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Dresdner Nachrichten : 16.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188605166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860516
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860516
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-05
- Tag 1886-05-16
-
Monat
1886-05
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.05.1886
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tödtete, weil er mit der Frau Baronin Sin stellenloser Versicherungsagent Julot überfiel am Donnerstag Bawn Soubeyran in seinem Bureau, zwang ihn mit voraehaltener Pistole rur Au-stellung dreier Anweisungen auf je 50.000 Franken und entfloh. Seme Verhaftung gelang noch nutzt. durch die aus ii. In sieben rigkeit. we onen wird. nn^ enthob. Seme Vewaslung gelang noch Itatte». In der Umgegend von Bar« kam eS d getauchten Cholera-Nachrichten zu stürmischen S,e»en Ortschaften empör« sich da« Volk gegen die Obrigkeit, welcher (Sorglosigkeit der Choleragrsahr gegenüber vorgewonen wird. In Graoina wurde da- RathyauS mit Steinen beworfen und die wenig zahlreiche Schutzwache entwaffnet. Die aufgeregte Menge organr- sirt au- Eigenem einen starken bewaffneten Äbsperrungs-Eordon gegen die verseuchte» Gegenden. ES sind jetzt Truppenabtl,eil„ngeii am dem Marsche nach Gravina. In Corato versuchten Püoel- banden Uebersälle aus die au-Bari kommenden Eisenbabnzüge. An manchen Orten wurden die Schienen ausgerissen. Auch dorthin mutzten aus telegraphische- Ersuchen starke Militarabtheilungen ent« sendet werden. In Bari selbst organisirt die Arbeiterschaft im Ein verständnisse mit dem Magistrate einen Sicherheitsdienst. Eboleradericht. Ostum: 1 Eboleraerkrankung nnd l Todesfall. Venedig: 7 Erkrankungen und 3 Todesfälle, Ban: b Erkrankungen und 9 Todesfälle. Spanien. Der Wirbelsturm tu Madrid hat entsetzliche Zer störungen in der in der letzten Zeit von so mannigfachen Kataztro- plicn heimgesuchten Hauptstadt Spaniens angcrichlet. Weit mehr als hundert Tobte hat der Sturm zum Opfer gefordert. Ueber die llzmesten Gebäude» hat sich der Sturm mit furchtbarem Erfolge versucht. So wurde das Dack- qebälk eines Hospitals von deni Cvklon eingedrückt, und die durch- si,inenden Sparren verletzten von den kranken Insassen sechzig Perioncn. Die Fuhrwerke in den S traben waren ein Spielball des entsetzlichen Windes. Pc wurden von demselben umgeschleudert, wobei viele der Passagiere schwere Verletzungen erlitten. Von Jenen, die auf der Strotze von dem Stumie überrascht wurden, erlitten die meisten Verwundungen, und Viele wurden getödtet. Eine leicht gebaute Wäscherei wurde von dem Sturme vollständig zerstört, und fünfzig Frauen die sich in derselben befanden, unter den Trümmern begraben. Vierzehn Frauen wurden hierbei getödtet. dre andere» schwer verletzt. Auch in der Umgebung, namentlich in den Villegiaturen der Madrider, hat der Sturm zahlreiche Verheer ungen angerichtet. In der Stadt selbst bat das unglückliche Elementar-Ereigniß grötzte Aufregung hervorgerusen. in hoher Angst waren auch, wenn auch zum Glück unnöthigerweise. die Aerzte und der Hofstaat der Känigin-Regcntiu, welche, wie bekannt, stünd lich ihrer Niederkunft entgegensieht. In Madrid verhaftete die Polizei einen jungen Menschen, welcher das Jesuitenkloster in Brand zu stecken suchte. Man fand tri ibm eine Flasche Petroleum, einen Dolch und einen Revolver. Belgien. Große Aufregung ruft die in Brüssel soeben er setzte Ermordung des Sektioiischeis im Eisenbahnminmerium. Car- Iler, heivor. Derselbe wurde in seinem Bureau durch einen Re- rolverschuß getödtet. England. Ter Antrag Jenning's im Unterhaus zu Gunsten der Eimubrung von Eingangszöllen auf fremde Fabrikate behufs Herabsetzung der Zölle aus Thce. Kaffee und Cacao wurde nach Ozründiger Debatte abgelehnt. Im Lause der Berathung erklärte sich der Schatzkanzler Harcourt gegen jeden Antrag auf Einführung von Schutzzöllen und hob hervor, der Handel leide überall Noth, selbst in Deutschland, das durch die Geschicklichkeit und den Fleiß seiner Bevölkerung der mächtigste Rivale Eng- I.mds geworben sei. Die Arbeiterklassen hätte» den unschätzbaren Werth des Freihandels erkannt und wünschten dessen Aushebung nicht. Die „Times" glauben, daß das Ergebnitz der Versammlung bei Hartington das Schicksal der irischen Vorlage Gladstone's be siegele. KE liberale Abgeordnete verpflichteten sich, gegen die >?o!i,erule-BiU zu stimmen, wodurch deren Ablehnung mit einer Mehrheit von 4l Stimmen gesichert sei. London. Eine aufregende Szene spielte sich in Luraan ab. Gegen 18.OM Oraiiaisten und Protestanten hatten sich daselbst t'emmmeU. um der Beerdigung eines Oranglsten veizuwohnen. Die Behörde» verboten das Amstecken von Fahnen und das Entfalten v>':> Bannern. Die Orangistcn weigerten sich, dieses zu thuu und der Mob griff die Polizei au. Ein furchtbares Handgemenge ent stand, wodurch der Leichenzug lange ausgehalten wurde. Dle Oran- gfsten mutzten bei ihrem Durchmarsch durch katholische Distrikte be wacht werden; inan ries ihnen fortwährend unter Pfeifen und Schiefen entgegen: „Homerule I" — Am der Insel Gram suchte die Fra» eines Farmers ihr ljährigesTöchterchen dadurch umzubringen, das; sic das Kind mit dem Kopl in die Abgußröhre steckte und dessen «Sieder fest an einen Pierlcr band, damit sich das arme Wcfcn nickt rühren konnte. Hierauf ertränkte sich die unnatürliche Mutter leidst, die Nachbarn fanden noch rechtzeitig das unglückliche Kind, welches wahrscheinlich sterben mutz. — 2m Unterhaus«: feierte mall de» 85. Geburtstag des Seniors des englischen Parlaments, Ebristopher Ria-Maistel-Talbot, welcher die Grafschaft Glamorgan seit 40 Jahren vertritt. — Der letzten Parlamentssitzung, in welcher WO Peers anweflnd waren, wohnte der Prinz von Wales, der Her zog von Cambridge und Prinz Christian von Schleswig-Holstein bei. Sammtliche Botschafter waren anwesend: besonders wurde die lange Unterredung des englischen Thronerben mit dem Vertreter Rußlands und der Türkei bemerkt. Der kgl Loge gegenüber 'aßen der amerikanische Gesandte, ein indischer Prinz und der französische Kammerpräsident Floquet. Die Gräfin Königsmark, Hatzfeld und Baronin Domburg (Letztere vom Gefolge der deutschen Kronprinzessin) saßen in der Fremdenloge. Gladstone sprach zwei Stunden, mit unter klang seine Stimme säst wie Schluchzen. Am meisten wurde er von de» Irländern applaudirl. Als Gladstone gegen lO Uhr in Downingstreet ankani, wurde ihm von Küchen Studenten ein Facketzug gebracht: die Hochrufe wurden noch nach Mitternacht in den migrenzcnden Strotze» vernommen. — Der Besuch der Königin zur Eröffnung der Ausstellung in Liverpool geschah mit grotzem Pomp. Tic Stadt war arü's Reichste geschmückt, Abends aui's Feenhafteste erleuchtet^würdrg des Empfanges der Kaiserin beider a, , setzte.... Kanonen und die . fand das, der die kgl. Schiffsartillerie die Ehrenwache, in Eskadronstärke unigab die schottische Leibwache zu Pferde den Wagen der Monarchin und ge heime Agenten in Civil füllten die Zwischenräume aus. Tie Königin verlieb am Arme des General Pouionby sofort den Warte saal des Bahnhofes und die daielbst anwesenden Deputationen hatten mit ihren Adressen das Nachsehen. Am Nachmittage fuhr die Königin in der große» Staatskorosse von 8 Schimmeln gezogen, nnt Vorrelter» und Pagen am Wagenichlag nach dem Ausstellungs- gebäude. Die Ausstellung theilt das Loos aller derartigen Unter nehmungen : sie ist noch lange nicht fertig. Am Eingänge waren 5000 Schulkinder aufgeslcllt, welche beim Herannahen der Königin die Nationalhymne sangen. Sie waren sämmtlich weitz gekleidet, mit Schürzen in Fonn einer englische» Flagge. 10 junge Mädchen, die 10 Hauptkolonien Großbritanniens repräsentircnd, streiiten am Eingang Blumen; die Mayoreß überreichte im Kostüm der Bri- laiiiiia ein prachtvolles Bouquet. Nachdem der Mayor von Liver pool die Begrüßungsrede gehalten, bildete sich ein Zug in folgender Ordnung: 12 mittelalterlich gekleidete Herolde, das Ausstcuunas- koniitec, die Sekretäre und Herren Vvm Hothalt der Königin, die Stallmeister, der Lordlcutnant, der Mayor, der Magistrat, unter einem Baldachin die Königin, der Herzog von Connaught mit Prinzessin Beatrice. Prinz Battenberg mit der Mayoreß rc. Die Königin besichtigte zunächst die englische Sektion, dann die der ein geborenen Indier, Cbinesen. Aschantis und Lappländer und ging dann zur schottischen Abtlieilung über, ohne die irische eincs Blickes zu würdigen. Nachdem die Königin über die große Freitreppe durch die letten schönen Gartenanlage» gegangen, in denen 8 Fontaine» sprangen, deren Strahle» immer das Wort ,,Viktoria" bildeten, nahm sie aus einem Thronsessel aus Marmor nnt Goldverzierung und Tigerfellen belegt, von einem indischen kostbaren Thronhimmel überdeckt, Platz. Ihre Majestktt hatte inzwischen im Eloak-room ihren schwarzen Ailasmantel und die Sammetkapottc, die sie beim Umgang trug, abgelegt und präscntirle sich nun in einer Moirecrobe, deren Ra- mages mit Cchmelzperlen nachgenäbt waren und die mit Schmelz- nnd Chenillesransen besonder» reich auf der kleinen Courschlrppe verziert war. Ein Aussatz aus ichwanen Spitzen, Perlen und Strautzensedern bildete die Coiffure. Die Toilette wurde durch einen ganz mit Perlen besetzten viereckigen Fächer vervollständigt. Nach den weiteren kirchlichen und weltlichen Ceremonien sprach der Mavor der Königin die Bitte um Eröffnung der Ausstellung aus. London. Ueber die Abreise dn deutschen wird gemeldet: Der Bahnhof Llxnmg^sroß war mit Gullia und Fahnen «ich verziert und der ganze Perron mir rothem Tuch bedeckt. Vor der Auffabrtsrawpe hakt« man em Zelt iu den deut schen und englische» Farben errichtet, überragt vom Wappen der Kronprinzessin und der Köniaskrone. Der Salonwagen war mit Blumenkörbe« dekorirt, und die Lokomotive mit Fahnen und Krän en auSgeviidt kn dem festlich dekonrlyr Warteiaal hatten sich der rin, und viA Prinzessin Wale- nebst Töchtern, die Pruue'flir Holstein nebstFamili«. sowie Prinz und Pnn- inberg eingefunden. Auch sämmtlich« rng- verren nnd Damen der englischen Aristo- Kolonien waren anwesend. Im Gefolge Graf Hatzseldt mit Gemahlin und daS onal- Die königlichen Leibdroaoner bil dern Bahnhofplatz stand eine Ehrenwache icgiment mll Fahnen und Musik. welche Mehrere Damen überreichten am Koupee Nach herzlicher Verabschiedung von allen kratie und der den war der deutsche . vollständige Botschaft«! deten die ESkorte. Aul von der Kronprinzessin l passende Weisen spielte, rachtvolle Bouquets. Etlichen Verwandten stieg die Kronprinzessin, allen Anwesenden ein lautes „Farewelll" zurmend, in den Salonwagen. Das deut sche Botschasterpaar gab der hohen Iran das Geleit bis zum Port Victoria. Der Direktor der Südostellenbahn. Myles Flenton, führte persönlich den Zua. In Port Victoria bestieg die Kronprinzessin die königliche Nacht „Osborne," die sie nach Müsingen brachte. — Prinz Georg von Wales hat in Begleitung von Kapitän Stevhen- son am Boro der königlichen Nacht „Jinogene" Malta verlosten, »m in Lissabon die Königin bei der Vermählung des Herzogs von Braganza mit der Prinzessin Amelie von Orleans zu vertreten. — Der Ausstellungsbetuch der Königin und die damit verbundenen haben in ihrem ferneren Verlaus sehr von der Ungunst des ... . l sehr etters zu leiden, und alle öffentlichen Aufzüge und Veranstaltun gen im Freien mußten unter der» Schutze der Regenschirme vor- genonrmen werden. — Der 250. Jahrestag des Pereins der Pre- digerSiöhne wurde in London im Beisein des Prnizen von Wales festlich begangen. Eröffnet wurde er mit einem Gottesdienst in der St. Pauls-Kathedrale, dem der Lordmayor und dir Aldcrmen von London in vollem Ornat beiwohnten. Der Erzbischof von Canterburv hielt die Predigt. Abends war Banket, bei dem 5881 Psd. Steil, gesammelt wurden zu einem Unterstützunassonds für hilfsbedürftige Prarrerslöhne. — Gestern fanden in London drei grotze Feuersbrünste statt, bei denen auch Menschenleben zu bekla gen waren. An der einen Stelle verbrannte eine alte Frau mid ein Knabe von 18 Monaten, und II Personen wurden noch mit schweren Brandwunden bedeckt. Eine umgestürzte Petroleumlampe, die ihre» brennenden Inhalt über daS Lager der im Belt noch in der Bibel lesenden alten Frau ergoß, war die Ursache des Unglücks Das zweite Feuer an anderer Stelle in einem Gasthause brachte 5 Personen den Tod in den Flammen. Das dritte Feuer endb.. war in der Kapelle der Morley-Missivnsgezellschaft ausgebrochen; das Haiue Gebäude wurde zerstört, und der Küster verbrannte au« den Stufen des Altais. Eine Kerze war von letzterem auf den Teppich gefallen und hatte so den Brand entzündet. Rußland. Das ,,Journ. de St. Pet." bezeichnet entschieden alle Nachrichten über eme russisch - chinesische Spannung anläßlich der Grenzrcgnlirung im Ussurigebiete als unrichtig. Amerika. Die Staaten Obio, Indiana und Illinois wurden in den letzten Tagen durch molkenvrnchartige Regengüsse beimge sucht, welche unermeßlichen Schaden anrichteten. Tie Stadt Tema ist nahezu vollständig zerstört. Dort ritz der Obio olle Brücken ab und schwemmte die an den Ufern gelegenen Häuser weg. Zahl reiche Todte sind zu beklagen. In den Weststaalen wüthen seit zwei Tagen die heiligsten Wkbelstürme und richten grotze Verhee rungen an Gebäuden an. Unter den Trümmern der eingestürzten Gebäude liegen Hunderte von Personen begraben. — Der Balti more-Dampfer „Acadia" scheiterte auf seiner Fahrt von Jaina>ca während des jüngsten Wirbeliturmes mrd sämmtliche 16 Personen an Bord ertranken. Ter Agitator Johann Most wurde nach Hinterlegung emer Kaution von 1000 Doll, in Freiheit gesetzt. In einer am 23. April abgchaltcnen Versammlung des ,,Inter nationalen Schützenbundes" hatte Most eine seiner üblichen Brand reden gehalten, »r welcher er zu Mord und Blutvergießen auffor derte nnd den Arbeiten! anrierh, sich Hinterlader. Revolver und Repctirgcwehrc zu kaufen, welche für 6 bis 10 Dollars resp. für 2'/2 und 12'/2 Dollars zu haben seien. Noch billiger sei es, sich mit Knüppeln, die einen halben Fuß länger als die Polizeiknüppcl feie», zu bewaffnen u. s. w. Daraufhin hatte die Grand Juni, welche die Anklagen vorznbereiten hat und deren Verhandlungen gehen» sind, beschlossen, Most verhaften zu lassen. Kurz vorher hatte Most einen, Berichterstatter des „Herold" gegenüber den Richter Smyth verunglimpft, der einen Arbeiter, Namens Karl Willmund, wegen Aufruhrs zu 30- Jahren Gefängnitz vernrtheilt halte. „Kann irgend etwas die Freiheit dieser merkwürdigen Re publik besser kennzeichnend" sagte Most. „DK Amerikaner wollen nicht sehen und nicht hören. Es wäre zu wünschen, daß bald ein Cäsar käme, der sie an der Gurgel faßte; dann fühlten sic sich vielleicht glücklicher." Die Chieagoer Polizei will Beweise dafür erlangt haben, daß die Anarchisten den Plan hatten, eine möglichst grotze Polizeimacbt auf einen Punkt zu ziehe», um-sie vermittelst Dynamit und anderen Waffen zu vernichte». Wäre dir Absicht ge lungen, so würde man darauf zu Brandstiftung und Plünderung ge schritten sein. Nur das tapfere Verhalten der Polizei und einige wider Erwarten eingetretcne Zufälle haben den höllischen Plan ver eitelt. — Die Legislatur des Staates New-Nork hat ein Gesetz ge nehmigt, welches die New-Aorker Polizei nm 500 Mann vermehrt. — In Milwaukee sind nur noch zwei Kompagnien Miliz zur Aui- rcchterhaltung der Ordnung zurückgeblieben, das übrige Militär ist zurückgezogen. — Der Streik in den Zuckersiedereien in Brooklyn ist zu Ende, nachdem die Arbeiter »achgegeben haben. ble «inlkbte rustitute zu können., lj t z ist es wöh ifrig in daS düng ven wsky nicht irr, die so Schöues , ch mil sein wir^e. JmUebngen zeiö l zu grem ' ' kampflMg^ Hinsichtlich der Einige- auigetrischt wünschen. Herr Richelieu b, Ltisnpiclrollen mit immer gleicher Gediegenheit. " " " " r^ richm ht cholerisch^- übrigen Rol Herr Sticheln Mercutio so gleich bleckt, ist weniger v. d. Osten seinen ^ - der cnent. welches i.ck, keine Giigen-Bei steir. Sollte Herr t« man wenigstens Mn. - Herr wbe srmer viel t Zouiansbincke Polterer ma>:ch t Tone. Ter und sogar nock, ra muß maii fich m vielen sich ader sein , Ha sollte Hen arrstünmigen und det säen wiederum bestens. Ter den erffwulichWr und vollkommensten Auch Hen Kramer iMontaaue), Flai Hen Helbig (Bendolio) verdienen Ai der (»Mn an ungern hen Rollen id Her; hört zu idrung ilet) und heutigen Aus >en Gie Uhrnng ;en zum nerkemiung. B. Sruberlich. der „Lustigen West ersten Mal diePi Aber von ärtre des Keuilleto«. -sAltstädter Hoftheater. An deur Romeo des Herrn Grunertin der vorgestrigen Aufführung der Sbakesveare'ichcu Liebestragödie „Romeo und Julia" bestätigte sich oie Erfahrung, daß auch reiche künstlerische Mittel, beste Intelligenz und Bildung in gewissen Rollen unzulänglich bleiben, wenn die individuelle Jllusionsmacht fehlt, jenes rmbeschreibliche Etwas, das dem Dar steller ureigen sein muß und durch kein Studium ersetzt werden kann. Wie sollten die icblvelgerische Wonne und das tiekc Leid des glückselig unglücklichen Romeo den vom Dichter beabsichtigten Ein druck machen, wenn die holde Natürlichkeit des Wesens, die jugend- lich-aniiiuthige Weise der Rede und der Reiz des schwärmerischen Ausdrucks in den Gesichtszügen nicht bezaubern ? Es ist ein Ideal, das niemals ganz erreicht werden kann, weil die nöthigen persön lichen Eigenschaften höchst selten vorhanden sind. — Im Nonico- Kostüm nahm sich die Figur des Gastes gewiß ganz portheilhast aus, desto weniger bcbagte die den Schönheitsgesetzen widersprechende Mienenspiels, das nicht zelten zur Berz Ueberbeweglichkeit des Mienenspiels, das nicht zelten zur Verzerrung ausartete und den seelischen Schmerz mehr wie emen physischen wiederipiegelte. In mancyen anderen Rollen hätte das, was Herr Grunert m deklamatorisckcr Vollständigkeit, an theatralischer Ge wandtheit. an Wucht und Nachdruck ausbot, vielleicht durctstchlagend gewirkt, nicht für den Romeo. Gern hätte man in der Balkomzene einige IleberstÜrzung der Rede statt des sorgsam ausgeseiiten Vor trags in den Kaut genommen, wäre der Ausdruck einfacher, jugend licher, herzig klingend gewesen. Die rhetorische Kunst Kat zu selbst bewußt hervor, um erwärmen und berücken zu können. Weitmehr fesselte der Darsteller in den wildleidenschastlichen und eigentlich aktionellen Auftritten. Bei der Kampfszene mit Tvbalt packte jeder Zug, jedes Wort mit unmittelbarer Gewalt. Vorzüglich ward der verzweifelte, im Schmerz bis zur Raserei getriebene Romeo in der Zelle bei Lorenzo zur Geltung gebracht. Dennoch hiutersieß die Gejammtdarsteüung keinen lxmnonischen und wahrhaft befriedigen den Eindruck. Auf die Tauer dürfte der reichlaleittirtc Künstler an den Licbhaberrollcn kein Genüge finden, denn sein Naturell und seine schauspielerische Akticmskraft weisen ihn aus die Helden- und Charakterpartien hm. — Ein Hauptanthell deS Beifalls ist di^uial der sehr anziehenden zugekommen. Sie macht sie sich von der. , .... . . . ihre schönen Mittel kmner künstlerischer und spielt überzeugend. Vollbewußt bat sie namentlich im 4. Akte jedem Moment sein n. — Ein Pauplantyeu ves -oeizaus rzr oiesniat n und gelungenen Julia, Irl. Breier. mit Recht hatte ihren glücklichen Tag. Mehr und mehr »er zu akademischen Vortragsweise frei, verwerthct f Bei der heutiger Windsor" singt auch tze Feuton. -s Nächsten Sonnabend geht im NeustädterHoftheater ein neues dreiaktiges Lustspiel „Der Andere" von Karlweiß zum ersten Male in Szene. Die hervorragenden weiblichen Rollen be finden sich in den Händen von Frl. Tullmger ruck Frl. Liacoiw: auch Frl. Flösse! und Frl. Guüicmd wirken mit. fl Im Stesidenztheater bringen heute die Wallnerianer um ersten Male in dieser Saison das Mosest'che Lustspiel „Kake Seelen" zur Aufführung. Schon früher hat das Stück hier Zug- kraft gehabt und wird wohl auch jetzt, mit besten Kräften be'ktzi. dem Publikum wohl gefallen. fl Da durch tägliche Proben zur „Götterdämmerung" die Tliä tigkeit des Herrn Gudchus und des Frl. Mallen un lautenden R> > pertvir von jetzt ab aus das Unentbehrlichste beschränkt werden muß, eine vollständige Genczung des Herrn Riete für die nächste Zeit aber nicht zu erwarten ist und Herr Erl zugleich von Dienstag ab einen kontraktlichen Urlaub von 8 Tagen antreten wird, so hat die Ge neraldirektion des König!. Hoftbeaters zur Vermeidung von Repe» toirstörungen Herrn Kammeriängervon Witt in Schwerin — bekanntlich ein früheres Mitglied unseres Hoftheaters — zu einem mehrmaligen Gastspiel, welches derselbe am Donnerstag den 20. d. mit Georg in „Tie weiße Dame" eröffnen wird, cingeladeir. fl Eins Notiz im gestrigen Blatte über die Engagements»?» längerung des Herrn Jost beoarf, wie von maßgebender Seite uns mitgetheilt wird, insvlern emer Berichtigung, als die angezührie zukünstige Einkommensumme den mit Heim Jost wirklich vereinbar ten Gehalt bei Weitem übersteigt. Ebenso unrichtig ist die Angabe über den Heim Jost gewährten eimnonatlrchen Winterurlaub. Im Uebrigen bedürfen alle Verträge nick somit auch derartige Konlratts- verlängerungen der Allerhöchsten Genehmigung. — Wir haben dieser Richtigstellung nur hinznzusügen, daß die m der gestrigen Notiz gemachten Angaben von einer der Angelegeicheit so nabe steh.nden Seite gemacht worden waren, bei der eia Irrthnm oder Zweifel eigentlich ausgeschlossen sein mußte. fl Repertoire der Kgl. Hostheater. Altstadt. Sonn tag : Die lustigen Weiber von Windzor. Herr Sieglitz a. G. — Montag: " ' - Dienstag Donnen: . . ,. , - Das Testament des großen Kurfürsten. — Sonnabend: Der Trompeter von Säkkmgen (z. 50. Riale.) — Sonntag: Der Frei schütz. Herr v. Witt a. G. —Neustadt: Sonntag: Ter Salon tiroler. Für die Abonnenten des 2. Juni. — Dienstag: Wo ist die Frau r — Mittwoch: Maria Stuart. (Ans. 0-7 Uhr.) Herr Grunert a. l. G. — Donnerstag: Die Junggesellenstener. — Sonn abend : z. E. Ter Andere, L- in 3. A. von Karlweiß. — Sonntag: Der Andere. Für die Abonnenten des 3. Juni. fl In der Ausstellung des sächsischen Kunstvereins im Brühl'schcn Palais. Äugustusstraße (geöffnet Sonntags von 11—3, Donnerstags von 10—1, an den übrigen Wochentagen von 10—4 Uhr), sind 'emer neu ansgestellt: I, Oelgeurälve. „Bildinß des Papstes Leo XIII." von F. v. Lenbach (Wien): Studienkopf Erich Hammer (Weirnar) nka! (Berlin-; Schräder nnd Winkler (Dresden): Thierbilder von^Dahl (Dresden) nnd Mali (München): " Bildnisse v. (Plauen b. Dr.): B . (Dresden). — IU. Plastik. Bildnißbüste in Thon, mod.' von Flockemaim (Dresden). fl Heute leiert in aller Stille in engstem Kreis der berühmte Physiker und Mathematiker Geh. Rath Prof- Dr. v. Helmholz in Berlin das Fest oer silbernen Hochzeit. Die Gattin des Gelehrten. Anna v. Mohl, ist bekanntlich eine Tochter des seiner Zeit viel genannten und crtkten StaatsrechtSlehrers Robert v. Mohl, der neben Bluntschli, Zöpfl, Gewinns und Vangerow eine Zierde der Heidelberger Universität war. Längst von Heidelberg nach Berlin berufen, hat Hclncholz und seine zum Ring der Wagncwcrehrerinneir gehörende Gattin die Ehre gehabt, zu dem engeren KrecS von künstlerischen und wissenschaftlichen Nvtabilitäten, welchen Ihre k. t> Hoheit die Frau Kronprinzessin bildete, gezogen zn werden. Eine Soiree wird die Freunde des Hauses heule Abend in der solennen Amtswohnung des Jubilars vereinigen. fl Gegenüber den Beschwerden oes Frl. Lilli Lehmann, die sich in ihren Briefen nach Berlin darüber beklagte, zw sei im Berliner Howpemhanse fast immer zur Stellung einer Utilität her abgesetzt worden, veröffentlicht jetzt dieHoftheater-Jntendanz statisti sche Angaben zum Beweis des Geaeuthciles. Nach diesen bat Fr!. Lehmann nicht weniger als 75 Rollen vertreten, darunter Normo. Agathe. Rosine, Fidelio, Königin der Nachts Pauiina, Marie (Re- Die Aufzählung dieser und vieler weniger hervorragender Partien ist übrigens zugleich eine fik die Sängerin sehr erwünschte Reklame, denn dadurch wird dargethan» wie unerhört vielzellig die Künstlerin ist. fl In verschiedenen Blättern wnrde von der Auflistung der Meininger Hofkapelle Unrichtige» berichtet. Die Kapelle besteht fort mrd Niemand denkt an Auslösung. Nur einige über zählige Kräfte wurden entlassen. 7 Die Eintrittspreise zu den vom 17. bis 19. Juni stattfindendm Aufführungen des Schlesischen MusikfesteS in Görlitz ve- tragen per Tag 5 Mk. für den nummerirten Sitzplatz. 3 Mt. für einen Stehplatz. Zu den Generalproben werden Billets ü 3 Mk.. zu den Hauptproben L LNk-auSgeaeben .antzcrdenl werden Partout- billets L 20 Mk. verkauft. Bestellungen mmmt vom 1. Juni ab die Gürlitzer Buch- und Kunsthandlung vonArthur Finster (Klosterstr.) entgegen. v Di« zwei größte» Klaviermcister der Gegenwart. Liszt und Rubinstcin. fanden sich am 10. d. M. im Pariser Edenthealee zusammen, der Letztere als Vortragender, welcher zum Ruhme des Anderen Großartiges leistete, und der Erste« alö Zuhörer un Hin tergründe einer Proszeniumsloge. Es war Anton Rubinstem's wtzto« und interessantestes Konzert, in welchem er ein Resum-- «iner historischen Vorträge gab. Werke von Couprrin, Rameau, ndel, Mozart. Beethoven, Schumann, Chopin, LiSzt nick einige tücke eigener Komposition in vollendeter Weise zu Gehör brachte. Ion Liszt spielte er die ausgezeichnete» TranSlknptioncn von . »errS .Erlkönig" und Barcarol«. zuletzt den von den berühm testen Virituosen häufig vorartragenen Vak« capries. Die Häu-- fttng technischer Schwierigkeiten in diesem Brillantstücke ist jo groß, daß es nur Auserwähtte zu doller Wirkung bringen können. Rnbmstern kann eS. w« keiner seiner Rivalen. Obwohl sehr leb Hafter Beifall gezollt wurde, ließ sich der zuhörende Liszt doch nicht bewegen, sich dem Publikum zu zeigen. Dann aber, als Rnbmstem seine eigenen Kompositionen vortrug, bot sichLiözl den, Anblick des Publikums dar und spendete lebhaften Applaus. Du ^ UU2 t-ciil StMlde^ff^"mich inHinr Wohnung
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