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Dresdner Nachrichten : 11.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188106111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810611
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810611
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-06
- Tag 1881-06-11
-
Monat
1881-06
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.06.1881
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»r. Lv» — 8olto S — konnaffoncl' clsa L i; ^unl 1881 Taat»aes»t»te. «»utfch»« «»ich. Zu der beabsichtigten großartigen B r - festiguna Kiel« aus der Landseite soll, wle neuerdlng« be rschtet tvlrb. Iür diese» großen deutschen Kriegs- und Kon- ftruklioiiSliasen auch noch eine sehr umiassenbe Erwestrrung cer ^^Der^ Oberstleutnant vorr Treptower Dra. aonern. und der Rittergutsbesitzer Fliesbach aus Landccyow, lvorsltzenvrr des Lauenburgrr landwlrthschastilchrn Verein«, wurden am 8. b. beim Bauernrennen zu Reqenwalde durch die beiden letzten Pierde. welche kurz vor dem stiele auSbrache», umgelausen. Beide Herren wurden verletzt, namentlich Flleedach. der einen doppelten Schävclbruch erlitten bat, lo baß man an seinem 'Auskommen zweitel». Im Gebäude der Bergakademie zu Berlin bat beute die erste Sitzung brr Kommission zur Abweichung der schlagenden chtetter «iattgeluncen. Die vor einigen Wochen in Hamm errichtete Niederlage der Straßburger TabakSmanusaktur ist bereits wieder eipgeaanaen. Da die bailgen Staucher den Fabrikate» keine» GelLmack abgkwlniien konnten, so w>rd der Lagerhalter mit dem Probelager schwerlich ein gutes Geichäst gemacht baden. Nach einer beim auswärtige» Amt elngegangenen Meldung nutz Peking ist am 2t). April bei Hongkong die deutsche Bark .Oeclbent" von chinesischen Piraten geplündert worben. Der kaiserliche Gesandte, Herr v. Brandt, bat sotort die ersorderlichen Unlräge an die chinesische Regierung gerichtet und das Konsulat in Santo» angewiesen, gemeinsam mit den LanbcSbrhördcn und eventuell mit H»se eines kaiserlichen KriegöschifsS dir Sache ener gisch zu verfolgen. Oesterreich. Im Wiener Bezirke Landstraße herrscht große «ulregung wegen eine« verwegeucn Kirchen«aubeö, der in der vergangenen Nacht in der Piarrkirche der Augustiner auogesührt worden ist. AIS der Kirchendiener Morgens um halb o Uhr in die Kirche kam, um die Vorbereitungen slir die Frühmesse zu treffen, fand er aul dem Hochaltar Silbcrgeräthe umgcstürzt und die Altartücher tn Unordnung, doch schien nichlS zu fehlen. Bald aber entdeckte er, daß die Gebeine des heil. Donatus, die aus einem Nebenaltar In einem Glatzsarge ausgestellt sind und bei den Besucher» der Kirche besondere Verehrung genießen, ihrer Ge wandung ganz beraubt sind. Daö Skelett war nämlich mit einem Gewand von schwerem Goldbrokat, das reich mit Edel steinen bedeckt war, bekleidet gewesen. Der Diebstahl geschah offenbar hauptsächlich der Edelsteine wegen, die aber — falsch sind. klebrigen« haben die Diebe auch eine vergoldete Broncc- vase, in welcher besondere Reliquien des bell. DonatuS clnge- schlosscn waren, gestohlen. DaS Skelett liegt ganz bloß da und seit dem alöbaldlgcn Bekanntwerben deö Einbruches strömen Tausende ln die Kirche, von denen Viele unter lautem Jammern und Wehklagen über den Frevel vor dem geplünderte» Glaüsarg ihre Andacht verrichten. Alle andere» Kirchengerätbc, die wirklich auS Silber gearbeitet lind, haben die Einbrecher unbe rührt gelassen und sich nur mit der vermcintilch reichen Beute der - GlaSedelsteine begnügt. Sic waren, vom Dachboden eines benachbarten HauscS durch ein Oratoriumlenstcr tn die Kirche haben daselbst wahrscheinlich während deö aus demselben Wege gedrungen größten Tbelltz der Stacht „gearbeitet" und ungestört den Rückzug angetrctcn. Das „Armee-Verordnnngöblatt" publizirt eine C i rku!a r- Verordnung, nach welcher der Kaiser mittelst Entschließung vom 8. Mai d. I. die Einlabrung von I2-. 15- nur 18 Ccntl- meter-Belagerungögeschützen aus Stahlbrvnze genehmigt hat. Böhmen. Ein entsetzlicher UnglückSialI ereignete sich ln der vorigen Woche In Barzdori bet Siiemeö. Der Wirth- schaltsbesitzer B., ei» allgemein geachteter und strebsamer Land- wirtb, bediente sich zur Einreibung eines kranken PierdeS einer Mixtur, die nach Gebrauch, nicht wobl auibewahrt, seinen Kin- bcrn auf eine unerklärliche Welse In die Hände gelangte. DaS älteste derselben, ein Mädchen von ungefähr st Jahren. spielte den „Doctor" und rieb zuerst ihre jüngeren drei Geschwister und dann sich selbst mit der erwähnten Mixtur die Auge» ein. Die traurigen Folgen stellten sich sehr bald ein. Die Auge» begannen auS dem Kopie herauszutreten, datz Weiße derselben würde unter ungeheurem Schmerze der dedauernswerri-cn Wesen allmälig schwarz und nach kurzer Zeit waren sännntllche vier Kinder des genannten MirthschastövesitzerS vollständig erblindet. Der Schmerz der unglücklichen Eitern kennt keine Grenzen, sie sind ob des schreckliche» VorsalleS der Verzweiflung nabe. Für Elter» aber möge dies neuerdings eine Mahnung sei», derartige Sachen vor Kindern in möglichst sichere Verwahrung zu bringen. Frankreich. Die ultra-radikalen Journale von Paris bringen einen Steckbrief nach dem Professor Arthur Erchen brecher, einem angeblichen russische» Splon, aus dessen Veran lassung die Pariser Polizei die Papiere mehrerer russischer Re volutionäre mit Beschlag belegte. Die „RSpublique sranoali'e", daS Organ Gimbetta'S, räumt die durch die Abstimmung im Senat erlittene Niederlage ihrer Partei ein und erklärt, die Beziehungen zwischen beiden Versammlungen begännen eigentbümlich gespannte zu werden. Die allgemeine» Wahlen, weichen eine lcbbaitc Agitation Vor beigehen werde, würden gegen den Senat auSsallen, wenn sic dem Listenskrutlntum günstig seien. Die gemäßigten Blätter erklären, daß die Frage an die natürlichen »lichter, die 'Wahl körper, zurückverwiesen sei. Die Intransigenten und monarchisti schen Blätter behaupten, die Abstimmung des Senats habe der Diktatur Gambetta'S ein Ende gemacht. — Gerüchtwciic ver lautet, die Minister Ecnstanö, Cazot und Farre würden demis- sioniren; auch spricht man davon, daß Gambetta das Kamincr- prälitium »icberlegcn wolle. Rvhland. Das illustrlrte Moskauer Journal „Swet I Ten" sLicht und Schatten) Ist auf sechs Monate unterdrückt worden. Der Grund zu dieser Bestrafung dürste in einem Bilde mit einer doppelsinnigen Unterschrift zu suche» sein. Das Bild stellt zwei Tintenfässer bar. in denen Federn stecken, die oben durch eine horizontal darüber gelegte Schreibledcr verbun den sind, so daß das Ganze sehr einem Galgen ähnelt. Die Unterschritt bezeichnet ihrem Sinne nach obige Instrumente „IS ReglerungS-Organe. ES bleibt nun fraglich, ob damit Feder und Tinte als Symbol der unnöthigen vielen Schreibereien oder der zutälllge Galgen gemeint IN. Türkei. Privatbriefe auö LalonIchl berichten über ein hitziges Gelecht zwischen türkischen Truppen und 2l Räubern, welche im Angesichte her Statt ihr Unwesen trieben. Das Ge fecht endete mit der vollständigen Vernichtung der Räuber, deren Köpfe nach Salonichi gebracht wurden. Ein einziger der »tauber wurde lebendig gelangen. England. London hat einen Flächenraum von 78,080 Morgen oder 122 Ouabratmeilen. Die Straßen der Metropole haben eine wrsamintiänge von 1500 lengl.i Meilen oder einen Flächenraum von nahezu l2 Ouabratmeilen. Oie Kloaken, rohren haben eine Länge von ca. 2000 Meilen. Der Werth des Grundeigenthumö i»London wurde imApril >88l auf27,405.488 Lstrl. abgeschätzt. Aus jeden Morgen Flächenraum Londons kommen 42, und auf lebe O.uadratmcile 20,074 Einwohner. Die Bevölkerung Londons beziffert sich »ach dem süngslen amtlichen Wochenberichte aut :t,8l4,L7l Seelen, d. i. ein Zuwachs von üüo,:rll Seelen, ober 172 Proc. im Vergleich zu der Seelen- zabl in l87l. AuS Ehatham und PortSnioutb werden weitere tausend Mann Truppen nach Irland dlriglrk; ebenso eine weitere Abthcilung der Eoldstream-Garben von London auö. Der Se kretär tür Irland, Förster, derzeit in Dublin, hat sich für eine Verstärkung deö iriichr» Polizel-EorpS durch Engländer und Schotten ausgesprochen, da die Irländer, welche das fetzige borpö bilden, sich vielfach lässig erweisen. In Liverpool kam man am Freitag srüb einem Ver suche, daö Ratbbauö mittelst Schießpulvers in die Luft zu spren gen, aus die Spur. Einer der Eingänge des Gebäudes wurde beschädigt; zwei mit Revolvern Bewaffnete wurde» verhaftet. Irland. Infolge von Ruhestörungen in der Rennbahn fand i» Cork cl» bis tn bie Stacht bi»ci» dauernder Straßcn- kampf zwischen Volk und Polizei statt. ES gab viele Verwun dete aus beiden Selten; cS erfolgte eine Menge von Verhaftungen. Amerika. Der Ruhm, die Engländer bei dem Derby- Rennen geschlagen zu haben, Ist den Amerikanern derartig in den Kopf gestlegen. daß der „Siewyork Herald" allen Ernstes den Vorschlag macht, dem Rennpferde „JroguoiS" lm Eentralparkc »ine Bronzestatue zu setzen. lieber eine neue wagcn berichtet vle Kühl-Vorrichtung .Deutsche Berkebröztg,": einfache alö sinnrelche Vorkehrung zur Abkühlung der Lust in den Eisenbahnwagen Ist kürzlich einem Herrn I. H.Frterenbcrg au« Pblladelpvia. Pa., eln Patent iür dir Verelntgten Staaten erthelit worden. Der Apparat besteht lm Wesentlichen auS einer im oberen Theste des Waggons anzubringendcn drehbaren Welle, welche die ganzen Waggons durchläuft. An dieser Welle sind Mindfiügel angebracht, die den Flügeln einer Propellrrschraudc ähnlich sehen. Während der Fahrt wird die Welle l» Rotation verletzt; cö entsteht dadurch eine fortdauernde Bewegung der Luftschichten längs der Decke des Waggons, waü aut die Passa giere einen ähnlichen Eindruck hervorbrlngt, als ob Ihnen von oben her iortwährend Lustzugelächelt würbe. Wirb drr Apparat bei Etienbadmvagen in Anwendung gebracht, so wird die trei bende Krall iür die mit den WInbfiügclii besteckte Welle dadurch gewonnen, daß aus dem Dache de« Waggons ein dem Lustznge ciuSgesetzteS Windrad befestigt wirb. Sobald der Zug in Be wegung geräth, greift der Wind in die Kammern deü Radeö ei» und versetzt e- In Drehung. Ein Band ohne Ende, welches das »lad inst der Welle lin Innern dev Waggons verbindet, über trägt bie Krast aus ble Letztere uno bewirkt deren »iotation während der Fahrt. Die Unbequemlichkeiten einer Lommerreiie wercen durch die Fricbenberg'sche Erfindung in hohem (.«rate vermindert. Dieselbe verdient namentllchAnwcnbung iür Schlaf wagen, ln denen eö zur Sommerzeit an einer gesunden Luit in der Regel mangelt. für Eisenbahn-! Gulden nebst einer Gratifikation von Aul eine ebenso 20 Kiastcr» Holz unb Fourage Iür lo Eimern Ehrenweln und zwei Pleite. «Gegen die Aeuillelv». ü Auö dem Lustsplelabend deö st. Juni in der Neustadt, Benedix' „Aschenbrödel", sind Frau Woiss, Frl. Berg unb die Herren Kodcrstcin und Jaffa am ehesten zu nennen, während daö überhaupt etwas abgeblaßte Stück in den wclbstche» junge» Rollen, auch Seite» Herrn Dettmer'ö ln der doch wohlgcsctz- tcren Lledbaberrolle nur mäßig besetzt war. An die von Hedwig »laabe hier ereilte Titelrolle setzte Frl. Arndt alt' ihr Können nnv spielte löblich, ohne aber lene Natürlichkeit und Unaffekta- lion zu biete», die dem Charakter, der la überdies lehr inng ge dacht ist, höheren »teiz zu verleihen. Die Theilnahmc des Pu blikums war müßig. -s- Resibenztbeater. Vor last ganz besetztem Hause begannen vorgestern die „Wiener" unter Dir. Tewele mit dem Suppö'i'cbcn „Boccaccio" ihr Gastspiel und zwar mit dem denkbar günstigsten Euolg; dcrBciiall steigerte sich sielien- wclie bis zum Enthusiasmus und viele Gesangönuminern mußten äcc oa,,o gelungen werben. Zu kein läutcrntcn, tiefgreifenden Eindruck jener gemüthreichen. lebenswabre» Volkspocsie, wie sie unö i» poriger Woche auf derselben Bühne so schön geboten warb, verhalt sich der gestern gewonnene fast diametral nicht I» der Weile, daß die jetzigen Gäste an Vortrcfflichkcit in ihrer Art etwas zu wünsche» übrig ließe», nein, in derArt dcSGenres liegt cer Kontrast. Die reiche komische Begabung der Gäste de wegte sich last nur Im bnrieökeslen Kontrast zur Wirklichkeit uno gerade DaS wirkte; die Herren Joscsy, Drucker und Thaller, voran aber Dir. Tewele alß „Prinz" sprudelte» vor toller Laune n»b rissen durch ihre Wiener Manier die Heiterkeit des Publi kums selbst über die Stellen mit binüber, auf denen sie sich a» fragwürdigen Uebertrcidunge» ergingen. Die Damen Schläger, Vlöka, Kiel». Pommiö und JuIcS gewannen sowct durch Er scheinung unt angenchmc Stimmen, die bei den erste» drei FräulcinS außergewöhnlich schön sind. Eö kann die leichtlebige Operette kaum klingender, kecker und gewinnender geboten wer den, wie von diesen Wiener»; umsomehr muß co aber erircucn, bei dieser Gelegenheit wiederum durch den Vergleich eriahren zu habe», wie Vorzüglich - wenn auch nicht ganz so burlcSk— der „Boc-accio" von dem heimischen »tesidenztheater-Personal anö- gctührt ward, den» — dis aut den Prinzen dev Herrn Tewele — ward jede der »tollen mindestens glcichwcrlbig geboten, ja in sanglicher Hinsicht wohl »och da unt tort übcrbotcn, z. Er. war Sophie König ein noch agilerer, durchgeistigterer Boccaccio aio Frl. Schlager. Hoffentlich bringe» die lieben Gäste auch einige echte österreichische Volkopossen oder Voiköstücke mit und da sie bei rem saScinlrenten Humor ihieö Spieles einen außerortent- lichen Zuspruch sicher finden, so zeige» sie sich gewiß auch gern aus verschiedenen Gebieten cer heiteren Muse. Iv. -s- Die Berliner Presse batte ans dec Thcilung der Münchner Gärt»erplatz-Schausplcler einen Vorwurf gegen Frau Hartl- Mitiuö adgelcitet, als sei diese etwas eigenwillig verfahren, alö sei sic eine „Zwibcrwurz'n". Daraus schreibt die Künstlerin an den „B. B.-C." im Dialekt einen Brief, in tem eö sehr hübsch heißt: „Schau, liaba Hr. »ledaktör, des iS net schön, baß Dn »>i a „Zwiterwurz'n" nennst. Lirt, wann der Flossermartl, der Lackl, mir so a Spottnama ausbringt, no dersell wird zahlt dafür und plappert hall nach, was eahm sein guater Frcino. rer Sufflör vorscvwatzt, aber Du — so a Mann wia Du, sollt des net thuan, »maßt'S net übel nehma. Muaßt bedenke, taß Unseroans 's ganze Jahr mit'n Viech umgebt unb am Land, ta aicbt'ö goc viel eigensinnige Böckler unt bissige Hund — da dark a Dirndl scho brav Schneit dam, wanns »»gerupft durch- komma will. No - Schneit »ob > und laß mir koan Unrecht thoan, so lang i meine zwoa Arm und mei spitziges Züngcrl Hab, i nimmS mit an Jeden aus, io a Protzcnbauec oder a Hofpauer, daS iö mir gleich. Aber a Zwidcrwurz'n bin I deswegen do »et, na — 'S IS schon ausz'koinina mit mir, wenn man nur wüll, aber — Du bärsst mir'ö glaub» — ma wüll net. Eö boaßt sa sclw im Schnabahüpferl: 's Dirndl Is schneid! — Und a Schneid, die muaß sein - An armseliges Tröpsle — Die Alles steckt ein! Allo nix iür »»gut bhüat Di God und gicb mir a Patsch band. Deine getreue Anastasia Kurzcnhoier genannt „die Zwiderwurz'n". Am Sonntag tritt der K. Musikdirektor Trenkler mit der gestimmte» Kapelle eine Concerti eile nach Cbemnltz, Zwickau, Leipzig, Halle, Magdeburg. Berlin iblcr ist er bereits ,eit cngagirt und spielt im Tbielgarten). Hamburg >8 Tage Auf enthalt», Hannover, 'Braunschweig u. st w. an. Voraussichtlich wird die Tournö lukrativ »nt reich an Auszeichnungen, denn die sächi. Militärmusik fand bisher überall beste Ausnahme. Die hiesige» Trenklcr'schen Cvnccrtc spielt Inzwischen die Kapelle des Braunschweigischen Jntanlerleregimentö Rr.'.»2 unter dem Herzog!. Musikdirektor Köchv. Die Kapelle, die übrigens noch die braun schweigische Unsterni trägt, da der Herzog sür dieses .Regiment nicht in die Unilormirung nach RcichSarmeesivl gewilligt hat, kommt direkt von Metz woselbst Ihr Regiment liegt — nach vier und wird am 17. beginnen. -s Der hier In Dresden, irren wir nicht durch die Munl- fizenz kcS Königs auSgcbildete talentvolle Tonkünsiler Schulz- Weida, der hier am Rcsidenzthealcr seine Lanibah» begann, ist letzt alö Musikdirektor am Hamburger Stadttbcaler cnolgreich thätig und bat auch neuerdings seinen dortigen Kontrakt wieder erneut. ^ F. Palm veröffentlicht demnächst Studien über das Stuttgarter Theater zu Schiller s Ju.ccudzctt unter Herzog Karl, der de» Keim zu den ausschweifend großartigen Thcatcrideen in Bayreuth in sich ausgenommen halte, in dem ehemals so prächtigen Opernbansc, baö ma» noch heule sedem Fremden zeigt und das Richard Wagner zu seinem Ring der Nibelungen benutzen wollte, ebc er sich entschied, das bekannte neue Hauö iür sein Bübncnsestipiei zu bauen. An der Seite der iungen Markgrafin von Brantcnbnrg-Kuimbach, der Nichte Friedrich des Großen, war Karl ein» der au«merkiainstc Besucher der Bayreuth» Opernaufsübrungcn gewesen und es ergriff ihn neben der glühenden Lust an diesen Ergötzungen der unbändige Ehrgeiz, an seinein kleinen Hose zu Stuttgart alles bisher an den großen europäischen Höfe» aus diesem Gebiete Dagcwcsenc zu überbieten. Die Markgräffn. seine erste Gemabll», unterstützte ihn darin. Der Herzog verstieß sie in der Folge, weil er die reizende, geistvolle Franziska z» ihrer Nachfolgerin crkor. Und welche Gagen zahlte cer Herzog! Da meint man. erst In unserer Zeit der Gcldentwerthung seien die Ansprüche der Bühnengrößen ins Maßlose, sei der Gagenctat ins Ungeheuerliche gestiegen, während Herzog Karl allein seinem BallctmclslcrVestriSinkaum 18 Monaten eine Summe von etlichen 40.«M» Gulden — nach dem damaligen Geldwert!» eine geradezu fabelhafte Summe — zukommen ließ. Ja, im 'Archive teS Königs, wüclembergiichen Finanzministeriums befindet sich noch eln Aktenstück, welches von einer Reduktion deö Tbeaterlonkö, die der Herzog <I7»7) ver suchen wollte, spricht, aber noch Immer die folgenden Gehalte ausweist: Nicolo Iomrlli, der Oberkavellmelster, iäbrlIL OlOO Heiren Wüllner unb Schuch!!) AlS der Maestro Heimweh nach Italien bekam unb dorthin zurückrciste, bezog er eine jährliche Pension „vom herzogliche» Kirchenratb von 2000Gulden. Giuffe Aprile lstiix», Malst Glura 4000, Bonani und CartonI se 2500, dem Violinvirtuosen Lolll 2000 Gulden jährlich u. s. w. -ö Die os> erwähnte Nihilistin IeIse Hrlsmann ist zur Heldin eines Seiisationodramaö gemacht worden. Dem Karl» thcatcc In Wien wurde durch die Post ein dickleibiges Manuskript zugestellt. au> dessen schwarzer LeiiiwanbhüUe ein graues Zeitlichen mit den roth geschriebenen Worten „Jesse Heitmann", SrnsationS» drama in 8 Bildern von Gregor Lmorzcnöki, klebte. Man öffnete tag Heit nicht ohne Zagen. Aus der 2. Seite war der Titel wieder zu lesen unb darunter daö Verzeichnis» der „Bilder": I. „Ter schwarze Bunt"; II. „Jessica, die Nlhillttenbraut"; III. „Unter der Erde"; IV. „Despotismus und Verrath"; V. „Im Centralgesängnisse von St. Petersburg"; VI. „Die Opfer Frvlvff'o"; VII. „Dreimal gehängt" iTableau); Vlll. „Galgen oder Sibirien?" Mit großer Gewlsscnbailigkeit wurde daS Manuscript durchgelesen unb zur großen Uebcrraschung deö mit der Lcciürc betrauten Herrn kanten sich in dem Drama Sccnen, welche ganz bemcrtcnSwerthe dramatische Krall offenbaren, Sccnen, die eS aufrichtig bedauern lassen, daß Herr Smorzensk! sein Talent nicht einem minder seucrgescihrllchen Stoffe zu gewendet hat. Bermischtes. »Eine neueErsindung in derUhrmacherkunst. Wie Naunenöwcrth auch dlc Fortschritte sind, weiche seit HuygenS l-j- 1005» In der Ubrmachcrkunst gemacht worben sind. Io bat eS doch bisher .nicht gelingen wollen, Stand- oder Wand»Ubren von einfacher Konstruktion und allgemeiner Brauchbarkeit herzu- stclien, welche länger alö 8 oder höchstens l4 Tage geben. Der Grund davon lag darin, ras, man keinen Zeittveiler auizufinben wußte, der mit dem schwingenden Pendel dieselbe Zuverlässigkeit gemein hat. vom Widerstande der Lust aber weit weniger ab hängig ist. Dieses Problem auiö Zufriedenstellendste zu löse». Ist endlich neuerdings einem Dilettanten geglückt. Der Ritter gutsbesitzer Harter aus Ranien bei Steinau n. b.O., der sich nur auS Liebhaberei mit der Mecbamk beschäftigte, land nach vielen Versuchen im rotircntcn TorsionSpentel den langgeiuchlen Ersatz.' Dicics Pendel besieht auö einer Scheibe, bie in ihrem Mittel- punkle an einer dünnen, schmalen und sehr geschmeidigen Stahl feder senkrecht auigehängt Ist; letztere dreht sich, ohne ihre senk rechte Lage zu verändern, abwechselnd ei» wenig zusammen und wieder aus; die Penbclllnic schwingt demnach analog einer Un» rüde für Taschenuhren. AIS der einfachste Mechanismus zur Erzeugung einer kreisförmigen hin- und hcrgehenkcn Bewegung» bei welcher beide Bcwegungtzachsen nicht parallel, sondern recbt- winkellg zu einander sieben, stellte sich dem Erfinder der alte Spindelgang dar. Der Spindelgang ist zwar in einen gewissen Verruf gekommen, doch tari das Niemand gegen die Uhr ein- nedmen, da Harber bel seiner Anwendung der ngchthelllaen Wirkung, einer raschen Abnutzung, vorzubeugen gewußt hat. 'Aut eine nähere Beschreibung der Harber'schen Uhr kann und soll hier nicht eingegange» werden; als Hauptsache ist nur noch zu betonen, taß diese Uhr bei außerordentlich regelmäßigem Gnnge innerhalb eines Jahres bioo ein einziges Mal aufgezogen zu werten braucht. Dieselbe Krast also, welche erforderlich ist, etwa eine Pariser Pcndule oder einen Freiburger Regulator 8 Tage hindurch im Gange zu erhalten, reicht bel Anwcnpung deö rotircnden TorsionöpcntelS iür ein volles Jahr, tcmnacv cur Er zielung eines 50 Mal größeren Nutzeffekts hin. Die durch lange unb sorgfältige Beobachtungen bewährte Harber'sche Erfindung Ist bereits im tculschen »reiche unb in Oesterreich-Ungarn Paten« rirt. Das Patent-Bureau von Hugo Knoblauch u. Comv. In Berlin bat die General.Agentur sür die Harder'ichen JahreS- uhren übernommen. * Dcr'A berg l aub e im englischen Volke äußert sich gleich nach dem Erwachen, wenn daö »Bett verlassen wird. Da heißt cü „dreimal in die Socken blasen", um sich Krankheiten lerne zu hallen. Beim Wasche» muß man sich zuerst die Hände abtrocknen, damit mau keine Zahnschmerzen bekommt - ein Glaube, der auch in Deutschland ziemlich verbreitet ist. Die Schwelle des Schlafzimmers soll nur mit dem rechten Fuße zuerst überichritten werden. Hat man alle diese Satzungen getreulich beobachtet, so kan» man de» kommende» Tagesereignissen bereits mit einer ziemlichen Zuversicht entgegenichen. Von Wichtigkeit ist aber der Frübstücksttich. Gicbt eö weich gekochte Eier. >0 verabsäumt eS Niemand, die übrig bleibende Schale zu durchstoße», denn sonst glcbt cs „Pech". Wirb das Salzsaß umgcsloßen und man läßt es unbeachtet, so bleiben Unannehmlichkeiten nicht auö; um die sem vorzubeugen, nimmt ma» dreimal cttraö Ealz zwischen Dau men und Zeigefinger, und wirst dieses über die linke - sa nicht über die rechte Achsel, wobei drei Wünsche gesprochen werten. Sorgsam vermieten wird cö. zwei »Resser über'S Kreuz zu legen, wnö Zank im Hgnse bedeutet; ebenso bars das Brotlaib nicht veckehrt, mit der Oberttusie nach unten gelegt werten, sonst giebt cö Gelknolp. Die Tbectasse selbst ist aber ein Orakel. Wenn sie geleert ist, so wild sie dreimal geschwenkt und dann rasch uingestülpt. Nach de» Figuren, welche die anbängenden seinen Thcepartikelchcn bilde», schließt man dann aul alles Mögliche; Liebe. Haß. Thränen, Freude, Leib, Uedcrraschungen, Reisen, Geld — Alles steckt in der leeren Tasse und die Deutung der Zeichen bittet ein Lieblingssludium der Damen. * Der gute Onkel. Ein sunger Lieutenant, an eine Berliner höhere Militär-Lehranstalt koinmandirt, pflegte, wenn er Mittags ron iclncm Dienst nach Hause zurückkclirte, den klei nen 0- diö lOsährigen Töchtern einer ihm bekannten Familie zu begegnen und dieselben dann zuweilen in eine in der Nähe der Bcgegnungöstclle gelegene Konditorei mitzunchmen. Im April b. I. war »un der Offizier von B. aut einige Wochen gbkom- mantirt worden; wie erstaunte derselbe, als ihm, wieder zurück, gekehrt, bei einem Besuch derselben Konditorei eine aanz hübsche Rcchnun« über entnommene Süßigkeiten, Kuchen, Bonbons .»c präientirt und aus Bekragc» über deren Entstehen geantwortet wurde, die „Iungen Damen" seien recht okt wiebergckommen, Vst auch noch in Begleitung von Schuiireunblnnen, haben diese Waaren ganz nach Belieben entnommen und dabei bemerkt, der „Onkel" werde „so gut sein" und Alles bezahlen. Dem Lieute nant blieb nichts übrig alö die Rolle deö guten OnkelS zu Ente zu führen. * Ein chinesisches Begräbnis». In Sunderland wurde vor einigen Tagen ein an Bort des chinesischen Schrauben- dampiers „Hac Shin" in Newcastle-on-Tyne gestorbener chinesischer »Ratrose in iolgender Weise zu Grabe getragen: Alö sich der Leichcnzug in Bewegung setzte, verbrannte ein Ebinesc einige 'Bogen braunes Papier vor dem Sarge. Daö Lelchcngesoige bestand aus >«»> Chinesen, von denen 15 vor dem Large und dle ^ übrigen blnter demselben schritte». Aus dem Wege nach dem Friedhöfe wurde häufig braunes Papier in Brand gesteckt und die Laielte, welche den Sarg trug, iuhr darüber hinweg. Der Sarg wurde in ein 0 Fuß :i Zoll langes, 2 Fuß :i Zoll breites und Ist Fuß tiekeS Grab, daö in der »Ritte des Friedhofes ans einer Abdachung gegraben worden, binabgclasscn und dabrl wieder braunes Papier verbrannt, diesmal zu Füßcn des Sarges. Eln Chinese goß dann auö einer Theekannc Oel aul den Sarg, woraus die anwesenden Chinesen sich aut ihr Antlitz warten unb ein stilles Gebet verrichteten. Papicrk. <c,,!>o. Orsterr. GcNbr. —. »nq. crrcd»! —. Abrndö eingctroilcne Börse». FranIjurt, IS. Juni, ülbc»d.<. Lrcdcl E Slcnaib. azo.ci». Lombard. ——, 60er Loose . Cilocrreiite . Popierrcutc —. Mllzicr ^esterr. «oldreme Ungarische (koldrerite . 77cr Nl>s,cil—. d('er Julien 2. Orient —. Neueste Ungarische Goldanl. —. A. Client . Ungar. si.avtei« Wien, >u.'Juni, Abende. Lrcblt emaisb. MS.c>». Lombard.—. Acialo-Auftr.B. . Navolronsd'or -. SaligcrM.cu^ SioidreMc M,2'>. Ungar. GoN>re»Ic—. !"/„«»>». Nnioicbanl . Galizier— Weichend. Pari». >0. Juni. iZchlnsl.) Nlc'NIo «C.7S. bcnlccbc 110,5,o. Ilaiicncr m.ec». Ctaatdbabn nvk.cü. Lombarden 26S,«M. do. Priorilöicn 2!,2. ikMtcr W4. Oesierr. Boidrcnle 8>>l,. — 4 ebanpiel. ^ . Ivari» »Produlien,. 10. Juni, iTchlubi. Weizen Juni 2». Tcdtbr.'Tccbr. 27, c>. Spirans Inni «!,bc>. Scplbr,Decbr Jr!>. Riiböl 2»nt 7»,bv. b"«!nncr»«m <vr ° ° n N - n>. w. Juni. cLchiukg Weizen: Novbr. rs». ««Häuptel. Roaacrn Oktober 2w. «cbauptct. London ccjcclreibemarll', 'S. Juni. 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