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71. Eahrgaug. ZL « MMe-M««» «-AE- A»n>«»»«ch«> -»0 S^l. v» ür Ä«dt,«I,k»ch«i »0011. De-ugs-Gebühr Anzeigen-Preije: Montag, 2>. Februar 1227 Gegründet ISS« and» »»a »oldmar« »»»»<dn»i. »>, , s»r <m»wLrl» 3» VI» ^ so, -uk»n>ald ro P,a dl »V>q. öff»rl»nq«düd, luPsl » ««,»««« »» am»,»» « mm ya»>tll»«an»«,,a> >«» üm>„»N»ch, «tzo» dl« «0 mm dr»U« N»>»»m»«»tl» I«0 »a. Au»». uuftrLg» a»o. vorou»dmad>una r> 3>ml» o «mm»« « «r«M»a. io«s »««,»«. Na-ddru» au, md MuNtchm Vu«U»«ani>-d, .Drmdn», Noch,.-» »ulitM». Unv»,>aaot» SchNNNÜ», »»r«»n al<d> »utd«»MN. Stotel Vellevue ^LstriÄQ^ts-^SiSk' Ot«n»1»g, «Ion 1. st/tllrr — Soglnn s Utte Tloakdootollungon «omlon nur gogon vorkorlga Antnokm» von Hovkkarton »ngonommvn Scharfe Antwort Rußlands an England. Die russische Gefahr eine fixe Idee — England weicht von elementaren Anstandsregeln ab. Mißtrauen -er Pariser Presse gegen Brian- un- Deuischlan- — China versucht -ie Einigung — Der Voranschlag -er Aeichspost. Die russische Aniworinvie. vroNka«. 27. Febr. Wie die Trlegraphenagentnr der Sowjeioni»« erfährt. hat die Regierung di« Prüfung des Wortlautes der Antwortnote an England beendet, die darans- tzi» de» -ngtifchen Geschäftsträger überreicht wurde. ' Au der Antwortnote wird u. a. ausgesührt: Die Sowiet- «Nieruua habe wiederholt bei englischen Beschwerden einen vtnweis ans etwaige konkrete Fälle verlangt. Dem fei die britische Regierung iedoch nicht nach gekommen, wa» ein« Verletzung der iSLll elngcgangcnen Ver pflichtung Lord EurzonS sei. Die jüngste britisch« Rate zähle lediglich ein« Reihe politischer Aelchcrungen sowsetrussitcher Staatsmänner auf. Es fei eine wtlUürl«che Erweiterung der bestehenden Vereinbarungen, sie auch aus mündliche oder in üer Press« veröffentlichte Aeuhe- rnngen innerhalb der Sowsetunton nusdchuen zu wollen. Weder ln der Sowfctpresfe. noch in sonstigen rns, fischen «enberungen sel etwas zn finden, was etwa de« scharfen AnSsäüe« der konservativen Regierung gegen die Sowjet- regier««« gleiche. Als anttbriltiche Propa>gan>da könnte nicht arrsgefabt werden die Analyse und Etn-schätzun« der Aus,en- Politik der britischen Regierung sowie prinzipiell« Aus führung«« von russischen Parteiführern über die Unabwend- barkeit der W-rltrevolution und Uber die Bedeutung der natioualrevoluttonären Bewegung im Osten. WaS den besonderen Unwillen der britischen Regierung anläßlich der Aeuherungen von Sowjet Staatsmännern über dt« sowjetfeindliche Einstellung der britisch«» Politik gegen- über dritten Staaten anlang«. so könnten die ständige« Hin weise von Politikern und Mitgliedern der britischen Re gierung ans die angebliche Allgcgcnwar« und Allmacht der so genannten Sowjctagenten. die als Urheber sämtlicher nnd jeglicher Schwierigkeiten deS britischen Reiches beinahe in alle« Winkeln der Erdkugel hingcstcll« werden, mit dem gleiche« Rech« nnd «ntas, als sire Idee gekennzeichnet werden. Die Sowsetregierung bedauert überaus den in der britischen Not« fesstgestellten unbefriedigenden Stand der engltsch-soiviet- ruistichen Mischungen, glaubt jedoch, daß. wenn man diese traurig« Erscheinung aus die gegenseitigen Beschuldigungen und den feindseligen Ton der Press« beider Länder zurück- führe, dies den Grund für die Folge und umgekehrt aus- goben hiebe. — Fm weiteren Verlaus der Note heibt eS: Die englische Regierung weiche bemüht von den allgc, «ei» üblichen internationalen Normen und Ge» pslogeuheilr« und selbst von de« elementarsten AnstaudSregrln ab. Sie erlaube sich, mit der Sowieiregiernng Im Tone einer Drohung mit einem Ultimatum zu reden und die Verfassung der Sowjet, «nlo« z» ignorieren, indem sie in ihren Noten hartnäckig versuche, Parteiorgane oder selbst internationale Fn- ftitntionen a» die Stelle der sormellcn Negierung der Sowjetunion z» setzen. Sie habe sich» ferner einen ««erhörten und prLzedenzloscnTon gegen- über Tschi« scherin erlaubt. Nach einem Hinweis auf neuerliche Enthüllungen über versuche einer Verständigung einzelner Mitglieder der eng- ltchcn Negierung mit ehemaligen zaristischen Diplo maten und Vertreter» der Gegenrevolution, führt die Note Wetter aus: Der englisch-iowietruistsche Handelsvertrag, wie auch dt« Wiederherstellung d«r diplomatischen Beziehungen Hab« den Interessen beider Länder entsprochen. Wenn oie britische Regierung glaube, das, der Abbruch der englisch- sowjetrnsstscheu Beziehungen dem britischen Reiche und der Sache de« allgemeine« Friedens zum Vorteil diene, so werde fi, natnkgemäb dementsprechend handeln und die volle Ver antwortung für die Wirkung übernehmen müssen. Die Sowletregierung bekräftigt zum Schl ns, di« Erklärung KraistnS über die Erwünschthett der Behebung samt- Ucher Differenzen und der Wiederherstellung voll komm«« normgl«r Beziehungen und erklärt, sie werde ein Entgegenkommen der britischen Regierung aus dem Wege hum Fried«« aufrichtig begrüben. lWTB.i Sin russischer osstzivser Kommentar. Moskau, 27. Februar. Die ^Swesttja" schreibt zu ber russischen Antwortnote: Für die in der Note Englands ver- tretene Haltung gäbe eS zwei Möglichkeiten: Entweder wolle England seine Beziehungen zu Russland verbessern, dann hätten Beweise für die Beschuldigungen gegeben werden müssen, oder England wolle die Beziehungen verschärfe». DaS Londoner Kabinett stehe unter dem Druck eines Teiles der KablnettSmitalieder. die keinen Frieden mit Nnkland, sondern den osscncn Brnch zwischen beiden Nationen wünschten. Dann habe di« englische Not« freilich nicht Ins Ziel getroffen. Die Sowsetregierung lehnt jede Verantwortung für einen etwa igen Bruch ab. da ein solcher von ihr nicht gewünscht und nicht provoziert sel. London hak nichts anderes erwartet. Englische Auuullieroug des Handelsvertrages? London. 27. Febr. Reuter meldet: Die Antwortnote SowietrublandS ist in Wendungen gehalten, die englischer« seitS erwartet worden find. Man hatte nicht angenommen, üast die Svwictregteruna irgendwelche Verantwortlichkeit für die Propaganda zugeben oder sich irgendwie sonst eine Blöbe geben würde. Diejenigen Anhänger der Regierung, die an der englischen Note Kritik geübt haben, weil ste zu milde iei. betrachte« dte russische Antwort als nnverschäm« und »erd,« einen starken Drnck ansüben, um die Annullierung des Handelsvertrages und den Abbruch der diplomatisch«« Be ziehung»« dnrchznsetze«. In diplomatischen Kreisen ist man der Ansicht, dass dte dngltsche Regierung im Sinn« ber Note auch bandeln werde, und eS werde alS möglich angesehen, bah die Regierung das Handelsabkommen annulliert, während Ne die diplomatischen Beziehungen welterbrstehe« läbt. lW.T.B.) Englands Antwort auf Coolidges Abrüstungs- Vorschlag London, 27 Febr. Dte britische Antwort aus EvoltdgeS Abrttstungßvorschlaa ist nunmehr fertlggcstellt worden. Sie wird "*oraen in Washington überreicht werden. Gleichzeitig wird Cbamberlatn im Unterhause eine Erklärung abgeben. Flugzeugkataskrophe in Amerika. Zusammen st os, zweier Grobslugzeuge. Ne « « » rk. 27. Febr. Das aus dem Panamerika-Flna de» kindlich« nordamertkauiiche Propagandageschmader. beftebeu- a«S vier Flugzeuge«, wurde bei Buenos Aires von einer Katastrophe betroffen. Die Flugzeuge flogen sehr dicht znsamme». Das Flug,eng .Reupork" geriet bei einer NechtSwendung mit seinem Tragdeck gegen de» linke« Flügel deS Nachbar»Flug,eugeS „D e t r o i t". Beide Flng» zeuge verwickelten sich derart, das, sie sich nicht wieder «oneiuaude, ireimache« konnte». An dem Augenblick, in dem sie abznstkrzen begannen, geriet die .Detroit" in Brand. Dir beiden Insassen versuchen Ihre Fallschirme z« Ssfne» nnd abznspringe«. Lentnaat Ben ton von ber .Detroit" konnte stch nicht mehr srei» machen und verbrannte. Sein Beobachter. Savitä» Worlsen, kounte zwar noch abspriugeu. stoch vkfnet, sich der Fallschirm nicht, io bast ber Kapitän dnrch den Sturz getötet wurde. Die beiden Offiziere der .Neupork". Kommandant Dargne und Leutnant Whitchead, konnten mit geöffnete« Fallschirm abspringeu nnd gelangte« glücklich ank de« Boden. DaS Flugzeug .Detroit" verbrannte vollkommen. Die .Nett« york" wurde beim Aufprall ans den Boden zertrümmert. Die Pariser Presse zu Drian-s Erklärungen. bespricht das :r des .Petit Starkes Mißtrauen. Paris. 27. Februar. Nur ein Teil der Press« Interview, das Briand gestern einem Vertreter Partiten" gewährt hatte. Der ehemalige Ministerialdirektor Seyboux vertritt im.P e t i t P a r i s t e n" den Standpunkt, datz das wohlverstandene Interesse Deutschlands der Friede sei. Im Frieden werde es seinen Garten bauen und das glückliche Gleichgewicht finden können, das erst nach harten Prü fungen erlangt werden könne, wenn ein übermählger Ehr geiz dem Verständnis für die gerechten Interessen der anderen und dem Verständnis für sein« eigenen Möglichkeiten Platz gemacht habe. .Echo de PartS" stellt bi« Frage: Hat Briand etwa daran gedacht, datz e» ihm in Genf, wenn er in einigen Tagen mit Dr. Stresemann »usammentrtsft. kaum möglich sein wird, die Debatte über die Rheinlandräumung zu verschieben die. wie er trotz der übereinstimmenden Aussagen erklärt, während der Dczembertagung niemals auch nur gestreift wor. den ist? Entgegen den Briandschen Erklärungen will.Echo de Paris" seststcNen, daß eS nicht wahr sei. dab Locarno Berlin und Moskau getrennt habe. Nach Auffassung deS Blattes sei im Gegenteil erwiesen, daß geheime militärische Abmachungen, die ganz ofsenbar die beiden Staate« miteinander verbände», in den letzten Monaten mehr alS je eine wichtige Rolle gespielt hätten, l!» Nuherdem sei eS nicht wahr, datz Deutschland den Revanchegedanken ausgegeben Hab«. Sogar >m Osten Hab« eS stch lediglich daraus beschränkt. , o e r st einmal di« srledltch« Revision -er in Kraft befindlichen Verträge ,n versuchen. Der nationalistische ^ntranstgeant" schreibt: Der Irrtum gewisser französischer Politiker besteh« nicht I» dem Glauben an den Frieden, sondern in ihrem Glauben, Deutschland würde ihn ebenso aufrichtig anstreben wie Frankreich. DaS germa» Nische Bolk, sür das die Lüge eine natürliche DenknngS» nnd Handlungsweise sei (Ns. bediene stch heute deS Friedens, wie eS ehemals die Gewalt und die Drohung benutzt habe. ES habe bewiesen, daß ihm Versicherungen und Versprechungen nichts kosteten, dast eS stch dadurch nicht für gebunden erachte. .JournöeJndustrtelle" schreibt, die Deutschen ver- suchten tn der Frage de« linken Rheinusers so wett wie möglich zu gelangen. Nichts sei tn ber Tat begreiflicher. Da» einzig Uebegretsltche wäre, diese nationalen Bestrebungen nicht zu er kennen und nicht z« bemerke«, wo sie aufhören, mit de« srieb» lichen Statut vereinbar »« sein, das man geschaffen Hab«. »Figaro" behauptet. Brtand» Vertrauen und seine Illu sionen hätten stch nicht gewandelt, obwohl ihm doch nicht ««» bekannt sein könne, datz hinter dem Borhang der Sicherheit», pakte und der Reden das Deutsche Reich ein Hceresbndget von mehr als vier Milliarden sij ausgestellt habe. „Ere Nouvelle" schreibt, heute seien die praktischen Folgen des Vertrages von Rapallo beseitigt, und die Entente Cordiale sei auf der Grundlage wtederhcrgestellt. auf die sie fünfundzwanzig Jahre demokratischer Diplomatie ge stellt hätten. Heute stehe Frankreich Inmitten eine» mächtigen AllianzsystcmS, und seine ehemaligen Feinde drückten den Wunsch aus, seine Mitarbeiter zu werbe«. <W. T-B.j v. Koesch's Rivtera-Reise. Paris, 27. Februar. Ueber die Reise deS deutschen Bot schafter- an die französische Rtvtera erfährt T. U. noch fol gende Einzelheiten: Dte bevorstehende Genfer VSlkerbundS- tagung hat eine Zusammenkunft der beiden Staatsmänner wünschenswert erscheinen lassen, vor allem, weil heute mit Bestimmtheit mit der Teilnahme des französischen Außen- Ministers Briand an den Genfer Besprechungen gerechnet werden kann. Die Erklärungen BriandS sind daher im wesentlichen als ein Auftakt für die Genfer Verhandlungen auszusassen. Man wird eS dem französischen Auhenminister nachsühlen können, daß er bet der ablehnenden Haltung Ine» groben Teiles der französischen Presse seiner Aubrnvolltik gegenüber das Bedürfnis hatte, stch vor Genf über dteienlge» Probleme auszusprechen, dte während der Genfer Ratstagung hinter den Kulissen verhandelt werden dürften. Polens Sejm fürchtet einen -rutschen Angriff! Warschau, 27. Febr. Dte kn HeereSansschntz des Sei« von den Nation« Idem »traten herbcige führte Aussprache über dt« angebliche Bedrohung Polens durch Deutschland endet« mtt der Annahme folgender Entschliebung: .Angesichts der bewaffneten Vorbereitungen slj Deutsch lands einem angrissSweise« Vorgehen gegen die polnische Integrität, wodurch -er europäische Frieden bedroht wird, fordert der Polnische Landtag die Regierung aus. vor dem Landtag bzw. seinem HeereSauSschuh Bericht »n erstatte«, was der Regierung Über den Stand dieser deutsche« Vorbereitungen bestaunt sei, und ob sie Mittel politischer nnd militärischer Art ergriffe« habe, «m stch dieser Pole« von hentscher Seite drohenden Gefahr cntgcgenznstelle«." Polens Oftfeeptäne. Danzig. 27. Fvbr. General MartuS Zarnski, der listrz. lich »um Starosten deS Hafengcbiets ernannt worden Ist, ge- währte der Redaktion -er Zeitschrift „Morz e" sD-aS Meer) eine Unterredung, in -er er seine Ausgaben und sein Pro gramm wie folgt -arlegt«: Die Grenze des polnische« MeereS- oder SsekreiseS würde entlang her polnischen Meerküstc und in der Tiefe lv Kilometer landeinwärts von ber Grenze Danzigs bis znr deutsche« Reichsgrenze laufe». Weil von Hamburg bis Memel an der Küste nur deutsche MeereSzeichen vorhanden seien, würde cS das Bestreben des Generals sein, an der polnischen Küsste entlang die Zeichen deutschen Ursprungs durch solche schwe dischen Systems zu ersetzen, um dadurch zu unterstreiche«, datz dieser Küstcnabschnitt mit Dcntschland nichts gemeinsam ljabe. Die Seefischerei sei im Stadium ihres Zerfalles. Um ,en polnischen Fischern bessere Erwerb-Möglichkeiten zu geben, oll ihnen Gelegenheit geboten werden, ins offene Meer hlnauszusahren, und zwar bis an -ie Küste Islands, wozu eine neuzeitliche FiicherflotlN« gebaut werden soll. Dt« wichtigste Ausgabe sei der Ausbau von Gdingen Unumgänglich notwendig sei hierfür ein« gröber« vom Staat