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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.11.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261119025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926111902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926111902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-19
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
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Nr. 544 Sette r 1us«a»g. de» das Dilemma nehnl«» köinrte. in Europa weit nehr als ehemals hinsichtlich DeutschlanöS, schon deShnlb, »eU hie Türket aeo-raphi ch weit Vesser liegt als Deutschland, all» »wischen Okzident und Orient gewählt werden soll, und viele Voraussetzungen zu einer Abkehr von Europa erfüllt. Für Genf ivar Deutschland eine Lebensnvtwendlgkett, der man durfte geruhsam zuwarten, weil Deutschland nach er in tzienf herrschenden Ansicht gar nicht entrinnen konnte. Iber Deutschland war kein Schlüssel zu irgend etwas. Die Türkei hingegen ist der Schlüssel ,, gnnz vorder» allen »nd daritder hinan», om Eintritt der Dürkei hängt e» ab iwobet mit einer «änz. ichen Westortenticrung gerechnet wird), ob sich der Völker, niid gegen Osten entwickle und dEtt die -s>errscin>ft Uder -ttese unendlichen, bedeutungsvollen Gebiet« dem Westen oer» bleib«. Eine astatisch« vvlkerdnndSgrünbnng mühte die enropLische Solidarität znr größten Anstrengnng z«sa«m«n» rufe«, lagt man sich, und also den Völkerbund alS solchen starken: «s kann deshalb für thn — alS Institution ver- nanden, welche -t« Gemeinschaft darstrllt — keine wesentliche Gefahr bestellen, abgesehen von derjenigen, sich auf Europa m wesentlichen beschränken zu müssen. Anders stellt sich das Bild natürlich tür die einzelnen, den Völkerbund bildenden Hauptmächte. Die türkische Frage besitzt ihre eminente Wichtigkeit also in erster Linie indirekt für den Völkerbund. — .Dreine, Nachrichten" — Für ihn bektzmmt da» Prsvtem t> »««g a»f Rußland kein anderes Gesicht. «W» slt, «»»land stell di» «tkkei den «ltzffel zur ttl««ttttch»» Welt n«tz d«»t« z»» Einslnß ans >ße« dar: wird er Ruhland wtcht autzgelieferi, dahingegen dem Genfer Völkerbünde, dann erscheint auch Rußland retf zu einer Nevtdierung sein«, Haltvna blnsichUtch Genfs. S» yt wohl stark möglich, bah ma« auch, »te seinerzeit t« Beztenuna auf Deutschland, die l^genüderftrllinrgen über- treibt und schemaMiert, denn auch für di« Dürkei dürfte da» Problem nicht s» schroff bestehen, wir dt, Genf«, Betrach. tuugsweis« »laudt, Indessen hat sie sicherlich wett mehr v«. recht tgnng. wetl der Gegensatz der Völlerbnichsmächs« M Rußland im offenbarsten und akutesten Stadium eben in vorderasie» »um klusdruck kommt. Durch den Eintritt der Dürkei in den Völkerbund oder durch Anlehnung an etnen eventuell zmn Gegenvölkerbund anSzngestaltende« astatischen Block nnler Führung Rußlands kann der Genfer Völkerbund von seiner Stellung als Weltareopaa entweder herabsteigen oder sich daraus noch fester einrlchten. Die» ist aber — in der Weife, wie sich da« Prodlem stellt — nicht die Oauptsacix. sondern nur eine sekundär« Folge. Sens ist auch hier die Draperie: weder der eigentliche Nutznleßer im günstigen noch der Hanplgeschädlgtr im ungünstigen Auögange. ' Arettag. IS. November 1SL« Oerlliches «nt Sächsisches. Psychstlochaischoa y»rschuag»i«Ntt«l für Venster» Signungs Prüfungen. D«r Interessenverband - Deutscher Kraftfahrer dal in Leipzig rin Psychotechntsche« FvrschnnaGlnstItut für Senker- Eignungsprüfungen errichtet, das diese, Dag, in Unwtsenheil von Vertretern der Behörden, der Universität und der Inter- rssterten verdändc seiner Bestimmung übergeben worden ist. Da» Institut, da» da» etnztgr dieser Art tn Deutschland lsl und seine Iorschungen und versuche tn enger Zusammenarbeit mit der Universität anstellen wirb, bezweckt. dt« Notwendig, kett darzutun. bet Erteilung de» Führerscheins psycho- technisch» Prüfungen obligatorisch etnzu. führe«. Di« brennenden Fragen der Psychotrchnik werden tn dem Institut durch die täglichen Erfahrungen zu lösen ver. lucht, vor allem werden sich di» Beobachtungen auf di« »er- schiedenen Lebensalter erstrecken, auch auf dt« Ermüdung-, erichelnungen bet kürzerer oder längerer Iabrtättgkelt. Der Gehörsinn und das Augenmaß werden geprüft, ebenso die dauernde H«rndlu»gSbere>tschaft des Fahrer». Gchreckreiz und Ausdauer werden eingehend durch besonder« Apparate fest, gestellt. Die Auswertung dieser versuche bürste sich sehr bald tm Verkehr bemerkbar machen. Riesiger Kolelbranö in Mürren. Verbreitung -es Feuers durch den Föhn l Basel, Ist. November. In dem Schweizer Luftkurort! Mürren im Berner Oberland brach gestern abend nach > Uhr Grobs euer ans. das sich infolge deS heftige» söhn» .rtigen Sturmes rasch anSdehntc. Kurz nach >0 Uhr standen bereit» dag Hotel »Edelweib*, da» Grand Hotel des Alpes" und der Basar „Armstnrtz" in Hellen Flammen. Auch der Hoch, ivald wurde an verschiedenen Stelle» von den Flammen cr- arissen. Lauterbrunn, von wo eine Drahtseilbahn nach Mürren iührt. blieb dis jetzt verschont. Das Grobkener hat daS Hotel Edelwetb. die Pension Ilpina mit dem Bazar Armslutz. daS Grand Hotel >es Alpes, sowie den alten Seil des Palace Hotels ollstSndig eti«gräschert. Ferner wurden drei WkrtschaltS- aebäude nnd ein qrober Teil des Hochwaldes zwischen Mürren nnd Lanterbrunn ein Rand der Flammen. Der Waldbrand wurde erst dnrch den heute früh einsetzenden Ziegen zum Er löschen gebracht. Ei» Glück war cS. dab die Hotels zurzeit geschlossen sind. Bon der Inneneinrichtung konnte nichts gerettet werden. Die aus den umliegenden Gemeinden erschienen Fener- ivebren musiten sich darauf beschränken, den Bahnhof und die anderen Hotels vor einem Ueberivringen der Flammen zn schlitzen. Der angericbtetc Sachschaden ist arob. Die Ursache de» Brandes ist »och unbekannt. Mürren lieat 1050 Meter hoch ans einer Bergterrasie über dem Üauterbrunntal. ES ist dnrch seine glänzende Aussicht ans daS InngfraumaMv nnd die umliegenden Glvfel deS Berner Hochlandes berühmt und einer der ältesten Luftkurorte der Schweiz. Sämtliche Hotels von Mürren fassen zusammen rund IVM Betten Vesahungssoldaken als Eisenbahnattenläker. <D«r» yunkspru».» Ludwigshasen. Ist. Nvv. Die RelchSbahndtrektton Lud- wigShgfen teilt mit: Gestern abend gegen 8 Uhr entdeckte ein Vahnbediensteter kurz vor der Durchsatz»« eines Personen» znge» bei einem Begiibergang zwischen Maximilian»«« nnd Wörth eine qncr Uber daS Gleis gelegte starke Bohle. Das Hindernis wurde beseitigt, jedoch bald daraus »o» «enem ans dem Gleis vorgcfnnden. Als Däter wurden zwei fraazSstsche Soldaten feftgestellt, die, von der französische« Behörde verhastct, bereits ein Geständnis abgelegt haben. Uedersall auf PoMIugzeu-e. Madrid. 17. Nov. Wie halbamtlich mttgeietlt wird, scheint es sich zu bestätigen, dab in der Nähe von Kap vosador sin der spanischen Besitzung Rio de Oro) zwei dort zur Not- landung gezwungene Postftngzeng« überfallen worden sind. Der Flugzeugführer Henry und der Mechaniker Plntado wurden getötet und der Flugzeugführer Gourd verletzt. Die spanischen Behörden haben sofort Maßnahmen getroffen, um die Freilaflung de» letzteren herbelzuftihren. lWTV.) Privake Aklienqesellschafken ln Ruhlan-. Borschläge des staatlichen PlananoschusscS. Warschau, I». November, lieber die Wirtschaftspolitik SowietrußlandS bringt die ..Ekonom. Sbisn" beachtenswerte Ausführungen. Da»rach sieht sich die Sowjetregterung infolge deS Mangels an staatlichem Kapital gezwungen, ihre Politik gegenüber dem Privatkapital zu ändern. DaS Präsiidium deö staatlichen PlanansschnsseS hat sich mit der Frage der Orga nisation von privaten Aktiengesellschaften besaht und beschlossen, solche Gründungen grundsätzlich autzuhctsic». »nd »ivar ohne Beteiligung des Staates. Die Gründungen sollen zngelassen werden für die Produktion von Ware«, die im Verhältnis zu der Nachfrage von der staatlichen und ge nossenschaftlichen Industrie in unzureichendem Maste oder überhaupt nicht produziert werden. Auch wird die Gründung von private» Aktiengesellschaften zur Hebung des SianwesenS als wünschenswert erachtet. Als unerwünscht erscheinen da gegen Gründungen zum Ankauf von Rohstoffe», und daS Präsidium des Planausschnsses schlägt vor. solche Gesell- ichaften nur versuchsweise in denienige» Gebieten zn grün den. die von den staatlichen nnd genossemchafilichen AnkansS- organen nicht genügend erfastt werden. Auhcrdem beantragt der Ausschust die Gründung von örtlichen privaten Aktien- geselli'äxtftc» anSschließlich für de» Kleinhandel und den be schränkten Grostl>ani>el versuchsweise zuznlassen. Die russische staatltä>e Industricverwallung ermangelt wie gesagt deS Karitals. Die Versorgung der nach wie vor im ganzen durchaus unrentablen Staatsindnstrie mit den erfor derlichen Betriebsmitteln erfolgte bisher ans Kosten der Tscherwonetz-Währung, deren Parität bisher nur künstlich und nur für den Verkehr mit den Staatsbehörden aufrecht erhalten wur^e. Set« die Dscherrvonetz-Währung praktisch entwertet, ist die staatliche Industrie in Sowjctrustland für das Ausland nicht kreditfähig, mrd so entschlieht mau sich wieder, den Weg zur Privatwirtschaft einzuschlagen. Zwischenfall auf der Insel Aalqmno». Laudon. 18. November. Wle der Athener Berichterstatter der „Mvrning Post* meldet, drangen tn Kalrimno» sDode- kancSi italienische Lolbaten bet Durchführung einer polizeilichen Aktion auch tn das Haus eines Griechen rin, denen Frau Engländerin ist. und zerrissen Bil. der de» Königs und der Königin von Eng land. sW. T. B.) Amerikanische Inkervenlion in Nicaragua. Drohungen au di« mexikanische Regierung. Washington, 19. No». Wie der amtlich« amerikanische Funksprnch meldet» hat die Regierung Schritte unternommen, um zeitweilig das Protektorat über Nikaragua zn übernehmen. Damit ist di« amerikanisch« Regierung dem Wunsche der Regierung von Nikaragua »achgekommen. Die amerikanische Regierung wird energische diplomatische Bor, stcllnngcn bei der mexikanischen Regier«»« so wohl wegen Nikaragua, al» auch wegen der sremdenseindlichen mexikanischen Oel« und Landcogcsetzgebnng erheben. sT-U.) Lleimrelf« der Fsvnigt« von NumSule«. Nenyork, 1«. Nov. Nach einer Meldung der „Affoeiatod- Preß" aus LoutSvtlle, wird Königin Mari« von Rumänien heute abend von dort abretsen und sich direkt nach Nenyork begeben, von wo sie mit dem ersten fälligen Dampfer die Heimreise antretert wird. —* Kirchenmusik in Pesterwitz. In brr Kirche von Pefter- Witz fand eine geistliche Mnflkaufführung statt unter Mit- Wirkung bekannter Künstler nnd des freiwilligen Kirchen- chorr» zu St. JakobuS, geleitet von Ernst Thiele daselbst. Professor H Fährmanns (Dresden) prächtiges vrgelspßl erfüllte den Welten, schönen Kirchenraum und die Gemüter mit andachtsvoller Stimmung, die einen Höhepunkt sand so- wohl in der »Fantasie »nd Fuge über Bach" al» auch ln dem vorzüglichen Zusammrnlplel im ,Fvv vorum", bel dem Konzert,»elfter E. Gmetndl sBtollneello) und Harten, vtrtuosi» Maria S »e n z - G m e i nd l, Dresden, hervor, ragend mitwtrkten. Konzertsüngertn M. Schmledc-le. KesielSdorf sSopran). erfreute gletcherwetse mit ihren Tar- bietungen. Dies empsunde» und z» Herzen dringend war ihr «Ich möchte heim". Alle» tn allem eine woblgrlungene Ans- führung und eine dankbare, befriedigte Zuhörerschaft. —* Der Stand der Maul» «nd Klauenseuche. Nach dem amtlichen Beriidt« des LandeSgcsundheitsamtes über den Stand von Dterieuchen tn Sachsen Ist die Maul- und Klauenseuche am 15. November in 251 Gemeinden und.°>7ll Gehöften sestgestellt worden, gegen A>0 Gemeinden und 133 Ge hüsten am vl. Oktober 1V2S. —* Di« Firma I. Barg«» Söhne. Postplah. hat ihre ver- kaufSräumr durch Htnzunahme de» angrenzenden Hauses, in dem früher die Fleischerei von Trauer betrieben wurde, wesentlich erweitert und erneuert. Im Laufe der Zett waren die bisherigen Räume doch etwa» zu schmal und unzulänglt» geworden. Nunmehr ist aber ein Kaufhaus entstanden, da» allen nenzettltchrn Anforderungen an «inen groben OdeschäftS- betrieb entsprechen dürste. Dt« erweiterten Räume, die morsen. Sonnabend. 0 Uhr vormittag» eröffnet werden sollen, erstrecken sich zusammenhängend von der Wtlöbrusfer Straße dt« zur Groben Vrüdergasse. Sie gewährleisten dem Kunden- kreis« de» seit langen Jahren tn Dresden und wett darüber htnau» beliebten Hause» eine gute Ueberstcht tn den einzelnen Abteilungen und etnen bequemen Einkauf. Wenn man de» Hauptelngang an der Wilsdruffer Straft« benutzt, der von der Ecke de» Grundstück» jetzt mehr nach der Richtung Alt markt zu tn dt« Mitte der jetzigen Gesamtsront verlegt wor den ist. so kommt man zunächst tn die Papterwarenabtetlung. Daran schlichen sich an die LederwarenaRetlung. die Abtei lung für harte Kurzwaren, die WIrtschastSabtetlung und schlich, ltch die Bureaumvvclabtetlung an der Großen vrüdergasse. Im ersten Obergeschoh befindet sich die Gpielwarenabtetlumg und di« Abteilung fllr Kletnmöbel, tn den folgenden Etage» bl» zum sechsten Geschoh und dem Boden die aroften Laaer der Firma, ln denen vor der Weihnachtszeit vesonber» die Spielwaren etnen sehr graften Raum beanspruchen. Sö ist ferner beabsichtigt, da» alt«, tm Mittelpunkte de» Grund stückes gelegene Treppenhaus zu besetttgrn und dort eine» großen schönen Lichthof anzulegen, der der Gesamtanlage weiter zum Vorteil grretchen wirb In etwa viereinhalb Monaten ist der Bau einschließlich des Abbruches beS alten Gebäude» fertiggestellt worben. Dg» bedeutet ein, beachtliche technische Leistung, zumal sich schwierig« Abstützungen not- wendig machten Nur mit Hilf« von Nachtschichten ist eö möglich gewesen, so schnell vorwärts zu kommen. Der Er weiterungsbau ist ein Werk brr hiesigen Architektenstrim Lossow L Kühn«. AuSführenbe Baumeister waren Ge brüder Fichtner und Richard Fülle. — Da» Kaufhaus I. Bargou Söhne besteht derett» nahezu sechs Jahr zehnte und ist seinerzeit non dem Vater und Großvater der jetzigen Inhaber in der Neustadt gegründet worden, bi- es nach der Altstadt verlegt wurde, wo es sich zunächst tn de» späteren RestaurationSräumen de» Hotel» Herold. Ecke Große Brlidcrgasie und Svphicnstraße. befand. neuen, von vier Hornisten der »Dresdner Phil harmonie" begleiteten Chören befremdet«, so darf doch iw allgemeinen der Versuch, allen öden Ltebertafeleirn au» dew Wege zu gehen, al« recht gut geglückt bezeichnet werden. Für den lauten Beifall der Hörerschaft konnte der aus Vien berbei- geeilte Komponist wiederholt banken. Neue AuSdruckSweilen deS Männrrgesang» erstrebt auch der Ungar Erwin Lendvai in seinen lebenfall» uraufgesührten) füns Bearbeitungen von Volksliedern. Ohne weiteres wird man ihm eine außerordent liche Formgewandthcit und eine geistvolle Art der Themen- vcrschlingiing zusprechen müssen. Wo bleibt aber bei soviel Satzkunst da» Wesentliche des Volksliedes die schlichte volkötümlichkett. die Sprache des Herzens? Wieviel Kopf arbeit steckt in der Lenbvaischen Fällung von „Heimweh", von „Der Treulose" oder „Da» Mühlrad" <„Jn einem kühlen Gr»ndr")I Wo aber lediglich Kops »nd verstand reden, gehen Herz und Gemüt zumeist leer au». Durch den Gegensatz der weit schlichteren, stilgemäßercn sünf BolkSllcdbearbcitungcn von A. v. Othegraven, bte das Speisebccher- Quartett des „Dresdner OrphciiS" ganz wundervoll lang, kam das vielfach Gekünstelte bei Lendvai den Hörern wohl noch deutlicher z»m Bewußtsein, als eS sonst geschehen wäre. Auch Heinrich Kaspar Schmtd. von dem der „Orpheus" die schon früher höchst beifällig ausgcnommencn fünf „Lieder eines Dorfpoetcn" sang, trifft de» volkstümlichen Ton dieser schlichten, sinnigen und minnlgen Dorspoeste viel sicherer als Lendvai und verfällt trotzdem nirgends in Gemeinplätze. Wle die Dünger des „OrphciiS" die hochgelürmten klanglichen nnd acsgngltchen Schwierigkeiten i» den Chören von Meyer- Frcnncr und Lcndval meisterte», war einfach bcwiindcriinaS- würdig. Weniger geschulte Chöre nnd ein weniger bc- gcisternngSsähigcr. vvrwärtStrcibenbcr Dirigent als Sieg ln »nd Wittig würden a» solchen Aufgaben, bte »och weit liber den instrumental empfundenen Männerchvrstil Hcgars htnauSgehen, kläglich scheitern. Diese Heldenhaftigkeit der Orphekde» und ihre» Führers wurde auch tm gntgestillten Saale herzlichst anerkannt. —6t. s* 1. Lindner-Konzert. Im Konzertsaale des Zoolvgilchcn Gartens gab Edwin Ltnbner das erste Konzert von de» zehn Beranstaltiingen. die für diesen Winter am gleiche» Orte linier Mitwirkung hervorragender Solisten mit dem FeicreiS - und Rundfunk-Orchester geplant sind Als Kapellmeister steht Lindner in guter Erinnerung. Er Kat uns Dresdner» lo manches Schöne in sorgfältiger Ausmachinig ge geben. A» einleitender Stelle stand Schumann» D-Moll- Ltnsonie. IcncS improvisatorillb gehaltene Werk, da« als ..Sltisonistlsche Phantasie für große» Orchester" gedacht war. Die Wiederkehr führender Gedanken i» den verschiedene» Kunst und Wissenschaft. s* Wochenspielplan der Dresdner Staatstheater vom 21 dis 2N. November. Opernhaus: Sonntag <21.). außer Anrecht: „Margarete" i? bi« nach ll Uhri. Montag. An- rcchtSreihc F: „Orpheus und Eurndike" s^-8 bis nach 1-1N1. Dienstag, Nnrechtsreihe -V: „Tie Macht deS Schicksals" l? bis »ach IM. Mittwoch, für den Verein „Dresdner Volksbühne" «kein öffenllichcr Kartenverkaufs: .Die Hochzeit des Figaro" >7 vis nach lOs. Donnerstag, Anrechlsreihe X: ..Sizilianische Bauernehre". „Bajazzo" i7 bis gegen lM. Freitag: 2. Sin- foniekonzert. Reihe ft <^-8 fthr>: vormittags ft-l2: Lefsentliche Hauptprobe. Sonnabend, außer Anrecht, zum ersten Male tdeutfche Uraulsührnngl: „Ton Pistacchio" sAnfang l-48). Sonntag (28.), außer Anrecht: „Turandot" l^8 bis nach ^ll). Montag, Anrechlsreihe ft: ..Der Troubadour" l^-8 bis lll). — Schauspielhaus: Sonntag s2l », außer Anrecht: „Das Grabmal des »»bekannten Soldaten" s!<8 bis nach 10). Mon tag. Anrechlsreihe F: „Die Jungfrau von Orleans" <!^8 bis nach ^-11). Dienstag. Anrechlsreihe F: „Die lote Tante" (^8 bis 10). Mittwoch Anrechtsrclhe -V: „Rose Bernd" ssl8 bis »ach 10s. Donnerstag, außer Anrecht lreichsdcntsche Ur aufführung): „Volponc" sAnfang s-8s. Freitag, Anrechlsreihe „Die Iungsran von Orleans" l^8 bis nach ^11). Sonn abend. Anrechlsreihe V: „Roie Bernd" s!-8 bi» nach lsi». Sonntag s28.), vormittags !^12 Uhr: 1. Morgenfeier, Bach lEnde nach 1 Uhr>. Abends ^8 Uhr, außer Anrecht: „Volpone". Montag. Anrechtsrcihe ft: „Die tote Tante" l'^8 bis IM. 's* Mitteilungen der Sächsischen StcxttStheatcr. Opern haus: Sonnabend, de» 20. November, außer Anrecht, LvrtzingS „Zar »nd Z i m m e r in a n n" mit Plaschke, Teß- iner, Ermvld. Grete Nikiscb. Biissel. Dworskn. Puttlitz. Musika lische Leitung: Siriegler: Spielleitung: Staegeman». Anfang 7 Uhr. Sonntag, den 21. November, anßer Anrecht. „Margarete" von Gonnod mit Meta Teinemener in der Titelrolle. Hirzel. Lchocpilin. Elsriede Haberkvrn. Burg. -Helene Jung. Bullet. Puttlitz. Im Bacchanale: Susanne DvmboiS. -Hilde Brnmvs und Tanzgrnvve. Musikalische Lei tung: Strtegler: Spielleitung: Toller. Ansang 7 Uhr. S ch a n > p i e l h a » S : S v n n-t a g . den 21. November, außer Anrecht „D a ö G r a b in a l d c ö n » b e k a n n t e » Sol dat e »" von Paul Raniial mit Stciuböck. Kotteukamp und Ienun Schasier. Splelleftung: Joses Gielen. Aukana ss8 Uhr. s* Lplelplan de» tllbert-Tßeatrrs vom Ll. bi» IN. November. Sonntag: ..Ta» Kätliche» von »eilbronn". Moniag und Tienslag: «elchlossene BorlteNung. Miiiwoch: „Leitensprünge". To»n«r»taa: „Kulte. Krvnvrinzefsi» von Preußen". Freiiag: Gcschlviienc Vor . Sonntag <M.> nachm.: „Das „Flach»mann al» Erzieher". steNun«. tzonnabent: „Seitenipeange Käthchen von velldronn", abends: Montag: „Der Igel". s* »plelpl«, der K««»dl« vom Ti. bl» It>. November. Montag bi» Konnabent allabendlich: Gastspiel vermin« Körner: „Fedora". Lonntag s28.) vorm.: Tanzgastsplel Eltlabetb Grube-Harald Kreutz- berg: nachm.: „Ter Marlen Eden": abend»: Gastspiel Henntne Körner: „Fedora". Montag: „Fedora". s* Dpielplan de» Restde»,-Theater« vom ?1. bi» SO. November. Sonntag iLI.i nachm.: „Schnociveijich«n »nd Rosenrot", abends: „Alt-Heidelberg". Montag und Dienstag: „Ich Hab Dich lieb". Mitt woch nachm.: „Schncewcisjchen und Rosenrot", abends: „Ich bab Dich lieb". Donnerstag und Freitag: .^sch Hab Dich lieb". Sonn abend und Sonntag, nachm.: „Schn«emel»ch«n und Rosenrot", abend»: „Tie beiden Nachtigallen". Montag: „Die beiden Nachtigallen". s* Spielplan des tkentral-TbeaterS vom 22. bi» 2». November. Allabendlich Gastspiel des Iean-Gllbert-Lnsemblr«: „Die keusche Susanne". s* Ludwig Fle-ner rezitiert am Totensonntag „Enoch Ardrn". begleitet von Tr. Arthur Chly, lm Logenhaus, Ostra-Allec tö. s* Bergakademie Freiberg. An» Ankah des RektvratrwechselS wurde die Srnennung der Herren Generaldirektor Tr. I»r. Büren, Berlin, und Hüttendlrektor Ttpl.-Jng. Ltppmann, Grüdttz bei Riesa, zu Ehrendoktoren der Bergakadcmi« bekannt- gegeben. s* Ehernbinl» „Don Pistacchio, der dreifach Berlodte" in der textlichen Neubearbeitung von Sans Tcßmer, die In kurzem an der Dresdner StaatSoper zur Uraufführung kommt, wurde vom Verlage der Universal-Tdltton ln Wien erworben. Den KlavieranSzrig bes Werke» besorgt« Ernst MeperolberSleben. 's* Dresdner Orphen». Da» gestrige Herbstkonzert lm Gewerbehnii» wnr — wenn muri von der Begleitung einiger Chöre durch ein Horngnartett nbsehen will — ein reiner ki-esppells-Nbend ohne fremde Mitwirkung. Dle Orphe'iden haben in der Tat das Zeug dazu, einen Abend lang aus eigener Kraft heran» ihr Publikum zn fesseln. Nicht zum geringsten Teil lag diesmal das Bannende schon im Pro gramm. Acht Urausstihrimgcn und mehrere Erstdarbietniigen sorgten sür aiißcrgcwühnlichcS Interesse. Am Anfang der Vorträge standen vier neue Chöre von Dr. Meyer- Frenner sVien). Wuchtig und gewaltig, in eisernen Rhythmen dahinschreitcnd. stimmt der erste, „Die Arbeiter", etnen Hymnus auf die wcrteschafsende Arbeit an. Schon hier zeigt sich das Streben de» Komponisten, dem Männergesang durch originelle, kühne Harinvnlewenbnnacn. aber auch durch ein a»f llnegrcr Stimmführung brrnhcnoes Tongewebe neue Wege zu weisen. Achnllchc Wahrnehmungen konnte man auch bei de» folgende» »rausgesührten beide» Chören „Ans dem Lee" »nd »Im Wald, tm Hellen Sonnenschein", machen, während die Volksliedbearbeltmig des alten „ReiterltedeS" smit dem Refrain vom Lterben) mit vollem Recht aus der artige NencrnngSvcrsnche verzichtete. Wen» auch vieles tn den
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