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Dresdner Nachrichten : 29.04.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189504298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-04
- Tag 1895-04-29
-
Monat
1895-04
-
Jahr
1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.04.1895
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z-yt«« «in Gnodetzakt« «. Me«« sckbst.fchrckb». und diesen haben alle anderen von Ihnen dagegen angewandten Mittel, also Zeiten ist wahrscheinlich Massircn. Flachlegvr. Turnen rc. nicht« genützt, da« die Sirolch Selben bat sich im Gegenchrli verschlimmert. Es ist deshalb vor diesen Mitteln und ganz besonder« vor dem Turnen, welche« in letzter Zeit wieder u> ichwiudelhaster Weise al« Heilmittel für Kiückgratsverklümmnnaen angeprieien wird, dringend zu warnen, nachdem viele ärztliche Autoritär» auf Grund mehrjähriger Be obachtungen nackgewiese», daß das Turnen nicht im Geringste» im Stande ist. die Bildung einer Rückgrateveckrümmung zu verhindern, vielwcniaer denn eine bestehende zu bessern odei gar zu heilen. Wende» «ie sich vertrauensvoll an den altrenommirten Spezialisten für GrradehaUer nud Slützkorlels, Bandagist und Orlhopäd M. H. Wendichuch sen. in Dresden, Dkarienstraße 22b. derselbe hat seine reichen, in ttvjähriger Tbätigkeit aus diesem Gebiete gesam melten Ersahrungen ,n einer Schrift niedergelegt, welche Interessen ten gratis erhalte». »*. A. Dnltz. Chemnitz (1 Mk). „Giebt eS ein Mittel ding zwischen Freundfchaft und Liebe ? Mern freund, »och lehr jung, 23 Jahre alt. hat eine junge Dame kennen gelernt und suhlt sich zu derselbe» hiiigrzvgen. Tie Beiden sind sehr häufig zu sammen und hat sich »n Lause der Zeit zwischen ihnen eine Ueber- einstlmmunn der Gedanken und Gefühle ergeben, wie sie inniger gar nicht gedacht werden kann und, ohne zu übertreiben, gebt Eine« im Anderen aus. Ab und zu kommen einige kleine Streitig keiten vor. weil er de» Hehler allzugroher Empfindlichkeit besitzt, die aber, rasch wieder beigelegt, das Berhältiiiß zu einem immer engeren gestalten. Noch ist zu bemerke», dass die Dame satt 2 Jahre älter als er ist. Beide sind sich bewußt. daß ihr Gesicht über das der Freundschaft hinausgeht, aber Liebe ist es bei Beiden sicherlich nicht. Er hat oder glaubt vorher einmal aus Gegenseitig keit beruhende wahre echte Liebe empfunden zu haben, sah sich aber bitter vom anderen Theile getäuscht und «lautst nun sein Herz ganz sicher dagegen gefeit: sie lennt das Gefühl der Liebe überhaupt nicht und glaubt auch nicht, solche cmpsindc» zu können, trotzdem sie Gcmülhsiicse und einen Herrlichen, iur alles Schone, Edle und Guie rmpsänglichen Sinn besitzt, der sich von hohler Schwärmerei, wie er bei der oberflächlichen Mädchciiwelt hkiitzlitage vorherrscht, gänzlich semhält. Er ist schon mit viele» Personen beiderlei GeichlechtS in enge Berührung gekommen, hat sich aber, da sehr schwer zugängig. »och von Keinem so ganz verstanden ge sehen. und »reiner hat ihn so zu nehmen verstanden, wie belr. ninge Dame: er glaubt auch an keine künstige Wiederholung dieser Thatiache. Die junge Dame hält ihr Berhültnib sür ei» möglicher weise geschwisterliches, er aber fühlt, daß es auch darüber blnauS- aehe. aber dennoch keine Liebe ist: er ist sich über sich selbst im Zwiespalt und bittet »n» inständig den Onkel, ihm mitzutheilen, ob es etwa ei» Mittelding zwischen Freundschait und Liebe giebt, und wie er über das Verhällniß der Beiden denkt und sich in Znknnit vvrstcllt. Mein Freund bittet dringend ihn aus anäleudcr Unruhe zu befreien. Er vertraut sich drni Onkel vollständig au. da er von der großen Meiischeiikenulliiß desselben fest überzeugt ist?" — Daß Ihr Freund bei einem Alter von 23 Jahren schon „vorher einmal" wahre, echte Liebe eiupfundc» haben und jetzt wieder in einem harten Kampfe mit seinem Herzen sich befindet, macht Ihren Fall besonders bedenklich. Ter Onkel mahnt ous'S Ernsteste, sich nicht in GesühlS-Empsindrlei zu verlieren, nicht in Grübeleien sich zu versenken, tue der augenscheinlichen Anlage, den Angelegenheiten des Her;cus e!» sehr williges Ohr zu leihen, Borschub leisten. Die Freund n wie Sic dieselbe schildern, ist ein Mädchen, das einen ganze» Mann verdient, einen Mann, der nicht ent Tag und Nacht simulirt: „Lieb' ich sie oder lieb' ich sie nicht?", einen Mann, der es als etwas Unumstößliches in sich trägt: .Sie ist es, sie, die Herrlichste von Allen." Das Schwanken und Ueberlegen beweist, daß Ihr Freund noch nicht zu diesem ganzen Manne herongereift ist. Ter Onkel meint, ihn vor sich zu sehen in seiner Nathlvsig- kcir und Bedrängnih, und er niinmt ihn väterlich beim Arm, rüttelt ihn in aller Güte und sagt ihm; „Mein lieber Junge, schau auf auS Deiner idyllische» Weit in's große Weltgetriebe, Hellen, von keiner Gesühlsüberspannung getrübten Blickes. Und wo eS etwas sür Dich zu thuu giebt, da tritt ein mit klarem Kopf und eisernen Muskeln, da vollbringe etwas, was Dich emvorhebl über die große Hceide der mechanisch Dahin lebenden. Giev' Dich mit voller Seele Deiner großen Ausgabe hin. Und wenn Tu etwas kannst, etwas bist, wenn Tein Rückgrat eisern gefestet ist im Kampf mit dem Dasein und im Streben nach hohen Zielen, vielleicht rn weiter Ferne, dann schau' in die stille traute Welt zurück, wo Deine Freundin keusch und sinnig waltet. Bielleicht hat cs Dich in Sturm und Drang dorthin gezogen mit Allgewalt. Und jetzt bist Du da, und jetzt empsindest Dn's sonnenklar: Hier, an Ihrem Herzen ist der schönste Lohn für Alles, was Tu männlich erstrebt und errungen, und es wirb Tir nicht möglich sein, die liebe Hand wieder zu lassen, die Tu nach langem Entbehren innig wieder in der Deinen hältst. Auch Ihre Freundin wird sich inzmiichen klar werden, welcher Art ihre Gefühle für Sie sind. Sie müssen sich Beide entbehren, damit Sir cs empfinde», wieviel Sie an einander verlieren würden, wieviel Sie aneinander besitzen. Ein Mittelding zwischen Frenndichast und Liebe girbt's nicht. Nur einen Uebcrgaug von wahrer, reiner, aus Hochachtung begründeter Frcundschnit zur Liebe, die Knospcnzcit vor dem Hochsommer, in dem die Blume des höchsten Glückes erblüht. Ein „geschwister liches Berh.illniß" zwischen Mann und Weib, die nicht wirklich dem Blute nach in einem solchen leben, ist unhaltbar, auch der Mell gegenüber, die einfach nicht daran glaubt. Die Belsuche, rin solches rein vor icdcr Befleckung von außen zu bewahren, sind nur ganz vereinzelten geistig hervorragenden Persönlichkeiten ge lungen. In den meisten Fällen haben die „Geschwister" sich ent weder unrettbar verzankt oder ... mit einander verheiratyet. Also auf zur sirenae» LelbslprUsting. mein lieber schwankender Nesse! »". R. S. zl Mk.> „Ist cs wahr, daß Mosel- rmd Rheinwein viel Kalk enthalten m d die Vlnlgcsäße verkalke», davon Scblaa- anfälle lon m n 'allen? Pfälzer Weine solle» diese Eigenschaft nicht Hain» man s. ll sie ohne Gefahr trinke» könne». Ist es an Drni? Leichte Pialzcr Weine sollen überhaupt der Gesundheit dienlicher sii»; was meinen Sic?" — Ter Wein enthält nur 2"/»« M>neralhestandtl>eile und zwar so verschiedene Arten, daß der Ge halt an Kalk äußern minimal ist. Wenn nun bezüglich des Kalk- gebalts zwischen Mosel-, Rhein- und Psal,weinen ein Unterschied besteht, so ist dcr'elbe sicherlich von gar keiner physiologischen Be deutung. Zw rr soll es andererseits Vorkommen, daß kleine, säure- reiche Weine znr Entiauenrng niit Kalk behandelt werden und da bei gelöste Ealeiuintheilchen »n Wein verbleiben: wenn Sie aber Ihren Bedarf in einer besseren Wcinhandlung decken, dürsten Sie vor solchen der Gesundheit immerhin schädlichen Weinen bewahrt bleiben. Mnlhlosc Geschäftsfrau. (30 Pfg.) „Anknüpsend an die B -ueriungcn des I> jährigen Abonnenten un letzten Brief kasten. welcher als Beamter schon sieht, wie traurig sich die Ver hältnisse der kleinen Geschäftsleute gestalten, möchtt ich nun auch fragen: was 'all man als Wittwe noch ansanaen, um fick rechtlich dnrchzuschlagcn? Ich betreibe seit meines Mannes Tode circa 6 Jahre ein Pradiluengcichäft, habe damit mein Auskommen ge habt. Miethc. Ltenern, Schulgeld und alles Ucbrige bestritten: setzt aber durch die schreckliche Konkurrenz der Görlitzer-und Konsum- Bcreine kann man trotz aller Mühe von früh bis Abends nicht mehr bestrhen: d »n Mietbe, Stenern u. s. w. bleiben dieselben, oft noch mehr: und das Einkommen bekrönt nur die Hälfte des früheren. Ta verliest man wahrhaftig den Muth, trotzdem ich im Nebligen über gefunden Humor verfüge. Nun noch zur Epistel des Kraut- und Rübeninanncs, welcher ebenfalls schon recht hat. Ich handle zwar nicht mit Kraut und Rüben, aber mit Brot, Butter. Käie. Eiern, Bier u. s. w. Wenn ich nun Sonntags schlieken muß. d.r wird dann in der gegenüberliegenden Rcstaura- I on W rsi, Käse, Bier. Schnaps. Cigarren, Alles was ich nicht vertt.u rn darf, ungenirt über die Straße getragen, den ganzen Sonntag, auch während der Kirche. Nun. vcrehricster Onkel, sagen Sie 'mal, ist das in Ordnung " — - > denn was Einem recht ist. i thun die bezüglich der LonntagSrnh den Klcinwnarcn-, Eigarrrn» und Produktengeschästcn bedeutenden Abbruch, aber . . . schwer ist's, dem bcizukommrn. und zuletzt wird bei Bielen aus der Sonntagsruhe die Ruhe des . . . ArmenhnulcS. »".Nichte E T m K. (20 Pfg.) Antwort: Sage Deinem Man» mit liebevolle» Worten. wnS Tein Herz kummer voll bedrückt, und bitte ihn um Aufklärung. Ist er rin Ehren mann, wird er Deine» Verdacht widerlegen oder . . . zugebrn »nd im Interesse des ehelichen Friedens ferner Alles vermeiden, ivaS Dich kränken mußte. »*« Lang j. A b. (20 Big). „Was giebt eS kür rin Mittel, wenn man einen .Hund jung aufgezogen hat »nd selbiger kann da« Fortlau'en nicht lasse», svdaß. wenn die Thür anigeht. der Hund Ichon wieder jort ist und vsl ciit de» anderen Tag wirderkommt? Züchtigen Hilst nicht, auch im Guten nicht." — Mein Stiesel blieb kosort zu Hause, wenn ich ihm andauernd den Maulkorb umlegte und diesen nm beim Fressen «nd Sanken abnahm. Au gewisse« Zeiten ist allerdings kein Hund cm'« Hau« zu fesseln, da rennen die Strolche auch mit dem Maulkorb fort und konimen dann ge wöhnlich odnr nach Hause. C. Weber. Leipzig (50 Pfg.). „Wo sind die Tabellen zu beziehen, welche die Frage: „Zu welchem Preise muß ein Gegenstand verkauft weiden, der mir so und so viel tostet und an dem ich k-Prvzent verdienen will?" — Sie meinen Auerbach, Rechenknecht und vielleicht Stopf, ZinStaseln, welche Hilssbücher Sie umgehend durch Emil Weise'S Buchhandlung, WaffenhanS- ftraße IS erhalten. ,"» Nervöse r Beamter (50 Psg) Ergänzung zum Briefkasten vom l5. April. Unsere Lstfeebäder werden seit einraen Jahren von Erholungsbedürstiaen aus Sachsen und namentlich von den Bewohnen, unserer Residenz in größerer Zahl ausgesucht. Der Ihnen dort genannte Badeort ist zwar tabgrsehen von der bekannte» zeitweiligen Mückrnplage) schön, aber mit 10 Mk. für 4 Personen ist abiolut nicht auszukvmmen: Zinnowitz, Coservw aus Usedom, Swinemünde, West-, oder Ost-Dievenow oder Ahl- beck, Prervw. Bninshaupten re. Posten besser. In erster» 3 Orten können Sie leidlich, in den anderen ober nur bei gewisser Ein schränkung auskommen. Wenn Sie z. B. Swinemünde wähle» und lwie ich) nicht in unmittelbarer Nähe des Strandes zu wohne» wünichcii. sondern sich mit einer Wohnung in der Sladt, etwa 10—20 Minuten vom Strand entfernt begnügezr, wenn Sie sezncr Bettzeug mitbringen, läßt sich mit dem genannten Betrage schon behaglich lebe» und der Schiffsverkehr im Hasen, Besuche des Leuchtthurmrs. Switball. Lvolsenhaus. Pronienadcnsahrtrn in See. Korsosahrten im Hasen, Besichtigung einlauiender Kriegsschiffe und Torpedoboote rc. biete» sür ^Landratten" eine nicht zu unter schätzende Gelegenheit zn Bereicherung der nautischen Kenntnisse ohne größere srnanzieUc tapfer zu erfordern. ,"» Alous Knuspern » ß. Blasewitz. „Zum so und so vielten Male ist mir's Passirt, daß ich mich verliebt habe, verliebt in ein Lljähriges blondes blauäugiges Geschöpf von entzückender Figur. Geiler» hat sie mich schlecht behandelt und heute bin ich unglücklich darüber! Wenn werde ich denn nun endlich einmal vrcnünffia werden ? so Hab' ich mich selbst schon oftmals gefragt, aber e§ ist mir beinahe, als ob das vor der Hand noch nicht werden würde. Meine Freunde haben nur Hohn und Spott sür meine Leiden und so wende ich mich an Dich, »nein guter Schnürte. Mir wird's nun bald Angst um mich und ich kann zu keinem Entschluß kommen, ob ich denn eigentlich heirathen soll oder nicht. Und wenn ich dann auch schließlich ciniche, daß ein traulichrS Familienleben gottgefälliger ist, als ein vcriunipiteo Junggesellen- Taiein, io glaube ich doch, daß cs mir sttrwer werden würde, meiner einstigen Frau so viele Jahre (bedenke doch, Schnörke. wie lange manche Leute verhciralhet sind!) absolute Treue zu bewahren, ich müßte denn jo in sie verliebt sein, wie ich's noch niemals ge wesen vi» und niemals wieder sein werde. Sieh mal an, als ich 20 Jahre alt war, da liebte ich zum erste» Male, wurde wieder geliebt und war glücklich Das ist längst vorbei und hat gar nicht lange gedauert. Inzwischen habe ich anderweit Umschau gehalten unter den Töchtern des Landes und es sind ihrer nicht wenige, die ick luntrr uns gesagt) „vouisirt" habe. Na, so ei» Küßchen in Ehren ist ja nichts 'Lchlimmes und ich glaube, solch' ein alter Sckwerenöther, wie Schnörke wird mir daraus keinen Vorwurf machen, aber ich habe immer wieder an die erste Liebe denken müssen, denn es war doch io schön und ich glaube, es hat mich inzwischen Keine wieder so lreb gehabt wie dieie. Aber wie schon gelagt, hat mir's neuerdings das schlanke blauäugige Weien arr- grtdair und Du. Schnörke. soll t mir nun sagen, ob Tu es für Sünde hältst, wenn ein io flotter icrffrr Strick wie ich 'mal ernstlich versuche, mich zu verloben und später gar einmal zu Heimchen. Daß „Sie" mich jetzt ein wenig gekränkt hat. ärgert mich zwar, aber macht meine Empfindungen sür sie durchaus nicht erkalten und ich sichle auch, daß „Sie" mir zu gethan ist und mir gewiß keinen Korb geben wird. Man wird aber mit den Jahren be dächtiger und kommt zu dem Resultate, daß zu den meisten Heirathen nicht innige aufrichtige Liebe, sondern sehr oft haupt sächlich das Bestreben, für die Zukunst versorgt zu sein, die treibende Kraft ist, sowohl von Seile» der Schwiegermutter-Aspirantinnen, wie auch von den jungen Damen selber. DaS glaube ich nun zwar von „Ihr" nicht, ich halte sie hierzu sür zu stolz, aber diese fixe Idee bat sich bei mir dermaßen festgesetzt, sodaß sie mich auch hier beeinflußt. HUs mir, Schnörke! Vielleicht kannst Du auch etwas aus meiner Handichrist lesen!" — Die Handschrift deutet eigentlich auf ein ganz gebildetes Männchen und widerspricht durch ihre Acruratesse eigentlich der flatterhaften Gesinnung des Schreibers. Alvys Knuspernuß. Du bewegst Dich mit Deinen Herraths-Gesinnungen wie die Fliege um das brennende Stearin licht. Du wirst Dir schon die Flügel verbrennen und dann Hilst Alles Summen und Brummen nichts, dann heißt's in der ehe lichen Treue Ordre pariren und das von Rechtswegen. Wettende. „Ist eS schicklich und, vom gebildeten -cn. erlaubt, bei der Begrüßung ln verwandt- * Standpunkte angesehen, erlaubt, vci der Bern . , schastlichem Verhält» ik die Tanten und Cousinen ebenso gut mit einem Kuß zu begrüßen, wie die Onkels und Cousins? Dieses habe ich bisher gethan. Nun wurde mir aber gesagt, daß es nur unter Männern gegenseitig gestattet sei, ebenso unter de» Frauen. Bitte nm Auskunft?" — Ter Küfferei thu' nie zu viel, s Du schießest leicht sonst riber's Ziel, s Äievt's also bei Euch Varianten, s Bon ca. drei, vier, fünf >echs Tanten, s Giebt's gar ein Dutzeird wohl Cousinen ! Mit hübsch' und minder hübschen Mienen, s Hat's stets mehrere und Neffen, s Heinz, Hinz, Kunz, Kurt und Karl mir' Onkels mehrere und Neffen, und Stessen, s,So denk' ich, w :'s kaum ein Genuß, s Tu oer uircye. ocun. vcrryriczrrr innrer, tagen mutig ? Das müßte streng bestraft werden, ist. ist dem Anderen billig." — Freilich -onirtagSrnhe bevorzugten Restaurationen , , ..übest Jedem einen Kuß s Verwehren aber kann Dir's Keiner, i Gäbst Du gar zwei der Tonte» einen: ! Ja gäbst Du dreie einer Jeden, s ES dürste Niemand drüber rede», s Das Küssen ist Privatvertrag. j Es küßt ein Jeder, wie er mag. s Und wie'S dem anderen Part gefällt, s Der sich zum Kompagnon gesellt. I Ist's also Usus so bei Euch, > So küßt Erich ruhig rvtb und bleich, s Es kcmn's (gcschieht's in höchsten Ehren) s Kein ttock'ner Svliiterrichter wehren, j Doch fragst Tu mich, so sag' ich frei: ! 's ist unter Männern Narrcthei. I Ten Tanten, als der Ehrfurcht Pfand, i Küßt ich nur liebevoll die Hand, s Und den Cousinen drückt' ich zart I DaS Händchen nur von mmmtrner Art. I Tas Küssen ist der wahre Kitt s Für die Familienbande mit. ! Es giebt der Leut' zu allen Tagen, s Tic heut' sich küsse», morgen schlagen, s Viel Keffer, weniger geküßt, s Doch auch in Sturm und Notb gehißt l An starkem Mast das Banner: Treue. ! Doch küss' auch ruhig Du auf's Neue, s Da s nun einmal Tein Labsal ist. s Denn Du nur sonst auch treu Dir bist I »*» E. W. Pirna (50 Psg.) „Ist das Himmclszeichen Krebs em gutes oder böies Zeichen? Meines Erachtens nach haben wir 12 Himmclszeichen. wovon 4 als gute. 4 als mittel und 4 als böse bezeichnet werden und zwar: Widder. Krebs. Waage. Stein bock gut: Stier, Zwillinge, Schütze. Wassermann mittel; Löwe, Jungfrau, Skorpion. Fische böse." — In Dresden wie in Pirna giebt es viele im Krebs geborene Leute, deren Wirken und Treiben durchaus nicht den Krebsgang cinschlug und daß die im Löwen, Jungsrau, Scorpion und Fi'che Geborenen böse Menjchen sein sollen (namentlich die in der Jungfrau Geborenen) ist mir auch sehr unwahrscheinlich. Alle bergt. Deutungen haben ihren Ursprung in den Regionen des SonnentteinS. »"»Robert Wajili, Gablonz. „Das Frühjahr vergeht, und meine Teiche bleiben lchließlich wieder ohne Äarpfensatz. Sei doch so gütig und nenne mir recht bald eine Adresse, woher man ante, gcuinde Regenbogenforellen und Schleiciffetzlingc, sowie Karpfensotz (2 Sömmer) beziehen kann?" - Karpsenfak bekommen Sic in der Fischzüchterei des Herrn Major von Boxberg in Zschorna und Schieren- und Forcllensatz liefert Ihnen die Forellcn- zuchterei von Rudolf Linke ein Tharandt. Lassen Sie sich die Preislisten schicken. ."» I. Weber, Schluckenau. „Können Sie mir ein Institut reiv. Laboratorium angeben, kn welchem Arzneimittel auf ihren Inhalt und Zusammensetzung geprüft werden? Es handelt sich um eine wichtige Sache." — Wenden Sie sich an den Gc- sundheitsrath in Karlsruhe oder an das Laboratorium von Fresenius in Wiesbaden. »"» L. Schlößel, (30 Psg). „Was für eine Naturhcilanstalt in der Nähe Dresdens würdet Du mir anrathen?" — Dr. KleS, Dresden, PrieSnitzstraße. .".Bräsig. Oich atz. „Auf welchen Tag siel der 15. Mai 1870? - Sonntag. »*. E H. „In Bezug ans die Eisbrecher an der alten massiven AugustuSbrücke wird oit die Mär erzählt, daß diese Brücke verkehrt gebaut sei: den, ist aber nicht so. Die Pfeiler dieser Brücke waren ursprünglich auf beiden Seiten ivitz, die'r Spitzen haben sich aber nicht bewährt, sic stoßen sich iebr schnell ob. deshalb sind die Pfeiler nach »nd nach apgernndrt woiden. Jede Eisscholle, welche gegen einen Pfeiler flößt, zernhellt in jedem Fall, gleichviel ob der Pscilcr rund oder stütz >sl ^ Nun ivetdci: wohl die losen Spötter über unsere aitchlwüidige Ang»st»sbrnckr endlich ihren Mnnd Halle». »*» HekrathS-Sehnsnchtr-Vietworten. Neste Hoffnung (1 Dtk.) bezeichnet sich selbst al» einen meiner guten Neffen, ist z. Z. noch Hotel Oberkellner, 37jübrlg, von großer Figur, tm Besitze eine« kleinen Vermögens und von dem Wunsche beseelt, sich sritfflständig zu machen. Hierzu erscheint ihm aber eine Lebensgefährtin, die hübsch, gut und nicht zierlich sein soll, neben bei auch etwas MooS haben kann, dringend van Nöthen Geben wir uns also der Hoffnung hin, daß die Hoffnung, welche Neffe Hoffnung auf Onkel Schnörke's Hille geletzt, nickt zn Schanden werde. - Nesse Friedrich A (5V Psg.) ersucht mich, da ich von meinen fühle» Nichten schon Manchem eine Frau verschaff oder vermittelt hätte, auch ihm aus der verlechenheit zu Helsen. Fritze ist Bäkermeister und Hausbesitzer. 28 Jahre alt. Wittwer mid Vater eines Einjährigen, nämlich eines einjährigen Knaben. Eine AuSstadtung braucht die betreffende Nichte nicht zu haben, wohl aber wären einige Tankend Märkchen erwinicht, denn, io kalkulirt Fritz, wo Tauben stno, da slichen in der rcchel Taube» hin. Schnörke's Vermittelung soll mit einer Metze Rosinenslollen bonorirt werden. Wenn das nur bei Fritzen's Orthographie nicht statt einer Rietze blos eine Mütze voll wird. — Nesse Zittau »20 Psg.) behauptet, daß Onkel Schnörke eS gewesen sei. der seinem Kameraden vor Jahresfrist ein liebend Weib in die Amte geführt habe und sludirt nun fleißig den Briefkasten in der Hvssnnng, auch für sich ein Blümlcin aus dem heirathslnstige» Jungsern- kranze zu erhalchen. Ter Handjchrist nach scheint Neffe Z. ein luftiger Bruder zu sein, der sich mit Grillensang und dergleichen unpraktischen Dingen niemals besaßt. „Immer heiler, Gott hilft Wetter", scheint fein Wnhlspriich zu fein. Daß er bei sonstiger Cchneidigkeit lehr 31 und 15 ist, dürste ieiurr Zukünftigen crninal recht zu statten komme». — 9!. P. 305 Schirgtswalde (20 Psg). junger, angehender Staatsbeamter, aus dessen Handschrift viel Selbstvertrauen, aber auch ein wenig Eitelkeit spricht, rherlt mir unter dem Siegel der Vettchwiegenhett mit, daß er sich für eine der beiden Oppacher Nichten (Briefkasten vom 15. April) mieressirt. Ra, ich werde es nicht aiisplandcr». — Indem wir uns nun dem ewig Weiblichen znwcndcn, lassen wir Life und Gisa (1 Mk.) aus Frcrberg voransvazrcren, um gleich zwei Fliegen . . . Pardon, zwei Nichten mit einem Schlage unter die Haube zu bringen. Paar weise „fluscht" das sozusagen bester. Life meint. was die Bestimmung eines Weibes fei. die t. ich wüßte ja selber, Herz und Mund aus Flickiveik erweisen, wenn er nicht gleiches Einsehen haben. Hoffentlich dem in Freibcra üblichen Bergmannsruse „Glück aus!" bei Life auch 'Neffen hätte, melden sich Einige. die um ein mit und Gisa anzusahrrn. — Heckenrose vom Lande (50 Pia.) ist nach langem Grübeln, wie sie es anzuianaen habe, um ihreMuscstunden durch einen anregenden Briefwechsel angenehm auszusullen, zu der egenoen roneiwecyiel angeneym ariszuffMen, zu Ueberzeugung gekommen, daß cs doch vielleicht einer meiner Neffen wage» würde, trotz der Dornen mtt einem jungen Heckenröschen in brieflichen Verkehr zu treten. Wie singt Äöthe? „Und der wilde Knabe brach s 's Röslcin aus der Heiden: s Röslein we! sich und stach, j hals ihm doch kein Weh und Ach, > Mußt' cs e leiden. Siehst Du wohl. Röschen, was das Ende von oan b lichen Neckehr sein könnte? »"»Nichte Edelweiß (50 Pfg.) „Kannst Du mir nicht sagen, ob es das Betäubungsmittel „Wvoralfform" giebt? Ich las nämlich kürzlich in einer Geschichte, daß das Medikament von einem berühmten Arzte erfunden sein sollte und die eigenthümliche Wirkung besitzt, den Geist wesentlich zu verschärfen, indem der Körper vollständig gelähmt und betreffende Person gänzlich am Sprechen behindert lft?" — Wooraliform ist mir vollständig un bekannt und dürfte wahrscheinlich in der Phantasie einer über spannten Romanschnststellerin liegen. Lanai. Abonnentin E. -Ist es wahr, daß die Nerven sind? Ich rsitze einige, wage es über, seitdem mir dies gesagt wurde, nicht, sie zu benutzen, da ich schon uervenleidend bin." — Nun, nun. nur nicht überschätzen, allwissend ist Niemand, also bin ich eS auch nicht Warum die von Dir vezeichneten Nadeln gerade besonders nervenschädigend sein sollen, wenn sie beim Stricke» in Bewegung gesetzt werden, ist mir z. B- höchst unklar. Stücken ist an und für sich eine Handthätigkeit, die nervenlchwache Menschen ganz Unterlasten sollen, weil in den bei derselben besonders in Mitleiden schaft gezogenen Fingerspitzen gerade sehr feine, empfindliche Nerven liegen. ES scheint mir oder doch zweisellos, dgß Stricknadeln auS Stahl weit härter drücken, als solche aus dem weicheren und bei der Erwärmung durch die Hand sogar etwas elastisch werdenden Celluloid. »*» A. B. (50 Pfg.) „Spiele mit mehreren Personen ein Viertellos der preußischen Klaffenlotterie; um 16. ds. M. bis 6 Uhr Nach, mußte die Einlösung der 4. Klaffe planmäßig ge schehen : ich habe nun verschwitzt, das Loos dieser letzten Klaffe zu erneuern, war am nächstfolgenden Tage zwischen 10—11 Uhr Vorm, bei dem betreffenden Einnehmer und nnißte leider die vor hergehenden drei Klassen nochmals bezahlen, da das Loos bereits verfallen war. Nachdem ich 33 Mk. sür die vorhergehenden Klaffen zahlte, bekommen ich das Loos derselben Nummer zur vierten Klasse ausgehändigt. Wem fällt dieser Betrag zu und kann ich armer Teufel nichts dagegen thun?" — kor tutti, da hilft kein Schwanzwedeln. Ein armer Teufel spielt überhaupt nicht in der Lotterie! .*» Ab., Striese n. (30 Pfg.). Ich war Fastnacht hier in Striesen znm Maskenball. Ein Herr kam erst im Kostüm als Affe, dann alS Thierbändiger, nachher als Matrose; er hatte letzteres wohl gewählt, da er ein exotisches Museum hatte, schien sich jedoch in letzter Maske sehr zu gefallen und kümmerte sich gar nicht um seine junge Frau :c. rc." — Mit solchem Meerrettig lommcn Sie heute erst angezogen? Ich soll heule erst den Affen. Thierbändiger rc. zu seiner Frau in den Käsig sperren und der jungen verführerischen Fastnachts-Aesfin die Leviten lesen? Sie sind doch wohl nicht recht bei Tröste. .*» Nichte H 6 nschcn (1 MkR „Wir wollen uns näm lich in der Nähe von Tresden eine Villa kaufen, möchten aber vor allen Dingen in recht gesunder Lage wohnen. Wie ist nun die Löbnitz z. B. Kötzichrnbroda? Mama denkt, cs könnten von der Elbe Nebel dahinkommen. Thun sie das wirklich? Es ist doch wohl noch e>n «lück bis zur Elbe. Welchen ähnlichen Ort würdest Tu Vorschlägen? Kommen die Züge von Kötzschenbroda nur in Neustadl an? Wie weit würde es von da zum Königlichen Konser vatorium sein? In welcher Straße liegt dies? Wir sind nämlich von auswärts und wissen noch »ich! gut Bescheid in Dresden." — Die Lößnitz ist gesund und leidet nicht unter Elb - Nebeln. Die Züge gehen täglich viele Mal auch »ach Dresden-Altstadt. Das Konigß Konservatorium bcsindet sich in der Landhansstraße und ist vom Bohnhose per Pferdebahn in einer Viertelstunde zn erreichen. »*» 19jähr. Ab. (20 Psg.). „Als ich neulich Abends auf dem Nachhausewege war, kam ein großer Hund aus mich zugesprimgen und bellte, als ob er mich verschlingen wollte. Ich weliric den selben ab. Hätte ich einen Stock bei der Hand gehabt, dann hätte ich cs ihm fühlen lassen. Ich setzte den betressenden Herrn zur Rede, daß er seinen Hund nicht zurück,zernfen. Die kluge Antwort war: ..Dafür bezahlen wir unsere Steuern, dns haben wir nicht nothwcndig" und lachte »och. WaS sagen Sic dam?" — Wieder Hund, io der Herr! An frag er. (l Mk). „Fräulein Emilie Schieritz ge nannt Meyer's Röschen" in Döbel» erhielt vor 10 Jahren sür 4osährige Dienstzeit die große silberne Medaille. Zum I. Juli ds. 2. ist selbige nun 50 Iabrc bei einer nud derielbeu Herrschaft als getreue Dienerin: kann ihr da der Herr Bricskaslcnonkcl nicht eine weitere Ehrung besorgen ? — Wenn der treuen Dienerin dainit eine Ehrung und Freude bereitet werden kann, daß ich vor ihr eine respektvolle tiefe Verbeugung mache, so habe ich Alles gethan, was ich zu thun im Stande bin. »"»Oskar Hclbig. Dresden. Antwort: Ihre Zuschrift ist von uns den betreffenden Schulleitern zur Kenntmßnahme übcrinittclt worden. A l t. A v. „Nach vielen Jahren habe» ivir »ns milhiam 3000 Mk. erspart etwas haben wir in hiesiger Sparkasse und noch ein Darlrh» von früher zurückerhalten. Um nun dieses Geld sicher zinsbar anzulegcn, welche Papiere sind dafür die günstigsten?" — Kausen Sic 3'/» proz. Obligationen der Residenzboubank oder drrgl. Aktie». Beide sind dombensicher: lrtzlrre st.l,r» »war etwas hoch, sollen aber nach dem Ausspruch eines sehr gescheitsten Mannes einen inneren Werth von HX» haben. »"» A l t. R b., Schönhcide. „Ist mein unvcrhriralhetcr Sohn, welcher in ipeincm Fabrikativnsgeschäst mit thätig Ist »nd dessen jährliches Einkommen unter 2000 Mark beträgt, vervilichlet, zur InvalidttälS »nd AllrrSkasse, sowie Orts Krankenkasse bei,» steuern?" - Elnr Brirciunng von der Krankeiivrrsichernng ist bei der InvalidttälS und AllcrS- -s- «S k» -» »— nach K 3a Adf. l Nr. 2 mögt versichrning hingegen nicht. 'Ä: !
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