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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.02.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270228012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927022801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927022801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-02
- Tag 1927-02-28
-
Monat
1927-02
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.02.1927
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Nr. 98 Zette 2 »IpllEbvvvkll * Montag. M. Arbrn-r ISN garantierte Anleihe Dt« RrgirrungSgebäude seien auf Zuwachs zuzuschneidrn. denn die Stadl werde in überaus schnellem Tempo wachsen. Gdingen müsse aufhören. Surort zu sein. Kür Kurzweckr sei Heia zu bestimmen, etnzurichten und zu planieren. Der Starost will sich auch d«S nruen SeesportS annehmen. um in Polen eine Mceres-Atmo- sphdre zu schassen, die eS ermöglicht, das Meer auch zu be herrschen. Der Deutschenhasser van Kamel. »in» anglanblich« Entscheid»»« t» Danzig. Danzig, 27. Febr. Kn dem Danzig-polnischen Streitfall über die Zrhl der im Danziger Halen zu beschästtgenden polnischen Arbeiter l>at der Danziger Völkerbunds« kommisfar nan Hamei nunmehr et»« Entscheidung gefällt, nach der in Bestätigung der bisherigen Bestimmungen de- PrSstdcnten de» Danziger HasenausichusseS. des schweizerischen Obersten de So«». derHasenanSschntz^»r^HälsteArbetter pol nischer Staa«»a»getzört^k«t «»ö Arbeiter Danziger Llaatsangrhöriakett beschösttae, so Bon amtlicher polnischer Lette wkr- dazu midgeteilt, dass dt« polnische Regierung sich unter Berücksichtigung der tn Danzig herrschenden Erwerbslosigkeit bereit erklärt habe, baß »er HafenauSschuss in Ausführung »lese, Entscheid«»« l» erster Linie Danztger Staatsbürger polnischer Stattonalltät oder pol- nischcr Lprache berücksschttgen könne, jedoch unter dem Bor» behalt, daß bei ber Einstellung Arbeiter bevorzugt werben, die tn den polnischen BerufSverbänden auf dem Gebiet ber Freien Stadt Danzig organisiert sind. Wenn man berücksichtigt, dass Danzig »» »7 Prozent feine» Beoölkernug »entsch na» nur »« > Prozent polnifch ist. und ferner, dass infolge der schwierigen wirtschaftlichen Verhält- »tssr in Danzig zurzeit grobe Arbeitslosigkeit herrscht, so be deutet dies« Entscheidung rin« himmelschreiende Ungerech tigkeit gegen die deutsche Danziger Bevölkerung. Verhandlungen zwischen Nord- und Südchina. Ein diplomatischer Versuch zur Etnhetissnmi. Die Engländer überschreiten die KonzesstonSgrenze tu Schanghai. Schanghai, 27. Febr. Die englische» Truppen Überschritten die Grenze der Fremdeniiiederlassunq und besetzten die Hegend des Jesssield-Parks, wo, aus chinesischem Hoheitsgebiet, eine» b«r vornehmsten Wohnviertel liegt V», chinesischer Leite wirb die Besetzung dieses lYebleteS durch euglische Truppen als offener Bölkerrechtsbruch bezeichnet. Der Führer -er Lirdtruzwen. Marlchall T i ch a n g k a i s ch e k. hat eine Pro klamation erlassen, mit dem Beleb!, aus keinen Kall die Schan- Wng-Truvpen. die Schangimt besetzt halten, anzugreifen, da bi« diplomatischen Verhandlungen über die Vereinigung »oa Nord- und Lüdchina zu gemeinsamer Front gegen Englaub vor dem Abschlutz stünde». Neuer englischer Nachschub. London, 27. Febr. Die Blätter melden aus Schanghai die Ankunft deS englischen TrupventranSportdampserö „Me- qantis" mit zn»ci weiteren Bataillonen der speziell für Schaug- tmi juiammengesiellten Kommissionen und deren Kommandeur an Bord. Die 2tachricht erweckt den Anschein, als ob die Eirg- länder sich veranlasst fühlten, die Zulage zurückzuziehen. die Q Malley dem kantoncsilchcn Ausscnminister Tichen gegeben hat. Danach sollten alle nicht aus Indien herangezogenen Trupz'en bis ans weiteres in Hongkong bleiben. Die „Me- gantis" hat überhaupt nicht tu Hongkong angelegt, sonder, ist direkt nach Schanghai gefahren; es wurde tedoch oor einigen Tagen gemeldet, dass sie lediglich den Komniandeur -er Schang- kmidtvisson und eine Tankabtcilung landen werden. Da von der tatsächlichen Landung der erwähnten zwei Jnfanterie- bataillone vorläufig keine Rede iss. bleibt abzuwartcn, ob diese an Bord bleiben und aus der 'Rückfahrt in Hongkong abgosetzt werden. In Hankan ist angebltch den Engländern geraten wor den. sich nicht auf den Strasse» zu zeigen. Wenn die Nachrich ten vom mittleren Jangtse der Wahrheit entsprechen, besirrden sich die neuen chinesischen Arbeiterorganisationen in einem wahren Delirium; die Darstellung der bolschewistischen Ein flüsse bet den Kantonele». besonders soweit sie ans japanischer Quelle stammt, gebt jedoch derartic; ins Phantastische, dass man gut tut, diese Nachrichten mit Vorsicht anfznnehmen. Sperrung de» Safe«» von Schanghai zur Vachi» ze». Schanghai, »7. Februar. Tschangtsunschang hat für die Nachtzeit die SperrungdeSHafenetngange» von Schanghai angevrdnet. DaS KonsularkorpS hat dagegen sofort P r o t e st erhoben. Die Chinesen erklären, bel Aus- Hebung brr Bersügiing könne keine Garantie dafür über nommen werden, dah sich Zwischenfälle, wie die Beschießung durch meuternde Kanonenboote, nicht wiederholten. Schanghai, 27. Februar. Die Generale Suntschuansang und Tschangtschuntschang sind heute tn aller Früh« hier ein- getrosfcn und nach kurzer Zeit nach Dunkiang rveitergefahren. Hier sollen voraus-sichtlich die neuen Verteidigungsstellen gegen die Südtrnppen bezogen werden. Schreckensszenen in Sangtschau. Schanghai, 27. Febr. Nach Meldungen von Missionaren haben die Nor-Iruppen Hangtschau vor der Räumung geplündert. Bewafsnete Bürger hätten sich daranf zn» sammengesunden und hätten durch di« Ermordung »»» Hunderten non nordchiuefilchen Soldaten furchtbare Nach« ge» uommen. Aus Grund dieser Vorgänge sei -er Einzug der Kantonoscn von der Bürgern willkommen geheissen worden, insbesondere, da die weitaus bessere Ausrüstung der kanto- nesischcn Truppen auf sie Eindruck gemacht hatte. In Kudschau haben die Posibodtensteten, mit Bambusstäben bewaffnet. daS Publikum am Eintritt in das Postgvbäude gehindert und -cn auswärtigen Leiter des Postamtes mit is^ewalt bedroht, wenn er ihnen nicht unbedingt vom neuen chinesischen Jahre an höhere Löhne gewähre. Der Leiter des Postamtes hat sich dom Zwange gefügt und dem Wunsche entsprochen. Der Posidien-st ist letzt normal. sWBT.j China und -er Völkerbund. Genf. 27. Februar. Der chinesisch« RatSdelegtert« Pete- Ton-Fa erklärte dem Vertreter der Schweizerischen Dcpeichenagentur auf eine Anfrage über die Stellung der chinesischen Nationalisten gegenüber dom Völ-kerbunde: Man könne d-iese Partei mit mehr Berechtigung als nationale denn als n a t i o n a l i st i s ch e Partei bezeichnen. Wenn im übrigen die anfänglich starke Sympathie dieser Partei für den Völkerbund elrvaö abgekühlt sei, so lieg« daS daran, dass -ieiem di« nötige Energie teilweise zu fehlen scheine, wenn es sich »m chinesische Angelegenheiten handle. sWTB.) Schätze! über öie Finanzlage -er Post. Der Etatanschlag für 1927 angenommen. Berlin, 27. Fcbr. Der Vcrwaltungörat der Deutschen Reichsposs hat den Voranschlag der Deutschen ReichSpost für das Rechnungsjahr 1927 beraten. Neichüpost- «inifter Dr. Schäkel betonte dabei, das letzte Jahr sei für die ReichSpost schwer gewesen. Erst etwa von Oktober ab machte sich als Auswirkung der allgemeinen Wirtschaftobcssc« rnng eine langsame, aber doch anhaltende AuswärtSbcwegung der Postwirtschast bemerkbar. Tie ReichSpost ist auch im vorigen Jahre ein gutes Stück vorwärts gekommen: beinahe auf allen Gebieten sind Fortschritte zu verzeichnen: in der Organisation sowie in der 'Verbesserung. Erneuerung und AitSdehnung des Betriebs- und Vciwaltungsapparates, namentlich auch in der Technik. Durch 'Verabschiedung der neuen Fernsprcchordnung wurde eine Grundlage da für geschaffen, dass die Deutsche ReichSpost aus einem der wichtigsten Gebiete ihrer Etlinahinepoiitik wieder festeren Boden gewonnen hat. In postgesetzgeberischer Beziehung wurde im Jahre 1928 durch die Juli-Novelle zum Reichspvst- Fiuanzgeietz die ,'iahl der Mitglieder des Aierwaltungsrats von 8t aus tü erhöht; aus diele Weise ist allen in Betracht kommenden Gruppen des grossen Postknndenkreiscs -er ihnen gebührende Einfluss gesickert worden. Durch Begrenzung der Rücklage war es möglich, noch nachträglich für 1928 einen Uebrrschuh an das Reich abzuliefern. DaS Wirt- schastSprogramm soll im praktischen Ausbau und Vollzug fort- gcführt und vertieft werden. Die gegenwärtige Finanzlage der Dentsche» Reichs- pvst kann als gespannt, aber als gesund bezeichnet werden. Beim Voranschlag der Einnahmen für 1927 hat sich die ReichSpost streng an die gegebene Wirklichkeit gehallen. Die Betriebsausgaben sind bis zur untersten Grenze der Ver tretbarkeit gesenkt worden. Tic Betriebseinnahmen decken die Betriebsausgaben einschliesslich -er vorgesehenen Abliefe rung an dos Reich von 7ll Millionen; aus dem Betriebe wer de» rund 17 Millionen Reichsmark für 'Anlage - zwecke geschöpft. Der Reichspostmtnistcr hält eö ebenso wie sein Vorgänger für seine Pflicht, dem Reich soviel wie möglich an Ueber'chnss zu geben. Thcsanrierungspolitik will die Deutsche Reichspost nicht treiben. Im Jahre 1926 wurden etwa 138 Millionen Reichsmark Betriebseinnahmen für AnlageauSgaben vorgesehen. Tatsächlich wird infolge des Ein- nahmeausfalles dafür erheblich weniger übrig bleiben, und die AnlageauSgaben haben entsprechend eingeschränkt werden müssen. Da 1927 die Betriebseinnahmen nur zu einem ganz kleinen Teil als Anlagcausgabcn 'Verwendung finden, muss zur Schaffung der erforderlichen Anlagen eine Anleihe grösseren Stils siir das Jahr 1927 aufgenommen werden. Sie soll sich auf 300 Millionen Reichsmark belaufen. Es ist nicht beabsichtigt. Ne in einem Zuge auszunehmcn. sondern nur allmählich; die Einzelheiten werden seinerzeit mit dem VerwaltungSrat erörtert werden. Nach eingehender Prüsunq aller Einnahme, nnb A»S> -abepoften wnrbe der Boranschlag für 1927 angenommen. Der Sozialetat im Reichstage. sFortsetzung de» Bericht« au» de» SonntagSblatt.j Jim weiteren Ber laus der Besprechung de» Sozialetat- im Reichstag« wie» Abg. Thiel sD. Bv > daraus bin. dass die In- Validenvcrsichcrung nur noch höchstens ein Jahr mit den heutigen Beiträgen anskommen könne. Die Wirtschaft werde also vorläufig ans keine soziale Entlastung «tckne» können. Däs Schlichtungswesen müsse noch in der Ha»d d«S Staates bleiben, st, wünschenswert amss diesem Gebiet« -i« Selbstverwaltung sei. Der Redner fordert be schleunigte Besserstellung der Kriegsbeschädigten. Da» RetchSehrenmal müsse bis zum 80. Geburtstag -es Reichspräsidenten fertiggestellt sein. Die sozialdemokratisch« Darstellung der Entwicklung unserer Sozialpolitik sei höchst einseitig gewesen. Die geschichtliche Wahrheit laute gerade nicht zugunsten der Sozialdemokratie. Der Redner bestreitet, Lass oon -er jetzigen Negierung ein Rückschritt In der Sozial politik zu befürchten sei. Die Sozialdemokratie habe durch ihre Auspeitschung -er Massen das nationale Gefühl ab gestumpft und die internationalen Gefühle gefördert. Mit Schritt und Tritt sehe man. wie die Sozialdemokraten mit de« Herzen nicht bei der Sozialpolitik sind. In 331 Konsum vereinen seien die Lagerhalter sogar zum Sonntagsdienst ver. pflichtet worden. Zur Hebung der deutschen nationalen Wirt schaft müsse mit manchen sozialdemokratischen Vorstellungen gebrochen werden. Die Deutsche Volkspartei werde die So zialpolitik fortsctzen, aber nicht im (leiste der Sozialdemo, kralle, sondern im Geiste -er Arbeiterbewegung tn den hiirger- lichcn Parteien. Abg. Räbel s.Kvmm.) bezeichnet dl« Selbstbeweihräucherung der Sozialdemokratie tn der gestrigen Rede des Abg. Hoch als etwas geradezu Ekelhaftes. Die Haltung -er Sozial, -emokratie tn den letzten zehn Jahren habe die heutig« trost. los« Lag» der Arbeiterschaft verschuldet. Daraus wurden die Beratungen abgebrochen. — DaS Sans vertagt sich ans Mittwoch den 9. Mär». Das neue Arbeitszeilnokgeseh. DaS »Berliner Tageblatt" veröffentlicht den Wortlaut des neuen A r b e i t s z e i t n o tg e s e tz e s. das dem Reichsrat zur Beschlussfassung zngegangen ist. Die Verordnung über die Arbeitszeit vom 21. Dezember 1923 wird danach wie folgt geändert: 1. Der 8 - erhält folgenden Absatz 3. .War dt« Arbeitszeit tartfvertraglich geregelt und ist der Tarifvertrag «eit nickt mehr als drei Monaten abgelaufen, so dürfen dt« im Absatz 1 bezcichneren Behörden nur Arbeitszeiten zarlassen, dc« nach dem Tarifvertrag zulässig gewesen wären." 2. Der 8 8 erhält folgenden Absatz 4: »Wird die Mehr arbeit nach Absatz I ans allgemein wirtschaftlichen Gründen zugelasscn, «o hat die zulassende Behörde sic davon abhängig zu machen, dass den Arbeitern über den Lohn für die regel mässig« Arbeitszeit hinaus ein angemessener Zuschlag gezahlt wirb. Als angemessen gilt mangels einer abweichende« Ber» einbarnng ei« Zuschlag von 25 v. H. Kommt über die Be- rechnnng des Zuschlags keine Einigung unter den Beteiligten zustande, so entscheidet darüber die zulassende Belchrde end» gültig. Die Vorschrift -es Latz l gilt nicht für Lehrlinge." 3. Der bisherige Absatz 3 deS 8 - wird Absatz 5. 4. Der 8 Absatz 1. crhält folgenden Wortlaut: „Die Ar beitszeit darf bei Anwendung »er in de« 88 3 bis 7 bezeich- neten ««-nahmen zehn Stunde« ««glich nicht überschreiten; eine ileberschreiiung dieser Grenze Ist nur in An-nahmefällen aus dringenden Gründen des Gemcimvohld mit befristeter Genehmigung -er im 8 6. Absatz 1. bszeichnetcn Behörde zu lässig." 5. Der 8 N. Absatz S. »ud der 8 1> fallen weg. In der Begründung wird auSgeführt, dass bi« starre Dnrchsiihrnng be» «chtstnnbentage» der dentsche» Wirtschaft Saften anserlege« mürbe, die st« hente nicht »» trage« vermag. Ein« Notrcgelung— und um st« allein könne e» sich hier handeln —. dürfe nickt das geltende Arbcitsrecht völlig um- stürzen und die endgültige Regelung vorweg nehmen, die das bclcitS dem Reickerai vorlicgeirde ArbciiS/schilhgei'etz bringe» soll Sie müssen sich vielmehr auf di« dringlichsten Mäwde- rnuaeu her LvbettZhettoerovdmulg beschränke» Sechzig Jahre NattonaUt-eraLe Partei. ««»« Rebe Dr. verU«. 27. Februar. Ein Auftakt »u den JuibtAim»«. Beranstaltunaen ber Deutschen Bolkapartei war bi« ver- ansvaltung, die am Sonnabend Im Netchbklub der Deutschen volkspartet stattfand. LtaalSminister a. D. Dr. Vvelttz hielt ben Feftvortrag Er gab zunächst in knappen Umrtsseu eine Geschichte der Nationalliberalen Partei und betonte dt« Berechtigung, dass sich di, Volkspartet al» Hüterin der nationalen und liberalen Traditionen ber NatlonaUiberalen Partei fühl«. Der Nattonalltberalt-mu- Hab« bi« Aufgabe, ben Staat »IS di« erste Alvdlnguug unsere» nationalen Leben» zu halten, au-guibanen und mit stärksten Impulsen eine» echte» StaatStdealtSmus zu erfülle«. Der Streit um bi« Staat»sorm hat gegenüber diesen grosse« Aufgaben zu schweigen. An überzeugtem LiberaltSmu» ist di« Deutsche BotkSpaxtei unmittelbar nach der Revolution den gefährlichen Uebertretbungen de« demokratischen Prinzip« entgegengetreten; sie muss in dieser Aufgabe verharren. Redner tritt für ein« Stärkung der Stellung de» Reichspräsidenten, für Eindämmung ber Macht ber Parteien und für ein starke» 'Reich ein. daS sich auf inner- sich gesunde Etnzelstaaten stützt. Aus kulturellem Gebiete werbe die Partei stet» an ihrem Grundsatz sestsmlten. dass daS Christentum „Eckpfeiler deutscher Kultur" ist; sie wird aber auch anderseits stets für freie Entfaltung unseres kulturellen Lebens etntreten, die Schule al» ein« „Veranstaltung -«» Staates" sicherstrllen und leb« irgendwie geartete Aufsicht der Klrche über die Schule bekämpfen. Bleibt sich die VolkSpartei bewusst, dass sie Hüterin ber Freiheit sai, io werde sie ausschlaggebend sein müssen tu ben geistigen Auseinandersetzungen der nächsten Ankunft. Arbeitsgemeinschaft Zeatrum-Dayrische Dotkspartei. verli«, 27. Februar. Die Arbeitsgemeinschaft zmtfch«, Zentrnm nnb Bayrischer Bolkspartei soll von beide« Frak, tiooen einstimmig beschlossen worden sein. Wenn die Herstel- lung der Arbeitsgemeinschaft als erster Schritt zur Wieder- Vereinigung der beiden Parteien bezeichnet wird, so wird nun von unterrichteter Sette erklärt, dass da» noch lauge nicht so wett wäre. Die vtnksreglerung »u Thüringen geschellerl? Weimar, 27. Februar. Nach zuverlässigen Informationen scheinen di« Bemühungen des sozialdemokratischen Abg. Brtll. ein« thüringische Negierung von de» Demo- traten bi» zu den Kommunisten zu bilden, ergeb» ntSloS zu verlaufen. Nicht nur Demokraten und Sparer halten ein« Zusammenarbeit mit den Kommunisten für unmöglich, sondern auch ein grosser Teil der thüringischen Sozialdemokratie ist der Ansicht, dass die Kommunisten tn der Regierung der Koalition bald Schwierigkeiten machen wür- den. Blan rechnet dauitt. dass der Abg. Brill am Montag sein Mandat zur Regierungsbildung zurückgeben wird. An seine Stelle würde dann ein Vertreter des Landbundes treten, der sich um ein« bürgerliche Negierung mit Einschluss der Demokraten und der Sparer de- mühen würde. Neue Aan-etsverlrags-Derharl-tmlgev in Paris. Beginn am 1. März. Paris, 27. Febr. Zur Wiederaufnahme ber deutsch, franzüsisäntn Handelovertragöverhandlungen veröffentlicht da» HanoelSmtntstertum folgendes KommuniquS; Die deutsche Delegation trifft unter Führung deS MintstertaldirrktorS Posse am Montag abend in Paris rin. Dieuötag. den 1- Mclr^ beginnen die Eicrhandlungcu im Handclsministcrinm, um ge- wisse Abänderungen der gegenwärtig in Kraft beftnLlichcn deutsch-französischen HanüelSabmachungcn vorzunehmen und um die Grundlagen eines endgültigen Handelsver trages »wischen Deutschland und Frankreich sestzulegeu. Die französischen Sozialisten zur Wahlresorm. Paris, 27. Februar. Auf der Tagung de» Nattonalrate» der sozialistischen Partei, aus der die Haltung zur Wahlresorm besprochen wurde, setzte sich der Sprecher der Richtung, dir für die lückenlose Verhältniswahl eintritt. Brei in, für die An- nähme deö Berichtes ein, den er im Namen des Wahlrechts- auSschusseS tn diesem Sinne der Kammer unterbreiten wird. Die Delegierten der Richtung Blum vertraten den Standpunkt, dass man entweder am gegenwärtigen Stande sesthalten oder sich für die Rückkehr zu den ArrondissementSwahlen entschei den solle. waS das kleinere Nebel darstelle. Di« sozialistlsch« Partei habe mit dem ArrondissemcntS-Wahlsystem bereit» mehrmals Erfolge davongetragcn. Der Nationalrat hat sich mit 221ss vertretenen Stimmen für die Rucckehr zu den ArrondissemenISwahlen und mit 1100 Stimmen für die Proportionalwahl ausgesprochen. lW. T-B.s Frankreich und Rutzian- schut-ig am Kriege. Senator Owen über hie KricgSschnldsrage. Washington, 28. Fc-br. Die Zeitungen „Washington Herald" und „Washington Star" sowie ein« Reihe anderer hier erscheinender Blätter veröffentlichen unter der lieber- fchrift „Frankreich und Russland haben den Weltkrieg bc- gönnen" ein Interview mit dem früheren Senator Owen. Dieser nimmt Bezug ans das Buch SicbertS „Die Entente-Diplomatie und der Weltkrieg", auf das Säinvarzbuch Marchonds und die Schrift MarguerittcS „DaS Feld -er Ver brecher" und erklärt u. a.: Frankreich »ad die zaristisch« Regiernug t» Russland habe« de» Ausbroch deS Weltkrieges versäMldet. Die Grund lage zu -em Kriege bildete -er sranzösisch-ruMche Geheim- vertrag vom Jahre 1892 und eine auf Gram» dieses Ver- träges Russland gewährt« Anleihe in Höhe von 7 Milliarde» Dollar. Ein« Woche vor -er russischen Mobilisierung hielten sich PoincarS und Diviani in Petersburg aus und gaben dort erneut die Versicherung ab, dass Frankreich Russland bei einem Kriege mit Deutschland unterstützen würde. ES darf auch nicht vergessen werden, dass die Gemahlinnen her Groß fürsten Nikolai Nikolajcwitsch und Peter Nikolasewitsch bei dem zu Ehren Pvincar S gegebenen Bankett t« Petersburg in einer Unterhaltung mii dem sranzösssche» Botschafter Paleologne die geheimen Krlcgsvorbercitnngen Russlands da durch enthüllten, dass sie erklärten, ihr Vater, der Uvntg non Montenegro, hätte telegraphiert, der Krieg würde tn Europa noch oor Ende Juli ansbrcchen. Di« beiden Großfürstinnen fühlten sich dom französischen Botschafter gegenüber so sicher, dass sie sogar hinzusctzten, von Deutschland und Oesterreich würde man nicht- übrig lassen In dom r*uch Margueritte» werden Poincarö un-d Viniani für verantwortlich gohaltem; Vlvianl n»ar nur ein Schatten und Pvincar.; mächtiger als -er ,'iar, aber eine Puppe t« der Hand Jswolskis. Das Schwarzbuch schliesslich enthält den geheime» Telegramm- Wechsel zwischen JSwolski und Petersburg; durch ihn wird klar erwiesen Lass di« leitenden Männer in Russland -lese» Krieg geplant und seit 20 Jahren vorbereitet hatten. — Owe» ging dann tn dem Interview ans die Kriegsschulden- frage «in und erklärt« dazu, die französische Propaganda tritt für eine Streich»«« der Kriegsschulden ei«. Diejenige» also, welche gewaltige französische Rüstungen forder«, wolle» die französische« Schulden an dt« vereinigte» Staate» »tcht
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