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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.03.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010314015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901031401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901031401
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-03
- Tag 1901-03-14
-
Monat
1901-03
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.03.1901
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kill» 1» gen der «Mm» i». die »stellen un Ve randen, »ch »i« n ein« ständen Sicher. "Kk K ^ da» vrr» in dem nedmer » Getd ontwle »b- uunte«> « Mit- nstigere lle i»r >n», in >en und irke». tisch, ontrach > letzte« »werter» nd ckn- bau -»weck würde, ?n >°z 'sDrveN. Mi di, »li,,i » «erde recht ist e Ent- i»e« iait btigung »en und en und sich auf inngen, »er. daß . Was vtzki VE» »nungr- delsead u allzu Veutlch- »nungS- üdrtgen >te«nf- id. im Ls «n- sind die Ilerung. darum, er Yer. » anten mg der « keine erdlngS «echdk LÄ kommt, »en hier mttmhe « Ber» gelt««d n Jatzr etiede». m »«, »uch in ichende. keit a»f dlrrung icht. — irricher rk«,» A S > danke Wnna Nr Graf. wie meine« drave» Bayern, send» ich »u dem errungenen glänzenden Gefolae beite Wünsche. Luitpold, Prinz-Regent." vi« ultramontane .Köln.Bolksztg." charakterisirt die Politik de» RtichSkaniler» folgendermaßen: .Mit der Homogeni- tat deS Ministeriums ist «S ja unter dem Grafen Liilow bester ae- worden, al» ei unter feinem Vorgänger war, aber ein Fehler, der dem neuen Kurse anhastete, ist geblieben: man will zu viele Freunde haben und hat daher keinen wirklich zuverlässigen Freund. So geht ,» in der auswärtigen wie auchin der inneren Politik. Man kann sich aber nicht mit der ganzen Welt verbünden, nicht mit allen Staaten und auch nicht mit allen Parteien. Von der internationalen Politik wollen wir hier absehen, aber wie steht eS in der inneren? Graf Blllow ist Agrarier, also ein Freund der Konservativen; er ist .wohlwollend" gegen die katholische Kirche, demgemäß ein Freund de» Lentrum»; er ist völlig durchdrungen von der Bedeutung de« Handel» und der Exvortindustrie, darum glauben die Liberalen, auf ihn zählen zu dürfen. Die .Deutsche Zeitung" will wissen, daß er auch die alldeutschen Parlamentarier für sich gewonnen habe, in dem er sie verständigt haben solle. „Bierbankpolitik" trieben nach seiner Ansicht nur gewisse Zeitungen, nicht etwa Haffe und Genoffen. Fa, r» hat sogar Leute gegeben, dl« in dem Zurufe deS Kanzlers an die Sozialdemokraten: .Sie kennen mich ja noch gar nicht" ein Anzeichen erblicken wollten, daß er auch in Zukunft sein soziale» (wenn auch nicht sozialdemokratische«) Herz entdecken würde. Auch hier gilt da» Work: (2ui trop vmdrasve mal stroint. Möge Graf Blllow nicht versuchen, sich auf zu viele Stühle zu sehen" Der Tod deS Herrn v. Stumm muß eine Reickstagswahl im Kresse Ottweiler-St. Wendel, den der Verstorbene vertrat, zur baldigen Folge haben. Diele Wahl wird von allgemeinem poli tischen Interesse sein. Im Jahre 1898 erhielt Freiherr o. Stumm 12267 Stimmen: auf den Kandidaten des Zentrums fielen 13493, auf den der Nationalliberalen 29l8 und aus den der Sozial demokraten 112 Stimmen. In der Stichwahl siegte v. Stumm mit 16 896 Stimmen, während der Eentruiiiskandidat es nur auf 13432 brachte. In der Militärischen Gesellschaft zu Berlin hielt am 6. März der Generalmajor v. Bernhardt. Äbtbeilungschef im Große» Generalstnb und Lehrer an der Kriegsakademie, einen Vortrag über die Wetterentwickelung der deutschen Wehrkraft. Da» ,Mil.-Woche»bl." berichtet darüber: Der Vortragende wies zunächst darauf hin. daß die Forderung, die Wehrkraft zu erhalten, nicht nur eine politische, sonder» auch eine ethiicbe Bedeutung habe. Er legte dar. wie wichtig es sei. dem Volke die kriegerische Gesinnung zu erhalten, und erörterte die Mittel, die dem Staate und der Gesellschaft zur Verfügung ständen, um dieses Ziel zu erreichen. Er ging dann daraus über, die politischen Gesichts punkte zu besprechen, von denen aus die Erhaltung und Steiger ung unserer Wehrkraft unbedingt geboten sei. Aus einer Be trachtung der allgemeinen Gesetze des Krieges und derjenigen Aus gaben. die dem Deutschen Reiche aus seinem geschichtlichen Werde gänge erwachsen sind, folgerte er die Nothwenviakeil, liniere Wehr rast in durchaus offensivem Sinn zu entwickeln. Von diesem Gesichtspunkte aus wurden dann die Grundiätze besprochen, nach denen die Flotte und die Landesbefesiignng ausznbanen und die Landarmer auszugestalten sei. In letzterer Hinsicht suchte de, Vortragende seine Ansichten aus den Erfahrungen des Krieges 187H71 zu begründen und wies im Besonderen darauf hin, wie nothwendig es sei, der Infanterie einen möglichst Hobe» taktischen Werth zu verleihen, die Kavallerie zu vermehren und den Train in einer modernen Verhältnissen eirtiprechenden Weile zu ent wickeln, um die Operationsiävlgkeit der Armee zu erhöhen. In der Ka n a l k o m m is s i o » des preußischen Abgeordneten hauses sind in letzter Zeit über die Frage, wie sich die Ueberichüsse der vreußitchen Staatsbahnen in Zukunft bis zur Eröffnung des Rhein-Elbe-Kanais stellen werden, eingehende Eiörternngen ge pflogen. Der Minister der öffentlichen Arbeiten hat liingst der Kommission eingehende Berechnungen zugestellt. Die Stadtverordneten-Versammlung in Elberfeld beschloß, den liberalen Antrag aus einen Protest gegen die Erhöhung der Kornzölle ohne Debatte abzulehnen. Seitens des zuständigen preußischen Ministeriums ist an die Oberberaämter ein Erlaß zum Schutz der einheimischen Bergarbeiter gegen die Einschleppung der W urui k ra n l h e it ergangen. Des Weiteren hat der Minister für Handel und Gewerbe an die Königl. Oberbergämler einen Erlaß gerichtet, welcher das Einschreiten »gegen etwaige Thlerquälerer in Bergwerken behandelt. Bei Vreß-Beivrechungen über die formale Behandlung deS neuen Zolltarif-Entwurfes in den Stadien seiner Vorbereitung wird u. A. erwähnt, daß die Handelskammern bisher zu den Arbeiten an dem neuen Tarif nicht herangezoaen seien. Es ist das eine völlig unrichtige Anschauung. Nicht vlos haben die Handelskammern dadurch, daß ihre Vereinigung, der deutsche pandelstag. Vertreter in den wirthschastlichen Ausschuß hat ent senden können, in diesem Gelegenheit gehabt, aus die Aus arbeitung de» neuen Zolltarifs einzuwirken, auch bei der Auswahl der vor dem wirthtchakUichen Ausschuß gehörten Sachverständigen ist aus die Vorschläge der Handelskammern entsprechende Rücksicht genommen. Die Handelskammern haben demnach sehr wohl ihre Ansichten auch bisher schon bei der Ausarbeitung des neuen Zoll tarifs zur Geltung bringen können. Ueber die Begegnung de» GrokherzogS von Hessen mit dem sozialdemokratischen LandtaaSabaeordneten Ulrich veröffentlicht der .Vorwärts" den folgenden Bericht: .Am 7. d. M. hatte, wie bereits kurz mitgelhettt, der Präsident der Zweiten Kammer der hessischen Landstänve einen parlamentarischen Abend arrangtrt und waren der dazu ergangenen Einladung fast alle Abgeordneten gefolgt: auch Vertreter unlerer Packet waren erichtenen. Seit den etwa 16 Jahren, seitdem unsere Partei Ab geordnete tu den Landtag entsendet, batten sich dieselben nie an derartigen Arrangement» betbeiltgt. Es geschah aber auch inner halb dieser Zeit nie, daß der Kammerpräsident etwas Derartiges veranstaltet«, sondern stets waren Minister die Festgeber und darum hielten sich unsere Genossen davon sern. Nun oder, da der erste Vorsitzende der Kammer der Einladend« war, dem auch der politsiche Gegner die Anerkennung nicht vertagen kann, daß er die Geschäfte des Hause» in unparremchster Weite führt, erachteten es untere Genossen für wenig angebracht, diesem parlamentarischen Abend sern zu bleiben. Nun aber ereignete sich dabei etwas. daS wahr scheinlich in anderen deutschen Vaterländer», besonder» in der bürgerlichen Presse, mannigfach« Auslegung erfahren dürste. Der Grvßherzog erschien mit mehreren höheren Hofchargen ebenfalls auf diesem parlamentarischen Avend und suchte nach einiger Zeit in Begleitung de» Gastgebers unseren Parteigenossen Ulrich an dem Tische auf, an dem sich derselbe bet anderen Abgeordneten nieder gelassen hatte. Der Fürst, welcher in Civil erschienen war, letzte sich dann neben Ulrich und unterhielt sich nahezu fV« Stunden angelegentlichst mit demselben. Alle bedeutsamen Tagesfragrn wurden da besprochen, und wer Genossen Ulrich näher kennt, weiß, daß derselbe auch diesem Tischnachbar gegenüber nicht etwa zurück haltend mit seinen Ansichten war. Der Großherzog soll thatsäcdlich einzelnen politischen und sozialen Fragen gegenüber recht tiefes Verständnis gezeigt haben, ied«nsalls wird der Großhe zog gefunden haben, daß daS, was Ulrich mittheilte, wesentlich abstach von dem, was er bisher zu hören Gelegenheit hatte. Die höheren Hos- beamten waren anscheinend nicht wenig überrascht davon, daß sich ein solches Eretgniß vor ihren Augen abspielte. Die Unterhaltung nahm ihr Ende und ohne Schaven an seiner Person genommen zu haben, tuchte der hessische Landesherr seine frühere Tischgesell schaft wieder auf. — Wie gesagt, draußen im Reich, wie besonders in Preußen. Sachsen. Weimar und anderen Ländern und Ländchen wird man diese Scene nicht recht verstehen können; in Hessen jedoch, wo man es auch in Regierungskreisen längst ausgegeben hat. untere Partei genossen als mmderwerthtge Meirichen zu bewachten, ist man nicht besonders davon überrascht. <I) Im Landtug, wie in sehr vielen Gemeindevertretuiwen. besonders in Offenbach, wo unsere Partei die Mawrität im Stadtverordneten-Koüegium besitzt, überall- haben untere Vertreter eitrige Mitarbeit entfaltet, was anerkannt wurde, auch ist der Voltscharakter des Hessenlündchens im Allgemeinen versöhnlicher, welchem Einfluß sich auch die regierenden Kreise nicht ganz verschließen können. Unsere Parteigenossen, welche diesen Albend" besuchten, sind zurückgekebrt zu ihrer Lbätigkeit. ohne Schaden an ihrer Gesinnung erlitten z» haben. Dem offiziellen Besuch und Festessen bei GroßherzogS. anläßlich der irweiligen Er öffnung deS Landtages werden untere Genosse» natürlich auch in der Folge ferndleiven und sie wären auch dem Betuche dieses parlnnientarifchen Abends serngeblieben, wenn dabei monarchische Htildigiingsakle. wie Hochs oder HurrahS zu elwarten grweten: wären. Dieses war aber im Voraus ausgeschlossen, wesbalb irgend welche Bedenken zur Ablehnung der Einladuna des Kammer-§ päsidcnte» »icht gut geltend, zu machen waren Ulrich wird auch nach bst Unterredung mit dem Heimchen LandeSiürsten da» bleiben, was er war." Herr Ulrich muß entweder ein sehr zahmer.Genosse". fein, oder er bat dem Großherzoa die wahren Ziele der Sozial demokratie höflich verschwiegen, sonst würde diese dreivieitelstündige Unterredung wobt kaum möglich grweien lein. Nach einer An kündigung de» .Vorwärts" soll »im 18. März als Beitrag zur Partetlitteratur eine ..reich illustricke Kommune - Erinnerung»- Nummer" erscheinen. Von dem von Bebel verfaßten EinsübrungS- artilel lagt der .Vorwärts", daß er eine »schwungvolle Darlegung und Würdigung der Kommune" sei. Es handelt sich um eine Verherrlichung der Pariser Kommune, wie auch der historische Kalender de« .Vorwärts" sie sich angelegen sein läßt. Für den .Genossen" Ulrich vielleicht da» geeignete Thema zu jelner nächsten Unterhaltung mit seinem — Großherzog. Wie sich jetzt herausstellt, wurde Dr. Sigl, der Heraus geber de» .Bayerischen Baterlandes", nicht von einer vivchtichen Depression, sondern von einem Schlagansall mit theilweiser Lähmung betroffen. Oesterreich. Im Abaeordnetenbaule eckheilte bei Beginn der Sitzung der Präsident dem Aba. Stein wegen de» während der vorigen Sitzung erfolgten ZuruseS »Annektiruna wäre daS Beste!" einen Ordnungsruf uno drückte sein lebhaftes Bedauern ans. daß solche Worte im österreichischen Parlament ge fallen seien. Hierauf iiat daS HauS in die Tagesordnung ein und fuhr in der ersten Berathung der Branntweiustruervorlage sock. Frankreich. In Marseille haben zahlreiche Ausständige Wagen, die niit Erdnüssen beladen waren, umgeworsen und die Säcke ausgerissen. Sie versuchten die Löschung der Ladung des Dampfer« .Adria" zu verhindern: Polizei und Gendarmerie schritt rin. Mehrere Verhaftungen wurden voraenommen. Nach einer Depesche des Generals Serviere aus Algier hatte er einen Kampf mit Berbern zu bestehen. Als er in ihre Kasbah (befestigten Platz) eindringen wollte, fand er sie vom Feinde verlassen. Bei der Verfolgung kam es zu einem Gefecht, bei dem die Berber unter Hinterlassung zahlreicher Tobten und Verwundeten flohen. Ans französischer Seite fielen 2 Offiziere: 4 französische und 18 eingeborene Soldaten würben verwundet. Spanien. Abends wurden lärmende Kundgebungen in der Stadt Torello veranstaltet. Tie Unruhestifter durchschnitten die Telegrapbendiähte, zündeten das Haus eines Industriellen an und schleuse, >en Steine gegen Vas Mllstär, das hieraus feuerte. Meh rere Peiioaen wurden verwundet. England. Im Unterhaus« thellte der Unteckekretär des Aeußeren Crauborne mit, die Regierung habe den Abänderungen nicht,»gestimmt, die der Senat der Vereinigten Staaten bei dem Hah-Pniincefote-Berlraae vorgenommen wissen wollte. Die Re gierung habe in dieser Anarlegenheil mit keiner anderen Macht in Verhandlung gestanden. Bastour erkläcke, er könne zur Zeit in Bezug auf die Verhandlungen mit Botha keine MittheUungen mache». DaS Marin ebudget für 1961/02 beziffert einen Netto- Vorcinschlag von 30 876000 Litr.. was eine Vermehrung von 2 Millionen gegenüber von 1900 bis 1961 bedeutet. Mehr als die Hälite der Vermehrung entfällt aus die für den Schiffsbau be stimmte Summe. Der Geiammtbestand der Mannschaften beträgt 118 635. 3746 mehr als im Boriohre. Nach dem Voranschlag des Marin ebudgets sollen im Jahre 1901.02 folgende neue Schiffe gebaut werden: 3 Panzerschiffe, 6 gevanzecke Kreuzer. 2 Kreuzer 3. Klaffe, 5 Torpedoboote. 10 Tocpedobootszerstörer. 2 Korvetten, 5 Unterseeboote nach holländischem Modell: ferner 'ollen 48 Schiffe verschiedener lransaliaut,scher Gesellschaften als geschützte Kreuzer Verwendung sinken. Tie Rgchtragskrevüe für de» Bau neuer Schiffe sollen dem Unterhause später vorgelegt werden. William Rechmond brachte Im Unterhause eine Vorlage ei» wegen Aenderuna der EideSsormel vei der Thronbesteigung, soweit sie sich n»s die römiich-katholische ReWon bezieht. Rustland. Das Befinden des Unterrichtsministers Bogolepow wnr in der setzten Zeck weniger befriedigend in Folge eine, Vernnreinignng der Wnnde. Nachdem zur Reinignng der Wunde eine Operation vorgenommen worden und der Eiter em-ernt war, ist die Temperatur ge'unkrn und das Allgemeinbefinden hat sich ge bessert. Die Geiabr ist noch nicht beseitigt. Mehr als 70 Professoren der Universität Moskau haben sich in einer Proklamation an die bockigen Studenten gewandt, in der sie diese auffordern, sich von Leuten, die in keiner Vervmdung mit der Universität stehen, nicht verteilen zu lassen, und als Freunde und Kollegen bitte«, die Studien wieder aufzunrhmen. Rumänien. In Bukarest wurde Frau Jarca, Verwandte de» Generals Jarca. eine ältere leichtfertige Dame, von dem I9läbrigen Gymnasiasten Candiano, dem Sohn des früheren Hof- marschalls und jetzigen Generals Candiano-Pepescu, auf ihrem Zimmer mittels Dolchstichen ermordet: es geschah in de, Absicht, sie zu berauben. Der ISjStzrige Vladoianu. ebenfalls Sohn angesebenrr Eltern, stand auf ber Straße Wache. Bride wurden verhaftet und haben bereits ihre Thal elngestanden. Sie wollten noch weitere Raubmorde ausfübren. Dre Thal erregt größtes Auffehe» wegen der betheiliaten Personen. Amerika« Der Zustand des erkrankten ehemaligen Präsidenten Harriton tn Indianapolis bot sich bedenklich verschlimmert. Asien. Generalfeldmarlchnll Graf Wälder see meldet am 11. d. M. ans Peking: Bei dem gestern gemeldeten Gefecht west lich des Antsuling-PasseS wurde diesseits nur ein Mann leicht verwundet. Die Chineien flüchteten unter Zurücklassung von 260 Tobten und 4 Schnellseuergeschützen. bei deren Focknahme sich Leutnant Giehrl auszeichnete. über Schitiui und wurden durch Kavallerie 30 Kilometer weit verfolgt. Das 2. Bataillon des 4. Regiments verbleibt bei Feuphing und westlich bis zur Mauer, um Rückkehr chinesischer Truppen zu hindern. Tie Volkszählung ergab eine Abnahme der Bevölkerung der Präsidentschaft Bombay um 1H Millionen seit der letzte» großen Gemälde« .Die FischerkamMe" von Buvis de TLavannetz) wurde zwar schon Ende I960 beschlossen, kam aber doch erst Anfang 1961 zu, ÄuSfühning. Al» Zuwachs des Jahre» 1900 sind daher nur drei Gemälde zu nennen, von denen nur eine» käuflich erworben wurde: Dle Adendiandschaft von Prof. Ludwig Dill tn Karlsruhe, dle die Richtung der -Dachauer Schule" der Gegen- wart, namentlich ihre besondere Auffassung d«S.Problems der Form" in der Malerei kennzeichnet. Aus dem Nachlaß des Dresdner Landschaftsmalers Paul Jacoby (1844 bis 1899) schenkte des Künstlers Äittwe eine Darstellung des Schlöffe» Hohnstein. Afrika. General Louis Votba erwartet nur das Ein treffen De Wet'S, um sich endgiltig über die Kapitulations- bedtngungen zu entscheiden. Wenn De Wel antomml, ist emc Konferenz der Buren sichrer aus Freitag anberaumt. Man erwartet den Abschluß eine» Waffenstillstandes, der indessen deu Fockgang der kriegerischen Operationen im Osten nicht hindeck. In den letzte« Tagen ist nach englischer Meldung in Bloem- fontrin eine große Anzahl im «üben gefangen genommener Buren, sowie viel ebenfalls im Süden erbeutetes Bieh enrgetrossen. Plumer'S Truppen brachten 28 Gefangene. Am DienStag kamen wieder 160 Gefangene an. Ja Kapstadt sind 12 neue Pest sä lle zur Anzeige gebracht worden. Unter den Erkrankten befinden sich drei Europäer, wovon einer gestorben ist. Knust und Wissenschaft. f Im KSnkgk. Hosopernhause gelangt heute Auber'S komische Over »Des Teufels Äntheil" zur Aufführung. Antang halb 8 Uhr. Das Königl. Hosschaulptel gievt .Die Ver schwörung des Fiesco zu Genua". Anfang halb -j- Im Residenztheater hält sich der übermüthlge Schwank Lrauen von beute" von Jacobson dank des hinreißend komischen Mohnreld Felix Schweighofer s dauernd in der Gunst deS Publikums, io daß das Haus Abend sür Abend nicht nur außerordenlich gut besucht ist. sondern das Publikum sich auch ganz vortrefflich amüfirt, um so mehr als all' die ermüdenden Längen auS dem eilten und zweiten Akt beseitigt worden sind und die Novität somit bereits kurz nach 10 Uhr zu Ende ist. Uebrigens wird der Schwank nur noch einige Male zur Aufführung kommen, da der Künstler seinen herzigen Steinklopferhans in Anzengruber s Bauerntomödie .Die Kreuzelschreiber" und seinen excellenten Wurzelsepp auf allgemeines Verlangen noch zu wiederholen gedenkt: konnten doch namentlich -DieKreuzelschreiber" selbst in Wien nicht einen derarttg starken Erfolg verzeichnen, wie diesmal in, Resivenz- theater. Am Schluß seines Gastspiels wird der Künstler dann ewtß zur großen Freude seiner Verehrer noch in der Posse .Das Nttzmndel^ anstreten, die seiner Zeit mit Felix Schweighofer an der gleichen Stätte wochenlang ausverkauste Häuler erzielt hat. -s- DaS Königliche Konservatorium veranstaltet Sonnabend, den 18. März Abend» >/»8 Uhr. im Saale des Muien- hauses sein 8. PrüfungSconcert (Grundschule). s- Berichte aus den Königl. Sammlungen 1900. 1.Gemäldegalerie. Das BcrichtSiabr war nicht reich an Eiwcrbungen. Die Staatsmittel des Jahres waren durch den 1899 erfolgten Ankauf der .Wassermühle" von Hobvcina großtenthetlS im Voraus tn Anspruch genommen worden: die Strsknngsmsttei aber kamen nicht zur Verwendung, da sie in der Regel nur zu Ankäufen auf den Ausstellungen dienen sollen, im Jahre 1900 aber eine größere Gemälde-Ausstellung in Dresden nicht statlfand. Der Ankauf deS 25. Juni 1900 in Dresden verstarb, vermachte der Galerie iu dem lebensgroßen Bildniß seiner Schwester, der ihrer Zeit gefeierten Sängerin Henriette Sontaa. später vermählten Gräfin Rolsi. ein weuthvolles, 1830 in Pans gemaltes Gemälde des berühmten französischen Malers Paul Delaroche (1797 bis 1866). Die moderne französische Schule, die bisher, von dem Seestück Tb. GudinS abgesehen, in unterer Galerie nur durch ein Bild vom Anfang und durch ein Bild vom Ende deS 19. Jahrhunderts (von Gsrard und von David-Nillet) vertreten war. wurde dadurch in dankenSwertber Weile bereicheck. — Betucht wurde die Gemäldegalerie i« Jahre 1900 an freien Tagen von 261 679 Personen, an Zahltagen gegen Freikarte von 4732. gegen Eintrittskacke von 28060 Personen, im Ganzen von 284461 Personen. Im Berichtsjahre kopickrn 64 Künstler und 66 Künstlerinnen, im Ganzen ihrer 119, zusammen 287 tbeils ällere, thells neuere Gemälde der Galecke. Von den Malern gehörten vierzehn, von den Malerinnen siebzehn nicht dem Deutschen Reiche an. Auf Ersuchen des Herrn Reichskanzlers gestattete die Generaldirektion ausnahms weise. daß zehn von lebenden deutschen Meistern herrührende Bilder zur Westausstelluna nach Paris geschickt wurden. Da nicht die Kajerie-Verwaltnna diese Bilder ausgesucht, sondern nur die von den Künsltern selbst oder den kunstgenoffenschattlichen Ver tretern der deutjchen Städte getroffene Auswahl genehmigt hatte, io konnte es immerhin als eine Werthtchätzung der Dresdner Ankäufe angesehen werden, daß auch Berliner. Münchner und Karlsruher Künstler mrt ihren von der Dresdner Galerie erworbenen Bildern in Paris vertreten zu fein wünichten. Unser dreitheiliges Bild .Die heilige Nacht" von Fritz v. Uhde wurde sogar mit dem Grand Prix ausgezeichnet. — -t Emil Rrchter's KunlNalon (Pragecktraße). Soeben ist «in Pottell .Bildniß der jüngsten Tochter de» Prun-n Friedrich August, der kleinen Pein,es sin Margarelbe. gemalt von Krau Kaethe Juncker <Dr«Sden), zur Ausstellung gelangt. Es zeigt die Prinzessin in ganzer Figur so tao«. am Spieltisch stehend, und ist inr Auftrag Ihrer Majestät der Königin als <beschenk sür Ihre K. K. Loheil Frau Prinzessin August gemalt worden. — Die Sondemusstellung der Wecke des Freiherrn v. Gleichen-Rußwunn (Weimar) können nur noch bis Müt« dieser Woche ausgestellt bleiben. Die Kollektion der treiflichen Krau Emilie Mediz-Pelikan, die wieder «inen großen Sriola bei Publikum und Kritik gesunden bat. verbleibt aus vielseitigen Wunsch noch kurze Zeit ausgestellt. f Die Ehrungen für Ernst Wichert, zu denen sich bei der Gelegenheit seines 70. Geburtstags die vielen Freunde des Dichters vereinigt hatten, fanden gestern Abend durch ein Banket im Kaiserhof zu Berlin ihren offiziellen Abschluß. Mehr als 200 Personen ans den i'tterarischen Kreisen Berlins, Freunde aus der Heimath, AmtSgenossen und Studiengesäbrten. Anhänger des Dichters und des Richters Wichert hatten sich zusammengemnden. um dem Manne, der niemals um die Liebe der Menge geworben, ihre Liebe und ihre Achtung zu bezeigen. Auch Kultus minister Dr. Studt befand sich unter den Festtheilnehmern und brachte den Kaisertoast aus. Die Festrede hielt Julius Wolfs, ein alter Freund des Dichters, dem der Jubilar in seiner herz lichen. einfachen Art. ohne jede Pose, mcl einem Anflug von Humor und Rührung ans der Stelle für seine huldigenden Worte dankte. Im werteren Beiiause des Bankets folgte» noch Ansprachen von Oberrrglffeur Grube (auf die Familie Wichert's), von Prof. Stein «Bern, auf den Herrn Kultusminister Dr. Studt und von Alexander Mever. der in seiner kernigen Weise der Damen ge dachte. Humonstiiche Nuancen brachten ein witziges Wiegenlied, gedichtet und gesungen von Louis Hermann und die hübsche Er klärung der von Prof. Hans Fechner gezeichneten Ehrenkarte in dre Feststnnirlung hinein. Die Zeichnung zeigt eine Themis, die einen Reigen Wichert'scher Gestalten führt. Der Verlaus des Bankets war ebenio ungezwungen, wie animirt und wird dem Dichter auf's neue Zeugnitz abgelegt haben von den herzlichen Sympathien, deren er sich auch als Mensch allenthalben erfreuen darf. f München. Allgemein erwartete man bei der Gelegenheit des Geburtstags deS Punzregenten von Bayern, daß dem Kom ponisten des „Bärenhäuter und ^Herzog Wildsang" der Adel st a n d verliehen werden würde. Wie man erfährt, wäre dies auch geschehen, und lag bereits der Vorschlag im Kabinet des Prinz regenten. Allein verschiedene Vorfälle, die sich in der letzten Zeit zwnchen den Erben Richard Wagner's in Bayreuth und der Hof- theater-Jntendanz abipielken, namentlich der Zwist, der in den ,ängsten Tagen zwischen Siegfried Wagner und dem Inten danten v. Ponart wegen fortwährender Verschiebung der Pccmisre der Oper .Herzog Wildfang" ausbrach, machte für den Augenblick die geplante Auszeichnung unthunlich. Bekanntlich bat Siegfried Wagner mit der Intendanz des Hoftheaters für oie Dauer von fünf Jahren einen Vertrag abgeschlossen, wonach Sieg fried Wagner verpflichtet ist, der Münchner Hoioper seine Kom positionen zur Erstaufführung zn überlassen. Seit Monaten studirt man nun an der neuen Oper Siegfried Wagner's im Hoftdeater. Die Ecktaufführung hätte Mitte Januar staltsinden sollen, dann wurde sie auf Mitte Februar, dann auf Ende Februar, schließlich auf den 19. März vei'choden, und nie wurde man mit der Oper fertig. Wiederholte Verschiebungen verleideten dem lungen Kom ponisten die Theiinahme an den Proben in München und er reiste verstimmt nach Baureuth ab. der Intendanz die Mittheilung zurücklassend, daß er sich nun nicht mehr an den Vertrag gebunden erachte, und infolgedessen die Erstaufführung seiner Oper nicht dem Hoftheater in München, sondern dem Stadttbeater in Leipzig überlasse, wo die Prrmisre am 20. d. M. slattfindet. Er fügte hinzu, daß er die Buhne des HoftheaterS nie wieder betreten werde. Unter dielen Umständen bleibt die Auszeichnung des jungen Komponisten einer anderen Gelegenheit Vorbehalten. Man will nicht Siegfried Wagner ehren, wohl aber den Sohn des großen Vaters. Bei der Gelegenheit der Eröffnung des Prinz- Regenten-Tbeater«, welches ia hauptsächlich sür die Aufführung von Tonwerken Richard Wagner's erbaut wurde, wird ihm der Adelstand verliehen werden. Es verlautet, daß Frau Costma Wagner, als sie das Recht zur Aufführung der Richard Wagner- ichen Werke dem Prinz-Regenten-Theater ertheilte, die Bitte um Verleihung des Adelstandes au ihren Sohn durchblickeu ließ. s- Die „Perser" deS Aeschylos, komponirt vom Erb prinzen von Meiningen, welche von Schülern deS Liegniger Gymnasiums seit längerer Zeit rinstudirt werden, gelangen am 29. und 30. März und am 1. und 2. April in Liegniß zur Auf- s ^ -s-^Eine neue Operette „Die drei Wünsche" von C. M. Ziehrer, hat im Wiener Karl-Theater einen starken äußeren Erfolg erzielt. -s- Dre Pariser Volksoper im DdvLtro ckv Ia Kopu- blrquo, die mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, ist endlich doch dazu gelangt, die so lange versprochene Novität „Char lotte Corday" von Alexandre Georges zur Aufführung zu bringen. Dem Textbuche ist das einst sehr gefeierte Drama Ponsard'S zu Grunde gelegt. Die Oper endigt mit der Fahrt Char- lottens zum Schaffst. Der erste und der zweite Akt enthalten musikalisch bedeutende Scenen. Der letzte Mt fiel dagegen ab. — Der kleine Palast der Champs - Elysües, eines der Denk mäler der letztjährigen Weltausstellung, gehört seit Kurzem der Stadt Pans. Im nächsten Monat soll das Palais für eine Ausstellung dienen, die Alles vereiniqen wird, was auf die Pflege, Erziehung und Spiele der Kinder Bezug hat. -s Sardou's mit großer Spannung erwartetes Drama ,, Patrie" ist bei seiner Erstaufführung in der Com»,die scansaise durchgefallen. , s Großartige Studienreisen für Lehrer werde» fetzt von Zeit zu Zeit von England aus unternommen. Die erste dieser Art wird unter großer Theilnahme demnächst nach den Griechischen Inseln abgehen, und eine zweite nach den Haupt städten Spaniens wird bereits sür die Osterferien vorbereitet. Die Reife wird im Besonderen die Städte Burgos, Madrid, Cordova. Sevilla, Gianada und Toledo umfassen. Während der Reise werden eine Reihe von Vorträgen über die Herrschaft der Mauren in Spanien und über einige jpaniiche Städte und Kathedralen zur Belehrung der Tkeilnehmer gehaltert werde». Der Nutzen solcher Veranstaltungen liegt auf der Hand. r-8» S «r M —
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