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Dresdner Nachrichten : 14.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189608140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-08
- Tag 1896-08-14
-
Monat
1896-08
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.08.1896
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Garnison von Suarda wird wahrscheinlich End« dieses Monats den Vormarsch noch Dongola antreten. A c c r a. Man befürchtet hier ernste Unruhen der AschantlS. Der Stamm von Nkoransa und andere schlossen sich dem Häupt linge Sanivr» an. um die Engländer auS Kumassi zu vertreibe». Zwei englische Kreuzer sind mit Verstärkungen nach Elmina in See gegangen. Die Berliner Börse zeigte beute wieder recht feste Haltung, namentlich stimulirten günstige Berichte vom Kohlen- ni'.d Eisenniarkle Von Kohlenwerthen waren Grlsrnklrchrner be vorzuat infolge der Nachricht. daß der Gesellschaft eine höhere Bethellianngvzrsier bei dem Kvhlrnsyndikat zngestanden sei. Von Eiscnivertbcn waren Bochnmer und Laurahiltte begünstigt. Dort munde« ilnion vernachlässigt. Von Eisenbahnen österreichische nnd iialienirche kan», verändert, schweizerische fest, von deutschen Bahnen Dorininnd Gronauer höher bezahlt. Schifffahrtsaktien ichwach. In Drmamit-Drnst cntwilkelte sich grosreS Geschäst ans bas Gerrrcht von der Erwerbnng eines neue» Patents. Von fremde» Fonds Italiener erholt, dentiche Fonds fest. Im Kassa verkehr hatten Jndnstrievapiere ziemlich lebhafte Umsätze. Die Nachbörie war wieder etwas abgefchwücht. PrivatdiSkontll'- Pro renk — Drotz niaiten Amerikas blieb auch die heutige Getreide- v o r i e ans gutem Verkehr in greifbarer Waare und auf regnerisches Werter seit. Es sind verschiedene Posten ausländischen Roggens !ür liier zu relativ hoben Preisen erworben worden. Weizen nnd Roggen anziehend, Haler iebr fest. SviritnS still, aber fest, loeo <a '.'0 Plg. billiger. — Wettern Bedeckt. Regen. Westwind. gr « , > i« > > ". »n. vrrdn scs.rr. DiSconio 207.70. Dresdner e'ilinr >b7.>io. t-n>aiel'lii>„-. vombardenLaura rde.go. Una Gold —. Horlneleien —^NU. » «,i». l» !!la illoclw.' Rente ios.70. vtaltener se.rs. Tvaiiter er'/«. Pvrnia»»en 2?.7-. Lürten is.ir. Lnrtenloole ss.cv. Ottomandank 57L.se. Liaeae-denn?ur,eo. romdarde» —. aelt. * L 1 > 0. U ictnkle» >LrIlut>.> ?rcuen ver Auautl Ib.ec. rrr November- aibla. .. ..nai! rcd-.::ar !S^e Niftili. L vtrilu» l-er ?li>aiin 2S.ee. ver itamior zllrrN .I.rs. R..de! rer riue-uit 57.2?. rer äciimar clriil rs.ae. riikia. «Im ft , rdam. 4-rrdnkien lkitlicha L'eiren rer November I«s. rer Man >'?. Reaaen rer ^tleder 8s. rer Man 54 S s» « — 2 o Z HZ r» - v Si Oertlicht- nnd Tüchsisches. — Se Majestät der K ö n i g begab sich in Begleitung Tr. Errellen; des OdechosmarschallS Grasen Vitzthum von Eckstadt, deo Kamme,Herrn Tahrer von Sahr-Dnhlen und des Flügel- adlntanren Maior» v Ehrenlbal gestern früh um 0 Uhr mittelst Tonderznges von Pirna aus nach Schandau und von dort zu Wagen in s Ottrndoiser Revier zur Hochwildiagd. Nach Been digung der Jagd nahm Te. Majestät mit den genannten Herren der- Geiolges und »ist den oberen Forstbeamken vom Dienste in Mendigs Hotel „Villa O.nisisana" in Tchandan das Diner ein u»d kehrte sodann Abends »ach Pirna nnd von dort zu Wagen in'S Königl. TiNimerschloß Pillnitz zurück. — Te. skoiiigl. Hoheit Prinz Georg wohnte gestern früh von 7 Ilbr ab der Besichtigung des Schützen-Regiments Nr. 108 an' den Eierzierblätzen ivesluch der Königsbrncker Straße bei. Te. König!. Hobest hatte z» dieser Besichtignng die Uniform des Schützen Regiments angelegt. — Te Königl. Hoheit Prinz Georg tras gestern Abend in Begleitung des Ebels des Generolstabes. Tbersl v. Broizem. sowie eines T'»ziere- des Generalkommandos in Döbeln ein und nahm wie bisher im ...Hotel zur goldenen Tonne" Wohnung. Der vensionirlc Potizeiinmektor Aitgnst Hermsdori in Döbeln erhielt das Allgemeine Ehrenzeichen. — Dem Airstaltst'sarrer Kar! Friedrich Kendel in Hohen- i'gein ist das Ritterkreuz 1. Klasse des AlbrecbtSordens verliehen ! worden. — Der Teidenwaaren'abrikant Lotze in Hohenstein erhielt den Titel als Hoslieseranc Ihrer Königl. Hoheit der Frau Groß- Beizogin von Tachien nnd Ihrer Hoheit der regierenden Iran Herzogin von Anhalt. Der Privakdozent Dr. Phil. Arthur Schneider in eipzig ist zum außerordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität Leipzig ernannt worden. — Die K a i s crp a r ad e am 3. September wird von dem durch die vierte preußische Garde-KaballerimBrigade verstärkten 12. ckönigl. sächs.t Aiineekorps aus dem Dnivpcnnbuvgsplatze Zeit- Hain bei Riem anSgesiihrt c sie wird befehligt vom kommandirenden General des 12. Armeekorps, Grneralfeldinarschall Prinzen Georg von Sachsen. Beim Vorbeimanch des 1. iLeib-) Grcnadicr- regimcnts "Nr. 100 wird sich König Albert an dessen Spitze setzen, um sein Regiment dem höchsten Kriegsherrn persönlich vorzuführen. In gleicher Webe wird der Kaiser das 2. Grenadicrrcgiment ?c'r. 101 „Kauer Wilhelm. König von Preußen ' und Grneralseldmarschall Prinz Georg daS seinen Namen tragende Schützen' (Füsilier-) ^Regiment Nr. 108 persönlich Vorführern — Voraussichtlich dürste daö Ezarenpaar in Ost örlitz. da es sich ja nur um einen Aufenthalt von wenigen Stunden handelt, !M Stündehansc Wohnung nehmen, während sür daS Gefolge unter Anderem Wohnung bei Herrn Oberstleutnant v. Ranke, Linden weg 7. in Aussicht genommen ist. — Ans dem Drinitatissriedhose wnrde gestern Vormittag die irdische Hülle des am 10. d. M. nach langem schweren Leiden ans dem Leben geichredencir Herrn Hugo Rogner. Inhaber der Firma Moritz Roßner und Eo. hier, unter zahlreichem Trauer- gesolge zur ewigen Rnlze bestattet. Die Einiegnung der Leiche erfolgte um lO Mir im Tranerhanie, Schillerstrage 3, durch Herrn Diakonns Zillinger. Ter in einem schwarz drapirtcn Zimmer nuf'- gcbahrte von Kerzenglan; übeislnthclc Sarg war über nnd über mit kostbarem Blumenschmuck bedeckt. In tiefergreifcnder Trauer rede wart der Geistliche an der Hand des Bibelwortes: „Fürchte Dich nicht, ich habe Dich erlöst: ich habe Dich beim Namen ge bist mein!" einen Rückblick ans das Leben nnd Leiden — Dn «oaaenichnitt ist mm tzr uw Ende und daS Getreide m der Hauptsache kn Scheunen untergcbracht worden: nur noch vereinzelt sicht man uns den Feldern daS Getreide in Puppen stehen. Vielfach hatte die Ernte unter der wechselnden Witterung zu leiden: Kob ver zeit weise herrschenden großen Hitze wollte voch kein beständiges Ernte wetter tverden. Ans diesem Grunde sah man auch an den letzten Sonntagen verschiedentlich Erntearbeiter auf den Feldern eitrig dabei, das trockene Getreide schnellstens einzubringen. Im All gemeinen scheint der Ertrag der diesjährigen Kornernte dem ande rer Jahre nicht zurückuistehen Nun wäre sie also wieder einmal bald vorüber die schöne Zeit, von der der Dichter singt: „Sie giebt unS eitel Lust »nd Freude!" Der Wind streicht schon Über die Stoppeln und die Tage werden merklich küuer. Der stärkere Theil unserer lieben Schuljugend ist eifrig beschäftigt, den belieb ten Papierdrachen zu bauen und bald wird sich derselbe hoch oben in der klaren Hervstlnft tummeln, znm größten Entzücken der Kinderwelt — Biele Landleilte bekämpfen bei ihren Feldarbeiten den Durst, um dem heftigen Schwitzen zu entgehen. Dies kann unter Umständen zu schlimme», ja selbst gefährlichen Zufälle» führen. Der Durst ist als Mahnung zum Ersätze der den, Körper verloren gegangenen Flüssigkeiten anzusehen, und bei Nichtbeacht ung dieser Mahnung treten Blutverdicknng und Austrocknung der Gewebe, schließlich der sogenannte Sonnenstich ein. ES scheint demnach nicht räthlich. den Durst völlig zu unterdrücken, aber man trinke langsam und mäßig, am besten letzt man dem Wasser Eitronensänre z». — Ter grvßteMann der Welt. Herr Louis WllkinS ans St. Paul in Minnesota, der, ans einer Vergnügungsreise durch Europa begriffen ist. stattete uns gestern Nachmittag in der Redak tion clnc» Besuch ab. Ties gebückt betrat er durch die Thür das Zimmer, das glücklicher Weise hoch genug ist, daß Herr WllkinS sich wieder in seiner ganzen Größe ausrichten und auch noch seine» Ehlinderhnt anssetzen konnte Aller Blicke richteten sich in die Höhe, »m Herrn Wilkins in s Antlitz zu sehen und seinen Gruß zu er- miedern. Einen Stuhl wagten wir ihm gar nicht anzubiete», der für ihn nur dir Bedeutung eines Fußschemels haben konnte. Herr Wilkins mißt 2 Meter 44 Erntimeter: dabei ist er, wie unS emer seiner Begleiter mittheilte, erst 2l Jahre alt und soll noch im Wachsen begriffen sein. Ec reist zu seinem Vergnügen durch Europa und frenr sich de-S Eindruckes, den er überall hervorbringt. Seine amerikanischen Schnürstiefeln haben keine Absätze, aber auch sie sind Sehenswürdigkeiten, kolossale Bauwerke der Schusterei. Ihnen entspricht der Evlinderhitt. den Herr Wilkins ans dem Haupt trägt: abgesehen von «einer Eleganz kann man ihn nur mit elnem Waster- eimer vergleichen. Mr. Wilkins zog einen Brillantring vom Ring finger seiner Linken, »nd baS Innere des Ringes erwies sich größer als ein österreichisches Gnldenstück. — Welch' beträchtliche Mengen Bier bei dem Akademi schen Ve s p r r s ch 0 p p e n in der „Dillen Stadt" vertilgt worden sind, gebt n A. daraus hervor, daß eine kleine, im „Winkel" ge legene Wirthschast allein über W00 Glas an diesem Abend ans- geschänkl bat. Ter Wunsch nach einer Wiederholung dieses Festes ist vielfach gcänßerl worden. Der Festausschuß will, trotzdem diese Veranstaltung sehr umfangreicher Vorbereitungen bedurfte, nichts iinversnchk lassen, um den Wünschen des Publikums nachzukommen. Es sollen, sür den Fall, baß der Versuch glückt, zunächst an bie- «cnigen Korporationen Einladnngcn ergehen, welche aus Versehen heim ersten Maie vergessen worden waren. Eine Wiederholung des Kinderfestes ist edensallS in Aussicht genommen. Die nächste Festlichkeit in der „Alten Stadt" findet zu Ehren des Apolheker- Kongresses statt. — Ter diesjährige Deutsche Wcinbaukongreß in Heildronn findet vom 13. bis 14. September statt nnd sind alle Vorbereitungen in einer solchen Weise getroffen, daß ein schöner Verlauf desselben in sicherer Aussicht steht. — Tie Rcb Hühnerjagd, weiche in diesem Jahre recht ausgiebig zu werden verjpricht. beginnt in Sachsen am 1. Sept. In Preußen ist cs den Regiernngspräsidente» anheimgestellt, dieselbe je nach Möglichkeit eher zu eröffnen. Nach einem Erlaß des ReaiernngSpräsidcnten zu Franktnrt a. T beginnt die Jagd aus Feldhühner dortselbs! am 18. Angnst. so baß wir durch Vermittelung hiesiger Wildhandlungeir im Stande sind, bereits am 10. d. M. dieie leckeren Vögel zu erhalten. — Unter eigener LebenSgesahr rettete dieser Tage der Bootsmann Heinrich ans Elster vom Raddampfer Dir. 3 der ver einigten Elbe- nnd Saale-Schisser einen ans diesem Dampfer an- gestellken BvotSjungcn. Letzterer wollte von einem Gange in die Stabt an Bord des Schleppdampfers zurückkehren, dabei rutschte er niit seinen Holzpantoikeln vom Stege ab und stürzte zwischen Dampfer nnd Quaimancr in den Strom. Man hielt vom Deck ans sofort dem Jungen Staken zu, wars auch den Rettungsring, doch gelang es dem Dahintreibenden nicht, sie zu fassen. Die ge fahrvolle Situation des mit den Wellen Ringenden ganz erkennend, eilte Bootsmann Heinrich vom Dampfer nach der Qualinciner und sprang von oben herunter in die Elbe und so gelang es ihm, den schon unteisinkenden Jungen zu retten. — Tie Stellung von Bonnen oder Gouvernanten in Spanien ist io ungemein mißlich, das; es unter allen Umstän den für junge Mädchen ei» Wagniß bleibt, derartige Anträge nach Spanien anzunehmen. Wie an? einem Berichte des englischen Konsuls in Bilbao ersichtlich, gilt in Spanien nach den Bestimm ungen des Gesetzes die Bonne oder Gouvernante als gewöhnlicher Dienstbare und kann jederzeit ohne vorhergegangene Kündigung entlassen werden. Ter Koni»! räth daher seinen Landsmänninnen, »nd die Befolgung dieses Rathes empfiehlt sich allen ausländischen Bewerberinnen nm derartige Stellungen in spanischen Familien, sich, wenn überhaupt, nur unter ausdrücklicher Abmachung einer angemessenen Kündigungsfrist als Bonne oder Gouvernante nach arlucht worden. Auf dm Lauterbacher Fluren ist dun schlag mancherlei Schaden verursacht worden. Den Gut Knoll und Voigt wurden in ihren Wohnungen fast alle Fenster- scheiben eingrschlage». Auch in Unlertriebel sind durch Hagelschiag die Feldfrüchte arg mitgenommen worden. In dm Abendstunden lagen die Hagelkörner noch massenhaft taubeneiaroß im Waide. Ai» Montag folgte wiederum ein heftiges Gewitter, bei dem die Gemeinde,lnren von Schwand und Steins vom Hagelschlage stark heimgesucht worden. Die ganze Ernte ist vernichtet: versichert war nichts. Die Gemeindeflnr GeiSdorf wurde nur teilweise verhagelt doch ist auch dort der Schaden groß. — In Hainewalde bei Zittau stürzte am Mittwoch das 3jährige Töchterchrn des Hausbesitzer» und Maurers Köhler in den an, Haule vorbeisließendm Mühlgraben mrd ertrank. DaS Sind wurde erst nach einer Stunde bangen Snchenü al- Leiche im Wasser entveckt. — Die beiden kV und 11 Jahre alten Knaben d«S Guts besitzers Julius Passig in Groß Hennersdorf verunglückten am Sonnabend Mittag dadurch, daß sie. als sie Hühnereier aus der Scheune vom Balken holen wollten, herab aus dle Tenne sielen. Der Eine erlitt einen Bruch beider Arme, der Ander« kam mit leichten Verletzungen davon. Sortse»«», de» örtliche» Libelle» «»f Gelte 4 m»d 1». '.»wir. ^'ir vnl meineinen , dec- Entschlafenen, der ein edler, wahrhaft guter Mensch gewesen j Spanien zu verpflichten Ic-i ein Mensch, von dem man wohl bchanvtcn könne, daß er! - Im F l a , ch c n h i er h a n d c l. der zur ictzigen Iahres- leinen „emd gehabt babe. Ast- Jüngling, ,ei er einst bereit ge zeit wieder ftorirt. wird viel darüber geklagt, baß eine große An- wc-cn. ,eiii Leben mr das Vaterland zu ovicrn. doch daS r.pser «ei znhl Fla-chrn von Käufern ciistach zurnckbehalten und znni Häus lich! verlangt worden: Ihm ,cr bcichiedeii geweien, im hcsleiE gebrauch verwendet werden. In den weitaus meisten Fällen werden die Flaschen nicht vorsätzlich ober gar aus böswilligen Gründen zurückbehalten. Ein derartiges Ziirückhalrcn von Flaschen kann aber als Unterschlagung strafrechtlich verfolgt werden. Ans Unterschlagung steht nach 8 240 des R.-Str.-G-B- Gelängniß bis zu 3 Jahren, unlei Annahme mildernder Umstände Geldstrafe bis zu !^0 Mark. Jedenfalls dürfte also die Anzeige j des FlaschenbierhändlerS in solchen Fällen sehr unangenehme Konseguenzen nach sich ziehen. — Dag Kindesraub seitens dcrZigeuner nicht in'S Reich der Märchen gehört, besagt wiederum ein neuer Vorfall. Beim Dorfe Forst bei Arnan i. B- winde infolge verübten Dieb- Männern. 0 Frauen nnd befand sich ein 3- bis slähriges Mädchen, dem infolge «einer weißen Haut, blonden Haare und des modern geschnittenen, wenn auch abgenutzten Kleides sofort anzuiehen war, daß cs nicht zu den „Zigeunern" gehörte. Das Kind selbst gab an. Makinka z» heißen und noch j nicht lange bei der braunen Gesellschaft zu sein. Beim Bürger meisteramt Hobenelbe, das in der Angelegenheit zuständig ist lberstndt k" ManneSalter und nach langem, schmerzhaften Leiden von hinnen m geben, betrauert von Gattin und Kindern, die er über Alles geliebt habe, betrauert von zahlreichen Verwandten, mit denen er »cts in inmgcm. harmonischen Verkehr gestanden habe. Tröstend wandte sich der Geistliche an die tiefgebeugte Wittwe, deren Teetemchmerz sich in lautem Schluchzen kund gab, und der nun die lohe Aii'gahc rrwachic. ihren mgciidlichen Söhnen Pater und Mutter zugleich zu lein, wozu ihr der Vater im Himmel die Kraft »ich: verjagen werde Nncl, der vom Friedhofschor zn Gehör ge brachten Motette „Selig sind des Himmels Erben" wurde der Blumenichmuck von Beamten der „Pietät" ans den zu dem 'chwarzen Gala-Eondukt gehörigen Blnmenwagen gebracht, wo die! stahls eine Higeilnerbande von" 3 Mk Pracht und Menge der Kränze :c. erst zur vollen Geltung gelangten, j 12 Kindern dingfest gemacht. Darunter Auf dem Wege nach dem Frledhore schritten dem Wagen mit > dem rcichbeschlagenen Sarge zahlreiche Palmen- und Kranzträger oornnS. 20 Trauerwagcn folgten. Aus dem Friedhöfe selbst stand die Pionier-Kapelle bereit, unter deren Tranerklängen der Ver ewigte zur Familiengruft getragen wurde. — Morgen. Sonnabend, wird wieder ein billiger Sonder- „ ü g von hier nach B crlin. Hamburg, Kiel und Helgoland ab-! erinnerte man sich sofort, daß i» der Pflege "von Halberstadt"kürz ^lassen werden. Derselbe verläßt den hiesigen Allstädter Per- wiien-Haupthnhnhof Nachm. .4 Uhr 14 Min., den Leipziger Bnhn- bo, 4 Uhr 30 Min. nnd hält in Kvtzschenbroda. Weinböhla und Großenhain zur Ausnahme von Reisenden an. Uebermorgeir. Sonntag, trifft ein billiger Svnderzug sowohl von Lcrvzi g-Wurzcn. als auch von Berlin hier ein. Elfterer kommt a», hiesigem Leivziger Bahnhofe Vorm. ll( Uhr Ter Berliner Sonderzug langt hier Vorm. 11 Uhr 24 Min. in Neustadt und 11 Uhr 38 Min. in Allstadt an. Beide Züge werden alsbald und zwar echterer 0 Uhr 45 Min., letzterer 11 Uhr 58 Min Vorm, nach Schandau weitergesührt und können ab hier auch arsi gewöhnliche Fahrkarten benutzt weiden, doch ist zu bemerken, da in Niedersedlitz. Mügeln und Heidenau nicht gehalten wird. — Nachdem die „Süddeutsche rreuerversicher- ungS - Bank zu München" die Konzession zum ÄeschäftS- betnebe im Königreiche Lachsen unter den gesetzlichen Bedingungen nnd Beschränkungen erlangt nnd die Stadt Leipzig znm Sitze ihrer Geichästsverwaltring gewählt hat. so ist Herr Avelbert Marx in Leipzig zum Bevollmächtigten der genannten FeuerversicherungS- Bank innerhalb des Königreichs Sachsen bestellt und Letzterer in dieser Eigenschaft bestätigt, auch beim Stadtrathe zu Leipzig in Pflicht genommen worden. — Die Petition der Frauen Leipzigs an den Bundcs- rath zu Gunsten des „Acht-Uhr-Lcidenschl»sics" hat 1603 Unter schritten erhalten und ist von Frauen aller Stände unterzeichnet worden. lich ein Kind als „verschwunden" ausgeschrieben wurde. — Wegen einfachen Bankerotts und Untreue wurde vorgestern in Leipzig der Begründer und Inhaber der vormaligen Privat- briefbesörderungsanstalt „Courier", der Landwirlh Carl Friedrich Emst Schnralsuß ans Gräfentonna unter Anrechnung von drei Monaten erlittener Untersuchungshaft zu einem Jahrzwe» Monaten Gefängniß verurtheilt. — Die Polizei hat ermittelt, daß von den zwei Strolchen, die am Sonnabend Abend in Werdau den Photograph Graf aus Zwickau beraubt und durch Stockschläge auf den Kopf schwer verlebt haben, Ver eine kurz nach der Beraubung des Agenten Winkler in Netzschkau in Werdau eine Uhr verkauft hat. (Eine solche ist bekanntlich Winkler geraubt worden.) Leider war eS bis jetzt unmögllch, die Uhr wieder herbeizuschaffen. da sie der Strolch aus freier Straße an einen Unbekannten verkauft haben will. Dieser Mensch ist dem bemühten nnd schwer verletzten Agenten Winkler in Netzschkau vorgestellt worden, Winkler erklärte aber, der ihm vorgestcllteMann sei kleiner aiS derienige war. der ihn beraubt und geschlagen hat. — Die am Ausgange zum AugustuS-Thurme intG 0 ttlenba anaebrachte Sammelbüchse ist innerhalb vierzehn Tagen zweimal erbrochen und ihres Inhaltes beraubt worden. — In Röderbrunn ertränkte am Sonnabend die geistes schwache Schölzel ihren 5jähriaen Knaben in einem Teiche. Nach dem brachte die Mörderin die Leiche nach ihrer Wohnung und ver suchte auch noch ihren 7jährigen Knaben im gleichen Teiche zu er tränken. Dle Schölzel wurde in'S AmtSgerichtSgefängniß BischolS- werda eingeliefert. — Der iüdliche und östlich« Theil de- Vogtland«» ist am letzten Sonntaa Nachmittag wieder von heftigen Gewittern yeim- rageSgeschichke. Deutsche» Reich. Während beim Einzüge des Kaiser- Paares in BreSlan am 4. September zur DenkinalSenthülluna die Truppen der Garnison vom Bahnhose ab Spalier bilden, ist eine gleiche Svalierbildung für den 5. September zum Einzüge der Majestäten in Breslau nach der Parade bei Gandan vrm Provinzial-Kriegerverbande sür Schlesien übertragen. 14.000 alte Soldaten werden erscheinen und mit 354 Fahnen von Pöpclwitz bis zum Königl. Schlosse stehen. Der Kaiser wird an der Spitze polier durchziehen, ebenso zu Wagen der Fahnenlompagnie dieses die Kaiserin.' Die Anmeldung des russischen Kaiserpaares als Gäste zur Breslauer Kaiierparade hat der „Bresl. Zta." zufolge Veranlassung zur Verschiebung eines wesentlichen ThelleS deS Festprogramms gegeben. Das Festessen, das die Provinzialstäiide Schlesiens zu Ehren Kaiser Wrihelin S II. und der Kaiserin Augusta Viktoria zu geben beabsichtigten, wird ausfalleil, da ans Etikettcrücksichtcn da» russische Kaiierpaar nicht an diesem Festessen theiluehmen könnte. An jenem Sonntage wird eine Galavorstellung im Stadtlheater stattfinden. An der Vorstellung werden die ersten Bühnenkräfte Deutschlands Mitwirken, und an sie wird sich ein von beiden Katseipaaren abaehaltcner Cercle anschließen. Von de» Mitgliedern des preußischen Staatsministeriums weilen zur Zeit nur zwei in Berlin, der Ministerpräsident Fürs» zu Hohenlvlie »nd der Eisenbahnniiiiister Thielen. Der Vicc- präsidcnt des Staatsministeriums Dr. von Boctticher und der Finanzminiiler Tr. Miguel vefinden sich aus Urlaub im Harze, der Minister deS Innern, Freiherr von der Necke und der Justiz« minister Schönstedt genießen ihren Urlaub in der Schweiz: dort sucht auch der neu ernannte Handelsniinister Brefeld Erholung. Ter Kultusminister Dr. Bosse hält sich noch im Rieienaebirge, der Kriegsminister Broniart v. Schellendorss in Schleswig-Holstein rclp. an der Ostsee ans, und der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, dessen Urlaub demnächst ablänst, Frhr. p. Marjchall weilt im badischen Hcimalhlande. Die Petition des Komitees für Agitation gegen daS Verbot des Detailreiiens ist dem Bnndesrathe zirgegangen. Es wird darin gebeten, den Vertrieb der Erzeugnisse der Uniform-, Müitärrsseklen- und Herrciigarderoben-Bcanchen von der im Artikel 8 der diesjährigen Gewerbeordnuiigsnovelle festgesetzten Erschwerung allSzuirchmen. Äeigefügt ist der Petition eine aus führliche Begründung unter Zusammenfassung aller Bedenken gegen die Ausdehnung des Verbotes des Detaureisens aus die ge nannten Branchen. Nicht weniger als 43 der bedeutendsten Berliner Firmen, sowie eine große Anzahl von Firmen aus den übrigen Jndustriecentren. wie Dresden. Leipzig, Hirschberg. Königsberg. Hannover. Franksurt a. M., Chemnitz u. A. haben die Petition uiiterschriebeir. Mit der Einreichung der Petition hat die Tätig keit des Komitees mrfgehört. Die Vervssentlichnlig des Reichsmarineamts über den Unter gang der „Iltis" bringt nur insofern Klarheit, als es nun seststeht. baß das Schiff nicht einem eigentlichen Taifun erlegen ist. Eine andere private Meldung weil; zu berichten, daß das Schiss in einem schweren Sturme hilflos geworden und so auf die Külte getrieben wnrde. Das könnte nur so verstanden werden, daß der „Iltis" einen Schaden am Steuerruder oder an der Maschine er litten habe, den man in der Elle und im Sturme nicht auSbessern konnte. Wenn das der Fall wäre, so müßte eS auffallen, daß der amtliche Bericht deS Admirals Tirpitz davon nichts erwähnt. In einem Theste der Presse wird jetzt wieder anläßlich dieser angeb lichen Hilflosigkeit die Bejorgmß ausgesprochen, der „Iltis sei nicht seetüchtig gewesen. Dem gegenüber muß aber festgestellt werden, daß auch ein Unfall an Maschine oder Ruder gar nichts gegen die Seetüchtigkeit beweist, gegen die man keinen Zweifel erheben kann, wenn man nicht unsere Marineverwaltung einer schweren Verschuldung anklagen will. Jedenfalls ist es dringen» wnnjchenLwerth, daß recht bald klares Licht verbreitet werde, schon damit die Leitung unserer Marine nicht unter so unerfreulichen Unterstellungen zn leiden habe. Ter Allgemeine Vereinstag der deutschen landwirthschafllichcn Genossenschaften in Stettin wurde von dem Geh. Regterungsrath Evnrav ini Anstrage deS preußischen Landwirthskvaftsministers be grüßt. Der Herr LandivirlhschastSminIster verfolge die Verhand lungen de§ Vereinstages mit größtem Interesse und wünsche den selben besten Erfolg. Er (Geh. Rath Conrad) werde die hier ge faßten Beschlüsse dem Herrn Minister unterbreiten, und könne ver sichern, der Herr Minister werde dieselben eingehend prüfen und «oweit als thunlich den Wünschen des VereinSlages entsprechen. Ter Anwalt, KreiSrath Haa§, erstattete den Geschäftsbericht. Die Entwickelung der landwirthschaftlichen Genossenschaften sei im letzten Jahre eine durchweg erfreuliche gewesen. Die Genossen schaften seien selbstverständlich nicht im Stande, die Nothlage der Lnndwirthschatt vollständig zn beseitigen und alle StaatShilse über flüssig zn machen. Allein bas Genossenschaftswesen sei geeignet, die Nothlage der Landwirthschaft wesentlich zu mildern und dem Vorwurf zu begegnen: die Landwirthe hätten ans dem Gebiete dee Selbsthilfe noch nicht alle Mittel ericköpst. Tie Genossenschaften gewähren den Landwirthen die Möglichkeit, die landwirthschastliche Krisis zu überdauern und nicht stillschweigend dem wirthschaftlichen Untergänge entgegenznsehen. Ein sehr beachtrnswerthes Moment sei, daß die Arbeiter ansange». sich msbesondere betreffs des Be zuges von Lebensmitteln, an dem Genossenschaftsweseir zu vcthci« ligen. Das Netz der landwirthschastliche,r Genossenschaften in Deutschland werde immer dichter und vollständiger. Die Gc- sammtzahl der Genossenschaften in Deutschland betrage etwa 13,000 gegen 11,000 im Voriahre. Die städtischen Genossenschaften haben wenig zugenommen, fast nur Arbeiter-Konsumvereine seien neu entstanden. Die Zahl der eingetragenen landwirthschaftlichen Ge nossenschaften betrage 8966. ES bestehen 36 RevisionSverbänd« landwlrthschaftlichec Genossenschaften. 11 isoltrte Provinzial- bcz. Landesverbände und ein sür verschiedene Landschaften rn ganz Deutschland centralisirtcr Verband. Endlich gebe eS 34 Central- genossenschastcn für Kredit. Einkauf und Verkauf. Von diesen ge hören 27 dem Allgemeinen Verbände an. Die preußische Central« genossenschaftskasse wirke für die Landwirthschaft sehr segensreich. Die genossenschaftliche Kornverwerthilna sei durch die Bewilligung von 3 Will, in Preußen gefördert worden. Zu dem Allgemeinen Verbände der deutschen landwirthschastliche» Genossenschaften ge hören 24 Verbände, 12 Centralkaffen (Banken), 13Eentnuei»kcuiss- aenossenschasten, 5 Central-Butter-Verkaufsgenoffenschaften, 1785 Spar- und Darlehnskaffen, 1016 Bezugsveceme. 707 Molkereien, im Ganzen 3633 Genoffenschasten. Im Jahre 1894 hatten die Eentralkaffen einen Üimatz von 92 Mill. Mk. Der Allgemeine Verband der deittschen landwirthschaftlichen Genoffenschasten stehe an der Spitze der deutschen GenossenschastSbeweguna. sein Einfluß sei ständig im Wachsen begriffen, er gehe einer schönen Zukunft entgegen. (Stürmischer Beifall.) Einen weiterm Gegenstand der Tagesordnung bildete „der genossenschaftliche Kornverlauf mit be sonderer Rücksicht auf die Benutzung der staatlich angebotenen Kernhäuser in Preußen." Geh. Oberiustizrath Prof. Dr. EnnecceruS «Marburg) beantragte folgende Resolution: „Der Bau staatlicher Getretdc-LaaerhSuser an allen geeigneten Bahnstationen und deren genossenschaftlicher Betrieb durch tue Landwirthe erscheint als ein geeignetes Mittel, die Absatzbedingungen sür Getreide im Inter esse der Erzeuger und Berbraucher zu verbessern". Graf v. Schwerin befürwortete, noch folgendem Anträge zuzustimmen: „Um sofort, auch schon vor Erbauung von Kornhausern em Ueber- anaebot von Getreide und damit einen weiteren Preissturz mög lichst zu verhüten, empfiehlt sich: ») eine umfangreiche Lombardtr-
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