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Dresdner Nachrichten : 11.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188106111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810611
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810611
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-06
- Tag 1881-06-11
-
Monat
1881-06
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.06.1881
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Kr. L«» - »r«, Salt« » -c Soiuubdovt^ LL« äunl t8S1 St«dtv«rorvnettu-Kolleglum veiBerathung der am 1.Juni vom Stadtrat-e vorgelegten. die Pferdebahn betreffende» Bedinaun- acn. nicht lediglich da» finanzielle Interesse vorwalten lasse, sondern vielmehr unter Berücksichtigung der dem Parriid'sche» Unternehmen zur Sette stehenden Vorzüge. die vom Stadtrath vorgeschlagenen Bedingungen annchme'. dieselbe wurde gegen 2 Stimmen angenommen. Dam geseilte sich noch der Zulatz, einaebrallit von Herrn HankeiSichuidirektor Klemicd: Im galt das Stadtverordneten - Kollegium au« «einer Ansicht verharrte, die Auflösung des Kollegiums zu beantragen. Obwohl der Bor gende dieses als nicht zulässig drzelchuete, »ahm doch die Ver sammlung den Zusatz gegen 21 Stimme» an. — Nachdem acht Tage zuvor Herr Doktor Nitter Im Verein , Olkene Loge" einen ebenso instruktiven wie fesselnden Bor trag über Leidenschaften und Affekte, beziehentlich über deren Verschiedenheit rc. gehalten, sprach am 2. Juni Herr Eoterill, Mitglied der Kgl. Geographische» Gesellschaft in London, vor einer zu lebhaftestem Beifall angeregten Zuhörerschaft über seine Reisen in Afrika. Herr Eoterill Ist nächst Livingstone, dessen opfermuthigcS linde uns bekannt ist. der iiinzlge, der cö bis jetzt gewagt hat. für eine grosse, humane Idee: dem Sklavenhandel entgegenzuarbeitcn, kaö Lovö der Sklaven zu erleichtern, von denen Einzelne oit ilir eine Hand voll Salz verkauft, hungernd und turnend einer Biehhcerte gleich durch'ö Land getrieben werden, sein Alles elnzusctzc». Unzählige Male vom Fieber detmgesucht. mit Unglückösällcn aller Art, mit Gewissenlosigkeit und Heimtücke der Mensche» vis zum Ucderkruß bekannt ge macht. hat sich Herr Eoterill dennoch die menschenircundliche. liebenc-würdige Natürlichkeit bewahrt. Mit geistvollem Humor erzäpite er eigene, kleine Abenteuer, deren Partner zum großen Theil dem Thicrreich angehörten, u. A. auch, wie er einst von einem Bü^clochsen verfolgt sich schon dein rode aiihciingad. als er seinen Helm «ein für Fremde dort gebräuchliches Bekleidungs stück) verlor. daS Thier, annehmend, mit diesem liege auch der Kopf am Boden, erstaunt die Gestalt Eoterill'S betrachtete und dann umkchrte. Einige Stämme der Eingeborene» sind auch der Meinung, da',' mit der Kopfbedeckung rer Kops selbst fällt, und laufen schreiend davon, sobald daS „weiße Wuntcrthier" de» Hut re. abnimmt. Die afrikanischen Frauen sind durch die von Jugend an berabgezerrte, durchlöcherte und mit einem zlcmltch schweren Steine belastete — ihrer Meinung nach geschmückte Oberlippe sehr häßlich; einen ebenso unschönen Eindruck machen hie langgetchnten, in 5-0 Tbeile zerschnittenen Obrlappen, die sransenartig herunterhängen, sowie die einseitige Bestreichung des Gesichts mit Kreide. Bekleidet sind die Afrikaner nicht, und «lebt man ihnen ein Stück Zeug, so winden sie eS nur um den Kopf. Anstatt des Geldes batte Herr Eotcrill für seine Neise» ln's südliche Afrika einen Ballen Baumwollstoff mitgenommen, für den er meterweise sehr schönes Elfenbein, Nahrungsmittel, ja sogar die ihm zur Begleitung und zum Schutz dienende» Krieger eintauichtc. Die verschiedenen Waffen re., die von Herr» Eoterill gezeigten Kopfkissen <man denke sich den oberen Theil eines zu photographischen Zwecken benützten sogenannten Kopi- halterS aui einem starken, etwa llO Eentim. hoben Holziuß) er weckten selbst die weibliche Wißbegier, die sich sonst mit „einhei mischen Forschungen" begnügt. Aui viele andere, nicht minder wichtige Beschreibungen des Herr» Eoterill hier zurückzukommcu, gestattet leider der Naum nicht. - DaS am 28. Mal wegen un günstigen Wetters verschobene „Frühlingbiest" nntct mit inter essantem Programm bestimmt am ll. Juni statt, und soll daö Stiftungsfest der „Offenen Loge" damit verbunden werten. — Der berühmte Luitichiiser Eugen G okard weilt sammt seinem Genossen Pierre Erommeiiu seit vorgestern unter unS. Er ttai mit seinem Niciendall-'n von Berlin ein und führte denselben sofort nach dein Garten deö Feldschlößchen-Etabline- mentö über. Oer „Meteor" ist derselbe Ballon, der bereit» während der Pariser Belagerung in Funktion trat. Einen Ballon von dem Umfange des Meteor und von seiner ausgezeichneten Konstruktion bat man bic-her noch nicht gebaut. Da» zu seiner Füllung eriorkerlichc Gao - die Kleinigkeit von U Mill. Liter — liefert die städtische Gasanstalt. Die erste Auffahrt criolgt in den Abcntstunden des Sonntags, etwa gegen <> Ubr, weil da voraucffict'tlich die Luit am ruhigsten sein wird. In der cbcnio eleganten als dcguemen Gondel werden i>-8 Personen die Nciic unternehmen; cS haben sich dazu bereits so viele Herren gemeldet, daß daS Loos die Mitiahrcnten bestimmen muß. Eine neue Er findung GokardS, der Parachnte. ist eine Art Fallschirm, wo durch das Hcrab'teigen aller Gefahren entkleidet wird. Man verspürt, »ach der Mittbeilung eines Herrn, derGodard zweimal begleitet hat, beim Landen aui dem Erdboden keinerlei Aufstoßen. Es liebt uns alio in Dresden ein in ticicrArt noch nicht erlebtes Schauspiel bevor, das auch für die Mitiabrendcn ebensoviel In teresse, als das Gefühl absoluter Sicherheit, den Zuschauern aber hohen Genuß verspricht. — Der morgen von Dresden nach Leipzig verkehrende Ertrazug geot von Dresden-Altstadt früh > ,«; llhr, von DreSdcn-Ncuitadt ' ->«'» Uhr früh ab, nimmt in Weintraube, Köpichenbroda und Priestewitz tmit Anschluß von Großenhain, Passagiere auf und kommt Bonn. > W Uhr in Leipzig an. Der Fahrpreis lst für alle diese Stationen gleich, ll Mark in Ul.. 4.50 Mark in II. Klasse kür Hin- und Nücksahrt. Die BilletS sind 2 Tage giliig nnh können zur Nüclfghrl in allen Personen- zügcn benützt werden. — Seit gestern Nachmittag sind die'Arbeiten iür die Fortsetzung der Pferdebchn bis zur Sängerskraße gänzlich ein gestellt worbe» und dadurch ca. t>0 größteiitbeilSverheiratheie Gewerken verdienstloö geworden. Da die P-erdebahn noch nicht fahren hart, prellirl's wahrscheinlich auch mit dem Weiterbau nicht. - Am Mittwoch Abend > -!) Uhe bemerkte der an der Augustusbrücke stationirte Gendarm aui dem Leliienpiade, der unter dem ersten Brückenbogen weg bis ins Helbig'sche Etablisse ment führt, unter und in der »Nähe dieses Bogens einen mittel großen Mann, anscheinend schwarz gekleidet, medr'ach hin und her gehend. Das Wesen des Mannes kam ihm bedenklich vor und er ging näher. plötzlich jedoch war der Mann verschwunden, das Wancr sprudelte au- unk kann mb er ihn, aus dem Rücken liegend, durch den Bogen den Fluß hinabichwimmen. Bei Helbig'S wurden die Gaffe allarmirk: mau brachte Staken ?c. und hielt sie ihm bin. er nahm aber keine Notiz davon und schwamm ruhig weiter, bis ec weiter unten am O.nai zwischen Schiffen verschwand; cö soll zumal bei rer Dunkelheit nicht fcstzustcllen gewesen sein, wo er hsngekommcn. Da er nun trotz der langen Tour, ans ter er beobachtet wart, nicht uiiteriank, so ist tieAnsichk laut geworden, die sich zudem aas seinen ziemlichen Leibesumfang stützt, daß er einen Schwimmanzug lrug und durchaus nicht ielbsimörte- risch zu 'Wege ging. — Die Prüfung ter musikalische» O.ualit iten der zahlreichen Bewerber um hie erledigte Stelle teö Dirigenten der Kapelle tcS Garderciter - NeaimentS nimmt, einem Ersuchen des Kom mandeurs dcS Regiments entsprechend, Herr Musikdirektor Riccius vom Kal. Hesthealcc vor. - Um die 'Benutzung her zwilchen Görlitz reip. Bautzen und Leipzig lainendcn diverse» Wagen tcin Publikum noch mehr zu erleichtern, werten vom I.',. d.M. ad direkte Eiscn- bahnbillets zwischen den Stationen Wurzen. Dahle», Oscimtz, Riem, Priestewitz. Großenhain, EoSwig und Kötzschenbcoha einer seits und Radeberg, ArnSton, Kamenz, BiichoiSwerda, Bautzen, Löbau. Zittau und Görlitz anbcrericUS ausgegcbcn, womit auch eine direkte Ervecirung des Gepäcks verbunden ist. Direkte Wagen laufen in den Zügen 2 Udr »r. von Görlitz, 4 Ubr 5M. Von Bause», 4 llhr 4ll M. kr. und 2 Ubr:u> M. 'Nachm, von Görlitz; 5 Ubr 5 M. ir.. I l Ubr 25 Ni. Bonn., 7 Uhr 5 M. und ll Ubr 50 Bk. AbcntS a»S Leipzig. — Einen Iinvvignlcn Bcrlaui kan» bei gutem Wetter die Fahnenweihe der Militärvcreine ill7 Vereine haben Ihr Erscheine» zugeiagt, in Alasewitz morgen Sonntag nehmen, die aui einem improvisiricn Fcstplatzc nächst ter Lüdslraße abac- halten wird. Heute findet als Boricier ein Eonccrt im schönen Schillergarten zum Besten des Militärvereins statt. Der Fest zug rückt morgen nach ll llhr vonDrcSbc» iWIiitergarttnsicaüe) zum Festplatz in Blasewitz und haben alle Restaurants dort sich aui den stärksten 'Besuch eingerichtet. - Der BezirkSvcrein rechts der Elbe wird am d>. Juli in dem Etablissement zum Lincke' sche» 'Bad ein S oinmer - fest zum Besten deö König Johann - Denkmals und des seiner Fürsorge anvertranten Antcnstätter BolkSkinkergartcnö abl alten und zwar soll die Reinelnnahme zu dem crstcrcn, zu ll„ dem letzteren Zweck znstiehen. - Die engen «orset« baden schon wiederholt kür die Trägerin desselben die schwersten Folgen gehabt und oftmals «st dadurch ein losortiaer Tod brrbeigriübr» worben. Ein ähnlicher Fall konnte sehr leicht am 2. Feiertag. Nacht» 12 Uhr einteeten. Alö mehrere Herren und Damen durch eine in der Antonstadt, nabe dem schief, «abnhoie gelegene Straße gingen, trat ein jun- ges Mädchen weinend an einen Herr» heran und bat, mit in baS im Garten siebende Haus zu komme», wo Jemand aui der Hausflur läge uud eö sich fürchtete, htnein zu gebe». Schnell entschlossen gingen die Herren mit und sähe» In der Hausflur ein Mädchen lang hingestrcckl liegen. Nachdem das vabci stehende weinende Mädchen beim Scheine eines Streichholzes tic Kollegin aus dem Parterre erkannt hatte, lies es in die erste «tage, um Licht zu holen. Für vrn ersten Augenblick konnte man leicht au« ein Verbrechen schließe», umsomehr, da außer der Hauothür auch die Zhür nach der Wohnung weit offen stand. Beim Lichtschein war aber dann leicht zu errathc», daß da» Mädchen nur ohn mächtig geworden war. Durch schnelles Oeffnen der Kleiter, hauptiächlich aber des sehr engen EorietS, welches nur mlt aller Gewalt geschehen konnte und, nachdem daS Mädchen mit Wasser bespritzt worden war. kehrte das Leben langlam wieder zurück und konnte das Fräulein in die Wohnung gebracht werden. Aus Allem läßt sich schließen, baß daS Mädchen, welches jedentallö „zu Tanze" war. sich sebr eng geichnürr, auch vielleicht wenig zu Mittag gegessen hatte, I» der Nacht zurückkebrtr. die HauSthür, dann die Wohnung öffnete und kann die erstcrc wieder schließen wollte, dies aber in dem Moment, wo es vo» der Ohnmacht überrascht wurde, nicht thun konnte. »Nach Aussage deö in der ersten Etage wohnende» Märchens, seien die Familien deS Hauiev verreist und sie Velde allein in remselben. Wie leicht war cö nun möglich, daß vvn einem Strolch d es benutzt unv bei der offen- stehenden Wohnung ein großer Diebstahl, wenn nicht gar ein Mord anögciüdrt werden konnte, liniere Frauen tollten doch bei ihre» DIenstvotcn die strengsten Ermahnungen bcz. deö leichtsinnigen VcrlassenS und SchlleßenS der Wobnung nicht unterlassen und dieselben immer und immer wieder aui die schwere» Folgen auf merksam machen. — Aist Grund des Sozialistengesetzes wurde Nr. 2t> ves Wochenblattes der New-Pvrker Volközeitung in Deutschland verboten. Der Offizier, welcher in Grande», daö verhängnlß- vollc Kommando zu dem vorzeitigen Abieuern des Geichützcö gegeben hat, ist her kgl. sächsische Artillcrirmajor Lauterbach, Garnison Rietz. Derselbe ist anigeiortert worben, sich in Berlin einer kriegsgerichtlichen Untersuchung zu stellen und dahin abgereist. - Der hiesigeGewerbevercinSvorstaiid Herr Aug. Walter ist nach glücklich beendeter Kur In Karlsbad äußerst munter hierher zurückgckedrt. — Daß das sogenannte „Trocken wohnen" ncuerbantcr Häuicr seine großen sanitären Gciahren hat, ist allseitig anerkannt unv ln einzelnen Stätten, z. B. in Dresden, ist bereits die Frist, innerhalb welcher ncuervaute Häuser nicht von Mensche» be wohnt werte» dürfen, durch lokale Poiiceivcrordnung geregelt. Wie man hört, beschäftigt sich jetzt kaö Reichöge'unddcstsaml mit dieser Frage, deren einbeitllchc Regelung angesircbt wird. — Da von Hamburg aus durch jüdische Lotterjekoliektcure massenhait Aufforderungen durch llebcricndung der Pläne und BcsteUuiigodrieie zur Theilnahme am Spie! ter 280. Hamburger tadtlotterie nach hier und Umgegend ergehen und schon er gangen sind, so kann man nicht genug vor der Bcwetligung daran warne», weil, wie Schreiber Kleies körte, vo» diesen Leuten statt bcö haaren Gelbes beim Gewinmall irische Loose iür tcn gcwinncnbcn Betrag zngescndet werben. - Oie Herren Güntbcr n. Rudolph ersuchen nnS, nnicre gestrige Miltheiinng, bete, der iä ch i. - böh in. Dampischiii- ia v r to - G e > e l l s cha i t, kahin richtig zu stellen, vaß genannte Herren bei der 'Angelegenheit absolut gar nicht bcthelllgt sind und in gewodnicr Welle einzig die Vertretung der Interessen ihrer ElieiNAn sich zur Richtschnur dienen lassen. Wir kommen hierdurch diesem Wunsche dclr. Herren gern nach. — Morgen nnlcrnimnit der Allg. Handwerkervercl» seine E r ku riion nach Halle. Der Ertrazug, welcher Irüh 5> - Uhr In Altstadt. 5>/? Uhr in Neustadt abgeht, kommt nach'.»Ubr in Halle an. In Leipzig isl kein 'Auicitthalt, dg der Zug gleich auf der Verbindungsbahn ans die Magdeburger Linie geleitet wird. Jeder Tdeiinebmer erhält ei» anssühriicheS Programm, weiches auch auf einen zweitägigen 'Aliicnlhalt in Halle Rücksicht genommen hat. — Ein oekanartiger Sturm brach am 2. Pfingfeieriage am Prebischthor eine riesige Tanne um und warf tcn 8Klafter langen Stamm gucr über den Fußweg. Zum Glück wurde Niemand gelroffcn und nur das Geländer dev Restaurants verletzt. — Gestern Nachmittag kam nächst der Stephaniennraßc ein Kutscher eines Z i e g el g c s ch i r r e 0 so unglücklich vom Wagen hcrad. aui dem er lange dalancirte. zu Falle, daß er ß.ch Mund und 'Wangen derart amschlug, daß man bis tiei in die Rachen- döhic frei ichen konnte. Der Verletzte ward in daö Carolabaus tranöportirt. — Die ganz kürzlich vom „Roßw. Anz." gebrachte und in alle sächsischen Blätter übergcgangcne Nachricht, der M örder rer i» Marbach Ende >^7ll ermordeten Handelsirau Elans sei jetzt von einem Handelsmann Trommler entdeckt worden — dcstätIgt sich leider » i ch t. Besagter Trommler erklärt, daß er von der Entdeckung, die er gemacht haben solle, erst durch die Tagesblätter Kenntnlß erhalten habe. — In tem von Herrn Richard Rothe trefflich bewirthschas- leten Restaurant Kan ziel hoi «Schöncrgasse» ist zum belieb testen leichtere» österreichischen Bicrstoff hav M ii n ch e n g rci tz e r Klostcrbräu erhoben worden, dessen Sahncichanm dem echten PIlicncr glcichkommt und im geschliffenen Slaiigenglase einen hrächligen hellen Goikgianz, ans dem Glase im Plagen ein wohitduendcv Behagen entwickelt. Interessant war cö. auch den he: Damen so beliebten Champagner im Kanzlcihot ohne Strapaze des Geldbeutels zur Abkühlung genießen n können, t. b. 'Aepiciwcin-Champcigncr, schäumend und pcrlenv und sehr lieblich von Geschmack. - 'Auch hier in Dresden sink in letzter Zeit zwei M agcn - Resektionen < Operationen, bei denen der Magen von außen ausgeschnitten, also auch der Leid Vor »cm Magen geöffnet wird) durch tie Herren Oberstabsarzt Br. Jacobh und Stabsarzt Br. Ercdö vorgenommen worden. Leiter batten sie ebenso wenig den erhofften Ertoig. als die gleiche Br. Biilroth'schc Operation in Wien. DaS mag zum Ti eil Mil daraus beruhe», baß die Kranken sich erst bann zu einer solchen Operation entschließe», wenn sic schon sehr von Krallen gekommen sind. — O> d c rw ie i c n t ha l, '.). Juni. Heute Morgen schneite cö bei knapp 2 Grad Rcaumur Wärme unter Regen. Flchtcl- und Keiibcrg sei en weiß vom Schnee. — In Go n » ewi tz bei Leipzig ward am Dienstag dem Hadern- und Pcotuktenhänbler Ziliack daö 27. Kind geboren und Mutter und Kind befinden sich wobl. Se. Mas. König 'Albert bat bei dem 25. Ziliack'sche» Kinde Patbe geslanken. — Bei einem Uhrmacher in Elan ß n i tz wurde in der Nacht zum 0. tS. eing brochcn und ein Diebstahl vo» einer größeren Anzahl Taschenuhren anögeführt. Am 25. t. hat sich vor dem Chemnitzer Schwurgericht Herr Oberiörsier B a u m g a r t e n auö Grüna bei Chemnitz, welcher auch vier durch seine langjährige» 'Bemühungen um die Herstellung eines lenkbaren Luftschiffes bekannt geworren ist, wegen Zweikampieü und wegen versuchten Toctschlageö zu ver antworten. - Die Persönlichkeit deö dieser Tage In bcr Arrestzelle deö RatddauseS in Plauen i. V. verstorbenen Handwerksburichen hat sich inzwischen ieiistellen lassen. Er ist der 27iährige Geib- gicßer Gustav Adolph Schmidt ans Adtstors in Oesterreich. Wie schon erwähnt, war er bewußtlos und sehr zerschlage» aui- geiunten worden; es sind in Beziehung daraus bereits drei Per sonen in Halt gebracht woiten. - Am Dienstag Nachmittag gegen 4 Ubr riß bei einem Pcrionenzuge, der von Dresden nach Chemnitz verkehrte, in der Näve von HainSberg tie Dcrbindungokelte zwischen zwei Magen. Es vassirte Niemandem etwas UcbleS, nur waren die Panagierc des bcir. Wagens nicht wenig über den unangenehmen Ruck erschrocken. Sic mußten ciusstcige» und tcr Wagen warb kann auörangirt. — Bei einem Spaziergang, tcn am 2. Juni Schüler In Neda» im Voigtlanbe mit lbrcm Lehrer machten, kroch tem S'/,jährigen Sohne de« Stelmnetzincist«- eln, Otter in der Hose am Bein hinauf. Au» das Geschrei de« Knaben untersuchte her Ledere dessen Stleiel, tonnte aber nicht« finden. Der Knabe beruhigte sich etwas, um später beim Hrimgeden auiv Neue zu lamcnttren. AIS er zu Hause angekominen, sich auSzog. sprang die Schlange auö den Kleidern heraus und wurde sotort aetbbtet. E« war, wie der ..Loire «mriger be richtet. eine Kreuzotter von bedeutender Große. 70 Ltm. lang. ES lst ein wahre« Wunder, daß dir Schlange, die doch über l Stunde Dauer sich in de» Kleider» de« jungen Hrinrltz auj- gehalten haben muß. nicht gebissen hat. - «ui einer hrrrschaltllchen Wiele zu Werben kn der Nlederlauiitz IN in vergangener Woche ein Tops au«geg»abrn worden. In welchem sich «ine Menge Münzen befanden, deren Alter man aut etwa 1000 Jahr« schätzt. Sie sind dünn, von tcr Größe eines Zehnpfennigers und die Schritt ist au» keinem Stück mehr zu entziffern. - In der Nähe brr Papier-Fabrik BärensteIn grübe» dieser Tage Arbeiter mehrere noch gut rrdaltene Mrnschenlchädel aus. Man nimmt au. daß sie von iranzösischen Soldaten verrühren, hie 1813 nach der Schlacht bei Kulm dorthin versprengt wurden. - Lanka er Ich». Bor der II. Strafkammer erschienen unter der Anklage der Hehlerei rc. zwei dem auöerwählten Volke angehörige und durch die Bande ter Berwandtschast eng ver knüpfte Bewohner her NeichShauptstakt In dem HandelSnwim David Gottlteb und dessen Schwiegervater, den mit v Klnten, gesegneten Gürtler Joseph Joseph aus Berlin. Die Wiege m am t>. April 1854 geborenen Schwiegersohnes Gottlieb stand in Rußland unv zwar in vcm kurlänvischrn Flecken Zabel, während der «Bährige Doppel-Joseph am Oderstrande zu Frankiurt da» Licht her Welt erblickte. Beide Angeklagte sind mit Ausnahme einer wegen HauSstiekenödruch zucrkannten Geltstrate noch »n- bestrait. Am 2:i. Dezember 1880 wurde in der aui diesiger Viktoriastraße bestnbiichen Wohnung deö Gctreitehändlers Benno Phllippsohn ein Elnbruch-hiebstahl in Szene gesetzt und bezifferte sich der Werth ter gestohlenen Siibersachen und Pretiosen aui inSgcsammt I85V Mark. Eine Partie veraeiiger Artlkbl im Werkhc von circa NX» Mark gelangte kurz baraui käuflich in de» Besitz veS Angeklagten Gottlied In Berlin unv zahlte dieser lt5 Mark alS KauiSvretS, also nur wenig über den dritten Tbest dcS Wertveö an die Unbekannten. G.. der trotz d v. Ausflüchte schließlich doch zugiebt. den Erwerb der von ihm gekautten und in Gemeinschait mit seinem Schwiegervater ge- schmolzcnenen Silbersachen wenigsten» vermuthet zu haben, be hauptet, man habe ihm bei Gelegenheit VeS Angebotes gesagt, die Sachen ieie» im Rirborscr Walde auigesunben und von dem Finder a» den derzeitige» Verkäuier iür lOO Mark abgegeben worden. Die Strafkammer belegte den Angeklagte» Gottlied wegen Hehlerei mit I Jahr Gciängniß, wovon 0 Monate aiS verbüßt zu erachten sind, 2 Jahren EbrenreclltSverlust und Stel lung unter Polizeiauistcht; Joseph wurde wegen Begünstigung zur Hehlerei zu 3 Monate», die alö verbüßt zu erachten sind, verurthciit. SchwnrgerIch t. Auch In der zweiten Verbantluna deö K. Schwurgerichtchoies bildete die Basis rer Anklage das Verbrechen des Raube S. Anklage und Vertdeibigung ist von den Herren StaatSanwalt Stein und Rechtsanwalt Fränzel vertreten. Zeichnete sich schon der wegen Straßenraubes -c. zu o Jahren Gciängniß verurtdeilte Vorgänger deö gegenwärtigen Angeklagten Friedlich Anton Junghanno aus Gruben bei Meißen durch sein nichts weniger aiS riniicbmendeS Wesen anö, io tritt in hem vorliegenden Falle icteS ivinvathischc Gciüdl für den Angcschulbigten rurch reffen Erscheinung und Verhalten zurück. Ohne Zweitel hält man den vcrschmikt drcinschauenbcn 24 Jahre alten Menschen Iür iähig, eine» alten 77jährigen uud noch dazu schwerbörigen Mann in seinem einsamen O.uarticre zur Abendzeit räuberisch zu über- iallen, wie cS dem Hausbesitzer Christ an Gerhardt am Abende des 23. Decbr. v. I. erging. AIS der Genannte gegen trei- vicrtcl Allst Ubr im Begriff war, von seinem Wohnzimmer aus kaö Bett auizusuche» und zu diesem Behrste aus den Voriaal binaustrat, stürzte er, do» einem wuchtigen Schlage getroffen, besinnungslos und blutend zu Boden und erst nach längerer Zeit kcdrte bei ihm das Bewußtsein vollständig zurück. Der Uevcr- tallcnc sab sich mit Bindfaden gebunden, vermißte auch alsbald vo» seinem Elgentdum eine goldene Uhr, ein Cigairenctui, ein Portemonnaie, sowie 5 INS <> Ml. baares Geld und beringte sich soiort »ach dem in der Nähe stalionirtcn Gendarmen Engclmann, nm Anzeige über den räuberische» Vorgang zu erstatten. Die cingclciielc» Recherchen führten kurz baraui zu rer Jnhaitirung beö Angeklagten, der sich »all'gewiesencrn.aßen schon längere Zeit in rer nächsten Umgebung bcS TbatorteS arstgchaltc» und auch Gelegenheit geiunde» kalte, sich möglichst eingehend über die cinsllstagcndcn Verhältnisse zu oricntlren. DaS Eindringen deö Thäterö in tie Bcdauiung Gcrhardt'S erioigte, wie der Augenschein lehrte, durch ei» Fenster im Parterre, vo» wel chem zunächst eine Scheide zerdrückt und hieraus von Innen aistgewirdeit war. I» dem Besitz deö Angeklagten selbst sank man nillst daö Geringste von den geraubten Gegenständen, jedoch kam bei ihm ein Bleistift und ein Nagelbobrcr zum Vorschein, von denen der entere Elgentdum G'S zu sein scheint, während der Bohrer vcrmuthllch bei den Einbruchsvorkchrungen Verwendung gesunden haben bürste. Die geraubte Ubr wurde kurz nach tcr Beraubung deö alten ManncS unter einem Straßenübergange, bei welchem ter Angcklaate unter nichtigen Vorwänden grstän- kigcrmaßcn verkehrte, arstgciundcn. Außer einer Reibe anterer Verdachtsmomente fällt auch zu Ungunsten teS zur kritischen Zeit last gänzlich mitteUos geweicneu Angeklagten in'S Gewicht, taß beileibe die Arttor cbast eines Brlcieö entschieden leugnrte, n ährend durch das sachverständige Gutachten dcS verpfl. Scbrlitcn- vergleill cro Hrn. Lcvv Gut jeder Zwellel an her Annahme, taß baS Schreiben von IungdannS geiertigt Worten sei, gehoben würbe. Die Stciatöanwaltschast gewann ani Grund ver Be weisaufnahme die volle Ucberzeugung von der Schuld des An geklagten und trat auch der Annahme mildernder Umstände entgegen, während die Vcrtheiblgnng die vorhandenen Judicien noch nicht iür ausreichenv erachtete, um das Schuldig aus- zsstprecve». und sür Verneinung ver Schuldirage platbirtt. Dem Wahripruch der Geichwornen gemäß wurde Jungbann» wegen Raubes unter der Annahme mildernder Umstänbe und In straischär>cndcr Berücksichtigung der erschweren den Momente zu 5 Jadren Gciängniß und 5 Jahren Edren- rellstöverlust vcrueihcilt. - Die zweite SllstvurgerichtSsitzuiig gegen Karl August 'Bote a»S Lehmke, zuletzt Pachter des Tbai- dadcö in Meißen, iand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt und endete mit der Vcrurtdeilung deö Angeklagten wegen Meineides zu 4 Jahren Zuchthaus und « Jahren Ehren- reclstöveriust. Anklage und Veriheidigung waren von den Herren StaatSanwalt Stein unv Rechtöanwalt Fränzel vertreten. Meteorologische Beobachtungen drr deutichen Scrworle In Hamburg am S. Jimt um 8 Ubr Morgn». cn. Kopenhagen , . Etockbolm . , Laparanda . . St. Peleciburg Mo»kau Hamburg Memel . !Lari» . . Manchen. Lctptiq . VerÜn . wir» . . glrcSIon . -n S 7b> S 8 7b7 §S 77« S"? 74« - r- 71S " '0" 7'»7 ---8 -Sä D Z NW NNO N «in». mäßig flark leichi «»«er. bedeckt bedeckt bedeckt halb bedeckt bedeckt dedeckt') heiter bedeckt wolNgch wolkig >1 dedeckt , bedeckt 7 2 «so leiler Zug UW frilch W8W ickwoch li schwach U leicht UW iciich UW schwach 7SN ' A ! UW schwach 7lb - , WUW mäßig Is Nachmittags siaikcS Gcwiitcr, Nachts Rege». 2) Abends regnerisch. 3> Bistern Regen. Nebcriicht der Witiccung. DaS DepresstoiiSeenirnm, welche? gestern i» Polen lag. ist mit wenig veränderter Tiefe in nördlicher Richtung biS nachWiSbv soct- gcichriiien. wäftrend in der gangen Umgebung, tnsbeiondcre im Weiten, der Lusldivik cugcnommen Hai. Tein cnitprcchcnd weben im nordwestliche» Dcuischiand iriich« bis itcite. in SindkSnä» iliiriniiche nordwestliche Winde. Das Weiler ist über äentral- cnropa Mbl. vorwiegend iritbc, im Viten noch stcllcnweiie rcgnertich, im Westen a»f> klärend. Im Siidcn und Oste» Deuiichlands landen ccliebiiche Niederschläge, steile!» wei'e auch Gewitter statt Tie Abttistlnng da! sich osiwärlS btS zur culstlchen Greine sorigevslanji. im dcntichcn Btnncniandc liegt die Tempeatur « dis st Grad linier der noiinalen. - Wassrrstand der Gide ,,nd Moldau am 10. Juni Bubwcls -l- 32. 'toag -j- 7i). Parknbib -j- 42, Melnlk 4- 04. Leltmcrltz -l- 38, Dresden - 50. — Wasscrwnrme drr Elbe am 10. Juni: 12 Grad L.
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