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Dresdner Nachrichten : 30.10.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192610306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19261030
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19261030
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-10
- Tag 1926-10-30
-
Monat
1926-10
-
Jahr
1926
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.10.1926
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irr. 511 Seite 4 Oertliches und Sächsisches. Ist die Sozialdemokratie noch „die" Arbeiterpartei. Tte Sozialdemokratische Parkt hatte eine» Jahresbericht für ihren Heidelberger Parteitag herauSgegeben. "Nach diesem Jahresbericht lmt sich die Mitglie d e i zahl der Sozial demokratischen Partei in der .'seit vom l. April 1024 bis U. Marz >025, also innerhalb eines FakrrS. non 840 000 aus 844 000 verringert. Hierbei ist zu berücksichtigen, das, die Partei zur Zeit der Einigung zwischen Mehrheit», svztalistcn und Unabhängigen, tiv Herbst 1022, ihre Midglte- derzabl noch ans 2 000 000 angab. Diese 844 01» Mitglieder sind männliche nn-d weibliche Mitglieder zusammen Nun hat daS T eiusche 2! ei cd mindestens 88 000 01X1 Wahlbercchftgie beiderlei Geschlechts. Die Sozialdemokratie hat also noch nicht den »ierzigfteu keil aller Wähler Deutschland» zu Mitglieder«. Von diesen 88 0<X>000 Wählern Deutschland» sind wenigstens 15 000 000 K raiikenkasseninitglieder. alio Arbeitnehmer. Wollte man anneiimen, das, von den 844 000 sozialdemokratischen Parteimitgliedern 800 000 Arbeitnehmer wären, io wäre doch erst jeder nenn lehnte deutsche Arbeitnehmer Mitglied der Sozialdemokratischen Partei. Ein derartig winziger Bruchteil der dentichen Arbeiterschaft ist also Mitglied der Partei, die sich als „die" Arbeiterpartei zu bezeichnen wagt. Deutlicher a!S durch diese Zahlen kann gar nicht erwiesen werden, in wie ungeheuer großem llmsange die Sozialdemokratie da» Vertrauen der deutschen Wählerschaft, insbesondere aber der deutschen Arbeitnehmerschaft, cingebusu hat. Die stärkste Arbeiterpartei in Deutschland ist die Dcutschnationale Votks- partei, denn der Deukschnattonale Arbeiterbnnd umfaßt nach den lebten Feststellungen über 8MO»o zahlende Pittglieder. Diese Mitglieder sind ausschließlich wirkliche Arbeiter, wäh rend in der Sozialdemokratische» Partei die November-Sozla- listen. die geschäftstüchtigen Kontiinktiirpvlitiker. di« mit den Arbeitern nicht» zu tun imben und nichts zu tun haben wollen, heute den größten Teil der Mitgliederschaft audmachcn. Kirchensteuer im Seblel -er Sla-l Dresden. Aach dem Steiierteiminkaleuder für "November 1820 ist d«r zweite Termin der Kirchensteuer am 1. -iovember fällig. Der Z,etlpli»kl. au dein das B c i t r e i b u n g s o c r f a h r e n be- gt»»l. ivird besonders betaunt gemacht. Unter LierücksichtiMUtg der jetzt berrscheiiden unriichaftlichen Not haben die mit dem Lamdeskonsistorinm geführten 2'erlmndliiiigeu zit dem Er gebnis geführt. d>rß als Zeitpuulk des BeincibnngSverfahrenS Ser 1. Februar ft>27 festgesetzt loovden ist. Iahresschau und Dresdner Fremdenverkehr. 'Aach einer Statistik, die nn» da-5 Städtische Verkehrsamt miiicilt. ergtbk stch ntr den Fremdenbejuch in Dresden die über raschende Tatsache, daß in den Monaien Januar bis März d. I. die Besucherzahl von 78 240 fremden wesentlich zurück- stcht gegen die Zahlen vom Jahre 1825. daS '.»707 Besucher !M gleichen Zeitraum nach Dresden brachte, und von 1810, wo 00 407 fremde gezählt werden konnten. Nanz anders präsen tiert sich dagegen das statistische Material über den Fremden verkehr während der Dauer der diesjährigen Jahresschau- 2luSstellnng. So wurden in den Monaten April bis Sep tember 1010 258 Igo Fremde gezählt, 1825 betrug die Zahl 245 701 und in diesem Zähre in der gleichen Zeitdauer 258 727. Unbestritten hat au diesem günstigen Erfolg die FahreSschau den größten Anteil, wobei allerdings nicht vergessen werden darr, daß auch da» große Radsahrer-BuiidcSiest im August a. I. zahlreiche Fremde in Dresden zmammensührte. Fedc»- iallS steht fest, daß die großen Veranstaltungen der JahreS- ichau aus den Fremdenverkehr in Dresden nur befruchtend ein- wirkcn. Prinzessin Luisa von Toskana mlhbilltgl die Ver- ösfenllichung ihres Bruders. Frau Prinzessin Linsa von Toskana bittet unS um Aus nahme der Erklärung, daß sic der Veröffentlichung ihres Bruders in einer Dresdner Wochenschrift vollständig fern steht und sic mißbilligt. Sesundheils. und Wohlsahrls. Ausstellung in Dresden. Wie bereits mitgetcilt. ivird daS Düsseldorfer AuS^ steilungSmaterigl, das Dresden der „Geiolei" zur Ber ingung gestellt halte, unter AuSn>ahl der hervorragendst.» Ausstellungsstücke nunmchr in Gemeinsamkeit init den Tüsieldvrser AusstelliuigSgcgenstaiiden dcS sächsischen Staates in den Hallen des K » u st a u s st c l I u u g 6 g e b ä u d e s a n der L e n u 7 st r a ß e gegen Ende November aus die Dauer von rier Wvcken zur AuSstellnug gebracht werden. AIS weitere Beteiligte für diese gemeinsame Ausstellung kommen neben Staat »ud Sladt der BezirkSsürsorgeverband Dresden- „nd sic freie Wohlfahrtspflege in Frage. Die Ver teilung der Raume ist in der Weise vorgesehen, daß die begriindcr. Kaufmann Albi» Ziegler, ist vor wcnia Tagen gestorben. Der kurz nach der Gründung eingctrcicne Finanz- luinisterial'ekrciär i. 2t. Eduard Marcus kann in aller nächster Zeit >ein 50jährigeS ffNüglicdsjubiläum feiern. Nach halbjährigem "Bestehen «1877) schloß sich der Verein dem F » I i n s - O t t o - B u n d als Mitglied an, zu dessen Veiler wenig später Hugo Jüngst ernannt wurde. Beim dritten Stiftungsfeste tl878> war es dem rasch cmporgewachsenen Verein bereits möglich. ein stattliches Banner zu weihen, das den Liinn'pruch trägt: „Gciaug ist der Seele Tan." In er neuerter «Gestalt soll es morgen über dem Fcstaktns wehen. Fm Fahre 1005 übernahm König Friedrich Anglist von Lachsen in Anerkennung des künstlerischen und menschen- sreuudltcheu WirkeuS dcS TMGV. das Protektorat über den Verein: de» Dank dafür brachten die Sänger mit einer Huldigungsserenade im Pillnitzer Schloße zum Ausdruck. Mit glanzvollen Veranstaltungen beging der Verein im Fahre 1001 unter der Anteilnahme der Behörden und der an- gesehensten deutschen Brudervereine das Jubelfest seines 25jährige» B e st c h e n s, »nd >814 konnte er ein eigenes, behaglich eingerichtetes Vcrcinsheim in dem geschichtlich bedeutsamen Gruudstück Vandhausstraße 18 weihen. Seit Dezember 1021 haben sich die Damen des Vereins zu einem ,. F r a n e n ch o r des Dresdner Mannergesang vereines" ziisannneiiaeschloisc», dessen Leitung zunächst Ha»S Schwinger, 'eit 1824 aber Musikdirektor Otto 4L t ii t c r übernahm. Vorsitzende des erfreulich ausmärtS- strcl'cnden Fraucuchors ist Frau Hedwig H n m m t h s ch. So darf der TMGV heute mit stolzer Genugtuung aus ein Halhiahthiindcit hohen künstlerischen Strebcns, hin- gebnngSvoller Snkgerlreue und Sängcrmühe znrückblicken, das aber auch gc'egnet war mit einer Fülle von ehrenden Anerkennungen, schönen Erfolgen und einer Reihe glänzender Siege im Gesang. ONückans zur Jubelfeier, Glückauf znm zweüen Halbiahrhunderl! —ckt. Kunst und Wissenschasl. ! Dresdner Theater-Spielplan siir heute. Opernhaus: „Der Evangclimann" si-8): L ch a n s p i e l h a u s: „Die tote Tante" t '-8i: A l b c r t - T h c a t c r : „Der Igel" i'-8): R e s i d e >, z T b e a t e r : „Ick Hab' dich lieb!" l^8): D > c Komödie: „Der Garte» Eden" Ift8)c Ecn > ra l-T hcatc r: „Fnacnd iin Mai" i N-8). c Di« Komödie. Am öl. Oktober scnücl die 25. AussUhiiiug vo» ..Der 01 o r I e » Eden" uirt Earola Toelle als Gast statt. — Für das Gastspiel der K,ii»mcrtanzbUhne Rutüolph Laban am 21. Lktobcr. mittags '-^12 Ilbr aellcn kleine EintrittSpretse. — .Dresdner Nachrichten" — Stadt Dresden den rechten Flügel de« .KunstauösteUungo» aebaudes belegt, während -te anderen Beteiligten den linken Flügel und die übrigen Räume de» städtischen Ausstellung». aebändeS beziehen. — ReichSaußenmintster Dr. Ltreseman». Führer der Deutschen Volkspartet, durch seine Krankheit verhindert, rednerisch in den Wahlkampf etnzngreisen, nimmt in einem Briese an Kultusminister Dr. K a t s e r zu den gegenwärtigen Fragen der sächsischen Politik und auch zur Außenpolitik aus führlich Steilung. Der Brief ist in der WahlauSgabe der „Sachsenstimme". die dieser Ausgabe unseres Blattes beiltegt, in vollem Worttaut abgedrnckt. — Die „(Velolei- verleiht der Stadt Dresden di« goldene Medaille. Wie daS Städtische Verkehrsamt bekanntgibt. ist der Stadt Dresden von der Leitung der „Gesolet" als Zeichen der Anerkennung für ihre Mitwirkung an der Düsseldorfer AiiSsteUting dir goldene Medaille verliehen worden. — Die Eröffnung der Fusanlerieschule in Dresden erfolgt am I 8. N v v e in b e r. Der Reichspräsident v. Htnde » burg beabsichtigt, an dieser Frier tetlznnehmen. — Znr Belebung des Fremdenverkehrs in Dresden. Dir Retchszentralc für Deutsche VerkebrSwerbinig bereitet zurzeit rtiie neue Broschüre vor. die uuter dem Titel „Sv m mer t n Deutschland". daS gesamte Programm der wichtigsten Veranstaltungen für 1827 enthalten wird und in engl'.scher Ueberletztina znr Werbung im Auslande benutzt werden toll Das Verkehrsamt gibt der Retchszcntrale in regelmäßiger Wiederkehr Kenntnis von allen derartigen t» Dresden statt- stndenden Ereignissen. Zur Vernollständtgung seiner An gaben. wird den Verbänden. Laaltnl>abern uiw. anhetin- aegeben. dem Verkehrsamt. Neues RatbauS. 1. Obergeschoß. Ztnimer 144. Fernsprecher 245.21 und 25021. schriftlich oder mündlich von allen geplanten Unternehmungen Kenntnis zn geben. — Städtischer Krastomnibnsbetrieb. Von DtenStag, den 2. November, an wird ans den Autobuslinien O Hanptbahnhos —Lvschwih und si Hanptbahnhos—Weißer Adler versuch»- wetse schon tu den Vormittagsstunden der Betrieb ans- genommen. Die Wagen der Linie O verkehren in Abständen von 15 Minute», und zwar der erste 0.84 vormittags ab Haupt- bahiihof und 7,04 vorm, ab Lvichwitz, die Wagen der Linie k alle 80 Minuten, der erste 6.10 vormittags ab Hauptbahnhof und 7 vormittags ab Weißer Adler. Näheres ist auS den an den Haltestellen anshängenden Fahrplänen und ans dem neu erscheinenden Fahrplanhest sür Autobusse zn ersehen, das vom Dienstag an bei den Schaffnern und AussichtSbeamten sür lo Pfg. zu haben ist. — Landcsgcsundheitsamt. Der ordentliche Professor Dr. med. rret. et phil. Eber. Direktor des TierscucheninstitutS und des Instituts sür animalische Nahrungsmittclkunde der Universität Leipzig, ist znin ordentlichen Mitgliedc der 2. Abtcilung des Lgndesgrsuildhcitsamtcs ernannt worden. — Die deutsche koloniale Frage. Fm Hinblick aus die große wirtschaftliche Bedeutung einer neuen kolonialen Ent wicklung für Deutschland lei nochmals btngewiesen aus de» heute Sonnabend, abends 8 Ubr, tm Großen Saale des Ber- etnshaujes stattstndenden Vortrag des letzten Gouverneurs von Deutsch-Ostasrika, Dr. Schnee, M. d. R., des hervor ragenden Vorkämpfers der deutschen kolonialen Bewegung im Fitlande und besonders im Auslände, der. wie kein anderer, berufen ist, über die Bedeutung zu sprechen, die die deutsche koloniale Frage in der großen internationalen Politik erlangt hat und über unsere Aussichten ans Wiedererlangung der einen oder anderen unserer früheren Kolonien, sei es alS eigenen Besitz, sei cs als Mandat deS Völkerbundes, Ans- kunst zn geben. — Karte» bei F. Ries »nd an der Abendkasse. — Der schienenlose Zug ist Freitag nachmittag gegen 5 Uhr l» G örlitz cingetrofsen. Er unternahm zunächst eine Rund- fahrt durch vcr'chicScne Straßen der Stadt, die von einer großen Menschenmenge uiniäumt waren. Die Bcscirädigung des .Fuges durch den Unfall bei Ptlgramsdorf hat sich als unbedeutend herausgcstcllt. Heute früh 8 Uhr wird er seine Fahrt über Zittau, Löbau und Bautzen nach Dresden fvrt- ietzen, wo er voraussichtlich gegen 3 Uhr nachmittags ein- treft'cn wird. Die in der Mittwvchmorgenau»gäbe genannten Zeiten werden eingchaltcii. —* Das Schwurgericht Dresden tritt am 5. November z»r diesjährigen fünften Tagung zusammen. De» Vorsitz führt Landgerichtsdirektor Dr. Schuster. Als Geichwvreiic wurden bestimmt Frau Adele vcrw. Osterloh. Arbeitersekretär Fritz Bern dt, Tischlermeister Louis Kretzschmar. Ge- schasissührer Richard Altenau, sämtlich in Dresden, Bau- mctstcr Paul Alfred Georg Mahler in Dresden-Briesnitz und Grundstücksvcrmalter Mar Schneider in Riesa. Die Verimndllnigen beginnen täglich vormittags 8Z Uhr. Be sondere Einlaßkarten für Zuhörer z„r großen Tribüne wer den zu keiner der auberaumten Verhandlungen ausgcgeben. Zur Aburteilung sind folgende Termine angcsctzt worden: Freitag, den 5. November, gegen den aus Bracke lWestfalcus gebürtigen Arbeiter Richard Gocht wegen versuchten Mor des: Sonnabend, den 0. November, gegen die Arbciteröfrau Alma Lina Lehmann geborene Rndvlph aus Lohmen wegen Zeugenmeincidcs: Montag, den 8. Novcn her, «gchetmj gegen Sonnabend, 30. Oktober 1S2S dte Fabrikarbeiterin Alma Elisabeth Gertrtld ledige Ger. an er ans Slütlaritz wegen Ktndeötbtaug: Mtilrvoch. de» 10. November, gegen den Bureauinhaber Trangott Eu.tt Paul Berger au» Lstilau wegen ZengenmetuetbeS und Donners, tag. den ll. Novcrnbcr. lgehelms gegen den Fabrikarbeiter Alfred Max Schöne aus Strrumen wegen Zeugcnmetnrthe» und Verleitung zuin Mcineld. —* Nächtlicher .Zwischensall. In der Nach' zum 3. Oktober 1026 haben auf der Ziegelstraße 0 unbekannte slingere Burschen einige Dainen »nsittlich belästigt. Nach einer kurzen AuSet» anderlctzuna »itt de» Bcgletter» der Damen haben dte Burschen in rücksichtsloser Weise aus ihre Gegner ein- ges8'agen. Hierbei ist einer der Damen von einem der Roh linge die Handtasche entrissen worden. Von einem hinzu, kommenden unbekannte» Herrn ist die Tasche dem Täter wie der abgenommen und der Eigentümerin zngestellt worden. Dte Täter konnte» bisher »och nicht ermittelt werben. Wer hierzu sachdienliche Angaben, tnöbesondece über den Hand, talchenräubcr machen kann, wird gebeten dies schriftlich oder mündlich der Kriminalpolizei mitzulellcn insbesondere wolle stch der unbekannte Herr melden, der dem Räuber die Hand tasche wieder abgenommen Hai. — Brandstiftungen in Klotzsche. Fm Verlaufe de- Don- nerStag entstanden in Klotzsche - Könlgswald und tm alte» OrtSteil zweimal bet Handwerkern Schadenfeuer, dte rasch unterdrückt werden konnten. Nach de» Erörterungen bürste unzweifelhaft vorsätzliche Brandstiftung als Entstehungsursache in Frage kommen. — Die Unregelmäßigkeiten in der Stadtbank zu Riesa, Ziveigstclle Gröba, beschäftigten am Freitag daS Gemeinsame Schöffengericht Dresden tu einem bis tn die Abendstunden währenden Termin. Der Ltadtsekretär Karl Georg Walther, der die Sladtbank Riesa um weit über 65OM Reichsmark durch Kreditgewährung geschädigt hat. erhielt wegen AmtsverbrcchenS ein Fahr Zuchthaus zudikttert. Der Firmeninhabcr Wilhelm Artur Fleischhauer, der die ganzen Vorteile daraus gezogen hatte, wurde zu drei FaHre» Gefängnis verurteilt. Von zwei weiteren Angeklagten wurde einer sretge,sprechen, der andere zn sechs Mvnatcn tzkfängni- vernrteilt. — Seltenes Nerclnssublltinm. Der französische Sprach» Klub „Euphonie" sciertc am 2t>. Oktober 102t! sein hundert jährige» Bestehen. — Dte Blankreuz-Ltnnde über Drtnkerhilse findet In Kessel». dors am öl. Oktober nochinitlagö 4 Uhr in der Geschäftsstelle iTtakonati des evaiigeiisch-kirchlichcn Blankrellz-Bundes statt. Federmann ist willkommen. — Lehrer und Lehrerinnen Ruheständler. Die Sitzung der Ab teilung de» Sächsischen Lehrerverein» findet nicht Dienstag, den 3.. sondern DtenStag, den 9. Novcmbcr. in der Bärenschänke, Bismarckzinnuer. statt. 73 Jahre Amtsflerlchl Sayda. Am 28. Oktober fand anläßlich dcS 75sährtgen Bestehens deS Amtsgerichts Sayda ein von der Stadt Lauda veranstal- teter Festabend statt. Bürgermeister Werner hatte die Freude, neben den Angehörigen des Amtsgerichts und den mit dem Gericht tn Verbindung stehenden Personen lOrts. richter, Friedensrichter, Sachverständiges zahlreici)« Ehren- gaste, darunter den LandgerichlSpräsidenten v. Einsiedel als Vertreter des Fnstizininlsteriumö und Oberstaatsanwalt Arnold, und viele ehemalige Beamte und Angestellte deS Amtsgericht» begrüßen zu können. Der Serzeitige Gerichts- Vorstand, AmtsgcrtchtSrat Peter, gab einen geschichtlichen Ueberblick und benutzte diesen, um kund zu geben, daß die Be ziehungen zwischen Amtsgericht und Gerichtsetngescsicnen stets ausgezeichnet gewesen sind. Er hob hervor, daß die Stadt Sayda mit der Veranstaltung dcS Festabends wohl einzig ba stelte, ivas tn der setzt so gerichtSseindlichen Zeit ganz besvn- derS hcrvorzuheben sei. Zahlreiche Beglückwünschungen der Ehrengäste »nd ehemaligen Beamten schlossen sich an und leg ten Zeugnis ab von dem guten Gedächtnis, dessen sich die Stadt bet allen ehemaligen hier tätigen Beamten er- freuen kann. lililiiiliiiiliiilliilliilllllliiliiliiiiiiliiliiliilliillliilliillliilllilW Leracie Xa lik/ora? FsrcAk nur c/tt ör7/k§en ?rer§eL (c/re §anre *Tube korkek nur SO c/re /ia/öe nur SO Lonc/ern me/rr noc^i c/er Küken MrLun§ unc/ /rerr/icken <§r/risckun§ /ia/ber ivirci c/r'e Äa/inpar/a 0<a/k/k/ora öe^orruZk. l!!rr!!!!l!r!l!Il!l«k!!l!l«lI!!lI!!!!!lri1!kr!l!l!!!!!!!!!!!l!!Il!ll!M!W 4 Brraustalt»»a«n beule !48 Ubr: Geiverbetiau», Dresdner Mannergesangverein: 8 llhrc Kaufmannschastssaal, BolkSkunstabend der Siebenbürger Sachsen: Sächsischer Kunstverein (Brühlschc Terra,ict, Bortrag Braun. s Staatliches Sunftgewerbemnseum tEliaSstrasie .24). Die Aus stellung niederdeutscher Haudwcbercten, dte sehr starke» Interesse sindet, wird Sonntag 4 Uhr geschloffen. Eintritt frei. ^ Urausfübrung im Zwickauer Stadtthcatcr. Fred R. Angermayer, dessen Komödie „Um Mittag" tm Zwickauer Stadttheater uransgefuhrt wurde, hat selbst einmal gesagt, die Sprache deS neuen DramaS ist hart, knapp und mathematisch. Mathematik aber ist ein Stofs, der auf strenger Logik beruht, daS Ergebnis ausgeklügelter und crrcchneter Arbeit, und könne daher keine Wärme erzeugen. So auch seine neue Komödie. Sie stellt eine Fortsetzung seiner Komödie „Um Roka" dar, ohne indes deren Witzigkeit zu erreichen, da die Flüssigkeit der Handlung fehlt und deshalb die Ver- standesarbeit zn scharf hervortritt. — Die Handlung? Der znrttckgekchrte Mittag ködert zunächst das vicrblättrige Klee- blakt, das seiner ersten Frau Rosa so arg nachgestellt hat. mit erdrückenden Beweisen ihrer Schändlichkeit. Deren Verlegen heit wird noch größer, da der Heimkehrer inzwischen znm Wohltäter deS Städtchens geworden ist und deshalb mit größter Schonung behandelt werden muß. weil dte Hälfte der Stif tung von diesem noch nickt bezahlt ist. Zum Schluß spielt Mittag aber den Ucbcrlcgciicn und scheidet, mit seinen Fein den versöhnt, wieder von hinnen. Die Regie Dr. Peter Paul Brauer batte sich deS Werkes liebevoll angenommen. Eine zweigeteilte Bühne unterstrich das GrotcSke dieses Schwankes und die Bewegungen des verstimmten Quartetts der sünd haften Honoratioren des Städtchens. Der warme, aber nicht volle Beifall erlebte von Akt zn Akt eine Steigerung. 8. Für den Wiederaufbau de» Nenstrclttzer Landes theaters. Nachdem am 0. Dezember 1025 der Grundstein deS Neubaues für das >m Januar 1024 abgebrannte Neustrelttzer Landestheater gelegt morden ist, hofft man, noch vor Beginn des Winters den Rohbau sertiastellen zu könne». Da aber die vom Landtage bisher bewilligten Mittel einschließlich der Spende der Stadt und der gesammelten Gelder noch nicht sür die völlige Fertigstellung ansrelchen. erläßt der Bezirksver band Brcmcn-Schiverin-Niedersachsen des Deutschen Bühne» vercinS einen Werbernf, in erster Linie an die Städte und Staate», den Neubau durch weitere Spenden zu sichern. Eine Eorinth-Ausstellung der Königsbergcr Knnst- akademie. Tie Königsbergcr Kiinsiakadcmie beabsichtigt, eine Ausstellung zu Ehren von L o v i s E o t t n t h zu veranstalte», die ihn als Lehrer zeigen soll: es werden Arbeiten von Schülern Corinths vorgeführt, an denen der Meister selbst Korrekturen vorgcnommen hat. und tn Ergänzung dazu Studien Corinths dte unmittelbar Einblick in sein Schassen gewähren. Außerdem bereitet die Akademie Sonder-Aus stellungen für Karl Ziegler, Fritz Burmann, den erst vor kurzem nach Königsberg berufenen niedcrrheinischcn Maler, und den verstorbenen Carl A l b r e ch t vor. f Von der Künstlerwcrkhilse. Man schreib» uns a«S Berlin: Die Zahl der erwerbslosen Künstler, die durch daß Landesarbcitsamt, wie alle übrigen Erwerbslosen, Erwcrbs- losenunterstütziingen beziehen, ist auf 2400 bzw. 2500 gestiegen, ixft also Mitte August um etwa 500 zugenommen. Die Künst- lerwcrkhtlse will die produktive Fürsorge ausschlicßen: außer der AuftragSvermittlung sür alle Küustlcrkategoricu sei eine Wochenschrift uuter dem Name» .ZWeltschau der Künstleriverk- Hilfe" herausgcgebeu morden. Durch dieses Unternehmen soll Schriftstellern und Illustratoren Vcrttcnstmögltchkeit ver- mtttelt werden. Außerdem werde dte KUnstlermerkbilfe vom 10. bis 28. Dezember im Berliner Rathaus eine .Künstlcrivcih- nachtsmesse veranstalten, auf der künstlerische Erzeugnisse, Gemälde, Graphik. K»iistgcwerl>c uftv, von notleidenden Künstlern zur Ausstellung gebracht werden. Die Normung im täglichen Leben. Anläßlich der dtcS- iährigen Jahresversammlung des NormenaiiSschusicS der Deutschen Industrie, die am 0. November in Berlin statt- stndct, werden drei Vorträge über daS gemeinsame Thema „Die Normung im täglichen Leben" gehalten werden, und zwar spricht Professor Gropins. Direktor deS Bauhauses in Dessau. Uber „Normung »nd Wohnungsnot". Fra» Dr. Marie Elisabeth Lüders. M d. N„ über „Normung und Hauswirt schaft" und Professor Dr. Hossmann. Direktor dcS Haupt- gesundhcttSamtcs der Stadt Berlin, über „"Normung und Krankenpflege". s Aussindung einer Villa des MiihridaieS. Wie aus Angora gemeldet ivird, tst bei Ausgrabungen, die uuter Lei tung des türkischen Unterrichtsministeriums stattsandcn, in S i » o v e eine Villa des MttliridatcS gesunden worbe», dte etwa ans dem Fahre 75 u. Ebr. entstanden tst. Man fand guterhalteiic Moiailarbeitcn und eine Anzahl kupferner und irdener Vasen. Die Ausgrabungen solle» sorlgesetzt werden. -s Nene Steinzcltsnnde. Das Musen», in Beuthcn hat durch seinen Vertrauensmann für Vodcnaltertümcr in der Ebene von Annabcrg bis zur Oder hin neue AnSarabnngrn vornehmen lassen. Hierbei wurden i» der Nähe von Ober witz Knochenrcstc »nd Tonschcrbcn ans der jüngeren StZ»- zctt, etwa 0000 bis 5000 v. Ehr., gesunden, die tupUch ger manische Merkmale zeigen. Auch bei Roga» im Kreise Oppeln sind eiserne Grabbeilagen gesunden morde», die den Schluß zulassen, daß diese Gegend schon in jener frühen Zcit- epoche von Germanen besiedelt war.
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