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Dresdner Nachrichten : 30.08.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188208305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820830
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820830
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-08
- Tag 1882-08-30
-
Monat
1882-08
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.08.1882
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vrvsÄvll 188L. «c ^ ... „ ^ - » piar! id Vl-t, Kumm. >0 Aufl,» 37O00 ) tztU d«,»A»,°d««>ri,kI<»>U»r«,« uilcu»«« «,»> fl» »tr «»arll« utcht »crdl»dlt». N»non-r» M> un» netzme» »nr Pie« " Tageblatt für Politik, Unterhaltung,Gtschästsverkelir. Lör/enbericht,Fremdrnliste. 6snvvss-8tivlt8rvivn liölvra ru nlleemsia kmoricrumt. bMißntva krvisoa tliuckm»«» L ÄilM, Svlfll«««-Str»««« Air. 17, m 86stoll1tt)vr clvm Lvllixt. Selitonso. WS-iN kvi8«-^rM«1: k»v6r«IttelLolsi'», Ikelttviuttt I»en, Nttl8v»>ev«88u1re8, Hel8e»>Vt»8vI»rttNeu, D»m«tt1aniUen, i'Iultlrlom« u, lourlttleutguck« », M1«ietlo» LL»,eI»en, U»mvu- ^wlilin^elKttelien, IkvlkvNuxidv» ot.o. ^u»tütuliClio iNustrirto I^roi«Ijijton vvräsit z;mUrt ub^o^olion ui»ä nkvk üliuwürttt ftuueo vor^unäL. ^ IVilnllrutkornti. 211). u. rjvplrlvn^ti. tt nur 1'vntptntr. L7. F»krx»ux. u..,«r»1« »erd«« «ari„Nr«»e> «» «»chm. » Uhl »nienimiu«, V»nn>ai» dt» v!ttt«i«»N UHr. I, ireuliadt nur an «»»entagen: ar »loft.rza«« Rr. d bl«»t«<>M.»U^ — Die etn!»alli»e Peliuetl« kostcl I» Psg«. Siu»el<ucd« »a «PIg«. Eine AaranUe Me da» »ächil'. tägige Srlcheinen der Iulernl» wild nicht gegeben. Vusivauig« Annoncen« Lnltrbge donundcloiiuiru Pc,Ionen tnieiiren wie nur gegen Prtnumer»»»», Lntllneig durch oinetminle» oder Voinnnjadlung. Ach, «Üben lolie, >d Vtg- Inseral« iür die Montag», I»«««r «de, noch einem gcill«O »t« Vettioetl« M «. Z I.. klmenllorfs, 8 LüludiläUitUtir Ä LtSKvr fviu8lvr üol28eIivi1ir>vrtrlrvv s ul ItlIÄ»r«1»rt»I»«ii>»x »II«r /flrt Viv8ü«n, Vtvtort^8tru88v >'r. 25. L«tu«r ui»»I^»ooIir«I»«,r 22 I^?iOII8l!Ä889 22 WRlIL iLMltllbS. Äer AI»r8»»r«tI»«i»8tP,»A»v.) Hesse 22 ^Illnoii8trrl886 22 <L«rItv «Ivr Alt»r8»r«;ll,«ii>etr»88k.t IlebsrrieliörLtoK'ö. VvLto, 8vliäs ?rei8v. «r. ALS. Wittening vom 29. Aua.: Barometer nach OScar Busolt. WaNstrastc 19 (Nl»d?. 7 1l.) 7ü1 MtU.. seit gestern 7 Mill. gefallen. Tl>crmvmctrvgr. .nach 9tcailmiir: Tcmp. 1.1VW.. niedr. Tcmp. S* W.. Iivchste Temp. 14* W. L'Lcst-^ii d Nec.rn. Ausflchlen für dm 30. August: West ausfrischmd, meist trübe, Niederschläge, etwas war»»'». Mittwoch. 30. Anglist. « itotc^. «« ! >^»>and diesseits der Alpen den Katholiken feindlich gesinnt wäre, PVNNsM». ! tzgh Jemand den 1'oufttöx >nuxim»8 hasse. Nur ist das ein sonder- Herr von Schlözer ist plötzlich ein vielbesprochener Man» ge- barcS Bild — eine Religion unter einem ausländischen politisch worden. Es hatte, wie man sich vielleicht erinnert, dieser unser strebenden Papst-Fürsten, die so viel Herzeleid, Gewissenszwang und deutscher Gesandte in Rom. seinen sechswöchentlichen Sommerurlaub, Streit hcrbeisührt, anstatt zu segnen und still Gutes zu thun. in Deutschland zugebracht. Wohl waren schon zu Beginn desselben! Vom Kriegsschauplatz kommen fast nur unbrauchbare Depeschen, Gerüchte aufgetaucht, Schlözer sei von Rom im Unmuth abgereist. ^ die nian ohne Randglossen nicht abdrucken mag. Ein armirter «eil seine versöhnende Thätigkeit beim heiligen Stuhle ohne jeden Train — heisst es d. d. 27. aus Alexandrien habe die cguptische lftsolg geblieben; seine Fericnreise maskire nur eine Niederlage. Position bei King-Osman verlassen und sei 300 Meter vorgedru»gen Aon Berlin auS ging v. Schlözer sofort nach Varzin, und bei der! u. s. w. Das dürste wohl englische Position heissen sollen und zebotenen Diücretion, mit der die unsäglich schwierigen Erörterungen beträfe eine Recognoscirungssahrt der Engländer mit ihrem gc- ^cr römisch-katholischen Dinge behandelt werden müssen, erfuhr panzerten Bahnzng. Tab Arabi einen solchen besähe, ist bisher Niemand, was zwischen Bismarck und v. Schlözer verhandelt wor-'nicht bekannt. Tics Gefecht und jene weit östlich, nächst Jsmailia, ze», so sehr namentlich die jüdische Presse mit bekannter Fixigkeit! sind nur aus englischer Quelle gemeldet. Wie stets, sollen die ,ur Hand war, allerlei zu „transvirircn". Da kam, ein Schlag aus ^ Egyptcr in seiger Flucht Alles im Stiche gelassen haben — ob's icilercin Himmel, das Proklam des Fürstbischofs Herzog gegen die i aber wahr ist, muh sich erst zeigen. Wahr scheint dagegen, dass Mischehen und das Geplänkel der ultramontancn Blätter gegen die Arabi Kasr - el - Dowar und Abukir zu behaupten entschlossen ist. acholisch-protestantische Trauung einer hohen Aristokratin in Sachsen. - Ebenso soll Ghcmir (befestigt, Port-Daid beherrschend) erheblich von >)at diese Sachlage eine Wendung herbcigcführt? Fast scheint cs,! Arabi's Truppen verstärkt worden sein, so dah die Briten mit .msere Annahme, der vornehmste protestantische Fürst der Christen-1 einiger Sorge an ihre Stellung in Said (Nordende des Kanals) an denken. Ein Gerücht der „Agcncc Havas", Kairo sei am 20. von > der englischen Avantgarde besetzt worden, erwähnen wir nur der ! Kuriosität halber. Wäre Wolselcr» numerisch stärker als er cs ist, i so liehe sich trotz der groben Terrain- und klimatischen Schwierig- ! leiten ein rascherer Ersolg begreifen, denn zwischen den englischen ! und eguptischen Truppen kann betreffs ihrer Tisciplin und Taktik ! kaum rin Vergleich gezogen werden. Aber Wolselei, hat den Feind ci,I,-n wrack nack lanae lrkl.ast mit ilm, ,»,k dara.„l,i„ mär? ^ und das Land unterichätzt. Bevor er bei Segassigh die cguptische .cm n. ,pra« noch lange ebbasl mit chm. und daraushm wäre von geschlagen hat, und bevor er nicht mit Kasr- irchlojcr, auf direkte Willensauherung des Kagers, nochmals zu xl-Dowar und Abukir — beides stark besetzte Fortifikalioncn im Aisiiiarck nach Varzin gefahren. Mag cs voreilig und unpassend Nordwestcn — abgerechnet bat, wäre eine Besetzung von Kairo von ml, der deutsche Kaiser, werde die seiner Konfession angclhacnc Leninglimpsung persönlich nicht dulden, bestätige sich. v. Schlözer .st nochmals »ach Varzin gefahren. Vorher hatte er !i»c, wie es schien, Abschieds-Audienz bei dem Kaiser, der ihn zur kasel zog und fast ausschließlich mit ihm convcrsirte. Nach der Difcl begleitete v. Schlözer den Kaiser zur Bahn, und hier lieh licscr seinen Gesandten nochmals in den Kaiser!. Salonwagen bc- ,cin. in diese Wendungen mit Vermutbungen und Wünschen ein- .»greisen, eines ist doch immerhin gestattet: die Uebcrzcugung, sehr zwciselliastem Werth. Wolsclcy spricht von 11,000 Mann, die er in Egypten vcrsüglich habe. Was von Indien im Anmarsch, zählt noch nicht mit. und die Hitze drcimin seine Kombattanten ecr Kaiser kann als Herr des paritätische», d. h. bcz. des beiden sgr'^^rnd. Mit i t',OM Mann den Kanal bebaupten und beschützen, 1,rislli1:cn Konseisionrn gleichgestellten Reiches, die Erschwcrnih und ^ Kairo besetzen und auf den Ausbruch Arabi's bei Segassigh und ^ic Herabsetzung der Mischehen nicht dulden. Rom hat den Bogen ^ Kasr-cl-Townr gcsaht bleiben 77, das ist auch für den strammsten .u straff gespannt, das protestantisch-christliche Gewissen des Mo- Lssc7 uu'^ stlildclta den Ara- igrchcn protestirt gegen die Ilcbergriffe der römischen Klerisei, welche lange nicht so gcfabrdrohend, wie den Engländern. Im Süden äc deutsche katholische Geistlichkeit, vom Bischof bis zum Mehner,«ist der Kriegsschauplatz, zu Gunsten Arabi's, durch die ms politischen Motiven beherrscht und mißbraucht. Rom soll segnen! deckt. Wie will der englische Kommaiidcur mit UM« Mann - statt dessen will Rom herrschen. Unter diesen Gesichtspunkten' Truppe»., und unter eincr saL durchweg feindlichen Bevölkerung. ... und unter einer .. . t - - cni-.-c- ^ ein Terrain non 30 deutschen Meilen Breite und 2') Meilen Tiefe, zcwumt die neuerliche schwierige Moston v. Schlözer s nach Rom^aS von der Statur und durch Bcscstigungcn geschützt ist, bezwingen .>ie schwerwiegendste Bedeutung. Dah die am heiligen Stuhle nieder- i „Verkaufen kann inan des Bären Aelt erst, wenn ma» den Bären .„legende Antwort Deutschlands auf die ultramontancn Jnvektiven! >mt todt zur Stell'". Arabi wich offenbar auS Klugheit bis jetzt einer offenen Fcldichlacht aus; nicht gciehen hat ilm Woliclcy bis jetzt. Und dabei immer SiegcSberichte und die lächerliche Occu pationsnachricht aus Kairo ^ .licht zu zahm ausfalle, dafür bürgt des Kanzlers Bismarck Charakter. Ob die neuen Verhandlungen, mit Rom zum Frieden zu ge langen, mehr Aussicht haben, als die seitherigen, hangt von der Neuigkeit der deutschen Regierung ab und von der vernünftigen NkNkstk TeltftrlNNMt Utk „Dresdner Nachr." vom 29. Aug. staltung der katholischen Rcichsbürgcr. Seit zwei Jahren stocken Berlin. Ter zum Nachfolger des zurückgctretcnen Prinzen Ule Fortschritte mit Rom. Nur Nachgiebigkeit und größere und! August von Württemberg als Coiiimandcur des Garderorpo dcstg- ileiiicre Zugeständnisse hatte Deutschland für die Kurie in Nom -!Kavaleriegcncral Grat Brandenburg II., welcher die morgige . -A. c-1. ,12 z. I ^ ^ ^ t grofre Parade auf dem Tempelhofer »elde commandlren follte, anbeugiam und schroff wurde alles erwiedcrt und das Märchen von > ivurde heute beim Exerzieren der Gardekavaleric vom Pferde gc- ae» bedrückten Katholiken linddcm„gefangenen"Papst in allcnVariantcn morsen und erlitt eine schmerzhafte Sclmcnzerreihung in der Wissentlich weiter verbreitet. Auch die deutsche unabhängige Presse, linken Hüfte. aie den Werth konservativer Institutionen wohl beherzigt, wünschte Der nculiche Be>uch Wmdthvrst s ,n Braumchmcig ...m ,c-., . cv c I,sikfft >u>t iicr braunlchwcigilchen Crbsolgcsrage «m Ziltannncnhange. oa^ Ende des Kulturkampfes, wünschte Versöhnung mit Rom, selbst. Der französische ConseilvräseS Duclerc hat in Betreff der Be- .»iter Darbringung von Opfern. Jetzt freilich hat dieser Wunsch cndigiing der letzten nntidentschcil Skandale in Paris dem deutschen sei» Ende gefunden. Weder verständige katholische Organe, und Botichnttcr FürstenHohenlobc die bündigsten Zustchcrui,gen ertheilt. «obl keine protestantische Zeitung, wird den Fehdehandschuh über- .. ^ nope I. ie Pforte richtete eine Note an Kon- k',.-.. ^ ? diuroti-Z beziiglich einer Grenzverletzung und der Besetzung von ^.frivolen Behauptung ins Land geschleudert wurde, ^aralidertzcnd durch eine griechische Abtdeilung, was gestern ein Mischehen seien keme christlichen Eben, die Kinder derselben nicht Gefecht zwischen den türkischen und griechischen Truppen hcibciführte. .Iiclich anzuerkcnnen. Wäre der Landtag oder Reichstag in Berlin Sieben Türken, darunter zwei Offiziere, sind todt. Die griechischen oersainmclt, so würde sich's bald zeigen, wie viele Mitglieder dcS Truppen erlitten erhebliche Verluste und wurden durch Nnghil sscutrums noch blind für Rom stimmen, wenn Nom die Ehre dcrj Port'S^d Die Truppen Arabi's griffen gestern Abend die deutschen Protestanten, die auch die Ehre des Kaisers ist, mit Zützen ^ englischen Positionen bei Gasfassin an, wurden indesien zurück- tritt. Aber auch um den Preis aller Centrums-Stimnien kann, geschlagen und verloren viele Mannschaften und elf Geschütze. Die Aismarck jetzt nicht schweigen und dulden, wenn er die Macht und i Nlniin. , oaS Ansehen des Staates nicht der Zerstörung prcisgebcn will. ^ der Verkehr hatte nicht die gestrige Lebhaftigkeit. Im Vordergründe Die Papststellung deS römischen Bischofs wird von den Katho- ^ des Verkehrs standen Banken, von denen sich die leitenden Papiere liken °IS eine direkte Weisung Christi „tu es Mrus ote." verehrt, wesentlich hoher stellten Crcditaktie» schlossen 7 M., Diskonto- willen absehend) so «st doch eines Thatsache: die succession bc- rück. Angeblich ist die August-Einnahme von Maricnburgern un befriedigend. Oesterr. Bahnen hatten meist Avancen. Franzose» schlossen aber trotz günstiger Mchreinnalmio nur 10-- Mt. höher. Elbetbal gewannen dagegen 0, Lombaideu 2'2 Alk. Bergwerke und Industrien meist höher. Inländische Fonds still, srcmdc be lebter, »nuicntlich Türken und Italiener. HrniiNurt a. M., 2». Änaust, Slbend«. Urcdit 27l>/„ Staatdbah» US7>/,. vom- bardcn eocr Loosc—. Lcll. EilbcnciUc —. Papicirentc - . ÄaltUcr 27t'/,. Oeitcrr. SWIdrcme —. «»/^ Niig.GowrcuIc —. 77cr Rnffci, —. 50cr Riiliei, —. S.Ol tcntanIcthe —. Ncucltc Uiiaar. Notdantclhe --. ». drtcntanlcil/e . N»> «arisch« Pav'crrcnt« —. Tikronto . EM'ter S2-/,. Riilii«. Var>», 2«. August. sLchiub.i R«ule 82,70. Aiilcidc li:>,82. Jlaltencr 8S S0. Stoatibahn 7SS.7L. Lombarden »2.7.SS. do. Prtoritätcn 280,00. Egyptcr 2U>. stcit. ginnt nachweislich erst Mit dem zweiten Jahrhundert. Die drei ersten Primate, zwischen dem heiligen PctruS und Clemens I., schwanken in der Nonienclatur, und so ist die Ausfnssiing wohl nicht unstatthaft, daß das Primat de« römischen Bischöfe« eine Folge von Tiusällen, nicht ober eine direkte Anordnung Christi gewesen ist. Die römische war die erste und lange die einzige abendländische christliche Kirchengcmcinde, und durch Weisheit, Edelsinn und Aus dauer haben viele der Päpste den Giund der Papstmacht erst ail- niälig gelegt. So lange das römische Reich ein Weltreich, war die Ocstrrr. «oibreutc sa Stellung des römischen Bischofs nicht leicht anfechtbar. Später ' ^ kan, die Macht der Gewohnheit hinzu, die Stellung der Päpste über I Lokales u«d Sächsisches, die Grenzen Roms hinaus zu befestigen und zu erweitern. Ob aber ^ ^ 7- Montag Abend fand eine Versammlung der Obmänner aller die neue Weltordnung, das Auftauchen großer moderner Kultur« Kr"ne.Korporatione>chc. statt, welche bei den vonSciten derStadtSr. MM«,», m», .«>-«»,.«»,-»,««- d.. L' Lm Wd"^ Angeblich konnte der Papst auch mcht „ohne weltftche Macht" Tagc^ (Donnerstag den 14. Scptbr. Nachmittaas und Montag den cxistiren: nun, der Erfolg zeigt, dah er in Italien die Einbuße der )8. Svtbr. Abends) dürste folgendes noch nicht bekannt sein: Am politischen Macht recht gut überdauert hat. Der Pavst, als Ober« E^"Balmhof wird eine Ehrenpfostc gebaut -,», und über i.. 11»: t «k i» Bnmncn am Eingänge der Konigsbrückcrstraße eme amplu- haupt der Katholiken, könnte auch rn Deutschland pDlitlsch bc« theatralisch angelegte Tnbüne für 3000 Kinder; am Albertplatz «in schnitten werden; man würde, horten die politischen Kampfe und der Rät»: der katholischen Kirche) werden zwei Tribünen, eme für Feindseligkeiten erst auf, mehr von den Segnungen der christkatho- die städtischen Kollegien, die andere für Damen, errichtet; der tischen Religion bemerken, die doch, wie die evangelische, den Grund. eine Ehrenvforte geschmückt^ die Auauslus- jatz des Erlösers befolgen soll. Liebet Eure Feinde, tyuet Gutes deutschen Sangerfeste alsgemeiue Bemmwerung erregte. Die Haie Denen, di« Euch hassrn. Und r« ist zudem gar nicht wahr, dah wird ununterbrochen von d»r Ankunstöhalle deS schlesischen Bghnhofrs leider imttclst Hader und Eimer die Frcm- Fußbodcn notbdürstig zu säubern. Doch, an (nach dem Leipziger Bahnhose zu) über den^ganzen Festwcg dis an's grüne Thor am Kgl. Schloß gebildet. «0 z. B. haben die Turnvereine dieBesctzung derBrückc übernommen; das Polytechnikum, die Kunstakademie, Kunstgcwerbeschulc :e. sichen auf den« Schlohplatze, dicJnnungcurc. und dicAläimcrgesangvereiue ausderHauptallce. Alle theilnehmendeu Korporationen und in 10 Gruppen eingethcilt, deren jede ein Musilchor hat. Tie Ovation am 18. Abends begmnt in dem Moment, wo Se. Mas. der Kaiser die Excdra des Theaters betritt mit dem von allen Mannergesangvereinen Dresdens (an 50) vorgetragenen Liede „Wie könnt' ich Dein vergessen!" komp. von Ferdinand Adam lin den vierziger Jahren beliebter Musiklehrer in Dresden, starb als Kantor in Lecsnig); hierauf eriolat die Ansprache des Herrn Stadtverordneten-Vorsteber Hofrath Ackermann. DaS ausgcbrachte Hoch wird durch Lichtcffcttc an und auf der Elbe, sowie auft dem Tbcaterplatze verherrlicht, während vom Allgemeinen Musikvereinc der „Kaisermalsch", komp. von Drache, exetutirt wird. Hieraus sormirt sich der Festzug uutcr Vorantritt von Musikchörcn und geht durch die Sophicnstraße über die Wilsbruffcrstraß^ nach dem Alkmnrkt und umschrcitct dort in Snmmetric mit den vier Seiten desselben ein großes Viereck. Mit dem von den Musikchören intonirten allgemeinen Gesänge der „Wacht am Rhein" findet die festliche Veranstaltung ihren Abschluß. — Fericnreisebriefe. Täuscht das hastige Nach- und Durcheinander von Eisenbahn« und Damvftchifffahrt, Naturschwel gerei und Musccnal'lauseu, das man RciscverguUgungSstrapazen nennen sollte, nicht mein Gedächtnis«, so schrieb icN die letzten Zeilen im Keller von Christeusen in Kopenhagen, Vimmclskaftet. Man findet dieses Etabliffenient zivar weder im Bädccker, noch im Meyer, aber man thul mitunter gut, den Leitsternen dieser Reisebücher zu entsagen und da einzukcbrcn, wo ein solider Durst zum Rasten mahnt und der liebe Gott gerade einen Arm hcrausstreckt. Das ge dachte Etablissement, ungesähr dein Stnle von Kögel u. Außcndorf in Dresden entsprechend, kann ich getrost allen Besuchern Kopen hagens empfehle». Mich führte die Nordlandssahrt nach viertägi gem Verweilen in der dänischen Hauptstadt weiter dem Kattegat und Norwegen zu. Wiederholt hatte ich im Tborwaldsen Museum Stunden der Weihe genossen, die selbst durch die gräuliche Unsau- berkeit, die dort herrscht, nicht beeinträchtigt werden konnte. Es muß in der Tbat aufsallen, daß auf den Gnvsabgüsscn unsterblicher Meisterwerke singerdicker Schmutz lagert und baß mitten in den Besuchsstunden Scheuerweiher den vertreiben, um den . „ . . wie schon gesagt, das Thorwaldscn-Museum entzückt trotz seiner Verwahrlosung jeden Wanderer. Nicht auf diesen Siedepunkt des Enthusiasmus vermag den Laien ein Besuch der nordischen Altcr- tbümer zu bringen, so sehr sie imponircn. Ilm diese Feuersteine, Bronzen und Schcrbel zu würdigen, wie stc's gewiß verdienen, muß man in Sachsen mindestens sorben-wcndischer llrnengrabcr gewesen sein. Der Tampftvagcn führte mich daher nordwärts dem Schlosse Friedrichsburg zu. Dieses kostbare Königsschloß ist 18/59 abgebrannt. Damals banste darin, zum Acrgernis; des ganzen Däncnvolkes, der König Friedrich VII. mit seiner Mnitrcssc, der Putzmacherin Ras- musicn, die er bekanntlich zur Gräfin Danncr erhoben hatte. (Fürsten pflegen, wenn ilir Auge mit Wohlgefallen aus einer Lan- dcstochter niederer Herkunst ruht, den soliden BUrgerstand dadurch zu ehren, daß sic das betreffende Wesen adeln.) Die obroniguo seiinchrlouko Kopenhagens berichtet unzählige Anekdoten von dein Lotterleben des 7. Friedrich init seiner geadelten Putzmacherin auf jenem Schlosse. Eine der trübseligsten Geschichten bildet die Ein äscherung dieses herrlichen KönigssibcS infolge gräulictzcr liederlicher Wirthschast. Unersetzliche Schütze gingen dabei zu Grunde; das dänische Volk hat aber generös mittlerweile das Schloß. von dem nur die Mauern stehen geblieben waren, herrlich wieder ausgcbaut und mit Gemälden, Portraits, alten Möbeln und anderem Haus- rathe kostbar ansgcstattet, so daß cs jetzt als National-Museum ein bcrrlichcs Jmvel der Insel Seeland ivcit über die Lande glänzt, bis an das blaue Meer. Unwillkürlich tritt dem Besucher aus Sachsen der Vergleich mit der restaurirten Albrcchlsburg vor die Seele. Ich bedaure, sagen zu müssen, daß der Vergleich nicht allent halben zu Gunsten der Künstler aussällt, welche das sächsische Stnnnmchloß in neuem Glanze erstehen lassen sollten. Was nament lich in der Frcderitüborg so stimmungsvoll wirft, daö ist die Malerei. Während in der Albrechtsburg, abgesehen von den trefflichen Land schaften und historischen Gemälden, durch schwere, überladene Muster nicht selten der Charakter der himmclanstrebcndcn Säulen gewalt sam niedergezogcn, derjenige der hoben Wölbungen verflacht er scheint, steigen hier die Säulen schlank cmvor, wölbt sich die Decke immer noch lustiger. Doch man hat bei der Eile, mit welcher man solch ein Schloß — einen Zug überscliiageud — durchwandert, kauin die Zeit, diese Gedanken z» verfolgen. „Hurtig betalen" heißtS hier, wie überall in Skandinavien, und von allen Worten, mit denen man im Norden seinen Sprachschatz bereichert, begreift der Reisende keines so leicht, wie dieses. „Hurtig betalen" sagt in Kopenhagen der Pserdebalm-Kondukteur, die Sammelbüchse hmhal- tend, „Hurtig betalen" meint der Kellner, der in Christiania ein Mnörbrod und eene halve slasken öle (Buttcrbrod und dünnes Bier) bringt, „Hurtig betalen" herrscht der Auswärter im Nationaliiiuseum zu Stockholm den« Fremden gleich beim Eintritt au. Was man doch in der Schnelligkeit für Sprachstudien macht! Von den drei skandinavischen Sprachen verstand ich. wie ich bekennen muß, bisher wenig mehr als von den säkerhets-ländstikors das bekannte utan svasvel och sossor. Aber, wenn man so die Straßen einer schwe dischen Stadt durchwandert, wie rasch lernt man da begreifen, was ein urmakorc, ein perut mokare, ein sadelmokare, ein skomakarc oder eine der anderen „Macher" ist, zumal wenn Schuhe, Haarzops, Sattel und Uhren den, Verständnisse zur Krücke dienen. In einer fremden Stadt liest Jedermann unwillkürlich die Straßenschilder, in einer ausländischen gewährt dieses Studium doppeltes Vergnügen und erzcWt nicht selten Hcitcrleit. Ein bog och punuerhalidel, eine lis och brandsörsäckringhar ruft heimische Bilder vor die Seele; auf den Eisenbahnstationen ist es nicht schwer, die Bedeutung von sor karle und sor sruliunner herauszubekommen, ma» sucht sich, eine Cigarre im Munde, ein Coups kor reicheren heraus; was ein kläddcrhandcl ist, kann jeder Deutsche leicht ermessen, auch wenn dahinter nicht stünde „sra Levy Mcner" und eine friikost med brän- noiu ist Etwas, ivaS auch dem Sprachuiilundigcn leicht einleuchtet. Der guldsmed kann sich nicht verleugnen, ebciuo wenig der silfvcr- arbetarc; mehr Kopfzerbrechen machte der nnsörare sor vakteus, worunter man einen Wachtmeister z» verstehen bat, und ein arbets- karl trat mir als biederer schlichter Taglöhner entgegen. Solche Entdeckungen macht man häufig. Was mir noch sonst von meiner Reise nach dein hohen Norden durch de» Kops fährt, will ich mor gen vor dem Stockholmer Schnellzug noch uicderschrcibe», der mich endlich wieder an den Schreibtisch bringt, um zwar nicht als alter Schwede, aber als „arbccts.'arl der öffentlichen Meinung" meinen Platz auszusüllcn. — Der Untcrstübunasvercin „SereiiitaS" begeht nächsten Frei tag im Dianasaale sei«. 25jährigcs Stiftungsfest.
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