llena1ra«k,u 1v. Kou?i1a«U tti'tnrlekkitrr» kp, ^ÜrUtr^. LLt ßil»! L ÄnttSNtttK, 2« Alt«»», Kt 2«». LsiM-Hronlsncktsr ^ ? ?srä. EsrlLcd. Nackt. 1^6t.rol6UM-I^MP6N ^ ^ ^oinIt!kiic!Iui>8 init ?i odis I ttkubt li - ^ IVIonirslr. 4. pernsin eckstelle 321. Auskululieiio?ivi8Ü8toii vor-wnäe teei. Mliirncnn». ftc-nübr kür reine öulius 8vdLäUoIl ^n» sie« Kd. vutplvklvli ilill! tüfelinli orLeliviiicnillv» >ll>8onderen Vt llldo ste ii in -chidiviiltlt-^lix itt lll. Vil-il'!»-. ILl^id««.'!- und W^vii8tvr«I« , Itt i», 8 ? I,« int nh»« di v», Hchi»t>«i iLlr-itl« «i». 8it I»,»i»«dn. ch»t in §'»»»«!'«»» E^Vlirv« /» Idillixslon Kreisen, minist «Mn« nuistln-M-i''!"'^^' »t.'s.--ins. Nr.324. Spicker: Zarenbeiuch in Berlin, Grevy's Berhaltcn. Gehalte von StaMeiicnvcihiivenmleli, AnS den, Tlacil-HnnSliollsetot. OrtSkronlcnkasic, !/Liiiidtd^ichi^ ntdjlr«' Pmsl'schcs Teslnment, Gerichlsverhandliniite». „Mesnos", .ltunstuerci». il.j, ^k. . LcilUinvortliclikr Rcdaklenr liir PolitlstheL vc. E,nll Ble reo I» Dresden Gleich dein Nordoslsturin und mit ihm ist der nordische Herrscher durch Deutschland gefahren. Kaum hat Zar Alexander Hl. in Schleswig den deutschen Boden betreten, so hat er ihn auch, »ach kurzem Amenthalt in der NeichShauvtstadt, schon wieder verlassen und wenn diese Zeile» dem Leser vor Angen kommen, ist er bereits liiuiist tiei in seinem weiten Reiche angelangt. Das vielbesprochene Ereignis; ,st vorüber. Aenßercm Anscheine »ach glücklich, wenigstens ohne Storungen oder sonstige Zwischenfalle. Der Zar hat seinen greisen Grohoheim, unseren ehrwürdigen Kaiser Wilhelm gesehen, beglich! und umarmt: er hat den deutschen Reichskanzler emvsangen und gesprochen, er hat mit ihm sogar an der Kaiserlichen Galatasel gespeist. Tann ist er in zeitiger Nachtstunde der russischen Grenze zugkeüt; er hatte es io eilig, daß er auf Opernvorstellung und Hof- evuecrt verzichtete, sein Aufenthalt in Berlin wurde, soweit irgend möglich, abgekürzt. In der Unterredung des deutschen Reichskanz lers mit dein Zaren liegt der Höhepunkt des Besuchs des Letzteren: es ist wohl seit 20 Jahren nicht mehr vorgekoimnen, dag Fürst Bismarck an irgend einer Hossestltchkcit theilgenominen hat. Derselbe is! von vornherein für dieselbe dispcnsirt, er erscheint bei Hofe nicht einmal zu den Hochzeiten preußischer Prinzen und Prinzessinnen. Wenn er sich daher entschloß, an der kaiserlichen Tafel mit- zuipcisen, so ist dieses Abweichcn von seinen Lebensgewohnheiten gewiß beuierkenswerlh. Hingegen hat er es nicht über sich bringe» .vnncn, beim Empfange des Zaren auf dem Bahnhos anwesend zu iein. Diese Reprüsentationspflicht überließ er den Biinzeu und Prinzessinnen, dem Feldmarschall Moltke u, A. Die Anwesenheit von Prinzessinnen aus dem Bahnhose, eine sonst un gewohnte Erscheinung, erklärt sich unschwer aus dein Umstande, daß mit dem Zaren auch dessen Gemahlin eintras. Daß unser Kaiser Wilhelm, trotz des rauhe» Nvrdoftwindes, doch noch zur Begrüßung seines Großneffen in das russische Botschastshotel l'uhr, >sl ei» Zeichen, wie enist cs der Kaiser mit seinen Pflichten mimut. Der Zar ist nicht auf dein Cei-.tralbahnhofe Ariedrichstraßc augekoum.en, der nahe dem russischen BotichafiShotcl liegt, sondern am dem ireistehenden Lehrter Bahnhof, der ganz anders gegen das PuöMnm abgeschlossen werden kann, als der ringsumbantc Central- bahuhof der Berliner Stadtbahn. Boi» Lehrter Bahnhos fuhr der Zw. zur Seite des Prinzen Wilhelm, mittelst knapp halbstündiger Fahrt nach dem Hotel seines Botschafters. Die militärischen Schau- slcUuugen. die wüst m»ner bei dem Besuche so hoher Fürstlichkeiten slattsiuden, untcrvliebcn so ziemlich ganz. Die anfgclöfle Mann ichatt des Kniser-Alexander-Grenadier-Negiments bewachte, als ein Spalier militärischer Schutzleute, den Weg vom Bahnhose bis zur Botschaft. Sie theilte sich damit in die Arbeit der Berliner Polizei, die insgcsammt zur Handhabung des Sicherheitsdienstes auigevolen war und die außer der Charlottenburger Gendarmerie durch zahlreiche russische Geheimpolizisten verstärkt worden war. Noch nie hat Berlin solche Masten von Sicherheitsbeamten ge sehen: sie standen aller 5 Schritte von einander entfernt; von nösüchcn Geheimpolizisten wimmelte eS. Sie wurden trotz ihrer Berklcidmig an ihrer fremdartigen Erscheinung und dem stechenden Blick erkaniil. Das Publikum fühlte sich gedrückt und geradezu riuheimlich. Daher empfing es anfangs den Zaren nur schweigend; eist zuletzt erwärmte cs sich, als cs den Zaren in offenem Wagen sich dmch die Straßen Berlins bewegen sah, cs lohnte das sich hierin bckiiiidende Vertrauen des Zaren durch lebhafte Zurufe. Soviel über die Aeußcrlichkeiten des Zarenbesuchs in Berlin. Alexander III. ist früher als Tbconsolger einmal in Berlin gewesen, als Zar noch nicht. Als er das letzte Mal den Boden Deutlch laudS betrat, kam er nur bis Danzig, nicht in die Hauptstadt des Reichs Auch diese betrat er jetzt nur nothgedruugen: infolge von R itmercignissen (stürmischer Charakter der Nordsee im Winter. Bereiiuug der nistöche» Häsen) konnte er de» Weg durch Dcntschland uicl ! vcuuciden und da wäre es eine Beleidigung gewesen, bei dem Obeihauvt des berührten Landes vorbciznsahrcn, DaS drückt der .l>'a, elbegegittiug einen nicht sehr erquicklichen Stempel auf. Diesen Eindruck möglichst zu verwischen, war Kailer Wilhelm nach Kräften bemüht. Obwohl das Sehickial seines Sohnes leinen Gedanken eme ganz andere Richtung gegeben haben mag, versäumte er Nichts, um de» Emv'ang seines russischen Verwandten möglichst feierlich zu machen. Aus feinen Befehl mußte sich sogar Füist Bismarck nach Berlin begeben. Dieser hatte, uni über seine Anschauungen bei'.csss des Zarenbesuchs nirgends Zweifel auskoinmen zu lasse», einen wnchtigen Schlag gegen den angekündigte» Gast geführt. Tic Weigerung der Reichsbank. russische Werthpapiere noch ferner zu beleihen, hat eine schwere Schädigung des Ercdits des Zaren reichs zur Folge: sie vertreibt allniählig beste» Papiere aus Dentsch- iaiw, denn mir, wenn das Publikum ans sie jederzeit bci dcr ReichS- baut Geld geborgt bekommt, wird cS sie behalte». Auf diese» Schlag anlwortcte die ruisüchc Prelle mit heiligen Angriffen; selbst der Besuch des Zaren in Berlin milderte dieselben nicht. Ern Blatt stellie denselben soaar als „ein Werk der Barmherzigkeit und Groß- mula, als eine Samariterthat" hin. um den Kaiser wegen deS Schicksals seines Sohnes zu trösten. Echter Barbarcnhochmuth I Am die „Pelersb Ztg." spricht die Hoffnung ans, „daß die srcund- iclaiilicbe Begegnung der Monarchen Rußlands und Deutschlands auch ihm Spur auf den politischen Wegen beider Völker hintrrlassen möge". Z» dieser Hoffnung wird sich in Dcntschland jeder Friedens freund bcleunen. Aber cS ist an Rußland, diese Hoffnung in That- sach u zu verwandeln. Deutschland hat trotz jahrelanger Heraus- st»a>-im>ge», Verleuindnngen und Nadelstiche nicht anfgchört, der >m »che» Politik im Orient seine diplomatische Unterstützung zu gcwahren. Was war der russische Dank? Nichts als die gesteigerte F'idenma, über diese unsre guten Dienste hinaus unsere Gesammt- kmst, die diplomatische, militärische und wirthschaffliche, Rußland zm Berst'lanng seiner Unruhe stiftenden Pläne zur Verfügung zu stellen. Wegen dieser sehr thcurrcn und durchaus unzuverlässige» Gunst Rußlands sollen wir die Freundschaft aller Mächte vhsern, die gleich u»S de» Frieden Europas wahren wollen und bei, benschenden Rechtsziistand und Besitzstand anerkennen! Noch dazu sollte Deutschland z» dieser sclbslmörderischrn Politik durch das Schreckbild eines rmsisch sraiizösiichcn Aiigrifssbündnisscs ge trieben weide». Wir dürfe» gewiß fein, das; auch der Zarcnbesnch den Fürsten BlSmnrct mcht in seiner ebienwerlhen und heilsamen Politik ine gemacht haben wird, die dahin geht, die Beziehungen zu den Fricdeiisniächtcn, aus deren Beistand wir fernerhin ange wiesen sind und mit Sicherheit rechnen dürfen, iinmermehr zu be festigen. Keine persönliche Werbung des Zaren kann Deutschland ans die rivsische Teile hiiiübcrzicbeii. Alle Achtung vor dem guten Willen des Zaren, die alte Freundschaft mit Preubcn und Dcnlich- land Iviederberznstellcn — da? kann jedoch nicht so geschehen, daß wir deshalb an» die Freundschaft anderer treue» Bundesacnossen ver zichtete». Dicicr Dreibund ist ein in sich geschlossenes Ganze und bleibt bis 1891, d. h. bis zum Ablauf der dann festgesetzte» Frist unverändert. Jede Macht kann sich diesem FriedenSdreibunde nähern, aber keine dessen urivumalichrn Charakter ändern. Will sich Rußland dein mittcleuropäiiche» Friedensbunde nähern — um so bester. Nur müssen wir uns darüber »»Klaren sei», daß der Zar dies nur im Wideripliiche mit der Mehrheit seines Volkes thmi könnte. Wieweit er diesen Widersprulb zu überwinden ver mag, können wir nicht beurtheilen. Wäre er es doch im Stande! Dann ist sein Berliner Besuch elwas >nebr gewesen, als die Erfüllung einer linuingänglichen Höslichkenspflicht. Uever dem Präsidenten Grev» zieht sich das Umvetter immer dichter zillaimiien. Wohl klammert er sich noch zäh an seinen Posten, schon weil dieser ihm gewaltige Emkünsle abwirsl, aber cS ist Iclnver abznsehcn, wie er ihn »och behaupten kann, wenn sem Schwiegersohn vor dem Znchlpvlizeigericht erscheint und den Dcpu- tirleillrack mit der Strästlngsjnckc veitauicht. ES ist leider Thal sache, das; Grev» sein Haus nicht reinzuhalren gewußt hat. Er hat die vielen und groben Schwindeleien seines sauberen Schwiegersohnes nicht nur geduldet, sondern ist vielleicht sogar Begünstiger gewesen. Jedenfalls hat er seine hohe amtliche Stellung dazu geiilißbraucht. aus die Minister, die Polizei und >ogar die Gerichte Einflüsse auszuiiven. »in die Bcstraiung des Schuldigen zu verhindern. Nicht minder ist es Thatsache, daß dir Polizei und Gerichte grobe Verbrechen, wie den Diebstahl von Urkunden und die Unterschiebung gewischter Briete begünstigt habe». Bereits ist der PolizciprclleU amtseutietzt und in Unter suchung. Der Mau» hat nur unter dem Zwange und auf höheren Befehl gehandelt; das Dienslgehemmiß verbrüdert chn, mit der Sprache hrrauszuaehe». Es ist für eine außeriroiizösiiche Zeitung unmöglich, den widerlichen Einzelheiten dieser Vorgänge zu salgen. Es giebl zwei Untcrsnchttiigcn: diejenige, welche das Gericht nn- stellt und die vvn der Kammer veranstaltete. Beide kreuzen sich fortwährend. Ihr Endergebnis; aber ist die Auslieferung Wittons an daS Gericht. Wird aber Grev» die Verurtheilnng seines Schwiegersohnes überdauern? Scho» beschuldigt man ihn selbst gemeiner Geschäfte in Pcruannno; jetzt nennt man ihn ungestrcllt „den Hehler schmutziger Geschäfte". Gestern sollte nun in der Kammer eine Interpellation uver die politische Lage erfolgen. Man will die Minister stürzen, Grev» iändc dann Niemanden, de» er mit der Bildung eines neuen Ministeriums vetraute: er mußte dann nm »eine Entlassung einkvmmen. Hiergegen stemmt sich derselbe aber mit allen Kräften und er führt tnr sein Bcrblsiben im Amte Gründe an, die er zwar nicht aus den Geboten der Moral, aber — und zwar nicht ohne Geschick — ans der Verfassung und dem Arsenale der Staatsklughcit entlehnt har. begnadigen. Die Führer der republilauiichen Kanuuei Fraktionen verhandeln eifrig wegen Erzielung eines Einverständnisses, wie Grev» aus dem El»iec zu entfernen ici. — Der Bollchaitcr v. Mvhreicheii» drückte der .Familie Lcslo'S de» Antheit des Ezaren an dein Verlust telegraphisch ans. Brüssel. In allen cvao.gclllchcn Kiiche» Belgiens werden öfseistliche Gebete für die Genesung des dcntichen Kronprinzen ab- grhaltcn. Petersburg. „Grcllbdcmin" schreibt: Weder in der Zok- Politik, nach in der AuSläiideisragc werde Rußland ans Rücksicht gegen Deutschland den von ihm cingeschlagencn Weg verlassen. Betreffs der Natnralisirung seien jetzt beschränkende Maßnahmen zu erwarten. Tie Berliner BörIe letzte nach schwacher Vorbörie fest ein. Tic Kurie waren aui die Beleihung de? Schwarze» Adler- ordenS an den rilllllchen Gesandten Schuwaloff in Berlin hin steigend, der Verkehr lebhaft, besonders aut dem Bank aktien markt. Banken waren duichweg erheblich anziehend, deutsche Bahnen gut behanvlet bei mäßigem Vcrlche, österreichische Bahnen dagegen ichwach, Bergwerke aillangs ichwach bebauplet, später ftst, nbcr still. Von fremden Fonds waren namentlich Russen belebt und steigend. Im Kassgvcrtehr wirren deutsche Bahnen etwas besser, österreichiiche meist ichwach, Banken seit, ebenso Bergwerke und andere Jndnstricn, deutsche Fonds und österreichische Prioritä ten cbensalls recht fest. Privatdiskont T u Prozent. ftraiirI « r « a. M„ l». Novbe. grcdll 222V«. ^i-niSixiINi kom- bardln 67-/^. Platt,irr —. Saaittrr 77,20. «sroc. Nnaar. «oldrciiit 8».M. Disconlo lSt>,70. klirr Russen —. Mariculiuriirr —. Laura —— Abisctchw. Wien, 1!I.Siovcmbrr. Predit 27ö,ü<I. SlaalSbalm 212,6<i. Lomvardc» 83,b<>, Nordmcstb. 138,LII. Marknoirn 8l,75. Nu», grcoii 28l,3I». Zchwächcr. vartS, IS. Siovbr. iSWIuh.i Neuir 82.87. «uiridr lvü.Sä. .giattene-37.23, StaalSbaim —. Lombarden da. ivriorilälen —. Svanirr 87-/,, Ezllvlcr 372,81. Ottomanru 136,87, Rcnc Auleibe —. Türken —. Feil. London, 13, 3<o»kmbcr, Lorm. II Mir 10 Min. 8i>nlolk 133V,«> 1873er Russen 83V». Italiener 83'/,. Lombarden 7 Kaub. Türken 13'/,,. Ibroc. snublrlk Amerikaner 133>/z. Ibroc. Nnaar. vlelbrriilc 73',. Oclkerr. Goid- eentc 83. Vreuh. cr.onsolS 138. tümivter 73>/». Nene E,inz>icr 37'/,. Garant. Eilbittcr 93V-. Oiiomanbank 3"/„. S«r,-Aei!en 78'/«. Zbaulcr 68>/r. — kitm- uinno: Bchaupiri. — Weiler; Kalt. Lvkalrs nnd TiichsischeS. — Tie Rückkehr Ihrer Majestät der Königin von Sibvllen- ort erfolgt am Dienstag irüh, während Se. Majestät der König Tags daran» mit dem Frühzugc in Dresden eiutrifft. — Ten Ständen ist als Gesetzentwurf eine Ergänzung der Bestimmungen des Gesetzes, das Befugnis; zur A usna h ni r voll Protokollen und zu Beglaubigungen bei Justiz- und bei Ver waltungsbehörden bctr., vom 20. Mai 1867. zugegangcn. Hier durch wird bestimmt: ..Gerichtsvollzieher sind zur Autnalune von Protokollen in anderen als in dcii nach den Prozeßgeictzen von ihnen zu erledigenden Angelegenheiten mir daun befugt, wenn ihnen das Befugnis; sür ihre Penon crtbeilt worden ist. Das Be- Keiiefte Telearamme der „DreSvner-lackir." vom iS.Nov. Berlin. Der Kaiser hat trotz des gestrigen aufregenden Tages eine gute Nacht gehabt. Ec ertbeille heute dem rmsischen Gesandten Schuwaloff eine Audienz, der ftir die Verleihung des Schwarzen Adlerordcns seinen Dank abstattete. — Prinz Wilhelm ist beauftragt worden, den Kaiser bei vorkonimcndcn Gelegenheiten zu vertreten. Prinz und Prinzessin Wilhelm siedeln deshalb dem des Kronormzen nach San Nemo. Mackenzie verschob inwsge be friedigender Nachrichten aus San Remv seine Rückkehr von Lon don nach dort. — Ueber die gestrige Galatcllel im kaiserlichen Palais wird noch berichtet: Gegen Ende der Tafel schickte Kaiser Alexander seinen Lcibjäger zum Reichskanzler, um ihn zu benach richtigen. daß er ein Glas Mein mit ihm zu trinken wünichc. Fürst Bismarck erhob sich und leerte sein Glas mit einer Verbeugung zum Ezaren. Nach einer anderen Version erhob der Ezar in aller ivtille sein Glas und trank dein Reichskanzler zu, der ziemlich ent fernt saß. — Der Reichskanzler kehrt Montag nach Friedrichsruhe zurück. — Die „Nordd. Allgem." tritt auf's Entschiedenste der Be hauptung entgegen, als betrachte r-s Deutschland behufs Erneuerung freundschaftlicher Beziehungen zu Rußland ft'ir unerläßlich, das; WiichnegradSki entfernt werde und Pobcvonoszew und Tolstoi auc- hören, sranzösiscke Revanche-Politiker zu unterstützen. Innere Ein richtungen Rußlands könnten nie der Gegenstand eines Abkom mens mit Deutschland oder Oesterreich sein. Schwierigkeiten auf wirthschnftlichein Gebiet könnten befreundeten Nationen keinen An laß zur Verstimmung bieten. Die wirlhschaftlichen Divergenzen Deutschlands und Rußlands hätten vhnc Rückwirkung ans das politische Einvernehmen schlimmere Phasen dnrchgemacht. Berlin. Der „Nat.-Ztg." zufolge w»rdc dem Reichskanzler gestern von dein Groß>ürslen-Thro»solncr ein Besuch abgcstattct. Berlin. Der Abgcrodncte Bebel dementirt, daß das Nerven leiden Hasenclever's aus zerrüttete Vermögcnsvcrhältnissc zurückzu- führc» sei. W > c». Die österreichische Delegation genehmigte das O»di- »anum des HerrcsbndgctS sainmt de» Anträgen betr. eine Snb- sistcn,-Zulage sür subalterne Militärbramtc und Ausbesserung der Mannschastskost und »ahm alsdann das Exlraordinarii»» mft der Erklärung an, daß der 52'/2-Mtllionen-Kredit. soweit derselbe »och nicht verwendet, erloschen sei. Hierauf wurde die Verwendunas. dauer einiger im Vorjahre bewilligten Kr dite, sowie der Kredit für dir okkuvirtfn Länder und die Schlußrechnung pro 1885 genehmigt. Die vollständige llebcrcinstiminnnader beiderseitige» DclegalwnS- bcschliisse bezüglich deS Etats des Auswärtigen, der Kriegsmarine, der Finanzen, des Rechnungshofes nnd der Zoll-Gekällc wurde zur Kcnntniß genommen. Ferner wurde eine Resolution betreffs größerer Bctbeiligung des Kleingewerbes on den Armccliefernngen ange nommen. Paris. Die Freunde Grangnon'S behaupten, Grcvh stlbst habe die Unterschlagung der Willon'schen Briete angcordnct. Diesen, Befehle sei der Polizeipräfekt einfach nachaekommcn. DaS Anklammeni Grrvh'ü an den Präsidcntenpvslen hat u A. den Zweck, seinen Schwiegersohn, falls er vermtheilt werde» sollte, zu ^ cv k» Ausnahme von Protokollen berechtigten Personen zu". In den Motiven z» dem Entwurf heißt es: Tie Vorlegung des Entwurfs ist durch eine neuerdings zu Tage getretene Meinungsverschiedenheit über die Frage veranlagt, ob Wechselproteste, sofern wegen deren Auf»ahme das Gericht angegangen wird, giftiger Weise nur durch solche Beamte, denen die Ausübung richterlicher Funktionen zu steht, oder auch durch andere zur Protokollaufnahme berechtigte Beamte des Gerichts, also auch durch Gerichtsexvedienten. ans- geiwnnnen werde» können, denen daS Befugnis; zum Protokollnen ftir ihre Pefto» bcigelcgl ist. Ein Amtsgericht halte eine bezügliche Anfrage an das Justizministerium gerichtet, und letzteres, welches der Ansicht ist, daß die im Allgemeinen zur amtlichen Beurkundung von Amtsakten und Parteiverhaiidlungen mittelst Protokolls er mächtigten Expedienten kraft dieses Bcftianisses auch zur Ausnahme vvn Wechselprotesten lcgilimirc seien, erachtet mit Rücksicht daran!, daß die iin Streitfall entscheidenden Gerichte an die den cinschlagen den Gesetzen vom Justizministerium gegebene Auslegung nicht ge bunden sein würden, für zweckmäßig, vor Eröffnung seiner 'Ansicht sich des Einverständnisses des OverlandeSgcrichls mit dersclvcn z» vergewissern. Nach dem betreffenden Vorträge de? Obcrlaiidcsgc- richts ist zwar die Maiorität der Mitglieder dieses Gerichtshofes der Ansicht deS Justizministeriums lieigetreten. eine Minorität je doch hat die Frage wegen eines Bedenkens verneint. An» Schlüsse seines Vortrags hat das OberlandeSgericht als ralhsam bezeichnet, die gleichmäßige Entlcheidniig der Frage durch einen Akt der La»- dcsgcsetzgcbung sicher zu stellen. Dieser 'Anregung hat die Regie rung Folge geleistet. — In den Etat der Univ ers itä t Leipzig sind für die nächste Finanzperivde die Einnahme» aus den Jnicriplionsgebührcn. Zeugnissen re. um ein Weniges niedriger eingestellt worden, da nach dem Durchschnitte der Jahre 1881—86 ein weiteres Sinken der eistmaligen Jnieriptionen stattgesnnden hat. Wie schon er wähnt, ist in den Etat als 2. Rate 1 Million Mark eingestellt zur Erbauung nnd inneren Ausstattung eines neuen Gedändcs für die Universitätsbibliothek. Ferner wird ständische Genehmigung bean tragt zur Gewährung eines unverzinslichen Vorschusses von 600,000 Ml. ans Staatsmitteln znr Erbauung eines neue» Gebäudes lur daS Enlbindttiigsmstitttt der Universität (der Bauplatz befindet sich bereits im Eigenthuin der Universität). Desgleichen sucht die Re gierung um die Zustimmung der Stände zur Erwerbung der alten Bnchhändlerbörsc ftir die Universität »ach. Dietelbe liegt inmitten des zmn „großen Fnrstcnkollegnim" bei der Universität gehörigen Gcbäiidckomvlexes. Die Interessen der Universität haben deshalb geboten erscheinen lassen, die Erwerbung des Gebäudes ftir letztere aiizusftcbcn. Mit dem Vorstände des Vereins der Deutschen Buch händler ist unter Vorbehalt siändifchcr Zustimmung ein vorläufiger Kaufvertrag um die Summe von 217.50" Mk. vereinbart worden. Nähere Begründung, sowie ein Nachweis darüv r. wie der Kauf preis ohne oder doch ohne erhebliche Belastung der Staatskasse zu beschaffen und das Grimdstuck nutzbar zu machen sein würde, soll den Finanzdcputationen zngeben. In den Staatshaushalt sind die beiden angrftchrtcn Posten icdoch nicht eingestellt worden. Jnsgc ianimt bedarf die Uiiiversilal Leipzig eine» Zuschuß von 1,516,102 Mk. gegen 1,621,128 Mk. der lautenden Periode. — Ter Etat des Dresdner Pol» technik n in s weist diesmal leine besonderen Ab weichungen aui. Er schließt mit einem Zuschuß von 265,MI Ml,, das sind (>-135 Mk. inchr als der lausende Etat. — Die Forstakadc- niic Tbarandt verlangt einen Staatszuschuß von 56,230 Nil. d. j. 9700 Mk. weniger als in der lausenden Finanzperivde, die Berg-
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