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Dresdner Nachrichten : 01.09.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188109011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-09
- Tag 1881-09-01
-
Monat
1881-09
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.09.1881
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Nr. ,44 Sslts, — Vollll«r»t»s. Soa I. Soptomh-r 1881 bahnen und Dampfschiffe gab, einen ganz anderen Charakter als jetzt. Eine Reise ins Riesengebirge war da- höchste Ziel der Sehn sucht für jung» Leute gebildeter stände: ein Ausflug auf de»Üul>- stall und das Prebrfchthor machte in den Kämmen oft mehr Dor- bereitungen, als jetzt eine Reise nach Chamoun» und ein Spazier gang Uber das mer clo giaev; und rin Sommerlogiü an der Prietznitz für die Krall und die kleinen Kinder galt bei Manchen schon als unerschwinglicher Luxus. Kn den HundStagen »»gen Karawanen von Kinderwagen nach der Gegend des Pneßnitzgrundes, und die kleinen Svrößlinge lvurden im sande und zuletzt im Wasser ge badet, was bei Anlagen zu Lcropheln und zu der englischen Krank beit kehr heilsam war. Diese Priehuitzkurrir waren Übrigens für die Mutter sehr anstrengend. Dafür wurde auf dem Rückwege in der „Stillen Musik ' (damals auf der Holzbofgaffe», ober im „Küchen- loche" (Ecke der Alaungasse und Louisen grave», oder auf „Berg manns" eine Eranickung eingenommen-, groben Zuspruchs erfreute sich auch die „Goldne Sonne" auf den Scheunenkösen. — Por 50 Kahren wurde wenig Rotbivein getrunken -, bei festlichen Gelegen beiten wurde meist nur „blanker" Wein iervirt; vom vaterländischen Gewächs trank man am liebsten den Schieler, der Rotbwein kam erst nach Beginn des preußischen Zollvereins (1834» in Mode. Kn der Medizin galt der Grundsatz „Viel hilft vielund wenn auch schon 1)r. Haimemamr (aus Meißen) seine Antithesen bekannt ge macht hatte, so standen die großen Medizinslaschen doch noch in großem Ansehen. Das entrechte sich auch aus den Genuß der Mineralivüsser. Eine bekannte Persönlichkeit Dresdens brachte cs bei seiner Krübjakrskur auf 10 Becher Eger Kranzcnsbrunnen und wurde beneidet. Und wenn man vor 50 Kabren Jemandem hätte sagen sollen: er müsse Kissingen Ragozzi durch heißes Wasser oder beiße Milch erwärmen, so würde solcher Ratbgeber als unzurech nungsfähig gehalten worden sein. Der Gebrauch dcS Sodawassers war 1831 nur vereinzelt bekannt und kam erst später durch die Eng länder in Schwung. — Kaiserbrodchen kannte nian in Dresden damals noch nicht; dafür buken die Bäcker in Kriedrichstadt und der Wilsdruffer Vorstadt Spinnbrodcben (aus Brodteig» ä 3 Pf., welche sebr schmackhaft waren und besonders von der Arbeiter-Bevölkerung gekauft wurden. — Das Turnen der Erwachsenen und der Kinder war vor 50 Kabren in Dresden eine torra jneognita; erst 1833 fing Lieutenant Werner (später Turnanstalts Direktor in Dessau» a», auf dem Gewandbaussaalc für Kinder gemeinsame Turnübungen und Turnspiele zu arrangircn, bis dann in Gubner ein gcwandter Turnlebrer entstand, dessen Schicker bei öffentlichen Prüfungen die Riesenwelle mit Bravour und Eleganz produzirten. — Die Straßen beleuchtung war in den Vorstädten vor 50 Kabren sebr dürftig und wurde, wenn Mondschein im Kalender stand, auch in der inneren Stadt unterlassen: die runden Taschenlaternen mit Papp- oder Blechbülse waren bei abendlichen Ausgängen aber so notbwendig, wie der Hausschlüssel, zumal man damals die Streichhölzchen noch nicht kannte. Die Straßen wurden nur Sonnabends gekehrt, und dieselben zu anderer Zeit, als vor dem Kehren zu gießen, hätte als großer Luxus gegolten. — Abends nach 10 Ubr war cS in der Regel aus den Straßen still; aber das Leben aus denselben früh morgens zeitiger als jetzt, und vor 50 Kabren gingen im Sommer früh mehr Menschen in den Großen Garten, um die Schönheit eines Sommermorgens zu genießen, als jetzt, wo Dresden dreimal größer ist. Ka es gab eine ganze Anzahl tapferer Männer, welche auch beim schlimmsten Schneewettcr und der größten Kälte sich beim Tlwrwärter am östlichen Tbore (später Picardie, dann Engel- bardt'S» einfanden, ehe es Tag ivard. — Die G cwerbes ch u l c zu Dresden, welche 1861 vom Gewcrbcverein gegründet worden ist und seit 1803 unter der Lei tung des rührigen Director Elauß siebt, eröffnet Michaelis ihre Winterkurie. Sie bestellt aus einer Tagesschule und einer Sonn tags- und Abendschule und vermittelt neben einer allgemeinen Fortbildung in inathematiscben und naturwissenschaftlichen Köcher», in deutscher Sprache und schriftlichem Verkehr, in Änchbalten, Geo graphie und Zeichnen, auch Vorbereitung auf das Baufach und den landwirthschastlichen Berus. Die Zahl der Schüler, welche sic be reits entlassen bat, übersteigt die 5000 und viele unserer angesehen sten Gewerbtreibcnden, die sich auf ihr für ihren Geschäftsbetrieb vorbereitet haben, sind ibr noch dankbar. Klirr Arbeiten haben auch aus der Halle'schen Ausstellung Anerkennung gefunden und die Rachsrage nach dem letzten Lsterberichte hat einen Nachdruck des selben nölhig gemacht. — Tic priv. Scheibenschützen-Gesellschaft zu Dresden wird am I. September d. K. Nachmittags 3 Ubr zur 5 0 jährigcn Kübel- s e i e r der Landesverfassung in ihrem, in den Trachenbergen, 5 Minuten vom Wilden Mann so reizend gelegenen Schützeichose eine Gedenkscheibe schießen und dieselbe zur Erinnerung ebensalls im Scbießsaale, nzo bereits viele andere denkwürdige Erinncrungs- schciben aufgehängt sind, anbrinPU lassen. Ans diese Scheibe hat jedes Mitglied der Gilde einen ^chuß abzugebcn. An diesem Tage Ivll zugleich als 'Nachfeier des deutschen Nationalsesttages ein Kon- turrenzschießen in der Weise, wie das Becberscbießen bei dem deut schen Bundesschießen sialtsinden. Bei diesem Schießen können auch Schützen anderer Dresdner Sclneßvcreine nach geschehener Anmel dung (Neuegaffe 10, 1. Et.» theilnelimen. Nebenbei soll aber auch noch ein Geldprämien-Zchießen auf Standfcstscbeiben je nach Be dürfnis» abgebalten werden. — Kener noch nicht I8jährige unternehmende Laufbursche Kranz Hermann Deckner auS Gohlis, der am 11. Kuli d. K. seinem Prin zipal, einem großen Leipziger Getreidehändler, mit 30,057 M. durch ging und ersi nach Wochen in Straßbueg ergriffen ivard, nachdem er von der veruntreuten Summe gegen 3000 M. ausgegeben batte, wurde vorgestern von der Keriensträskammer in Leipzig in Anbe tracht seiner Kugend und seines offenen Geständnisses zu 3 Kabren Gefängnis! verurlbeilt. Deckner erzählte, der Drang, sich die Welt anzusehen, habe ihn zu der Unterschlagung getrieben, und sei er entschlossen gewesen, sich bei etwaiger Entdeckung sofort zu erschie ßen, weshalb er sich einen Revolver gekauft batte, den man auch bei ibm fand. — Eine würdige Blasewitzer Droschke brach gestern Mittag am Lämmchen zusammen, oder richtiger, sie barst nach einem Borderaclnenbruch auseinander. Knsaffen waren eine^ Berliner Dame mit '»Rädchen und Kindern, die ein nicht kleines Schreckens geschrei nnstiminten. Bermuthlicb haben die lwchgeladenen Gepäck stücke der 'Abreisenden das Gefährt zu seiner Sehnung nach unten bewogen. - - Herr Etlo Kunze, bisher nur Dirigent der Kapelle des Garde Reiter Regiments, ist nunmehr zum S ta b st r o m p c t e r und definitiven Nachfolger Krieor. Wagners ernannt worden. — Auf Anregung seitens eines Geschäftsinhabers der Wils- drufferstraße wird am Sedantage eine größere Anzahl Geschäfte in der Prager, See-, Wilsdrufferstraße und am Altmartt von I Uhr- Mittags ab geschlo s s c n sein. — Kn den Dresdner Bürger- und Bezirkssclnilen bat der Vor mittagsunterricht, welcher vom l. Kuni liis zum gestrigen 31. August ichon früh 7 Uhr begann, wieder in altgewohnter Weise um 8 Uhr »einen A nfan g zu nehmen. - Herr Oberst z. D. Andrich theilt uns berichtigend mit, daß er bei dem im letzten Briefkasten erwähnten Begräbnis! des Generals v. No st in nicht gegenwärtig gewesen sei, da er an diesem Tage in dienstlichen Angelegenheiten nach Karlsbad befehligt war. — Tie Illumination beim heutigen Monstre - Eoneert des Allgcm. Musikervereins ans dem Keldscblößchcn verspricht glanzend zu werden, da eirea 3000 wunderhübsche K roncnla 1 erne n und zierliche Lämpchen von der Firma Gottschald n. Eo., Wils- drusferstrnße bergesiellt - brennen werden, auch die für das Sedan- fest vom Tnpezirer Schulz hcrgestellte große Dekoration bereits aufgestellt sein wird. Das Feuerwerk ist vom Sberieuerwertcr Roll angefertigt. — Die Erwartung, daß in die rasch wachsende Kob ann- vorstadt nun auch ein Postamt gelegt werde, erfüllt sich — wenigstens für die nächste Zeit-, in Berlin ist dies an oberster Stelle als noch nicht opportun angesehen worden. Dagegen soll das Postamt von der Pillnitzerstraße nach dem Holbcinplatz verlegt werden; eine Veränderung, die wiederum für die Bewohner der Pillnitzer- und umliegenden Straßen keine Verbesserung ist. Alle 'Achtung vor Sparsamkeit, wenn diese der Grund zur Verweigerung eines neuen Amtes ist, aber Sparsamkeit braucht nicht zur Spär lichkeit zu führen und dieser große Stadttbeil da draußen ist wirk lich auf die 'Art spärlich „postirt". — Der seit 1832 in der Parochie Kötzschenbroda tliat-gc und sehr beliebte und um daSMusiklebenhochverdienteKantorScbenk, dem die wohlverdiente Ruhe seit einigen Kahren in Eoswig ge worden war, verstarb am Sonnabend und wurde unter großer An- thcilnakmc am Dienstag beerdigt. Henn«, festlich, da» lOjähr. Beßchen von „ ^ tadtMetz ' in der Lajserstraße. Frei-Conce» Illumination und Steigen ein»» Riesenluftballons ,verden deA Restnuratioks-Geburtütgge ein festliches Gepräge gebe,,. — Wie kalt »r in dem HnMMejwrück. Käg zweimal so gefroren acwachfe valftn waren. August. „ Feld besitzt. , „ .. , , — was der Frost nicht verdirbt, frißt dgö Wild ab und so bleibt den armen Häuslern für den Winter fast gar nichts zur Ernte übrig. Wenn man auch glaubt, dieses Kahr iy>rd dir Ernte gut, so ist aber die Hoffnung durch den Krost- und Wildschaden wieder dahin. Trau rige Aussichten für die armen Einwohner in dieser Gegend. — Nächsten Montag den 5. September, Vorm. 10z soll di« aus den dem Bezirksvcrbande der Amtshauptmaunschast Dresden- Altstadt gehörigen Gütern in Saalhauscn noch anstehende Kar toffeln-, Rüben-, Kraut- und Mais-Ernte (10 Acker) an den Meist bietenden auf dem Stocke verkauft, auch sollen bei dieser Gelegen heit noch einige Acker Feld und Wiese verpachtet werden. Da die Kartoffeln in kleineren Abtheilungon abgegeben werden sollen, so bietet fick für manche Kamille Gelegenheit zum vortheilhaften Erwerb ihres WinterbedarssS (siehe Knserat». — Polizei bericht. Auf einem Neubau der Rosenstraße ist am 30. d. MtS. ein Maurer von einem Gerüste gefallen und hat hierbei einen Ripvenbruch erlitten. Derselbe wurde den, Stadtkrankenhause zugeführt. — In den Artillerie-Werkstätten kam am Montag ein mit Auflegen eines Stiles beschäftigter Arbeiter mit der limen Hand in das Getriebe, brach in Folge dessen den Mittelfinger und verletzte sich auch die übrige» «Anger dieser Hand dermaßen, daß seine Unterbringung im Stadtkrankenhause sich nötliig machte. An der sächs.-böhmischen Grenze treibt sich jetzt ein höchst gefährlicher Ni ensch hemm, der aus irgend welchem Grunde, wo er nur kann, Haristhiere und namentlich gern Pferde vergiftet. Da er sich auch nach Sachsen herein wenden kann, ist den Grenz bewohnern Vorsicht anzurathcn. Es wird in dem Menschen, der etiva 40 Kahre alt ist nnd eine hohe Schulter hat, der Abdecker Türeck aus Naceradec vermuthet. — Der Heringsfang an den deutschen Küsten ist jetzt im besten Gange, ganz besonders aber der Fang jener Sorte, welche geräuchert, die so beliebten Sp e ck p ö kl i n g c geben. Die Kischhanblung von K ü bnel (Webcrgasse !>» empfing dieser Tage aus Holstein beden tende Sendungen dieser Prachtwaäre und bietet damit dem Publikum etwas sehr Billiges (s. Knserat). - Der Wartesaal 1k. Klasse deS Leivzig-Dresdncr Bahnhofs war am Sonntag Mittag ungemein gefüllt, indem 2 junge» Kauf- lenten, welche ihr Glück in Buenos- A »res versuchen wollten, von einer großen Anzahl Herren und Damen bas Geleite gegeben wurde. Der Abschiedsschmerz wurde alsdann in „Stadt Metz bei einer langen Sitzung hinuutergespült. — Leipzig, 30. August. So wird denn doch der 50. Kah- reStag der Vcrleibung unserer sächsischen Verfass rings U rkunde au Leipzig nicht spurlos vorüber geben. Der Rath hat beschlossen, auch diesen „für Sachsens Geschichte so wichtigen Tag festlich zu begehen", die öffentlichen Gebäude zu beflaggen, eine Festmusik zu veranstalten und richtet au die Einwohnerschaft das Ersuchen, ebenfalls die Gebäude in würdiger Weise mit Klag genschmuck verlebe» zu wolle». Bezeichnend aber ist cs, daß sich das halbamtliche Blatt des Rathcö für dieses sächsische Fest so gut wie gar nicht interessirt, geschweige denn cuthusiasmirt. „W a h r s chelnli ch werden sich a» der Schmückung der Häuser auch die Besitzer vieler Privatgrundstücke betbeiligcu — das ist Alles, was cs dazu lagt. Als die Kommunalgarde noch bestand, bildete diese den Mittelpunkt für eine allgemeine Keier des KonstitntionsfesteS. Unter den jetzigen vergifteten Parteiverbaitnissen wäre es vielleicht ein Wagniß, in der Hochburg dcS Nalionallibcraliomns eine solche veranstalten zu wollen. — Nach den Berichten über die letzte Sitzung unserer Handelskammer bat der kaiserl. Obcrpostdirektor der letzteren eine photographische Abbildung der Katode des Postgcbäudc S am Augustusplatz, wie sie sich nach dem Umbau gestalten wird, ein gesendet. Das ist jedenfalls sehr aufmerksam. Wir haben bei einer anderen Gclegenbeit die große Pbotogrnpbie zu Gesicht be kommen und können darnach wenigstens so viel mittheilen, daß von dein Umbau des Vordergebäudes namentlich das Entresol, der Mitlelbn» und dcks Dach betroffen wird, indem das Entresol erhöht und ein plattes Dach gelegt, letzteres aber mit Thurmen und Puramiden verziert werden fall, ähnlich wie dies bei dem Ncubnn des benachbarten Fiinsch'ichen Haul'eS geschehen ist, so daß die bei den Häuser barmoniren würden. Nach einer anderen Mitthcilung des Oberposldirektors liaben fick bis jetzt mir 70 Personen für die Benutzung der Telephon Anlage bestimmt angemeldet. Das ist jedenfalls unter der Erwartung des Reichspoffmeisters. Gleich wohl soll mit der Anlage vorgegangen werden. Kaum verlautet, daß das alte Schützen Haus, für welches die letzten Kahre so ungünstig waren, einen Käufer gesunden hat, der es seiner bis berige» Bestimmung erhalten will, w prophezeit man ilnn auch schon eine neue „Periode des Ansschwungs". Das Grundstück soll mn 105,000 M. verknust worden sein, hinter dem Käufer aber, dem Knufinaun Bertbold, welcher zeitber einen Herren Bazar gehalten hat, ein Konsortium stehen, dem, wie c« heißt, eine Parzellirung des Trianongartens zu Bebnuungszwcckeii ('Verbindung der Georgen mit der (Kartenstraße) vorschwcbt. Und das könnte vielleicht das „Rentabelste" sein. — Das Heinicke - De n t mal. welcbcs am Sonntag entbüllt und der Stadt übergeben worden ist, steht in den Anlagen a» der Liebigstraße und nimmt sich nicht übel ans. Die Kolossalbüske Heinicke's ist von Bronee, der Socket von rotbem Sandstein nnd in diesen ist eine Marmortafel eingelassen, iveicbe in goldenen Lettern die Kmcbrist trägt: „Samuel Heinicke, Begrün der des deutschen Tanbstnmmeir-Uirterrichts", gewidmet von dank baren Taubstummen und Taubstummen-Lehrern". — Kn Zwickau brachte dieser Tage ein Bergarbeiter aus , Lberplamtz die Leute in Alarm durch unablässiges „Keuer'ruien, Scbutzleute eilten herbei nnd schließlich crgab sich, daß der Berg nrbcitcr geisteskrank war. Kn Leubsdorf ward am Dienstag der Dachstuhl des Kistcnmachcr Langer'schen Hauses durch Keuer zerstört. Kn Oberputzk a n ist am 28. vor. Nits, die sogenannte Buschmühle mit sämmtlichen Werken nnd angrenzender Scheune niedergebrannt. Ten Pächter des Rittergutes Gautzsch traf in voriger Woche das Unglück, daß, als er mit seinem Geschirr nach Relibach zu fuhr, das Pferd scheute und durchging, wobei er aus dein Wage» geschleudert wurde und außer einer schweren Verletzung der 'Achsel auch einen Rippenbruch davontrug. - Am Sonntag Vormittag stürzte in einem Neubau an der Annabergcr Chaussee zu Ehe m n i tz in der 3. Etage ein Tlieil des noch »icbk fertigen Gewölbes ein, durchschlug die Gewölbe in den übrigen Etagen bis ins Parterre und beschädigte auch die dort be reits ausgestellten Maschinen und angebrachten Transmissionen. Am Freitag Vormittag brannte die zum Enterlein'schcn, früher Tonntag'schen Restanrnticms - Grundstück in NeuölSnitz gehörige Scheune nieder. Ter Schaden ist groß, da Entcrlein nicht versichert hatte und die ganze Ernte mit vernichtet ist. — Beim Brigade-Exerzieren in nächster Nahe Gcitl> ains wurde am Montag der Auszügler Gotthold Weiske nnS Wickcrs- hain, der sich auf den Uebungoplatz gewagt hatte, von einem an der Hand gehenden Ofsizierspferv ans Bein geschlagen, wodurch cr emen Obcrschenkelbrrich erlitt. — Ein ergreifender Augenblick. Während die Ehefrau des in Treben wohnenden Buchhalters der Hasclbacher Fabrik einem Kinde das Leben gab, hauchte ihr Gatte, der eines körperlichen Leidens halber operirt wurde, in einem anderen Zimmer der Wobnung seinen Geist ans. — Kn Ncugrnna stattete am Dienstag Vormittag ein Schneider aus einem benachbarten Orte dein Innern einer Försters- Villa in der Absicht zu steblen einen Besuch ab; seine Gelüste nach fremdem bigcnthnm wnrdcn ihm aber durch seine Festnahme ver eitelt, welcher letzteren er Widerstand mit einem Messer leistete. — Am Sonntag Abend !» Uhr brach Feuer in der Scheune des Gutsbesitzers Günther in D ip v e ls v o rf bei Moritzburg aus und zerstörte die reichlich aufgespeicherten Erntevorrathe, die massiven Mauern hielten Stand. — Kn der Hossmann'schcn Brauerei in Pegau brannten am 28. v. M. Schuppen und Stallungen nieder. -Eine wunderliche Ueberraschung ward in voriger einem Waldenburg er FaHbesitzer zu Htzejl. Dg ' Kartoffelfelde viel eine Wachthütte von . troh errichtet, um i,i derietbe» wachen zu können, Als liest' »m Thür heraustritt, ft, stehen. Mn sie daktn aehxacht, ist »och nie - Me dat „Loldher Wochcnbl." berichtet, m r Näh« Her Auexnbachbrücke bei L a st a u ohlen werden war, yane " ' '^et, um in derselbe,» . ich Morgens m sei:, er dicht vor derselben irtne acht, ist noch nicht entdeckt. oche nein lben de« ffte ttc oraen. was aber »m der Bemerkung atzgelehnt worben sein soll: Der Gefundene liegt ja nicht auk Torpitzlchec Gemeinde- stur Der Arbeiter hat das yteiteicht nicht so ernstlm, genommen und ist seiner Arbeit »achgegangen. Als er Abends von derselben zurüctlehrte und den Viani» noch iimiie» in hilflosem Zuftande fand, veranlaßt« er das Nöthige bei der Gemeinde Laftau, die den Un glücklichen mittelst Fuhrwerkes in das Krankenhaus nach Colditz brachte. Dort ist Löffler am Sonntag Morgen gestorben. - Selbstmorde. Kn Spritz, erhängt« sjch der seit längerer Zeit schwermuthig gewesene Hausbesitzer und Kleischermelfter Gup zcn ouc c»c luuucv ertränkt, weil es angeblich iir einem Kanfladen zr» Ziunivaid e«n Eigenthuinövergehcn »ich hatte z>» Schulden kommen lassen und da- be» entdeckt worden war. -Landgericht. Der 01 Kahre alte, schon mehrfach wegen Diebstahls vorbestrafte Knochen- und Lmnpenhnndlrr Carl Traugott Ruhland öffnete neuerdings wiederholt mit einem Schlüssel, den er im alten Eisen anfgefunden, die im Gewandhaus befindliche und der Gemüsehündleriu verw. Noack in Altstriescn gehörige Ge müse-Niederlage in diebischer Absicht. Niemals ging er mit leeren Taschen bcz. Säcken fort und der von ihm rechtswidrig cingebeiisifte Vorrath von Voaelfutter, Hirse und Gries mochte ungefähr den Werth von 10 Mark erreicht haben, als die verbotenen Besuche zur Kenntniß der Bestohlenen gelangten. Wegen schweren Diebstahls im wiederholten Rücklalle unter Annahme mildernder Umstände wurde der hochbetagte Mann zu der mildesten gesetzlich zulässigen Strafe von 1 Kahr GefüiWÜß vernrtheiit, auch wurde auf 2 Kahre Elirenrcchtsverlnst und -Stel lung unter Polizeiaufsicht erkannt. - Kn dem ehenfalls schon wie derholt vorbestraften 40jälnigen Handarbeiter Ernst Wilhelm scheib- lich aus Pillnitz erschien ein erst am 2l. April d. K. auSZxr estras anstatt entlassener routinirtcr Langfinger vor der IV. Fericnstras- kammer unter Vorsitz des Herrn Lnndgerichtsrath Höfer. Nachdem ver unverbefferliche Patron seiner LogiSwirthin, einer keineswegs mit irdischen Glücksgütern gesegneten Waschfrau eine Partie HauShal- tungögegcnstände, namentlich Wäsche im Werthe von 24 Ai., und auS cnicr Kirschbnde in Lockwih diverse Klcldnngsstücke, mindestens 30 M. werth, gestohlen batte, tauchte er in der Gegend von Gro ßenhain auf nno borgte sich am 3. Kuli v. K. von dem Dienslknechl Förster einen kompleten Anzug im Werthe von .30 Mark, um einen Spaziergang nach Großenhain anzutreten, lind gleich zeitig erhielt er von dem Pachter des Rittergutes schön seid den Auftrag, ein Paar bei dem Schuhmacher repa- rirte Stiefel mit nach Hause zu bringen. Scheiblich holte auch die Stiefel bei dem betreffenden Schuster ab, ließ sich aber nicht wieder auf dem Rittcrgute sehen, sondern wandcrte schnurstracks nach Meißen und versilberte dort Garderobe und Stiefel zu Spottpreisen. Ter in der Haupt sache geständige Angeklagte wurde unter Ausschluß mil dernder Umstände zu 2 Jahren 5 Monaten Zuchthaus, i Kahren Ehrcnrcchtsverlust nnd Stellung unter Polizeiaufsicht vcrur- lheilt. - Karl Heinrich Viertel, der Inhaber eines hiesigen Möbcl- mngazins, erhielt vor einiger Zeit von dein gegenwärtig in Mexiko aufhältlichen Baron l»r. von Hermann, bcz. dessen Gattin den Auf trag, ein denselben gehöriges Hausgrnndstück in Eilenberg zu verkaufen und wurde der Kaufpreis auf 5000 Mark festgesetzt. V. fand auch bald in den» Kirchschullebrer Wctzig einen Käufer und dieser hän digte ihm den Kaufpreis, bestehend aus 17 Landrcntcnbriescn im Nomiualwertlie von je 300 M. (Eours 92"/») ein, während Viertel nur 10 der Werthpapiere alsiieferte und der Frau Baronin, nach deren eidlicher Versickerung, mittheilte, der Käufer habe ihm nicht mehr geznhlt, sei auch nicht geneigl, einen höheren Kaufpreis zu bewilligen. Getauscht hierdurch und überhaupt von dem Gedanken beseelt, das Gruudslück baldigst las zu werden, aeceptirtc die Baronin den Kauf': als jedoch später die finanzielle Differenz znm Vorschein kam, gab Viertel den von ihm zurückbehattenen 17. Landrentcnbric-f zurück und überdies wurde gegen ihn die Untersuchung auf Grund von § 203 des R.-St.-G.-Äuchcs cingelcitet. Zur pauptverhandlung verwiesen, machte der von Herr» Rechtsanwalt IR. Kunnth verthei- oigte Angeklagte geltend, daß er keineswegs in der ihm beigemesse- nen nnlanteren Absicht den erwähnten Landrentenbrief zurückbebalten habe, allein der Gerichtshof gelangte zur Ucbcrzengnng seiner Schuld und erkannte demgemäß ans 9 Monate Gefängnis'. - Tagesordnung für die 1. öffenil. Präliminar-Sitzung der 2. Kammer heute Abend 0 Ubr. Tbeilung der Kammer in 5 Abthcilungen durch das Loos. snndgcrirlu. den >. Sembc. ^c>icuu>>!ll.iuuncl II. !> »k,r HaM'tt'N- lmilduni.! ci-iic» Minsltmic gvicdcrile vc>c»cl. An.zusn» >»id Mnric v«'cl>n. SUosic ,»!.> »iläuvip lx-i Riesa we-ien RilcksalldlebiiaSI». 10 ge„en den Haudardeiler (Lcuji n-»os-.c> an^ Lciilicuucrcdvri versmiucc (Llpressmuz. IU/., gcqcii Elcomuc j-„->'kknmim> ncl>. Hcliiia wcqcii Änviiclci. Meteorologische «eobarhtuugen der deullche« Seewartc in Haindurg am so. Angnsl um 8 Ubr Margen», cel. Wind. WtNer. «4 üopenbaqen . . 752 Icichl Rcgcu !>,-cgcu 4- 8 Zioclbolni . . leicht -f-ll tzavorando . . -c. Petccsbura 7.4(! liill wolkenlos -I-I2 ß l?rl)öf(M . . . 7.N 8 icucr loollculoS -r > > samburg , . Ncmcl . . . ?c:i 88 >V milbig bedcEl »^-- l!i 8 754 zxr schioach wollig') 4 n «7! Paris . . . . 7'.l 83 leicht bedeckt ^ >-, biiinchen. ecieäL . : . 767 0 icücr Zug lciicr Zu., wollcuios -l-ic> 766 8 bedeckt 4-u V !!<-rli,i . . . 76.7 8 ^ 3 lrncr Zug bulb bcdcikl -rii Wien . . . . 7>>6 luu woilcuios -»>» vrcSlau . . . n ScktMlg Mris.iK. 830 lciicr Zug wo»knli>S -PIS Uel'crjicht der Witterung. lieber NerdN'e»- nnd Sudostcniopa lagern s!cbiclc n,u habcm snsidrinkc. gclrcnni dnnb cin nmsanarcickic! DcprribonUnblci. nclrlicä sich vom Llldwcsle» der BrMichen Inseln liber die Nordsee hinans nach Neid, slanbinavien ersircUl. Nnlcr dem Snulnsse einer Tcvrcnio,,, lvrlchc bo» Irland lonu mend. lebt über England lagcrl. Ul über Nardwebcenualenrova bei s-l'waa^en Inj irischen südlichc» nnd inSivenlnbrn Winden »n der luib-.-l. irgucrischeb Weller cingc- ircl.-n. dcjscn AnSbrrUnng nach Lite» und Lüden wabrichciniich Ul. Ivo nach iuila. l>cucrc nnd lraiki-ne Willernng berrschi. Dir rrmbcrau» lil über Wcstrenualenraba grsli-ger. in Wcnrusiland bldcnlcnd gcjaiicn. l» Aaiicrn und Oesierrcich ljegl 0>ciclbc wischen 8 und ln iNrad. - Wasscrstand der Eide und Moldau am II.Äugust: Vudweis -i- 20, Prag -i- 86. Pardubitz 4- 48, Mclnik -j- 82, Leitmeritz 4- 64, Dresden — 61. Wasscrwäriue der Elbe am 31. August: 12 Gurd ir. Tliftcsstkschichte. Deutsches Reich. Die schlesischen Gebirgsbewohner geh eck sorgenfreieren Hebens als im vergangenen Kahre dem Winter ent gegen. Tie Getreide- wie Obsternte ist vorzüglich ausgefallen. Be sonders gut ist der Hafer gcrathcn. Von Kartoffelkrankhciten ist nicht die Spur zu finden. Auch was der Wald au Nahrungsmit teln liefert, giebt, mit Ausnahme der Pilze, die fast güiulich aus- sallcn, Gelegenheit zu Verdienst. ES thnt eine gesegnete Ernte abcr auch dringend »oth, denn nach der vorjährigen Mißernte mußte sich der arme Weber oft hungrig aufs Sorgenlager strecken. Verdient er doch nur für das Weben eines Schockes Lcinewand (60 Ellen» 2 M. 90 Pf., zu dessen Fertigstellung zwei geübte Weberinnen 5 voller Tage bedürfen. Ter langjährige Leibarzt des Kaisers Wilhelm, der General- Stabsarzt Dr. v. Lauer, ist von einer heftigen 'Ve»e»-Ent- zündung am Beine befallen worden, die ihn für längere Zeit an das Bett fesseln dürfte. Deshalb wird der Generalarzt Professor Vr. Leuthold, Regiments-Arzt dcS Garde Kürassier-Regiments, dem Kaiser zu den Manövern folgen. Der Großfürst P a u l von Rußland ist in Berchtesgaden an einem Brnstübci nicht unbedentiich ertrankt. Der Prof. Ziemsscn ist aus München dahin zur Konsultation berufe» worden. Ter Bischof von Trier, llr. K 0 r n m, las in Berlin eine Messe in der Hcdwigskirche. Er erschien zuerst in einfacher schwarzer Soutane, nur am Halse leuchtete das große, ihm vom Papste ver- Lieuw Corps! üb« « verlass zuin ! allein sie Sc P Zr. kdrvett versto» Slisab halten selbe e nicht - uni n« A komm, unter in »in knglisk dort z hatte 1 Augui lreh 1 welche Man, E sich a> lieben blitzen einem gleitr» ulmrn einem dem 1 verletz zweite dem L Er ha beförd ? über l arifges als d werde T Noviz liandli bei Zi Titel c Eomt, der S Wage er sicl logirt morde recht Grafe selbe Er sie entschi Kndiv Name Z See königl krrprrl innerl den v> sechs > ; Nach und l hei,nr dem ' Ilmgc einz», strindl über Gard welckfi sichter K? KM» Wäsck und 1 warei Platzc liche ' T Güilst wirth „aus solgcr außer Hause die so» thümc teruns DiNgc ihm d oder i viel n tikel i in de> den k, hello« gesprc selbe der t hat di daß, rind diese diesel! iverde daß k> thümc welchi irgcnt kann, laubn Rei^ hlatt in L< so ar schaft. die S die ih digun Herre liat. große
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