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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.03.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010314015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901031401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901031401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-03
- Tag 1901-03-14
-
Monat
1901-03
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.03.1901
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VrsL-Sner Nachrichten. Nr. 73. Leite 2. ISO Donnerstag, L4. Marz 1001 tzmüsche« BundeSftaateu i« BundcSmth untmekrande, bettächMch verändert werde Kal» «Priv-Tel» Di« odrrichlesischen Werke haben, ihr« BerriNvilligkeit zu erkennen gegeben, an den Beratungen wegen de» F e i „ b l e ch s» n d i ka t« thellzunedmen Damit gewinnt der Man der Gründung eines Deutichen Jetudlech-BechandeS wieder teitere Gcjtaltung. München (Priv-Tel.) Der Reichskanzler richtet« an den P rinzregenten ciistäßlich dessen80 Geburtstags folgen des Telegramm: „Ew. Königs Hoheit bittet der BundeSrath de« Deutschen Reiches, zu dem beutigcn Jubeltaa< an welchem alle deutschen Herzen höher schlagen, leine ehrerbietigsten Glückwünsche untertänigst karbringen zu dürfen Gott schuhe und segne Ew. Königs Hvbeit üniiicrdar zum Heile Baverns und drS Deutschen Reiches. Reichskanzler Graf v. Bülow." — Der Prinzregent er widerte mit folgendem Telegramm: ..Für die mir Namens des BundesratbS des Deutsche» Reiches übermittelten so überaus herz lichen Glückwünsche zu meinem heuligen Iubeltage spreche ich meinen innigslrn und wärmsten Dank aus. Luitpold. Prinzregent von Bayern,^ — Der Präsident des Reichstags. Graf v Bai lest rem, sandte folgendes Telegramm: „Ew. Königl, Hoheit spreche ich am heutigen Tage im Namen des ReichStagS den ehrfurchtsvollsten Glück- und Segenswunsch hiermit auS. Präsident des Reichstags Graf v, Balleslrem." — Der Prtnzregent erwiderte: „Mit ganz besonderer Freude habe ich die vom Deut ichen Reichstag zu meinem Jubelfeste kundgegebenen Glückwünsche entgegen genommen und bitte Sie, lieber Gras, der Berlammlung meinen beiten und wärmsten Dank für die bewiesene Aufmrrksam- kett zum Ansdruck zu bringen Luitpold, Prinzregent von Bayern." Würz bürg, (Priv.-Tel.» Der Redakteur Klev vom Aschafsenbnrger .Beobachter", der anläßlich der Ordensverleihung an Lord Roberts durch einen etwas derben Vergleich zwischen diesem und dem Ränder Kneiszl eine MaiestätSbeleidraung begangen baden sollte, wurde vom Schwurgericht frei- gesprochen. Wie«. Abgeordnetenhaus. Fortsetzung, Da- Hau« veendete die erste Lesung der Branntweinsteuervorlage. welche ae- chnitsordn ungsmäkig dem Ausschuß zuarwiesen wurde. Im Lause der Debatte polemisirte der Deutsch gortichrittliche Schlicker gegen die gestrige Red« des Adg Kramarcz und bemerkte, er wolle den Ezcche» ihre» Wahn nicht nehmen, daß sie für die Erhaltung des europäischen Gleichgewichts nvtbwcndig seien, er müsse jedoch bemerken, daß die Deutschen i» den Sudeten-Ländern. insbesondere in Bobinen, gegenüber dein llavischen Ansturm Wache stehen und dadurch zur Erhaltung des europäischen Friedens beitragen. Wir lind. lag: Redner, ein Hort des engen Bündnisses mit Deutsch land, ivir wünschen, ohne schlechte Patrioten zu sein, daß dieses Biindniß sich immer inniger gestalte, weil Oesterreich dadurch als Großmacht „ur gewinnen kan», iBeisall links,> Das Haus be gann dann die erste Lesung der Investitions-Vorlage, Paris, Der M a r i » e m i n i st e r Lanessan hat sofort nach der Perösscnklichung des Marinebudgcts dem Schifssarsenal ent- iprrchende Befehle zngeheir lassen und sich mit den Privalindustrien wegen der im Budget vorgesehenen Neubauten in Berbiiidnng zcjedk. (Priv.-Tel.) In einer Versammlung Ultra- uiiter Vorsitz des Generals a, D. de la Rogne die Ausrottung der Protestanten empfohlen. Die ging mit Hochrufe» ans die Baitholomänsnacht — D u P a t n d e E l a m. der bisher zur Versüg- stciud, hat nuninehr seinen vollen P ariS montaner wurde geltem Vcr'aminlung auseinander. ung des KriegsininisterinmS Abichied genommen, R o in, (Priv.-Tel.). Das italienische Konigsvaar wird, wie hiesige Blätter melden, im Herbste die Hole von Berlin, Petersburg undKonstaiitinopel besuchen, — ..Avanti" berichtet über ein Kvmvlot, welches bezweckte, den Onirinal in die Lust zu sprengen, aber rechtzeitig entdeckt winde. Barcelona, AnS einige» Albeitercentren der Umgegend werden Ruhestörungen gemeldet. Nach de» betreffenden Stellen sind Truppe» entsandt worden. Wen» die Ruhestörungen andauern, soll der Belageiuiigszustand proktamirt werden. Brüssel. Ter König hat das Entlassiliigsgesuch des Staatssekretärs des Koiigostacites Barons va» Eetvelde angenommen und ihm den Titel eines S t a a t s m i n i st e r s des Kongo- staateS verliehen, — Ter Gesandte Dr. Levds ermächtigte einen Berichkeistntter des „Petit Bien" zu de, formellen Erklär- »ng. das, a» den Vicevräsidentcn der südafrikanischen Republik Twalk Burger keinerlei telegiapkiicher Bescheid bezüglich der Unterhandlungen Bvtha's, von denen Präsioent Krüger übrigens nichts wisse, ergangen sei. London, Ein eilig einberufener außerordentlicher MInisterratb ist heute früh abgrkalken worden. Es verlautet, eine der Veranlassungen dazu sei der Stand der Verhandlungen zwischen Kitchener und Vvtha gewesen, London, (Priv.-Tel.) .Dcorning-Post" meldet ans Peking: Am 8, März eroberte» die Deutichen nach siebenslüiidigem Kampfe de» Tschniigtichu-Paß zwilchen den Provinzen Schansi und Tschiii, Das Reinllat wurde durch das brillante Vorgehen eines bäuerische» Bataillons erreicht, welches von Paotingiu in vier Tagen 2M Kilometer inarichirle, und zwar meist durch Gebirge und über schwierige Manllhierpsade. Die Chinesen hielten schein bar uneinnehmbare Positionen aus der großen Mauer an der »ochsten Stelle des Passes besetzt, sie hotten mcdiere Tausend Mann Truppen und Artillerie jeder Gattung. Die Deutschen wissen mit zwei Haubitze» »nd 600 Mann Infanterie an: ihre Umgehungsbeweguiig über fast ungangbares Gelände »ahn, sieben stunden in Anspruch und war durchaus erfolgreich. Die Chinesen flohen »ach Schansi unter Hinterlassung von lOO Tobten und 4 Hotchkiß-Geschützen, Ein Deutscher wurde verwundet. London. (Priv.-Tel.) Wahrend der Unruhen des letzten Iahies wurden in Peking und den Provinzen, ausschließlich der während der Belagerung der Gesandtichast Gesallenen. 644 aus ländische Christen getödtet, und zwar >18 Engländer, 79 Ameiikaner. Schweden und Noiweger, 26 Franzosen, 11 Belgier und Holländer, 10 Italiener und Schweizer und 1 Deutscher, Außerdem wurden 60000 chinesiiche Christen ermordet. London, (Priv,-Tel.) Tie englische Regierung nahm die Emission von 50 Millionen neuen Coiffols vor. Sofia. (Priv,-Tel.) Das Befinden des Erbprinzen Boris hat sich derartig gebessert, daß er bereits in nächster Woche eine Ausfahrt unternehmen wird. Ottawa, Das canadische Unterhaus verwarf mit großer Mehrheit einen Antrag, in welchem gegen die Abiendung weiterer kanadischer Triippenabtheilungen nach Südafrika und die Anwerbung von Canadiern für den dortigen Polizeidienst Einspruch erhoben wird, Ter Premierminister Laurier sprach sich regen den Antrag aus, wenn er sich auch damit einverstanden er klärte, daß keine weiteren Truppen nach Südafrika gesandt werden, da der Krieg in der Hauptsache zu Ende sei. Er mißbilligt es aber, daß man es den britischen Unterthanen in Canada verbieten wolle, sich für das Heer des Königs anwerben z» lassen. Die Wiederausrichtung der südafrikanischen Republiken sei unmöglich. Obgleich die Buren ihre Unabhängigkeit verwirkt hätten, würden ne doch in dem föderativen Südascika unter britischer Flagge ihre Freiheit wieder genießen. »rmrwr, ». D>. ««mluß.i «r»d» -21.10. DUkom» 188,80. »rilmer >81.00. Sl--t«»<>hn >47.40 LomtaKxn 28,40. SauroZMIte —. Lu«. «»Id —. vonu,,»i«i> —,— Still. Port». >!> Uhr »iaamili-g,,. Krn» r0».07>/, Moiturr »8Z0. «r»ni,r 72.00. PortugN'en 28.20. riirle» rarl-ni-oi« l 18,7g Luomaildank 849.00 datzn 707 00 2omd«d«n I4a.»a, Fest. Parts. Prod'iklenmarkr. Menen oer März 18.88, vei Moc-Nugust 19.80. ruhig. >!<IdöI oer MSr, 88.80. °er Se,Iember-Di,em»er 88,28, lallend. Lpiruu« »er M«r, 29,00. per September, r,j!mder »1 00, mall, « -sterdam. Produkten. Peru»,. Menen per «Sr, —, M, mal geschästsioS, Roggen per Mar, 128.00 per Mai 127.00, flau. London. Produkten-Beriqi. g!N-id«»-rN ruhig, Weizen stau UN» leicht«. — Wetter: «alt. OerllicheS mid Sächsische». — Den Straßenwärkrn a. D. Richter in Kleinpelsen, Nöfebera in Reichenbach bei Waldheim und Stephan in Zschepplitz ist das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. — In der vorgestrigen NeichStagssitzung nahm bei der 3. ve» raihung des Etats des NeichseisenbahnamlS der sächsische Bevoll mächtigte zum BundeSrath Graf Hohenthal das Wort zu folgenden bereits kurz erwähnten Auslassungen: „Ich möchte mich beinahe nachgerade dafür verwenden, daß der Geschichte von dem preußisch-sächsischen Eiienbahnkriea feierlichst der Charakter einer Verschlänge verliehen werde. (Heiterkeit) Sie unterscheidet sich allerdings erheblich von der Seeschlange dadurch, daß dieses eben genannte Ungethüm im Sommer zu erscheinen pflegt, wenn politisch nichts loS ist, während die Geschichte von ds» jächsisch.preußischen Eisenbabnkrieg sich regelmäßig einige Wochen vor der Zeit etnsievt. »> der hkr tze, «tat de» Reichs- > eisenbahnamtS beiathen «erden soll Ich bin in der Lage. Ihne» ^ mltzutheile«. daß Ich von «einer Regieruna ausdrücklich rrmächligi worden bin. zu bestätigen, daß von »Ine« Eilkiibahiikieg zwischen Preußen und Sachsen, wie diese« auch der Herr Minister v Tbtelen bereit- zu verschiedenen Malen erklärt Hai. letn» Rede ist Gegen» über den guten Beziehungen, die leit einer längeren Reihe von Jahren auch in Lilenbahnsachen zwischen den beiderseitigen Regier ungen bestehen, ist es nicht leicht verständlich, wie die Ueverzruguna von dem Vorhandensein eine« wichen Kriege« in weite«, auch sonst ruhig denkenden Kreisen hat Wurzel fassen können, zumal die Be hauptungen. die In der Presse zum Brl-g, lür da« feindliche Ver halten Preußens gegen Sachsen ausgestellt worden sind, vielfach aus den ersten Buck als unrichtig oder übertrieben hätten erkannt werden müssen. Bei der geographischen Lage beider Eisenbahnnetze ist e« naturgemäß oft schwierig, die sich vielfach widerstreitenden Interessen zu verewigen, und Reibungen, ausgehend zumal vom Nebereifer untergeordneter Organe, werden sich kaum jemals voll ständig vermeiden lassen. Ernstere Belchwerdepunkte aber sind bisher noch immer durch direkte- Benehmen zwi'chen den beiden Regierungen zu beseitigen gewesen, und e« kan» bei der entgegen kommenden Haltung der vreußischen Regierung mit Sicherheit an genommen werden, daß die« auch künftig gestrigen werde. E« ist vielfach geklagt worden, daß speziell im Personenverkehr nn« preußticherieit» Schwierigkeiten bereitet worden sind. Nun will ich za gern zuaebrn. daß früher, wo e« »u, je ein« Linie von Berlin nach Wien bez«. München gab. welche Linien beide durch Sachsen führten, für un» die Verhältnisse angenehmer waren Inzwischen dat dir Königl. preußische Regierung ihr Netz au«- gebaut und zwei Linien geschaffen, die den alten einaelebten säch sischen Linie» Konkurrenz machen. ES sind da» die Linien Berlin - Wien über Oderderg und Berlin-München re. über Probst- rella. Dir Königl. preußische Regierung hat von ihrem guten Recht Gebrauch gemacht, indem sie diese Linien danie, sie macht von ihrem Recht Gebrauch, wie da» jeder Geschäftsmann thut. der sich thunlichst Bortheile zu sichern bestrebt ist. Diesen Bestreb ungen gegenüber lag eS der Königl. sächsischen Regierung nahe, den Versuch zu machen, ihre alten Linien dergestalt zu verbessern, daß sie die Konkurrenz der neuen Linien auShalten konnte«. Aber auch in dieser Beziehung, meine Herren, ist die Königl. sächsische Regierung aus den guten Willen der Königl. preutzischen Regier ung angewiesen, well sie nicht in der Lage ist. über die Linie Berlin—München via Leipzig-Hof und Berlin-Wien über Bodendach bezw Tetschen in ihrem vollen Umfang« zu verfügen. Die Königl, preußische Regierung dat den Anträgen, die in dieser Richtung gestellt worden sind, noch neuerdings große» Entgegen kommen gezeigt Sie ist Küher aus technischen Gründen, auf die ich hier nicht näher einzugeben habe, nicht immer in der Lage ge wesen. den sächsische» Anträgen auf Stellung von Wage» und Beschleunigung der Züge zu entsprechen ES ist aber jetzt mit dem Erfolge eine Verständigung angebahnt worden, daß schon der nächste Sommersahrplau ein Zengniß davon oblegen wich, welche« Entgegenkommen wir wtedenim bei der Königs, preußischen Re gierung gesunden baden (Hört! hört!) ES sind etnrSIHeil« schnellere Verbindlziigen nach München über Leipzig—Hoj in Aussicht genommen. doch sind hierüber die Erörterungen noch in der Schwebe, wählend es letzt schon ausgemacht ist. daß der Zug Wien—Berlin, der bis jetzt in Beilin aus dem Anhalte, Bahnhof »m 11 Uhr 2 Min. anlommk. in Zukunft beinahe 1 Stunde Küher ankomme» wird, um 10 Uhr 15 Min. iHört I Hort I). obne daß die Abgangszcit von Dresden früher gelegt wird. So ließen sich aus dem Pelwne»ve,kehr noch verschiedene andere Beispiele aiisiidrrn. doch will ich jetzt »och zum Güterverkehr übergehen, lieber die Leitung des GüteiverlebrS besteht Kit einer lange» Reche von Jahren eine Vereinbarung, der. ioviel ich weiß, auch andere Re gierungen mit Staatseiteiibahnbesitz beiartreten sind. Es hat natürlich gewisse Kämpfe gekostet, diek Vereinbarung zu Stande zu bringen: ich nehme aber keinen Anstand, zu erklären, daß diek Vereinbarung, die allerdings nicht die kürzeste und leistungsfähigste Route stets als diejenige bezeichnet, die in Anspruch ge nommen werden loll. auch für un» gewisse Vorihrile bietet. Es sinv über die Frage der kürzesten und leistungS- säbigsten Route öiterS Meinungsverschiedenheiten bervor- geketen. und man bot daher vcngezogen. dkieS Prinzip zu verlassen: man hat sich über gewisse Umwege geeinigt, dir gefahren weiden dinkn. sofern sie nicht weientiich sind, ES sind da ganz bestimmte Prozentsätze srstgestellt worben, und bei diesem Prinzip sind auch untere Baknen aus ibrc Rechnung gekommen. Gleichwohl hat die Königlich säctisiiche Regierung in dieier Beziehung eine Aendcrung der der Königlich preußischen Regierung onaebahiit Sie bat da» weniger im eigenen Interesse getha» als im Interesse des versendenden Publikums und der in Frage kommenden Bahnen überhaupt Dadurch, daß dir Bahnen umfahren, auch wenn sie dns aus ihre» eigenen Linien ihn», werden die Selbstkosten, die jetzt ohnehin eine Neigende Proareision annchmen. erhöht, und es erschien der sächsischen StaatSvahnveiwaltung auch aus dieier» Grunde erwünscht, den Versuch zu machen, neue Prinzipien über die Instradirirng des Güterverkehrs in Anregung zu düngen. Wir baden uns zu diekm Zwecke vor Kurzem auch anderweit mit der Königlich preußnchen Regierung, und zwar mit der Central verwaltung. in Verbindung gesetzt und haben dir Zusage einer wohlwollenden Piüsung der Vorschläge erhalte», dir demnächst aus dem für derartige Eiienbahiwerbandlniigen üblichen Wege gemacht werden tollen. — Auch in anderer Beziehung hat sich das Publikum öfters ausgeregt über Mißstände im Eiienbahnweien und diele dem sogenannten sächsisch-preußischen Eik»hnh»krieg in die Schuhe ge'choben. oblchon hierzu keine Veranlassung vorgel.aen hat. In die Kategorie dieser Angelegenheiten gehört die Geichtchte von der Bahnhosssperre, die uns von dem Herrn Aba. Stolle mltgrtheilt worden ist. Bei diekr Batmhosslverre handelt eS sich durchaus nicht um ein gegen die sächsische Staots-Eisenbohnverwaltung oder gegen die Stadt Leipzig gerichtetes Vorgehen, sondern nur dämm daß damals die Bahnhöfe derartig verstopft waren, daß. wenn man sie nicht gesperrt hätte, noch viel größere Unannehmlichkeiten eingetreten wären. DK Sperre hat aus einzelnen Bahnhöfen einen, aus anderen drei oder mehrere Tage gedauert, bis die Bahnhöfe in die Lage gekommen waren, dre Güter, die ihnen zugesührt waren, auizuarveiten, und die Sache bat weiter keine Folgen gehabt. Selbstverständlich war sie für die im Augenblick Betroffenen sehr unaiigenebm. Das ist aber korc« msjour« gewesen, und gegen die ist noch kein Kraut gewachsen. Ich glaube, wenn der Herr Abg. Stolle selbst in der Lage gewesen wäre, die Jnstradirung der Güter in die Hand zu nehme», er würde auch auf keinen anderen Ausweg verfallen sein, als aus diese Bahnbofssperre. (Na! na! links ) Tann ist noch eine Angelegenheit, die ich in Kürze hier erwähnen möchte, weil sie auch für die Beurtheilung des sächsisch-preußischen EiknbahnvelhälinisseS von Werth ist; daS ist die Frage des Leip- '.als ick ilger Centralbadnhosrs. Ich habe damals. im vorigen ^ahre die Ehre halte, mit den Herren mich über diek Verhältnisse zu unterhalten, gesagt, es wurde aller Wahrscheinlichkeit nach nächstens ein großer sochritt weiter aus dem Wege zum Leipziger Centralbahiihof gethan werden. Ich bin in der angenehmen Lage, heute diese Prophezeiung alS wahr bezeichnen zu dürfen. ES bat noch vor wenigen Tagen eine Konferenz an Ort und Stelle statt- oefunden. und es steht zu hoffen, daß die beiden betheiligten großen Verwaltungen sich in kürzester Frist über diesen Bahndof, der aller dings nicht ganz billig werden wird, verständigen werden. (Bravo!) — Die Bildung einer Schutzgemeinschast für Bau lieferanten ist kürzlich hier von einer Anzahl angesehener Geschäftsleute einaekitet worden. Mit Rücksicht auf die ungeheuren Verluste, welche dem Bauhandwerkerstand in den letzten Jabren durch die zahlreichen Zwangsversteigerungen von Neubauten und Baustellen zugesügt worden sind, stellt e« sich die Schutzaemein- schast zur Ausgabe, ein besseres, gesetzliches Schutzrecht für alle Bauliekranlen anzustrcbrn. die zahlreichen, durch unsolide und gänzlich mittellose Bauilliternehmer entstandenen Mißstände zn beseitigen, der ungesunden Bauspekulation unnachsichtlich den Boden zu entziehen, den soliden, wenn auch schwach bemittelten Bau unternehmer jedoch in jeder Beziehung zu unterstützen und ihm thatkräftig entgegen zu kommen. Diejenigen Mißstände, deren Be seitigung mit allen Mitteln nngestrebt werden soll, bestehen nach Ansicht der Betheiligten darin, daß » Z. ein« oftmals strafbar« Begünstigung einzelner «länbiaer durch den bereit« zahlungs unfähigen Bauunternehmer durch bevorzugte hypothekarische Sicher stellung ohne Weitere- zulässig ist unv daß daS für die Bau- ltekranten bestimmte Baugew seitens de« Baugrldgeber« für ganz andere, mit dem Neubau gar nicht zusammenhängend« anderweit« Forderungen an den Bauunternehmer ausgerechnet «erden kann, somit der Lieferant, welcher durch seine Lieserunaen da« Baugeld erst solvent macht, schon um daS Geinlge gebracht ist, ehe er die Maaren abliefert. Ferner erblickt man ein Unrecht gegen den Baulieseranten darin, daß da« ans den vanplatz angeliefett« Material schon vor der definitiven Verwendung Elgenthum d«S Untmmeümech «Kd und »o» Bau»». ,«pk ander« Seite aepsändet wrrden können, an! ran» Belastungen de» Grundstück« ohu« vorwlfien lich sind Auch wird man eine Sperrung d«S losort nach Beginn de« Neubau,, p, erreichen suchen, um »nter übereilt^ und einseitige« Vorgehen «gen iL» Und und da« Grundstück wegen H«er verhältiilßmäßia «rtn Forderung zu verbinden, >md damit di» jetzt so szSufiaen Versteigerungen noch Möglichkeit rinzulchränke». wild« andererseits dkjentanr ZwangSversteigerunge«. bereu Ursa« fach in d« Unterschlagung de« BaugeldeS ' vsänduna de« Lieserunaen und anderweit», sind«,, sind, unter Bricbafiun, der erforderlich«, Uniertagen der Königs Siaatsanwaltschast zur eingehenden Unteriuckrung »uführen wird Schließlich wird man mit allen Mitteln bestrebt sei«, die jetzt vorliegende Uebrrvroduktion und Spekulation ln Baustellen und Wohnhäusern durch grrtgnrle und derelt« erwogene Maß nahmen Io weit als möglich zu verhindern und damit gesündere Verhältnisse in da« ietzi durch und durch faule und krank« Bau- lpelulatioiiSwekn zu bringen. Man Ist hiervel der Meinung, daß so lange, al« Hirn» nichts geschieht und diese traurigen Verhält- nlfi« lo bleiben, wie sie zur Zelt sind, auch da» Kapital zur Be leihung der Gruiidslücke das jept in hohem Grade vorhandene Mißtrauen »ich« verlieren und die Hyvotdekenbeschafiuna nach wie vor ein, äußersi schwierige bleiben wird Niemand kann ein«, Bank oder einem Piivatkavltallften unter den heutigen Zuständen mit gutem Gewissen ein Neubaugrundstück ai« genügende Sicher heit empfehlen, wenn im Lorau« feststeht, daß v» «ndedlnat zue gwangsvelsteigeruna kommen mnß. weil «S offenbar nur in der Absicht erbaut worden ist. die Bonstelle zn verwenden und dich Baugeld in die Hände zu bekommen, wahrend Bedürsniß». Ver- miethuna». und verkaus«kc>grn dabei vollständig Nebensache a^ worden sind. Die Zwangsversteigerung ist für den Besitzer völli« unbedentich, sie gilt ach keine Schande mehr. Endlich liegt in dem Umstand, daß ein bisher vollständig mittelloser vaunnlernrdmrr durch da« Baugeld plötzlich ganz erhebliche Beträge haare« GeL in die Hände bekommt und nach Gutdünken und ohne jede Konirote selbstständig verfügen kann, für den Lieferanten eine große Gefahr, deren grüiidUche Beseitigung sich die Sch»vnemri»schatt ebenfalls angelegen lein lassen wird. Endlich beabsichtig« die Schutz- gkmrinjchaft eine allgemeine Au-kunst«stettr ub« Vauunte» nehmer etnzurichten, einen BautennachwriS zu sütrren. den Mit gliedern mit Rath und That zur Sette zu stehen, «ine günstigere Gestaltung de« SubmilsionSwesenK anzustreben, eine Stell« zur Brkttiguug zu ' arn rmd oirken. — In seinem BvrtragS-LvlluS über die städtisch, obnungSsraae. den vorgestern Abend Herr Legationsrach v. Noftitz in der Gehe-Stiftung fortsetzte, fügte er seinem letzte» Referat hinzu, daß Alle«, wa« zur Hebung de« Bauhandwerker- stande« diene, zugleich auch in die WohnungSreform fördernd «in- gretse. Deshalb sei er auch für Einsührung de« Befähigungs nachweises. wodurch verhindert werde, daß sich völlig unkundige Leute als Baumeister ausgeben. Da« Prinzip der Cewerbekeihe« habe aut das Baugewerbe nicht günstig gewirkt- Eine weiter« Maßregel, daß Jeder, der bauen wolle, eine größere Summ» Geldes hinterlrgen solle, könne wie rin zweischneidige» Schwert wirken, da dann unzweiklhaft dir Baulust Nachlasse, würde, dagegen würde bei möglichster Einichränkuna de« Bauen« von loa. Mietoskaiernen das kleine und solide Bauhandwerk gefördert. Redner besprach dann die Maßregeln, welche unmittelbar auf di» Wohnungsmißstände rinwirken. Da sei zunächst die Baupolizei zu nennen. Durch Bebauungsplan und Bedauungsordnung werde für di« Zukunst gesorgt, daß aut gebaut wird DaS Baurecht ist nicht reichSaektzkich, sonder» laiidesrechtlich. doch ist die Eni- wickelniig desselben in den Einzelstaaten des Deutschen Reiche» säst überall gleichmäßig vor sich gegangen. Mit voller Berechtigung lann das neue sächsisch« Baugesetz vorbildlich genannt werden und auch außerhalb Sachse»« weide gesagt, daß e« im Großen und brauchbare Wohnungen nicht übermäßig überfüllt werden. Wa nn» den RrchtSzustaiid andelangt. Io hat er im Allgemeine« nicht »»günstig gewirkt. Tie WoknuiiySponzei fällt in da« Gebiet der GesilndheitS- und WokliahrtSponzel. Bezüglich der Wohnung«- auisicht ist im ganze» Reiche den gesetzlichen Möglichkeiten, heftend einzugleikn. Rechnung getragen worden, von denen aber nur allzu weiiig Gebrauch gemacht we-de. Von den 55 Städten in Deutsch land mit über 50000 Einwohnern werde nur In 15 dir Wohnung«- ausfichl genügend auSgriührt. in lv mangelhaft und tu den übrigen 30 wenig oder aa, nicht Trotzdem kann man sagen, daß di« Auf» merkinmkeit. dre der WohnungSaufsicht zugrwendet wird, tm Wackle» begriffen ist. Weitere Maßregeln, welche ebenfalls un- niitkldar günstig aus die Wohnungsmißstände etnwirken. sind die Gewährung von Bauland, von Kredit und von Sieuererlelchterung. Bei der Gcwäiuuiig von Bauland handelt es sich nur darum, welche Rechtssorm die vvrtheilhaslesk ist. Der Werth der Ver pachtung von Land seitens der Stadt zur Herstellung von guten »nd billigen Wohnungen wird dadurch beeinträchtigt, daß der Pächter kernen dauernden Nutzen davon bat und daß es idm keine Zinsen bringt. Urbcrkaupt kann die Verpachtung nur da in Frage kc'minen. wo genügend Kapital vorhanden Ist. Wichtiger als die Verpachtung erscheint ihm dagegen da« Erbbaurecht, da« allerdings noch sehr wenig praktisch angewendet wird. Eine weitere Reckw- iorm ist auch die. daß die Stadt Land verkauft und fick da« Wiederkaussrecht vorbehält. Die Schwierigkeit bei der Wahl der Rechtssorm liegt darin, daß die Stadt nicht zu kurz dabei kommt. Was die Beschaffung von billigem Kredit anbelangt, so haden hier die Alter»- und Invaliditäts-Versicherungen eine groß« praktische Bedeutung erlangt, die einen Tbeil ihres aiigrjammeiten Ver mögens tn Grundstücken, auch für solche, ans denen Ardeiterhüuser errichtet werden, mündelsicher anleat. DaS Bedürsniß von Kuckst» gewäbrung solcher Anstalten dat sich in steigendem Maße geltend gemacht. 1896 waren l2 Millionen. I8S8 schon 35 und ein Jahr ipäier sogar schon 52 Millionen derartige Gelder ausgelieden. Ganz besonders sind Kommunalbehörden, Stiftungen und gemeiu- nütziae Gesellschaften damit bedacht worden, natürlich stet« zu« Zwecke der Herstellung von gute» und billigen Wohnungen.. In dieser Hinsicht haben sich besonders die Versicherungsanstalt«» Mm Hannover uzrd der Rheinprvvinz verdient gemacht» «der auch in Sachsen waren die Bestrebungen dieser Anstalten zweckentsprechende. Im Allgemeinen kann man wohl lagen, daß ihre Thätigkeit auf diesem Gebiete sehr wichtig geworden, wenn sie auch allein zur Beschaffung der Kreditgewährung nicht auSreicht. Man hat d>S» bald in Vorschlag gebracht, daß auch die UnfallbcnrfSgenosseu- schasten und die Sparkassen ähnlich wie die Versicherungsanstalten herangezogen werden sollen. Ein beachtlicher Versuch zur Be schaffung von Geld ist auch bei den Lebensversicherungen, weitere bedeutende Versuche, wir seit Oktober v. I. in Dresden. Düssel dorf und Frankfurt a. M.. sind bei den städtisch« Hypotheteu- banken gemacht worden. Ai» Gewäbrung der Steuererleichterung komme endlich die Ermäßigung der Grundsteuer ln Betracht. — Dem Vortragenden wurde am Schlüsse seiner Ausführungen reicher Bestall gespendet. ra„»«ge1chicht». Deutsche-Reich. Der Kaiser sandte an Regenten von Bayern folgende» Telegramm: „Ich kann «» Mir am Tage der Feier Deine» Jubelfeste» nicht versag««. DK all« die innigen und ausrichtigen Wünsche, die Dir Mein Sohn von Mir übe,bringen wird, auch noch persönlich zu bekräftigen und DK wiederbolt zu versichern, mit wie viel Liebe und Freundschaft Ich heute Deiner gedenk«. Wilhelm." Prinz-Regent LuWold erwiderte alsbald mit folgendem Telegramm: „Bon Herze« dank ich Dir für den wiederholten Ausdruck so inniger und warmer Glückwünsche zu meinem Jubelfeste. Deinen geliebten Sohn, welcher wohlbehalten hier eingetroffen ist. habe ich soeben zu de« Süßen die Freud« gehabt. Luitpold." Der Kronprinz wird am 30. d. M. k, Stettin eiukch«. , mit Grnedmiaung de« KaikrS dem Stapeliaus dck «ach ihm benannten SchnelldampserS „Kronprinz Wilhelm", der au» dm Werst deS Vulkan für Rechnung drS Norddeutschen Lloyd im Vau begriffen ist. beizuwohnen. Au» dieser Reis« «ick der Thronfolger von einem kleinen Gefolge begleitet sein^ Prinz-Rege nt Luitpold von manderrr de« 2. Bataillon« de« 4. Regiment« Grafen Montgela« eine tekgraph verggesecht am Thor der großen Mauer, westlich de» «nttuli vaste«, bei dem vier Geschütz, genommen wurden. Daremf foul, der Prinz-Regent folgende Antworidepesche: »Ihnen, lieber Graf.
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