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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.02.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270228012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927022801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927022801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-02
- Tag 1927-02-28
-
Monat
1927-02
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.02.1927
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Nr. « SeN« 16 — »Vre-du-r Nachrtchte»" — rnonkog. rr. Aebnmr 1S27 Brtesliasle«. *»«»»»»»«» »— Be,»rra>»»,»r«r-r V»r««tt,a» ,a»Se» an Sonn- und FeierragenI »Igltch »an ll St« ttl Uhr: nachmittag» an, Monraa» »ad Mittwoch» von ft dtS a Uhr Schrtttltch kOnne» Antraae« nur beantworte« werdr» wen« Raso » ,, , d»tae«üa> «» **" Erlö. »Ern« Krage: Netlich begegnet« ich en Herbei Radfahrer, e» konnten so « Sckticker lö sein meerßtzlenteel- Weibsen, die sangen: „Laßt eenen laut mit frohem Gang, hinaus in alle Welt.* Wie ich baS Härte, schlttelte ich den Gopp. weil ich grade nischt anbersch »um Gchitteln halte. Do sagte so e kleene», hibsch durchimrchseneS. knuspriges Mädel zu mir: Welle b«. das gennste wohl noch ntch na stßte baS t» das Bundeslted der Sckiossee-Wanzen. Das gann awer wohl ntch schtimm. Onkel. niwar nee?" — Awer Erlöl Gonnste oen« ni mehr richtig Herrn. Das Hees» doch „Laß tönen!" dän Ge- sank nämttch! *** FrauDr. A. .Angeregt durch die Mitteilung »Krüh. ltngSboten", möchte ich Dir kundtun, daß in meiner Küche be reits am 9. Februar sich plötzlich ein wundeZchöneS Pfauen» äuge zeigte. Wir brachten es in ein sonniges Zimmer, stellten ein wenig Zuckcrwasser mit hinein und konnten uns bis zum 20. Februar an seiner Farbenpracht erfreuen. An diesem Tage endete sein sungeS Leben leider. Ob wohl ein Schmetterling in Freiheit viel länger leben würde?" — Du sagst »sungeS Leben" . . . Dein Pfauenauge ist wahrscheinlich, als er zu Dir gekommen ist. schon ein sehr betagter Herr gewesen, für einen Schmetterling natürlich. Die bei »nS im Winter plötzlich zum Borschein kommenden Vanessa-Arten, FuchS, Pfauenauge, Trauermantel, sind gewöhnlich keine Frühlingsboten, sondern Herbstboten. Sie haben schon im Herbst, vielleicht an einem -er letzten warmen Tage, ihr Puppenhaus »»erlassen, hatten keine Gelegenheit mehr, ein SbegespvnS zu finden, und sind, als e» kalt wurde, irgendwo hinter einem »Balken in einen tiefen, starren Schlaf gesunken, der sie belähigt, auch große Kälte zwar lebend, aber ohne irgendein Lebenszeichen zu Überstehen. Ein warmer Hauch, der sie trifft, weckt sie aus, und sie fliegen der Wärm« nach. So kan» ein solcher Vanessa bis zu einem halben Fahr am Leben bleiben. Wenn er sich bewegt, ver» braucht sich sein Leben schneller. Fm warmen Zimmer stirbt er also bald, während er draußen, wenn er das richtige Fleckchen für seinen Schlaf hatte, bis zum Frühjahr geschlafen, dann noch sein LiebeSsest gefeiert und den »Ausbau der neuen Psauen- augcngeneralion veranlaßt hätte. *** M r. M e s ch u g g e. Man sollte es nicht meinen: Fetzt bringt die Notiz über den ulkigen »Berliner Kapellmeister sogar eine kleine Lebensbeschreibung des ManneS zutage, die den seltsamen Humoristen auch menschlich »ahebringt. Ein Nesse berichtet: »Mister Meschugge stammte aus Gvllnow in Pom. mern und hat längere Zeit alS Kapitulant bei den Garde- Ulanen in Potsdam gedient. Nach seinem Abgang vom Militär dirigierte er unter dem »Namen »Mr. Meschugge" in mehreren Berliner Cafes, leitete aber auch unter seinem wirklichen Namen Kr. gröbere Orchester in Berliner Ausflugslokalen, wie im .Kaiser-Wilhelm-Zell" am Tiergarten. Im Krieg« leitete er die Kapelle einer deutschen Landwehrsormativn in Polen und stand, wenn ich nicht irre, längere Zeit in Kowno. Er amüsierte seine Zuhörer sehr gut. Sein Glanzstück mar löll die .»Parade der Zinnsoldaten" sein damals sehr beliebtes, gut parodistischeS Marschstücks. Er dirigierte eS. ausgerüstet mit einem Kinder-Küraß und Kinder-Helm: das wirkte bei seinem langen schwarzen Haar und seinem schwarzen Schnurrbart sehr komisch. »Außerhalb des Konzerlraumes hatte Kr. nichts von einer sogenannten »Kanone" an sich. Er war ein bescheidener, ruhiger Mensch, ein echter »Pommer." — Besten Dank, daß Du dem Briefkastenonkel Gelegenheit gibst, so etwas sestzuhalten. *** v l u m e n n i ch t e. »1. Ich bin eine groß« Blumen- freundtn und sehr traurig darüber, daß meine auf Gläser ge setzten Hyazinthen nickt so blühen wie es sein soll. Im Oktober habe ich die Gläser mit de» Zwiebeln in den Keller gebracht, im Dezember in das ungeheizte Zimmer an das Fenster gestellt und Tüten darüber getan. Nun blühen die Hyazinthen, die Blumen sind aber noch ganz dickt an der Zwiebel, der Stengel ist sehr kurz. DaS steht nun natürlich nicht schön aus. wenn die Blumen so zwischen den Blättern stecken. Lieber Onkel Gchnörk«, bite gib mir an, wir ich die Blumenzwiebeln be handeln muß, damit ick im nächsten Jahre bester blühende Hyazinthen bekomme. Wie lange müssen die Tüten darauf bleiben? 2. »Mit was kann man Kakteen düngen?" — I. Die Ursache des NichthockkommenS der Blüten ist meist in un- genügender Wurzelbildung zu suchen. Diese kann ihre Ursache wieder in der Beschaffenheit des WalserS haben. Ist daS Waster irgendwie salzhaltig, so entwickeln sich nur wenige kümmerliche Wurzeln. Man setzt also dem Waster am besten gar nichts zu und lege höchstens ein kleines Stückchen Holz kohle hinein. Wenn auch die Zwiebeln während der Triebzeit nicht zu warm stehen sollen, so scheint doch ein völlig un- geheiztes Zimmer zu kühl zu sein. Die Tüten müssen so lange daraus bleiben, bis die Knospen ansangcn emporzusteigen. Werden sie zu srüh abgenommen, so gibt's lange Blätter und kurz« Blütenstengcl. 2 Kakteen wachsen im allgemeinen aus so vollkommen nahrungslosem Boden, da sie keinerlei Düngung brauchen, ja, ste selbst nicht vertragen. Lediglich die starken Wachstumstrieb zeigenden^.Blattkaktnste", PküllokakluS, kann man mit Harnstoff als W«rzusatz düngen. Der WachStumS- und Blühersvlg ist dann Meist riesig. *" Backfisch Marianne au« Langebrück. ^ch bin ein Vierzehnjähriger Baßfisch und möchte auch einmal eine Frage an Dich stellen. Fn der Realschule zu Radeberg hielt eine .Klassenkameradin einen Bortrag über Heidelberg und Umgebung. Dabei brachte ste auch, daß auf dem Spundloch des Heidelberger FasteS, das 4!- Meter hoch ist, zehn »Paare oder eine große »Musikkapelle »Platz hätten. DaS kommt mir nun unglaublich vor." — »Wenn Deine Kameradin den Bortrag über Heidelbera „ans eigenem Augenschein" gehalten hat. so hat sie wahrscheinlich ihr kleines Backfischherzchen schon in Heidelberg verloren. Denn sie hat nicht sehr ordentlich hin geguckt. Zwar kann man aus dem »Spundloch" des Heidel- beraer Faste» keine zehn Paare airsstellcn. denn daS ist auch nicht größer alS der Zapfen . . . aber daS ganze Faß ist noch weit größer, als sie angibt. ES hat fast sieben Meter im Durch, mester und zehn in der Länge. Aus seinem Rücken kann man also beauem einen kleinen Estrich ausbreiten, auf dem zehn Paare nicht nur stehen, sondern auch noch tanzen können: selbst dazu hat noch eine Schrammelkapelle Platz. *** Juch heel Ein treuer Leser schickt ein lustige» Dedichtchen: »ES gann bock geener vich derfor, wenn er als Gind schonst hob Humor, freilich mnß er'sch manchmal hießen, wie der »Besitz, die nischt Hamm, dud verdrießen. Da netlich in dr Glaste 8 groß a kleen b erglärke der Leerer den Borzeln das scheene Word: „Juchhee". wie das so eegendlich und mcider gar nistht hieße, als daß mr'n Ochsen 's Juch abnähme, wenn mr'n sausen siehe. Die säckschen Jnng'n. äbn dte ans Glaste 8 groß a kleen b. sein sparsam und stoppten die Erglärung in ihr kcistgeS Vvrdmonneh. E baar Wochen später, 's war grab zu Sommcrschahnfank, gaib's, wie imm'r zweemal wechendlich mtt's Leerer n' Schnlschba- »lergank. Wie ieblich, die Frau Leerer» war noch mit von dr Dur — ihr n Umhank, S-cherm un Ruppkack truch ihr quder Mann Ardur, erglärde seiner Frau die Gegend mit Ber- gniegen, wie ste vor der Glast« 3 groß a klee b herstiegen. Sie gam noch an S Gasthaus, wo s« au» und ein dann draden, sich nachertS, wie so ieblich zwee Bier deschdellen baden, 's Gebäck absebten un sich selber offs weeche Ganove«: Da brillt dte ganze Glaste 8 groß a klee b: Juchhee. 'S Leererschbar verwies n den Gramall. Da sacht so'n gleener Borzel. im Namen ihrer all: „Herr Leerer Se crglärden „ns doch erscht netlich ähm, daß 's Juchhee wäre, wenn eener eenen saufen ließe und dte vast abnähm." Da griecht der Bor,z«l vom Leere »f der Gchdelle mit gwbgrpflrchter Gtudienastestorhawd °»e «eheste. Un au« so eene« Falle geht wieder mal hervor. »aß fier n Schieler an« «laste - »roh a NM d »««hrllch »» Humor." — N«, so e «ball — »n so « hlbsch «eschtthiel — u« so e feine« fstchflsche« ««dicht«! . . . «chrel». wenn de »och wa» »eeht. «al «ehr . . . Nor . . . andermal . . . « dthchen garzerer! ""Neffe «. W. .1. Heißt ««der oder da« Mu»? 2. Spricht man Büsee oder Büfett? ». Spricht man Pral l neu oder Pralto « u?" — l. Die erste Frage ist schon lehr oft brantwvrtet worden: e» heißt da» Muß. Der Mu» ist dialektisch. Da« Wort war. wir e« scheint, ln ge. wlfsen Gegenden Mittel- »md Nordbeutfchland« nicht g«. bräuchltch,- al» e« dort etnbrang. wurde es wie der Bret de« handelt. Ein angesehener Literat. drn der Onkel befragte, sagte: .»Ich sage der und schreib, d a « ' 2. Dte zweite Frage «st schwer zu beantworten. ES scheint, daß e» au» dem Italieni schen zu unS gekommen ist. Da heißt e» ..Hustefio". E» hätten also die recht, dte .Büffet»" sagen. Nachträglich scheint aber da« französische ..buffet' Einfluß gewonnen zu haben, und da- nach haben die recht, die »Büsfee" sagen. Am .rechtesten" aber habe» die. die das Ding ein« .Anrichte" oder einen .Anrichte schrank" nennen. 8. DaS süße »Wort heißt eigentlich .Pralinee" (die PralineeS). Do sagte man bis vor kurzem allgemein und richtig. Erst die AUeSverdeutscher haben eS in .Pralinen" um gebogen. E» heißt eigentlich .gezuckerte Mandel". -»** G t w. <2 M i »Unlängst bat ein Bekannter von mir von einer vor etwa IN Jahr vollzogenen und nun auch längst abgeschlossenen ErbauSetnandersctzung eine beglaubigte Ab- schrtft gebraucht. Sr bat dte Abschrift selbst hergcstellt und einem Notar zur Beglaubigung der Identität mit der Ur schrift gegeben. Dafür hat nun der Notar mit t8ü M. ltgut- dtert, und zwar mit der Begründung, daß der Bertrag, dessen Abschrift er lediglich beglaubigt bat. Uber einen Wert von etwa 250 000 M. Bestimmungen abgtbt. Ich habe nun meinerseits tn scherzhafter »Weise aiiarfragt. wie r» damit stünde, wenn ich jemandem »um Spaße schriebe, ich hätte von einem „Onkel au» Amerika" ü Mtlltarben Dollar geschenkt bekommen und der Briefempfänger wollte au» irgendwelchen Gründen eine beglaubigte Abschrift diese» Briefe» haben. Darauf wurde mir durchaus ernsthaft zur Antwort, daß dte« eben viele Zehn- tausende kosten würde. DaS ließe sich fa nun noch beliebig schön auvmalen, wenn einer eine vriesabschrtst sich beglaubigen läßt, tn der steht, daß der König von Siam ihm dte Erde ge schenkt habe, oder vielletcht den Vollmond. Der Notar würde dann wohl den Mond, wenn er tm Viertel steht, beanspruchen? Gewiß wohl im ersten Viertel!! Ich bitte um Antwort, ob die Sacke mlt den 130 M. ihre gesetzliche Berechtigung bat." — Jawohl, dir Forderung de» Notar» entspricht den vor» geschriebenen Sätzen. Und wenn eS Dich interessiert, wie dte Sätze steigen, so miste, daß dte gleiche Amtshandlung etne» Notars, wenn es sich um eine Million drehte, 380 M.. und wenn es sich um >0 Millionen handelte. 8080 M. kostete. Kriegst Du also dte Erde geschenkt, so könnte e» mit dem Mondviertel gerade klappen. *** N e f s e P a r l a m e n ta r I u S. f80 Pf.) .1. Wieviel ReichSkagSabgeordnete haben wir? Wie hoch sind ihre Täten? Bekommen auch diejenigen Abgeordneten Entschädigung, die überhaupt nicht spreche»? 2. Wieviel halben wir sächsische Vand- tagSabgeordnete, und wie hoch sind ihre Entschädigungen? 3. »Wieviel haben wir Dresdner Stadtverordnete, und waS er- halten diese in bar? 4. Erhalten diese drei »Parlamente auch Entschädigung während der Ferien? 5. Welche Vergünsti- gungen haben die Parlamentarier noch?" — 1. Ein NetchStagS- abgeordneter. e» gibt 498, bekommt 7500 Mark im Jahr oder »'25 Mark im Monat. FUr jeden SitzungStag, an dem er nicht in der Anwesenheitsliste steht, werden ihm 20 Mark abgezogen. 2. Sächsische Landtagsabgeordnete gibt eS 9». Sie bekommen, soweit sie in Dresden wohnen, 80 Prozent, wenn sic außerhalb Dresdens wohnen, 90 Prozent der Entschädigung der Reichs- tagSabgeordneten: für jeden SitzungStag. den st« versäumen, müssen ste sich ein Dreißigstel des MonatSbezugeS abrechnen lassen. 8. Die 75 Dresdner Stadtverordneten erhalten eine »Aufwandsentschädigung von 110 Mark im Monat: für jede versäumte Sitzung werden ihnen 11 Mark abgezogen. 4. Die Bezüge gehen selbstverständlich auch über die Ferien. Dabei ist zu bemerke», daß vielleicht gerade die Parlamentarier, die in der Vollsitzung sich am wenigsten durch »Zum-Fenster-Hin- aus"-reden bemerkbar machen, die stärksten Arbeiter sind, da sie in den Ausschüßen sehr wichtige und zeitraubende Arbeit zu leisten haben. Als besondere Vergünstigung haben die ReichStagSmitglieder freie Fahrt aus allen »Reichsbahnen, die sächsischen Landtage« dasselbe in Sachsen tauch sür staatliche Straßenbahnen und Kraftwagen), die Stadtverordneten daS- selbe aus der Straßenbahn. *** Originalzeugntsse. »Ich bewarb mich um eine Stellung, dte unter voller Anschrist de» Arbeitgebers aus geschrieben war. Da mir daran lag. daß meine Bewerbung Zeitig genug ankam, ich aber arwenblicklich keine Zeugnis- abschriften hatte, so beging ich die Dummheit, meine Originale dorthin zu senden. Ich schrieb allerdings »Eingeschrieben" und legte der Bewerbung ein Einschretben-Fretkuvert bei. Al» ich nach zehn Tage» noch ohne Antwort, aber auch ohne ^ugniste war. schickte ich an den Arbeitgeber einen eingeschriebenen »Brief mit der Bitte, mir meine Zeugniste umgehend zuriick- zuschicken, da ich sie dringend benötige. Noch immer bin ich aber ohne Bescheid. »WaS kann ich tun, um tn den Besitz meiner Zeugnisse zu gelangen?" — ES wird Dir der Weg ofsenstehen, in einer Prtvaiklage die Herausgabe der Zeugnisse zu ver- langen. Du sichst aber, daß selbst bei Anwendung aller Bor- sichtsmaßregeln es unbedingt falsch ist, bei Bewerbungen und ähnlichen Zuschriften Ortginal-Zeugniste beizulegen. Du mußt auch bedenken, daß gerade heute, wo auf jede StellenauSschrei- bung Hunderte von Angeboten eingehen, eS für den Auö- schreibenden glatt eine körperliche Unmöglichkeit ist, alle solche Eingang« umgehend zu beantworten oder durch Znrückscndung des beigelegten llnterlagenstoffeS zu erledigen. F r a u E. v a n d e n B. »Ich werde darauf aufmerk sam gemach«, daß tn Preußen 4 Pro», der Miete vom HauS» besitze« zu Schönheitsrcparaturen verwendet werden müssen ialso nicht für Dachausbestcrungen, Oefcn und ähnliches, son» der» für Anstrich. Tapeten usw ). Ist das tn Sachsen auch so?" — Nein; ein« solche Bestimmung gibt «» tn Sachsen nicht. Nesse Volker. »Kannst Du mir einen Arzt oder Gesangslehrer in Dresden nennen, der nach dem »Stau- Prinzip" von George Armin heilt oder unterrichtet?" — Da wird nichts anderes übrig bleiben, als sich an den Erstnder dieser eigenartigen Atcmlehrmethode zu wenden, der in »Berlin lebt. Er hat nur ganz wenige Schüler und wohl keinen tn Dresden, da sich nur wenige Aerzte und Gesangs lehrer zu einer so gewaltsamen Technik entschließen können, wie es diese ist. *" BlterSreutnertnne». »Wir sind vier treu zu einander haltend« Kränzchenschwestern. All« sind wir nun ein. sam«, ältere Witwen geworden. Unsere Männer hatten un« vor Jahren mit etntgen tausend Mark tn die AlterSrenten- bank mit Kapitalverzicht eingekauft. Jetzt kam nun kürzlich dte eine freudvoll auSrufend: Die AlterSrentcnbank gibt ein« Nachzahlung sür dle Zeit, wo st« nicht zahlte. Wir gingen glück- selig hin und erhielten die Antwort, wir bekämen nichts, da dte Einzahlung zu gering wäre. Bor einiger Zeit bekamen doch alle. Begüterte und weniger Begüterte. 50 Mark. Warum be- komme» nun die nichts, die weniger Zinsen haben? Wie ver. hält sich bas nun?" — Die Altersrenienbaiik zahlt jetzt allen denen, die jetzt etne Vterteljahrvrente von 25 Mark beziehen, einen Vorschub tn Höhe von 15 Prozent sür dte Zelt vom 15.Juni 1922 bis 8>. Dezember >924. Dabet gehen diejenigen, die heute bi» zu 14 Mark Rente haben, bestimmt ganz leer au», während dte zwischen 14 und 25 Mark wenigsten» dann noch zu etwa« kommen könnten, wenn, wie man beabsichtigt, zu Weih- nachten wettere 4 Prozent auSgeworfen werden können. *** Steuersorgen. flü Pf.) »Bin ich verpflichtet, die ans meinem Grundstück erzielte Miete zur Umsatzsteuer an» zumelden?' — Nein. Tie aus Grundbesitz erzielten Miet- oder Pachtrinnahmen unterliegen der Umsatzsteuer nicht. Be treibst Du allerdings tn Deinem Grundstück eine Fremden» Pension oder ähnliche«, so muß« Du die au« diesem »Gewerbe" ' bezog«»«« Umsätze zur Umsatzsteuer «»melde». —* Alter Dopprlkopslpteler. löv Pf.) »Seit etwa drrtßtg Kahre« spiele ich Doppelkopf, und. «t« ich e» gelernt Hab« »»» au» jederzeit gespielt worden ist. fptelen dt« öetben »Alt««" zusammen. Stn» beide in einer Hand vereinigt, so nimmt der, der sie bat. den ersten Farbensttch mit. Nu» trat folgender Fall ein: Vorhand spielt Sichel-A», der Zweite sticht mlt Schellen-Zehn, der Dritte tder. der dte betdrn »Alten" Hai) sticht mit Schellen»»» über, obgleich er Grün und auch Rot hatte und abwerfen konnte. Ich behaupte nun, daß er» da er den ersten Stich selbst gemacht hat, „un allein fptelen muß und dte übrigen bret zusammen gegen Ihn spielen. Andere Mitspieler behaupten, daß er da» machen könne, wir er wolle, er nehme eben den ersten Stich mit, den er nicht mache. Wa« ist richtig V — Zunächst ist e» nicht allgemein Üblich, daß der Spieler, der betd« »Alten" hat. immer den ersten Farbstich mttntmmt. E» kapn auch »dte erste Paste" oder da» erste Schellen-DauS s,Dau»" heißt'» tn der deutschen Karte und nicht »AS") oder sonst was mttnehmen. Er braucht aber auch gar nicht» mtizunehmen: baS nennt man dann »muckschc« Solo". WaS er ansagt, muh er mttnehmen und kann das nicht im Lause de« Spiel» ändern. Nimmt er also, wie tn Eurem Fall, den ersten Stich mit und macht ihn selber, so spielt er dieses Spiel eben allein. Bei manchen Doppelkappern wird ein so zustande gekommenes Spiel auch alS »Solo" behandelt und nicht aus der »Pinke", sondern au» der Tasche bezahlt. Ein solcher Stich von »wei- unddrelßig Augen ist doch schon beinahe »ohne Knochen", kann da» Spiet von vornheret» zu irtnen Gunsten entscheiden, und die Möglichkeit, die angesagte Miinahme nun doch in ein Solo zu verwandeln, erscheint al» eine besonders seine Nuance de» höheren Doppelkoppismns. Ander» tsi cS natürlich, wenn der mit den beiden Alten aaiSdrückltch den ersten „Farben">Stlch mttntmmt. Dann ändert dieser erste Stich des Doppelt, gealteten an der Gruppierung de» Spiele» nichts,' dte- tut erst der erst« wirkliche Karbenstich. *** Neffe A. F. >V0 Ps.) ,1. Wam, ist unser« srtztg« Krtedrtch.Augusi.Brllck« erbaut worden: wurde fl, nicht 1910 vollendet? Bestehe» dte Pfeiler aus Bdtonsttttzen, dt« tn daß Flußbett vrvjenkt wurden und auf deren Fundamenten die massiven Gandst<in>r»fetler errichtet wurden? 8. Wurde nur neue» Sa-n-dsdelnnmlerial verarbeitet, oder sau den auch Steine der altrn Augustuo-brücke dabei wieder Verwendung?" — t. Di« Brücke heißt jetzt wieder Augustusdrticke. Sie ist am 80. August 1910 feierlich übergeben worden. 2. Die Pfeiler, wie überhaupt die ganz« Brücke, besteht aus Beton, tm wesend lichen Eisenbeton. Der sichtbare Saudstetubau ist nur V«r- kletdung. 8. Lß» dteser Verblendung wurde auch Kandstetn- makertal der alten Brücke verwendet, soweit «S eben verivend. har war. *** Nesse Teddy. s2ö Ps.) »Meine kleine Freundin Jngeborg bat au» Anlaß der Uranfsührung von »HanneteS Himmelfahrt" ihr nagelneue» Cröpe.de^Lhine»Aleib lhelltla) vor lauter Rührung so mtt Träne» getauft, daß etn handteller großer Fleck daraus entstanden ist. Ich habe zwar auch schon die Erfahrung gemacht, daß selbst bei den schönsten Mädchen die Tränen salzig schmecken, daß ste aber nun gleich den Seiden- glanz aussrrsten, tst mir neu. Wa» ist da zu tun. kann dte Chemie Helsen?" — Et. et. Teddy! Du scheinst ja «tn gesähr. licher Herzbrecher zu sein, daß Du so eingehende Erfahrungen an den Tränen der schönsten Mädchen gemacht hast. WaS nun dem verweinten Krepp Deiner Inge angcht, so kann allerdings nur die Chemie helfen. Aber nur die höhere . . . einer chemi- kchen Reinigungsanstalt. DaS beste wirb sachgemäße- Aus» särbeu sein. »** D r. M. »Muß man an den Haltestellen der Pferde» und Kraftdroschken den an erster Stelle stehenden Wagen nehmen, oder kann man sich ein beliebiges Fahrzeug au» der Reihe wählen?" — Eine solche polizeiliche Vorschrift hat tn einer srüheren VerkchrSordnung einmal bestanden. Aber sie hat keine Wirksamkeit mehr. Man kann also nach Belieben jeden an der Haltestelle stehenden Wagen wählen. Freilich ... etn bißchen Liebenswürdigkeit wird auch der Fahrgast gern zeigen und wird, wenn nicht besondere Gründe vorliegen, den ersten Wagen wählen. Denn der wartet doch schließlich am längsten. , Hetrat-sehnsucht-ecke. A» dleler Oklraislrhnluchiseclt will Qnkel Gchnlrk« nur dir rsanlche seiner SNchren und Stessen zum »usdrack bringen. Tankgen kann ee es nlchi übernehmen, dte hleraui eingehenden Nriese an diese wcllerzuteiie». Wer «nie den HeirarSlusttgeir in Brieswechlel zu treten wünscht, wird gebeien, sich de» «nzetgentell» unsere« Blatte« zu bedienen. Richte Edeltanne 11 Mk.». «. hübsch, schlank. He«, Gemüt nach deutscher SIN, lebe wtrtichajlliw, nuurttetieno mit schSner WüfcheanSstattung und Dibbeln, mochte gern llebcnSwürdt- gew soliden Ressen mit gutem tlharakter, der nicht allzu sehr von Vergnügungen eingenommen ist. doch tm Leben steht, fest wie et« deutscher Eichbaum, «tn« treu« und liebevoll« Gattin sein. — Reffe Art» tbv Ps.t, 20, »ausmunn. übernimmt demnächst etn Geschäft und sucht hübsch«, solide und neide, häuslich erzogene, ge- schäitSgewandt« Richte. Etwa» Vermögen erwünscht, jedoch nicht Bedingung. — Stichle Dt «riechen >1 Mt ), wünscht Ressen in gesicherter Stellung, nicht zu groß, von gutem Eharakter und an- genehmem Sleußeren, auch Wilwer oh»« Sinder. Sie ist schlank, brünett, gesund, kein vubikops. ha« selbständigen Berus, einige Möbel und etwa» Vermögen, ist wirtichastlich, mit sonnigem Gemüt. — Nesse Weihnachi»wunsch und St e s s e Radio >r Mk.j. Ihr Freund schreibt: »Sie klagen, daß ste keine passende Frau fin den und wünschen sich jeder ein llcbe«. echie», deutsche« Mädel. MeibnachlSwunsch tst Bankbeamter in guter Stellung, 24, blvwd, musst- und sporlltebend. Ta» mochte sie auch sein, Iv bt» 22, au» besserer Familie. SIm liebsten m0chie er ln ein Geschalt etnheiralcn. Radio tst Nadtosachmann tn gesicherter Position, 22, blond, sehr sportlicbend: sie möchte sein: Ui bis 22, blond oder braun, mit Hängezops oder Bubikopf, au» begerer Familie und von heiterem, sonnigem Gemüt." — S! e s > e H a » s e a t sl Mk.s, 28, Norddeutscher, blond, mtt ansprechendem Sleußeren, wünscht hübsche, gebildete, junge Dome heiterer Gemütsart. Er selbst Ist ohne besonder« Glück»- güter. wünscht sich aber trotzdem nur einen ossenlterztgen. zutran- lichen Menschen. — Nichte Braunaugc sl Mk.), lü. hat keinen vubikops, kann nur aus gute Sharaktereigenschciften Hinweisen und ist au» einfach bürgerlichem Staicd. Sie kan» wirtichastlich sein, wie e» eine Hau»srau sein soll, und sucht einen gebildeten Ressen von verträglichem Eharakier, in sicherer Position mit Interesse für Musik, Theater und Natur. Etwa» Aussteuer vorhanden. — Neffe Borwärt» tl Mk ». 2«. strebsamer Kaufmann, blond, sympathisch, gesund, solid, sehr musikalisch, Kunst-, Nainr- »nd Sportfreund,grob, mit edlem Charakter, wünlchi Neigungsehe mit hübscher, vollschlanker, geschästSttichtiger, wirtschaftlicher Dame von heiterem Temperament und wahrer verzen»blldung, die Luft und Lieb« für ein später zu griindendc» Geschäft da». Am liebsten wäre ihm Einheirat in ei» kleine», aber gut gehende» Geschäft bet gegenseitiger Zuneigung, auch mtt junger Witwe. Eigene Wohnung Ist vorhanden. — Nesse Karl <80 Vs), »1. Landwirt «Beamter», stattlich« Erscheinung, höher« Schulbildung, wünscht et» Frauchen, dl« Sin» sür »raute» Helm hat und der an glücklicher Eh« gelegen ist: am liebsten Ein- Heirat in Gut »der ähnlichen Betrieb. — Nesse Einsam vom Lande s8N Ps.s, 27, in Dresden al» Journalist tätig, gesund, an- genehme Erscheinung, treubeutsch, sucht sympathische, modern den- kend« Richte pa„ei»den Alter». Bermögen erwünscht, später eigene». Eventuelle Einheirat, da geschäftlich und organisatorisch sehr er- sahren. Auch Vermittlung durch Verwandte angenehm. — Nichte Annemarie il Mk.), 2V, schlank, heiler, mustkalisch, wlrtschastliäi und sparsam, wünscht soliden, treuen, ausrichtigen LebenSgesährien mtt guter Herzensbildung, Geschäftsmann oder be»ercn Beamte». Vermögen ist nicht vorhanden, aber etne vollständige, selbst genähte Wäschean»stener und bei Verheiratung etne etnsachr Einrichtung. - Nichte WethnachtSfrrude töll Pf.). 2». dunkelblond, In Buch. Haltung ebenso tüchtig wie In der Hauswirtschaft, wünscht eine» Mann, der vor allem gesund und lebensfroh ist. 8>r muH aber festen Charakter und «tn edk«» '»-k:-' n bi« all lein »nd Sinn für »-an««» Helm haben, tüchtiger Kaufmann kann vielleicht einmal tn ein Aeschäs» etinr»tcn. mos k«NA
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