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Dresdner Nachrichten : 27.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189912272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-12
- Tag 1899-12-27
-
Monat
1899-12
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.12.1899
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VezugSgebükr «IcrtklMrlich Mk IL0. Lurch L>« P«st »tt. 2.7S «« »iu>«hm« L,u «nkündigun^n !ür LI» nichjl« Nummrr «lolgl I„ d«r .Sa»»ts-Ich»slift«Il«, MarNnjttnd- »8 u. in L«n Ä-d,«mm>h»ufteU«n von tlmm. 8 bis 8 Ubr Sirchni. Lonntoa» »»» M-rirnftr. SS o. »—>/,> Uhr Mittag». Anzeigentarif. »i« 1 ipaUta« Grundi«ti« (ca. 8 «ilbeni , iintündig 'S PI.. acn aus Lcr Prioai- , nüuv-lgunaec s-it« tzÄle 20 Pf.: Lappilzril« „üntcrrn ««ich" (Singesanbii so Pi 8runi»«tl° für Maviaga oder nach Festtagen 20 Pi. > stir Kamille,machrichte» u. i w.i, ve(. 80 Ps. — Sutivüriiae AnsirSgs nur a«gc» voeau»be,Lhiuna. Bekegbliitter «ero mit lOPs berechnet. Kur Sttickaate eingesandtcr Lchnjistllcke keine Aerbinbltchlett Fernsprechanichiuß! »«rt I xtr. 11 »r. Nr. 2M11. st» ,Lr«»dncr Nachrichten" erscheinen täglich Morgen». LMMs» , UiwU ziit<t88. krorse» l»»gsr voo ksris uaä flrüsrsl. Ls«I»«vlL «L Tü«. Vvflivr»r»vt«» ör. AsjvstLt üv8 L6'tiifs vaa 9«oLLsa Istv88vrt«, hünrolvartrant ziln,a,k»t 2. Neujahrskarten! LmL ^ ß l^gx!ll>!l!kl' l x^i^rl 6^888 ^8!88ljkl'8tl'. 5. ß Xairrsn-bünäruelc tue Urrsvenkirrteu. ^ A L'n^tlini teu ou rmä en detail. Z Telcor.-Abress-: Nachnchtcn, Dresden. kkotoTrsvLIroLs ^ppsi'Lle t» raiairatar LasmukI llai Z Lmil ^Viinsells ^ ^Icllsvxo«. l. pkot. iLävAHl«. ^ ?l«rttn«1r. SV (Lala üamancktume-, S.LL« ^ Löallk^Ioll»an^t«>»»s>, P'aLrtL, tt«to>. im, Ueaatav. rilialan: j» lmipei,, Larlia. b e»it>l1i»re».>e, Lcosiau. Ullnallae», ki-rttmig, > Lolle»ba»L i> L. *» L.u«küdirliotrv «' SAKEkMÄSSb uicißioMW! ? LIsx: ! >U LI lH-8tlidöli* ^ ! 8««»tst Portikus s-L NivrictliLlle ^ j HVsUuve. 8 f fllllMMllilM lllnmutüsso, Icrummv, X-, vorNürntv, cccüriiwto. ' ' o. Kn' «lir Llutt- lcrirktlose Leins, Kniv- u. llüttsriit/iliasokinen, Xiiieükeelc-^ i»ll8,:Iüuvll, tue lliiitnelons.-Lntxumiunss ri. Verreirlcuuz: ets. 1'ertixt, :i>8 Lpenürlittit „nä lV>. l>. ^smjzcluiek 8KN.. lVisllensll'Stti! rL lünjnonr' Neueste Jcrilichrcib- lind Ferniprcch-Bcrichtc. Hvsnachrichte». Ehrlstfeieni, Till, '.st erkrantt, Bestattung De. Svitzner's und v. Loeben's, Gerichtsverhandl. „Die P, Malten Puppe". Muthiuastl. Witterimg: Frust. Mittwoch, 27. Dezember 188V. MkiOmtmiits zu 25 M. beginnen mit jeder Lonncrbcnd-Itummcr und müssen daher bei der Hauptgeschäftsstelle, einer der Annahmestellen, einem Austräger oder Kommissionär spätestens bis Freitag Aiittag bestellt werden. Jernschreib- und ^eruivreiü-Aertchtc vom 86. Dezember. Saint Et i en ne. In einer am Montag slaitgehabten Versammlung von 2500 Grubenarbeitern wurde eine Tagesordnung angenommen, in welcher Erlwbung der Löhne, Verminderung der Arbeitsstunden, sowie Anerkennung des BimdesausichnsscL durch die Gcictlichasten gefordert wirb. Sodann beschloß die Versamm lung, von Dienstag ab in den allgemeinen AnSstand eiiiznireten. Saint Etienne. Etwa ÄM Bergarbeiter streiken. Es herrscht Nabe. Die Gruben sind militärisch bewacht. Brüssel. Der frühere .tknegsministcr General Brassine ist auf seinem Landsitz bei Auderghem gestorben. London. Das KriegSamt veröffentlicht folgende Depesche ans Pietcrmantzlmrg Pom 2l. d. Mts.: Bei Ladpsmith fand am am 22. Dezember ein Oiciccht stait. An Offizieren wurden 5 ge lobtet, au Unteroffizieren und Mannschaften 0 getödtct, 10 ver wundet. L o n d o n. Den ..Times" zufolge hält es die Regierung nicht für wünschenswertb. weitere europäische Truppen ans Indien zu perlangen, falls nicht eine unvorhergesehene Schwierigkeit eintritt. — Eine Depesche der „Times" aus .iiapsladt vom 20. d. M. meldet, daß der lriegsgefangene Bureil-riommandant De Meillou ent- kominen ist. -- Am 10. und 20. d. MtS. sind die Stellungen der Buren bei Eolenio und am jenseitigen Tngelamer einige Stunden lang mit Lstddit-Granaten beschossen worden. Tie Buren antworteten nicht. London. „Renter's Bureau" meldet aus Kapstadt vonr 20. Dezember: Täglich mehren sich die Beweise für eine weitver breitete aufrührerische Bewegung in der kapkolviiic,- auch drei Mitglieder des Kav-ParlamentS sind darein verwickelt. Eins der selben überreichte vor 2(K> Personen feierlich einem Bureniomman- dankcn eine Fahne des Oranic-Frcistaates und sprach dabei die Hoffnung aus. der Kommandant möge sie ZN Ruhm und Sieg tragen. Bon einem anderen Kap-Parlaments-Mitglied ist bekannt, datz er sich vifen für die Buren ausgesprochen: der Svlm und die Tochrcr eines dritten sind gesehen worden wie sie die Farben dcS Oranie-FreistaateS trugen, Aehirliche Meldungen liegen gegen eine Anzahl wohlhabender Farmer der Kavkolonie vor. Konstantinovel. Ein heftiger Orkan hat im Schwarzen Meere viele Schiffsunfällc verrmacht. P i e tcrin ar i tz b u rg. Aus Ladpsmith ist mittels H elio- graphen folgende Mittlreilung hierher gestrndk worden: Die Nach richt von dem erfolglosen 'Angriff General Bullers auf Colcnso wurde hier mit Gleichmnth ausgenommen. Jedermann ist voll Zuversicht, daß der Entsatz nur aus kurze Zeit verschoben und die Garnison im Stande ist. unbegrenzte Zeit auSzuhalten. Ncw-?1ork. TaL Gastwiel Felix Schweighofer'S in New Bork bedeutet für den >küirstlcr einen glänzende» Erfolg. Die deutsche wie die englische Presse stimmen in ihrem überaus günstigen Unheil überein. New-Uork. „Rcuter'S Bureau" meldet: Durch die amerika nische Presse gehen unbestätigte Meldungen, daß unter den Feniern in verschiedenen Theilen der'Vereinigten Staaten eine orgairisirte Bewegung bestehe, die einen Einfall der Fenier in Eanada be zwecke. nur dadurch den Buren zn nützen. DaS New-Uvrkcr „Journal" will wissen, Staatssekretär Han habe dem britischen Botschafter Pnnncctotc die Versicherung gegeben, er werde stilles daran setzen, die Neutralität der Vereinigte» Staaten zu wahren. Das Blatt fügt hinzu, Panircefote habe in einem Telegramm nach London die Nothwendigkeit eines Schutzes der canadischen Grenze betont. Oertttclies unk» Sächsisches. — Unter Führung des Herrn Obermeisters Biener überreichte gestern Vormittag 10 Ubr eine Deputation der hiesige» Bäcker in n u n g Ihren Majestäten dem K vnig und der König! n im Residenzicklossc die dieSiährigen Weihnachtsstollen. Die Audienz fand in Gegenwart des Herrn Oberho sine isterS v. Malortie statt. Auf die Ansprache deS Herrn Obermeisters Biener. in welcher Vierer des zu Ende gehenden Jahrhunderts gedachte und die Hofsimng ausiprach. daß das neue Jahrhundert dem Gewerbe nach der Neu organisation des Handwerks reichen Smcn bringen möge, dankte der Monarch, indem er zugleich im Namen Ihrer Majestät der Königin seiner Freude über die Anhänglichkeit der Bäckerinnung und die alte Sitte deS StvllenübcrreichenS Ausdruck gab, sich hier bei nach dem Alter dieser Sitte, die wohl nahe an 200 Jahre zn- nickdatire, erkundigend. An der Ueberreichrmg der Stollen lein Mandel- und Rosuienstolleu von je IVa Nieter Länge und 18 Kilo Gewicht) nahmen Theil außer Herrn Obermeister Biener. die Meister Proickwitz, Tähuert, Kirsten. Roßberg, Jritzsche. Mehnert, Lorenz, und die Gesellen Burkhard, LucaS, Lehnhardt. Straß burger, Reumann. Jänkc, Luwke, Deineschek. Nach der Audienz verernrgten sich Meister und Gesellen in der Bäckerherberge zum Königsirühstück. in dessen Verlauf Herr Obermeister Biener den ersten Trinkspruch aus das KönigSpaar und daZ ganze König!. Haus ausbrachte. — Am heiligen Abend fand bei Sr. König!. Hoheit dem Prinzen Georg rm PalaiS auf der Zinzendorsstraße Familien- tasel statt, an die sich die Christbescherung reihte. Am 1. Weihnachts- Feiertage besuchten beide Majestäten den Gottesdienst in der katholischen Hoflirche. Nachmittags fand in der Billa Strehlen Aomilientasel statt mit sich anschließender Bescherung. Gestern be lachten Ihre Majestäten der Könrg und die Königin wiederum den Gottesdienst und bereiteten um 12 Uhr im Schloß hilfs bedürftigen Konfirmanden die übliche Weihnachtsbescherung. — Bon Ihren König!. Hoheiten Prinz und Prinzeß Friedrich Aug » st wurde gestern Nachmittag k Uhr im Valais am Taschen- berge 12 armen Kindern aus Dresden, Loschwitz und Wachwik eine Weihnachtsfreude bereitet. — Herr Oberarzt Dr. Nkicke in Hubertusbrirg ist zum corresvondirenden Mitglieds der Gesellschaft der italienischen 'Irrenärzte ernannt worden. , — Der Landbriefträger Klinkigt in Stolpe» erhielt das allgemeine Ehrenzeichen. — In Leipzig verstarb Herr Edmond Augustin P ommier, tz'oussiilor äu oommerco oxtsrimir <lc> ia. Lruriev. — Für die unglücklichen Pfleglinge des Stadt - Irren- u 11 d Srechcuhauics fand am heiligen Abend im großen, mir Ehristbäumcn geschmückten Bctiaale des mit 020 Kranken belegten Stadt-Irren- und Sicchenhauses eine Weihnachtsfeier statt, zu der die Pfleglinge, soweit sie nicht am Gehen behindert und geistig nicht ganz stumpf waren, erschienen waren. Außer dem Verwalter der Anstalt. Herrn Stadtrath Naschte nebst Gemahlin, fanden sich iwch eine 'Anzahl Gönner und Freunde, nrircr ihnen die Herren Stadtverordneten Gvhre, Netzsch, Schlotter. Hepmmm und Bau mann, ein. Tic Festrede hielt der Geistliche der Anstalt in herz licher Weise. Verschönt wurde diese würdige Feier durch Weih- nachtSgeiängc, auSgeführt von etwa 21 'Mitgliedern de-S Dresdner Lehrcrgcsnngvcreins unter Direktion des Herrn Lehrers Gvckritz, eines Posaunen Quartetts, besetzt durch die Herren Könrgl. Kainmer- nmsiker Geliert, Meist!. Reiner! und Zeisig, sowie durch die Vor träge des Herrn NceiiatorS Mürbe über „Der Aeilmachtsbaum" von George und ..Weihnachten im Walde" von L- Polkv in danleiiSwcrthcster Webe. Tie ganze Feier machte aus die An wesenden, insbesondere ani die Kranken, einchllich einen riefen Eindruck. Als die Kranke» auf ihre Stationen zurncklehrten, strahlten ihnen die WeihnachtSbnnme. 00 an der Zahl, cnlgcgcn, während ani langen, weißgedccktcn Tafeln für jeden der armen Kranken Gaden ansgebreitet waren. Das war eine Freude, wie mn» sie in diesen leidensvollen Räumen nicht vermutlich Von Herrn Stadtmth Rasthke, den Herren Oberärzten Hosrath Dr. Ganser und Di. Hecker und Herrn Oberinivcktvr Hofuiann geführt, stattete ein Theil der erschienenen Gäste einzelnen Stationen einen Besuch ab und überzeugten sich von der freudigen Bewegung, die diese Weihnachtsfeier bei den armen rmgiücklichen Krauten hcrvor- gcmfcn hatte und die ihren Höhepuntt in der Kinderstation erreichte. — In altherkömmlicher Weise versammelten sich auch dieses Jahr wieder am heiligen Abend Nachmittags ! Ubr die Insassen der König!. Blindenanstalt zur frohen Wcihnachtsbcsthemng um den brennenden Tannenbarnn. Der Feierlichkeit, die a»r jeden Theilnehmer einen tiefen, läuternden Eindruck macht, wohnte eine größere Anzahl Gönner und Freunde der Ansialc bei. 'Nach ein leitendem Orgclspiel und Choralgcsang. sowie dem Vorträge zweier vom Musitlehrer der Blinden Herrn Kammersänger Glömme am Flügel begleiteten gemischten Einste hielt Herr Oberinspektor Vermeil, der derzeitige Leiter der Anstalt, eine von religiösem Geiste durchwehte Ansprache, in welcher er die Herzen seiner Zuhörer aus die hohe Bedeutung deS Ehristicstes richte und zu Glaube», Zuversicht und Tauibarkeit mahnte. Darauf sangen die Blinden einige weitere Ehörc, die dem Zuhörer wiederholt die Wahrnehmung ausdräugten. daß der Gelang der Blinden einen ilugemein seeleuvollen, tief zn Herzen gehenden Ausdruck hat. Zwischen dieie Chöre war der Vortrag der biblischen Weihnachts- geschichte seitens des Zöglings Richard Böhme eingelegt. Nach dem schließlich der weihevolle Gesang des Liedes „Stille Nacht" verklungen war, nahmen die Zöglinge die auf langen Tafeln aus- gebrcitetcn reichlichen Geschenke entgegen und in srüchen Jubcl- rustn fand die Freude ihren Ausdruck. — Irr dem in der Oberlvßiiitz belegen«! München F i edler- hanie fand am Freitag Abend eine Ehriiibeschcrnng statt, bei welcher Herr Pastor Hiiigst-Radcbenl die Andachrsprcdigt hielt. Außer den Pfleglingen dieser Austalr nahmen die des Angm'tcu- bauses an der Feier Theil. zu der auch Herr D>. Hesse und Fra» aus Radebenl erschienen waren. Mit den nützlichen Kleidungs stücken wurde den Empsüugem eine große Freude bereitet, wie die Worte des Sprechers der Pfleglinge bewiesen, der insbesondere dem Leiter der Feier. Herrn Impcttor Frener. sowie den freund lichen Spendern der Mittet. Herrn Geh. Rath Tr. Fiedler und Tr. Heue-Radebenl. den herzlichsten Dank darbrachie. — Im H 0 h e»tha > li a u > e zVersomaiistait siir alte Frauen) wurde am Sonnabend Abend 0 Ubr eine Ehriitieier veranitallet, bei der Herr Archidicckönus Waner die Festanwractre bstli. Ge hoben wurde die Feier durch eine gefühlvolle Deklamation, durch stimmungsvolle Tvvpclaiiattettgeiänge und ein Duett. Allgemeiner Ehvralgesang leitest die Festlichkeit ei» und „Stille Nacht, heilige Nacht" beschloß die erhebende Feier, die durch die Anwesenheit des Dezernenten der Anstalt. Herrn Skadtraths Haebler nebst Gattin, und deS Jnspicientcn, Herrn Prrv. Lehmann, sowie einiger Gönner ausgezeichnet war. Nach der Feier wurde den Versorgte» von Gönnern der Anstalt gespendeter Stollen und Kaffee gereicht. — Rege Anthcilnahme wird die Meldung hervörrnstn. daß Frl. Therese M alten ernstIich e r t r ä 11 k t ist. Fräulein '.Rallen fühlte sich schon in der tektstattgehablen Ausführung der „Königin von Saba", heute vor acht Tagen, sehr kraut, wollte indessen nicht absagen, mir im letzten Moment nicht den Sviclplan zu stören. Nachdem sie alsdann am 22. d. Mts.. Nachmittags, den armen Kindern von Zschieren und Kl. Zichachwitz, wie alljähr lich, in ihrem Heim noch beschert batte, obwohl sic sich kaum »och anfrccht erhalten konnte, musste sie sich zn Bette legen. Die sosvrr konsuitirten Aerzte konstatirtcn eine schwere Lungen- und Rippenfell entzündung. Gestern hielt sich das Fieber immer noch aus einer Höhe von 40 Grad: der Geiammtzustand war apathisch. Möge der Verlauf der Krankheit ein denkbar günstiger sein und der ver ehrten Künstlerin bald volle Genesung bringen, — Auf dcnr inneren Neustädten Friedhöfe fand gestern Nach mittag die Bestattung der rrdiichen Hülle des unerwartet aus dem Leben geschiedenen Herrn Dr. med. Karl Gustav Adolf Spitzner statt. Zahlreiche Leidtragende aus allen Kreisen der Bevölkerung, insbewirdere aus der Aerztewclt, denr Richterstande, aus Offiziers- und Handelskrcisen. hatten sich in der weihevoll ge schmückten Parentatlonslialle eingefunden. Die ernste Feier wurde ern- gelcitet mit dem vom Schulzc'sche» Jriedhofscbor gesungenen Liede: „Nach einer Prüfung kurzer Tage". Hierauf hielt Herr Pastor emcr. L. Sülze die Trauerrede und schilderte den Verewigten als einen Mann, der zurückgezogen gelebt und nicht daö Verlangen ge tragen habe, etwas zu bedeuten. Es gelte von ihm das Wort: Zvre Guten wirken durch Das, wa-S sie sind, und nicht blvs durch Das. was sie thun". Der Verschiedene habe sich in seinem Berufe unausgelekt von hohen sittlichen Anschauungen leiten lassen, er sei ein Freund der Armen so recht von Gottes Gnaden gewesen. In sinnigen Wendungen verwob dann der Herr Redner den Trost an die Angehörigen mit der frohen WeihnachtSbolschaft. Im Namen deS Kircbenvorstandcs der DreikönigSkirchen-Gemeinde rief hierauf Herr Pastor Dr. Schmidt den« Verstorbenen, der so viele Iah« drei«, Körverschast ferne Kräfte gewidmet habe, einen dankerfüllten ruß nach und widmete ihm, obgleich er sich jeden rbeten habe, die Blume treue» Gedenkens. Unter Klängen des Fried!,osSchorS wurde nunmehr der Sarg nach der Gruft getragen, wo nach Gebet und SegensWruch die große Trauergcmeindc mit drei Händen voll Erde Abschied nahm vor dem Verewigten. Unter den wenigen Blumengrüßen, die den Sarg bedeckten, bemerkte man eine mit Schleife in den Stadt sarbcn gezierte Fücherpalme. gewidmet vom Körnermuiemn. das in dein Besitzthnm des Verstorbenen bekanntlich sein Heim ge sunden bat. — Am Sonniag Vormittag 11 Uhr erfolgte auf dem Trini tntisfriedhvfe die Beerdigung des am 20. ds. M. verstorbenen Präsidenten des König!. Landgerichts Zwickau. Herrn Georg v. L oe den, Kontthnr vv- In der Parentationshalle, in welcher der Sarg, umgeben von reichstem Palmen- und Blumenschmuck ausgebahct war, hatte sich eine zahlreiche Trauewersammlung von Vertretern des InlistenstandeS, sowie höheren Militärs, an der Spitze der Elfteren Se. Erst, der Herr Justizminister Dr. Schnrig. eingesrinden. Den Trost der Kirche spendete Herr Konsisrvrialratb Superintendent Benz ans Grund dcS Schristwvrtes: „Siehe, um Trost war mir sehr bange", der ein treues Lebens- und Ebarakter- bila des Verblichenen, eines treuen Dieners seines Königs und des Vaterlandes entrollte. Eingeleitct und beendet wurde die Feier lichtest in der Parentationsbaltc durch den weihevollen Geiaria des Fnedhofchorcs: „Herzlich lieb habe ich dich, 0 Herr!" Nachdem sich der Kondukt unter Assistenz von Mannschaften der städtischen Beerdigungsanstalt und dem Voririkt von Paradeureu formirt hatte, setzte sich der Zug unter den Klängen des von der Kapelle dcS Jäger-Bataillons Nr. 12 geioiclten Chopin'schen Trauermarsches nach der letzten Ruhestätte in Bewegung. Ivo Gebet und Segen, Gesang des Friedbofchores und das von der Kapelle gespielte Lied: „Wie sie so saust ruh'n" die ernste Feier beendeten. — Morgen Abend 7 Uhr findet die letzte diesjährige Stadt- verordn e t cnii tz u n g statt. — Wie erwartet werden konnte, gestaltete sich der Verkehr cim Wcihnachts!, eiligenabeud auf allen hiesigen Bahn-i Höfen zn einem außerordentlich starken. Wesentlich günstigen Einfluß hatte ans den Verkehr der Umstand, daß in diesem Jahre der heilige Abend aus einen Sonntag fiel und in Folge dessen die! Bevölkerung ans der Provinz noch mancherlei Einkäufe kurz vor dein Feite in der Stadt bewirken tonnte. Aber auch Viele, die durch ibren Berus nicht gebunden waren, waren diesmal in die Möglichkeit versetzt, schon am heiligen Abend die Reise zu ihren Lieben mitteten und den Christabend bei diesen zubringeu zu können. 'Neben weitgehendster Verstärkung aller fahrplanmäßigen Züge waren auf den hier emmündcnden Bahnlinien noch 50 Parallclziige nvthwendig, um den namentlich in den Nach mittags- und 'Abendstunden besonders umfangreichen Verkehr be wältigen zu können. Von diesen Sonderzügen entfielen auf die bekanntlich zn Festzeite» verkehrsreichste Linie Dresden—Chemnitz— Neichcnbach i. V- allein 20 Züge, dann kam die Linie Leipzig— Tvveln—Dresden mit 12 Sonberzugen, hierauf die Linie Dresden- Bautzen—Görlitz mit N Sonderzügen. weiter die Linie Leipzig— Riesa—Dresden mit 7 und zuletzt die Linie Dresden—Pirna- Schandau mit 0 Sonderzügen. Naturgemäß geht es bei einem derartig starken Verkehr nicht ohne Zugverwätungen ab. jedoch hak sich derselbe im Großen und Ganzen glatt abgewickett. Reck« fühlbar machten sich im internationalen Schnellzngsverkehr die in Folge von Schneeverwehungen eingcttelenen Störungen: mem fach mußte» sowohl in Hoi. als auch in Görlitz und Bödenbach die iächnichen Schnellzüge abgelassen werden, ohne das Eintreffen der Amchlußziige abwarten zn tonnen. Die direkten Reifende!! fanden in diemn Fällen Weiterbeförderung entweder mit Nack, zügcn oder mit fahrplanmäßigen Zügen, allerdings verzögerte sich das Eintteiscn am Neoeziel immerhin um geraume Aeic. — lieber das K r a 11 l cnv eri ich erun gswc i en in Drei den vom Jahre 1808 wird berichtet: Unter 'Aufsicht dcS Rathe - standen Ile, den gesetzlichen Anforderungen entsprechende Kassen in s-2?" S' -» s » 1 S-8',^ Ä-Zlt!« L.» i L ent sprachen. Die Oriskrankeirkassc hatte am Schlüsse von 1808 70,280 Mitglieder mit 21.279 Erkranknngsfällen. 509,005 Kraul beitstageii und 025 Cterbesüllen. die Bctriedskrankenkassen hatten bei 18.M4 Mitgliedern 7472 Erlrankungssällc, 117,471 Kran! heitstage und 120 Todesfälle, die JnnungSkrankenkassen hatten bei 10.218 Mitglieder» 2006 Erkrankungställe, 60.571 Krankentage und 71 Sterbefälle: die eingeschriebenen Hilfskassen endlich bei 10,510 Mitgliedern 5554 Erkrankungssälle. 00,571 Krankheitstagc und 2tt> Sterbefälle. Diese viererlei .Kassen batten eine Gestimmt einnabme von 2,582,407 Mk. und eine Geiammtausgabc von 2.272.554 Mk.. wovon aus die Ortskrankenkasse allein 2.259.8! > Mark Einnahme und 2,105.00! Mk. Ausgabe kommen. Sie hatten ein Vermögen von 222,209 Mk-, wovon aus die Ortskrankculassc 127,429 Mk. kommen. — In einem stattlichen Bande von 480 Druckseiten liegt jetzt die Festschrift des 50jäbrigen Bestehens des Stadtkranke n- h a nscs zu Dresden-Friedrichstadt vor. Der dickleibige Hochguarr band, von! Rache der Stadt Dresden herausgegeben, ist vornehm arisgestatlet. enthält zahlreiche in den Text gedruckte Illustrationen, sowie Tafeln mit Abbildungen. Das Buch zerfällt in zwei Haupt theile: Der erste Theil enthält geschichtliche und verwaltnngs statistische Aufsätze, die einen Ueberblick über die Entwickelung und über die heutigen Einrichtungen der Anstalt geben, während der zweite Tbeil medizinpch-dvgmatische Beiträge sowohl der an der Anstalt thätigen Oberärzte und Aerzte. wie auch von solchen Männern der Wissenschaft enthält, die ehemals am Stadtkranken hanie gewirkt und gelernt haben. Die Gescumntredaktion de. wertbv ollen Werkes lag in den Händen des Herrn Stadtratb Häblcr. während der zweite (wissenschaftliche) Dbeil von den Herren Geh. Rath Dr. Fiedler und Meduinalrath Schmorl bearbeite: worden ist. Erschienen ist die Festschrift, die ein dauerndes An denken an den JubilüumStag bildet» im Berlage von Wilh. vaensch. Dresden. — Vor einiger Zeit hatte sich der Verband reisender Kaufleute Deutschlands an den preußischen Minister der öffentlichen Arbeiten sowie auch an das sächsische Finanzministerium mit der Bitte gewendet, es möchte die Einführung einer Frachtermäßig ung für die Beförderung von Must« rk 0 ffer » erwogen werden. Schon t» früheren Eingaben hatte dieser Verband Fahrpreis ermäßigungen für reisend« Kaufleute und die Einführung von Kilometer- oder Markcnhesten. wie sie in Baden bestehen, erbeten Inzwischen war die Leipziger Handelskammer ersucht worben, diese »gaben zu befürwort«, ste hat ab« in ihr« letzt« Sitzung be- Geiuche nicht stattzugeben. Zwar ist >
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